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Young Hearts

Der 29. Wolf
von

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Ärger im Paradies

Am Dienstagmorgen wurde Jack von seinen drei Lieblingen liebevoll geweckt.
 

„Ba-ba.“, rief der Weckdienst und fuhr ihm mit vier Händen und einer Zunge übers Gesicht.
 

„Ist ja gut, ist ja gut. Ich steh ja schon auf.“, sagte Jack, setzte sich auf und sah in das Gesicht seiner Kinder.
 

>Haku ist wohl schon los. Er muss sie auf mein Bett gesetzt haben, alleine kommen sie ja noch nicht rauf.<, er schlug die Bettdecke beiseite, schwang seine Beine aus dem Bett und stand auf. Er hob seine kleinen Schützlinge vom Bett und sie folgten ihm auf allen Vieren ins Badezimmer. Fia, Mai und Hotaru beobachteten ihren Vater genau, wie er sich rasierte und das Gesicht wusch. Wie eine Entenfamilie liefen sie durch die obere Etage, als ihr Vater zurück ins Schlafzimmer ging und sich anzog. Als er sich angezogen hatte, nahm er die drei auf den Arm und öffnete die Kindersicherung an der Treppe, die sie erst vor kurzem eingebaut hatten. Langsam wurde es schwierig alle drei auf den Arm zu nehmen, deshalb war Jack froh sie alle Heil unten absetzen zu können. Als er sich grade wieder aufrichtete, kam Haku durch die Haustür, Sein Haar klebte nass an seinem Hals und seinem Gesicht, seine Klamotten waren durchgeweicht und zum Teil durchsichtig und sein Atem ging schnell.
 

„Es gießt… in Strömen!“, sagte er ein wenig außer Atem.
 

Jack küsste eine nassen Lippen und nahm ihm seinen Einkauf ab: „Soll ich dir ein Handtuch holen, oder willst du erst mal duschen?“
 

„Es wäre gut, wenn du mir Handtuch holen könntest, dann könnten wir zusammen Frühstücken.“, Jack nickte und lief nach Oben, während Haku unten das Frühstück vervollständigte und das Essen für Fia zubereitete. Grade, als Haku sich hinsetzten wollte, legte Jack ihm ein Handtuch auf den Kopf und begann ihm die Haare trocken zu rubbeln. Lachend gebot Haku ihm einhalt.
 

„Hier, ich habe dir trockene Sachen mitgebracht.“, er reichte ihm eine Hose und ein T-Shirt.
 

„Danke.“, sagte Haku, nahm ihm die Kleidung ab und begann sich umzuziehen, während Jack sich an den Frühstückstisch setzte und seine Augen nicht von seinem Mann lassen konnte.
 

„Ich habe gestern schon einige eingeladen und dabei hab ich mir ein paar Gedanken gemacht…“, er streifte sich das neue Shirt über den Kopf: „Ich möchte, dass du Mrs. v. Heilbronn heute auch einlädst und ich wollte mit dir noch über die Paten sprechen.“, er zog sich seine Hose an und knöpfte sie zu, bevor er sich hinsetzte.
 

„An… an wen hast du denn da gedacht?“, fragt Jack und versuchte sich aus seinen Gedanken zu reißen.
 

„Also… um ehrlich zu sein, habe ich gestern schon Nola und Emily gefragt…“
 

„Ist schon in Ordnung, ich vertraue auf dein Urteil. Du kannst dir als Paten aussuchen, wen du willst.“, er schaute auf die Uhr und schrak hoch: „Ich muss los…“
 

Jack ging eilig in den Flur, zog sich Schuhe und eine Regenjacke an und als Haku hörte, wie Jack die Tür öffnete, rief er ihm hinterher: „Jack, sie sind auch deine Kinder!“
 

Ein wenig verzweifelt saß er am Küchentisch und sah aus dem Fenster.
 

„Ba-ba?“, vier kleine Hände zogen an seinem Hosenbein und zwei kleine Pfoten stützen sich gegen sein Knie.
 

„Es geht gleich wieder, meine Kleinen. Ich weiß, Jack meinte das nicht so, aber manchmal fühle ich mich wirklich mit euch alleine gelassen. Wenn er so etwas sagt, dann trifft das irgendwie einen wunden Punkt bei mir…“
 

„Ba-ba?“, Mai streckte ihre Händchen nach ihm aus und er hob sie auf seinen Schoß und kuschelte mit ihr. Sie legte eine Hand auf Haku`s Mund und gab ihm dann einen schlabbrigen Kuss auf die Wange. Bevor er seine Wange trocken wischte, schenkte er der kleinen Trösterin ebenfalls einen liebevollen Kuss auf die Wange: „Danke, Mai.“
 

Plötzlich hörte er den Magen der Kleinen knurren: „Oh, ich habe euch ja noch gar nicht gefüttert!“
 

Er holte zwei Bananen hervor, schälte sie und schnitt sie in kleine Stücke. Er setzte sich Hotaru aufs andere Bein und gab beiden ein Stück Banane. Die beiden führten das Obststück noch etwas ungeschickt zu ihrem Mund, doch nachdem dieser die Leckerei erst einmal in seinem Bann hatte, wurden die Bananenstücke mit viel Spucke und einer festen Kauleiste vernichtet.
 

Derweil bei Jack.
 

„Mr. Bannistor, geht es Ihnen nicht gut? Sie sehen ein wenig betrübt aus…“
 

„Hatten Sie schon mal das Gefühl, Ihr Privatleben und Ihren Beruf nicht unter einen Hut zu bekommen?“
 

„Ja, ich hatte dieses Gefühl schon. Es war besonders schlimm, als mein Mann mich verlassen und mich mit unserer Tochter alleine zurückgelassen hat.“
 

„Wie haben Sie das dann doch noch hinbekommen?“
 

„Ich liebe meinen Job, aber genauso liebe ich meine Tochter, deshalb musste ich lernen Prioritäten zu setzten. Ich verdiene sehr gut bei Ihnen, aber Geld allein macht meine Tochter nicht glücklich. Auch wenn ich viel zu tun hatte, habe ich mir die Zeit für sie einfach genommen und das tat nicht nur ihr gut... Später habe ich dann wieder einen neuen Partner gefunden…“
 

„Aber Sie arbeiten doch genauso lange wie ich. Wie haben Sie dann noch Zeit für Ihren Partner UND Ihre Tochter gefunden?“
 

„Was ist los, Jack? Sie wissen, Sie können mit mir reden…“
 

Jack seufzte: „Ich bin Vater geworden… als Sie vor zwei Wochen Urlaub hatten, musste ich meine Kleinen mit ins Büro nehmen, weil mein Partner aus familiären Gründen verreist war.“
 

„Oh, das kommt jetzt aber sehr überraschend… Sagen Sie, ich will ja nicht unhöflich erscheinen, aber der Partner, von dem Sie sprachen, ist nicht zufällig Ihr Mitbewohner?“
 

„Um ehrlich zu sein… er ist nicht mein Mitbewohner, sondern mein Ehemann.“
 

„Dann haben Sie beide die Kinder adoptiert?“
 

„Nein, die Sache ist etwas komplizierter… es sind… es sind…“, es fiel ihm schwer, das vereinbarte auszusprechen, denn plötzlich hatte er wieder Haku`s verletztes Gesicht und seine Worte vor Augen.
 

„Die Sache ist sehr viel komplizierter… es fällt mir schwer, das auszusprechen, denn ich liebe sie wie meine eigenen…“

>Es sind ja auch meine eigenen<, fügte er in Gedanken hinzu.
 

„Ich verstehe… Und Sie haben das Problem plötzlich Vater zu sein, Ihren Job zu lieben, aber genauso Ihren Partner zu lieben.“
 

„Ja… verstehen Sie? Ich habe, bevor ich ihn getroffen habe, nur für meinen Job gelebt und jetzt… haben wir beide keine Zeit mehr füreinander, aber genauso wenig möchte ich meine Kinder missen…“
 

„Warum nehmen Sie sich nicht mal ein Wochenende frei, schnappen sich Ihren Partner und geben die Knirpse bei ihrer Oma oder Tante ab? Ich würde mich auch anbieten, auf die Kleinen aufzupassen…“, sagte sie ermunternd.
 

„Ja, vielleicht sollte ich das machen… aber wie wird`s danach weitergehen?“
 

„Versuchen Sie doch erst einmal ihre Beziehung wieder zu stabilisieren und dann wird alles andere von alleine... Sicherlich ist Haku auch manchmal überfordert mit den Kindern und Sie beide brauchen die Stütze des anderen… Wie viele sind es denn?“
 

„Zwei, ein Junge und ein Mädchen, und ein Welpe.“
 

„Oh, da hat er ja alle Hände voll zu tun, mit der Rasselbande.“
 

„Ja… jetzt, wo sie krabbeln können, finde ich ihn manchmal hinter den dreien herlaufend zu Hause vor.“, sagte er mit einem warmen Schmunzeln.
 

„Sie sollten das öfter tun.“
 

„Was?“, fragte er sie überrascht.
 

„Sie sollten viel öfter diese sanfte Seite zeigen und auch ab und an mal Lächeln, das steht Ihnen.“
 

„Danke, Sie haben vermutlich Recht.“, sagte er etwas verlegen.
 

Plötzlich fiel Jack wieder ein, was Haku ihm aufgetragen hatte: „Wir veranstalten am Sonntagnachmittag eine Babyparty, haben Sie Zeit und Lust zu kommen? Sie dürfen auch gerne Ihren Mann und Ihre Tochter mitbringen.“
 

„Ich werde mal in meinen Terminkalender gucken, aber es sollte klappen. Allerdings wird mein Mann nicht können, weil er an dem Tag Dienst hat. Aber ich denke, dass meine Tochter gerne kommen wird, sie liebt kleine Kinder.“
 

„Sehr gut, ich freue mich auf Sie beide.“
 

Haku hatte sich derweil wieder gefangen und war grade dabei seine Kinder zu satteln, als es an der Tür klingelte.
 

„Guten Morgen, Haku.“
 

„Oh, guten Morgen, Dad.“, Haku war dazu übergegangen, Ahiga `Dad` zu nennen.
 

„Wo willst du denn hin?“
 

„Ich muss noch ein paar Leute einladen, es regnet zwar, aber mit den richtigen Kleidungsstücken klappt das schon. Willst du mich vielleicht begleiten?“
 

„Natürlich. Vielleicht kann ich ja mein Image ein wenig aufpolieren…“, sagte Ahiga augenzwinkernd.
 

„Gut, dann lass uns los. Es gibt nur ein Problem bei der ganzen Sache.“
 

„Und das wäre?“
 

„Obwohl ich schon so lange hier bin, habe ich nicht den blassesten Schimmer, wo ein Großteil des Rudels wohnt.“
 

„So schwer dürfte das doch wohl nicht sein, oder? Wenn du immerhin weist, wo einige von ihnen arbeiten, dann kannst du sie doch da abfangen, oder nicht?“
 

„Stimmt… dann werden wir wohl oder übel aufs Polizeirevier müssen…“, Ahiga wunderte sich wirklich über diese Aussage, gab es Ärger im Paradies?
 

„Dann lass uns los.“, sagte er aufmunternd und klopfte seinem Sohn auf den Rücken.
 

Der Regen hatte nachgelassen und fiel, nach und nach, nur noch in vereinzelten Tropfen. Obwohl Fia schon recht nass war, machte sie sich einen Spaß daraus in die Pfützen zu springen und vereinzelte Regentropfen mit dem Maul aufzufangen. Kurz bevor sie das Polizeihauptquartier erreicht hatten, öffnete der Himmel nochmals seine Schleusen und sie nahmen ihre Beine in die Hand, um so schnell wie möglich ins Trockene zu kommen.

Wie auch noch vor einem Jahr, drehten sich die Leute nach Haku um, nachdem er an ihnen vorbeigegangen war, er war sich dessen durchaus bewusst, ignorierte es aber einfach. Er ging mit seiner Familie durch die Flure und hielt nach ihm bekannten Personen Ausschau.
 

„Haku! Haku!“, rief eine langsam lauter werdende Stimme hinter ihnen.
 

„Hayly! Dich habe ich gesucht.“, sagte Haku, als er sich zu der Stimme umgedreht hatte.
 

„Naja, du wirst wohl bald das ganze Rudel angelockt haben, wenn du hier im Hauptquartier einfach so durch die Gänge streifst.“
 

„Oh, ich wusste nicht, dass ich so viel Aufsehen errege.“
 

„Naja, auch wenn sie keine Chance bei dir haben, bleibst du ein Frauenmagnet. Aber was genau machst du hier? Du weißt doch, dass Jack ganz oben arbeitet…“
 

„Wie ich eben schon gesagt habe, habe ich nach dir gesucht. Hast du schon die Infos über die Party?“
 

„Nein, ich bin schon seit Stunden hier auf der Arbeit, ausgerechnet gestern und heute hatte ich eine Doppelschicht!“
 

„Wir feiern am Sonntagnachmittag, es wäre gut, wenn du was zu Essen und vielleicht ein paar Sitzgelegenheiten beisteuern könntest.“, sagte Haku mit einem Lächeln: „Ach und bitte gib es allen weiter, die du triffst.“, fügte er hinzu.
 

„Klar, mach ich. Kann ich euch auf einen Kaffee einladen?“
 

„Ja, das wäre nett.“, nahm Ahiga an, bevor Haku ablehnen konnte.
 

Sie folgten Hayly in die Cafeteria, wo er die Kleinen endlich aus ihren Regenjacken schälen konnte.
 

„Na, ihr drei, kennt ihr mich noch?“, fragte Hayly an den Nachwuchs gewandt. Die Kleinen sahen sie mit großen Augen an, bis Hotaru eine Hand nach ihr ausstreckte.
 

„Darf ich?“, fragte sie Haku vorsichtshalber und nahm, als dieser nickte, Hotaru auf ihren Schoß.
 

„Hayly, richtig? Was machst du hier?“, fragte Ahiga interessiert, er hatte sich ernsthaft vorgenommen, das Vertrauen des Rudels zu gewinnen.
 

„Ich bin Pilotin und fliege meistens für Notfälle aus. Wir sind ja nicht nur für Phoenix zuständig, sondern auch für die Umgebung und wenn Unfälle passieren, die niemand so schnell mit dem Auto erreichen kann, bin ich zur Stelle.“
 

„Das klingt wirklich interessant. Hast du nicht auch Jack zu uns geflogen?“, sie nickte, während sie mit Hotaru spielte.
 

„O-Ba?“, die kleine Mai machte auf sich aufmerksam, wollte sie doch unbedingt zu ihrem geliebten Opa. Er folgte ihrer Aufforderung und nahm sie auf den Schoß.
 

„Willst du nachher noch zu Jack?“
 

„Nein, ich will ihn nicht bei der Arbeit stören. Aber du könntest mir sagen, wo ich Phil finde…“
 

Sie sah auf die Uhr und antwortete dann: „Er hat in einer halben Stunde Pause und wird dann wohl hier in der Cafeteria auftauchen. Solange ich keinen Einsatz habe, kann ich ja noch mit euch auf ihn warten.“, Haku nickte ihr dankend zu.
 

„Da fällt mir ein… ist es eigentlich in Ordnung, dass ich Fia mit hereingenommen habe?“
 

„Naja, eigentlich dürfen nur Polizeihunde dieses Gebäude betreten, aber da sie noch ein Welpe ist, geht das bestimmt in Ordnung. Mach dir mal keine Sorgen… Hast du eigentlich schon Paten ausgewählt?“
 

Kurzzeitig verfinsterte sich Hakus Miene, dann sagte er: „Ähm… nur zwei, aber ich bin mir noch nicht so sicher, wen ich noch auswählen soll. Darüber muss ich nochmal nachdenken…“
 

„Ahiga und Hayly sahen sich gegenseitig an, ihnen fiel auf, dass Haku in der Ich-Form gesprochen hatte.
 

„Ist alles in Ordnung, Haku?“, fragte sie vorsichtig.
 

„Ja… ja, es ist nichts.“, sagte er gedankenverloren.
 

Als Phil den Raum betrat und sich mit seinem Essen an einen Tisch gesetzt hatte, stand Haku auf und gesellte sich zu ihm.
 

„Hayly? Denkst du auch, dass da etwas nicht in Ordnung ist?“, sie nickte zustimmend.
 

„Wir sollten das im Auge behalten… Geben Sie mir Ihre Telefonnummer? Dann können wir uns vielleicht später etwas überlegen…“
 

„Ja, aber bitte duze mich doch…“, ihm wurde hier so viel Respekt entgegengebracht, dass Ahiga sich schon ein wenig unbehaglich fühlte. Er gab ihr bereitwillig seine Handynummer, denn sein Sohn machte ihm ernsthaft Sorgen.
 

„Hey, Phil. Kann ich dich kurz stören?“
 

„Du tust es doch eh schon, also was gibt`s?“, fragte er etwas mürrisch.
 

„Babyparty, Sonntagnachmittag, bei uns auf der Wiese. Bring was zu Essen und Bierzeltgarnitur mit und vor allem… sag`s weiter.“
 

„Die kannst du dir schön selber abholen.“, brummte er.
 

„Alles klar, am Freitag bin ich bei dir.“, sagte Haku lächelnd und ging wieder zu seinem Vater und seiner Kinderstube.
 

>Er ist wirklich oft mürrisch und übel gelaunt, aber eigentlich kann er auch ganz nett sein. Er mag mich zwar immer noch nicht so wirklich, aber er akzeptiert mich wenigstens als Teil seines Rudels. Nur scheint ihm die ganze Sache mit unseren Welpen noch immer nicht so recht zu behagen. Ich hoffe, dass unsere Kleinen sich in sein Herz stehlen können…<
 

Als sie sich von Hayly verabschiedet hatten und auf dem Weg nach Hause waren, sagte Ahiga plötzlich:„Ich werde heute Abend zurück zum Seykan-Rudel gehen. Ich würde dir wirklich gerne bei den Vorbereitungen helfen, aber sie brauchen mich dort.“
 

„Ich verstehe das schon… Ich werde mitkommen.“, sagte Haku, zu Ahigas Überraschung, auf einmal.
 

„Aber… was ist mit deinen Kindern?“
 

„Wegen ihnen komme ich doch mit. Ich werde nicht lange bleiben, Jack schafft das auch mal einen Tag oder zwei auf die drei aufzupassen.“
 

„Bist du sicher?“
 

„Wenn wir wirklich mit dieser Einladung ein Friedensangebot machen wollen, dann sollte doch zumindest ein Rudelmitglied diese Einladung überbringen. Ich möchte außerdem Makawee gerne nochmal sehen. Ich vermisse sie irgendwie…“
 

„Na gut, aber wir werden nur wenige Pausen machen, damit wir schnell vorankommen.“
 

„Ist gut.“, sagte Haku entschlossen und nickte.
 

Derweil klopfte es an Jacks Tür.
 

„Herein.“, sagte er, ohne von seinen Akten aufzuschauen.
 

„Jack? War Haku noch bei dir?“
 

„Nein, wieso? Ist etwas passiert?“, er blickte angespannt auf.
 

>Sollte dies denn der einzige Grund sein, warum er dich besuchen sollte? Manchmal bist du echt ein wenig emotional unterbemittelt. Da stimmt wirklich etwas nicht… ich sollte Ahiga später benachrichtigen.<
 

„Ich habe ihn vorhin getroffen, er war mit den Welpen hier. Er wirkte sehr bedrückt…“, sie hoffte, dass Jack sich dazu äußern würde.
 

„Sicherlich hat er einfach nur viel mit der Party um die Ohren.“, sie schüttelte den Kopf, als sie sein Büro verließ.
 

>Anscheinend habe ich wirklich ein Talent dafür, in Fettnäpfchen zu treten… Ich sollte vielleicht Mrs. v. Heilbronns Vorschlag beherzigen. Ich muss das unbedingt wieder in die richtigen Bahnen lenken! …Er war hier und hat mich nicht einmal besucht?<, dachte er traurig.
 

Als Jack am Abend nach Hause kam, fand er Haku in Aufbruchsstimmung vor.
 

„Wo… wo willst du hin?“, fragte Jack ein wenig verängstigt.
 

„Ich gehe zu meiner Großmutter. Pass du bitte auf die Kleinen auf.“, Jack konnte nur nicken, dann war Haku schon aus der Tür.
 

Er setzte sich auf die Couch und legte seine Hände aufs Gesicht, während er sich vorbeugte: >Was habe ich getan? Ist er jetzt endgültig gegangen? Aber… er würde doch nie seine Welpen zurücklassen… oder? …Was denke ich da?! Natürlich würde er das nicht… ich muss dringend meine Einstellung ändern… denk dran, Jack: Es sind nicht seine Kinder, sondern eure. Die kleinen Engel, die mich allesamt mit ihren großen besorgten Augen ansehen.<
 

„Es tut mir leid, ich bringe das wieder in Ordnung.“, sagte Jack und küsste seine drei auf die Stirn, während er mit jedem Gedanken an seine Familie entschlossener wurde.
 

„Euer Papa hat seine Freiheit aufgegeben, um bei mir zu sein und was mache ich? Ich lasse ihn hier mit euch alleine… ergo er hat mich nicht und seine Freiheit auch nicht… Euer Papa ist manchmal der größte Idiot, aber er macht das wieder gut und holt unseren Haku wieder zurück. Das geht aber nur, wenn ihr mir versprecht, morgen brav zu sein.“, als hätten sie ihn verstanden, klatschten sie in die Hände und schenkten ihm ein wunderschönes, noch Zahnloses Lachen.
 

Derweil kam Haku bei seinem Vater, der am Rande ihres Reviers auf ihn wartete, an.
 

„Hast du dich von Jack verabschiedet?“
 

„Er hat länger gearbeitet und die Zeit war leider ein bisschen zu knapp.“, sagte er, während sie losliefen.
 

„Was ist los bei euch, Haku?“
 

„Es ist nichts…“
 

„Hör zu, ich mag zwar jahrelang fort gewesen sein, aber ich habe deine Mutter dennoch durch die Schwangerschaft und auch die Zeit danach begleitet und glaub mir… es war bestimmt nicht immer einfach. Wir hatten keine Zeit mehr für uns als Paar, doch mein Rudel hat uns unterstützt. Haku… es heißt nicht umsonst, dass man sich einen Gefährten fürs Leben sucht. Wir können das aber auch nur schaffen, weil wir eine große Familie sind. Ein Rudel ist eine Familie, Haku und in einer Familie hilft man sich gegenseitig.“
 

„Worauf willst du genau hinaus?“
 

„Nehmt euch doch mal ein paar Tage frei von allem. Fahrt einfach mal weg und die Welpen lasst ihr bei mir und Makawee. Wir werden uns um sie kümmern und ihr habt mal wieder Zeit für euch. Wenn ihr das Rudel nie einspannt, dann wird euer Bund auch nicht fürs Leben halten. Ihr seid angespannt, weil ihr es nicht mehr schafft, die Zeit miteinander zu genießen. Manchmal fällt einem die Decke auf den Kopf und man muss mal raus… wie lange ist es schon her, dass ihr das letzte Mal wirklich Zeit füreinander hattet? Ich meine nicht nur über Nacht, sondern mal für ein paar Tage?“
 

„Zwei Monate…“
 

„Nimmst du mein Angebot an? Ich will dir nur helfen, Haku. Grade nach der aufwändigen Party könnt ihr mal Zeit für euch gebrauchen… hm?“
 

„Ja, wahrscheinlich hast du recht.“
 

„Nicht nur wahrscheinlich, ganz bestimmt!“, sagte Ahiga lachend. Den Rest des Weges legten sie größtenteils schweigend zurück.
 

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Ich hoffe, dass mir meine Leser nach der langen Wartezeit noch nicht abhanden gekommen sind!^^"

Zur Besänftigung gibt es jetzt schon mal das nächste Kapitel...^^

Ich hoffe, es gefällt euch und dass ihr euch schon auf nächste Kapitel freut!
 

Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben: Es gibt einen Zeichenwettbewerb zu YH!

Ich würde mich freuen, wenn ihr daran teilnehmen würdet. >.<
 

lg~

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  KaethchenvHeilbronn
2011-07-21T19:36:37+00:00 21.07.2011 21:36
Ohnein...Jack, Mensch...! Aber irgendwie sind sie ja beide dran Schuld, dass sie sich so einen Stress machen.. >.<
Süß aber, dass alle den beiden anbieten, die Kleinen mal ne Zeit zu sich zu nehmen^^

Ich hoff doch, dass sie nach der Babyparty wirklich ein paar Stunden oder Tage zu zweit verbringen können :3
Außerdem drück ich fest die Daumen, dass sich die drei Kleinen tatsächlich in Phils Herz schleichen^^
Von: abgemeldet
2011-07-20T16:04:41+00:00 20.07.2011 18:04
Mrs v Heilbronn ^^
Es ist irgendwie erschreckend, wenn man plötzlich eine Bekannte in einer FF wieder finde^^'
Ein schönes Kapitel und ich finde vor allem toll, dass Ahiga mit dabei ist <3
Von:  Salix
2011-07-19T12:16:18+00:00 19.07.2011 14:16
Ohweh, Ehekrise!
Aber sehr verständlich, dass Haku sich alleingelassen fühlt. Gut, dass das Rudel aufmerksam ist und seine Familie auch.
Freu mich aufs nächste Kapitel.
Ach, ja Schmunzeln hast du an einer Stelle klein geschrieben.
LG
Salix


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