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Living Lies

von

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Schnitzel mit Jagd

„Da wären wir“, nickte Heiji. Sie kamen zusammen endlich am Rathaus an. Der Fußweg war nicht weit, doch wenn man es genauer betrachtete, so kam man zu dem Schluss, dass dies sicherlich nicht der richtige Ort war für junge Erwachsene. Kaum einer kam her nur um seinen Bekannten einen Teil der Stadt zu zeigen. Das Rathaus war viel eher der letzte Ort, den man sich ansehen wollte.

„Und was willst du den Beiden jetzt zeigen?“, wollte Kazuha leicht genervt von ihrem Freund wissen.

Heiji verdrehte die Augen, was nicht unbemerkt blieb und dafür sorgte, dass er sich gleich einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf abholte. „Aua!“, gab der Junge von sich. „Sag mal spinnst du?“

„Du hast es doch verdient.“

„Das kann man auch freundlicher sagen“, warf das Mädchen ein. Mit ihrem Fuß tippte sie auf der Straße herum. Man konnte ihr ansehen, dass sie nicht erfreut war, hier zu sein.

„Oh man“, seufzte der Osakaer. „Wenn es für dich so schlimm ist hier zu sein, dann geh doch mit Ran drüben ins Café. Ich zeig Kudo hier ein paar Kleinigkeiten, danach holen wir euch ab und du kannst dich wieder beruhigen“, fügte er hinzu. Aus seiner Jackentasche zog der Oberschüler seine Geldbörse heraus. Aus dieser entnahm er einige Yen-Scheine und drückte sie Kazuha in die Hand. „Das müsste reichen, kauft euch doch davon einen Eisbecher.“

Die Falte auf Kazuhas Stirn wurde immer größer und größer. Langsam reichte es dem Mädchen. „Heijiiiiii“, zischte die Langhaarige. Dabei ballte sie die Faust und musste von Ran festgehalten werden. Nicht, dass noch ein Unglück passierte.

„Kazuha, jetzt beruhige dich“, warf Ran ein. Langsam wurde die Situation auch ein wenig peinlich. Aber selbst wenn, zuerst musste sie die Streithähne wieder in den Griff bekommen.

„Also gut, Heiji“, fing Kazuha an. Sie griff nach dem Geld und steckte es weg. „wir warten eine halbe Stunde auf euch, wenn ihr dann nicht wieder da seid, werdet ihr mich kennen lernen“, drohte sie.

„Jaja, mach dir keine Sorgen“, gab der Oberschüler von sich. Mit der linken Hand fuhr er sich über das Gesicht an die Haare. „Mit was hab ich sie nur verdient“, murmelte der Junge kopfschüttelnd. Manchmal, das musste er sagen, war sie eine richtige Nervensäge. Sie machte nie das, was sie machen sollte und brachte sich viel zu oft in Gefahr. Er selber durfte es, da er in solchen Situationen auf sich selber gestellt war, aber bei Kazuha mochte er es ganz und gar nicht. Auch hatte er manchmal das Gefühl, dass sie vergaß, dass sie doch Kampfsport ausübte. Schlimm wurde es immer dann, wenn sie beide zusammen in der Bredouille waren. Vor allem wurde es da interessant, da sie sich gegenseitig die Schuld daran gaben. Oh ja, mit Kazuha war es nie langweilig. Kurz schüttelte Heiji den Kopf. „Komm lass uns gehen, Kudo“, sprach er und zog den anderen Oberschüler zur Seite.
 

„Ja doch. Zieh doch nicht so“, meinte Shinichi. Durch den ganzen Zug hatte er hin und wieder ein paar kleine Probleme gehabt, auf den Beinen stehen zu bleiben.

„Nun hab dich nicht so“, seufzte Heiji. „Ich habs irgendwie mehr gemocht, als du noch ein Kind warst.“ Nun grinste der Oberschüler. „Da konnte man dich einfach hoch heben und mitnehmen.“

„Na vielen Dank, dass ich bei dir nur ein Gegenstand zum herumtragen bin.“

„Du bist doch selber Schuld dran, aber wenn ich es mir so vorstelle, hattest du schon ein leichteres Leben, Ran hat für dich gekocht, du musstest eigentlich nichts machen und hast ihr ‚Lovely Item‘ dargestellt“, kicherte Hattori.

Shinichi hob die Augenbraue. „‘Lovely Item‘?“

Dabei musste Heiji nun lachen. Alleine wie Shinichi die zwei Wörter betonte. Den Oberschüler hielt jetzt nichts mehr. Und das Lachen wurde noch viel Schlimmer, als er bemerkte, wie Shinichi ihn ansah. Zwanghaft gab sich Heiji die Anweisung mit dem Lachen aufzuhören. Damit dies klappte, biss sich Heiji leicht auf die Unterlippe. „Deine Aufgabe als ‚Lovely Item‘ bestand darin einfach nur süß zu sein und natürlich was der Sinn eines Items ist, einen Besitzer zu haben. In deinem Fall war Ran der Besitzer und du hast sie dadurch niedlicher gemacht. Normalerweise werden ‚Lovely Items‘ nur dazu verwendet, damit die wirklich harten Jungs ein wenig sanfter aussehen“, erklärte er.

„Aja“, murmelte Shinichi.

„Sag mir nicht, du hast das bisher noch gar nicht bemerkt“, warf Hattori ein. Wenn er so darüber nachdachte, dann war es eigentlich nicht zu übersehen.

„...“

„Nun guck doch nicht so. Es war doch wirklich eindeutig. Jedes Mal wenn ihr jemanden getroffen habt, kam doch sicher ein ‚Och der ist aber niedlich‘ oder so etwas in der Art“, erklärte der Oberschüler. „Und hab ich Recht?“

„Unglücklicherweise schon“, seufzte Kudo. Bei den jüngeren Mitmenschen ging es ja noch, aber die ganzen älteren Personen…vor allem aber Großmütter. Das die auch sofort an den Wangen ziehen mussten und gar nicht genug von dem kleinen Racker bekamen. Eine Horrorvorstellung. Shinichi schüttelte den Kopf. „Genug jetzt davon“, meinte er.

„Wie du willst“, nickte Heiji.

„Also wir sind jetzt hier, wohin geht’s weiter?“

„Wir müssen nach hinten zu dem Schalter“, entgegnete Heiji.

„Und woher weißt du das?“

„Es steht auf dem Zettel“, gab Heiji von sich.

Skeptisch blickte Shinichi zu dem Jungen. Gelesen hatte er es nicht. „Hast du mir einen Teil auf dem Zettel nicht gezeigt?“, wollte Kudo wissen.

Heiji schüttelte den Kopf. „Du hast den ganzen Zettel zu Gesicht bekommen“, sprach der Oberschüler und holte den, nun zerknüllten Zettel, aus seiner Hosentasche heraus.

„Hmmm“, murmelte Shinichi und sah sich das Stückchen Papier ein wenig genauer an. Wieder las er nichts von einem Treffen. Aber Shinichi wäre nicht Shinichi, wenn er es nicht heraus bekäme.

„Und?“

„Ich ahne es“, meinte Kudo. Er setzte ein Grinsen auf, das versprach, dass er die Wahrheit kannte. Kurz darauf hielt Shinichi das Papierstück an die Sonne. Und dort erblickte er die versteckte Schrift.

Heiji nickte. „Ich geb zu, darauf kommt man im ersten Moment nicht“, sprach der Junge.

„Sieht sehr danach aus. Jetzt versteh ich auch, was die Person mit erstem Hinweis meinte“, murmelte Kudo.

„Genau. Ich hab auch erst gewartet bis der Hinweis kam. Und wir standen auch lange genug an der glichen Stelle. Aber rein gar nichts passierte. Und als du dann nach dem Zettel fragtest, hab ich es durch Zufall gesehen“, erklärte Heiji.

„Also fassen wir mal zusammen. Irgendjemand möchte, dass du bei einer Schnitzeljagd mitmachst. Unser einziger Anhaltspunkt ist der Rathaus beziehungsweise der Schalter mit der Nummer ‚XVI‘. Richtig?“

„Richtig“, stimmte Hattori zu.

„Wenn du mich fragst, ist es entweder ein Spinner, der dich nur verarschen will oder s geht wirklich um was Ernstes“, warf Shinichi ein.

„Beides ist für mich sehr unlogisch. Egal wer die Person ist, die dahinter steckt, irgendwas will sie uns doch damit sagen“, murmelte Heiji. „Es muss was sein, was die Polizei nicht erfahren soll, noch nicht“, fügte er hinzu.

„Egal was es ist, wir sollten vorsichtig sein“, gab Kudo von sich.

Heiji nickte. „Glaubst du, deine Freunde von der Organisation stecken dahinter?“

„Bitte was? Freunde?!“, Shinichis Gesicht verzog sich dabei leicht. „Sie waren es nicht. Ihre Handschrift ist blutiger“, fügte Shinichi hinzu.

„Oh man“, seufzte Hattori. „Es stimmt was ich über dich dachte. Immer wenn du auftauchst, kommen die Fälle angeflogen. Du bist ein Magnet und bringst einem nur Pech.“

„Na vielen Dank auch. Das Kompliment kann ich auch gerne zurück geben“, säuselte Shinichi.

„Ich bitte dich. So viele Fälle hab ich dir nie nach Tokyo geschleppt. Aber immer wenn du da bist, sammeln sie sich.“ Dabei musste Heiji grinsen. „Wenigstens wird es so nicht langweilig, wenn du hier bist.“

„Wenn du das sagst, dann muss es ja stimmen“, gab Kudo dann von sich.

„Jetzt sag mir nicht, dass du beleidigt bist“, warf Heiji ein. „Wir haben einen Fall zu lösen und wenn du nichts machst, dann wird ich ihn vor dir lösen“, grinste der Oberschüler weiter.
 

Heiji wusste eben genau was er machen musste, damit Shinichi ihm nicht böse war und damit er sich auf den Fall einließ. Wobei es auch andersherum geklappt hätte. Beide waren sich viel zu ähnlich.

„Kann ich ihnen helfen?“, wollte die junge Dame am Schalter von den beiden Jungs wissen.

„Ja, denke schon“, fing Heiji nickend an. So richtig hatte er sich aber keine Gedanken darüber gemacht, wie er hier was finden sollte. „Ich bin Heiji Hattori…“, gab der Junge dann von sich.

„Schön, dass Sie da sind. Ich hab hier etwas für Sie“, unterbrach die Frau.

„Sie haben was für mich?“, ein wenig erstaunt blickte Heiji zu Shinichi, der einfach nur nickte.

„Einen Moment bitte“, sprach sie. Dann stand die Frau auf und ging zu einem Safe, der hinten stand. Mit der richtigen Tastenkombination öffnete sie diesen und zog einen Brief heraus. Wieder bei Heiji und Shinichi zurück, händigte sie ihnen den Brief aus.

„Und von wem ist der?“

„Das weiß ich auch nicht. Ich hab nur den Auftrag den Brief zu übergeben, wenn Sie hier sind“, entgegnete die junge Frau.

„Meinen Sie, dass ihr Boss weiß von wem der Brief ist?“, wollte Shinichi wissen.

„Nein, ich denke nicht. Der Brief lag heute Morgen auf meinem Tisch mit der Notiz ‚an Heiji Hattori‘. Mehr weiß ich darüber leider auch nicht.“

„Okay, danke sehr“, gab Heiji von sich. Zusammen mit Shinichi trat er ein wenig abseits und öffnete den Brief.
 

„Hmm, und jetzt?“, murmelte Shinichi, während Heiji seufzte.

„Wir haben keine andere Wahl. Wir müssen zum Hafen“, sprach der Oberschüler.

„Das wird Kazuha aber nicht wirklich freuen“, warf Kudo ein.

„Damit muss ich rechnen“, nickte der Osakaer. Aber es war erstmals egal. Zuerst war wichtig, dass sie sich am Hafen umsahen.

Vom Hafen ging es dann zum Osakaer Theater und von dort zum Hauptbahnhof. Langsam zermürbte es die beiden Jungs, vor allem aber da sie auch die beiden Mädchen im Hinterkopf hatten. Nun hatten sie beide mehr als eine Stunde warten lassen.

Seufzend schaute Shinichi auf den letzten Zettel. „Wir sollen jetzt also wieder zurück zum Rathaus?“

„Scheint so“, hüstelte der Oberschüler. „Dann ruf ich jetzt mal Kazuha an und sag ihr Bescheid, dass wir bald wieder bei ihnen sind.“

„Na, die wird sich freuen“, sprach Kudo darauf.

„Ich weiß, ich kann sie jetzt schon hören.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  CelestialRayna
2011-10-29T21:11:51+00:00 29.10.2011 23:11
Kapitel 5 nun auch durch.
Ganz ruhig bleiben Kazuha. xD Und kann ich mir vorstellen, dass es Heiji mit Shinichi es leichter hatte als er noch Conan war. Da brauchte er Conan sich nur unter dem Arm zu klemmen und schon konnte er losflitzen. xD
Aber mal schauen, wer diese „Schnitzeljagd“ organisiert hat und warum.
Jedenfalls auch wieder ein schönes Kapitel. ^^

Von:  Shini_Holmes
2011-06-26T21:11:51+00:00 26.06.2011 23:11
Ich glaub, ich muss dir nicht sagen, wie sehr ich diese FF liebe :)
Von Kapitel zu Kapitel wird es immer spannender... ich will wissen, wer diese Nachrichten schickt und was diese Person damit bezweckt :)
Du schreibst Heiji sehr authentisch und diese kleinen Sticheleien zwischen ihm und Shinichi finde ich sehr witzig!
Bei dem Begriff 'lovely item' fiel es mir schwer, mich vor Lachen noch auf dem Stuhl zu halten. Gerade wegen dieser genialen Kleinigkeiten und dem grandiosen Gesamtwerk machst du deine FF's immer wieder lesenswert und es ermüdet mich nie, deine Werke zu verfolgen :)
Ich kann niemals Kritik finden und lese die Kapitel wirklich sehr, sehr gerne.
Freu mich schon auf alle anderen Kapitel und hoffe, dass diese Reihe nie aufhört!
Weiter so^^


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