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Young Hearts

Der 29. Wolf
von

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Das Chaos kommt zu dritt

Als Haku am Freitagmorgen erwachte, lag Jack neben ihm auf der Seite und beobachtete ihn, während sanfte Sonnenstrahlen durchs Fenster fielen: „Guten Morgen.“
 

„Guten Morgen.“, gab Haku lächelnd zurück, streckte seinen Kopf vor und küsste Jack kurz und flüchtig.
 

„Soll ich dir die drei heute abnehmen?“, überrascht schaute Haku ihn an.
 

„Ähm… das wäre gut, aber geht das denn?“
 

„Sicherlich. Die letzten beiden Tage ging es auch… und ich habe gehört, dass du heute alles aufbauen wolltest…“
 

„Ja, ich muss heute durch die Gegend gehen und die Tische und Bänke abholen… Zum Glück scheint die Sonne.“
 

„Ich muss heute erst etwas später zur Arbeit, lass uns doch ganz in Ruhe frühstücken.“, Haku nickte und schwang seine Beine aus dem Bett.
 

„Ich habe übrigens neulich Brian eingeladen, ich hoffe, dass das in Ordnung für dich ist.“
 

„Ja, ein Mensch mehr oder weniger spielt doch keine Rolle… Apropos, Mrs. v. Heilbronn hat zugesagt, sie bringt ihre Tochter mit.“
 

„Das ist gut…“, sagte er lächelnd, stand auf und ging zum Kleiderschrank. Er zog sich eine Boxershorts, eine lange, schwarze Sporthose und ein graues Muskelshirt heraus. Unter den musternden Blicken Jacks zog Haku sich langsam an.
 

„Soll ich mitkommen?“
 

„Nein, ist schon in Ordnung. Es wäre toll, wenn du die Zwerge schon mal fertig machen könntest, während ich Brötchen hole.“
 

„Klar, mach ich.“, sagte Jack, stand auf und küsste Haku flüchtig, während er ihm kurz mit der Hand über den Bauch fuhr. Bevor er das Badezimmer betrat, fügte er noch hinzu: „Pass auf dich auf.“
 

„Mach ich, bis gleich.“, Haku lief die Treppe hinunter und ging aus der Tür. Als er die Tür hinter sich schloss und loslaufen wollte, traute er seinen Augen nicht.
 

„E… Emily, warum…?“
 

„Oh, du bist schon wieder da?“, fragte sie freudig überrascht.
 

„Äh… Ja, aber hatte ich nicht gesagt, dass…“
 

„Du hast genug um die Ohren, außerdem war das wirklich nicht viel Aufwand. Es ist nur eine Bierzeltgarnitur, Haku. Reg dich nicht auf.“, unterbrach sie ihn.
 

„Danke… Oh, bevor du wieder gehst, ich habe noch etwas für dich. Warte kurz.“, Haku schloss die Haustür wieder auf, von Oben drangen die Geräusche der Dusche zu ihm herunter. Sein Rucksack lag noch da, wo er ihn gestern Abend hat liegen lassen. Er holte den Briefumschlag, den Karu ihm mitgegeben hatte heraus und verließ das Haus erneut. Er ging zu Emily, die sich auf eine der Bänke, die sie auf die Wiese getragen hatte, gesetzt hatte und überreichte ihr schmunzelnd den Brief. Erstaunt sah sie ihn an: „Sieh es als kleines Dankeschön für die Tische und Stühle.“

Haku lief los und lies die noch ein wenig überrascht lächelnde Emily mit ihrem Brief alleine zurück.
 

>Es ist jetzt schon ein paar Wochen her, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe… Was er jetzt wohl macht? Ich weiß noch gar nicht, wie ich ihm am Sonntag gegenübertreten soll, immerhin ist er nach seinem Geständnis einfach so gegangen. Es ist schon erstaunlich, eigentlich sind wir ausgewachsen und sollten uns vorbildhaft benehmen, um für die Welpen ein Leitbild darzustellen, doch was tun wir? Wenn es um uns geht, dann benehmen wir uns wie Welpen, die umeinander her tänzeln, anstatt Nägeln mit Köpfen zu machen. Und jetzt? Jetzt traue ich mich nicht einmal einen Brief zu öffnen, den er extra unserem Beta mitgegeben hat! Das ist doch lächerlich…<, dachte Emily kopfschüttelnd, stand auf und ging zurück in den Wald zu ihrer Hütte.
 

Derweil waren die kleinen Bannistors wie aufgezogen.

Sie waren aufgewacht, als Jack noch unter der Dusche stand und haben natürlich sofort den Geruch ihres geliebten Ha-gu`s wahrgenommen. Dadurch, dass ihnen die Kindersicherung einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, verwandelten sie sich in Welpen und schnupperten die gesamte Etage ab. Allerdings blieb ihre Suche erfolglos, deshalb setzten sie sich fiepend vor die Badezimmertür, in der Hoffnung ihr Vater würde es ihnen ermöglichen nach Unten zu gehen. Jack öffnete auf Befehl seiner Welpen die Tür und ließ sie herein, diese Gelegenheiten nutzen sie, um auch noch das Badezimmer genauestens unter die Lupe zu nehmen, wer weiß, vielleicht versteckte Haku sich ja hier irgendwo? Belustigt ging Jack ins Schlafzimmer und zog sich an. Grade als er das kleine Gitter von der Treppe entfernt hatte, um den drei Welpen den Abstieg zu ermöglichen, öffnete sich die Haustür. Man vernahm nur noch das laute Poltern von 12 Welpenpfoten, die die Treppe hinunter stürmten und es doch tatsächlich schafften ihren überraschten Vater ins Wanken zu bringen. Haku konnte sich nur noch mit einer Hand am Türrahmen festhalten, sonst hätte die geballte Kraft der Liebe seiner Zöglinge ihn umgerissen. Sie bellten und sprangen an ihm hoch, vor Glück. Jack nahm Haku die Brötchentüte hab und brachte sie in die Küche, während Haku hinter sich die Haustür schloss. Er hockte sich hin und schmuste ein paar Minuten mit seinen Welpen: „Ihr seid schon so groß… Fia geht mir mittlerweile bis zum Knie und ihr lernt immer mehr Worte. Ich werde es vermissen, dass ihr mich mit euren hübschen, großen Äuglein anseht.“
 

„Noch sind sie klein und wir sollten einfach das Beste draus machen und die Zeit mit ihnen genießen.“, Jack hatte am Türrahmen gelehnt und die Szene beobachtet.
 

„Ja, du hast recht… Jetzt komm, lass uns Frühstücken.“, er stand auf und ging mit seiner in die Küche.
 

Nach dem Frühstück richtete Haku, zusammen mit Jack die Kleinen her, sodass Jack sie mit auf die Arbeit nehmen konnte. Als er sich von seinen vier verabschiedet hatte, duschte er heiß und zog sich Arbeitsklamotten an, weil er heute die Bänke und Tische abholen wollte. Er suchte den Zettel heraus, auf den Sam ihre Adresse geschrieben hatte und ging los. Sam musste Menschen wirklich gut einschätzen können, denn sie hatte ihm einen kleinen Plan dazu gemalt, wie er von sich zu ihr finden würde. Als er die Strecke abging, bemerkte er, dass Sam gar nicht so weit entfernt wohnte und er brauchte auch nicht lange zu suchen, um das richtige Haus zu finden, denn sie hatte ihm die Möbel schon in den Vorgarten gestellt, damit er sie gleich mitnehmen konnte. Als er näher kam, um zu überlegen, wie er die Bänke und Tische am besten anpackte, um sie mit möglichst wenigen Fuhren nach Hause zu bekommen, bemerkte er, dass Sam ihm eine Tafel Schokolade auf den Stapel gelegt hatte. Auf der Tafel stand:
 

Kleine Wegzehrung.
 

Er schmunzelte, steckte sich die Tafel in die Gesäßtasche und legte sich zwei Tische und drei Bänke so zurecht, dass er sie auf einer Schulter tragen konnte, während er sie mit der anderen Hand stützte. Gedanklich malte Haku sich schon aus, wie oft er wohl laufen müsse, wenn er die normalen Bierzeltgarnituren von den anderen zu sich nach Hause schleppen müsste, denn diese hier waren ein Kinderspiel. Zum einen waren sie wesentlich kürzer und zum anderen wesentlich leichter und die Strecke, die er zu gehen hatte, war nicht so lang. Aber wie sollte er das machen, wenn er mit den sperrigen Dingern durch die Stadt gehen musste?! Er würde wohl oder übel jemanden um Hilfe bitten müssen, nicht dass noch jemand bei dem Transportversuch zu Schaden kam. Haku lud die Bänke und Tische auf der Wiese ab und machte sich auf den Weg, um den Rest zu holen. Im Nu hatte er alles abtransportiert und auch das Aufbauen war ein leichtes. Er setzte sich auf eine der großen Bänke, die Emily bereits aufgebaut hatte, holte die nun schon leicht abgeschmolzene Schokolade aus der Hosentasche und genoss ein paar Stücke, bevor er sich wieder auf den Weg machte, um die nächste Hürde zu nehmen: Alleine eine komplette Bierzeltgarnitur durch die Innenstadt zu schleppen.

Um diese Uhrzeit war zum Glück noch nicht viel los im Cafe von Daniel und Jolie, denn sie mussten Bänke und Tische aus dem Keller holen und teilweise in den Laden mit den sperrigen Dingern gehen, weil sie sonst nicht um die Ecke in den Innenhof gekommen wären. Als sie alles aus dem Keller geholt hatten, setzten Daniel und Haku sich an einen Tisch ins Cafe und genehmigten sich ein kühles Glas Wasser. Während sie sich unterhielten, bediente Jolie die anderen Gäste, doch Haku`s Blick ruhte nicht auf seinem Gesprächspartner, auch wenn er ihm zuhörte, sondern auf Jolie.
 

„Haku, stimmt etwas nicht?“, fragte Daniel sichtlich beunruhigt über diese Geste.
 

„Ähm… nein, nein… es… es ist alles in Ordnung. Vielleicht sogar besser als gut.“, sagte er lächelnd und wandte sich wieder Daniel zu, der ihn skeptisch ansah.
 

„Wie meinst du das? Du benimmst dich wirklich komisch, seit wir hier sitzen, Haku.“
 

„Vielleicht sollte lieber Jolie dir sagen, wie ich das meine. Ich verstehe nur nicht, dass du das gar nicht bemerkst…“, Daniel war keineswegs dumm, doch sein Beta sprach für ihn in Rätseln.
 

„Tust du mir den Gefallen und löst Jolie ganz kurz ab? Ich möchte einen Augenblick alleine mit ihr sprechen.“, auch wenn er nicht wusste, wie ihm geschah, stimmte er zu. Er wusste, dass er zum einen seinem Beta nicht widersprechen sollte und zum anderen vertraute er Haku, auch wenn dieser scheinbar im Moment ein wenig durch den Wind war.
 

Haku nahm Jolie beiseite und begann zu sprechen, als sie im Nebenraum waren: „Du weißt, warum ich mit dir sprechen will, oder? Und Daniel hast du`s auch noch nicht gesagt, warum nicht?!“
 

„Ich bin mir so unsicher, Haku. Was, wenn`s falscher Alarm ist oder ich sie verliere?“
 

„Du musst es ihm sagen und ein wenig auf dich Acht geben, dann wird das schon. Aber wenn du meine Hilfe brauchst, dann rufst du mich an, ich bin dann sofort bei dir, in Ordnung?“
 

„Ja… aber woher wusstest du das?“
 

„Intuition. Seit ich selber Welpen habe, scheine ich für so etwas sensibler geworden zu sein. Ich habe automatisch den Drang dich zu beschützen und meine Augen folgen dir aufmerksam, egal was du machst. Ich schätze, dass mein Rang diese Instinkte noch ein wenig verschärft.“
 

„Aber warum hat Daniel es dann noch nicht bemerkt?“
 

„Ich schätze, weil ihr sehr viel zusammen seid und du noch nicht lange trächtig bist.“
 

„Ich… ich sollte Daniel jetzt wieder ablösen.“, sagte sie und ging zurück in den Verkaufsraum. Daniel sah ihr fragen hinterher. Sein Blick ruhte schließlich auf Haku, der ihr aus dem Hinterzimmer folgte.
 

„Ich muss jetzt weiter, immerhin habe ich noch einiges an Bänken und Tischen abzuholen.“
 

„Warte, ich helfe dir. Sonst bekommst du das nie heil bis zu euch nach Hause.“, sie stapelten mehrere Bänke und Tische übereinander und hoben diese dann gleichzeitig auf ihre linke Schulter. So bildeten sie mit dem Holz zwischen ihnen einen kontrollierten Zug, der fast ohne Probleme bei den Bannistors zu Hause ankam. Beide bauten noch rasch die Bierzeltgarnitur auf, bevor sie sich verabschiedeten. Haku hatte sich vorgenommen Jack auf der Arbeit anzurufen und mal zu fragen, wie es seinen Lieblingen ergeht.
 

Währenddessen bei Jack.
 

„Oh, Sie haben die drei ja heute wieder dabei! Ist Haku immer noch bei seiner Familie?“
 

„Nein, er hat nur viel mit den Vorbereitungen für die Party zu tun, deshalb habe ich gesagt, dass ich ihm die Kleinen abnehme.“
 

„Denken Sie daran, dass der Bürgermeister nachher mit Ihnen über die mögliche Errichtung einer neuen Polizeiwache sprechen wollte.“
 

„Den Antrag habe ich schon fertig, er müsste ihn nur unterzeichnen.“
 

„Soll ich dann die drei zu mir nehmen, damit Sie sich auf das Gespräch konzentrieren können?“
 

„Nein, nein, das geht schon.“, er ging in sein Büro und richtete seinen Kindern wieder eine kleine Spielecke ein. Er hatte Mai und Hotaru heute Papier und Buntstifte mitgebracht, da seine Mutter ihm gesagt hatte, dass sie langsam in das Alter kamen, in dem sie lernten ihre Motorik zu verbessen und das Halten eines Stiftes und das Malen waren ideale Übungen, ohne das Kind zu langweilen.

Jack setzte sich, wie die Tage zuvor, an seinen Schreibtisch und bereitete das Gespräch mit dem Bürgermeister vor, denn sie brauchten die Genehmigung für diese neue Polizeiwache unbedingt. Ein Klopfen an der Tür ließ ihn hochfahren:
 

„Mr. Bannistor? Der Bürgermeister ist soeben eingetroffen, wollen Sie ihn in Ihrem Büro empfangen?“
 

Bevor er ihr antwortete, schaute er sich in seinem Büro um und erschrak: „Äh… Tun Sie mir den Gefallen und halten Sie ihn so lange hin, wie möglich! Ich muss noch schnell ein kleines Chaos wegräumen.“
 

„Ich versuche mein Bestes.“, sagte sie und machte sich auf das Eintreffen des Bürgermeisters in ihrem Büro bereit.
 

Seine Unruhestifter haben sich tatsächlich mit den Buntstiften und dem Papier beschäftigt, allerdings haben sie beschlossen ihre Kunstwerke im ganzen Büro zu verteilen. Hastig ragte Jack die Bilder seiner Zöglinge zusammen, die ihn nur unverständlich anschauten. Er legte den Stapel auf seinen Schreibtisch, als auch schon der Bürgermeister hereinplatzte.
 

„Denken Sie nicht, dass es äußerst unhöflich ist, mich warten zu lassen?“, sagte er erbost.
 

„Es tut mir Leid, Sir. Setzen Sie sich doch bitte.“, Jack deutete auf einen Stuhl und hoffte inständig, dass sein Gegenüber sich beruhigen würde.
 

„Denken Sie nicht, dass es unverantwortlich ist, dass Sie Ihre Kinder mit zur Arbeit gebracht haben?“, fragte er streng.
 

„Meinen Sie nicht, dass ich gesetzeswidrig gehandelt hätte, hätte ich sie in dem Alter alleine zu Hause gelassen?“, damit hatte er dem Bürgermeister vorerst den Wind aus den Segeln genommen.
 

Der Bürgermeister von Phoenix räusperte sich und fuhr dann fort: „Haben Sie ihren Antrag denn wenigstens dabei? Ich hoffe, dass ihre Beweggründe bis ins kleinste Detail ausgearbeitet und stichhaltig sind! Ich will meine Stadt nicht zu einem Polizeistaat machen, in dem man sich immer und überall beobachtet fühlen muss.“
 

„Natürlich.“, er hasste diesen arroganten Mann, doch er nahm in aller Ruhe seine Aktentasche zur Hand und suchte nach dem geforderten Papier.
 

Derweil war Haku bei Ayako angekommen und hatte begonnen ihre Tische und Bänke abzutransportieren. Er wusste nicht, warum sie es tat, doch sie bedankte sich mit einem Stück Kuchen und einem Kaffe bei ihm, obwohl er doch derjenige war, der zu danken hatte.
 

„Was hast du heute noch vor, Haku? Musst du noch viel durch die Gegend gehen?“
 

„Nein, ich hatte eigentlich vor Jack anzurufen, doch ich habe beschlossen gleich zu ihm zu gehen, dann kann ich ihm die Kleinen abnehmen. Ich muss auch noch mit Hayly sprechen, weil sie mir ihre Adresse noch nicht gegeben hat…“
 

„Dann solltest du dich jetzt auf den Weg machen, ich will dich nicht rausschmeißen, aber der Tag hat nunmal leider nur 24 Stunden.“
 

„Ja, hoffentlich störe ich Jack nicht bei der Arbeit.“
 

„Wenn`s Fia, Mai und Hotaru nicht tun, dann du doch erst recht nicht.“, sagte sie ermunternd.
 

Derweil kramte Jack verzweifelt in seiner Aktentasche, während der Bürgermeister, der ihm gegenüber saß, immer ungeduldiger und ärgerlicher wurde.
 

„Ich habe nicht ewig Zeit, Mr. Bannistor!“
 

Jack seufzte und wollte grade etwas erwidern, als Hotaru auf sich aufmerksam machte.
 

„Ba-ba Bil.“, sagte er, während er Jack ein bemaltes Blatt hinhielt. Als Jack das Bild entgegen nahm, sah er gedruckte Buchstaben hindurchschimmern. Er drehte das Blatt um und stellte ein wenig verzweifelt und doch erleichtert fest, dass das der gesuchte Antrag war.
 

„Ähm… ich hab ihn gefunden, hier.“, sagte er etwas verdattert und überreichte das Papier. Hotaru sah ihn immer noch mit großen Augen an und brachte Jack zum lächeln. Er legte eine Hand auf den Kopf seines Sohnes und streichelte ihn liebevoll, während der Bürgermeister stillschweigend dasaß und den Antrag las.
 

Haku machte seinen ersten Abstecher zu Hayly, von der er sich ihre Adresse abholte, damit er heute Abend noch die restlichen Gartenmöbel von ihr abholen konnte.

Als er danach in Jacks Büro ging, wurde er im Vorzimmer von Mrs. v. Heilbronn abgehalten: „Sie können da jetzt nicht reingehen, Mr. Bannistor hat grade ein Meeting mit dem Bürgermeister.“
 

„Kein Problem, dann warte ich hier so lange.“, sagte er und setzte sich auf eine der, für solche Fälle bereitgestellten, Sitzgelegenheiten.

Von drinnen wurde Stimmen laut, die keineswegs erfreut klangen. Besorgt sah Haku zur Tür, während er sich Gedanken um seine Welpen machte. Noch immer hatte er ein gesundes Misstrauen den Menschen gegenüber und dieses gesunde Misstrauen war es, dass ihn dazu brachte in Gedanken den Ernstfall durchzuspielen. Es mochte sein, dass Jack der Alpha seines Rudels und dazu auch noch ein Männchen war, doch Haku war sein Gefährte und er würde es nicht zulassen, egal welchen Rang und Namen der Mann ihm gegenüber inne hatte, dass dieser Jack auch nur annähernd zu nahe kam.

Er lauschte, versuchte die Geräusche seiner Welpen wahrzunehmen und die seines Mannes, er konnte beinahe das Testosteron in der Luft riechen.

Plötzlich ging die Tür schwungvoll auf und ein korpulenter, mittelgroßer Mann kam wütend heraus stolziert.
 

„Da haben Sie ja grade nochmal so Ihren Kopf aus der Schlinge gezogen!“, sagte der Bürgermeister erbost, als er das Büro schon halb verlassen hatte und an Haku vorbeilief.
 

Haku blickte dem unfreundlichen Mann keine Sekunde lang hinterher, sondern erhob sich sofort von seinem Stuhl und ging auf seinen Gatten zu, der den Kopf in die Hände gestützt hatte.
 

„Hey… alles ok?“, fragte er sanft.
 

„Ja, geht schon… Schau mal.“, Jack reichte ihm einen Stapel Papier. Haku besah sich die einzelnen Bögen genauer und stellte fest, dass seine Welpen ihn dabei genau beobachteten. Sie krabbelten zu ihm und er hockte sich, noch immer mit den Bildern in der Hand neben sie. Begeistert zeigten sie mit ihren Fingerchen auf Teile der Bilder und begannen fröhlich zu brabbeln. Nicht nur Haku und Jack schmunzelten über ihre Süßen, sondern auch Mrs. v. Heilbronn, die diese Familienidylle beobachtete.
 

„Na, habt ihr die alle für mich gemalt? Wollt ihr nicht Mrs. v. Heilbronn auch eins schenken?“, fragte er seine, nein ihre drei in einem väterlichen Tonfall. Die glitzernden Kinderaugen sahen ihn einen Augenblick an, bis Fia sich ein Bild schnappte und damit zu Jacks Sekretärin ging. Diese schaute die Hündin überrascht an und nahm das Bild an sich. Lachend streichelte sie Fia und kraulte sie zwischen den Ohren.
 

„Ich werde die Kleinen jetzt mit nach Hause nehmen, dann kannst du dich in Ruhe deinem Job widmen und mir den Gefallen tun und nach der Arbeit die restlichen Garnituren von Hayly abholen.“
 

„In Ordnung, mach ich.“
 

Haku hob die beiden Wonneproppen auf den Arm, Jack brachte ihn noch bis zum Vorzimmer: „Haku?“, der Angesprochene drehte sich zu Jack um und wurde von diesem mit einem Kuss überrascht: „Pass auf dich auf, bis heute Abend.“

Haku verließ mit leicht geröteten Wangen und den Welpen das Gebäude. Mrs. v. Heilbronn war ganz verzückt darüber, dass ihr Chef sich so gegenüber seiner doch recht außergewöhnlichen Beziehung bekannte.

Als Haku mit seinen noch immer fröhlich brabbelnden Kindern zu Hause kam, hielt er überrascht inne. Unerwarteter Weise sah er einen dunkelblonden Mann auf der Wiese vor ihrem Haus, der dabei war, Tische und Bänke aufzubauen. Mai begann zu zappel und weil er Probleme hatte, sie noch länger zu halten, setzte er sie auf dem Boden ab. Die Kleine krabbelte sofort los, während Haku noch immer gebannt den Mann anstarrte, dessen Bild in dieser Situation doch recht paradox wirkte. Warum tat er das? Die kleine Krabbelmaus hatte derweil den beschäftigten Dunkelblonden erreicht, der in seine Arbeit vertieft war. Sie zupfte ihm am Hosenbein und er schrak kurz zusammen, bevor er sie ansah.
 

„Was machst du denn hier, hm?“, fragte er sie, als er sich hinhockte.
 

„Mai bil. Ba-ba bil. Mi Mai. Bu?”, brabbelte sie darauf los.
 

„Das klingt ja sehr aufregend, aber ich glaube nicht, dass das eine Antwort auf meine Frage war.“, sagte er herzlich lachend. Er streichelte ihr über den Kopf und hob sie auf den Arm.
 

„Ba-ba.“, sagte sie plötzlich und klatschte in die Hände, während sie Haku auf sich zukommen sah.
 

„Danke, dass du die Sachen vorbeigebracht hast.“
 

„Du kamst ja nicht und ich hatte keine Lust ewig auf dich zu warten.“, sagte er grummelnd.
 

Plötzlich begann Mai fröhlich zu brabbeln, sie beugte sich vor und gab dem Chi einen sabbrigen Babykuss. Daraufhin brach auch Hotaru in fröhliches gebrabbel aus und beide quiekten fröhlich. Auch Haku musste schmunzeln, als er das verdutzte Gesicht seines Gegenübers sah. Er trat noch paar Schritte näher zu ihm und er reichte ihm Mai: „Willst du vielleicht Mai`s Pate werden, Phil?“
 

Er wollte grade verneinen, als ihn die großen Kinderaugen bettelnd ansahen: „Ich... überleg`s mir.“, grummelte er und zog von dannen.
 

„Seht ihr, er ist gar nicht so böse, wie er immer tut. Er ist wahrscheinlich einfach nur ein bisschen zu stur, um einzugestehen, dass er euch mag.“, Haku wurde von den großen Augen seiner Kleinen bewundernd angesehen.
 

Als Jack am Abend nach Hause kam und die restlichen Bänke und Tische aufgebaut hatte, brachten beide gemeinsam ihre Welpen zu Bett und setzten sich ins Wohnzimmer.
 

„Ähm… Jack? Ich habe dir zwar gesagt, dass ich nicht immer alles alleine entscheiden will, aber ich muss dir gestehen, dass ich es schon wieder getan habe…”
 

„Was hast du denn ohne mich entschieden?“, fragte er neugierig.
 

„Das Phil Mai`s Pate wird.“, Jack sah ihn überrascht an.
 

„I… ich dachte… ich dachte… ihr könntet euch nicht leiden?!“
 

„Aber anscheinend können Mai und Phil sich leiden und das ist es doch, was zählt, oder?“
 

„Ja… hast du sonst noch irgendwelche Vorstellungen, wer sonst noch als Pate in Frage kommen würde?“
 

„Um ehrlich zu sein, ja. Ich würde mir wünschen, dass Malika Fia`s zweite Patin wird und wir sie auch einladen.“
 

„Damit bin ich einverstanden und um ehrlich zu sein, habe ich auch schon in diese Richtung gedacht.“
 

„Sag mal, was war da eigentlich heute im Büro los?“, ganz plötzlich ging Haku dieser Gedanke wieder durch den Kopf.
 

„Unsere Kinder haben den kreativsten Antrag zur Erbauung einer neuen Polizeiwache in der Geschichte der Bürokratie geschaffen...“, Haku sah ihn fragend an, „… sie müssen sich den Antrag aus meiner Aktentasche genommen haben, als sie alle Blätter bemalt hatten und haben sich wohl gedacht, dass der zu weiß aussieht… Zum Glück haben sie nur die Rückseite bemalt.“, Haku und Jack begannen beide lauthals zu lachen.
 

„Wurde dem Antrag wenigstens stattgegeben?“, fragte Haku, als er sich ein wenig beruhigt hatte.
 

„Das werden wir noch sehen…“, sagte Jack jetzt ein wenig betrübt.
 

Haku küsste ihn sanft auf die Stirn: „Das wird schon.“, sagte er aufmunternd.
 

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So, das ist quasi meine Urlaubszehrung für euch.^^

Ich bin die nächste Woche über in London und da ich nicht weiß, ob ich dort Internet habe, könnt ihr davon ausgehen, dass es keine neuen Kapitel geben wird...

Aber keine Angst, ich schreibe natürlich auch in London weiter und habe mir schon etwas schönes für euch ausgedacht! >.<

Also, ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ihr bleibt am Ball!^^
 

Wer mag, kann sich die Wartezeit mit anderen FF`s von meiner Wenigkeit versüßen^^d
 

lg~

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2011-07-31T16:23:18+00:00 31.07.2011 18:23
Hach, echt niedlich, ein lustiges Kapitel...dass mit der Schwangerschaft wird bestimmt süß, dann bekommen Mai un Hotaru und Fia ja bald einen Cousin oder eine Cousine, wie schön^^

Phil als Pate finde ich gut, und diesem Bürgermeister würd ich gern mal den Arsch versohlen...;-)
Von:  KaethchenvHeilbronn
2011-07-31T14:56:42+00:00 31.07.2011 16:56
OMG! Erste!? Ich??? XD

Süßes Kapitel :3 Ich sehe, sie machen Fortschritte - Zeit für die Party! ~*

Ich fand die Wegzehrung süß, die Haku bekommen hat. Das Rudel sorgt sich ja richtig um ihren Beta^^

Und ich wusste gleich, dass es Phil ist, der da die Bänke aufbaut...! X3
Ich freu mich, dass er die Kleinen doch so lieb hat. Wie Haku vermutet, will er es bloß nicht zeigen XP

Kann es sein, dass sich sogar der Bürgermeister von den drei Kleinen hat erweichen lassen...?^^

PS: Ich hab ein Bildchen geschenkt bekommen! Dankee! Häng ich mir sofort auf >.<


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