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Competition - My Ass!

written by crazypark & me
von

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Strawberry Panic

Kapitel 7
 

Hey ihr ^^

und wieder ein neues Kap

vielen Dank an Kamenashi_Kazuya für das tolle Kommentar <3
 

Viel Spaß beim Lesen
 

***
 

Strawberry Panic
 


 

Jin
 

Ich könnte mich selbst für meine Blödheit schlagen, dass ich den Anlass meines eigentlichen Auftritts bei Kame aufgrund seiner netten Art vergessen hatte. Zum Teufel noch eins, so weit war es also inzwischen mit meiner Gefühlsverirrung gekommen, dass ich sogar den Alkohol, das wichtigste aller Grundnahrungsmittel, vergaß und das beunruhigte mich sehr. Ich musste dringend etwas gegen die aufkeimenden Gefühle Kame gegenüber unternehmen. Das einzige Mal, als ich so etwas zugelassen hatte, war nach dem ganzen Schlamassel natürlich ich der Leidtragende gewesen und die Verletzungen waren noch immer in meinem Herzen zu spüren.

Mit gedrückter Stimmung brachte ich das grottenlangweilige Zeitungsinterview über die Bühne und tröstete mich im Anschluss bei meinem Chocolatier. Die restliche Woche passierte nicht mehr viel.

Kame und ich hielten uns krampfhaft zurück am Wochenende bei unserem Training. Keiner von uns hatte wohl großartige Lust auf einen neuerlichen Zwischenfall seit dem letzten Mal. Aber hier konnte ich natürlich nur von mir sprechen, da wir das Thema nicht ansprachen. Immerhin hatte ich meinen Whiskey zurückbekommen. Sonst wurde mein Verhältnis zu Kame immer besser, zwar langsam aber stetig. Es war auch nicht unbedingt so, dass es offensichtlich passierte. Unsere Gespräche liefen die meiste Zeit routiniert, wie es zwischen Kollegen, die eigentlich Konkurrenten waren, zu sein hatte: Kühl, aber höflich. Allerdings waren die Veränderungen auf einer anderen Ebene zu spüren. Sachen, die nicht ausgesprochen wurden, sondern durch Mimik und Gestik deutlich wurden. Wir lächelten uns öfter an und unsere Hände berührten sich wie Magnete gegeneinander, wenn wir uns Dinge wie Setlists übergaben. Das machte mich allmählich total kirre. Je mehr ich versuchte, es nicht an mich ran kommen zu lassen, desto mehr nahm es überhand. Ich war eindeutig dem Schwachsinn anheim gefallen. Und zu allem Überfluss gab es heute auch noch die ersten Ergebnisse von unserem Wettkampf im direkten Anschluss zur Videopremiere, die jedoch nicht erwähnenswert gewesen ist. Mir war nach kotzen zumute. Denn es gab zwei Dinge, die ich nicht wusste: Erstens, wer von uns beiden vorne lag und zweitens, wie lange die Manager noch abstimmen lassen wollten, bevor sie einen von uns feuern würden.

Am liebsten hätte ich wie ein Kind, das auf dem Zahnarztstuhl lag, nach Kames Hand gegriffen, um sie zu drücken, als wäre sie der rettende Strohhalm. Mein Kollege machte auch keinen sehr gelassenen Eindruck, sondern knibbelte das Etikett seiner Wasserflasche ab. Wenn die Futzis uns nicht bald die Ergebnisse präsentierten, würde ich mich schreiend aus dem Fenster stürzen.

Die ganze Zeit wurde nur über anstehende Aufgaben gelabert, Vorschläge von unserer Seite diskutiert und in sadistischer Weise wurden die Resultate ans Ende des Meetings geschoben, welches sich wie Kaugummi in die Länge zog. Als es dann endlich soweit war, hätte ich schon beinahe einen Lachanfall bekommen. Zum Schein durften die Fans ja auch für die restlichen Bandmitglieder voten und ebenso wurden uns alle Abstimmungen gezeigt, da unsere Kollegen ebenso wenig einen Schimmer vom wahren Zweck hatten. Wohl zu unser aller Überraschung lagen weder Kame noch ich auf dem ersten Platz, sondern Taguchi!

Kame und ich warfen uns einen Blick zu, der eindeutiges Unverständnis zeigte. Sollten wir jetzt darüber lachen oder uns beleidigt fühlen? Es war irgendwie grotesk. Keiner von uns beiden hatte mit so etwas gerechnet. Junno freute sich natürlich ein Loch ins Knie, zum Lieblingsmitglied gewählt worden zu sein.

An zweiter Stelle - aber mit einigem Abstand – folgte Kame und mit 5% weniger ich. Nach dieser Offenbarung wurden bis auf Kame und mich alle entlassen. Mir schwante übles.

„Die Abstimmung ist nicht ganz so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Und der Abstand zwischen euch ist auch zu gering, um jetzt schon eine Aussage treffen zu können. Deshalb haben wir uns entschieden, dass ihr die Hauptrollen in einem neuen Drama übernehmen werdet. Die Aufmerksamkeit muss sich auf euch konzentrieren. Wir sind sicher, dass wir damit bessere Rahmenbedingungen schaffen.“

Das war echt zu viel für meine Nerven. Die hatten doch echt ein Ding an der Waffel. Es ging hier um die Existenz von zwei Menschen und die machten sich auch noch einen Spaß daraus, indem sie diese perfiden Spielchen trieben. Die litten wahrscheinlich alle unter Sexentzug, was ich ja durchaus nachvollziehen konnte, aber ich würde so etwas abartiges nie tun, um es zu kompensieren.

Frustriert verließen Kame und ich die Räumlichkeiten. Wir hatten gar nicht mehr nach ihren Ideen für das Drama gefragt. Ich befand unser eigenes derzeit auch für ausreichend. Und wir hatten ja ohnehin keinen Einfluss darauf.

„Ich hasse diesen Saftladen“, knurrte ich, als wir außer Hörweite waren.

„Ich auch“, pflichtete mir Kame bei, „lass uns saufen gehen.“ Also dieser Vorschlag polierte meinen Gemütszustand glattweg auf Hochglanz.

Wir trafen uns wie üblich bei mir zu Hause. Es war auch immer noch genügend Alk von Kyos Bagage übrig. Und so langsam glaubte ich, der Kleine fühlte sich hier wohl. Zielsicher ging er in die Küche und inspizierte den Kühlschrank. „Was haben wir noch nicht ausprobiert?“

Das war eine gute Frage. Es war schon so einiges gewesen und zumindest wussten wir inzwischen, dass er Rum sehr gut vertrug im Gegensatz zu mir. Dafür konnte ich literweise Bier trinken, wohingegen Kame nach drei Flaschen schlapp machte. Vodka hatten wir auch getestet, was auch noch ging, aber nicht an Rum heranreichte. Offenbar vertrug Kame im Allgemeinen hochprozentiges besser als Gerstensaft, vor allem, wenn es sich nicht um Fusel handelte. Aber letzteres war ja eh ein ungeschriebenes Gesetz, das für alle galt.

„Ich glaube, wir hatten noch keinen Tequila. Zumindest nicht in Form von Cocktails.“ Im Grunde war mir klar, dass das sicher nicht zu den Getränken zählte, die er vertragen würde, aber wer vertrug schon diese heimtückischen Drinks, die in unschuldig süßer Gestalt daherkamen und dich wegknüppelten, ohne, dass du es kommen sahst?

„Okay“, stimmte er zu und hatte wohl keinen Dunst, dass das nur schlimm enden konnte. Wir informierten uns kurz im Netz über passende Rezepte, um danach die nötigen Zutaten einzukaufen.
 

Ich war gerade dabei, die Erdbeeren für unsere Strawberry Margarita zu zerkleinern, als Kame offensichtlich zum Kind mutierte. „Krieg ich eine?“, quengelte er beinahe und schien fassungslos aufgrund meiner Konsequenz alle Früchte in den Mixer zu tun.

„Die sind für die Cocktails, sonst reicht's am Ende nicht“, belehrte ich ihn. Ich kam mir vor wie eine Mutter, die ihrem Kind auf die Finger klopfte, weil es naschen wollte. „Ach komm schon, nur eine.“ Er sah mich bettelnd an und ich ließ mich auch noch von seinem geübten Hundeblick erweichen und steckte ihm einfach eine Erdbeere in den Mund. Im Anschluss sah er mich mit geweiteten Augen und ohne zu kauen erstaunt an und auch ich fragte mich, warum ich das getan hatte und einfach nicht meine verblödeten Finger von seinen Lippen nahm, als wären sie da festgewachsen. Im gleichen Augenblick hatte ich den Impuls, meine Finger durch meinen Mund zu ersetzen. Und diese Entwicklung war eindeutig zu viel für mich. Hastig nahm ich endlich die Hand weg und drehte mich zurück zur Anrichte, um die Früchte weiter zu verarbeiten.

„Du könntest schon mal die Gläser vorbereiten“, wies ich Kame an und versuchte meine Stimme so normal wie möglich klingen zu lassen. Heiliger Bimbam, ich musste mein schnell schlagendes Herz wieder unter Kontrolle bringen! Das war nicht gut, gar nicht gut, verflucht noch eins. Und es musste ein Ende finden, was sich auch gut umsetzen lassen würde, wenn ich nicht nur mein berufliches sondern auch mein privates Leben mit dem Grund meiner Herzattacken verbrachte. Ich sollte endlich mal eine meiner Stärken einsetzen: Verdrängen. Darin war ich ungeschlagener Meister.

Ich hielt mich auch ganz gut im Laufe des Abends. Wir lümmelten auf meiner Couch, tranken das süße Gesöff und sahen uns einen Film an. Wir redeten wie immer von der Arbeit und spekulierten darüber, welche Rollen wir in dem Drama wohl spielen würden. Alles lief nach Plan, bis mein Hirn wohl einen kurzen Aussetzer hatte und folgenden Satz formulierte: „Was isst du eigentlich am liebsten?“ Nicht nur, dass das eine Frage war, die man für gewöhnlich im Grundschulalter stellte, sie stand auch im Kontrast zu meinem Vorhaben. Des weiteren waren Kame und ich Konkurrenten, warum also stellte ich eine private Frage? Scheinbar war ich der Einzige, der diesen Umstand vergessen hatte, denn Kame sah mich an, als hätte ich den Verstand verloren. Vermutlich hatte ich das tatsächlich und wahrscheinlich war es schon während meines Amerikaaufenthaltes passiert, denn sonst wäre mir nicht der Gedanke gekommen, dass ich es schade fand, so wenig über meinen Trainingspartner zu wissen. Höchstwahrscheinlich würde Kame das aber nicht so finden und eher vermuten, dass ich nur fragte, um seine Schwächen herauszufinden, um dieses Wissen später gegen ihn zu verwenden. So würde man normalerweise als Rivalen denken. Nur bei mir war da irgendetwas fehlgeleitet.

„Öhm vieles“, antwortete er mit reichlicher Verzögerung ausweichend. Nach kurzer Zeit fügte er noch an: „Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich Steak wählen.“ Steak also, schön. Und was fing ich jetzt mit dieser Information an? Einmal mehr hatte ich den Wunsch, mich selbst so lange zu schlagen, bis die Schmerzen den Schleimbatzen in meinem Kopf wieder zur Arbeit überreden konnten.

„Und du?“, kam die Gegenfrage.

„Pizza“, erwiderte ich lahm. Wo blieb die Pistole, um mich zu erschießen, bitte? Ich musste dringend weg von Kames Nähe. Irgendwie lullte mich sein Geruch ein und machte mich zu einem hirnlosen Idioten. Hatte er heute ein neues Parfum aufgelegt oder war mir das vorher nur nie aufgefallen? Egal, was es war, Abstand würde mir gut tun und so flüchtete ich mit dem Hinweis 'pinkeln' ins Bad. Meine Fresse, was war heute nur los? Das war alles die Schuld von den dämlichen Erdbeeren. Die wirkten auf mich offensichtlich wie eine ganze Schiffsladung Aphrodisiaka. Ich hätte in dem Club damals nicht so schnell klein bei geben sollen, dann hätte ich jetzt zumindest keinen Stau.

Die kurze Pinkelpause half mir zum Glück wieder runter zu kommen und klarer zu sehen. Hoffentlich würde das den restlichen Abend anhalten.
 

Kame
 

Der Abend war, wie der gesamte Tag eigentlich schon, mir sehr suspekt. Angefangen hatte es mit den Votingergebnissen, welche gelinde gesagt sehr überraschend ausfielen. Ich war geschockt. Scheinbar sogar so sehr, dass ich auch noch selbst meinem Rivalen vorgeschlagen hatte, einen zu heben. Der hatte definitiv einen schlechten Einfluss auf mich. Vor ein paar Wochen wäre ich noch nicht einmal auf die Idee gekommen, überhaupt an Alkohol zu denken. Zugegeben, vor ein paar Wochen hatte ich auch nur die Hälfte des Spaßes. Ich wollte gar nicht daran denken, wenn die Zeit gekommen war und einer von uns gehen musste. Ich hatte mich regelrecht an ihn gewöhnt.

Der Abend versprach zumindest wieder einmal lustig zu werden. Ich mochte Jins Wohnung. Sie war nicht übermäßig durchgestylt, aber sie passte zu ihm und ich fühlte mich fast wie zu Hause. Alles war wie immer, bis zu einem Zwischenfall, der meine arme Libido völlig aus dem Konzept brachte. Schuld an der ganzen Misere war eigentlich die Erdbeere und nichts anderes. Ich naschte einfach für mein Leben gern und konnte auch den roten Früchten nicht widerstehen. Scheinbar hatte ich Jin auch lange genug genervt, dass er mir einfach eine direkt in den Mund steckte. Ich hatte vor Schreck sogar das Kauen völlig vergessen, während mich mein Bandkollege nur von sich selbst entsetzt anstarrte und sich scheinbar vor Schreck nicht mehr bewegen konnte. Anders hätte ich mir nicht erklären können, warum sein Finger gefühlte Stunden auf meinen Lippen weilte. Ich spürte spontan das Verlangen, diesen in meinen Mund zu nehmen und Jin zu zeigen, was meine Zunge so alles anstellen konnte, um das dann noch einmal an einer anderen Stelle fortzusetzen. Leider hatte das Äffchen sich dann doch zu schnell wieder gefasst. Ab diesem Moment wurde der Abend mehr als sonderlich.

Wir tranken wie geplant, aber Akanishi benahm sich mehr als seltsam. Nicht, dass ich wieder zu mir selbst gefunden hätte, denn ich war geil, wie schon lange nicht mehr, aber was war seine Ausrede? Er wirkte nicht anwesend und war völlig durch den Wind. Das konnte ja wohl kaum an der kleinen Fingerszene gelegen haben. Vielleicht war er ja auch nur spontan wahnsinnig geworden? Dieser Verdacht bestätigte sich dann letztendlich, als er mich aus heiterem Himmel nach meinem Lieblingsessen gefragt hatte. Ich musste aufpassen, mich nicht vor Schreck an meinem Cocktail zu verschlucken. Übrigens Cocktail: Wir waren inzwischen schon bei dem dritten und das Zeug schmeckte verteufelt gut und knallte noch besser. Meine Füße kribbelten schon verdächtig und meine Zunge fühlte sich leicht taub an, aber sonst ging es mir noch gut. Ich wollte gar nicht wissen, was für ein Hammer auf mich wartete, sollte ich es doch wagen, mich zu erheben.

Zurück zu dem seltsamen Wesen neben mir: Ich fragte mich ernsthaft, was diese Frage eigentlich sollte. Wir sprachen nie über private Dinge. Vielleicht wurmte es ihn, dass ich im Voting noch vor ihm war und wollte nun herausfinden, gegen welche Speisen ich allergisch war und mich so einfach aus dem Weg räumen? Nicht, dass ich ihm so etwas zutraute, aber man wusste ja nie, zu was Menschen alles fähig waren.

„Öhm vieles“, antwortete ich daher ausweichend und fühlte mich sogleich schlecht dabei. Immerhin nistete ich mich andauernd bei ihm ein, wir gingen aus, arbeiteten zusammen. Es würde mich kaum umbringen, ihm wenigstens ein kleines Detail zu eröffnen. Daher verriet ich es ihm einfach und was erhielt ich als Dank? Nichts! Das mit der Pizza hätte er sich auch schenken können. Frustriert kippte ich den restlichen Inhalt meines Glases hinter und versuchte, mich zum Aufzustehen zu ermutigen, um uns neue zu mixen, während Jin im Bad verweilte. Das Erheben funktionierte, aber ich sollte überlegen, ob ich wirklich noch etwas trinken wollte. Auf der anderen Seite, was sollte ich sonst machen? Auf Gehen hatte ich keine Lust, also blieb mir wohl nichts anderes übrig.

Als ich aus der Küche zurückkehrte saß Jin wieder auf seinem Platz und wirkte zumindest nicht mehr ganz so aufgewühlt. Ich versuchte, so wenig wie möglich zu schwanken und die Gläser ganz zu dem kleinen Tisch zu bringen.

„Danke“, murmelte mein Kollege und ich strahlte ihn daraufhin regelrecht an. Es ging doch. Vielleicht würde es doch noch ein lustiger Abend werden. Wir entschlossen, uns einfach noch etwas von irgendwelchen TV-Shows berieseln zu lassen und lachten uns bei den Idioten einen ab. Das wir uns sonst selbst so zum Löffel machen mussten, ignorierten wir in dem Augenblick vehement. Fremdschämen war immer noch die bessere Variante. Irgendwann hatte mein Hirn auch aufgehört zu zählen, beim wievielten Glas wir nun eigentlich waren. Es war mir auch reichlich egal. Im Grunde war mir so ziemlich alles egal, da ich erneut wie ein Tropf auf dem Sofa hing. Wenigstens sah Herr Akanishi auch nicht besser aus, auch wenn er sich genüsslich über mich lustig machte.

„Man, bist du breit“, kicherte dieser vergnügt.

„Als ob es dir besser ginge“, lallte ich zurück und versuchte einen der beiden Jins, die sich neben mir tummelten, zu fixieren. Ich war wirklich voll. Leider nur noch nicht so voll, dass ich es nicht mehr mitbekam. Schade eigentlich, denn ich hatte schon lange keinen Filmriss mehr. Man, jetzt freute ich mich schon auf so was.

„Ich glaub, ich muss ins Bett“, erklang es von den Zwillingen und ich schaute bedröppelt aus der Wäsche. Die wollten mich doch nicht jetzt auf die Straße setzen? Da war doch bestimmt noch was von dem Tequila übrig. Zum Glück stellte sich einer der beiden Jins als Gentlemen heraus und bat mir tatsächlich das Sofa an, ohne Tequila. Was war nur aus der Welt geworden? Der Herr schwankte, samt seinem Anhang, schon in Richtung Schlafzimmer und ich blieb hier nun alleine sitzen. Na toll, ich wollte auch etwas zum Kuscheln. Nicht einmal eine Decke hatte ich bekommen. Morgen würde ich dem Kerl erst einmal zum Thema Gastfreundlichkeit aufklären müssen.

Grummelnd versuchte ich es mir auf dem Möbelstück bequem zu machen, nachdem ich mich im Bad meiner Kontaktlinsen entledigt hatte. Eines der kleinen Zierkissen hatte ich unter meinen Kopf gequetscht, mit dem anderen versuchte ich, irgendwie zu kuscheln. Das war alles mehr als unbefriedigend. Die Welt war doch ungerecht. Das musste geändert werden. Ich war in jedem Fall für Gleichberechtigung.

Genau aus diesen Grund erhob ich mich auch schnaufend, kickte meine Jeans, von welcher ich mich vorhin vorsorglich befreit hatte, aus dem Weg und stapfte in Richtung Schlafzimmer. Zuerst steckte ich vorsichtig den Kopf durch den offenen Türschlitz. Man wusste ja nie, wie mein werter Kollege auf meinen nächtlichen Besuch reagieren würde. Der aber rührte sich noch nicht einmal. Scheinbar schlief die Prinzessin schon tief und fest. Besser für mich, denn wenn er schlief, konnte er sich ja nicht wehren. Ich tapste leise voran und krabbelte auf das weiche Bett. Oi, das war aber bequem und da wollte der Sack mich auf die eklige Couch abschieben. Das war wirklich so etwas von gemein. Gerade hatte ich es mir bequem gemacht, als in den schlafenden Körper wieder Leben kam.

„Kame, was wird das?“ Verdammt, jetzt hatte der mich auch noch erwischt

„Ich will schlafen“, antworte ich dümmlich und konnte nicht anders, als bis über beide Ohren zu grinsen. Zum Glück war es dunkel.

„Du weißt ja, wo die Couch ist. Raus aus meinem Bett!“ Was wurde der denn jetzt so zickig? Sollte er doch auf diesem unbequemen Ding schlafen. Mich vertrieb der nicht mehr von hier.

„Mach mal nicht so einen Aufstand, Prinzessin. Ich falle schon nicht über dich her“, grinste ich dem Schatten entgegen und klopfte eines der Kissen für mich zurecht. Für meinen Satz erntete ich nur ein Schnaufen und Jin drehte mir den Rücken zu. Ha, ich hatte gewonnen, nur so richtig zufrieden war ich immer noch nicht. Ich war in Kuschellaune und leider gab es hier im Raum nicht sonderlich große Auswahl potentieller Opfer. Unauffällig rückte ich Stück für Stück näher, bis mich ein undefinierbares Knurren stoppen ließ.

„Kame!“, erklang es genervt.

„Halt die Klappe. Ich mag jetzt kuscheln,“ fauchte ich sogleich und rechnete jeden Moment damit, des Zimmers verbannt zu werden. Jedoch hörte ich nur ein resignierendes Seufzen, welches ich mal als Einladung sah und meinen Kopf somit gegen seinen Rücken lehnte. Einen Arm legte ich leicht auf seine Hüfte. Das reichte mir schon. Ich hatte ja versprochen, ihn nicht gleich mit Haut und Haaren zu vernaschen, obwohl das natürlich auch eine Möglichkeit gewesen wäre.

„Können wir jetzt endlich schlafen?“

„Mhm“, bestätigte ich nur und war auch schon halb weg. Ich hatte völlig verdrängt, wie es sich anfühlte, mit jemand anderes in einem Bett zu liegen. Ich sollte das unbedingt öfter machen.
 

Der nächste morgen brach definitiv zu schnell an. Das wunderschöne, schrille Geräusch des Weckers nervte mich schon ab der ersten Sekunde. Ich wollte nicht aufstehen, denn ich lag eindeutig zu bequem. Das Ding unter mir war kein Kissen, soviel war mir klar, denn es bewegte sich, atmete und versuchte, mich von sich zu stoßen.

„Könntest du von mir runter gehen?“, knurrte es und ich musste leicht grinsen. Jin klang wie ein altes Reibeisen, wenn er gerade erwacht war.

„Nö.“ Er hätte wenigstens nett fragen können.

„Kamenashi!“ Seine Stimme sollte böse klingen, aber es schwang eher Verzweiflung in ihr mit. Daher entschied ich mich dann doch, mich von der Wärmequelle herunterzurollen und die Äuglein zu öffnen.

Man konnte gar nicht so schnell reagieren, wie der Mensch aus dem Bett gesprungen war, den Wecker unterwegs tötete und aus dem Zimmer verschwand. So viel Elan am morgen war doch nicht gesund. Da streckte ich mich lieber noch ein wenig und versuchte gedanklich den gestrigen Abend in meinem Hirn zusammenzusetzen. Auweh, schwuler hätte ich mich nicht verhalten können. Welcher Hetero wollte denn bitte mit einem anderen Kerl kuscheln? Zu meiner Verteidigung konnte ich immer noch behaupten, dass ich betrunken war. Das zog immer. Wenn wir schon beim Thema Saufen waren, mein Kater hielt sich doch echt in Grenzen. Ich war regelrecht erstaunt. Nur meine Zunge fühlte sich leicht pelzig an, aber damit konnte ich leben.
 

TBC

Die erste gemeinsame Nacht *hrhr*

Kommentare?
 

P.S.: Wir beide werden jetzt eine kleine Sommerpause von zwei Wochen einlegen :D

Daher gibt es das nächste Kap wahrscheinlich erst wieder Mitte August. Wir wünschen euch bis dahin eine schöne Zeit ^__^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2011-08-16T21:52:47+00:00 16.08.2011 23:52
so jetzt hinterlasse ich dir auch mal nen comment!
Also zuerst mal muss ich zugeben, dass ich mich bisher noch nie wirklich mit kat-tun befasst hab xD hör mir grade mal was von denen an ^-^ um mir mal ein bild zu machen...
...auch wenn ich die hauptcharaktere nicht wirklich kenne (schande über mich!), gefallen sie mir sehr gut!
deswegen hab ich auch alles bis hier gelesen xD und ich bin gespannt, wie es weitergeht :3
wieso jin wie vom blitz getroffen geflüchtet, ist, kann ich mir glaub schon denken x'DDD ...wenn es das ist was ich denke... ö-ö xD

naja auf jeden fall liebe ich die geschichte bis jetzt und kann kaum abwarten, wie es weitergeht! hoffentlich kenn ich mich bis dahin auch ein bisschen aus :D *mich in die ecke setz und mir wie bessesen kat-tun reinzieh* *nichtmal schlecht ö-ö*

liebe grüße,
ruha-chan
Von:  SKH_Ludwig_2
2011-07-31T04:46:59+00:00 31.07.2011 06:46
Aaaaaaawwwwwwwwwwwww *__________*
Wie süß...kuscheltime^^ Aaaww Kame ist einfach Zucker wenn er betrunken ist und kuscheln will^^ Sehr süß und endlich mal in einem Bett gesclafen ichbin zuversichtlich das es nun schön wieter geht ;D
Nach der Pause natürlich ich wünsch euch was^^
LG Kame


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