Zum Inhalt der Seite

Zerbrechliches Glück

unsichtbare Scherben..
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Seltsames Verhalten

"Fliegen, ich möchte fliiiieeegäännn.", ruft die kleine Lisa vergnügt und streckt

ihre kurzen Ärmchen nach mir aus. Der kleine Malte taucht hinter mir auf und

klammert sich sachte an meinem Bein fest, um hinter mir hervor zu lucken.

"Ich auch, ich auch.", ruft er und lockt damit noch weitere Kinder an. Sie alle

haben das Spiel von Freitag mitgehört und möchten nun alle einmal eine Runde

fliegen. Karin kichert vergnügt.

"Ohje, da hast du ihnen ja was versprochen.", sagt sie und kommt gerade mit

einigen Stofftieren auf mich zu, die sie aus irgendeiner Ecke hervorgekramt hat.

Ich nicke und lächle dazu.

"Ja, aber ich habe es versprochen und das halte ich auch. Aber es geht nur einer

nacheinander, ja?", mache ich ihnen klar und hocke mich auf ihre Augenhöhe

herunter. Die lieben Kleinen nicken begeistert.

"Na-tan ist ein Held.", kichert Lisa. "Ich möchte jetzt fliegen."

"Ich möchte danach.", sagt Malte und ich nicke.

"Okay, komm her Lisa.", die Kleine kommt sofort auf mich zu und ich hebe sie

hoch, ganz langsam und vorsichtig. Sie ist leicht wie eine Feder. Die Kinder

versammeln sich in einem Kreis um uns und schauen hinauf.

"Woaa. Das ist hoooch...", giggelt sie vor Freude. Karin lächelt.

"Na kein Wunder Nathan ist ja auch sehr groß.", antwortet sie.

"We...werde ich denn auch mal so groß?", fragt einer der Jungen. Karin macht

ein nachdenkliches Gesicht und zwinkert ihm dann zu.

"Wenn du immer genug Obst und Gemüse isst, bestimmt."

Die meisten würden jetzte sicher sagen, das die Kinderchen ihren Teller leer

essen sollte.Wir sagen aus Prinzip nicht. Das ist nämlich schon ein Ansatz von

falscher Erziehung. Manche Eltern machen den Fehler und mit etwas Pech,

gewöhnen sich die Kinder daran und werden tatsächlich schneller dick. Aber

das nur nebenbei.

"Aber Gemüse ist eklig. Ich mag Schockolade lieber."

"Das glaube ich dir.", rufe ich wärend ich den kleinen Malte hochnehme und ihn

einmal hoch fliegen lasse.

"Aber Gemüse macht groß und stark, weißt du?.", erzähle ich ihm und seine Augen

erhellen sich.

"Okay, dann esse ich mehr Gemüse.", verspricht er und macht eine

Superheldenpose.

"Werd ich dann auch so ein Held wie du?", fragt er.

"Na klar wirst du das. Möchtest du fliegen?", antworte ich.

"Au jaaa...."

Kinder sind wirklich leicht glücklich zu machen. Sie sind so unbekümmert.

Man muss sich nur gut um sie kümmern. Glücklich sein, ist doch etwas sehr

Schönes, aber eben so leicht kann man Kinder auch zum Weinen bringen. Dabei

muss ich wieder an Bailey denken, der ganz und gar nicht glücklich aussieht.

Immer dann, wenn ich an diesem Laden stehen bleibe, zieht er dieses Gesicht,

das mir überhaupt nicht gefällt.
 

*
 

Irgendwann bin ich wieder zu Hause angekommen. Heute ist der Tag wieder sehr

aufregend und spannend gewesen. Nachdem ich alle Kinder einmal habe fliegen

lassen, wurden sie so müde, das sie Alle ersteinmal ein Schläfchen halten mussten.

Ich bin bis dahin noch topfit gewesen, nun habe ich das Gefühl sehr schläfrig zu

sein. Kein Wunder. Die Arbeit macht zwar Spaß, aber sie ist natürlich auch

anstrengend. Heute ist zum Beispiel ist eines der Kinder auf dem Spielplatz

ausgerutscht und hat sich das Knie auf geschlagen. Da musste ich erstmal den

Schmerz wegpusten und das Kind verarzten und beruhigen. Und dann habe ich

noch einen Streit zwischen zwei kleinen Mädchen geschlichtet. Das eine Mädchen

wollte dem Anderen, das Spielzeug nicht wiedergeben und dann war da noch die

Stofftierschlacht, und das Malen mit Fingerfarben. Mensch habe ich da ausgesehen.

Ich habe habe eine ganze Kriegsbemalung abbekommen. Na Hauptsache, dieKinder

haben ihren Spaß. Karin ist davon übrigens auch nicht verschon geblieben. Wie gut,das die Farben hautverträglich sind. Das müssen sie auch, denn sonst, könnten wir die kleinen Kinder nicht damit malen lassen. Die Bilder jedenfalls, die sie mit dem Farben geklekst haben, zieren jetzt eine riesige Wand unseres Raumes. Sogar ich und Karin haben jeweils ein Bild geschenkt bekommen. Das rolle ich gerade auf und klebe es an meinen Kühlschrank. Es ist ein kleines Bild, mit sehr viel Freunde gemalt.Das kleine Mädchen, das es mir gemalt hat, hat mich mit so einem zuckersüßem Lächeln angeschaut, das ich es einfach nur mit einem dankenden Lächeln entgegennehmen konnte. Laut der Beschreibung des Mädchens, ist dort eine Prinzessin mit einem Pferd drauf zu sehen. Als Erwachsener braucht man

natürlich viel Fantasie,um es zu erkennen, aber mit den Kleinen spielt man

natürlich mit. Das macht Spaß und wenn es das Mädchen glücklich macht, ist das

Ehrensache.

Wie ich das Bild so an meinen Kühlschrank klebe muss ich grinsen. Freak, der

seine kleine Schwester abgeholt hatte, war ganz neidisch, weil er kein Bild

bekam.

Er hat bestimmt zehn Minuten in einer Ecke gehockt und geschmollt. Die Kinder

fanden es lustig. Seine kleine Schwester lief zu ihm und scheuchte mit ihren kurzen Ärmchen den Schmerz weg. Das hat wirklich zu lustig ausgesehen.

Im nächsten Moment aber, denke ich schon wieder an Bailey. Wie sehr ich mir doch

wünsche ihn einmal so richtig glücklich zu sehen. Ein Lächeln steht ihm bestimmt

sehr gut. Doch vielleicht ist das Alles ja auch gar nicht so einfach, wie ich mir das vorstelle.

Dazu kommt. Wir haben bereits Dienstag und gestern habe ich ihn nicht in dem

Laden gesehen. Ich habe eine ganze Weile dort gestanden, doch von ihm war keine

Spur zu sehen. Morgen werde ich keine Zeit finden, denn morgen, ist das Schulfest an Megs Schule, die direkt gegenüber von meiner Schule liegt. An ihrer Schule werden wir mit unserer Band spielen. Das heißt, das ich nicht an dem Blumenladen vorbeikommen werde, da dieser nicht auf dem Weg zur Schule liegt. Ein Schlagzeug ist dort nämlich schon vorbereitet, also müssen wir nicht nochmal zum Proberaum.

Wenn wir noch noch mal proben, wird Jack uns fahren. Dann komme ich auch nicht

an dem Laden vorbei, da die Straße nicht über den großen Platz führt.

Eventuell schaffe ich es ja nach der Probe. Ja, das werde ich mir vornemen. Nach

der Probe. Ganz bestimmt.
 

*
 

Mittwoch Nachmittag. Heute habe ich extra wegen dem Schulfest etwas eher

Schluss bekommen. Fast wäre ich nicht weggekommen, denn die lieben Kinderchen

wollten mich gar nicht gehen lassen. Es war doch zu niedlich, wie sich die kleine Lisa an meiner Hose festklammerte und mich fragte, ob ich auch ganz bestimmt morgen wiederkäme und das sie mich ganz furchtbar vermissen würde. Ich hockte mich zu dem Gespräch, wie es sich gehörte, auf ihre Augenhöhe und erwiederte darauf, das ich selbst ganz traurig sei, und versicherte ihr, das ich morgen auch ganz bestimmt wieder da sein würde. Darauf, hielt sie sich dann an meinem T-Shirt fest und gab mir einen zuckersüßen Kuss auf die Wange und lächelte begeistert. Danach gab es einen Ansturm von kleinen Kindern, die mich alle sammt mit einem Bodycheck zu Boden warfen und sich ankuschelten. Ja, es war doch herrlich und gar nicht so leicht sich von den ganzen Kindern zu befreien, wenn sie doch alle so süß waren. Dabei kam mir der Gedanke, das es doch noch viel schöner wäre von Bailey so umkuschelt zu werden. Doch da habe ich noch nicht überlegt, wie schwierig sich das gestalten könnte.
 

Jetzt gerade ist es 13:30 und ich mache mich für den Auftritt fertig.

Der soll um 14:45 stattfinden. Das ist also genug Zeit.

Zwischendurch, so gegen 13:50 ruft meine Mutter durch, dass, das Mittagessen

fertig ist. Sie hat heute frei, ebenso wie mein Vater. Meine Eltern werden mich zur Schule fahren, da diese direkt auf dem Weg liegt. Sie haben vor sich mit Freunden zu einem späteren Kaffeekränzchen zu fahren. Ich packe sogleich meine Sachen zusammen und nehme die gleich mit, damit ich nicht wieder hochlaufen muss.

Kaum das ich den Flur der Wohnung meiner Eltern betrete, werde ich auch wieder

von meiner Mutter umarmt und begrüßt.

"Nathan, wie schön, dass du da bist. Komm schnell, dein Vater wartet schon."

Ich nicke und lege meine Sachen ab. Anschließen laufe ich in die Küche, um mich

an den Tisch zu meinem Vater zu setzten.

"Hey Nathan, da bist du ja. Wie war dein Tag bis jetzt?", begrüßt mich mein Vater gleich.

"Hallo Dad, war ganz klasse wie immer. Die Kinder wollten mich gar nicht gehen

lassen.", erzähle ich.

"Die Kleinen haben dich eben gern.", fügt meine Mutter hinzu und mein Dad

fängt an sich köstlich zu amüsieren, als ich ihm erzähle was genau alles passiert ist.

Meine Mutter, ist wie immer entzückt. Sie hat mir mal erzählt, das gern noch mehr Kinder gehabt hätte, was nur leider nach meiner Geburt nicht mehr möglich war.

Ich weiß nur sehr genau, wie sehr sie Kinder liebt und wie sehr sie sich über einen Enkel freuen würde. Nur leider kann ich ihr gerade, diesen Gefallen nicht tuen, da ich ja total auf Bailey fixiert bin. Für meine Eltern war es erst ein leichter Schock, als ich ihnen erzählte, das ich nicht nur auf Mädchen stehe, aber sie haben es akzeptiert und freuen sich mit mir, wenn ich glücklich bin. Ganz so, wie es sein soll.

"Das war ja wieder ein aufregender Tag und gleich hast du ja noch den Auftritt mit deinen Freunden. Geht ihr danach noch zur Probe?", fragt meine Mom.

"Ja,zumindest ist das geplant. Wir wollten mal schauen, immerhin ist der Auftritt

ja auch eine ganz gute Probe, aber Übung macht den Meister."

"Okay, dann pack ich dir noch etwas von dem Kuchen ein, den ich heute morgen

gebacken habe, dann habt ihr etwas proviant und müsst nicht alles auf dem Fest

kaufen. Aber jetzt lass uns erstmal etwas essen."

Und so geschied es. Gemeinsam nehmen wir unsere Mahlzeit zu uns. Danach wird

gemeinsam abgeräumt und alles im Geschirrspüler verstaut. Anschließend holt

meine Mom wie versprochen ein riesiges Blech mit Pflaumenkuchen hervor.

"Wow, das sieht ja mal wieder lecker aus, wie immer.", lobt Dad meine Mom.

"Danke mein Herz, ich habe mir ja auch extra viel Mühe gegeben. Ist doch dein

Lieblingskuchen. Den Rest nehmen wir gleich mit."

"Genau so ist es. Du bist wirklich wunderbar Liebes.", schwärmt Dad von Mom. So

wie immer eigendlich. Wenn ich so darüber nachdenke, sind sie jetzt etwa 25

Jahre verheiratet und ich kann mich nicht entsinnen, das sie sich in den letzten

20 Jahren auch nur einmal wirklich gezofft haben. Erstaunlich. So etwas erlebt

man ja selten. Viel zu oft hört man von Scheidungen und Familienstreit und so.
 

"So viel Spaß Honey. Wir sehen uns nachher, oder spätestens morgen.",

verabschiedet sich meine Mom und Dad drückt mir meine Sachen in die Hand.

"Vergess den Kuchen und deine Gitarre nicht und viel Glück.", erinnert er mich.

Ich bedanke mich und verabschiede mich auch von ihm. Dann gehe ich los in

Richtung Schule. Meine Eltern winken mir noch zu und schließlich fahren sie

los. Pünktlich um 14:30 bin ich bei den Anderen, die am Haupteingang schon

auf mich warten.

"Heyyy, Nathan. Hier sind wir. Beeil dich, Wir sind gleich dran.", ruft Meg.

"Ja, bin ja schon da.Immer mit der Ruhe.", rufe ich ihr entgegen.

"Aber es wird bald anfangen zu regnen.", jammert Jack, dem sich die Haare

schon auffällig kreuseln.

"Ja, das wurde ja vorhergesagt, deswegen wurden der Auftritte in den großen

Saal verlegt.", beruhigt Suki, Jack. "Du wirst also nicht nass werden und dein

Haare bleiben einigermaßen unbeschadet."

"Eingermaßen?", murrt Jackt. "Nathan, sag doch auch mal was."

Ich kicher nur.

"Jetzt reg dich wieder ab, du überstehst das schon Jack. Und du Suki, solltest

Jack weniger ärgern."

"Jab, jetzt aber los. Sonst kommen wir zu spät. Es ist soweit schon alles

vorbereitet, da vor uns noch eine Band dran war. Jetzt gerade ist Pause.",

erzählt Meg. Gemeinsam gehen Meg, Suki, Jack, der sich immer noch ein

wenig über Sukis Neckereien aufregt und ich zum großen Saal, auf den jede

Menge, kleine Papierpfeile hindeuten. Suki ist die ganze Zeit am Lachen, da

Jacks Haare allmälich richtig zu Berge stehen. Ich habe ihn mal gefragt,

warum er sie nicht einfach kurzschneiden lässt, um sich den Ärger zu sparen.

Darauf antwortete er nur, das er sich von seinen Haaren nicht unterkriegen

lassen würde. Darauf beharrt er bis heute noch. Eine wirklich haarige Sache.

Im warsten Sinne des Wortes.

"Okay, ich freue mich schon. Achja, meine Mom hat Kuchen gebacken und mir

eine ganze Dose davon mitgegeben.", berichte ich und die Köpfe drehen sich

zu mir.

"Kuchen? Von deiner Mutter?", fragt Meg aufgeregt. Sie hat schon so ein

Leuchten in ihren Augen. War ja klar. Meine Mom weiß sehr genau, das sie

ihren Kuchen abgöttisch liebt. Dazu muss sie nicht mal hellsehen können.

Im Gegenteil. Vielleicht hat sie beim Backen ja auch ein kleines Bisschen an

sie gedacht, in weiser Vorraussicht.

"Ja, aber, den gibts später. Lass uns erstmal spielen. Du kriegst auch das

größte Stück, okay?", verspreche ich. Sie nickt begeistert.

"Dann mal looosss.", ruft sie laut und scheucht uns zu dem Saal. "Los, los,

keine Müdigkeit vorschützen. Nachher gibts Kuchen."

"I...ist ja gut Meg...drängel doch nicht so.", mault Suki. Ich laufe hinterher,

und meine einen mir bekannten schwarzhaarigen Schopf, aus einem der

letzten Räume des Ganges, durch die letzte Tür laufen zu sehen. Er scheint

ziemlich erschrocken, fast schon panisch zu sein. Das erinnert mich sehr

stark an die Situartion mit Bailey und den Männern. Ich habe das Bedürfnis

nachzusehen, doch ich habe jetzt keine Zeit. Ich muss zum Auftritt. Ich sehe

nur noch, wie zwei weitere Jungen aus dem Raum kommen und sich umsehen.

"Was war denn mit dem los?",fragt der Eine. Der Andere zuckt mit den

Schultern. "Weiß nicht, der ist irgendwie komisch drauf."

"Nathan, schnell, schnell, wir sind dran und wir müssen nich einstöpseln."

Meg zieht mich am Arm mit sich.

"Äh...ja."

Ich folge ihr wiederstandslos. Kaum das wir auf der Bühne angekomen sind,

stöpseln Jack und ich, unsere Instromente an und machen eine kurze Probe.

Wir haben noch etwa fünf Minuten und der Saal füllt sich allmählich.

Bei so Schulfesten dauert meistens immer Alles ein bisschen länger, aber

das verschafft uns Zeit.

Aus einer Seitentür kommt schon der Ansager.

"Na Meg, ist das deine Band?"

"Ja, das sind sie. Das ist Jack, der Bassist, das ist Suki, der Schlagzeuger

und Nathan hier ist unser Gitarrist.", stellt sie uns einzeln vor und der

Ansager, der auch gleichzeitg der Schuldirektor ist, der seltsamerweise von

allen nur "Cocki", genannt wird begrüßt uns herzlich.

"Okay, dann kündige euch euch mal an."

"Ja mache sie das.",stimmt Meg zu. Alle gehen schon mal Auf position.

"So liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Lehrer und Lehrerinnen und

Besucher. Die Pause ist jetzt vorbei, begrüßt mit mir "Black Rose" mit

ihrem neuen Song. Viel Spaß."

Ein Klatschen ist zu hören und wir beginnen zu spielen.

Bald schon erklingt Megs Stimme.
 

Seh wie sich dein Lächeln,

auf ein Foto drückt

Warm und saft so bin ichs gewohnt

Doch das is längst vor bei.
 

Ist nur noch ne Erinnerung

Du bist schon lange fort

Nur dieses Lächeln bleibt

Und macht mich ganz verrückt
 

Wie sehr wünsch ich mir,

Nur ein lächeln von dir

Es vereinnahmt mich

setzt sich in mir fest.
 

Baby kehr zu mir zurück

denn du bist mein Glück...

Doch Glück ist sehr zerbrechlich...
 

Ihr Stimme klingt wirklich toll. Vielleicht liegt das ja an dem Kuchen,

der ihr entgegen lacht, sobald wir fertig sind. Und ich...ich gebe einfach

nur mein Bestes. Ich möchte gern noch einmal der Sache von vorhin

nachgehen. Aber in dieser Zeit wird der Junge vermutlich schon längst

über alle Berge sein. Verfluchter Auftritt.

"Das waren "Black Rose" mit "Your Smile" ." Es folgt ein begeistertes

Klatschen. "Und nun kommen wir zum nächsten Auftritt...."
 

"Da sind sie.", höre ich einige Mädchenstimmen, als wir gerade zur

Tür herraus kommen. Kaum das wir den Gang betreten werden wir von

einer Traube begeisterter Mädchen umzingelt. Das passt mir gerade gar

nicht. Überhaupt nicht.

"Hey, ihr wart echt toll. Spielt ihr bald mal wieder hier?"

"Klar machen die das, ist doch Megs Band. Oder Meg?", fragen die

Mädchen. Sie lächelt.

"Mal sehen, wann das mal wieder was wird. Wenn die Jungs mal wieder

Lust haben, mal gucken. Aber danke für euer Lob. Doch jetzt, lasst uns

mal vorbei, auf mich wartet noch was."

Damit schiebt sie sich und uns an den Mädchen vorbei und verschwindet

mit uns in einem freien Raum. Die Mädchen kommen uns zum Glück

nicht nach. Ich atme erleichtert auf.

Meg lässt sich auf einen der Stühle sinken und legt ihre Tasche auf einen

Tisch.

"Sooo Nathan, jetzt aber her mit dem Kuchen.", befielt sie und ich tue wie

mir gesagt. Jack und Suki lachen amüsiert.

"Oh man, du bist so süchtig.", gibt Suki von sich,

"Jetzt las mich doch...ich liebe diesen Kuchen!"

"Hier bitte. Nehmt euch so viel ihr wollt. Ich will noch mal kurz was

erledigen. Meine Freunde starren mich allesamt an.

"Hm? Aber willst du denn keinen Kuchen?"

"Nein jetzt gerade nicht, Mom backt ja genug. Bin gleich wieder da."

"Das stimmt.", höre ich Meg, die sich gleich über den Kuchen hermacht.

Ich lucke durch die Tür. Die Traube von Mädchen ist verschwunden.

Die Tür hinter mich schließend, drehe ich mich wieder zu dem anderen

Ausgang, als dem der Junge verschwunden ist. Ob das Bailey gewesen ist?

Wenn ja, wieso ist er so panisch davongerannt? Das beschäftigt mich.

Mit raschem Schritt, gehe ich den Gang entlang auf die Tür zu. Ich öffne

sie und gelange nach draußen, wo ein gepflasterter schmaler, überdachter

Weg zu einem weiteren Gebäude führt. Es ist nicht sonderlich groß und es

steht "Küchengebäude 10 C" drauf. Das muss zu dem kleinen Caffee

gehören, das diese Schule hier betreibt, denn die Küchen für den

Schulunterricht sind im vorderen Gebäude soweit ich weiß. Und an

diesem Gebäude ist ein hübscher kleiner Garten mit Sitzecke angelegt und

auf einer der Fenster steht in bunten Buchstaben "Schulcafe". Das wird

heute wohl nicht gebraucht, weil heute alles nach vorne verlegt worden ist.

Ich schaue mich um. Niemand zu sehen, also öffne ich die Tür und

betrete den Raum. Vor mir erstreckt sie eine kleine Halle mit einem

Verkaufsthresen und rechts und links jeweils eine Tür. Eine ist

verschlossen, die Andere einen Spalt auf. Fast so, als wüsste ich, das ich

vorsichtig sein muss, gehe ich nur sehr langsam auf die Tür zu, möglichst

ohne einem Mucks von mir zu geben. Vorsichtig lucke ich durch die Tür.

Wieder sehe ich nichts. Der Raum ist relativ dunkel, weil alle Vorhänge

zugezogen sind. Leise betrete ich den Raum, um einen noch besseren

Blick zu haben. Dort in der Ecke...täusche ich mich, oder liegt da jemand?

Ich gehe auf den besagten Jemand zu und hocke mich ein Stück nach

unten. So wie ich das bei den Kindern immer tue.

Es ist ein Junge,der sich mit seinen schwarzen Mantel zugedeckt hat.

Seine Schulter lugt herraus. Er trägt ein weiß-blau karriertes Hemd

und seine Füße schauen aus dem unteren Ende heraus. Schwarzen

Chucks und eine schwarze Hose sind zu erkennen. Ein weiterer Blick

zu seinem Gesicht gibt mir genau die Antwort, die ich erwartet habe.

Mein Herz schlägt einen ganzen Tacken schneller.

"Bailey.", spreche ich meine Gedanken laut aus und auf dem Boden

rühert sich etwas.

Ein Gesicht, geziert mit heller, fast weißer Haut und diesen zierlichen

Gesichtszügen, die mich so beeindrucken. Jetzt, wo ich sie aus der Nähe

sehe und dann diese Augen...die mich nun...ja die mich in diesem

Augenblick geschockt, fast ängstlich ansehen.

Bailey setzt sich schnell auf und rutscht bis nach hinten in die Ecke.

Er versucht meinem Blick plötzlich wieder auszuweichen, nimmt den

Mantel und eine Tasche, die neben ihm liegt und steht auf. Ich sehe ihm

zu, stelle mich auch wieder hin. Ich bin ein ganzes Stück größer als er.

Vielleicht ist es ja diese Größe, die ihm so eine riesen Angst einjagt,

denn er schaut noch erschrockener zu mir auf, um seinen Blick dann

gleich wieder abzuwenden.

"Hey, was ist denn los? Ich tu dir doch nichts.", versuche ich ihn zu

beruhigen. Doch er macht sich mit samt seiner Sachen fast Fluchtartig

aus dem Staub. So wie vorhin. Ich laufe ihm nach.

"Bailey, warte doch.", rufe ich und erwische ihn gerade noch kurz bevor

er den Raum durch die Tür verlassen kann. Ich packe ihn am Handgenk.

Keineswegs in böser Absicht. Bailey aber gerät in Panic, zerrt sich

erschrocken los und rennt davon. Er ist schneller als ich dachte. Ich

komme gar nich hinterher.
 

Als ich ihn nach erneutem Suchen nicht mehr finden kann, gebe ich auf

und kehre zu meinen Freunden zurück.

"Nathan da bist du ja. Nanu, du bist ja ganz rot im Gesicht.", bemerkt

Meg.

"Ja und er ist ganz auser Atem.", füft Jack hinzu. "Bist du gerannt?"

"So in etwa."

"Willst du uns nicht erzählen was los ist?", will Suki wissen. Ich schüttle

den Kopf.

"Ist schon gut. Leute, ich glaube ich gehe gleich nach Hause. Mir ist

nicht so gut und ich bin müde. Muss morgen wieder Arbeiten. Ich komm

am Freitag zur Probe, okay?"

Zu rechne ich jetzt nicht mehr damit, das Bailey heute noch beim Laden

auftauchen wird. Ich frage mich, was er hier gemacht hat und warum

er in diesem Raum auf dem Boden geschlafen hat. Dieses panische

Verhalten. Das ist doch alles ziemlich seltsam.

"Okay, soll ich dich fahren?", fragt Jack. Ich nicke.

"Okay, dann fahr ihn. Ich bleibe mit Suki hier, muss noch bis 18:00

hierbleiben und beim Abbauen helfen.", erklärt Meg.

"Ja, ich werde gleich wieder zurückkommen. Ich bring dann nur eben

Nathan nach Hause.", erklärt Jack.

"Ja, achja Nathan, hier ist noch ein Rest Kuchen. Nimm ihn mit und iss

ihn zu Hause.", meint Meg und drückt mir die Dose und meinen Rucksack

in die Hand.

"Danke."

Ich verabschiede mich noch von den Beiden und lasse mich von Jack

nach Hause bringen. Vor der Tür des Mehrfamilienhauses bleibt er stehen.

"Bist du sicher, das alles okay ist?", fragt Jack. "Du bist so still."

"Ja, alles gut, ich bin nur müde.", erkläre ich und steige aus.

"Danke fürs Fahren Jack."

"Keine Ursache, aber wenn was ist, sag bescheit.", höre ich Jack noch

sagen und dann ist sein Auto auch schon losgefahren. Ich schaue ihm

kurz hinterher und mache mich auf dem Weg nach Haus, hoch in meine

Wohnung. Sobald ich oben bin, ziehe ich meine Schuhe aus, lasse meine

Tasche fallen und gehe ins Bad um mich bettfertig zu machen. Ich habe

keine große Lust mehr heute noch irgendwas zu tun. Der Gedanke an

Bailey, an dieses erschrockene Gesicht, werd mich sicher so schnell nicht

mehr loslassen.

Frisch geduscht und in Schlafkleidung packe ich noch eben meine Tasche

für den Kindergarten und lege mich frühzeitig ins Bett. Aus irgendeinem

Grund bin ich hundemüde.Trotzdem hängen meine Gedanken noch lange

an Bailey. Draußen tobt mitlerweile das schlechte Wetter und der Regen

peitscht gegen meine Fenster. Ich frage mich was Bailey jetzt macht.

Ob er es auch warm und gemütlich hat? Ob es ihm jetzt überhaupt besser

geht und ob der Schreck vielleicht nicht mehr so tief sitzt wie vorhin noch.

Mir bleiben nur diese unbeantworteten Fragen, ehe ich irgendwann

einfachlafe.
 

*
 

Am nächsten Morgen wache ich mit einem übermüdeten Gähnen auf.

Ausmahmsweise habe ich mal überhaupt keine Lust auf Arbeit, aber ich

lasse mich nicht gehen und mache mich fertig. Schließlich habe ich es den

Kindern versprochen. Sie werden ganz traurig sein, wenn ich nicht da sein

werde. Ein solches Versprechen darf einfach nicht gebrochen werden,

beschließe ich.

Fertig angezogen gehe ich mit sammt meiner Sachen nach unten, wo meine

Mutter schon mit dem Frühstücksbrot auf mich wartet.

"Honey, du bist heute spät dran. Und du siehst so müde aus. Ist alles in

Ordung?", teilt sie mir mit einem besorgten Gesicht mit.

"Ja, ich weiß, hab ein bisschen verschlafen, aber ich schaffe es noch

rechtzeitig. Ja es geht mir gut, bin nur etwas müde.", beruhige ich sie.

"Okay, dann mach dich mal auf den Weg und viel Spaß."

So geschied es.

Ich steige die Treppen herab und gehe durch die große Tür zu den

Fahrradständern, die gleich um die Ecke am Haus unter einer

Überdachung stehen. Gut so. Bei dem Wetter, das gestern noch tobte,

wäre der Sattel jetzt plitschnass gewesen. Das bleibt mir aber verschont.

Zum Glück. Ich schließe das Zahlenschloss auf und schwinge mich auf mein

Rad um zum Kindergarten zu fahren. Wärend der Fahrt fängt es wieder an

zu regnen. Zum Glück ist es nur Niesel. Blödes Mistwetter.
 

Beim Kindergarten angekommen, schieße ich das Rad ab und laufe zu

meiner Gruppe. Auf dem Gang werde ich von einigen Kindern und Müttern

der anderen Gruppen begrüßt. Ich grüße freundlich zurück. Kaum das ich

die Tür zu meiner Gruppe öffne starren mich auch schon viele junge

Augenpaare an und kommen auf mich zu. Es sind für dieses Uhrzeit schon

erstaunlich viele Kinder da.

"Nathan! Da bist du ja.", ruft einer der Jungen.

"Na, sicher bin ich da. Der Superheld lässt euch doch nicht allein.", grinse

ich dem Kleinen entgegen. Gleich werde ich auch von Karin begrüßt.

"Hallo Nathan. Wie schön, das du da bist. Wie war es gestern beim Fest?"

"Hey, Karin. Oh es war tollt.", erzähle ich.

"Ein Fest?", fragt der kleine Malte und schaut mich interessiert an.

"Ja, ein Schulfest. Du kommst auch bald in die Schule.", erkläre ich.

"In die Schule?", fragt Laura.

"Ja. Da lernt man lesen und schreiben.", antwortet Karin. "Dann könnt ihr

irgendwann auch ganz viele Bücher lesen."

"Lesen? Kann ich dann Märchen lesen?"

"Und ich über Autos?"

"Ja, ihr könnt alles lesen, was ihr wollt.", verspreche ich.

"Oh toll. Na-tan ließt du heute wieder was vor?", fragt Lisa und schaut

mich mit ihren großen Kulleraugen an.

"Sicher, aber gleich gibt es erstmal Frühstück.", erkläre ich ihr und sie

macht sich freudig lachend auf den Weg zum Tisch, wo sich auch bereits

einige der anderen Kinder versammeln. Karin nickt und trommelt auch

noch den Rest der Kinder zusammen und es geht erstmal ans Frühstücken.
 

Später wird wieder vorgelesen. Danach geht es eine Stunde raus, zu den

anderen Kindern auf den direkt angrenzenden Spielplatz. Später basteln

wir Blumen mit den Bildern der Kinder in der Mitte und fedeln sie zu

einer Girlande auf. Die Bilder haben wir von den Eltern erhalten, die wir

darum gebeten haben, welche mitzubringen. Jeweils zwei Stück, damit

die Eltern auch jeweils eine Bastelei mitnehmen können.

"Woaaa...Das sieht aber toll aus. Bund.", staunen einige der Kinder.

"Kommt meine auch dran?", fragt Levge.

"Klar. Bist du schon fertig?", fragt Karin sanft. Levge schüttelt den Kopf

und zeigt ihr, ihre Blume. Karin zeigt ihr wie man schneidet. Ich sitze

zwischen einigen anderen Kindern und fedle mit ihnen die fertigen

Blumen auf.

"Richtig so?"

"Ja, wunderbar. Halt schön fest."

"Jahaaa...", das Mädchen nickt vergnügt.

"Und jetzt ein Knoten. Genau da.", Ich mache vor und das Mädchen

macht nach.

"Na-tan, klebst du mir das auf?", möchte Lisa wissen.Ich nicke und

nehme den Klebestift entgegen,um ihr Foto aufzukleben.

"So fertig. Sieht toll aus Lisa."

"Ja, und das ist für meine Mama.", ich läche nickend.
 

Der Tag vergeht und die Kinder werden langsam von ihren Eltern

wieder abgeholt. Karin lehnt sich auf ihrem Stuhl zurück.

"Na das war heute wieder ein Tag. Aber sehr schön. Du hast dir auch

wieder viel Mühe gegeben Nathan."

"Ja, aber sind ja auch nur noch zwei Wochen. Dann bin ich mit dem

Praktikum durch. Da muss ich mir doch besonders viel Mühe geben."

"Ja, die Kinder werden dich vermissen. Komm doch mal wieder, wenn

du kannst.", meint sie.

"Klar, ich versuchs.", verspreche ich und mache mich dann auf den

Weg wieder nach Hause zu kommen. Im Vorbeigehen entdecke ich

Freak, der wieder seine kleine Schwester abholt. Ich begrüße ihn kurz

und gehe dann zu meinem Fahrrad, um es aufzuschließen. Zum Glück

regnet es nicht mehr und die Sonne scheint.

Schließlich radel ich los. Ich beschließe einen kleinen Umweg zu dem

Blumenladen zu machen, um nach Bailey zu sehen. Auch, wenn ich

heute keine Bandprobe habe. Das kostet mich zwar etwas mehr Zeit,

aber für Bailey nehme ich das gern in Kauf. Ich hoffe nur, das er

heute dort ist.

Es dauert gut eine halbe Stunde vom Kindergarten bis ich wieder

an meinem Versteck angekommen bin. Ich lucke hinter dem

Versteck hervor. Ich hoffe nur, das ich nicht zu auffällig bin und

siehe da. Dort ist er. Er bedient gerade eine ältere Frau, die ein

bedrücktes Gesicht macht und auf sein Gesicht zeigt. Für mich ist

es nicht gut erkennbar, worauf sie zeigt, denn die Seite auf die sie

zeigt, kann ich von hier gerade nicht sehen. Es dauert einen Moment,

bis sich sein Gesicht so dreht, das auch ich das große Pflaster auf

seiner Wange sehe. Dort wo sich der Wangenknochen befinden

müsste. Was zum Henker...

"Nathaaann.", ruft mich eine mir sehr bekannte Stimme, die mich

zusammenzucken lässt. Wiederlich. Eine Stimme, die ich am

liebsten nie wieder gehört hätte. Meine Exfreundin. Ich kann dieses

Weib nicht ausstehen.

"Was machst du hier? Wie schön, das man sich mal wieder sieht."

Was für eine zweifelhafte Ehre, denke ich.

"So, findest du. Also ich könnte auch darauf verzichten.", teile ich

ihr ehrlich mit. Sie verzieht ihr Gesicht zu einer entsetzten

Grimmasse. So nach dem Motto "Wie kannst du es wagen, so mit

mir zu reden.". Na bitte, sie ist doch keine Prinzessin oder so, eher

ne Obertussi. Kaum zu glauben, aber sie war wirklich mal ganz okay.

"Also, Nathan, sag bloß, du bist wegen der Sache immer noch

wütend."

"Nein, ich habe damit abgeschlossen. Ebenso wie mit dir. Also lass

mich jetzt in Ruhe, ich fahre jetzt nach Hause.", beschließe ich,

nur um ihr aus dem Weg zu gehen. Sie soll nicht merken was hier

vor sich geht. Das geht sie absolut null an. Auch wenn ich mich nur

schweren Herzens von meinem heimlichen Schwarm entziehen

kann. Aber es muss sein.

"Aber..."

"Bye."

Mit diesem letzen Wort schwinge ich mich auf mein Rad und fahre

los. Ich höre sie noch hinter mir her rufen. Allerdings ignoriere ich

sie gekonnt. Bye, Bye...

Ich habe gerade wirklich andere Sorgen, als dieses Weib.

Was mir aber gerade viel mehr mehr im Kopf schwirrt ist Baileys

Gesicht. Das Pflaster. Was ist nur geschehen von gestern auf heute?

Sicher ist gerade nur eines. Nämlich, dass ich das heute nicht mehr

erfahren werde. Zwar könnte ich später nochmal her fahren, aber

das wäre irgendwann sicher aufgefallen. Danke du blödes Weib.

Ich ärgere mich über diese Situartion. Verdammt noch mal. Das ist

doch alles verzwickt. Verzwickter geht es schon gar nicht mehr. Ob

es noch schlimmer werden kann? Das kann ich gerade nicht sagen.
 

Zu Hause angekommen schließe ich mein Fahrrad ab und steige die

Treppen zur Wohnung meiner Eltern hoch. Dort wartet mein Essen.

Heute aus der Microwelle. Wenn meine Mom Spätdienst hat, kocht

sie immer vor und stellt das Essen mit Namensschildchen, eins für

Dad und eins für mich, abgedeckt vor die Microwelle. Heute esse

ich allein, weil meine Eltern beide erst spät zu Hause sein werden.

Das macht mir gerade aber nichts. Im Gegenteil. So nachdenklich,

wie ich mich gerade verhalte, werden sie sich sicher sorgen machen.

Ich stelle mein Essen in die Microwelle und warte auf das piepen,

das mir signalisiert, das es fertig ist. Das dauert nur wenige Minuten.

Bald schon kann ich essen. Kartoffeln mit Senfeiern und Salat.

Lecker. Heute kann ich mir mal Zeit lassen und habe es nicht eilig.

Das soll ja auch wesentlich gesünder sein, als immer so in Eile zu

schlingen und dazu noch zur besseren Sättigung beitragen.

Schade nur, das ich das gar nicht richtig genießen kann. Es ginge

mir besser, wenn ich wüsste, was mit diesem Pflaster ist. Nur leider

muss ich mich gerade mit der momentanen Situartion abfinden.
 

Als ich schon längst wieder in meiner Wohnung bin, sitze ich

an meinem Schreibtisch vor dem Leptop, um einige Notitzen für

einen Schulbericht in Sätze zu fassen. Dafür werde ich nach dem

Praktikum benotet und geht in die Praxisnote ein. Das ist ziemlich

nervig, aber wenn man etwas wirklich will, gibt man sein Bestes.

Und ich möchte gern Erzieher werden, weil mir der Beruf sehr

großen Spaß macht. Aber davon mal ab. Was ich noch möchte,

nämlich Bailey, scheint mehr als nur komplziert zu sein.

Gerade nach diesem Tag möchte ich noch mehr über ihn erfahren.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -ladylike-
2011-03-08T17:57:15+00:00 08.03.2011 18:57
ein schönes kapitel!
ich liebe deine art, menschen zu charakterisieren.
weißt du, ich perönlich definiere bailey auch in gewisser weise als "kind". er ist so verschlossen und ruhig (ja, seeehr kleinkindmäßig *sinnlosigkeit der eigenen idee bemerk*).
ich glaube, man muss schon ein typ wie nathan sein, um an bailey heranzukommen.
klar, kleinkinder sind ausgesprochen offenherzig (weiß ich aus erfahrung *grins*) aber sie erfordern auch einige ganze menge feingefühl ... und das benötigt man ebenso bei verschlossenen menschen.

na ja, in ordnung, noch was konstruktives.
*hirn durchsuch*
ah, ich weiß es wieder:
schöner schreibstil!
wollte ich schon beim ersten kapitel sagen, aber ich hatte leider noch nicht die zeit, einen ausfürlichen kommentar zu schreiben.
(von wegen nervenden eltern usw.)

ich freu mich auf weitere kapitel!
lg,
-ladylike-
Von:  Maldoran
2011-03-07T21:52:39+00:00 07.03.2011 22:52
Hallo!

Wow- war das ein langes Kapitel! Aber - soooo schön! Nathan ist ja wirklich ein gaaaanz süßer, lieber Kerl. Sagte ich das schon? Hm. Na, ich find ihn jedenfalls toll. Er kann so gut mit den Kindern umgehen.
Und ich glaube, er könnte auch Bailey helfen. Er würde ihm gut tun. Denn ich fürchte, ihm gehts total mies. Womöglich *achtung! Fantasie von der Leine lass*... womöglich wird er zu Hause geschlagen? Und hat sich deshalb in dieser Küche versteckt, weil er nicht heim wollte? Oder diese Typen da haben ihn... Himmel! *Fantasie wieder hinter Schloß und Riegel sperr*... ich mags mir nicht vorstellen. Jedenfalls könnt ich heulen, so wie Du ihn immer beschreibst. *schnief*

Oh mann! Mach es bitte schnell, dass Nath ihm helfen kann, ja? *wimper-klimper*

GLG
Vala *Dich feste knuddel*


Zurück