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Young Hearts

Der 29. Wolf
von

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...kommt der Sturm

Am nächsten Morgen war es windstill, sonnig und friedlich. Die kleine Familie kam nach und nach aus den Federn und trudelte in die Küche ein.
 

„Ich gehe heute alleine Brötchen holen, dann bin ich schneller, ich hab nämlich einen Bärenhunger!“
 

„Mach du nur, ich füttere solange die Kleinen, dann können wir in Ruhe gemeinsam Frühstücken.“
 

„Alles klar, bis gleich… und Jack?“
 

„Hm?“
 

„Ich liebe dich.“, er küsste ihn flüchtig und verließ das Haus. Vor der Tür traf er zufällig auf Miss Diehl.
 

„Oh guten Morgen! Wo wollen Sie denn schon so früh hin?“
 

„Ich wollte Brötchen holen und sie?“
 

„Ich auch. Sie gehen doch bestimmt zu Brian oder?“
 

„Ja.“, sagte er mit einem Lächeln.
 

„Wollen wir dann nicht zusammen gehen?“
 

„Ich habe nichts dagegen.“
 

Währenddessen stellte Jack das Radio an, er hörte gerne Nachrichten, um möglichst schnell auf dem neuesten Stand zu sein. Er stellte den Wasserkocher an und lief dann seinem ausgebüchsten Sohn hinterher, als grade die Nachrichten liefen.
 

„Arrrgh, jetzt habe ich die Nachrichten verpasst! Ich weiß, dass ihr Hummeln im Hintern habt, aber bleibt doch bitt mal für eine kleine Weile still sitzen.“
 

Während er die Kleinen fütterte, kamen erneut die Nachrichten.
 

*Es hat uns eine Eilmeldung des Wetterdienstes erreicht. Mehrere Tornados haben sich über dem US-Bundesstaat Arizona gebildet. Wir bitten alle Bewohner Arizonas ihre Keller aufzusuchen und dort ruhig zu verweilen. Die Behörden bitten Sie Ihre Verwandten ebenfalls möglichst schnell in Kenntnis zu setzten, damit die Anzahl der Verletzten verringert wird! Achtung! Besonders betroffen sind die Städte Phoenix, Glendale, Scottsdale, Mesa und Tempe!*
 

„Oh scheiße! Kommt Kinder, das Essen müssen wir leider im Keller fortführen.“
 

>Haku hat nicht einmal ein Handy! Was mach ich denn jetzt?! Ich kann im Moment nur hoffen, dass er entweder rechtzeitig nach Hause kommt oder irgendwo anders unterschlupf findet.<
 

„Komm Fia, wir müssen in den Keller.“, sie sah ihn mit großen Augen an und folgte ihm dann nach Unten.
 

Währenddessen bei Haku.
 

„Hallo Brian.“
 

„Heute mal ohne die Kleinen?“
 

„Hey Brian! Hör dir das mal an!“, rief sein Angestellter und drehte das Radio lauter.
 

„Scheiße! Ich schätze mal, dass ihr hier bleiben müsst. Wir müssen sofort runter in den Keller! Beeilt euch!“, er drängelte die beiden zu einer Tür im Boden, die zum Keller des Ladens führte. Noch ehe er sichs versah wurde die Luke über ihm geschlossen und er war gefangen zusammen mit Brian, Miss Diehl und dessen Angestellten.
 

„Das kann doch nicht sein… das…“, er ging auf und ab und kam nicht zur Ruhe.
 

„Haku du musst ruhig bleiben. Die Tornados sind gleich hier und du wirst es auf keinen Fall mehr rechtzeitig nach Hause schaffen!“
 

„Ich weiß!“, sagte er etwas lauter als beabsichtig und seine Mitmenschen schraken zusammen.
 

Er setzte sich und legte den Kopf in die Hände.
 

>Hoffentlich hat Jack rechtzeitig das Radio eingeschaltet und die Warnung gehört! Ich bin hier gefangen und weiß nicht, wie es meiner Familie geht, ob sie sich in Sicherheit gebracht haben! Selbst wenn sie sich in Sicherheit gebracht haben, ist das noch immer keine Garantie, dass es ihnen auch nach dem Tornado noch gut geht! Jack… bitte lass es dir und unseren Kindern gut gehen!<
 

Er spürte eine Hand auf seiner Schulter und blickte auf.
 

„Es wird schon gut gehen.“
 

„Ich hoffe es… die Tornados sind gleich da. Ich höre sie schon.“, alle spitzten die Ohren, vernahmen allerdings erst ein paar Minuten später die ersten Geräusche des herannahenden Windes.
 

Währenddessen bei Jack.
 

Alles war still, man hörte nur Fias leises Fiepen. Seine Schützlinge sahen ihn mit glasigen Augen an.
 

>Sie können es auch hören. Die Tornados sind gleich hier und ich weiß nicht einmal ob Haku in Sicherheit ist! Jack… du musst dich jetzt voll und ganz auf deine Rolle als Vater konzentrieren und dafür Sorge tragen, dass deinen Kindern nichts geschieht.<
 

„Alles wird gut… euer Papa kommt wieder… ihm geht es gut… nicht weinen, alles wird gut.“, er wiederholte diese Worte wie eine Beschwörungsformel und wiegte sich und seine Kinder hin und her um sie und vor allem sich selbst zu beruhigen.
 

Der Sturm wütete über dem Laden.
 

Haku ging hin und her und hatte die Hände ineinander verschränkt. Er war nicht mehr fähig das Knurren, das sich den Weg durch seine Kehle bahnte zu unterdrücken. Alle Anwesenden drückten sich in die Ecken des Kellers, der eher einem Lagerraum glich.
 

„Sie sollten sich beruhigen.“
 

„Ich soll mich beruhigen?!“, knurrte er, selbst durch das Tosen des Windes war seine Stimme zu vernehmen.
 

„Haku, es wird ihnen schon nichts passiert sein.“
 

Er setzte sich auf den Fußboden und legte sein Gesicht in seine Hände, während er hin und her wippte, um sich zu beruhigen.
 

„Der Sturm nimmt langsam ab, du kannst schon bald hier raus.“
 

„Ihr habt doch keine Ahnung…“, ihm liefen Tränen der Verzweiflung die Wangen herunter.
 

Miss Diehl kniete sich neben ihm nieder und schlang einen Arm um seine Schulter:
 

„Sprich mit uns… manchmal hilft es zu reden Haku.“
 

>Der Junge ist ja total aufgelöst! Ich muss ihn unbedingt beruhigen, bevor er zu früh heraus stürmt und womöglich Gefahr läuft verletzt zu werden.<
 

„Wissen Sie Miss Diehl. Dies ist nur der Erste! Der andere Tornado wird uns auch bald erreicht haben… es ist noch längst nicht vorbei!“
 

„Nenn mich Katharina. ...Es mag sein, dass dies noch nicht vorüber ist, aber Fia wird schon in Sicherheit sein und Mr. Bannistor bestimmt ebenfalls.“, jetzt gesellte auch Brian sich zu ihnen und versuchte Haku zu beruhigen.
 

„Habt ihr einen Keller Zuhause?“
 

„Ja, haben wir.“
 

„Na siehst du, deine Frau wird sicherlich mit den Kleinen im Keller verschwunden sein.“
 

„Du bist verheiratet und hast Kinder? Das wusste ich ja gar nicht.“
 

„Ja.“
 

„Willst du mir nicht etwas von ihnen erzählen? Die kleine Fia kenne ich ja schon.“, sagte sie freundlich.
 

„Sie sind immer putzmunter und halten einen richtig auf Trab.“, er schmunzelte, als er daran dachte, wie er den kleinen Krabbelmäusen hinterherlief.
 

„Wie viele Kinder hast du denn?“
 

„Drei, wenn man Fia mitzählt. Hast du auch Kinder?“
 

„Nein, ich lebe alleine, dass müsstest du doch mittlerweile mitbekommen haben. Wie sieht`s denn bei dir aus Brian?“
 

„Ich bin geschieden, aber Kinder habe ich keine. Ich bin eigentlich froh von dieser Schreckschraube davongekommen zu sein.“
 

„Du sollst Haku aufbauen und ihn nicht noch weiter runterziehen Brian!“
 

„Ja ja, tut mir leid. Woher kennt ihr beiden euch eigentlich?“
 

„Wir sind Nachbarn.“
 

„Aber ich dachte du hast nur einen Nachbarn, weil du ganz am Ende der Straße wohnst?“
 

„Ja und?“
 

„Da wohnt doch der Polizeipräsident oder ist der umgezogen?“
 

„Nein, der wohnt immer noch da. Haku lebt doch bei ihm.“
 

„Haku ich verstehe grade gar nichts mehr. Was ist dann mit deiner Frau?“
 

„Ich habe keine.“, er hielt sich noch immer den Kopf und schaute auf den Boden.
 

„Ich dachte du bist verheiratet?“
 

„Bin ich ja auch.“, langsam war er wirklich genervt.
 

„Ist deine Frau etwa verstorben?“, fragte Brian vorsichtig.
 

„Nein.“
 

Während Brian noch immer heftig am überlegen war, machte sich in Katharina eine Vermutung breit, die sie nicht auszusprechen wagte, die aber schon einige Male in ihr aufgekeimt war.
 

Sie nahm ihren Mut zusammen und flüsterte ihm ins Ohr: „Wie… wie ist dein Nachname Haku?“
 

So leise, dass sie es kaum verstand formten seine Lippen die Worte, die ihre Vermutung bestätigten: Bannistor.
 

„Was tuschelt ihr da?!“
 

„Mensch Brian, jetzt halt doch mal für einen kleinen Augenblick die Klappe! Ich bin langsam wirklich genervt!“, Hakus Nerven waren zum reißen gespannt.
 

Er hörte wie Dachziegel überall zerschellten und der zweite Wirbelsturm über sie hinwegfegte. Katharina saß neben Haku und verarbeitete, was Haku ihr grade gesagt hatte.
 

>Haku hat mit Fia eingeschlossen drei Kinder. Er ist verheiratet, hat aber keine Frau und anscheinend auch keine gehabt und er lebt bei Mr. Bannistor. Da ist doch der einzig logische Schluss, dass meine Vermutung richtig ist, dass die beiden…<
 

„Gehe ich recht in der Annahme, dass…“
 

„Ja mein Gott und jetzt lasst mich in Ruhe. Versteht ihr nicht, dass meine Familie grade unter den Trümmern begraben sein könnte, die diese Tornados hinterlassen haben?!“
 

„Es tut mir leid Haku. Ich habe nur versucht dich ein wenig auf andere Gedanken zu bringen.“
 

„Ich weiß, es tut mir leid. Mich bringt nur diese Unwissenheit im Moment um!“, sagte er in einem wesentlich sanfteren Ton.
 

„Fragt mich mal! Katharina scheint grade ein Licht aufgegangen zu sein, während ich noch immer im Dunkeln tappe.“
 

„Ich lasse dich auch weiter im Dunkeln tappen.“
 

„Weißt du ob es jetzt vorbei ist? Ich meine kommt da noch ein Wirbelsturm oder ist es vorbei?“
 

„Wir müssen noch ein wenig hier bleiben. Dort zieht noch einer an der Stadt vorbei, aber er könnte jederzeit seine Richtung ändern.“, er deutete mit seinem Finger auf die rechte Wand.
 

„Und was ist mit den anderen beiden?“
 

„Die sind weitergezogen und haben schon an Kraft verloren. Ich denke nicht, dass die nochmal umkehren werden, aber man sollte auf alles gefasst sein.“
 

„Du hast wirklich ein gutes Gehör Haku.“
 

„Ich weiß. Ich hätte die Wirbelstürme schon viel früher hören müssen! Dann würde ich jetzt nicht hier sitzen…“
 

„Es ist sowieso schon erstaunlich, dass du sie hören kannst, also mach dir keine Vorwürfe.“
 

„Doch, die mache ich mir!“, er stand wieder auf und schritt den Raum auf und ab.
 

>Wir sitzen hier schon seit Stunden drin! Ich kann nicht mehr! Ich muss wissen, wie es Jack und den Kindern geht! Ich komme einfach nicht zur Ruhe… Der andere Wirbelsturm ist gleich vorbeigezogen und wenn der weg ist, dann bin ich es auch…<, wieder entfleuchte ihm ein Knurren.
 

>Er benimmt sich wie ein eingesperrtes Tier, das unruhig und aggressiv durch die Gegend läuft. Sonst ist er doch immer eher ruhig und gelassen. So kenne ich ihn gar nicht, aber ich glaube mir würde es genauso gehen, wenn ich Kinder hätte und nicht wüsste ob diese in Sicherheit sind… das mit den Kindern habe ich zwar immer noch nicht ganz verstanden, aber ich gehe davon aus, dass er mich darüber noch aufklären wird.<
 

Haku spitze die Ohren, doch das einzige was er hörte waren die von Dannen ziehenden Tornados, die Chaos und Zerstörung hinterließen. Doch keine schienen die Richtung zu ändern und wieder zu kommen, deshalb war es für Haku beschlossene Sache.

Er drückte die Luke auf und ließ sie, ungeachtet des Lärms, auf den Boden klatschen. Er ging aus dem Keller und eilte aus dem Laden hinaus. Die anderen schauten ihm ungläubig hinterher.
 

„D… die Luke… war… war abgeschlossen.“, alle sahen ihn mit großen Augen an.
 

„Jeff! Seit wann schließt man eine Kellertür bei einem Tornado ab?! Die hätten uns nicht wieder hier rausholen können du Idiot!“
 

„Es tut mir leid Boss, ich war einfach ein wenig in Panik.“
 

Haku lief um das Leben seiner Familie nach Hause, so schnell wie seine Beine ihn tragen konnten. Als ihr Haus in Sicht kam, sah er schon, dass das Dach abgedeckt war. Er lief in den Garten, wo sich die Luke zu ihrem Keller befand, doch alles was er vor sich sah, war ein Haufen zerdepperten Tones. Die Dachziegel hatten die Luke unter sich begraben. Verzweifelt wühlte er sich durch die Scherben und schon bald kam ein kleiner Teil der Luke zum Vorschein. Hektisch grub er weiter, während ihm Tränen die Wangen herunterliefen. Als er es geschafft hatte die Luke endlich freizulegen, riss er sie auf und stürmte in den Keller hinein. Sofort drang ihm ein leichtes Fiepen entgegen, er folgte dem Geräusch in die hinterste Ecke des Kellers. Er erblickte Jack, der die schlafenden Babys im Arm hielt und neben dem die fiepende Fia lag. Jack blickte Haku durchdringend an, während ihm Tränen die Wangen herunter liefen.
 

„Jack!“, Haku ging mit hastigen Schritten auf ihn zu und legte seine Arme um ihn.
 

„Gott sei Dank geht es dir gut.“, er schmiegte sich enger in seine Halsbeuge, weil seine Arme unter Mai und Hotaru begraben lagen.
 

Haku nahm Jacks Gesicht in die Hand und küsste ihn wieder und wieder, während ihm Tränen die Wangen herunterliefen.
 

„Wie sieht es draußen aus?“
 

„Viele Dächer wurden komplett abgedeckt und viele große Äste und zum Teil auch Bäume liegen auf den Straßen.“
 

„Ich tue es ungern Haku, aber ich muss dich jetzt alleine lassen. Grade jetzt ruft meine Arbeit mich am dringendsten.“
 

„Ich weiß, aber können wir nicht wenigstens vorher sehen, ob es Ayako, Jolie und Daniel gut geht?“
 

„Ja, lass uns das machen, ich rufe dann von da aus das Revier an.“, Haku nahm ihm Hotaru ab und half ihm auf die Beine. Die kleine Fia stellte sich hin und stützte sich mit ihren Pfoten gegen Hakus Bein ab.
 

„Ich bin natürlich auch froh dich zu sehen meine Kleine.“, er streichelte ihr mit einem liebevollen Lächeln über den Kopf.
 

Gemeinsam machten sie sich auf zu Ayakos Haus, sie hatte Glück, denn ihr Dach war nur zum Teil abgedeckt worden. Ayako kam ihnen bereits entgegen, als sie den Garten betraten.
 

„Zum Glück geht es euch gut! Ich habe mir Sorgen um euch gemacht.“
 

„Wir sind auch froh, dass es dir gut geht! Wir wollen jetzt nochmal nach Jolie und Daniel sehen, willst du mitkommen?“
 

„Ja, kommt.“, sie nahm Jack Mai ab und zusammen gingen sie durch die Straßen, die wie leergefegt waren.
 

Das Café, das in der Innenstadt liegt, war vom Sturm bis auf ein paar umgestürzte Blumentöpfe verschont geblieben. Sie betraten das Café und die kleine Glocke an der Tür erklang. Sie hörten ein leises Rumpeln und schon kamen ihnen Jolie und Daniel entgegen.
 

„Euch geht es gut!“, Jolie kam auf sie zugelaufen und schloss jeden in ihre Arme.
 

Die Kleinen, die mittlerweile aufgewacht waren, sahen sie mit großen, strahlenden Augen an. Daniel trat hinter Jolie und sah die Kleinen liebevoll an.
 

„Na ihr Stoppelhopser. Ich bin euer Onkel Daniel. Jolie hat mir schon begeistert von euch erzählt. Ihr seid wirklich süß.“, dabei stupste er Mai und Hotaru auf die Näschen.
 

„Jetzt, wo ich weiß, dass es euch gut geht, werde ich mich mal an die Arbeit machen. Ich habe schon von unterwegs angerufen, dass ich die Aufräumarbeiten gleich organisieren werde.“
 

„Ich werde mit dir kommen.“
 

„Nein, du bleibst hier bei den Kindern.“
 

„Nein, ich werde mit dir kommen. Ich denke, dass Jolie und Daniel sich gut um die drei kümmern werden.“
 

„Ja, Jack. Lass die Kinder ruhig hier. Wir werden schon gut auf sie aufpassen. Du brauchst jeden Mann um wieder alles in Gange zu bekommen!“
 

„Na gut, ihr habt mich überzeugt. Dann komm Haku, wir müssen uns beeilen.“, sie liefen so schnell sie konnten, ohne aufzufallen, zum Polizeihauptquartier.
 

Gefolgt von Haku betrat Jack sein Büro: „Was kann ich für sie tun Mr. Bannistor?“
 

„Gut, dass Sie hier sind Mrs. v. Heilbronn! Beschaffen Sie mir bitte den Bürgermeister so schnell wie möglich her, ach und bitte stellen Sie eine Verbindung zum Rundfunk her.“, ohne ein weiteres Wort verließ sie den Raum.
 

„Was hast du jetzt vor Jack?“
 

„Während wir darauf warten, dass der Bürgermeister endlich eintrifft, werde ich die Nachrichten informieren, dass wir freiwillige Helfer suchen. Dann werde ich Phil bitten nach allen Rudelmitgliedern zu suchen und zu überprüfen, ob es ihnen gut geht und die Krankenhäuser informieren, dass sie auf einen großen Ansturm gefasst sein müssen und sie natürlich Ersthelfer schicken sollen.“
 

„Die einzige Sache, die ich dir in diesem Fall abnehmen kann ist der Anruf bei Phil.“
 

„Am besten rufst du ihn gleich an. Hier ist seine Nummer, ich telefoniere jetzt mit den Nachrichten.“, Haku verließ den Raum.
 

„Könnte ich einmal ihr Telefon benutzen Mrs. v. Heilbronn?“
 

„Natürlich. Im Moment herrscht sowieso Ausnahmezustand."
 

„Danke.“, er nahm den Hörer ab und wählte Phils Nummer.
 

„Inspektor Reynolds hier.“
 

„Hallo Phil, hier ist Haku.“
 

„Ist etwas passiert?“
 

„Nein. Wir möchten dich darum bitten bei allen vorbeizuschauen und zu überprüfen, ob es ihnen gut geht.“
 

„Wird erledigt. Gibt es sonst noch etwas?“
 

„Du kannst noch freiwillige Helfer zusammentrommeln, sie sollen vor dem Polizeipräsidium auf mich warten.“
 

„Alles klar. Passt auf euch auf.“
 

„Machen wir und pass du auch gut auf dich auf!“, als er aufgelegt hatte, schaute Mrs. v. Heilbronn ihn geschockt an.
 

„Sie… Ihre Hände…“, Haku folgte ihrem Blick und schaute auf seine Hände. Sie waren über und über mit Blut beschmiert, er musste sich mehrmals an den Scherben der Dachziegel geschnitten haben, als er nach seiner Familie gegraben hatte.
 

„Halb so schlimm. Sie haben nicht zufällig Verbandszeug da? Ich meine, es gibt ja viele Leute, die kein Blut sehen können, da wäre es besser, wenn ich nicht so durch die Gegend laufe.“
 

„Ja kommen Sie mit.“, sie führte ihn in Jacks Badezimmer, in dem ein kleiner Erste-Hilfe-Koffer stand.
 

Während sie seine Hände versorgte sagte er: „Ich wollte mich nochmal bei Ihnen bedanken. Sie helfen mir jetzt schon zum zweiten Mal.“
 

„Ach dann sind Sie der Mitbewohner von Mr. Bannistor, der sich vor einiger Zeit am Daumen geschnitten hatte.“
 

„Ja. Ich schätze ich habe es im Moment mit Verletzungen an der Hand.“
 

„Sie sollten wirklich besser auf sich Acht geben.“
 

„Bitte sagen Sie Mr. Bannistor nichts davon. Er macht sich nur unnötig Sorgen. Sagen Sie ihm bitte nur Bescheid, dass ich draußen auf die freiwilligen Helfer warte.“
 

„Haben Sie ein Handy dabei?“
 

„Nein. Ich habe gar keins.“
 

„Ich leihe ihnen solange meins. Dort sind die wichtigsten Nummern eingespeichert. So kann Mr. Bannistor Sie jederzeit erreichen und Ihnen sagen, wo Sie gebraucht werden.“
 

„Danke, ich mache mich dann mal auf den Weg.“
 

„Passen Sie gut auf sich auf und seien Sie vorsichtig!“
 

„Ja, versprochen.“, er machte sich auf und wartete draußen auf die ersten Freiwilligen.
 

Sie klopfte an der Tür und trat dann ein: „Haku ist bereits nach Draußen gegangen und wartet dort auf die ersten Freiwilligen. Ich habe ihm mein Handy geliehen, damit Sie ihn jederzeit erreichen können. Ich dachte, dass das ihn Ihrem Sinne wäre.“
 

„Das haben Sie sehr gut gemacht, danke.“, er wählte sofort Mrs. v. Heilbronns Nummer, als sie den Raum verlassen hatte.
 

„Hey Haku. Pass auf, am besten du teilst die Gruppen so ein, dass in jeder Gruppe ein Rudelmitglied vorhanden ist. Den Rest des Rudels nimmst du mit in deine Gruppe. Ihr könnt effizienter arbeiten, wenn ihr keine Menschen bei euch habt, die eure Arbeit möglicherweise behindern.“
 

„Alles klar. Die ersten Helfer sind schon da. Ich werde noch eine halbe Stunde warten und nach und nach die ersten Gruppen losschicken. Ich gehe dann mit meiner Gruppe in das am stärksten betroffene Gebiet.“
 

„Das dürfte dann wohl ungefähr der Stadtteil sein, in dem wir wohnen. Am besten ihr geht nach Dobbins Creek, South Mountain Heights und Talasera. Diese Gebiete dürften wohl mit am stärksten betroffen sein, weil sie direkt am Stadtrand liegen. …Und Haku… pass auf dich auf.“
 

„Mach ich… das gleiche gilt für dich. Wir sehen uns heute Abend zu Hause.“, sie verabschiedeten sich und Mrs v. Heilbronn kam herein.
 

„Der Bürgermeister ist soeben eingetroffen.“
 

„Bringen Sie ihn in mein Büro.“
 

Erst spät abends fanden die beiden sich zu Hause wieder ein.
 

„Wie geht es dir Jack?“
 

„Gut. Mein Tag war einfach nur stressig.“, erst jetzt erblickte er Haku Hände.
 

„Was hast du gemacht?!“
 

„Oh das. Das braucht dich nicht zu beunruhigen Jack. Das ist in null Komma nichts wieder verheilt.“
 

„Das meinte ich, als ich gesagt habe, dass du auf dich aufpassen sollst.“, er löste die verdreckten Bandagen und blickte auf Hakus blutige, entzündete Hände.
 

„Das tut nichts zur Sache. Ich habe lieber ein paar verletzte Hände, als eine verschüttete Familie.“, Jack zog ihn ins Bad und hielt seine Hände unter kaltes Wasser.
 

„Du hast uns doch nicht etwa mit bloßen Händen ausgegraben?!“
 

„Was hätte ich denn tun sollen Jack?!“
 

„…Ich hätte vermutlich genauso reagiert, es tut mir leid. Ich mache mir nun einmal Sorgen um dich.“, er zog ihn zu sich und küsste ihn liebevoll.
 

„So und jetzt lass uns das hier neu verbinden.“, er desinfizierte die Wunden und legte Haku neue Bandagen an.
 

„Wir müssen noch die Kleinen von Jolie und Daniel abholen.“
 

Jack schüttelte mit dem Kopf: „Nein, ich habe schon mit ihnen telefoniert. Die drei bleiben heute Nacht bei den beiden.“
 

„Glaubst du, sie kommen mit ihnen klar?“
 

„Natürlich. Wenn sie das den ganzen Tag über geschafft haben, dann schaffen sie das auch die Nacht über.“
 

„Du hast recht. Was machen wir jetzt noch mit dem restlichen Abend?“
 

„Ich hätte da eine Idee, aber nur, wenn du noch nicht zu müde bist…“
 

„Ich bin ganz Ohr…“, Jack beugte sich zu seinem Ohr herab, strich mit seiner Zunge Hakus Ohrmuschel entlang und biss ihm dann ins Ohrläppchen.
 

„Angh… ob ich noch so fit bin?“
 

„Fit wirst du dabei…“, hauchte Jack ihm mit tiefer Stimme ins Ohr.
 

„Dann musst du aber sehr überzeugend sein.“, raunte Haku.
 

„Bin ich das nicht immer?“, fragte er, während er Haku langsam in Richtung Treppe schob.
 

„Ich kann mich nicht so recht dran erinnern. Das letzte Mal ist schon so lange her.“, sagte er mit einem verführerischen Grinsen.
 

„Dann sollte ich deine Erinnerung vielleicht mal ein wenig auffrischen.“, Jack biss Haku wieder leicht ins Ohr.
 

„Ja, vielleicht solltest du das.“, Haku schrie überrascht auf, als Jack ihn über seine Schulter warf und ihn nach Oben ins Schlafzimmer trug.
 

Er legte ihn wieder vorsichtig auf dem Bett ab und sah Haku tief in die Augen. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren küssten sie sich, immer heißer, immer inniger. Jack streichelte sanft und liebevoll Hakus Körper, während dieser seine Arme um Jacks Nacken schlang. Er zog Haku seine verdreckte und verschlissene Jeans aus und küsste sich von seinem Knie seine Innenseite entlang bis hin zu seiner schwarzen Boxershorts.

Als Haku Anstalten machte sich aufzusetzen und ihn zu berühren sagte Jack:
 

„Du bleibst heute ruhig liegen. Du musst deine Hände schonen.“
 

Er tat wie ihm geheißen und machte keine weiteren Anstalten sich aufzusetzen oder seine Hände zu benutzen. Jack fuhr mit seiner Zunge über den Stoff unter dem sich Hakus wachsende Erregung zu zeigen begann. Er knabberte an seiner Erhebung, ohne sie von dem Stoff zu befreien. Küsste sich dann nach Oben bis zu seinem Schlüsselbein und knabberte daran. Haku hob trotz des Verbotes eine Hand an, um Jacks Gesicht zu seinem zu führen. Als sie sich erneut küssten, spürte Jack Hakus herausragende Reißzähne. Sie küssten sich immer heißer, während Jacks Hand wieder nach unten wanderte. Haku Hand, die unbemerkt zu Jack Hintern gewandert war, kniff diesen. Mit einem Aufkeuchen Jacks fuhren auch seine Reißzähne aus und er biss Haku versehentlich in die Lippe. Wie um sich zu entschuldigen leckte er immer wieder über die blutende Stelle, während seine Finger sich ihren Weg in Haku bahnten und dieser sein Stöhnen nicht mehr unterdrücken konnte. Wieder vereinten sie ihre Lippen und Zungen zu innigen küssen, während Jack Haku Boxershorts von dessen Hüften zog und sich selbst seiner Beinkleider entledigte. Wie von selbst fanden sie ihren Weg zueinander und vereinigten sich wieder und wieder mit innigen Stößen, während hier und da ein leises Knurren durch ihre Kehlen schlich. Beide trieben sich eng umschlungen zum Höhepunkt und blieben dann, sich fest in den Armen haltend, liegen, während sie sich liebevoll in die Augen sahen. Als Jack sich aus Haku zurückzog seufzte dieser leise auf und schmiegte sich noch enger an Jack.

Beide trieben sie glücklich ins Land der Träume.
 

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Ich hoffe, dass sich das Warten für euch gelohnt hat und das euch das Kapitel gefällt! >.<

Mir schwirrte diese Idee schon ne ganze Weile im Kopf herum und ich dachte, dass dies der perfekte Augenblick sei um sie umzusetzten!^^

Es wird auf jeden Fall noch ein Kapi geben! Wann kann ich euch jetzt noch nicht so genau sagen... aber es kommt 100 pro!!!

Kapi und Szenenwünsche sind immer gerne gesehen! >.<

Also wenn ihr eine Idee habt, dann raus damit. Ich sammle sie und setzte die meisten davon auch um.^^

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Ryosae
2011-04-30T22:38:56+00:00 01.05.2011 00:38
Wow! Also das Kappi war wirklich richtig, richtig gut! Ich bin total baff! :D
Und ja. Ein besseres Timing dafür wäre bestimmt so schnell nicht mehr bekommen!
Arrgh! Ich musste die ganze Zeit so mitfiebern! Aber lustigerweise war sogar noch in diesem Kappi Humor dabei. Brian ist lol xDD
Und das Ende war auch toll.. xDD

Also alles in allem: Einfach nur super! :D

LG! :D
Von:  KaethchenvHeilbronn
2011-04-30T19:18:27+00:00 30.04.2011 21:18
OMG, naiiiiin! Nicht die Tornados aus der Realität auch noch in der Story...! Das hätt ich beim letzten Titel echt nicht gedacht, dass DAS die Fortsetzung wird!

Schrecklich, wie aufgewühlt Haku da im Keller war, aber nur verständlich! *mitgebibbert hat*

Aber dann lief ja alles glimpflich - und sie hatten die Nacht für sich! <3
Ich fand's voll lustig, wie Jack sich Haku über die Schulter geworfen hat! XD Wenn Frau Autorin nichts dagegen hat, dann muss das Alex unbedingt auch mal ausprobieren ;)

Ach, und eine Frage zum Abschluss, die wohl leider nicht mehr so viele lesen, da ich so spät kommentier:
Was ist Jacks Lieblingsmarke was Kleidung betrifft...?! XD
Von:  AngelHB
2011-04-30T13:58:02+00:00 30.04.2011 15:58
HI!

Das ist auch eine super Story. Bin schon sehr gespannt wie es weiter gehen wird.

LG Angel
Von:  dark-lucifer
2011-04-28T17:52:18+00:00 28.04.2011 19:52
also ich find deine FF voll genial & konnte überhaubt nich aufhörn zu lesen, und was ideen betrifft, fänd ics cool wenn zb. jemand aus hakus vergangenheit auftaucht der dann haku den hof macht oder ihn bedroht, irndwas in der art, dabei könnste gleich hakus vergangenheit etwas lüften. ich hoff dass da noch tolle kapis kommn, freu mich schon total. drauf
WEITER SOOOOO XDDDD


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