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Competition - My Ass!

written by crazypark & me
von

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Nackte Tatsachen

Kapitel 11
 

Und schon wieder eine Woche rum …

Wie immer gilt unser Dank den tollen Kommentarschreibern ^^ Ihr seid <3

Viel Spaß mit dem Kapitel
 

***
 

Nackte Tatsachen
 

Jin
 

„Was zum Teufel ist eigentlich dein Problem?“, wurde ich sofort, nachdem Kame verschwunden war, angefahren.

„Ich weiß nicht, was du meinst“, versuchte ich mich herauszureden.

„Wieso mischt du dich ein, wenn ich jemanden flach legen will?“ Ich glaubte, mich verhört zu haben. Was fiel diesem arroganten Mistkerl eigentlich ein, so über meinen Kame zu sprechen?

„Wie redest du hier bitte über Kazuya? Hast du noch alle Latten am Zaun?“

„Eifersüchtig?“, fragte das Schnabeltier lauernd. Ich war nahe dran, ihm seine Suppe über den Schädel zu kippen.

„Geht dich doch 'nen feuchten an!“

„Also doch“, grinste das Ungetüm überheblich. Ich hasste solche Menschen. Auch wenn ich Toshiya eigentlich zu einem guten Bekannten zuordnete, was er sich hiermit erlaubte, hatte meine Grenze des guten Willens meilenweit überschritten. Keine Ahnung, ob das noch zu kitten war. In diesem Moment war mir das auch völlig gleich. Ich schmiss etwas Geld auf den Tisch und verließ ohne ein Wort dieses beschissene Horroszenario. Ich wollte Kame nicht mit diesem Arschloch allein lassen, aber ich hätte mich keine Sekunde länger beherrschen können. Und jemandem mitten in einem gute besuchten Restaurant eine zu kleben, stand nicht auf meiner To-Do-List.

Ich war völlig aufgewühlt. Nicht nur, dass sich ein Freund wie ein Wichser meinem Kollegen gegenüber verhielt, ich merkte erst jetzt so richtig, wie sehr ich Kame doch mochte. In jedem Fall wollte ich ihn vor diesem Dämelsack beschützen, aber mir waren die Hände gebunden. Zum Glück nur sprichwörtlich. Denn um meine blank liegenden Nerven zu beruhigen, zündete ich mir die erste Kippe seit Monaten an. Ich hatte es geschafft, dieses Laster nahezu abzulegen, aber das Geschehene von eben rechtfertigte mir diese Sünde. Es dauerte nicht lange, bis sich jemand neben mich gesellte.

„Du rauchst?“, fragte Kame ungläubig.

„Sieht so aus, oder?“ Ich bemühte mich, einen netten Ton anzuschlagen. Keine Ahnung, ob mir das gelang. Zumindest freute mich die Tatsache, dass er meine Gesellschaft der von Toshiya vorzog. Das dumme Gesicht hätte ich jetzt zu gern gesehen.

„Warum bist du einfach abgehauen? Toshiya meinte, dass er keine Ahnung hat, warum du plötzlich weg bist.“

Mir entfloh ein verächtliches Schnauben. „Das glaub ich gern“, erwiderte ich trocken. Ich nahm einen weiteren Zug von meiner Zigarette und drückte sie anschließend auf dem Boden aus. Dabei stellte ich mir statt Asphalt Toshiyas dummes Schnabeltiergesicht vor.

„Du willst nicht drüber reden, oder?“ Sonderliche Lust hatte ich nicht wirklich, aber ich schuldete Kame zumindest eine Erklärung, die halbwegs der Wahrheit entsprach. Immerhin hatte ich beschlossen, ihn von Idioten fernzuhalten.

„Vielleicht bei einem Bier.“
 

Einige Zeit später saßen wir mal wieder bei mir zu Hause und tranken tatsächlich Bier. Zumindest ich. Kame nippte an seiner Cola mit Rum. Diesen Teil der Abmachung hatten wir eingehalten. Allerdings hatte ich ihm immer noch nicht die Story zu meiner Flucht gestanden. Stattdessen redeten wir über nervige Leute am Set und dass wir keinen gesteigerten Wert darauf legten, noch mehr Zeit mit unseren Stalkern zu verbringen.

„Eine Person scheint dich ja noch mehr zu nerven“, lenkte Kame endlich das Thema auf Toshiya. Allein bei dem Gedanken an den Typen und seine Worte, verzog ich das Gesicht.

„Hmm“, brummte ich zurück. Ich konnte mich nicht dazu durchringen, davon zu erzählen. Die Gefahr, mich zu verplappern, war verdammt groß. Und vor allem meine Flucht nach dem Streitgespräch zu erklären, würde sich schwierig gestalten.

„Kommt da noch mehr?“

„Er betrachtet dich nur als Fickgelegenheit“, überwand ich mich schließlich.

„Ich weiß“, kam es seelenruhig zurück.

„Das macht dir nichts aus?“, fragte ich wie aus der Pistole geschossen.

„Wieso sollte es?“ Kame stellte die Frage so, als ob ich gefragt hätte, ob die Welt wirklich keine Scheibe sei.

„Weil das ein ziemliches Arschlochverhalten von ihm ist.“

„Denkst du, nur weil ich schwul bin, bin ich gefühlsduselig und brauche so einen scheiß wie Beziehungen? Wenn ich das wöllte, hätte ich mir nicht unser Business ausgesucht.“

Der Spruch hatte gesessen. Ich merkte, wie mir der Unterkiefer nach unten klappte und ich nur noch fähig war, Kame anzustarren. Mal abgesehen davon, dass seine Ansicht der Dinge sehr hart war, war es gleichzeitig wie ein ernüchternder Schlag in die Fresse. Ich war hier die Prinzessin, die in ihrem Schloss hockte und darauf wartete, dass Ritter Kame sie aus ihrem Turmzimmer befreite. Dass dies nur die Bestätigung für meine Vermutung zu Kames Einstellung war, machte es nicht wirklich besser. Ich fühlte mich, als hätte er mir den Teppich unter den Füßen weggezogen. Zum Glück saß ich auf dem Sofa.

„Was ist, siehst du das etwa anders?“

„Hm, ja.“ Das Ganze war mir richtiggehend peinlich. Ich kam mir vor, als wäre ich ein unreifer Bengel, dem man noch erklären musste, wie die Welt funktionierte.

„Ehrlich gesagt, suche ich nach einer richtigen Beziehung.“ Damit lag die Wahrheit auf dem Tisch und auch Kame schien erst einmal eine Weile zu brauchen, um mein Gesagtes zu verdauen. Im Anschluss fing er jedoch an zu grinsen, als wäre ihm ein glorreicher Gedanke gekommen.

„Sicher, dass du nicht derjenige von uns bist, der schwul ist?“

„Nein.“

Das Grinsen aus seinem Gesicht verschwand nur allmählich. Scheinbar brauchte er eine Weile, bis ihm die Bedeutung meiner Antwort klar wurde. Und ich fragte mich, was mich eigentlich geritten hatte, ihm das zu sagen. Mittlerweile sah mich mein Saufkumpane nur noch ungläubig an und tastete blind nach der Rumflasche auf dem Tisch. Nachdem er sie gefunden hatte, setzte er sie an seine Lippen und nahm einen kräftigen Hieb daraus. Besser schien es ihm danach nicht zu gehen, denn er glotzte immer noch verwirrt drein. Die Situation war doch zum kotzen und so etwas von ausweglos. Kame wusste jetzt, dass ich auf Kerle stand, zumindest auch, und ich wusste, dass er keine Beziehung führen wollte. Ich brauchte eindeutig frische Luft.

„Ich geh noch eine rauchen“, murmelte ich und begab mich auf meinen Balkon, um dies in die Tat umzusetzen.

Kurze Zeit später folgte mir Kame nun schon zum zweiten Mal am Tag. Nicht, dass ich seine Gesellschaft nicht wollte, aber ich hatte keinen blassen Dunst, wie ich damit umgehen sollte.

„Krieg ich auch eine?“ Verdammt noch mal, mit dieser Fragestellung und dem niedlichen Tonfall seiner Stimme fühlte ich mich sofort an die Erdbeeraktion erinnert. Aber da ich eh nichts mehr zu verlieren hatte, wiederholte ich mein Tun von damals uns steckte ihm statt einer Frucht eine Zigarette zwischen die Lippen.

Diesmal schaffte ich es jedoch gleich, meine Finger von seinem Mund zu nehmen. Nur fanden sie ihren Weg nicht zurück zu meinem Körper, sondern wanderten seinen Hals entlang und blieben schließlich an seinem Schlüsselbein hängen, was halb unter dem Hemd verborgen lag. Meine Augen saugten sich förmlich an der Stelle fest und ich hätte ihm am liebsten das Hemd aufgerissen, um mit meiner Zunge weiterzumachen.

Zum Glück für mich und wohl auch Kame klingelte in diesem Moment die Tür und ich fand meinen Weg in die Realität zurück.

Peinlich berührt zog ich meine Flosse aus der Gefahrenzone zurück und gab Kame noch schnell mein Feuerzeug, bevor ich zur Tür eilte. Die Kippe hatte er mit Sicherheit jetzt nötig.

Mein Besuch war niemand geringeres als Kyo, der alte Saftsack.

„Alter, was machst du wieder für Sachen?“, kam er gleich zum Punkt. Wozu sich auch mit unnötigen Floskeln aufhalten? „Toshiya ist fuchsteufelswild auf dich.“

„Und dabei hab' ich ihm noch nicht mal aufs Maul gehauen. Der soll sich nicht so haben.“ Ich hatte keine sonderliche Lust, ihm den Streit zu erklären. Kyo würde so lange bohren, bis er die Wahrheit kannte und das durfte unter keinen Umständen passieren. Erst recht nicht, wo doch Kame anwesend war.

„Ich hab Besuch“, schob ich ihn als Ausrede vor.

„Ein Mädchen?“, fragte Kyo sogleich erfreut. Der Mann war wahrhaftig leicht zu begeistern

„Ähm, nein.“

„Dann kannst du mir auch ein Bier anbieten“, forderte mein Kumpel dreist und setzte sich abwartend auf mein Sofa.

Augenrollend kam ich seiner Bitte nach und holte für mich selbst auch gleich noch ein neues Bier aus dem Kühlschrank. Kame schien immer noch zu rauchen, also pflanzte ich mich neben meinen besten Kumpel.

„Ich hab schon wieder einen Tag hinter mir...“, fing Kyo genervt zu sprechen an und berichtete mir in kurzen Sätzen davon, dass er drei Weiber an den Hacken kleben hatte, die er dank seiner nächtlichen Aktivitäten nicht mehr los wurde und das er einen wutentbrannten Toshiya in der Stadt getroffen hatte und dieser ihn sofort als Aggressionsventil missbraucht hatte. Im Anschluss war er direkt zu mir gekommen, um sich eine Entschuldigung oder wenigstens eine Erklärung von mir abzuholen. Nur würde ich mir eher den Arm abhacken, als ihm davon zu berichten. Und das Schnabeltier schien ja auch keinen Grund zu sehen, dies zu tun.

Nachdem Kyo mir von seinem Erlebten berichtet hatte, wollte er natürlich gleich wissen, was denn nun passiert sei, doch in diesem Moment betrat Kame wieder den Raum, was mich zumindest vorerst vor einer Rechtfertigung bewahrte.

„Ah, sieh an, mein Fan ist also dein Mädchen für heute Nacht.“ Ganz ehrlich? In diesem Moment hätte ich mich am liebsten zwischen den Sofaritzen versteckt und auch Kame machte den Eindruck, dass er sich lieber vom Balkon gestürzt hätte, als wieder ins Wohnzimmer zu gehen. Die Totenstille, die darauf herrschte, schien meinen Kumpel jedenfalls so weit zu verwirren, dass er keinen weiteren dummen Spruch riss, sondern lieber an seiner Bierflasche nuckelte.

„Ich geh dann mal“, murmelte Kame völlig durch den Wind. „Ich muss noch Sachen erledigen...wichtige Sachen...ähm ja. Wir sehen uns morgen.

Kame war schon drauf und dran, aus der Wohnung zu stürmen und hätte dabei fast meine Stehlampe umgerissen, als mir auffiel, dass er sein Handy noch auf dem Tisch liegen hatte.

„Warte!“, schrie ich, schnappte mir besagtes Teil und wetzte ihm hinterher. Er hatte es sogar schon geschafft, sich Schuhe anzuziehen und war halb aus meiner Wohnung getreten. Jetzt schaute er mich jedoch schon beinahe hoffnungsvoll an. Oh man, ich würde noch durchdrehen mit diesem Kerl!

„Dein Handy“, meinte ich und reichte ihm das Ding. Ich hätte schwören können, dass der Hoffnungsschimmer, der kurze Zeit in seinen Augen glomm, wieder verschwunden war.

„Bis morgen“, sagte er erneut und knallte mir die Tür vor der Nase zu. Ich fühlte mich regelrecht ausgesperrt und das in meiner eigenen Wohnung.

Ich schlich eher, als das ich ging, zu meinem Sofa zurück und ließ mich erneut neben Kyo fallen.

„Was war das denn?“, fragte er völlig perplex. „Er hat mich nicht mal richtig wahrgenommen!“

„Ich habe keine Lust, darüber zu reden.“

Nach vier weiteren Flaschen Bier hatte mich Kyo dann allerdings soweit, dass ich ihm zögerlich alles berichtete, was seit meiner Abreise nach Amerika gelaufen war und in was für einem Schlamassel ich nun steckte.
 

Kame
 

Ich konnte mit vollem Recht behaupten, wohl die schlimmste Nacht meines Lebens hinter mir zu haben. Die meiste Zeit hatte ich damit verbracht, an die Decke zu starren und über ein „Warum“ nachzugrübeln. Leider hatten Zimmerdecken die Angewohnheit, einem nicht zu antworten und so war ich am nächsten Morgen immer noch genauso schlau wie davor.

Zwischen einer kalten Dusche und einem Stehlöffelkaffee war ich kurzzeitig der Meinung, dass mich Jin einfach nur verarschen wollte und die Aktion auf dem Balkon nur eine Art Provokation war. Wahrscheinlich wollte er nur testen, ob ich scharf auf ihn war oder nicht.

Zwischen Tasse zwei und drei verwarf ich diesen Gedanken wieder. Ich traute ihm so eine Scheiße eigentlich gar nicht zu. Der Kerl war doch irgendwie zu nett für solche Aktionen. Es war zum Haare raufen. Stand er nun auf Kerle oder nicht? Und warum zur Hölle interessierte mich das so? Eine positive Antwort brachte mich auch nicht weiter. Wir waren Arbeitskollegen, Konkurrenten und mehr nicht.

Fünf Tassen später raste mein Herz zwar gefährlich, aber ich war wenigstens soweit wach, dass ich wieder halbwegs normal denken konnte. Ich würde ihn wohl oder übel fragen müssen, was nun Sache war. Er hatte mich betatscht, nicht ich ihn. Die Erklärungspflicht lag da eindeutig bei ihm.

Mit diesem beruhigenden Gedanken und so viel Koffein im Blut, dass sogar das Duracell-Häschen ohne Batterien hätte laufen können, machte ich mich auf den Weg zum Set. Ich freute mich eigentlich schon auf diesen Tag, seit ich das Drehbuch zum allerersten Mal in den Händen hielt. Heute war es endlich soweit: Ich durfte eine Baseballszene drehen. Ich liebte diese Sportart abgöttisch und auch wenn ich nicht mehr so viel Zeit hatte, meinem Hobby nachzugehen, war ich nun doch nicht gerade aus der Übung. Ich bildete mir sogar ein, verdammt gut zu sein.

Am Außenset herrschte schon ein hektisches Treiben. Leuchten wurden montiert, Kameraschienen verlegt und die Soundtechnik verkabelt. Freundlich grüßte ich die fleißigen Hilfsarbeiter, bevor ich mich auf den Weg in die Umkleide machte. Vor der geschlossen Tür stoppte ich jedoch plötzlich. Was war, wenn Jin schon da drinnen war. Was sollte ich sagen? Wie sollte ich mich verhalten? Ade waren meine schönen Pläne und ich fühlte mich wie ein kleines, nervöses Schulmädchen. Meine Handflächen wurden feucht und ich hatte große Lust, mich einfach in der nächsten Ecke zu verkriechen.

Wie sich jedoch herausstellte, machte ich mir den Stress vollkommen umsonst, denn Herr Akanishi war noch gar nicht am Set. Sehr schön, ich starb am spontanen Nervenversagen und der Kerl schlief scheinbar in aller Ruhe aus. Wahrscheinlich war der Saftsack am Ende noch mit Kyo unterwegs gewesen, um Weiber aufzureißen. So viel zum Thema auf Kerle stehen. In meinem Kopf spielten sich schon diverse Szenarien ab, wie sich eine überschminkte, leicht bekleidete Tusse auf ihn warf und er ihr nur zu gern zeigte, wie hetero er war, während ich mich schnaufend umzog. Ich hasste mich selber für solche Gedanken. Ich benahm mich schon wie ein eifersüchtiger Ziegenbock.

Die Tür schwang auf und schon waren meine Gedanken wie weggeblasen. Im Grunde war mein Kopf völlig leer, als ich Jin erblickte. Dieser schien auch nicht recht zu wissen, wie er sich verhalten sollte, da er wie angewurzelt in der Tür stand und mich mit einem Blick ansah, den ich einfach nicht deuten konnte.

„Kamenashi“, ertönte es lautstark irgendwo aus der Nähe und wir beide zuckten erschrocken oder auch ertappt zusammen. Wie lange standen wir eigentlich gerade da und hatten uns gegenseitig angestarrt? Meine Fresse, das sollte nicht zu Gewohnheit werden.

„Komme“, krächzte ich gequält und schlich an meinem Kollegen vorbei. Zumindest konnte ich sicher sein, dass meine Fantasie sicher nicht der Wahrheit entsprach. Jin sah nicht so aus, als hätte er einen besonders erfolgreichen Abend hinter sich gehabt. Blieb wieder die Frage nach der Ernsthaftigkeit seiner Worte und Taten gestern. Ich würde noch wahnsinnig werden, wenn ich nicht bald eine Antwort darauf bekam.

Doch zuerst einmal wurde ich zum Regisseur gerufen, da dieser mal wieder eine dringende Änderung im Drehbuch mit mir zu besprechen hatte. Wenn der meine geliebte Sportszene weglassen wollte, würde ich ihn qualvoll umbringen müssen.

Zum Glück blieb das mir und ihm erspart. Dieser Perverse hatte den genialen Einfall einer Duschszene mit meiner Wenigkeit. Ein wenig Service für die Fans. Genau das waren seine Worte gewesen und ich glaubte ihm kein Wort. Als ob der Mann sich für die Interessen von irgendwelchen pubertierenden, verpickelten Mädchen interessierte. Der verfolgte sicherlich ganz andere Ziele. Wahrscheinlich wollte diese Ekelbacke einfach selbst etwas zu gucken haben. Bei dem Gedanken wurde mir schlecht, aber ich konnte ja leider schwer nein sagen. Das würde noch viel mehr Schwierigkeiten mit sich bringen und ich wollte nicht riskieren, in dieser gefährlichen Phase meiner Karriere beim Management negativ aufzufallen. Ich bestand jedoch drauf, dass ich mir die Blöße wenigstens nur vor einem abgespeckten Team geben würde. Musste mich ja nicht gerade jeder nackt sehen. Vor allem den weiblichen Helferinnen traute ich in dieser Hinsicht nicht über dem Weg. Irgendwelche Bilder von meinem nackten Arsch wollte ich nun wirklich nicht im Internet kursieren sehen. Zum Glück stimmte der perverse Aasgeier zu.

Wenigstens die Aufnahmen auf dem Baseballfeld liefen mehr als gut. Ich war völlig in meinem Element, während sich Jin komplett professionell benahm. Niemand hätte denken können, dass wir uns, wo es nur möglich war, versuchten aus dem Weg zu gehen.

Mit einem mulmigen Gefühl im Magen machte ich mich gleich nach der Mittagspause, welche ich zum ersten Mal seit Beginn der Dreharbeiten alleine verbracht hatte, zu meinem nächsten Drehort auf. So wirkliche Motivation, mich ganz nackt vor der Kamera zu präsentieren, verspürte ich nun wirklich nicht. Ich schämte mich nicht für meinen Körper, aber es gab auch bei weitem angenehmere Dinge.

In einen Bademantel gehüllt stand ich nun in dem aufgebauten Duschraum und hörte mir die Erläuterungen des Regisseurs an, welcher mir genaue Anweisungen gab, wie und wo ich zu stehen hatte, in welche Richtungen mein Blick gehen sollte etc. Immerhin hatte hier keiner große Lust darauf, drei Stunden an einer Szene zu arbeiten. Ich am allerwenigsten. Daher nickte ich brav, ließ mir noch kurz von einem Stylisten irgendwelches Zeug ins Gesicht sprühen und los sollte der Spaß gehen.

Gerade wollte ich mich von dem letzten Stück Stoff verabschieden, als die Tür aufging und Jin den kleinen Raum betrat. Was zum Geier wollte der denn hier? Er schien es selbst nicht so ganz zu wissen, jedenfalls schloss ich das aus seinem verwirrten Gesichtsausdruck, welcher zuerst auf mir und anschließend dem Regisseur lag, welcher meinen Kollegen freudig zu sich winkte. Na ganz großes Kino. Soviel zum Thema, dass nur die wichtigsten Leute bei dieser Szene anwesend sein würden.

„Kamenashi, fang einfach an, wenn du soweit bist“, sprach der Kameramann und lächelte mich aufmunternd an. Haha, danke auch. Ich würde wohl nie soweit sein, solange Jin mich anstierte und das tat er wirklich. Vielleicht war das auch meine Chance. Mit ein wenig Glück bräuchte ich nicht das schwere Los ziehen und ihm auf diese Aktion von gestern ansprechen. Ich würde einfach so herausfinden was Sache war. Ich würde ihm eine gute Show liefern und konnte nur hoffen, dass seine Reaktionen ihn verrieten.

Ich drehte mich mit dem Rücken zu der Meute, ließ die Hüllen fallen, schloss die Augen und atmete tief durch, während ich mir selbst Hals- und Beinbruch wünschte. Was sollte schon schiefgehen, außer dass ich mich vor versammelter Mannschaft völlig zum Deppen machte? Ich versuchte, meine Nervosität zu verdrängen. Mein Schädel fühlte sich an, als ob er glühte. Hoffentlich konnte man meine rote Birne durch das Make-up und Licht nicht sehen.

„Wasser los!“, ertönte es von irgendwo und keine zwei Sekunden später sprudelte es auch schon über mir. Zumindest war es halbwegs warm. Ich versuchte, einfach auszublenden, dass neben mir und Jin noch ungefähr zehn andere Menschen in diesem Raum waren. Meine Gedanken galten nur ihm.

Fast schon mechanisch schnappte ich mir das bereitgestellte Duschbad und fing an, mich gut einzuschäumen, natürlich nicht ohne mich selbst dabei an meinem Oberkörper zu befingern. Hier einmal den Kopf in den Nacken, dort ein Schlafzimmerblick und schon war die Sache gegessen. Ich war mehr als heilfroh, als ich endlich das errettende „Cut“ hörte. Beinahe wäre ich noch von meiner eigenen Aktion geil geworden. Ich konnte leider meinen Kopf während der Aufnahmen nie so weit drehen, dass ich Jins Gesicht hätte sehen können. So war ich also nun mehr als gespannt auf seine Reaktionen. Sobald ich ich wieder meinen flauschigen Bademantel über mir hatte, suchte ich verzweifelt die Anwesenden ab, aber von dem Kerl fehlte jede Spur. Das war doch zum Mäuse melken. Da lieferte ich eine 'pornoreife' Darstellung ab und der verschwand einfach. Trotzig verschränkte ich die Arme und hörte nur noch mit einem Ohr mit, was der Sklaventreiber von einem Regisseur noch zu sagen hatte. Ich wollte nur noch weg, nach Hause und mich selbst bemitleiden. Am besten vor dem Fernseher mit einer Packung Eiscreme. Wenigstens stand einmal das Glück auf meiner Seite und ich hatte den restlichen Tag frei. Sollten sich doch die anderen abrackern.
 

TBC

^^ Es geht langsam voran *lol*

Kommentare sind wie immer gern gesehen :)

Ansonsten bis nächste Woche



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SKH_Ludwig_2
2011-09-08T17:19:28+00:00 08.09.2011 19:19
Ich fass es net...x.x
Jin du BAKA!!!!
Bleib doch da wenn Kame sich duscht ich hätte mich mit Popcorn davor gehockt und ihm zugesehen!
*///*
verdammt!
OMG
Bin so gespannt wies weiter geht...Aaawwwwwww!!!!!

LG Kame
Von:  Sehunnie
2011-09-08T17:13:35+00:00 08.09.2011 19:13
Awwwww.....

O/////O

Ein Meisterwerk nach dem nächsten ^O^
Wieso musste Kyo dazwischen kommen, als Jin sich langsam an Kame ranmachte.... >o<

Oder wie Kame nach der Duschszene den verdammten Bakanishi sucht und ihn aufragen will es ihn aber dann nicht findet
xD

Toll!!!
Freu mich schon auf das nächste nächste woche ;)

Lg Fogto


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