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Unvergessliche Sommerferien

Yami x Yugi
von

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Neid und Eifersucht

Eine ganze Woche war nun schon ins Land gezogen und so sehr Yugi auch immer wieder beteuert hatte, dass es ihm blendend ging, war Yami bis zum heutigen Tag hartnäckig geblieben und hatte gemeint, er solle sich noch schonen. Selbst sein Großvater war dieser Meinung gewesen und auch als seine Freunde ihn am dritten Tag besuchen gekommen waren, hatte Yugi nicht das Bett verlassen dürfen. Jedoch erinnerte er sich noch sehr gut an die staunenden Gesichter seiner Freunde, hatten sie doch Yami und auch ihn in getrennten Körpern gesehen, während Joey, wie der Pharao zuvor bereits erzählt hatte, sichtlich begeistert zu sein schien und Pläne schmiedete. Einer dieser Pläne sollte heute Abend in die Tat umgesetzt werden und Yugi atmete erleichtert aus, weil er nun endlich sein Bett verlassen durfte.
 

"Und es geht dir wirklich gut, Yugi? Vielleicht solltest du noch...". "Yami... Ich weiß deine Sorge wirklich zu schätzen und ich bin dir dankbar, dass du Großvater im Laden ausgeholfen hast, aber es geht mir besser und der Husten ist auch nicht mehr ganz so schlimm" unterbrach Yugi den Älteren, während er, nur mit einem Handtuch bekleidet, vor seinem Kleiderschrank stand, um sich passend für den Abend einzukleiden. Seufzend erinnerte er sich an einen Tag, den er wahrscheinlich noch eine ganze Weile in Erinnerung behalten würde und Yugi konnte von sich behaupten, noch nie im seinen Leben so herzhaft gelacht zu haben.
 

"Ich mache mir nur Sorgen und... Wieso grinst du so? Denkst du etwa immer noch an die Sache im Bad?" entgegnete Yami, wobei er beim letzten Satz eine beleidigte Miene zog. Im Gegensatz zu Yugi war er schon lange angezogen, war er vor einigen Tagen mit Herr Muto einkaufen gewesen, denn er konnte unmöglich die Klamotten des Kleineren tragen, da sie eine Nummer zu klein waren. Dementsprechend trug er nun eine schwarze, bis zu den Knien reichende, Hose und ein ebenso schwarzes Muskelshirt. Violette Stulpen bedeckten seine Unterarme, während natürlich ein schwarzes Halsband seinen Hals beschmückte und das Milleniumspuzzle um seinem Hals hing. Nur die Schuhe besaßen eine andere Farbe, waren in einem dunkelbraunen Farbton gehalten, aber dennoch war das Gesamtbild zufrieden stellend.
 

"Na ja... Du hättest Großvater oder mich fragen können, wie die Dusche funktioniert, oder? Du hättest dich nicht verbrennen müssen und du wärst auch nicht vor Schreck aus der Duschkabine gefallen, als das Wasser plötzlich eiskalt wurde" schmunzelte der Jüngere und konnte sich noch sehr wohl an den lauten Aufschrei erinnern, war er selbst vor lauter Sorge aus dem Bett gesprungen und zum Bad geeilt, nur um zu sehen, wie Yami total entblößt aus der Duschkabine fiel, dabei Halt beim Duschvorhang gesucht zu haben schien und letzten Endes auf die kalten Fliesen gelegen hatte. Wie hätte Yugi denn reagieren sollen? Dieses Bild war so ungewöhnlich gewesen, dass er in schallendes Gelächter ausgebrochen war, auch wenn sein Großvater den Duschvorhang neu befestigen hatte müssen.
 

"Das hätte jeder Person passieren können" erwiderte Yami noch immer beleidigt, neigte seinen Kopf zur Seite und verschränkte seine Arme vor der Brust. Im Augenwinkel konnte er sehen, wie Yugi nun in eine dunkelblaue Shorts schlüpfte und sich ein weißes Hemd, mit schwarzen vertikalen Streifen, aus dem Schrank nahm und dazu eine hellblaue, sehr kurze, Jeans. Nachdem Yugi angezogen war, warf er einen Blick in den Spiegel, welcher an der Schranktür befestigt war und betrachtete sein Erscheinungsbild. Konnte er wirklich so gehen? Yugi wusste es nicht, legte sich sein dunkelblaues Halsband um und natürlich durfte das Milleniumspuzzle nicht fehlen. Ja, dieses Outfit musste für diesen Abend reichen.
 

"Was ist das eigentlich? Eine Diskothek?" wollte der Pharao in Erfahrung bringen und warf einen prüfenden Blick zum Wecker. Um neun Uhr würden ihre Freunde auftauchen, damit sie zusammen zu dieser Diskothek gehen konnte. Joey war auf diese Idee gekommen und Yami konnte sich erinnern, dass der Kleinere zu Anfang auch nicht hatte gehen wollen, aber der Blonde hatte so lange auf ihn eingeredet, bis er schließlich doch eingewilligt hatte. War eine Diskothek etwa ein gefährlicher Ort? Yami wusste es nicht und musterte den Jüngeren von Kopf bis Fuß. Er musste zugeben, dass Yugi in diesem Outfit ungewöhnlich toll aussah, auch wenn dessen Gesichtsausdruck ein wenig verunsichert wirkte.
 

"Ähm... Also eine Diskothek ist ein Ort, da... Dort kannst du zur passenden Musik tanzen und... Weißt du, ich war auch noch nie in einer Diskothek und ich fürchte mich ein bisschen. Ich weiß auch gar nicht, wie ich mich verhalten soll und tanzen kann ich auch nicht" murmelte der Kleinere verlegen und blickte nochmals prüfend an sich hinab. Joey hatte gemeint, er solle sich in Schale werfen, aber wollte er überhaupt soviel Aufmerksamkeit? Was wäre, wenn er seinen Mitschülern begegnete? Nicht all seine Mitschüler konnten ihn leiden, waren neidisch auf ihn, weil er das Battle City Turnier gewonnen hatte, aber selbst der Meistertitel gehörte ihm nicht. Nein, der eigentliche Sieger saß auf seinem Bett und hatte sich in der vergangenen Woche rührend um ihn gekümmert.
 

"Mh... Tanzen kann ich auch nicht, Yugi. Vielleicht sollten wir uns einfach überraschen lassen und fürchten musst du dich auch nicht. Ich bin doch da und passe auf dich auf" erwiderte der Pharao zuversichtlich lächelnd und erhob sich. Ihre Freunde warteten sicherlich schon vor dem Spieleladen, also sollten Yugi und er runter gehen, um Herr Muto zu sagen, dass sie nun gehen würden.
 

Yugi nickte den zuversichtlichen Worten zu, war jedoch noch immer verunsichert und folgte Yami die Stufen in den ersten Stock hinab, da sein Großvater im Wohnzimmer saß und sich die neuesten Nachrichten im Fernsehen ansah. "Großvater, Yami und ich gehen jetzt. Wie lange haben wir Ausgang?" fragte Yugi und erlangte die Aufmerksamkeit des alten Mannes, welcher sich aus dem Sessel erhob und seine Brieftasche öffnete. Dem Pharao drückte er genügend Geld in die Hand, wobei Yami einen fragenden Blick aufsetzte und das Geld, dass er soeben bekommen hatte, in Augenschein nahm. "Um Mitternacht seid ihr wieder zu Hause. Yami, da du der Ältere bist, pass mir auf Yugi auf und keine alkoholischen Getränke, sonst gibt es mächtigen Ärger" erwiderte Herr Muto streng, war Yugi doch erst vor einem knappen Monat siebzehn Jahre alt geworden und sollte noch keinen Alkohol trinken. Jedoch wusste er auch, dass er sich auf den Pharao verlassen konnte, aber er wusste eben nicht, wie stark die Einflüsse dessen Freunde auf ihn waren.
 

"Natürlich, Sie... Du kannst dich auf mich verlassen" entgegnete Yami, war es zwar immer noch sehr ungewohnt, den älteren Mann zu duzen, aber inzwischen wusste er, wie wertvoll ihre familiäre Beziehung zueinander war. Er hatte nun auch einen Großvater, mit welchem er über all seine Probleme reden konnte, auch wenn natürlich Yugi seine engste Vertrauensperson blieb. Jedoch hatte Herr Muto direkt zu Anfang deutlich gemacht, er hätte immer ein offenes Ohr für den Pharao und Yami wusste diese Worte zu schätzen.
 

"Nun geht euch amüsieren" lächelte der Herr Muto und schob seine beiden Enkel zur Treppe, die in den Laden hinunter führte. "Bis später, Großvater" rief Yugi noch, ehe er mit Yami die Stufen hinab stieg und durch den dunklen Laden lief. Kaum hatte er die Türe aufgeschlossen, wurde er von Joey begrüßt, welcher sich ebenso in Schale geworfen zu haben schien. Der Blonde trug eine weiße Weste, darunter ein grünes Hemd und eine blaue Jeans mit unzähligen Fransen. "Na? Ein bisschen mehr Begeisterung, wenn ich bitten darf. Wir gehen in die neue Diskothek 'Moonlight' und der Laden soll der Hammer sein" strahlte Joey und begrüßte nun auch den Pharao, welcher hinter Yugi die Tür ins Schloss gezogen hatte.
 

"Es ist immer noch erstaunlich. Ihr wirkt wie Brüder, ist euch das eigentlich bewusst?" warf Tristan ein und musterte Yugi und Yami. Abgesehen von dessen Kleidung und der minimale Größenunterschied, glichen sie sich bis aufs letzte Haar. Yugi grinste verlegen, musterte nun aber auch Tristan, dessen kurze Jeans ihn verwunderte. Der Braunhaarige trug sogar im Sportunterricht eine Jogginghose, um seine Beine zu bedecken und nun wusste er auch den Grund. Tristan rasierte sich die Beine, jedenfalls wiesen die vereinzelten Schnittwunden darauf hin. Schämte er sich etwa wegen des starken Haarwuchses? Yugi wusste es nicht, betrachtete nun das braune Shirt, welches Tristan trug und lächelte den Braunhaarigen verunsichert an.
 

"Yami, Yugi, wie findet ihr mein Kleid? Joey hat gesagt, ich würde auf dem Weg zu einem Ballsaal sein" erklang pötzlich eine weibliche Stimme, ehe der Pharao das einzige Mädchen in ihrem Freundeskreis bestaunte. Er wusste nicht so genau, ob er die Behauptung des Blonden teilen sollte, aber Téa sah wirklich sehr schön in ihrem weinroten Kleid aus, welches ihr bis zu den Knien reichte. Zudem beschmückte eine rote Rose ihr braunes Haar, während sie ein rotes Tuch um ihren Hals trug. Was sollte er ihr antworten? Er hatte absolut keine Ahnung, weswegen er, nach Hilfe suchend, zu Yugi blickte.
 

"Du bist wunderschön, Téa" erwiderte der Kleinere und auch Yami stimmte dem zu, ergriff somit das rettende Seil, welches ihm zugeworfen worden war, um sich aus dieser ungewöhnlichen Situation zu ziehen. "Wie weit ist es denn bis zu dieser Diskothek?" wollte Yugi schließlich wissen, um das Gemüt des Pharao zu beruhigen und sah nun fragend zu Joey auf. Er schien einen Moment überlegen zu müssen, ehe sich dessen Gesichtsausdruck erhellte und Yugi seine Antwort erhielt. "Ungefähr zehn Minuten zu Fuß, schätze ich. Lasst uns gehen und Party machen, Freunde" rief Joey noch immer begeistert und lief vor, während sich die Gruppe ebenso in Bewegung setzte.
 

Es dauerte auch wirklich nur zehn Minuten, bis die Diskothek in Sichtweite kam, aber Tristan blieb vor einer schwarzen Limousine stehen, die ihm verdächtig bekannt vorkam. "Hey Leute... Wird Kaiba nicht meist von einer schwarzen Limousine durch die Stadt kutschiert?" wollte er wissen, versuchte durch die abgedunkelten Scheiben zu schauen, aber er konnte beim besten Willen nichts erkennen. Joey kehrte, lief einmal um die Limousine herum und nickte Tristan missmutig zu. Dieser Schnösel hatte ihm gerade noch gefehlt.
 

"Ja, sieht nach seiner Limousine aus. Stellt sich mir die Frage, was der reiche Pinkel in der Stadt will? Hat er etwa Ausgang bekommen?". Beim letzten Satz lachte Joey herzhaft, denn in letzter Zeit war Seto kaum in der Schule anwesend gewesen. Ja, eigentlich war er nur zum Unterricht erschienen, wenn Prüfungen geschrieben worden waren, ansonsten schien er von einem Privatlehrer unterrichtet zu werden.
 

"Keine Ahnung, Joey. Mich irritiert eher die Tatsache, dass Roland als Türsteher arbeitet und elegant gekleidete Gäste in die Diskothek lässt. Ihr wisst schon, der Angestellte von Kaiba" murmelte Yugi und deutete auf den Eingang der Diskothek. Der Kerl war sicherlich Roland, welcher immer wieder ein Buch überprüfte, vermutlich die Gästeliste und die Gäste freundlich begrüßte. Eine Erwiderung erhielt er jedoch nicht und ehe er sich versah, rannte Joey auf den Angestellten zu und verwickelte ihn in eine lautstarke und sehr peinlich erscheinende Diskussion.
 

"Joey, du kannst doch nicht einfach...". "Komm, wir folgen ihm, bevor Joey noch größeren Ärger veranstaltet" unterbrach Yami den Kleineren und hielt ihn bei der Schulter fest. Yugi nickte diesen Worten zu, lief Téa und Tristan nach, welche den Blonden ebenso beruhigen wollten und konnte nun wirklich das Zeichen der Kaiba Corporation auf dem Jackett von Ronald erkennen. Yami blieb hinter Yugi stehen, verfolgte die lauten Worte des Blonden aufmerksam und beobachtete Tristan, welcher Joey bei den Schultern ergriffen hatte, um ihn zur Ruhe zu zwingen.
 

"Wo ist dieser Lackaffe? Der feine Herr soll uns sofort erklären, warum wir nicht rein dürfen" rief Joey aufgebracht und sein Wunsch wurde im nächsten Moment erhört, da eine bekannte Person im Türrahmen erschien und die Arme vor der Brust verschränkte. "Wheeler, du verscheuchst mir die geladenen Gäste, also verschwinde und nimm den Kindergarten mit" erklärte Seto in einem scharfen Ton und begrüßte zwei junge Mädchen, welche höchstens vierzehn Jahre alt waren. Was für eine Veranstaltung fand hier statt und was meinte Kaiba mit geladene Gäste? Yugi trat nun endlich vor, denn er war vermutlich der Einzige, welcher vernünftige Antworten erhalten würde.
 

"Findet hier etwa eine Feier statt, Kaiba?" wollte Yugi schließlich in Erfahrung bringen und drängte sich vor Joey, welcher wieder einmal etwas sagen hatte wollen. Seto blickte zu Yugi hinab, blinzelte einige Male, ehe er wieder den etwas größeren Jungen musterte, der Yugi so verdammt ähnlich sah. Vielleicht träumte er auch wieder wirres Zeug? Vermutlich, denn wenn Yugi in seiner Nähe war, passierten meist merkwürdige Dinge, die nicht der Realität entsprechen konnten.
 

"Mokuba feiert seinen 14. Geburtstag. Ich habe die Diskothek für den heutigen Abend gemietet und da ihr nicht auf der Gästeliste steht, fordere ich euch ein letztes Mal auf, zu ver...". "Seto, es gibt ein technisches... Yugi, ich habe mich schon gefragt, ob du nicht zu meiner Geburtstagsfeier kommen willst?" wurde Kaiba von seinen kleinen Bruder unterbrochen, während Mokuba seine Gäste freudig anlächelte. Natürlich hatte er Yugi und dessen Freunde eingeladen, denn mit ihnen hatte er sich schon immer sehr gut verstanden.
 

"Ähm... Äh... Doch, natürlich wollten wir zu deinem Geburtstag kommen. Herzlichen Glückwunsch und... Entschuldige, wir haben gar keine Geschenke dabei. Sehr unhöflich, oder?" grinste Yugi verunsichert und kratzte sich unbeholfen am Hinterkopf. Toll, in was für eine Sache war er nun schon wieder geraten? Er war eingeladen worden? Seltsam, er hatte keine Einladung erhalten und seine Freunde offensichtlich auch nicht. Ob Kaiba etwas damit zutun hatte? Möglich, aber er würde ihn nun nicht verpetzen. Nein, so ein Mensch war Yugi nun wirklich nicht.
 

"Das macht nichts, Yugi. Auf meiner Einladung habe ich doch vermerkt, dass ich mich allein über euer Kommen freue. Tretet ein und amüsiert euch. Heute Abend gehen alle Kosten auf uns" erwiderte Mokuba lächelnd und trat zur Seite. Seto blickte verstimmt zum Himmel auf, denn sein Plan hatte wohl nicht funktioniert, aber er war Yugi insgeheim doch sehr dankbar, ihn nicht verraten zu haben. Mokuba wäre wahrscheinlich sauer gewesen, weil er der Kindergartengruppe keine Einladung hatte zukommen lassen, aber Yugi war schon immer ein sanftmütiger Mensch gewesen, welcher anderen Leuten nie schaden mochte.
 

"Moment... Wir wurden eingeladen und..." rief Joey noch immer aufgebracht, denn er hatte keine Einladung erhalten und Yugi vermutlich auch nicht, aber er konnte dem Übeltäter, denn er vermutete ebenso Kaiba hinter der ganzen Sache, keine Vorwürfe machen, weil Téa ihre Hand auf seinen Mund legte und ihn somit zum Schweigen brachte. "Reiß dich zusammen, Joey. Mokuba hat Geburtstag, also verdirb ihm nicht die Stimmung" hörte er die Braunhaarige leise sagen, ehe er durch den Eingang geschoben wurde, dicht gefolgt von Tristan, welcher über die kostenlosen Getränke mehr als erfreut zu sein schien. Yugi blieb mit Yami vor Mokuba und Seto stehen, warf dem Pharao einen unsicheren Blick zu und seufzte leise aus. Es war wohl an der Zeit, Yami vorzustellen, auch wenn er ungern lügen wollte.
 

"Ähm... Also... Das ist Yami Muto, mein älterer Bruder. Yami... Das sind Seto Kaiba und sein kleiner Bruder, Mokuba Kaiba. Ich habe dir doch schon von ihnen erzählt und Seto leitet die Kaiba Corporation". Yugi kam sich so dämlich vor, errötete auch ein wenig und trat hinter den Pharao, welcher seine Hand begrüßend ausstreckte. "Freut mich, eure Bekanntschaft zu machen" lächelte Yami und kam sich ebenfalls dämlich vor, weil er doch Kaiba und Mokuba schon so lange kannte. Trotzdem musste er dieses Spielchen mitspielen, denn Seto würde die Wahrheit sowieso nicht glauben.
 

"Die Freude ist ganz unsererseits, Yami. Yugi hat dich noch nie erwähnt, also stellt sich mir doch die Frage, wo du bisher gelebt hast, denn auf der Domino High habe ich dich auch noch nie gesehen. Seto, wusstest du etwa, dass Yugi einen älteren Bruder hat?". Mokuba hatte die Hand des Jungen ergriffen, war aber immer noch erstaunt und wollte nun von seinem großen Bruder wissen, ob er wenigstens etwas gewusst hatte. "Nein, Yugi hat nie einen älteren Bruder erwähnt und es hätte mich sowieso nicht interessiert" erwiderte Kaiba und behielt den Jungen, welcher sich der ältere Bruder von Yugi schimpfte, im Auge. Er konnte sein derzeitiges Gefühl nicht erklären, aber ihm war so, als wäre er diesem Yami schon einige Male begegnet. Im nächsten Moment schüttelte er jedoch seinen Kopf, kehrte Yugi und auch Yami den Rücken zu und ging zurück in die Diskothek. Unmöglich, dachte er sich und vertrieb diese Bilder aus dem alten Ägypten aus seinen Gedanken.
 

"Nimm es meinen Bruder nicht übel. Er ist trotz seines Verhaltens im Grunde ein guter Mensch. Er zeigt das nur so selten" lächelte Mokuba und bat die beiden Brüder ebenfalls rein. Yugi belächelte die Aussage des Geburtstagskindes, wusste er doch, dass Kaiba im Grunde ein guter Kerl war und ebenso dachte sicherlich auch Yami, welcher vor ihm durch einen langen Gang neben Mokuba lief und ihm erklärte, wo er zuvor gewohnt hatte, ehe sie eine große Halle, wenn er es so nennen konnte, betraten. Mokuba verabschiedete sich lächelnd, lief auf seinen großen Bruder zu und berichtete ihm vermutlich, woher Yami kam und warum er bisher nie in Erscheinung getreten war.
 

Diese Gedanken abschüttelnd, denn Mokuba konnte Seto erzählen, was auch immer er wollte, sah er sich in der großen Halle um. Auf der linken Seite war eine große Bar zu sehen, während zu seiner Rechten unzählige Tische und Sitzgelegenheiten platziert worden waren. An einen der Tische saßen ihre Freunde, welche offensichtlich schon in bester Partylaune waren und sich köstlich amüsierten. Inmitten des großen Raumes war die Tanzfläche und der Pult für den DJ, der die Musik für die zahlreichen Gäste auflegte. Hauptsächlich waren es Jugendliche und aus dem reichen Kreis, wenn Yugi das so auf den ersten Blick beurteilen durfte, aber auch einige Schüler aus der Domino High waren eingeladen worden, denn einige bekannte Gesichter konnte er unter den Gästen erkennen.
 

"Die hohe Decke erinnert mich an den Sternenhimmel" erläuterte Yami, welcher sich zu ihm vorgebeugt hatte, um ihm diese Worte ins Ohr zu sagen, denn die Musik war einfach zu laut, um sich auf normalen Wege verständigen zu können. Neben den Lichteffekten, die passend zur Musik erfolgten, glich die hohe Decke wirklich dem Sternenhimmel und selbst ein Sichel ähnlicher Mond wanderte über den abgedunkelten Hintergrund. Eine Projektion, vermutete Yugi und betrachtete den Mond, welcher bei seiner Wanderung wuchs und schließlich zum Vollmond wurde. Deswegen also der Name 'Moonlight', dachte sich der Kleinere und legte ein zaghaftes Lächeln auf, ebenso Yami, welcher sich die Diskothek sicherlich weitaus schlimmer vorgestellt hatte.
 

"Das ist also eine Diksothek" murmelte Yami dem Jüngeren ins Ohr und sah sich interessiert um. An dieser Theke auf der linken Seite gab es Getränke, die von dem Personal dieser Diskothek ausgeschenkt wurde. Kaiba musste wirklich viel Geld durch seine Firma besitzen, wenn er sogar eine Diskothek mieten konnte, nur damit Mokuba seinen Geburtstag feiern konnte. Dennoch war seine Idee eine liebenswerte Geste und mit dieser Feier wurde Yami nur erneut bewiesen, dass Kaiba ein gutes Herz besaß und alles Erdenkliche für seinen kleinen Bruder tun würde.
 

"Wollen wir uns auch ein Getränk holen, Yugi? Hey, du wirkst so nachdenklich. Was ist denn los?". Yugi schreckte aus seine Gedanken, die sich um die Lüge drehten und blickte zu Yami auf, welcher ihn besorgt musterte. "Ich... Es ist nichts, Yami. Es ist nur so, dass ich Mokuba und Seto belügen musste. Ich wäre gern ehrlich gewesen, aber Kaiba glaubt uns sowieso kein Wort. Ich finde es irgendwie schade, aber...". Yugi verstummte, als der Pharao seinen Arm um seine Schultern legte und den Kopf schüttelte. "Wegen dieser Notlüge musst du dich nicht schlecht fühlen. Glaube mir, ich hätte Kaiba auch gern die Wahrheit erzählt, aber er ist eben ein Sturkopf und verschließt seine Augen vor der Wahrheit. Es ist gut so, wie es nun ist, also mach dir keine weiteren Gedanken" entgegnete Yami und zog den Kleineren mit zur Theke, damit sie sich auch ein erfrischendes Getränk aussuchen konnten.
 

Mit einem Glas Orangensaft für Yugi und einem Glas Wasser, dass sich Yami ausgesucht hatte, gesellten sich die beiden Brüder, wie es für Außenstehende sicherlich wirken musste, zu ihren Freunden an den Tisch. Téa wirkte im Moment wenig erfreut, während Joey und Tristan ausgelassen lachten und schon unzählige Gläser geleert hatten. "Joey, trinkst du etwa Alkohol? Tristan, bitte sei nicht so laut. Ihr zieht die ganze Aufmerksamkeit auf uns" rief Yugi laut, um die Musik zu übertönen, aber der Blonde schien ihn nicht hören zu wollen und erhob sich, um für sich und Tristan neue Getränke zu sichern. Wenn Yugi das gewusst hätte, wäre er mit Yami zu Hause geblieben, aber nun saß er hier mit dem Pharao und Téa an einem Tisch und musste eben hoffen, dass Joey und auch Tristan zur Vernunft kämen.
 

"Yami, würdest du vielleicht mit mir tanzen? Also... Ich würde mich sehr darüber freuen". Yami und auch Yugi sahen sofort zu Téa rüber, welche mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen auf die Tischplatte stierte. Der Kleinere wusste um ihre Gefühle, hatte es schon immer gewusst und würde sich ihr nicht in den Weg stellen. Nein, Yami konnte tun und lassen, was auch immer er wollte, aber Yugi konnte dieses seltsame Gefühl, welches sich in seinem Körper ausbreitete, nicht wirklich deuten. War es der Neid, weil der Pharao bessere Chancen bei Mädchen hatte oder gar Eifersucht, weil sich die Braunhaarige nicht eher für ihn interessierte? Der Jüngere wusste es nicht und schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter, ehe er ein Lächeln auflegte.
 

"Geh schon, Yami. Téa wird dir das Tanzen zeigen" redete er auf seinen engsten Freund ein, welcher nicht so begeistert zu sein schien. Warum? Bemerkte der Ältere etwa nicht, dass er einen der Träume von Téa erfüllen könnte? Bemerkte er ihre reinen Gefühle nicht oder war er etwa blind? "Aber... Ich möchte dich nicht einfach alleine lassen und...". "Der Nachschub ist da" rief Joey und stellte ein Tablett mit mindestens zehn Gläsern in die Mitte des Tisches ab. Die beiden angeheiterten Jungs setzten sich wieder und tranken munter weiter, was natürlich daran lag, dass die Getränke kostenfrei waren. Kaiba konnte also auch sehr großzügig sein.
 

"Ich bin kein kleines Kind mehr, Yami und außerdem bin ich nicht allein. Joey und Tristan sind bei mir, also mach dir keine Sorgen um mich" erwiderte Yugi noch immer lächelnd und drängte den Pharao dazu, sich endlich zu erheben, um Téa den nächsten Tanz zu schenken. Nur widerwillig kam Yami dieser Aufforderung nach, wäre er doch viel lieber bei Yugi geblieben, aber offensichtlich wollte der Jüngere unbedingt, dass er mit Téa tanzte. Er hatte nichts gegen Téa, wenn das nun so aussehen mochte. Nein, im Gegenteil, er mochte sie sogar sehr, aber es wäre ihm lieber gewesen, wenn Yugi ihn um einen Tanz gebeten hätte. Keine Ahnung, warum ihm das lieber gewesen wäre, aber sein Bauchgefühl sagte ihm deutlich, dass er bei Yugi bleiben sollte.
 

Kaum waren Yami und Téa zur Tanzfläche gegangen, fingen die beiden angeheiterten Jungs auch schon an, dumme Witze zu reißen. "Yugi, trink mit uns, damit du auch ein bisschen lockerer wirst" grinste Tristan und schob dem Kleineren ein kleines Glas Wodka vor die Nase. Die violetten Augen betrachteten das kleine Glas nur für wenige Sekunden, ehe er entschieden seinen Kopf schüttelte. "Großvater hat gesagt...". "Nur ein kleines Glas, Yugi. Du bist doch deprimiert, weil Yami die besseren Chancen bei Mädchen hat, oder? Du hättest doch viel lieber mit Téa getanzt" hörte Yugi nun Joey sagen und traf damit genau den Punkt. Ja, er war irgendwie neidisch auf Yami, wäre gern an seiner Stelle, aber in allen Punkten war er ihm unterlegen.
 

"Ich bin ein selbstsüchtiger Mensch, der sich nicht einmal für seine Freunde freuen kann. Ja, ich bin neidisch auf Yami und... Wisst ihr, nicht mir gebührt der ganze Ruhm, sondern ihm. Nicht ich bin der beste Duellant, sondern Yami. Ich bin nur Yugi Muto, ein kleiner Niemand, der ohne Yami nicht einmal Freunde gefunden hätte". Yugi erhob sich von seinen Stuhl und lief durch die Menschenmenge, um die Toiletten zu erreichen. Er hörte zwar noch Joey, welcher etwas rief, aber im Moment brauchte er einfach einen Moment für sich.
 

"Oh je, er scheint wirklich verzweifelt zu sein und dabei dachte ich, er und Yami seien wie ein Herz und eine Seele. Das Yugi so von sich selbst denkt, wäre mir nie im Traum eingefallen" erklärte Joey und nun war ihm der Spaß an der Feier vergangen. Auch Tristan stellte sein fast leeres Glas ab, blickte zu Téa und Yami, welche auf der Tanzfläche zu sehen waren, rüber, wobei sich Letzterer wie ein Stock bewegte und seufzte beunruhigt. Vielleicht hätten sie doch lieber zusammen ins Kino gehen sollen, doch nun war Yugi frustriert abgehauen und vermutlich schon auf dem Weg nach Hause.
 

Yugi besah sich ein weiteres Mal seine verheulten Augen im Spiegel, wusch sein Gesicht erneut mit kaltem Wasser und verfluchte sich für seine Schwäche. Wieso war er einfach ohne ein Wort gegangen? Was würde Yami über ihn denken, wenn er erstmal bemerkte, dass er einfach abgehauen war? "Egal... Er hat Téa und braucht meine Hilfe nicht länger. Was habe ich denn schon getan? Ich war meist nur im Hintergrund und habe ihm Ratschläge erteilt" brachte er mit weinerlicher Stimme hervor, zuckte jedoch im nächsten Moment zusammen, als sich eine der Türen zu den Toiletten öffnete. Er hatte gar nicht gesehen, dass eine der Toiletten besetzt gewesen war, war er doch zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen.
 

Seine violetten Augen weiteten sich, als ein schwarzhaariger Junge mit ebenso schwarzen Augen hinter ihm auftauchte und auf ihn zutrat, um sich die Hände zu waschen. "Na? Warum heulst du hier auf dem Männerklo rum? Ich habe dich doch gar nicht verprügelt. Ist auch schon eine ganze Weile her, nicht wahr, kleiner Yugi?" hörte der Kleinere diese tiefe und zugleich beängstigende Stimme sagen, trat einen Schritt zurück und wollte sich unter die Menge mischen, doch er kam gerade mal einen Schritt weit, bevor er hart an die geflieste Wand gepresst wurde. "Wollen wir uns nicht ein klein wenig unterhalten? Ich denke, dass du mir sehr viel Geld schuldest, denn du weißt doch sicherlich noch, was mit den Schülern passiert, die mich nicht bezahlen, oder?".
 

Yugi brachte kaum eine Antwort hervor, denn die Hand um seinem Hals, die ihn in der Luft baumeln ließ, raubte ihm den nötigen Atem. "Keito... Ich... Ich kriege keine Luft" keuchte Yugi, doch die Hand drückte nur noch fester zu, weswegen er glaubte, in den nächsten Augenblicken das Bewusstsein zu verlieren. Keito Satuka, er war eine Stufe über ihm und erpresste die schwächeren Schüler mit Schläge, wenn sie ihm nicht ihr Pausengeld gaben. Auch Yugi war vor einigen Jahren noch dessen Opfer gewesen, war des Öfteren verprügelt worden, wenn er kein Geld bei sich gehabt hatte und war in dieser Zeit auch sehr ungern zur Schule gegangen. Bis zu jenem Tag, als Joey und Tristan seine Freunde geworden waren. Ab diesem Zeitpunkt war seine Schulzeit angenehmer geworden und Keito hatte sich nie mehr in seine Nähe gewagt.
 

Plötzlich lockerte sich der Griff um seinen Hals, aber dafür wurden seine Handgelenke ergriffen und über seinen Kopf an die Wand gepresst. Keuchend und auch hustend holte Yugi Luft, öffnete seine Augen, die er zuvor aus Angst geschlossen hatte und blickte Keito an. Er trug seine Schuluniform und hatte ein Veilchen unter dem linken Auge. Hatte Kaiba ihn etwa eingeladen oder hatte sich der Schwarzhaarige selbst Zutritt verschafft? Der Jüngere wusste es nicht und konnte auch keine weiteren Gedanken an seine unausgesprochenen Fragen verschwenden, weil Keito in seine Hosentasche griff und ein kleines Fläschen mit einer durchsichtigen Flüssigkeit hervor holte.
 

"Weißt du, wie es sich anfühlt, jede Nacht von deinem eigenen Vater missbraucht zu werden? Meine Mutter ist direkt nach meiner Geburt gestorben und ich wuchs bei meinem Vater auf. Bis zu meinem 4. Geburtstag war meine heile Welt in Ordnung, aber schon sehr bald änderte sich mein Leben auf grausamste Art und Weise. Eigentlich lebe ich nur noch, weil ich jeden Tag Drogen nehme". Yugi war verwirrt, denn er hätte niemals angenommen, dass Keito so sehr unter seinen Vater leiden musste, aber war das denn gleich ein berechtigter Grund, seine Mitschüler zu verprügeln? Wieso erzählte Keito ihm überhaupt von seinem Pein zu Hause?
 

"Ich werde dir zeigen, wie schmerzvoll so etwas ist. Trink das aus, sonst lernst du die Trachtprügel des Jahrhunderts kennen" fügte Keito hinzu und zwang den Kleineren, diese Flüssigkeit in dem kleinen Fläschen zu trinken. Sich windend, spürte Yugi plötzlich einen harten Schlag in der Magengrube und wäre vermutlich auch in die Knie gegangen, wenn der Ältere nicht noch immer seine Handgelenke über seinen Kopf festhalten würde. "Was...Was war das für ein Zeug, Keito? Ich habe kein Geld bei mir, also lass mich in Ruhe" keuchte Yugi vor Schmerz und wartete auf eine glaubwürdige Antwort. Das eben Gesagte konnte er doch nicht ernst meinen, oder? Hoffentlich machte Keito nur einen üblen Scherz und was war das für ein Mittel gewesen, welches ihm zwanghaft eingeflößt worden war? Hoffentlich keine Drogen, aber bei Keito hatte er ohnehin ein mieses Gefühl.
 

"Tja... Wenn du kein Geld hast, wirst du wohl oder übel mit deinem Körper bezahlen müssen, mein kleiner Yugi. Bist du denn nicht neugierig? Willst du nicht wissen, wie es sich anfühlt, völlig wehrlos und hilflos, missbraucht zu werden?" entgegnete Keito und ließ seine freie Hand über die Brust des weitaus Kleineren gleiten, welcher sich erneut zur Wehr setzte und dem Schwarzhaarigen mit dem Knie in den Magen trat. Nur für wenige Sekunden konnte Yugi seine errungene Freiheit genießen, hätte es auch beinahe bis zur Tür geschafft, aber erneut wurde er grob an die Wand gepresst, während sich seine Augen erschrocken weiteten. Dieses seltsame Gefühl in seinem Lendenbereich. Verspürte er tatsächlich Lust oder bildete er sich dieses intensive Gefühl nur ein? Yugi keuchte plötzlich erregt, als er das Knie des Älteren in seinem Schritt spürte und setzte sich ein weiteres Mal zur Wehr, doch dieses Mal schien er sich nicht aus dem Griff befreien zu können.
 

"Wie fühlt sich dein Körper an? Erhitzt? Verbrennst du bereits vor Lust? Es ist sicherlich ein ungewohntes Gefühl für dich, weil du doch solche Erfahrungen nie machen konntest" grinste Keito und fuhr mit seiner freien Hand unter das weiße Hemd des Jüngeren, um dessen Haut zu erkunden. Yugi neigte seinen Kopf angewidert zur Seite, wusste keine Erwiderung und wünschte sich, nie auf die Männertoilette gegangen zu sein. Warum wurde so etwas ausgerechnet mit ihm gemacht? "Was wünschst du dir, Yugi? Soll ich es dir vielleicht mit der Hand besorgen oder noch besser, mit meinen Mund?" fügte Keito hinzu und öffnete den Hosenknopf der kurzen Jeans, weswegen Yugi schluckte und seinen Kopf verneinend schüttelte. Nein, er wollte das definitiv nicht. Er wollte zurück zu seinen Freund und auch zurück zu Yami, welcher sicherlich noch immer mit Téa tanzte.
 

Seine Jeans wurde ihm ausgezogen, fiel lautlos zu Boden und eine gewisse Panik breitete sich in Yugi aus, als der Schwarzhaarige mit der Hand über seine dunkelblaue Shorts wanderte. "Bitte... Hör auf... Ich gebe dir Geld, versprochen" wimmerte der Kleinere und konnte seine aufkommenden Tränen nicht länger zurückhalten, während ihm erneut ein erregter Laut über die Lippen glitt, als die Hand über seine, noch von der Shorts bedeckt, Erregung streichelte. Dieses verdammte Mittel schien für seinen Zustand verantwortlich zu sein, keinen einzigen Zweifel möglich, aber diese Gewissheit half ihm im Moment auch nicht aus seiner aussichtslosen Lage.
 

Plötzlich fiel ihm doch eine rettende Idee ein, die ihm aus seine Lage helfen könnte, denn die Tür war nicht abgeschlossen worden und es würde garantiert irgendeine Person kommen, wenn er nur laut genug schrie. "Kaiba..." schrie er voller Panik, spürte jedoch im nächsten Moment die Hand des Älteren auf seinen Mund und keuchte in die Handfläche, als ihm in die Magengrube getreten wurde. Kaiba hätte helfen können, besaß er doch ein ganzes Sicherheitsteam, aber vermutlich war sein lauter Schrei durch die laute Musik ungehört geblieben. Aus verheulten Augen sah er wieder zu Keito auf, welcher ihm drohend sagte, dass er gefälligst still sein sollte.
 

Yugi ließ seine Augenlider sinken, ergab sich seinem Schicksal, denn es gab kein Entkommen und weinte seinen Schmerz, den Pein, diese Demütigung, aus sich heraus. Nur ein einziger Gedanke blieb ihm, nur eine einzige Person kam ihm jetzt noch in den Sinn. Yami, sein bester Freund. "Hilf mir, Yami... So sehr ich dich auch beneide, so eifersüchtig und selbstsüchtig ich auch sein mag... Hilf mir" dachte er sich insgeheim und unterdrückte einen lauten Schluchzer.
 

"Mh?" gab Kaiba von sich und sah sich in der Menge um. Hatte er nicht eben seinen Namen gehört oder hatte er sich diesen leisen Ruf nur eingebildet? Schließlich zuckte er mit seinen Schultern und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Yami, welcher mit Téa zum Tisch ihrer Freunde zurückkehrte. Wo war eigentlich Yugi? Vor einigen Minuten war er doch noch bei den bereits angeheiterten Wheeler und Tristan gesessen, oder nicht? War der Kleine etwa nach Hause gegangen?
 

Die Lautstärke von Yami holte ihn aus seine Gedanken zurück und da er möglichen Ärger auf der Geburtstagsparty seines kleines Bruders unterbinden wollte, setzte er sich in Bewegung und wohnte der lauten Diskussion zwischen Wheeler und Yami bei. "Was sagst du da? Yugi hätte keinen Grund, auf mich neidisch zu sein und warum hast ihn einfach gehen lassen?" brüllte der Pharao aufgebracht und stützte sich mit seinen Händen auf der Tischplatte ab, während er Joey weiterhin mit seinen wütenden Blick durchbohrte. Yugi wäre neidisch auf ihn? Der Pharao käme besser bei Mädchen an? So ein Schwachsinn, doch leider kannte er Yugi gut genug, um zu wissen, dass er manchmal tatsächlich so von sich selbst dachte. Dennoch war Yami ohne den Kleineren ebenso ein Niemand, ob er nun ein besserer Duellant war oder nicht. Ohne Yugi an seiner Seite hätte er so manches Duell nicht durchstehen können, denn nur gemeinsam waren sie wirklich stark.
 

Seine Wut auf Joey ließ im nächsten Moment nach, ehe er das Gefühl verspürte, ein Déjavú zu durchleben. Das Milleniumspuzzle um seinem Hals leuchtete, zeigte sogar in eine bestimmte Richtung, während er die weinerliche Stimme von Yugi in seinen Gedanken hören konnte. Ein leiser, dennoch beunruhigender Hilferuf. Steckte der Jüngere etwa in Schwierigkeiten? Ohne eine Antwort auf die Frage von Tristan zu geben, welcher besorgt aufgestanden war, kämpfte sich Yami rennend durch die Menschenmenge, der Richtung folgend, in welches das Puzzle deutete.
 

Kaiba folgte dem Jungen mit der Igelfrisur, nicht ohne vorher Ronald darüber in Kenntnis zu setzten, einige Männer seines Sicherheitsteams in die Diskothek zu beordern. Sein Gefühl sagte ihm, dass etwas nicht stimmte und die Tatsache, dass Yami offensichtlich keine Nachbildung des Milleniumspuzzles um den Hals trug, beunruhigte ihn ebenso. Wieso war es ihm nicht schon viel früher aufgefallen? Er hätte gleich auf sein Gefühl hören sollen, denn mit Yami stimmte etwas nicht und erneut war ihm so, als würde er den Jungen bereits sehr gut kennen.
 

Yami blieb vor der Männertoilette stehen, atmete überhastet durch und betätigte die Klinke. Er glaubte seinen Augen nicht, denn Yugi war nicht zu Hause, wie Joey vermutet hatte, sondern sackte kraftlos zu Boden, die Jeans herunter gelassen und verbittert weinend, während ein schwarzhaariger Junge einen Schritt zurück trat. Was hatte dieser Kerl mit Yugi angestellt? Er wurde in seinen gedanklichen Fragen unterbrochen und zur Seite geschoben, ehe er die herrische Stimme von Kaiba deutlich hörte. "Keito Satuka, ich kann mich nicht daran erinnern, dass du auf der Gästeliste stehst und wenn ich mir diese Situation so anschaue, wirst du ein gewaltiges Problem bekommen" zischte Seto und nur einen Augenblick später traten die Männer vom Sicherheitsteam ein und ergriffen den ungebetenen Gast.
 

"Schafft mir dieses widerliche Etwas aus den Augen und sorgt dafür, dass er seine gerechte Strafe erhält" rief Kaiba und warf einen prüfenden Blick zu Yugi hinab, welcher seine Knie an seinen Oberkörper gezogen hatte und noch immer verbittert weinte. Yami war noch immer unfähig, sich aus seiner Starre zu lösen, konnte keinen klaren Gedanken fassen und konnte nicht verstehen, was dieser Kerl, Seto hatte ihn Keito genannt, mit Yugi angestellt hatte. Ein leichter Stoß in die Seite holte ihn aus seiner Starre, ehe er zu Kaiba blickte, welcher auf den kleinen Yugi deutete. Ja, er musste sich um den Kleineren kümmern, auch wenn er nach wie vor verwirrt und schockiert über diese Angelegenheit war. Vorsichtig ging er vor dem Jüngeren auf die Knie, umfasste dessen Gesicht mit seinen Händen und blickte in die geröteten und verweinten Augen.
 

"Yugi..." hauchte Yami und plötzlich spürte er die Arme des Kleineren um seinen Oberkörper, wurde umarmt, während Yugi noch immer weinte. Auch ihm kamen allmählich die Tränen, denn er war nicht da gewesen, als der Jüngere ihn gebraucht hätte. Hätte das Milleniumspuzzle nicht geleuchtet und ihm nicht den Weg gezeigt, er wollte gar nicht wissen, was dieser Kerl noch getan hätte. Schluchzend und sich Vorwürfe machend drückte er Yugi noch fester an sich und vergaß Kaiba vorerst, der die Tür ins Schloss gezogen hatte und sich mit verschränkten Armen gegen das Holz lehnte. Im Moment wurde Yami nur ein Detail bewusst. Das Milleniumspuzzle diente zum Schutz und es stimmte, die beiden Puzzle standen in Verbinden, auf eine erschreckende Art und Weise.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  jyorie
2013-07-11T10:07:15+00:00 11.07.2013 12:07
Hey ^_^

die Party in der Disco hätte doch so schön sein können. Und dann ist auch noch Mokubas Geburtstag und sie hätten kostenlos mitfeiern können. Manchmal steht Yugi sein geringes Selbstwertgefühl einfach zu sehr im Weg :( Aber das aus der Eifersucht und traurigkeit wegen Yami so etwas passiert ... (Was dieser Kaito-Schulschläger mit ihm gemacht hat) das ist so schade. Ich hoffe Yami und Seto können den kleinen Beruhigen.

CuCu Jyorie

Von:  Yatimu
2011-04-16T12:34:08+00:00 16.04.2011 14:34
Klasse Kapitel! Echt supi! Ich bin echt gespannt wie es weitergeht.
Von:  viky
2011-02-27T17:22:59+00:00 27.02.2011 18:22
so, hab mich gefreut dass es weiter geht.
war schön zu lesen, und ich bin mal wieder gespannt, wie es weiter geht.


knuff
Von:  xXSakuraHarunoXx
2011-02-27T13:21:11+00:00 27.02.2011 14:21
tolles kapi freue mich auf´s nächsts^^.keine lust mir schreiben.


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