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Competition - My Ass!

written by crazypark & me
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Okinawa: Was hinter den Kameras geschah

Kapitel 19
 

Hallo ihr ^^

da sind wir auch schon wieder mit dem nächsten Kapitel :D

Diesmal dürfen sich die Jungs voll und ganz in Okinawa austoben ^^

Ein besonderes Dankeschön an Kamenashi_Kazuya, Fogto und Astrido für die tollen Kommentare <3

Viel Spaß beim Lesen xD
 

P,S.: Nicht wundern, dass wir diese Woche mit Kame starten. Wir hatten uns entschieden im letzten Kapitel einen Cut einzufügen, weil es sonst einfach zu lang geworden wäre. Daher darf er heute mal den Anfang machen :D
 

***
 

Okinawa: Was hinter den Kameras geschah
 


 

Kame
 

Okinawa, ein wunderschöner Ort mit langen Stränden, Palmen und dem blauen Meer. Ich hatte mich wirklich auf diese Reise gefreut, doch der Trip stand unter keinem guten Stern. In der Nacht vor unserer Abfahrt fing es dort heftig an zu regnen und dies hörte einfach nicht auf.

Das Elend fing im Grunde schon im Flugzeug an. Seitdem die anderen Member von der eigentlich gar nicht vorhandenen oder nennenswerten Sache zwischen mir und Jin wussten, hatten sie sich scheinbar in den Kopf gesetzt, unsere armen Nerven bis ins Unendliche zu strapazieren. So auch am heutigen Tag. Ich saß wie immer auf meinem Sitz am Fenster. Neben mir sollte eigentlich Ueda Platz nehmen, der aber plötzlich nicht mehr am Gang sitzen konnte oder wollte und zufälliger Weise unbedingt mit Jin tauschen musste. So hockten wir nun, wie schon davor im Taxi oder die zwei Stunden am Flughafen nebeneinander und seufzten beide genervt auf.

„Ich bin mir unschlüssig, ob ich lieber mich oder sie erschießen soll“, gestand mein Sitznachbar grinsend.

„Sie, definitiv“, stimmte ich vollkommen zu und pfriemelte an meinem dummen Gurt herum, der einfach nicht schließen wollte.

„Warte, ich helfe dir.“ Kaum ausgesprochen, landeten auch schon seine Hände auf meinen, weil ich gar nicht fähig war, so schnell zu reagieren. Ein warmer Schauer durchströmte bei der kleinen Berührung meinen Körper. Ich konnte nicht anders, als den Älteren blöde anzuglotzen. Man, was war denn in letzter Zeit nur los? Wenigstens war ich nicht der Einzige, denn Jin schaute mich ebenfalls einfach nur noch untätig an, während seine Pfoten immer noch auf meinen verweilten. Wenn sich an der Situation nicht gleich etwas änderte, konnte ich für nichts mehr garantieren. Ich hatte nämlich gerade einen richtig fiesen Knutschreiz.

Ein Räuspern ließ uns aufschrecken und neben uns stand eine der Stewardessen, welche mich freundlich, aber bestimmt darauf hinwies, dass ich mich gefälligst anzuschnallen hatte. Da die männliche Fraktion das ja nicht gebacken bekam, nahm das die Frau dann selber in die Hand und zwang den Gurt rabiat in seine Schranken.

„Die arbeitet bestimmt nebenberuflich als Domina“, murmelte ich leise, als sie außer Hörweite war und lieber andere Passagiere anmeckerte, welche sich wohl auch zu dumm anstellten.

„Ich mag mir das gar nicht vorstellen“, gluckste Jin und ich war froh, das sich die Stimmung wieder etwas gebessert hatte.

An sich hatte ich ja keine Flugangst, aber direkt neben dem Propeller zu sitzen, bereitete mir doch ein flaues Gefühl im Magen. Je länger ich das Ding anstarrte, desto langsamer schien es sich zu drehen.

„Und, gibt es da draußen etwas Interessantes zu sehen?“, startete mein Sitznachbar erneut den Versuch einer Konversation. Klar, wir waren hier in sonst was für einer Höhe. Da konnte man schon einiges entdecken. Wolken zum Beispiel, oder Wolken und noch mehr Wolken.

„Das nicht, aber unser Pilot fliegt zu schnell in einer Spielstraße“, antwortete ich grinsend.

„Ich weiß nicht, was mich daran jetzt mehr stört: Die Geschwindigkeit oder dass du scheinbar Straßenschilder erkennen kannst.“

„Mehr Gedanken solltest du dir darum machen, ob er dem Airbus da vorne die Vorfahrt schneidet.“

„Oh nein! Wir werden alle sterben!“

„Dann solltest ihr jetzt die Chance nutzen und noch schnell auf der Toilette vögeln“, drang es plötzlich von vorne zu uns und Koki grinste dämlich durch den Spalt der zwei Sitze nach hinten. War es eigentlich sehr verwerflich, dass mir die Idee irgendwie gefiel?

„Bitte nicht, das Flugzeug wackelt so schon genug“, mischte sich nun auch Ueda ein, welcher irgendwie gequält klang.

„Warum muss ich eigentlich neben dem sitzen? Der kotzt mich gleich an.“ Tanaka verzog leicht sein Gesicht und hielt seinem Nachbarn schon mal vorsorglich eine Tüte vor das Gesicht.

„Weil jeder Opfer für die gute Sache bringen muss“, kam es jetzt auch von den letzten beiden Plätzen. Schön, dass wir hier alle im Flieger unterhielten.

„Was denn für eine gute Sache? Moment! Nein, ich will es nicht wissen.“ Da war ich mit Jin einer Meinung. Manchmal war es besser, nicht zu wissen, was in den kranken Hirnen unserer Kollegen vor sich ging.

„Wir warten doch nur darauf, dass ihr endlich übereinander herfallt, wir das aufzeichnen und verkaufen können.“ War klar, dass so eine Idee von Koki kommen musste.

„Dann brauchen wir nie wieder arbeiten“, stimmte Ueda mit ein und dachte wahrscheinlich, dass er dann nie wieder fliegen musste.

„Das wird ganz sicher nicht passieren“, stellte ich mal klar. Zumindest sicher nicht, wenn die Meute in der Nähe war.

„Wir werden sehen.“ Warum hatte ich nur das ungute Gefühl, dass die etwas planten?
 

Kaum angekommen der nächste Schock, also abgesehen von dem Wetter. Unser Abholservice würde sich verspäten, weil irgendein Baum in der Pampa umgeknickt war. So mussten wir samt Kamerateam geschlagene zwei Stunden draußen rumhocken, bis der alte Knacker endlich mit dem Kleinbus ankam. Dann hieß es alle auf Position, Kamera ab und so tun, als wären wir es gewesen, die zu spät gekommen waren. Wie kotzte mich das gerade alles an. Auch wenn wir nicht im direkten Regen standen, waren meine Klamotten von der Luftfeuchte schon ganz klamm. Aber wozu war ich sonst Schauspieler geworden? Schön lächeln und so tun, als wäre das der geilste Tag meines Lebens.

Wir fuhren Stunden bis wir endlich im Ressort angekommen waren. Die Zimmeraufteilung wurde geregelt und noch ein wenig Blödsinn vor der Kamera veranstaltet, bis wir alle bis auf die Knochen durchweicht waren, Abendessen hatten und endlich war das Programm für den Tag abgeschlossen. Die Kameraleute konnten sich auf die faule Haut legen, nur wir nicht, weil genau diese Menschen ja so nett waren, gleich noch ein paar dieser nervigen Kameras in unseren Zimmern zu installieren. Wer brauchte schon Privatsphäre? Wäre ja auch nur halb so schlimm gewesen, wenn nicht noch ein Mikro an Bord gewesen wäre. Da das Material ebenfalls im Fernsehen ausgestrahlt werden sollte, galten natürlich Regeln: Kein Alkohol und kein Rauchen. Ich fühlte mich schon wie in der Schule.

Aber wir wären nicht wir, wenn wir dafür nicht auch eine Lösung gefunden hätten. Operation Gruselgeschichten war gestartet. Wir brauchten ein unverfängliches Wort für Alkohol und einigten uns auf 'Freund', weil man genau das gut in eine Unterhaltung einflechten konnte, ohne dass es auffiel. Ähnlich wie in „Herr der Ringe“: Sprich Freund, kriege die Flasche.

Nachdem wir dann auch Maru endlich dazu gebracht hatten, im Zimmer zu bleiben, konnte es losgehen. Kaum war das Licht aus, wuselten auch schon alle durcheinander. Ein Wunder, dass wir uns nicht alle Knochen gebrochen hatten, denn hier war es dunkel wie im Bärenarsch. Ich sah rein gar nichts. Na das konnte ja was werden. Zuerst kam natürlich die obligatorische „Gruselgeschichte“, dass die da oben ihren Stoff hatten, bevor wir uns der eigentlichen Mission zu wandten.

„Ich muss mir unbedingt Freunde suchen“, hörte ich Koki irgendwo von dem anderen Bett aus sagen. Gut, also der saß auf der anderen Seite.

„Neue Freunde sind schon was“, ertönte es von Ueda aus einer ähnlichen Richtung.

„Ich sagte ja, ich muss noch suchen.“

„Freunde finden ist schon nicht leicht.“ Okay, das war eindeutig Jin, welcher bei mir in der Nähe sitzen musste. Na heißa, Koki sollte sich mal beeilen.

„Ich glaube, ich habe jetzt einen ganz guten.“

„Ab und an brauch ich auch dringend einen Freund, der mich aufbaut“, warf ich sofort in die Runde. Ueda kicherte dämlich, während ich in der Dunkelheit herum fischte, bis meine Finger auf eine Plastikflasche trafen. Ich nahm einige kräftige Schlücke. Der Inhalt war Vodka-Cola, definitiv mehr Vodka als Cola.

„Freunde sind schon wichtig.“ Jin. Ich gab die Flasche in die vermeintliche Richtung weiter. So ging es immer weiter. Je mehr Zeit verging, umso dämlicher wurde das Gespräch.

„Ich sollte mal wieder meine alten Freunde besuchen“, Ueda lallte schon leicht. Meine Zunge fühlte sich auch schon schwer an. Wir waren inzwischen bei irgendeinem Likör angekommen. Wer auch immer das Zeug eingepackt hatte, gehörte geschlagen.

„Meine Freunde könnten sich auch mal wieder bei mir melden.“ Junno schien es sich irgendwo auf dem Boden bequem gemacht zu haben.

„Man, ich kann halt nicht so schnell sa…äh mich...anfreunden“, beschwerte sich der derzeitige Flaschenbesitzer. Ich konnte mir nur schwerlich ein Lachen verkneifen.

„Au, verdammt. Nett ist auch, wenn einem die Freunde eins überbraten“, jammerte Junno erneut, schien sich aber zumindest den Likör erkämpft zu haben.

Der Likör war leer, nun folgte Pflaumenschnaps, welcher aus eigener Herstellung von Marus Eltern stammte und sich in meiner Hand befand. Mir war schon ein wenig schwummrig, was nach der Menge eigentlich kein Wunder sein sollte. Wie wir morgen alle aus den Betten kriechen sollten, wusste wahrscheinlich keiner.

„Man sollte sich auch öfter um einen Freund kümmern“, wisperte es plötzlich gefährlich in der Nähe. Jin war scheinbar ein Stück aufgerückt. Seine Hand wanderte über meinen Oberschenkel nach oben, was sich besonders gut machte, wenn man gerade, wie meine Wenigkeit, im Schneidersitz da hockte. Scheiße, der sollte damit aufhören, sonst würde er gleich einen Freund bekommen, um den er sich zu kümmern hatte. Es war furchtbar, nichts sehen zu können. Die Hand verschwand wieder, ebenso wie mir die Flasche entnommen wurde. Man, ich brauchte noch einen Schluck. Mein Herz bollerte schon wild. Das hatte der doch mit Absicht gemacht.

„Schlimm ist nur, wenn sich der Freund nicht dafür revanchiert“, konterte ich sofort und hoffte, dass meine Stimme nicht auch noch versagte. Er hatte mit dem Mist angefangen, dann sollte er auch mit den Konsequenzen leben. Wo war nun die Flasche? Ah, da. Nach dem ersten Schluck ging es gleich ein wenig besser.

„Äh, Freunde sind hier auch immer willkommen“, drang es von dem anderen Bett zu uns.

„Bei nächster Gelegenheit wird das der Freund sicherlich tun.“ Und schon war da wieder die Hand und ich hatte völlig die Aufforderung von der anderen Seite vergessen. Der Kerl brachte mich noch ins Grab. Der konnte mich doch nicht hier vor allen anderen befummeln. Augenscheinlich konnte er das doch.

„Freunde hier drüben.“ Das ging in einem Ohr rein und in dem anderen sofort wieder heraus, weil sich Jins Finger gerade ihren Weg von meinem Hals aufwärts ertasteten. Ich war kaum noch fähig zu atmen und krallte mich lieber schon mal sicherheitshalber mit meiner freien Hand am Bettlaken fest. Besser war es auch. Zuerst passierte gar nichts, dann spürte ich seinen warmen Atem nahe an meinem Gesicht bis er endlich die Lippen auf meine legte. Mein Hirn packte im selben Moment seine sieben Sachen, um in die große Welt auszuziehen. Ich konnte nicht anders, als den erst etwas flüchtigen Kuss zu erwidern.

„Man Leute, Ich hab FREUND gesagt!!!!“ Sollten die doch den blöden Schnaps haben. Ich hatte einen deutlich besseren Ersatz. Also warf ich das Ding einfach in die Richtung, in welcher ich Junno vermutete, ohne mich jedoch von Jin zu trennen.

„Au, eh, nicht schon wieder.“ Ah, scheinbar hatte ich ihn getroffen, sehr gut. Problem beseitigt. Ich versuchte mich etwas bequemer hinzusetzen, was bei dieser Zungenakrobatik gar nicht mal so einfach war.

„Macht gefälligst nicht so seltsame Geräusche beim...äh würfeln“, beschwerte sich Ueda irgendwann.

„Wer würfelt?“ Maru war sichtlich verwirrt. Ich spürte deutlich, wie Jin leicht in den Kuss grinste.

„Kame und Jin.“

„Hä, was?“ Wieder Maru.

„Würfeln halt.“ Okay, Koki hatte es zumindest begriffen. Ob das jetzt unbedingt gut war, bezweifelte ich.

„Im Dunkeln würfeln ist ziemlich beknackt. Da können wir gar nicht mitspielen.“ Er verstand es einfach nicht. Daraufhin musste ich auch leicht lachen. Diese blöden Säcke konnten auch jede Stimmung zerstören.

„Weiß jemand, wo ich mein Handy hingelegt habe? Ich brauche unbedingt ein Bild von diesem Würfelspiel.“ Bevor Koki sich auch nur auf die Suche machen konnte, trennte sich Jin, was deutlich besser für mein momentanes Erregungslevel war.

„Schon fertig“, verkündete der Ältere, beließ aber eine Hand auf meinem Knie.

„Spielverderber. Wer hat gewonnen?“

„Unentschieden“, gab ich noch zum besten, damit das Thema auch endlich abgehakt war.

Wenig später, nachdem dann auch der letzte Tropfen weggesoffen wurde, machten wir uns alle in unsere Zimmer auf. Ich war froh, dass Ueda, welcher das Vergnügen hatte, sich mit mir eins zu teilen, schon so ein sitzen hatte, dass er sofort wegpennte. Auf irgendwelche Fragen oder Kommentare hatte ich wirklich keine Lust, vor allem, weil ich selbst keine Erklärung hatte.
 

Jin
 

Ich kam mir wieder wie ein pubertärer Junge vor, der auf einem Klassenausflug seine ersten sexuellen Erfahrungen sammelte: Heimlich saufen, im Dunkeln fummeln und aufpassen, bei beiden Dingen nicht erwischt zu werden. Da uns das zweite schon nicht gelungen war, konnte ich nur hoffen, dass unser Lallen niemand bemerkt hatte. Und wenn doch, würde es ohnehin rausgeschnitten werden. Wer wollte schon Leuten beim Saufen zuhören? Die Geräusche, die dabei verursacht wurden, wollte sich mit Gewissheit niemand geben.

Aufgrund meines Pegels schlief ich den Schlaf der Gerechten und knurrte ungehalten, als man mich nach gefühlten 3 Stunden wieder aus den Federn warf. Der nächste Tag war grottenlangweilig und die meiste Zeit war ich von Kame getrennt, was mir so gar nicht gefiel. Ich wusste nicht, was zwischen uns passiert war und das Ganze war auch viel zu schnell geschehen, als das ich es schon hätte verarbeiten können, aber ich fand es mehr als aufregend. Seine Nähe kickte meine guten Vorsätze ins Nirwana und seine Berührungen brachten meine Synapsen zum Schmelzen. In irgendeiner Ecke meines Hirns wusste ich, dass das nicht gut gehen konnte, aber ich war viel zu süchtig nach seiner Aufmerksamkeit, als dass ich auf die warnende Stimme in meinem Kopf hören würde. Ich hätte den Kuss in Uedas Haus damals nicht zulassen sollen, denn seitdem gab es kein Zurück mehr. Aber im Grunde wollte ich das auch gar nicht. Irgendwie fühlte ich mich wie ein unbeteiligter Zuschauer, der gespannt darauf wartete, wann der liebeskranke Trottel endlich die rostige Nagelfeile in sein Herz gerammt bekam. Dass dies unweigerlich geschehen würde, war mir klar aber momentan total egal. Ich rannte mit offenen Augen und einem breiten Lächeln in mein Verderben.
 

19 Uhr waren wir alle wieder zurück im Ferienhaus und hatten den Zuschauern eröffnet, dass der Rückflug 21 Uhr ging. Dies traf auch zu, allerdings nur für das Kamerateam. Wir durften glücklicherweise noch einen weiteren Tag in Okinawa verbringen. Nach langer Zeit war das mal wieder ein richtiger Urlaubstag.

Als wir alle gemeinsam beim Abendessen saßen, hielt ich mich sehr zurück, da ich heute ja nichts anderes mit Maru gemacht hatte, als zu essen. Wenn ich nicht aufpasste, würde ich fett werden und das war nun das Letzte, worauf ich Lust hatte.

„Sag mal Jin“, sprach Koki, „was ist eigentlich mit deinen Hamstern?“ Gut, dass ich gerade nichts zu Essen oder zu Trinken im Mund hatte – im Gegensatz zu Kame. Denn dieser fing an, um sein Leben zu husten. Geschah ihm nur recht, immerhin konnte Koki es nur von ihm haben.

„Jin hat Hamster?“, fragte Maru.

„Ja, zwei an der Zahl“, knurrte ich und schenkte Kame, der sich inzwischen wieder etwas beruhigt hatte, einen Todesblick

„Wer kümmert sich um die, wenn du hier bist?“, fragte Koki erneut und mir dämmerte es, dass er damit wohl die Tierart meinte und nicht unser Codewort für...nun ja, lassen wir das.

„Ein guter Freund“, sog ich mir aus den Fingern. Ich konnte ja schlecht sagen, wen ich am liebsten dafür engagiert hätte.

„Kyo?“

„Der hat's nicht so mit Hamstern“, grinste ich und musste mich bemühen, keinen Lachanfall zu kriegen.

„Ach so. Ich schon. Du musst die mir unbedingt mal zeigen. Ich liebe die kleinen Fellknäuel.“

Okay, wenn das so weiter ging, könnte ich mich bald nicht mehr zurückhalten. Kame hatte schwer damit zu kämpfen, nicht loszuprusten, während er eine Hand auf seinen Mund presste und ich sah bereits die ersten Lachtränen in seinen Augen glitzern.

„Mal sehen“, antwortete ich ausweichend wie eine Frau. Denn mal sehen bedeutete bei denen grundsätzlich nein.

„Dafür müssten wir erst mal rausfinden, wo er wohnt“, spottete Ueda.

„Ja, echt mal. Du hast uns noch nie zu dir eingeladen“, fing Taguchi auch noch an.

„Gab ja auch noch keinen Grund dafür“, versuchte ich mich zu rechtfertigen. Man, wieso war ich plötzlich die Hauptattraktion am Tisch?

Zum Glück rettete mich Kazuya, als er uns fragte, was wir denn mit unserem freien Tag anstellen wollten. War auch das mindeste, was er tun konnte, dieses Früchtchen. Nach einigen Diskussionen einigten wir uns darauf, die Orion-Brauerei zu besuchen. So eine Führung war schon interessant, aber was mich am meisten reizte, war das Ende der Tour, denn da gab es eine Verkostung.

Wir blieben an dem Abend auch nicht mehr lange auf. Ich war vollgefressen und noch fertig von der kurzen Nacht und den anderen ging es da ähnlich. Allerdings ließ ich es mir nicht nehmen, Kame noch zur Rede zu stellen: „Was hast du Koki erzählt?“

„Nur, dass du Hamster hast“, lächelte er mich breit an und sah so aus, als würde er gleich wieder in Gelächter ausbrechen.

„Die im Käfig oder in der Hose?“

„Im Käfig“, giggelte Kame.

„Na ja, wobei sie ja beide im Käfig sind. Nur, dass der eine aus Fasern und der andere aus Metall besteht.“

„Wir können sie auch frei lassen, wenn du willst.“

„In fremder Umgebung und mit so viel Leuten in der Nähe fühlen sie sich nicht so wohl. Wenn wir wieder bei mir sind“, versprach ich kichernd und hatte durchaus Spaß an unseren Wortspielen.

„Okay. Dann schlaf mal gut. Ich muss zu Ueda, der wartet auf unseren Work-out.“

„Will ich wissen, was genau ihr da treibt?“

„Nicht wirklich.“

„Bis morgen“, meinte ich noch und drückte Kame noch einen Gutenachtkuss auf.

Als ich mich auf mein Bett geschmissen hatte, bekam ich jedoch nicht meine erhoffte Ruhe.

„Jin? Darf ich dich was fragen?“

„Solange es sich nicht um Kame oder den Wettbewerb handelt, gern“, brummte ich in mein Kissen.

„Was geht bei Kame und dir?“, ignorierte er völlig meine Worte.

„Wenn ich es weiß, sag ich's dir.“ Und damit war ich so gut wie eingeschlafen. Von Maru erntete ich nur einen undefinierbaren Laut, bevor er mich dann glücklicherweise zufrieden ließ. Vermutlich war er genau so fertig wie ich.
 

Die Brauereibesichtigung war seltsam. Nicht nur, dass sich offenbar keiner für Bier interessierte, da wir allein durch die Anlage schlenderten, uns schien auch niemand zu kennen. Keiner der Anwesenden am Empfang hatte auch nur Notiz von uns genommen, was einerseits sehr angenehm war, andererseits aber auch deprimierend war. Ich beschloss, den Vorteil darin zu sehen und mal etwas ungestört außerhalb meiner eigenen vier Wände unternehmen zu können.

„Ich würde gerne mal durch einen der Tanks mit offenen Mund durchschwimmen“, flüsterte Kame neben mir, als wir an den Abfülltanks angelangt waren.

„Du würdest doch schon nach den ersten drei Zügen besoffen untergehen“, gab ich zu bedenken.

„Egal, das wär's mir wert.“

„Was tuschelt ihr da vorne?“, stichelte Koki wie gewohnt.

„Ich erzähle Jin gerade von meinen geheimen Fantasien“, grinste Kame über die Schulter zurück und erntete dafür ein angeekeltes „Ewww“ von allen.

„Wehe dem, der böses dabei denkt.“ Die sollten noch einmal von mir behaupten, versaut zu sein, also wirklich.

Glücklicherweise dauerte es nicht mehr lange, bis wir das Ende der Tour erreichten und ich mich endlich meinem heißersehnten Bier widmen konnte. Auch wenn der Name „Zero Life“ leicht den Hauch von Schicksal hatte und ich den Eindruck hatte, dass es auch genau so schmeckte.

„Beim Thema 'Zero Life'“, meinte ich an Ueda gewandt, „wie läuft es eigentlich mit Maki?“

„Sehr gut“, zischte er finster. „Wir müssen wenigstens nicht im Dunkeln würfeln.“

„Und dabei würde die Frau deine Schlauchbootlippen sicher auch ohne Licht finden“, merkte Kame an, worauf ich mir wirklich mein Lachen verkneifen musste.

„Kaum, dass ihr am Bier schnüffelt, werdet ihr übermütig, was? Ich setze euch gleich auf Entzug“, drohte er und gab uns einen Schlag auf den Hinterkopf.

„Was machen wir noch mit dem angebrochenen Tag?“, unterbrach Maru unseren Disput.

„Ich wäre ja für Zoo“, kam es von Taguchi. Kame und Koki stimmten sofort begeistert zu, während ich mir ein neues Bier herbeiwünschte. Wenn es etwas gab, was ich nicht ab konnte, dann war es stinkende Tiere hinter Gitterstäben zu beobachten. Außerdem: Wozu sollte ich in den Zoo gehen? Bei meiner Band fühlte ich mich täglich wie im Affenhaus. Leider Gottes hatte sich das Wetter wieder gebessert und es schüttete nicht mehr wie aus Eimern. Natürlich wurde ich überstimmt und mein Vorschlag, mich stattdessen allein besaufen zu können, wurde einfach ignoriert. Ich war begeistert!

So langsam hatte ich wirklich den Eindruck, mich auf einem Klassenausflug zu befinden. Fehlte nur noch, dass wir uns alle an den Händen hielten und dämliche Kinderlieder sangen. Diesen Gedanken behielt ich lieber für mich, sonst gefiel er den anderen am Ende noch. Während wir die Tiere begafften und diese gelangweilt zurückglotzten, versuchte ich, mich mit meinem schweren Los abzufinden und Vergleiche zu meinen Kollegen zu ziehen. Koki hatte etwas von einem Papageien. Der hielt seinen Schnabel nämlich auch nicht und auch seine Frisuren ähnelten manchmal denen eines gerupften Huhns.

Maru war für mich mit seiner Nase ganz klar ein Ameisenbär und Ueda durch seinen Mund eine Hyäne. Junno hingegen erinnerte mich durch seine Hyperaktivität an einen Lemuren. Bei Kame fiel es mir schon schwerer, ein passendes Tier zu finden, zumal ich ihn ja schon mit Jar Jar Binks gleichsetzte.

„Warum so still?“, fragte mich dieser plötzlich.

„Ich bin in Gedanken“, meinte ich ehrlich.

„Und woran denkst du?“.

„An dich.“ Ein Grinsen schlich sich auf meine Züge. Wenn er wüsste, was genau in meinem Kopf vorging, würde er mich wohl den Löwen zum Fraß vorwerfen. Und da wir gerade dort vorbeikamen, konnte ich das keinesfalls riskieren.

„An- oder ausgezogen?“, kam die prompte Frage, die mich nun wirklich zum Lachen brachte.

„Ey, was ist daran so lustig?“ Zur Strafe schubste er mich gleich mal zur Seite und ich kam dem Löwenkäfig bedenklich nahe. Wenn ich so weiter machte, brauchte ich ihn nicht einmal mehr über meine Gedankengänge aufzuklären.

„Wohu, da vorne sind die Affen!“, grölte Junno begeistert, sodass ich mich fremd schämte. Aber wenigstens rettete mich das vor weiteren Angriffen. Ich trottete hinter den anderen her und versuchte zu verstehen, was nur so spannend daran war, Schimpansen beim Klettern zu beobachten.

„Guck mal, der eine sieht aus wie du“, lachte mich Kame aus. Blöder Arsch! Wenn hier jemand solche Vergleiche machen durfte, dann war ich das.

„Du musst nicht gleich schmollen“, grinste er mich weiterhin an. Schmollen war hierfür kaum das richtige Wort.

„Sieh doch nur, wie er sich ratlos am Hintern kratzt, eine gewisse Ähnlichkeit kann man nicht abstreiten oder?“

„Ja, ja, Jar Jar“, laberte ich, ohne nachzudenken. Kame sah mich daraufhin irritiert an, kniff die Augenbrauen skeptisch zusammen und fragte: „Ich hoffe, du meinst nicht dieses ekelhafte Vieh aus einem bestimmten Film?“

„Was? Welcher Film? Nie gesehen!“, plapperte ich hastig und hatte damit alle Karten verspielt. Wehe dem, was mir nun für meine Unverfrorenheit blühen würde.

„Ich hasse dich langsam immer mehr.“

„Cool. Ich wusste nicht, dass ich schon diesen Status bei dir habe.“

„Wie lange vergleichst du mich schon damit?“, fragte er lauernd.

„Könnte ich dich genau so wegen der Affen fragen“, konterte ich.

„Touché.“ Und der Punkt ging an mich. So langsam machte ich mich.

Wir verbrachten noch etwa eine Stunde in dem dämlichen Zoo, bis wir den Rückweg antreten mussten. Unser Flug nach Hause stand bald an, auch wenn keiner von uns Lust verspürte, den Arbeitsalltag wieder zu haben. So ein Ausflug machte trotz durchwachsenen Wetters eben mehr Spaß.
 

TBC

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Sehunnie
2011-11-04T13:04:52+00:00 04.11.2011 14:04
Awww.... *O*
Kame und Jin sollen weiterwürfeln *den ausdruck genial findet*
Wie schön das sie sich über freunde unterhalten XDDD
Geil, auf sowas muss man erstmal kommen XDDD
Bin auch gespannt ob Jin sich jetzt richrige hamster anlegt, wenn die Jungs mal zu ihm zu besuchen kommen ^O^
Konnt mich gar nicht mehr halten vor lachen *es immer noch tut*
Freu mich schon Riesig auf nächste woche *O*
Lg Fogto <3
Von:  Ribka-is-Mori
2011-11-04T10:06:07+00:00 04.11.2011 11:06
was soll man zu diesem kapi nur sagen? himmlich, göttlich, unglaublich geil...
boa also echt xD jar jar... wie kommt jin den auf den? (den erst mal googlen musste xD) aber affe passt zu jin wirklich seehr gut xDD aber hyäne... -.- mein armer tat-chan!!

und das mit würfeln und freund xDDDDDDDDDDDDDDDDD ich bin ja sowas von abgebrochen!! iwi typisch das maru der einzige ist ders nicht kapiert *lach* aber die geilste szene war wirklich die am tisch!!!
ich hab auch gedacht koki meint die hamster in der hose!!! tja, sieht so aus als würde jin nicht drum rum kommen sich welche zu zulegen wenn seine member kommen xDDD *die armen tiere!*

und das kame es so faustdick hinter den ohren hat, wow hätte ich ihm gar nicht zugetraut *lach*
määä wieso sind die kapis immer so kurz *weiter lesen will*
ich liebe diese geschichte einfach, man sieht sich nächste woche <3

glg Tat-chan x3
Von:  Ma_Petite
2011-11-03T16:21:48+00:00 03.11.2011 17:21
Oo
Ich bin vor Lachen vom Stuhl gefallen xDD
Freunde und Würfeln? x'D
Ist das göttlich xD
Die Debatte über die Hamster war aber genauso gut v.v

Ich will mehr! *_______________*
Von:  SKH_Ludwig_2
2011-11-03T14:32:05+00:00 03.11.2011 15:32
*___*

^____^

OMG
Würfeln?!!!!!!!! Ich sterbe gleich XDDDDDD
zu geil^^
Wie die letzten Trottel im Dunkeln, rotze Zu...oh mann...göttlich!
UND DIE HAMSTER!!!!!!!! X//D
Genial ich bin fast abgebrochen^^
Ich will mehr von den Hamstern, bin gespannt wann Jin sich wirklich welche zulegt^^
lol
Bis nächste Woche weiter so^^
LG
Kame^^


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