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Étoile noire et blanche

OC x ???
von

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Haunted House

Hier ist wieder ein neues Kapitel. :)

Ich würde mich außerdem SEHR über eine Rückmeldung freuen, damit ich weiß, was ich beispielsweise verbessern kann.^^
 

*Marilyns Sicht*
 

Ich umarmte Shigeru noch einmal und verabschiedete mich von ihm. Danach ging ich in den Klassenraum.

Seit ein paar Tagen trafen Soma Shigeru, der zu Obelisk Blue gehörte, und ich uns jeden Morgen vor der Schule. Man konnte sagen, dass wir zusammen waren.

Ayumi und Midori waren begeistert, als ich ihnen von Shigeru erzählt hatte. Die beiden waren auch noch bei ihrer Wette, wobei ich immer mehr merkte, dass es für Midori wohl mehr bedeutete. Aber das sollte Ayumi schön selbst herausfinden.
 

Ich sah auf meinen Gips. Unsere Hauslehrerin Ayukawa, die auch Krankenschwester war, meinte, dass ich ihn noch zwei Wochen tragen müsse. Wie lästig! Das war der reinste Horror für mich, denn jemand wie ich und ein dicker, hässlicher Gips? Nein, danke.

Ich ließ mich seufzend neben Manjoume nieder.
 

„Morgen“, begrüßte er mich.

Ich nickte ihm zu.

Ja, richtig, Manjoume. Seit dem Tag mit der Bibliothek verstanden wir uns recht gut. Er war eigentlich der Einzige, der wusste, dass ich mich auch für andere Sachen als für Styling interessierte und dass ich sogar Bücher (!) über Philosophie las. Daher saßen wir auch immer nebeneinander und trafen uns ab und zu mal. Zudem bemerkten wir immer mehr, wie viel wir gemeinsam hatten. Zum Beispiel waren wir beide der gleichen Ansicht, dass die Slifer-Nieten hier gar nichts zu suchen hatten. Oder er mochte auch Literatur und sowas. Es war gut, jemanden zu haben, der einen verstand. Mit Ayumi und Midori könnte ich nicht darüber reden. Sie wussten auch gar nicht, dass ich mich mit Philosophie beschäftigte, Shigeru auch nicht. Nur Manjoume eben.

Auf der anderen Seite war ich die Erste gewesen, die es mit seiner Niederlage jetzt nicht so eng sah. Ich wusste schon, dass er den Erwartungen von Chronos-Sensei nicht entsprochen hatte, aber ich habe ihm keine Vorwürfe oder so gemacht. Die anderen Schüler unterhielten sich nach wie vor manchmal über das Duell.

Doch trotzdem waren Mototani und Torimaki immer noch an seiner Seite. Jedoch bemerkte ich, wie sie langsam in Zweifel kamen, ob Manjoume wirklich so gut war, wie er immer meinte. Gestern hörte ich zum Beispiel Torimaki zu einem Obelisk Blue sagen:

„Komisch, Manjoume-san verliert in letzter Zeit. Vielleicht sollte ich mir jemand anderes suchen, mit dem ich rumhängen kann.“
 

Meiner Meinung nach ziemlich hart. Nur habe ich es Manjoume nicht erzählt, denn der hatte ja andere Probleme als sich jetzt über seine „Freunde“ Gedanken zu machen. Mir persönlich wäre es egal gewesen, wenn das jemand über mich gesagt hätte.
 

„Gehen wir heute nach der Schule zur Strandbar?“, fragte ich ihn.

Der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern.

„Triffst du dich nicht mit deinem Freund?“

Ich schüttelte den Kopf.

„Nee, der hat heute keine Zeit, meinte er.“

„Na dann.. aber ich muss später noch Hausaufgaben machen.“

Ich schmunzelte.

„Lass sie dir doch von irgendeinem Slifer machen.“

Er legte nachdenklich seine Hand ans Kinn.

„Keine Ahnung, mal schauen…“
 

Dann begann der Unterricht und ich musste gelangweilt dem Gelaber der Lehrer zuhören. Was brachte das denn, denen zuzuhören? Die geben sowieso nur einen Haufen von Hausaufgaben auf und schreiben mit uns viele Prüfungen. Ich meine, es ist klar, dass wir unsere Leistung zeigen mussten, aber der Unterricht war manchmal sowas von öde.

Als es klingelte, erhob ich mich erleichtert von meinem Platz und packte meine Tasche.

„Bis nachher, Lyn-san!!“

Ayumi und Midori winkten mir zu und gingen auf Torimaki zu. Ich fragte mich, wie lange diese stupide Wette noch andauern würde. Es wurde langsam echt langweilig. Sie sollten sich mal was Neues ausdenken.
 

„Gehen wir?“, fragte Manjoume neben mir. Ich lächelte und machte mich mit ihm zusammen zur Strandbar auf.

Heute schien die Sonne des Spätsommers hell auf den Strand. Man musste die letzten Tage noch nutzen, da bald der Herbst anbrechen würde. Wir beide setzten uns an einen freien Tisch und bestellten etwas Kühles zu trinken.

„Hoffentlich kommt bald dieser verfluchte Gips von meinem Arm ab! Ich bin es bald leid, so herumzulaufen!“

„Hmm…“, murmelte er.

Der Kellner brachte uns die Getränke und zwinkerte mir dabei zu. Ich ignorierte ihn kalt und führte das Gespräch mit Manjoume weiter.

„Ich wär so gerne schwimmen gegangen, bei diesem schönen Wetter, aber das geht eben nicht.“

Manjoume stocherte lediglich in seinem Glas herum, als mir zu antworten.

Ich runzelte die Stirn.

„Manjoume!“

Er schien tief in Gedanken versunken zu sein.

„Huhu, Jun! Hörst du mir zu??“

Erstaunt blickte er auf, da ich ihn mit seinem Vornamen genannt hatte. Ich seufzte.

„Was ist los, Manjoume? Du wirkst nicht sehr… anwesend.“
 

Er sah genervt zur Seite.

„Das bildest du dir nur ein! Was soll schon sein?“

Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und beobachtete das Spiel der Wellen.

„Von wegen… irgendwas ist doch.“

Der Obelisk Blue schüttelte heftig den Kopf.

„Du siehst Gespenster! Alles ist Bestens.“

„Aha…Na wenn du meinst…“

Ich sah mich ein wenig um. Ein paar gut aussehende Jungs marschierten in Begleitung von ein paar Mädchen zur Bar und holten sich etwas zu trinken. Ich sah ihnen zu, wie sie ihre Handtücher im Sand ausbreiteten und sich dort drauf setzten.

„Interessant?“, fragte mich Manjoume sarkastisch.

Ich hob eine Augenbraue.

„Na und? Für jemanden wie mich ist das eben sehr ansprechend. Man bekommt nicht immer die Gelegenheit, solche Typen zu sehen.“

Manjoume schnaubte abfällig und stützte seinen Arm auf dem Tisch ab.

„Lern mal lieber was, so wie ich!“

Ich grinste in mich hinein. Er war wohl wieder der alte, arrogante Manjoume.

„Mach dir darüber mal keine Sorgen, mein Guter. Sag das mal lieber den Nieten.“

Er setzte ein abfälliges Lächeln auf.

„Das stimmt. Man sollte ihnen mal zeigen, wo’s langgeht.“

Ich nickte.

„Wär viel besser, wenn es hier nur Obelisk Blues geben würde. Man hätte alle aussieben sollen, jeden Einzelnen. Doch Chronos ist das offenbar nicht gelungen.“

Wir beide lachten, obgleich ich merkte, dass Manjoume ein wenig unsicher war. Ungern wollte er an Chronos erinnert werden.

„Ich denke, die hätten eher einen Grundschüler da hinstellen sollen.“

„Das wäre eine Sensation geworden! Ein kleines Kind ist besser als ein Lehrer!“

Auf einmal hörten wir laute Stimmen. Ich blickte auf. Niemand anderes als Slifer-Niete Judai mit seinem Gefolge erschien am Horizont.

„Judai…“, knirschte Manjoume.

„Beachte ihn einfach nicht“, beschwichtigte ich ihn. Tatsächlich gelang es mir, dass er sich wieder beruhigte und den Slifer Red ignorierte. Dieser setzte sich zwei Tische neben uns und unterhielt sich mit seinen Freunden.

Bei dem Wort „Verlassene Unterkunft“ wurde ich plötzlich hellhörig und hörte ihnen aufmerksam zu.
 

„Also gut, wir gehen dann heute in die Verlassene Unterkunft, okay?“

Sein blauhaariger Freund schluckte.

„N-n-na gut, Aniki… a-a-aber nicht allzu lange, ja?“

„Mal sehen. Also um elf Uhr geht’s los!“
 

Aha, das klang doch äußerst interessant. Von der Unterkunft habe ich mal gehört, seit irgendeinem Vorfall ist sie ein abgesperrtes Gebiet geworden. Mich wunderte es, dass diese Loser so viel Mumm aufbrachten, dieses Gebäude zu erkunden. Also gut, elf Uhr, das musste ich mir merken.
 

Ich unterhielt mich noch ein wenig mit Manjoume, bis es langsam Zeit war, aufzubrechen.

„Wie schnell die Zeit verging… ich muss noch Hausaufgaben machen“, fluchte der Schwarzhaarige.

„Naja, sieh’s doch positiv: Du hattest ein wenig Freizeit und was vom Tag gehabt.“

Er wandte sich zu mir.

„Machst du keine Hausaufgaben?“
 

Ich lächelte. „Nö. Keinen Bock.“
 

Wir erreichten meine Unterkunft.

Manjoume schüttelte den Kopf.

„Und wenn wir einen Test schreiben, hast du ein Problem.“

Ich zuckte mit den Schultern und machte eine Abschiedsgeste.
 

„Bis morgen dann!“

Damit stiefelte ich mit hoch erhobenem Haupt in meinen Schlafsaal.
 

In der Eingangshalle saßen ein paar Obelisk Blue Mädchen und unterhielten sich. Sie sprachen gerade über die neuste Mode-Kollektion. Mein bestes Thema.

Ich gesellte mich zu ihnen und gemeinsam tauschten wir uns über die neusten Trends aus. Viele hörten mir interessiert zu und nickten bei meinen Aussagen immer wieder kräftig mit ihren Köpfen. „Ja, in dem Laden in New York war ich auch schon“, meinte ein schwarzhaariges Mädchen, die mit ihrem Bettelarmband von Tiffany spielte.

„Die haben sehr schöne Artikel von Gucci! Ich musste mir gleich eine Tasche kaufen“, sagte ich.

„Kann ich verstehen! Es gibt sehr viel Auswahl, nicht?“
 

Nach einer Stunde begaben wir uns zum Abendessen, wo Ayumi und Midori auf unsere Gruppe stießen. Das Thema wechselte von Mode zu Jungs und wir diskutierten, wer denn am besten aussah.
 

Ein Mädchen namens Missy war ganz scharf auf Kaiser Ryo. Sie holte eine Kette hervor, in der ein Bild von ihm war.

„Mein Ryo-sama ist der Beste! Er ist soo wunderschön“, schwärmte sie.

„Jaa, er ist wirklich toll!“

„Also Misawa ist besser!“

„Ist das nicht der Ra Yellow? War der nicht der Beste im Examen oder so?“

„Ich meine schon! Deswegen ist der doch so toll!“

„Naja, aber kein Obelisk Blue…“

„Manjoume-sama ist süß!“, meinte ein anderes Mädchen.

„Seine Augen sind so hübsch!“
 

So ging es während des Essens weiter, bis alle fertig waren. Ich war bereits ziemlich früh fertig, da ich nur ein wenig Obst gegessen hatte. Danach gingen die meisten in ihre Zimmer. Ayumi und Midori hingen noch ein wenig bei mir herum, bis bald Nachtruhe war. Diese war sowieso sehr lästig, ich hasste immer solche Vorschriften.

Nachdem die beiden weggegangen waren, holte ich eine kleine George Gina & Lucy Tasche heraus und packte dort das Wichtigste ein, was ich brauchen würde. Naja, duellieren konnte ich mich nicht, daher brauchte ich keine Dueldisk oder so. Danach sah ich auf die Uhr, es war gleich elf Uhr. Die Tore waren bereits geschlossen, also musste ich einen Umweg durch das Gebüsch nehmen. Wie mühsam! Warum konnten die diese blöden Tore nicht einfach auflassen? Wenigstens für mich, Marilyn Connell! Naja, auch egal. Ich warf einen letzten Blick in mein Zimmer und machte mich auf den Weg.
 

Dieser verfluchte ekliger und dreckiger Weg! Hab ich schon eklig gesagt? Also meine armen Schuhe! Glücklicherweise hatte es die letzten Tage nicht geregnet, sodass ich beruhigt mit meinen High-Heels auf dem Weg gehen konnte. Außerdem war es verdammt dunkel und unheimlich. Glücklicherweise hatte ich eine gute Taschenlampe. Für das viele Geld lohnte sie sich, fand ich.

Ich blieb kurz stehen und sah auf mein PDA, welches eine Karte anzeigte. Gut… also noch weiter geradeaus und ich würde da sein. Endlich.

Ich setzte meinen Weg fort und erblickte tatsächlich hinter den Bäumen eine verlassene, alte Bruchbude. Neugierig kam ich näher heran. Dabei bemerkte ich drei Slifer-Nieten, darunter Yuki Judai.

Sie bemerkten mich noch nicht.

„He, seht euch das mal an!“, sagte der Brünette.

„Uaah.. das ist unheimlich, Aniki!“

„Wir haben gefunden, was wir suchen.“

„Da gibt’s bestimmt ’ne Menge Geister!“

„Ganz ruhig, Leute, hier ist niemand!“
 

„Wenn du Schiss hast, geh nach Hause! Das hier ist kein Spielplatz.“

Alle drei drehten sich erschrocken zu mir um.

Der kleine Blauhaarige schrie auf.

Ich hob eine Augenbraue. Was war denn mit dem los?

„Du.. bist doch…“

„Marilyn Connell“, unterbrach ich ihn genervt.

„Ach ja! Stimmt, du hängst doch immer mit Manjoume rum!“
 

„Was macht jemand wie du hier?“, fragte der kleine Slifer. Ich schnaubte abfällig.

„Na was wohl? Dieser Ort ist doch verlassen, oder nicht?“ Meine Augen funkelten. „Und an solchen Orten…gibt es eben Schätze… ja, Schätze!“

Yuki Judai blickte mich fragend an. Ich brach ab.

„Vergiss es, Loser. Ihr versteht das nicht. Geht lieber nach Hause spielen oder so. Dieser Ort ist nichts für euch.“

Um nicht noch weiter meine Zeit zu verschwenden, ließ ich die Versager einfach stehen und machte mich auf den Weg ins Unbekannte.
 

Die Türe knarrte, als ich sie öffnete. Die Luft war stickig und der Raum lag in Dunkelheit. Ich musste wegen des vielen Staubes husten.

„Wie kann man nur sowas verkommen lassen?“, murmelte ich.

Angewidert verzog ich mein Gesicht.

Ich sah mich ein wenig im Raum um. Über den Möbeln waren weiße Laken, auf denen eine dicke Staubschicht lag. An der Wand entdeckte ich ägyptische alte Tafeln. Neugierig kam ich mit meiner Taschenlampe näher heran.

„Die sieben Milleniumsgegenstände…“ Was machte solch eine Tafel hier? Diejenigen, die hier gewohnt hatten, mussten sich vielleicht mit so etwas beschäftigt haben. Doch das war alles Hokuspokus.

Als mein Blick nach links wanderte, weiteten sich meine Augen.

In einem vermoderten Bilderrahmen war ein Bild von einem gutaussehenden Jungen zu sehen, der zu Obelisk Blue gehörte. Doch das war nicht alles.

„10 Jouin… moment, Tenjouin Asuka!! Und der Typ sieht ihr sogar ähnlich!! Aber ich habe ihn noch nie gesehen… das bedeutet…“

Er war verschwunden. Spurlos. Wahrscheinlich hier. Das habe ich jedenfalls gehört. Es waren nur Gerüchte, doch warum sonst war dieses Gebäude hier abgesperrt? Alles hatte seinen Grund. Ich wusste auch gar nicht, dass Tenjouin einen Bruder hat. Sie verschwieg es wohl.

Ich sah noch das letzte Mal auf das Foto und ging dann die Treppe hinauf. Sie knarrte beim Gehen. Ein wenig mulmig wurde mir schon dabei, aber als ich an Schätz dachte, ging es mir wieder besser. Im Hintergrund hörte ich die Schritte der Loser, offenbar wollten sie das Gebäude wohl doch betreten. Doch sie sollten nicht nachher heulend weglaufen.

Im ersten Stockwerk sah es sogar noch schlimmer aus als im Erdgeschoss. Ich konnte kaum atmen, so drückend war es. Ich betrat einen Raum, in dem ein halb zerfallenes Bett und sonst ein paar wertvolle Möbel standen, deren Zustand jedoch grauenvoll war. Das Mondlicht schien durch das Fenster. Es wirkte beinahe gespenstisch.

Auf einmal hing vor mir etwas Schwarzes.

Ich unterdrückte einen Schrei und wich einige Schritte zurück wobei ich eine Vase umstieß, die sofort in tausende Scherben zersprang. Der Lärm hallte durch das ganze Gebäude.

„Uah.. hab ich mich erschrocken“, seufzte ich. Es war glücklicherweise „nur“ eine Spinne. Die war aber auch schon schlimm genug.

Dummes Vieh. Sollte sie mich noch einmal so erschrecken, dann….
 

In dem Moment hörte ich einen gellenden Schrei. Hastig rannte ich zum Fenster. Das Einzige, was ich sah, war eine riesige Gestalt, die eine Kleinere bei sich trug. Sie verschwand augenblicklich. Ich schluckte. Ich bekam Gänsehaut. Bald würde noch ICH diejenige sein, die heulend hier raus rennen würde.

Denn langsam wurde es echt unheimlich. Ich hatte das Gefühl, ich wäre in einer Geistervilla oder so. Und irgendein Irrer würde mich heimsuchen…

Ich atmete tief durch und sah mich rasch im Raum um. Ich wollte so schnell wie möglich hier raus. Also noch kurz schauen, ob es hier etwas Schönes gab und danach sofort abhauen.
 

Ich ging eiligen Schrittes an einem Regal vorbei, wodurch Blätter hinunter flogen. Ich blieb abrupt stehen. Auf den Blättern waren verschiedene Zeichnungen und Texte, alles handgeschrieben. Nach dem Zustand des Papiers zu urteilen war es ungefähr zwei Jahre her, dass alles niedergeschrieben wurde.

Erwartungsvoll las ich den Text, doch je weiter ich kam, umso unlogischer klang das alles.

„Schattenduelle….Seele…“ Ich runzelte die Stirn.

Wer schrieb denn solch einen MÜLL??? Schattenduelle? Seele? Also bitte! Hatte die Person, die das geschrieben hatte, einen Hirnschaden oder so? Ich meine, wer glaubt denn bitte an Schattenduelle? Das waren nur Ammenmärchen… genauso eben die Milleniumsgegenstände. Irgendein Idiot hatte sich das ausgedacht und dann mit stumpfen Tricks den Menschen weismachen wollen, dass es sowas gab.

Die Zeichnungen waren genauso verwirrend. Ich verstand kein einziges Wort. Konnte das nicht auch in „normaler Sprache“ geschrieben werden? Anscheinend nicht. Das alles war wirres Zeug…
 

Allerdings ich kannte mich zu gut. Letztendlich würde ich noch bereuen, diesen Mist nicht mitgenommen zu haben. Ich seufzte.

Ich nahm die zerfledderten Blätter und steckte sie in meine Tasche. Danach sah ich zum Regal hoch und inspirierte die Bücher. Sie handelten ebenfalls von dieser nichtssagenden Gaukelei. Jedoch waren sie bereits sehr alt, ich schätzte nach meinen Kenntnissen so auf 150 Jahre. Lange würden sie wohl wegen des sauren Papiers nicht mehr halten.

Ich hätte jedenfalls nicht gedacht, dass es solche Bücher an diesem Ort hier geben würde. Naja. Gab es hier auch anderes? Außer der Bericht dieser Dunkelheit-was-auch-immer-Spiele?
 

Mein Blick wanderte nach rechts. Auf einer alten Kommode war eine halb verschlissene Schatulle. Ich trat heran und öffnete sie neugierig.

Dort lag ein Foto, auf dem mehrere Schüler von unserer Schule abgebildet waren. Sie trugen Obelisk Blue Uniformen. Neben ihnen stand ein Mann mit einem weißen Hemd.

„Die hab ich noch nie gesehen“, murmelte ich. Auf der Rückseite stand ein Datum. Das Foto wurde vor zwei Jahren aufgenommen.

„Also ist es doch wahr! Es sind mehrere Schüler verschwunden… darunter Tenjouins älterer Bruder Fubuki.“ Nun, das war doch interessant. Ich hätte nie gedacht, dass diese Akademie ein solch dunkles Geheimnis verbarg. Hm, ich fühlte mich schon fast wie eine kleine Detektivin. Dann hatte sich wenigstens die kleine Erkundungstour gelohnt.

Theoretisch war es sowieso unwahrscheinlich, dass ich wertvolle Schätze gefunden hätte. Immerhin war das hier mal eine Unterkunft.
 

Mit einem Mal bebte es unter meinen Füßen. Ich hielt mich am nächst ergreifbaren Gegenstand fest. Die Möbel um mich herum wackelten.

Ich bemerkte, wie meine Hände leicht zitterten. Angst überkam mich.

Hastig griff ich nach dem Foto, stand auf und lief im schnellen Tempo die Treppen hinunter. Danach rannte ich so schnell wie ich konnte aus dem Gebäude heraus und blieb erst wieder stehen, als es aus der Sichtweite war.

Keuchend hielt ich mich an einem Baum fest und legte den Kopf in den Nacken. Was zum Teufel war passiert? Wer hatte geschrien? Und wieso hatte plötzlich die Bruchbude gewackelt? Fragen über Fragen. Nicht zu vergessen Tenjouin Fubuki. Sowie die anderen Schüler. Diese ganzen Gerüchte um diese Geistervilla stimmten anscheinend wirklich. Nur fragte ich mich, was die Ursache war, warum alle verschwunden waren.

Mir lief es bei diesen Gedanken kalt den Rücken runter. Bloß nicht daran denken! Das Wichtigste war erst mal, dass ich sicher in meine Unterkunft kam und mich hinlegen konnte. Es war inzwischen ein Uhr morgens. Der Mond wurde von den dunklen Wolken der Nacht bedeckt.

Mit klopfendem Herzen marschierte ich den Waldweg entlang. Es gab doch keine Werwölfe, oder? Wenn ja, hätte ich ein großes Problem. Ich meine, ich hatte nicht wirklich was zum Wehren. Ich sollte wohl demnächst daran denken, mich besser vorzubereiten. Durch diesen Schrei bekam ich tausende Wahnvorstellungen, was alles passieren könnte. Ich schüttelte den Kopf. Konzentrier dich auf den Weg, Lyn!, beruhigte ich mich selbst. Es war nicht mehr weit laut meinem PDA.

Als ich die Silhouette der Mädchenunterkunft erblickte, atmete ich erleichtert auf. Ich beschleunigte meine Schritte, nahm einen kleinen Umweg und gelangte schließlich in das Haus durch einen Hintereingang hinein.

Tja, normalerweise könnte ich da gar nicht mehr rein, doch ich hatte einen Stein dazwischen gestellt, sodass ich einfach hinein konnte. Einen Schlüssel hatte ich nicht, also musste ich mir so helfen. Ich hatte eben an alles gedacht.

Auf leisen Sohlen schlich ich mich in mein Zimmer hinein und warf mich sofort auf mein Bett. Ich starrte noch lange an die leere Decke und dachte über die heutige Nacht nach. Bis ich einschlief.
 

So, das war's. Freue mich wie immer auf Kommentare.^^



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