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Second Chance

Seiya x Usagi
von

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Die Zeit vergeht

Wenn man unsterblich ist, sieht man seine Familie und seine Freunde nach und nach sterben, es war also alles andere als etwas, worauf man neidisch sein konnte. So erging es auch der Königin. Sie alterte nicht, genauso wenig wie ihre engsten Vertrauten. Sie sahen zu, wie die Menschen, die sie einst beschützten, starben und nur ihre Nachkömmlinge übrig ließen.
 

„Woran denkst du?“
 

„Endymion, du sollst doch liegen bleiben, hat der Arzt gesagt.“
 

„Lass das mal meine Sorge sein, Serenity.“
 

Der Mann mit den grauen Haaren schaute seine Liebste voller Liebe an. Er wusste, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb. Er hatte sich geweigert, weiterhin die Energie des Silberkristall zu nutzen, um unsterblich zu sein. Er war eben doch nur ein Mensch und seine Frau, sie war unsterblich, sie war ein Wesen des Mondes, jemand, der mehrere tausend Jahre alt werden konnte. Seit sie ihr 21. Lebensjahr erreicht hatte, alterte sie nicht mehr und mit ihr ihre Freunde, sie alle waren aus einer uralten Zeit heraus wiedergeboren worden, sie waren keine Menschen. Je mehr er anfing, zu altern, desto mehr hatte er dies mitbekommen.
 

„Du musst dich schonen.“
 

Damit stand die Königin auf und wollte zu ihrem Mann und ihm helfen, doch dieser setzte sich ohne ihr Zutun auf die Kristallbank, die sich dem großen Balkon befand, der genau an ihrem Schlafzimmer angrenzte.
 

„Ich bin alt, das ist normal.“
 

„Sag so etwas nicht. Ich könnte...“
 

„Nein, wir hatten doch dieses Thema schon. Meine Zeit läuft ab und das weißt du. Ich habe von vornherein gesagt, dass ich die Energie nicht empfangen möchte.“
 

Er lächelte sie liebevoll an. Sie ging zu ihm und strich ihm eine verwirrte graue Haarsträhne aus dem Gesicht.
 

„Deine Tochter und ich brauchen dich.“
 

„Chibiusa wird genau wie du ohne mich leben müssen. Ich bin nur ein Mensch, doch ihr, ihr seid Wesen des Mondes. Ihr müsst über den Frieden wachen, so ist es eure Bestimmung. Wir Menschen hingegen sind vergänglich.“
 

Tränen liefen der jungen Königin über die Wange.
 

„Wie soll ich ohne dich das Reich regieren können?“
 

„Die anderen werden dich unterstützen und eure Töchter. Ihr seid die Zukunft unseres Volkes, vergiss das nicht.“
 

„Endymion...“
 

Und damit beugte die Königin sich zu ihrem Gemahl und gab ihm einen zärtlichen Kuss. Es konnte keiner wissen, dass dies ihr letzter gewesen war.

Der Abschied

„Wir stehen heute hier, um uns von unserem geliebten König, treuen Mann und liebevollen Vater zu verabschieden. Es ist ein schwerer Verlust....“
 

Eine Woche nach dem Gespräch der Königin mit ihrem Mann starb dieser friedlich in seinem Bett. Die Königin hatte es gewusst, sie spürte, dass sein Licht mehr und mehr verblasste und als es erloschen war, war sie die erste, die ihn leblos in seinem Bett sah. Sie hielt die Tränen zurück, sie wusste, dass dies unvermeidbar war. Er hatte Recht gehabt, er war nur ein Mensch, doch sie, auf ihr lastete das Schicksal eines ganzen Volkes, einer ganzen Ära.
 

Nun saß sie zusammen mit ihrer Tochter Chibiusa in vorderster Reihe und lauschte dem Trauergottesdienst. Ihre acht Verbündeten saßen rechts und links neben ihnen. Keiner sagte ein Wort. Sie wussten, dass dies geschehen würde, sie wusste, dass sie ihre menschliche Familie verlieren würden, ja das wussten sie alle.
 

Ihre Tochter saß nah bei der Königin und weinte. Trotz das sie nicht älter aussah, wie 21 war sie bereits um die 50 Jahre. Keiner von ihnen alterte. Die Königin nahm die Hand ihrer Tochter und sprach ihr beruhigende Worte zu. Die Prinzessin wurde schon früh darauf vorbereitet, dass sie anders als die anderen Kinder war. Auch in ihr floss das Blut des Mondes.
 

Nach einer Stunde war der Gottesdienst beendet und man brachte den Leichnam des einstigen Königs auf die Hügel vor der Stadt. Dort würde man ihm die letzte Ehre erweisen. Als die Krieger mit ihrer Königin und Prinzessin dort ankamen, waren weit und breit nur Menschen zu sehen, einige erkannte die Königin genauso wie ihre Freundinnen. Sie lächelten ihnen traurig entgegen. Auch sie würden irgendwann verschwinden und zurück blieb das einstige Sailor Team.
 

Als die Sonne am Untergehen war, wurde das Feuer entfacht und es erklang das traurige Lied des Lichts, das von Luna gesungen wurde. Sie stand zusammen mit ihrer Familie dicht neben dem geflügelten Pferd. Pegasus, er hatte es sich nicht nehmen lassen, seinem König ein letztes Mal zur Seite zu stehen.
 

Als das Feuer erloschen war, war es bereits mitten in der Nacht, doch noch immer stand die Königin vor diesem Haufen Asche, erst jetzt, wo alle gegangen waren, ließ sie ihren Tränen freien Lauf.
 

„Liebste, weine nicht.“
 

„Endymion?“
 

Die Königin schaute auf und vor ihr erschien ein helles Licht und nach einer Weile konnte sie ihren Gemahl darin ausmachen.
 

„Weine nicht, dies ist das Leben.“
 

„Was ist das für ein Leben ohne dich, ich brauche dich.“
 

„Du brauchst Liebe an deiner Seite, dies ist gewiss, doch meine Zeit ist rum. Weine nicht.“
 

„Endymion, was soll ich nur tun? Wie soll ich ohne dich leben können?“
 

„Denk an deine Freunde und an unsere Tochter, sie brauchen dich alle und denk an die Vergangenheit, Liebste...“
 

Damit schwand das Bild des verstorbenen Königs und die Königin wusste, dies war das letzte Mal, dass sie ihn gesehen hatte. Seine letzte Energie hatte er geopfert, um ihr diese Botschaft zu überbringen.
 

„Liebster.....“

Die Botschaft

Die Tage wurden zu Wochen und die Wochen zu Monaten, schließlich war fast ein Jahr vergangen, seit der König von seinem Volk und seiner Familie gegangen war. Die Menschen gingen ihrer Tätigkeit nach und nach wieder nach und auch die Königin tat alles daran, dass das Volk weiterhin sorgenfrei leben konnte, doch sie konnte den Schmerz in ihrer Brust nicht vergessen.
 

„Mutter?“
 

„Chibiusa, was gibt es?“
 

„Helios und ich wollen Vater besuchen, wenn es dir nichts ausmacht.“
 

„Nein, natürlich nicht. Richte Helios liebe Grüße von mir aus.“
 

„Ja...“
 

Damit verbeugte sich die Prinzessin vor ihrer Mutter und verließ den Thronsaal. Sie wusste, dass ihre Mutter genau wie sie noch immer litt. Auch sie vermisste ihren Vater schrecklich. Sie teilte das Schicksal ihrer Mutter mit dem Mann, den sie liebte, nicht, denn ihr Liebster war wie sie, unsterblich.
 

Als sie auf dem großen Hof ankam, stand er bereits vor ihr, jedoch als Pegasus, der Hüter der Träume. Wenn sie ihn sah, dachte sie an ihre Mutter und die anderen, sie waren so traurig. Keiner wollte es sich anmerken lassen, doch sie waren es und sie fragte sich, ob sie jemals wieder froh sein konnten.
 

„Liebste, was hast du?“
 

„Ich mache mir Sorgen um Mutter und die anderen.“
 

Sie stieg auf den Rücken des Pegasus und schon hob er vom Boden ab und schwebte in Richtung der Hügel vor der Stadt.
 

„Sie haben sich seit Anbeginn der Zeit geliebt, es ist normal, dass deine Mutter trauert und die anderen...“
 

„Ryo und Yuichiru haben damals das Licht von Mars und Merkur angenommen, sodass sie nicht sterben können, doch was ist mit Venus und Jupiter. Sie sind noch immer alleine und meine Mutter, ob sie jemals wieder richtig glücklich sein kann.“
 

„Wer weiß...“
 

Sanft landete das geflügelte Pferd vor dem Grab des Königs und verwandelte sich in Helios, ein junger Mann mit weißen Haaren. Er nahm seine Geliebte bei der Hand und ging gemeinsam mit ihr zum Grabmal.
 

„Ich glaube nicht, dass Vater wollte, dass Mutter alleine bleibt oder die anderen. Das hätte er nicht gewollt. Er hat immer die Geschichten über sie erzählt, als sie noch jung war. Sie hatte Spaß am Leben, doch dieser Spaß erlosch als er starb. Ist das gerecht?“
 

Die Prinzessin ließ sich auf die Knie sinken und schaute den Grabstein an.
 

„Gewiss würde er das nicht wollen, aber....“
 

Verwundert drehte die Prinzessin sich um.
 

„Aber was?“
 

„Nichts, es ist nichts.“
 

„Du verschweigst mir etwas Helios, was ist es?“
 

Helios schaute seiner Liebsten in die Augen. Der König hatte es ihm anvertraut, kurz bevor er starb. Doch durfte er es preisgeben. Er kam sich wie ein Verräter vor, wenn er dies tun würde.
 

„Dein Vater erzählte mir, dass lange vor deiner Geburt, ein junger Krieger deine Mutter sehr geliebt hat.“
 

„Davon hat mir keiner etwas erzählt.“
 

„Deine Eltern waren sich einig, es zu bewahren bis die Zeit gekommen war, jedoch verging die Zeit und diese Geschichte geriet in Vergessenheit.“
 

„Wer ist dieser Mann gewesen?“
 

„Er sei von einem Planeten namens Kinmoku.“
 

„Kinmoku? Diesen Namen habe ich schon einmal gehört, ja bei Merkur, als sie die Sternenkarte entwarf, erinnerst du dich. Wir waren damals alle dort und haben sie uns angeschaut.“
 

„Richtig.“
 

„Erzähl weiter.“
 

„Er sei wohl im Alter deiner Mutter gewesen und hat sie zu einer Zeit sehr unterstützt, als Krieg herrschte und dein Vater nicht da war.“

„Warum haben sie mir nie über ihn erzählt.“
 

„Er hat wohl zwei Freunde dabei gehabt, die deine Mutter ebenfalls sehr unterstützt hatten.“
 

Und dann weiteten sich die Augen der Prinzessin.
 

„Helios, glaubst du, Vater hat dir diese Geschichte erzählt, damit wir diese drei Krieger finden und hierher bringen?“
 

„Selbst wenn, überlege bitte, wir alt sie mittlerweile sein müssen.“
 

„Aber wenn sie noch leben, könnten doch Mutter, Jupiter und Venus ihnen das Licht der Planten und des Mondes geben und damit..“
 

„Vergisst du da nicht etwas? Dies geht nur, wenn wahre Liebe vorhanden ist. Und eure Mutter hat immer nur euren Vater geliebt.“
 

„Wir müssen es versuchen, lass uns zu den anderen zurückgehen, lass uns versuchen, herauszufinden, wo sie sind. Bitte, eine andere Chance haben wir nicht.“
 

Helios schaute seine Liebste lange an. Selbst wenn er wollte, er konnte ihr nichts abschlagen und sie hatte Recht, vielleicht würde so das Glück erneut in das Reich einkehren und die Königin würde aufhören, in Trauer zu leben.
 

„Ein Versuch ist es wert.“
 

„Oh Helios danke....“
 

Damit stand sie auf und ging auf ihn zu. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf den Mund, den er sofort erwiderte. Als sie sich voneinander lösten, schauten sie zu dem Grabmal des Königs.
 

„Vater, wir werden Mutter wieder glücklich machen und die anderen auch, das schwöre ich.“

Der Entschluss

Es dämmerte bereits als sie im Palast wieder ankamen. Sofort suchten sie Sailor Merkur auf, diese war mehr als überrascht die Prinzessin und den Hüter Elysions zu sehen.
 

„Das ist aber eine Überraschung, Euer Hoheit, Helios.“
 

„Es tut uns leid, dass wir dich noch so spät stören, aber...“
 

„Kleine Lady...“
 

„Aqua, hallo. Äh können wir rein kommen?“
 

„Natürlich, los kommt rein.“
 

„Aqua!!“
 

„Sorry.“
 

Die Tochter der Wasserkriegerin war ein Jahr jünger als Chibiusa und genau wie ihre Mutter Merker, außer, dass sie etwas mehr Temperament hatte.
 

„Setzt euch, Ryo, Chibiusa ist da.“
 

„Was, hey, wie geht’s dir? Grüß dich Helios.“
 

„Hallo.“
 

„Es ist so, wir ähm....euch ist doch sicher auch aufgefallen, dass, seit Vater tot ist, kein so rechtes Glück mehr hier eingekehrt ist oder?“
 

Die Blicke der drei verrieten, dass sie wussten, was die Prinzessin meinte.
 

„Und Helios und ich haben vielleicht eine Idee, wie wir das endlich ändern können.“
 

„Euer Hoheit, ich weiß wirklich nicht, wie....“
 

„Starlights.“
 

Bei diesem Namen schaute Merkur sofort auf.
 

„Woher kennt ihr diesen Namen?“
 

„Der König vertraute Helios dies vor seinem Tod an.“
 

„Ist das wahr, Helios?“
 

„Ja, Sailor Merkur.“
 

„Wer ist das Mutter?“
 

Die Königin des Wasserplaneten stand auf und ging zum Fenster.
 

„Diesen Namen habe ich seit über 50 oder 60 Jahren nicht mehr gehört...sie sind Freunde von uns gewesen und waren eine große Hilfe für die Königin in ihrem Kampf gegen Sailor Chaos.“
 

„Der König erwähnte einen Krieger besonde....“
 

„Seiya...“
 

Sailor Merkur drehte sich zu ihren Freunden und ihrer Familie um und schaute diese liebevoll an.
 

„Seiya Kou alias Sailor Star Fighter, ein Charmeur, wie er im Buche steht, doch mit einem sehr sehr guten Herzen. Er hat eure Mutter sehr geliebt, Chibiusa, mehr als sein eigenes Leben.“
 

„Und die anderen beiden?“
 

„Yaten und Taiki oder auch Sailor Star Maker und Sailor Star Healer. Die drei hatten so unterschiedliche Charaktere, doch sie haben sich dadurch sehr gut ergänzt und sie....“
 

Doch die Königin des Wassers brach ab.
 

„Sie wurden ein Teil eures Teams, nicht wahr Mutter?“
 

„Aqua?“
 

„Vater hat es mir erzählt.“
 

„Aber Ryu.“
 

„Sie waren immer ein Teil eures Teams und sie sind eure Freunde, bis heute, auch wenn ihr euch schon sehr sehr lange nicht mehr gesehen habt.“
 

„Wie können wir zu ihnen?“
 

„Ihr wollt zu ihnen? Vielleicht sind sie schon nicht mehr am leben, sie sind nicht ... unsterblich.“
 

„Aber es ist ein Versuch wert, oder? Um Mutter und euch wieder lachen zu sehen, müssen wir es versuchen.“
 

„Chibiusa...“
 

„Vater hatte einen bestimmten Grund, es Helios zu erzählen, da bin ich mir sicher. Er wusste, dass Helios es mir anvertraut, ganz sicher.“
 

„Amy, es ist ein Versuch wert.“
 

Sailor Merkur schaute sich erstaunt zu ihrem Mann um, solange hatte sie niemand mehr bei ihrem menschlichen Namen genannt. Sie schaute erneut zu der Tochter ihrer besten Freundin und nickte.
 

„Wartet kurz.“
 

Nach einer Weile kam sie wieder und brachte die Sternenkarte, die sie damals so viele Jahre gekostet hatte. Sie entfaltete sie und sofort wurde der Raum mit einzelnen Sternen durchflutet.
 

„Das ist der Planet, Kinmoku, dort sollten sie eigentlich leben.“
 

„Sie leben, da bin ich mir sicher, es muss einfach so sein. Wie kommen wir dort hin.“
 

Sofort verschwand die Sternenkarte.
 

„Durch das Raumportal, aber ich weiß nicht, ob ihr ohne weiteres hindurch könnt und selbst wenn, es wäre für euch viel zu gefährlich.“
 

„Ich werde gehen.“
 

„Und ich begleite sie.“
 

Alle drehten sich überrascht um als sie die Stimme der Königin der Schönheit hinter sich vernahmen.
 

„Venus.“
 

„Ich wollte wirklich nicht lauschen, aber nachdem ich diesen Namen gehört habe, konnte ich nicht anders.“
 

„Wie bist du herein gekommen?“
 

„Schon vergessen, ich bin eine Halbgöttin, Ryu.“
 

„Dann es ist also entschieden...“
 

„Und was sagen wir eurer Mutter, kleine Lady?“
 

Daran hatte die Prinzessin nicht gedacht, an ihre Mutter. Sie würde sie niemals gehen lassen.
 

„Ich mache euch einen Vorschlag, Jupiter und ich werden gehen und ihr bleibt hier.“
 

„Aber, nein...ich werde mitgehen, es betrifft meine Mutter und ich bin alt genug, immerhin bin ich auch eine Sailorkriegerin.“
 

Alle im Raum wusste, dass sie die Prinzessin nicht mehr umstimmen konnten, sie würde ihren Plan nun nicht mehr aufgeben, dafür war sie zu sehr Tochter von ihrer engsten Freundin. Als Chibiusa und Helios sich verabschiedet und entschieden hatten, dass sie morgen Nacht aufbrechen würden, blieben nur noch Venus und Merkur zurück. Ryu und Aqua ließen die zwei Frauen alleine miteinander sprechen.
 

„Venus, es könnte sein, dass sie schon gar nicht mehr leben.“
 

„Glaubst du das?“
 

„Ich hoffe es nicht und selbst wenn, sie haben ein normales Menschenalter und wer weiß, ob Seiya sie überhaupt noch liebt.“
 

„Das können wir nicht wissen, aber es ist einen Versuch wert und die Prinzessin hat Recht, das Lachen muss zurückkehren, auch in unsere Gesichter.“
 

„Ist er der Grund, warum du mit gehst, dass du noch immer alleine bist?“
 

Nun schaute die Kriegerin der Liebe traurig in die Augen ihrer Freundin und nickte.
 

„Ich habe ihn nie vergessen können, seine Augen, seine Stimme, seine Art. Ihm gehört mein Herz und es wird ihm immer gehören, egal was passiert. Für mich gibt es keinen anderen.“
 

„Oh Venus...“
 

„Damals war ich zu naiv, als es ihm zu sagen, diesen Fehler möchte ich einfach wieder gut machen.“
 

„Wenn keine Liebe vorhanden ist, wird das Licht nicht wirken.“
 

„Ich weiß, aber so habe ich wenigstens die Chance ihm mein Herz zu öffnen und endlich diesen Druck zu lösen.“
 

Damit ging Sailor Venus und ließ eine stirnrunzelnde Sailor Merkur zurück. Wer weiß, vielleicht war es ja eine zweite Chance, doch dafür mussten sie wissen, ob die drei noch lebten. Wenn nicht, würde noch mehr Trauer über sie fallen, als ohnehin schon über ihnen lag.

Die Mission beginnt

„Aber Chibiusa.“
 

„Mutter, es ist doch für nicht lange, nur ein paar Tage, vielleicht eine Woche.“
 

„Du kannst doch auch hier trainieren.“
 

Die Prinzessin sprach nun bereits seit knapp einer Stunde auf ihre Mutter ein. Sie hatte ihr erzählt, dass sie eine Weile weg möchte, um sich besser auf ihr Training zu konzentrieren, natürlich war dies gelogen, aber sonst hätte sie sie niemals gehen lassen.
 

„Bitte Mutter, es ist doch nicht lange.“
 

„Na gut, aber pass bitte gut auf dich auf.“
 

„Venus und Jupiter und Helios sind bei mir, was soll da schon schief gehen.“
 

„Ich hoffe, du hast Recht.“
 

„Mutter...“
 

Die Prinzessin ging auf ihre Mutter zu und umarmte sie. Sie wusste, dass ihre Mutter einen weiteren Schicksalsschlag nicht standhielt, wenn niemand da war, der ihr den nötigen Halt gab, doch um genau dies wieder zu ermöglichen, musste sie diese Reise unternehmen.
 

„Ich bin bald zurück, versprochen und vielleicht bist du dann ja auch überrascht.“
 

„Das bin ich jedes Mal, wenn du zurückkommst und wieder hübscher geworden bist.“
 

Damit beugte sich die Königin zu ihrer Tochter hinunter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
 

„Sei vorsichtig und überanstreng dich nicht.“
 

„Nein...also dann, es dämmert schon und ich habe gesagt, ich bin ausnahmsweise mal pünktlich.“
 

„Ja klar, dann los und denk an deine arme Mutter.“
 

„Jaaaaa...“
 

Und dann verschwand die Prinzessin aus dem Gemach ihrer Mutter. Sie hatte bemerkt, dass ihre Mutter tiefe Augenringe hatte und stetig abnahm. Wie lange würde sie den Schmerz noch ertragen können?
 

Es war bereits dunkel geworden als sie am Portal ankam und sofort leuchtete ihr ein angenehm rotes Licht entgegen.
 

„Poo..“
 

„Hallo Kleine Lady.“
 

„Es ist schon eine Weile her.“
 

„Ihr seid auch immer beschäftigt.“
 

Damit deutete die grünhaarige auf den jungen Mann, der bei Venus und Jupiter stand. Sailor Jupiter war zunächst dagegen gewesen, doch nachdem sie gehört hatte, dass es letztendlich die Idee des Königs war, war sie sofort dabei. Keiner wusste, was sie erwarten würde.
 

„Ihr seid euch also sicher?“
 

„Ja, Pluto, es ist die einzige Chance.“
 

„Uranus und Neptun sind nicht sehr begeistert von dieser Idee...“
 

„Kein Wunder, Uranus kann Fighter nicht ausstehen.“
 

Die Prinzessin und Helios schauten sich irritiert an und als sie keine Antwort bekamen, nahmen sie es stillschweigend hin.
 

„Also, dann viel Glück.“
 

Sailor Pluto erhob ihr Schlüsselzepter und im nächsten Moment öffnete sich das große steinerne Portal.
 

„Geht immer gerade aus, dann müsstet ihr direkt am Tor von Kinmoku ankommen.“
 

„Ja...“
 

Chibiusa und Helios gingen bereits vor, doch Pluto hielt die übrigen beiden Krieger noch einen Moment zurück.
 

„Bringt die drei nach Hause.“
 

Jupiter und Venus hätten viel erwartet, aber nicht das. Sailor Pluto hatte nie zu erkennen gegeben, ob sie die drei mochte, doch nun lächelte sie.
 

„Das werden wir.“
 

Und damit gingen die beiden Krieger durch hindurch, hinein in eine ungewisse Episode ihres Lebens.

Die Ankunft

Sie waren schon ca. zwei Stunden unterwegs als sie endlich das Tor erreicht hatten. Es war ebenso aus Stein wie auf der Erde und es ging eine angenehme Wärme von ihm aus.
 

„Seltsam, keine Wachen.“
 

„Ist doch gut so?“
 

Doch kaum hatte die Gruppe das Thema angesprochen, als eine Energiewelle sie traf und unsanft zu Boden warf.
 

„Wer wagt es, in unser Reich einzudringen?“
 

„Aua...das hat weh getan.“
 

„Krieger der Erde, Sailor Venus, Sailor Jupiter wünschen mit der Königin von Kinmoku zu sprechen.“
 

Stille trat ein und Venus schaute leicht verunsichert zu Jupiter. Die beiden hatten sich vor die Jüngeren gestellt.
 

„Und was jetzt?“
 

„Pscht....“
 

„Venus sagt ihr?“
 

Jetzt war es Sailor Venus, die irritiert schaute, sie hätte nicht erwartet, dass man ihren Namen hier kannte. Aus dem Schatten kam eine Person hervor, sofort machten sich alle zum Kampf bereit.
 

„Keine Angst.“
 

Als die Person in ihrer Nähe stand, klopfte Venus Herz bis zum Hals. Diese Kriegerin sah Yaten zum Verwechseln ähnlich.
 

„Eure Namen sind mehr als bekannt, jeder kennt die Geschichten über das Chaos und über eure Mütter.“
 

Die vier Krieger schauten sich irritiert an. Dieser junge Kerl dachte, sie wären die Kinder von.....
 

„Äh...und wer bist du?“
 

„Yatoru, Wächter über dieses Portal.“
 

„Yatoru?“
 

Venus Herz drohte auszusetzen, das war doch kein Zufall oder?
 

„Kommt, ich bringe euch zum Palast.“
 

Eine Handbewegung von diesem Krieger und das Tor öffnete sich.

Eine alte Freundin – das erste Wiedersehen

Das Reich, was sich vor ihnen erstreckte, war wunderschön. Überall blühte es, man hörte Vögel zwitschern und es roch nach dem Duft von Kakyuu. Yatoru führte sie durch die Stadt und sofort galt die Aufmerksamkeit der umherstehenden Leute allein ihnen.
 

„Ich hasse das. Wir hätten vielleicht ein paar Reiseumhänge mitnehmen sollen.“
 

„Keine Angst, ich bin doch da.“
 

„Ja...“
 

„So da wären wir. Sagt der Königin Bescheid, Besuch ist für sie da.“
 

Die beiden Wachen, die das Tor bewachten, nickten kurz und gingen dann ins Innere des Palastes.
 

Venus konnte nur immer und immer wieder Yatoru anschauen, die Ähnlichkeit war erschreckend. Die gleichen Augen, die gleiche Haarfrisur, nur er war größer als .....
 

„Ihr könnt rein, die Königin erwartet euch.“
 

„Na dann mal los.“
 

Yatoru ging voraus und als sie den Thronsaal betraten, kam ihnen sofort eine bekannte Energie entgegen. Sie schauten sich um und auf dem Thron saß eine Königin, lange rote Haare, die sie offen trug und sie anlächelte. Sie sah Kakyuu zum Verwechseln ähnlich, doch sie war es nicht.
 

„Ihr seid also die Krieger der Erde, es ist mir eine Ehre.“
 

Die Königin erhob sich und verbeugte sich vor ihnen und Yatoru tat es ihr gleich.
 

„Bitte verbeugt euch nicht, dafür gibt es keinen Grund.“
 

„Natürlich, meine Großmutter erzählt noch heute eure Geschichte.“
 

„Eure Großmutter?“
 

„Kakyuu.“
 

Erleichterung ging durch die Halle, Kakyuu war am Leben.
 

„Euer Hoheit.“
 

Chibiusa war aus der Reihe ihrer Freunde hervor getreten. Sie wollte auf den Punkt kommen. Sie musste einfach Gewissheit haben.
 

„Ich bin die Prinzessin über Mond und Erde, mein Name ist Chibiusa und wir sind aus einem ganz bestimmten Grund hierher gekommen.“
 

„Die Tochter von Neo-Queen Serenity.“
 

„Ihr kennt diesen Namen.“
 

Jetzt schauten sich doch recht alle verwundert an. Sie hatten gedacht, dass niemand davon wüsste, von der Wiedergeburt vom Mondkönigreich auf der Erde.
 

„Natürlich, jeder weiß davon in der Galaxie.“
 

Venus und Jupiter schauten sich an und hatten den gleichen Gedanken: Galaxia. Anders konnten sie sich das nicht erklären.
 

„Aber ihr seid bestimmt nicht deswegen den weiten Weg hierher gekommen. Was kann ich für euch tun?“
 

„Na ja, um ehrlich zu sein, suchen wir jemanden.“
 

„Star Healer, Star Maker und Star Fighter.“
 

„Ihr sucht meinen Großvater?“
 

Sofort drehten sich die vier um und starrten Yatoru überrascht an. Daher auch die Ähnlichkeit.
 

„Ja, weißt du, wo er ist?“
 

„Er lebt hier im Palast, aber....“
 

Venus sprang auf den Jungen zu und hielt ihn am Arm fest. Dieser blickte nur überrascht zurück.
 

„Das heißt, er ist am Leben?“
 

„Äh ja...“
 

„Moment mal...“
 

Alle drehten sich nun zu der Königin zurück, dessen Name ihnen nach wie vor unbekannt war.
 

„Ihr seid doch die Töchter des legendären Sailor Teams oder?“
 

Jetzt stockte allen der Atem.
 

„Kagora.“
 

Diese Stimme, sie war Venus und Jupiter vertraut, sie schauten nach rechts und da stand sie, Kakyuu, nur sehr viel älter, doch sie hatte ihre Eleganz und liebevolle Art nicht verloren.
 

„Großmutter, was machst du hier.“
 

„Ich habe Stimmen gehört und und....“
 

Dann stockte die alte Dame und starrte in die Gesichter ihrer einstigen Freunde.
 

„Das gibt es doch nicht.“
 

„Großmutter, was hast du?“
 

Doch sie antworte nicht, stattdessen ging sie auf die Mädchen von der Erde zu und erst als sie kurz vor ihnen stand, blieb sie stehen.
 

„Oh mein Gott, ihr seid es. Ihr seid es tatsächlich, aber ihr seid keinen Tag gealtert.“
 

„Hallo Kakyuu.“
 

Venus war die erste, die sprach, sie ging auf die ehemalige wertvolle Helferin von damals zu und verbeugte sich, die anderen taten es ihr gleich.
 

„Das ist doch einfach unmöglich, es sei denn, die Legenden sind wahr.“
 

„Kakyuu, wir haben wirklich eine ernste Angelegenheit mit euch zu besprechen.“
 

„Großmutter, kennst du diese Krieger etwa?“
 

Kakyuu blinzelte die Tränen weg, die ihnen in die Augen kamen und schaute dann zu ihrer Enkelin.
 

„Ja, mein Kind, das sind Krieger des Sailor Teams.“
 

Die junge Königin konnte nichts weiter sagen, sie starrte die Krieger einfach nur an.
 

„Kakyuu, es ist wirklich wichtig.“
 

„Jupiter? Seit wann bist du so ernst.“
 

„Kakyuu, es geht um die Sailor Starlights.“
 

„Das habe ich mir fast gedacht. Kommt. Yatoru kommst du bitte auch mit.“
 

„Großmutter?“

Das Wiedersehen – Die Zeiger beginnen sich zu bewegen

Gemeinsam begab sich die Gruppen in ein großes Zimmer, überall duftete es nach diesem Gewürz.
 

„Ihr seid also Sailor Moons Tochter.“
 

Chibiusa war überrascht, direkt von dieser alten Dame angesprochen zu werden.
 

„Äh ja.“
 

„Ihr seid ihr wie aus dem Gesicht geschnitten. Kommt nehmt Platz. Kagora, deine Mutter hat dich vorhin gesucht, sei so gut und geh zu ihr und sag deinem Großvater Bescheid, dass Besuch da ist.“
 

„Großvater, aber er ist noch zu schwach...“
 

„Tu es einfach.“
 

„Ja...“
 

„Yatoru, hol du bitte deinen Großvater und auch den von Toka. Sagt aber keinem, was für ein Besuch hier ist.“
 

Verständnislos verließen die beiden den Raum und ließen eine irritierte Gruppe zurück.
 

„Kakyuu...wir sind hier wegen...“
 

„Starlights, ich mag als sein, aber ich bin nicht taub.“
 

Liebevoll schaute die einst so wunderschöne Kakyuu ihre Freundinnen an.
 

„Ich habe sie soeben rufen lassen. Yatoru ist Yatens Enkel und Toka Taikis Enkelin und Kagora ist Seiyas Enkelin. Ja, Seiya und ich sind verheiratet. Die drei haben damals ihre Kräfte niedergelegt.“
 

Dies war ein Schock, sie hatten mit vielem gerechnet, aber nicht damit, nicht damit, dass die Starlights eine Familie haben könnten. Dies war allen nicht in den Sinn gekommen. Sollte ihre Mission hier schon enden?
 

„Das freut uns für euch.“
 

Chibiusa stand auf und ging zu dem großen Fenster. Wenn Seiya verheiratet war, dann liebte er ihre Mutter nicht mehr. Sie hatte versagt. Erst als es klopfte, drehte sie sich um. Sofort versteckten sich Jupiter und Venus, was ein überraschtes Gesicht von Kakyuu zur Folge hatte.
 

„Kakyuu, du hast uns rufen lassen?“
 

Venus Herz setzte abermals aus, aber nur weil sie seine Energie sofort erkannte und Jupiters die von Star Maker.
 

„Wo ist Seiya?“
 

„Ein alter Mann ist auch kein D-Zug.“
 

Chibiusa drehte sich langsam um und schaute in zwei stahlblaue Augen, diese Augen erinnerten sie sofort an ihren Vater. Und doch war er so anders. Er hatte noch immer den Pferdeschwanz, von dem man ihr berichtete, doch seine Haare waren weiß geworden und er wirkte angeschlagen.
 

„Verzeih Liebling, habe ich fast vergessen.“
 

Seiya schaute auf und direkt zu Chibiusa. Diese hatte die Luft angehalten und versuchte ihren Blick zu lösen und schaute nun zu den anderen. Auch sie hatten die üblichen Spuren des Alters. Sie schloss für einen Moment die Augen, ja, ihre Vermutung stimmte, Seiya hatte weniger Zeit als die anderen. Sofort bildeten sich Tränen in ihren Augen. Helios ging zu ihr, doch sie schaute ihn nur an schüttelte den Kopf.
 

Die Sailor Krieger schauten ihren Schützling traurig an, auch sie erkannten die Wahrheit.
 

„Was geht hier vor?“
 

Sofort verleierte Venus die Augen, so genervt konnte nur einer reden.
 

„Yaten, Taiki, Seiya, es ist Besuch für euch da. Ihr könnt ruhig raus kommen, hier ist keiner, der euch beißen will.“
 

Jupiter schaute Venus an und diese nickte. Schnell wischten sie sich ein paar Tränen weg und dann gingen sie hinter dem Vorhang hervor. Die drei Männer vor ihnen zogen scharf die Luft ein.
 

„Hey Jungs, lang nicht gesehen.“
 

Keiner der Männer brachte ein Wort heraus. Das konnte doch einfach nicht sein. Das konnten unmöglich die Mädchen von damals sein. Sie waren um keinen einzigen Tag gealtert, reifer ja, gealtert nein.
 

„Aber, das....“
 

Venus war die erste, die auf die drei zuging und dann einen nach dem anderen in die Arme nahm. Als sie an Yaten kam, rollte eine einzelne Träne ihrer Wange herab.
 

„Wir sind es, du Blödmann, in Leib und Seele.“
 

Doch mehr konnte sie nicht sagen, sie hatte den Wucht ihrer eigenen Gefühle einfach nicht eingeschätzt, erst als weitere Krieger hinzukamen und sich zu den Starlights gesellten, kämpfte sie ihre Tränen zurück.
 

„Wie ist das möglich?“
 

„Wir sind Menschen des Mondes, mit unserem 21. Lebensjahr hören wir auf zu altern.“
 

Chibiusa hatte automatisch auf die Frage von Seiya geantwortet und dieser schaute sie verwirrt an.
 

„Sie ist Sailor Moons Tochter, Seiya.“
 

Es war Kakyuu, die diese Tatsache ans Licht brachte und sofort weiteten sich Seiyas Augen. Doch statt irgendetwas zu sagen, drehte er sich um und ging.
 

„Vater, warte.“
 

„Serena, lass ihn gehen.“
 

„Aber Mutter.“
 

Chibiusa achtete nicht auf die anderen, sondern lief dem ergrauten Mann hinterher. Er hatte sich an einem Pfeiler abgestützt und starrte vor sich hin.
 

„Ich wollte euch keine Angst machen, aber...“
 

„Das habt ihr nicht, woher wisst ihr, dass ich hinter euch bin?“
 

„Unwichtig...“
 

„Es würde mich schon interessieren.“
 

„Eure Ausstrahlung, ihr habt die gleiche wie eure Mutter.“
 

Schweigen trat zwischen die beiden, bis Chibiusa sich ein Herz fasste.
 

„Ihr seht nicht gut aus.“
 

„Mir geht es hervorragend, glaube ich jedenfalls, es ist nur etwas viel für einen Tag.“
 

„Wir hätten euch nicht überfallen dürfen.“
 

„Warum überfallen, ihr habt doch gar nichts gemacht.“
 

Nun schaute Seiya sie doch direkt an. Gott, sie hatte die Ausstrahlung ihrer Mutter, sofort durchfluteten ihn die Erinnerungen an damals. Doch als die rosafarbene Frau betrübt zu Boden schaute, wusste er, dass sie nicht nur zum Plaudern hier war.
 

„Was wollt ihr? Haben euch eure Eltern geschickt?“
 

„Mein Vater ist tot.“
 

„Das....das tut mir leid.“
 

„Er ist vor knapp einem Jahr gestorben, Mutter regiert das Reich alleine.“
 

„Verstehe.“
 

Abermals Schweigen trat zwischen die beiden ein. Die Prinzessin wagte es einfach nicht, zu fragen, ob er ihre Mutter noch liebte oder gar mit ihnen wollte. Immerhin hatte er hier eine Familie.
 

„Vater, hier steckst du.“
 

„Serena, deine Übervorsorge bringt mich noch ins Grab.“
 

„Von wegen, sei froh darüber.“
 

Chibiusa beobachtete die beiden. Vater und Tochter. Kagora, die nächste Generation, hatte alles von ihrer Großmutter geerbt, wohin gegen Serena nach ihrem Vater kam, nur weiblicher halt.
 

„Bitte entschuldige, aber mein Vater muss wieder ins Bett.“
 

„Hey, das entscheide immer noch ich...ah....“
 

„Vater, was hast du?“
 

Chibiusa ging sofort zu ihm und linderte den Schmerz. Er hatte wirklich nicht mehr viel Zeit.
 

„Eure Zeit läuft ab.“
 

Damit stand sie auf und schaute in die geschockten Gesichter der beiden auf dem Boden kauernden Personen.
 

„Tut mir leid.“
 

Damit wandte sie sich ab und holte etwas unter ihrem Kleid hervor, es war der Portalschlüssel
 

„Chibiusa, die Königin hat uns zum Abendbrot eingeladen.“
 

Überrascht schaute Chibiusa zu Venus, die jedoch gerötete Augen hatte. Sie sah Jupiter, die ebenfalls frische Luft schnappte und dann sah sie, wie Serena ihrem Vater auf die Beine half. Der Rest der Familie war sofort bei ihnen. Während sie sich das Geschehen anschaute, begegnete sie ein weiteres Mal dem Blick von Seiya. Sah sie darin etwa Trauer?

Die Zeiger bewegen sich

Das Abendessen verlief ruhig, keiner der Ankömmlinge traute sich großartig etwas zu sagen und als auf einmal die Kette um Chibiusas Hals zu leuchten begann, verabschiedete sie sich. Helios ging ihr sofort nach und sah bereits das Gesicht der Königin in dem Medaillon.
 

„Meine Süße, seid ihr gut angekommen?“
 

„Ja Mutter, es ist alles in bester Ordnung.“
 

„Dann ist ja gut. Wo sind die anderen beiden?“
 

„Die essen gerade. Helios steht gerade neben mir. Ich soll dich lieb grüßen.“
 

„Das ist lieb. Komm bitte bald wieder nach Hause, es ist so einsam ohne dich.“
 

Und damit verschwand das Bild der Königin.
 

„Wir sind umsonst gekommen, eindeutig.“
 

„Hey, Liebste, sonst gibst du die Hoffnung doch auch nicht auf.“
 

„Er wird sterben, Helios, und das sehr bald und die anderen beiden, ihnen bleibt auch kaum noch Zeit. Es wird genauso enden wie mit Vater."
 

"Gib nicht auf. Euer Vater hat vollstes Vertrauen zu euch und zu der Königin."
 

"Weißt du, eines verstehe ich nicht. Wenn er wusste, dass Mutter unglücklich ist, warum hat er dann...."
 

"Er wusste, dass eure Mutter ihn vom ganzen Herzen liebt, jedoch wusste er auch, dass ihr Herz gleichzeitig einem anderen gehört..."
 

Die junge Prinzessin schaute ihren Liebsten mit traurigen Augen an.
 

"Es ist nicht vorstellbar, dass eine Liebe so groß sein kann, dass..."
 

Doch sie konnte nicht aussprechen, denn Helios versiegelte ihren Mund mit seinem Finger.
 

"Für die Liebe sind schon viele Menschen gestorben. Sie ist der Grund, warum wir leben, sie ist der Grund, warum ich lebe...."
 

"Helios...."
 

"Ich würde das gleiche tun wie der König....um dich glücklich zu sehen, würde ich durch die Hölle gehen..."
 

"Liebster..."
 

"Ich liebe dich und ich vertraue in deine Fähigkeiten und in die eurer Freunde und eurer Mutter...es wird alles gut werden. Hab Vertrauen."
 

Vorsichtig beugte sich Helios zu seiner Geliebten und versiegelte ihren Mund mit dem seinen. Er wusste, dass ihnen nicht viel Zeit bleiben würde, doch er wusste auch, dass diese Krieger einzigartig waren und alles tun würden, um das Leben dieser Männer zu retten.

Was tun?

Man zeigte ihnen ihre Zimmer, da ihre einstigen Freunde darauf bestanden, dass sie hier blieben, wenigstens solange, bis sie sich erholt hatte von der langen Reise.
 

„Du kannst wohl auch nicht schlafen, Venus?“
 

„Du ebenso wenig.“
 

„Nein, nicht wirklich.“
 

„Schon komisch, was Jupiter, man merkt erst, was man verloren hat, wenn es einem genommen wird, Stück für Stück.“
 

„Wir wussten, dass es ein Risiko gibt.“
 

„Ich kann nicht glauben, dass wir umsonst hierher gekommen sind, ich dachte wirklich, dass wenigstens Seiyas Liebe die Zeit überdauert.“
 

„Er ist verheiratet, hat eine Tochter und eine Enkelin, da sollten wir uns nicht einmischen.“
 

„Dich lässt es doch auch nicht kalt oder?“
 

„Nein, ganz und gar nicht. Ich habe von allen am wenigstens Gefühle gezeigt, vielleicht hätte ich es tun sollen.“
 

„Ja, dito.“
 

„Wir sollten der Königin sagen, wo wir sind, die ist mit Sicherheit ganz außer sich vor Sorge. Wenn raus kommt, wo wir sind....“
 

„Sie würde das nicht verkraften. Sie würde das einfach nicht verkraften, wenn sie … du weißt schon.“
 

„Aber was sollen wir sonst machen, immerhin…“
 

Doch sie wurden in ihrem Gespräch unterbrochen, es klopfte an der Tür. Die beiden Frauen schauten auf die Uhr und dann ließen sie die Person herein. Es war Seiya. Eigentlich sollte man meinen, dass, wenn man fast alles schon erlebt hat, nichts mehr schocken könnte. Doch Seiya so zu sehen. Er war eingefallen, nur noch ein Abbild seiner selbst. Doch eines war beiden vorhin aufgefallen, als er Chibiusa gesehen hat, hatte er das gleiche Leuchten in den Augen wie damals.
 

„Ich wollte euch nicht stören, aber ich wollte mit euch reden.“
 

„Klar kommt rein, für Freunde haben wir immer Zeit.“
 

Seiya trat ein und setzte sich sofort auf einen nahestehenden Stuhl.
 

„Sorry, bin nicht mehr der Jüngste…“
 

„Ist doch kein Problem.“
 

„Es ist einfach unglaublich, dass ihr keinen Tag gealtert seid, ich meine nicht, dass es schlecht wäre.“
 

„Wir sind nun mal anders. Ich hoffe, dass stört euch nicht.“
 

„Wir sind Freunde oder Venus. Ihr habt uns beigebracht, dass man die Leute nehmen soll, wie sie sind.“
 

„Da hast du Recht.“
 

„Aber ihr seid doch nicht hergekommen, um mit uns einen Plausch zu führen, oder?“
 

Sofort fixierten diese blauen Augen die beiden Krieger.
 

„Ist etwas mit…“
 

„Nein, ihr geht es gut, jedenfalls dem Umstand entsprechend.“
 

„Ich weiß Jupiter, ich habe vom Tod von Mamoru gehört. Das tut mir leid.“
 

„Es geht schon, es ist nicht so einfach, aber es geht.“
 

„Sie sieht ihrer Mutter unglaublich ähnlich.“
 

„Chibiusa?“
 

„Ja, sie hat die gleiche…..ahh…“
 

„Seiya…“
 

Sofort gingen die beiden Frauen zu ihm, doch dieser schüttelte sie ab.
 

„Es geht schon, diese Schmerzen sind mittlerweile Alltag.“
 

Er versuchte, die beiden anzulächeln, doch es gelang ihm nicht recht. Seine Zeit lief ab, dies wusste er. Und die Augen ihrer Tochter hatten es verraten.
 

„Können wir dir irgendwie helfen?“
 

„Nein, das ist das Alter…“
 

Und dann wurde er ohnmächtig, er hörte von weitem die Stimmen seiner Freunde und dann das unaufhörliche Piepen.

Die Zeiger bewegen sich schneller

„Er ist sehr geschwächt, sein Herz ….“
 

„Wie lange noch Doktor?“
 

„Euer Hoheit, es ist schwer zu sagen.“
 

„Mutter!“
 

„Serena.“
 

„Was ist passiert, ich bin sofort her gekommen.“
 

„Er hatte einen Herzinfarkt, die Ärzte versuchen ihr möglichstes.“
 

„Wie lange hat er noch?“
 

Doch ihre Mutter schüttelte nur den Kopf und dann schaute Serena durch die Scheibe zu ihrem Vater. Sie konnte nicht glauben, dass er schon bald nicht mehr da sein würde. Sie bemerkte nicht, wie die beiden Krieger mit der jungen Prinzessin und dem Hüter über Elysion den Gang zu ihnen kamen. Sie alle hatten besorgte Blicke. Auch die Königin war hinzu gekommen und mit ihr die übrigen Beteiligten.
 

Kakyuu musste nicht aufschauen, um die Blicke ihre Freunde zu sehen. Sie alle waren mehr als besorgt und dann kamen die Worte einfach so aus ihr heraus.
 

„Er liebt sie, noch heute. Er hat sie immer geliebt. Er hat mir nie diesen Blick wie ihr zugeworfen.“
 

Nur die vier Krieger von der Erde wussten wovon die ehemalige Königin sprach. Als sie sich zu ihnen herum drehte, liefen ihr Tränen über die Wangen.
 

„Könnt ihr ihm helfen? Könnt ihr ihn retten und Healer und Maker?“
 

„Kakyuu…“
 

„Nein Healer, sie sind wegen euch hier, allein wegen euch, ist es nicht so?“
 

Keiner der vier sprach ein Wort, nur Chibiusa ging zu dem Fenster und schaute hinein.
 

„Vater erzählte uns kurz vor seinem Tod über euch drei. Wir hatten die Hoffnung, dass …“
 

„Dass sie mit euch zurückkehren.“
 

Yaten und Taiki schauten ihre einstigen Freunde mit großen Augen an. Sie hatten das Sailor Team nie vergessen, nicht eine Minute. Jeder von ihnen hatte ein Geheimnis zu verbergen, doch wussten sie, dass sie nicht auf der Erde leben konnten, schon allen wegen Seiya.
 

Und dann kamen die Ärzte erneut angerannt und versiegelten die Scheiben. Alle schauten entsetzt auf die nun michilge Scheibe. Der jungen Prinzessin, Chibiusa, standen die Tränen in den Augen. Dies durfte einfach nicht das Ende sein, nicht so. Helios kam zu ihr und spendete ihr Trost.
 

„Wir müssen sie her holen, sie muss hierher kommen.“
 

„Bist du sicher?“
 

„Ja Helios.“
 

„Von wem redet ihr?“
 

Und dann ging Minako auf Yaten zu und nahm sein Gesicht in ihre Hände. Es wurde nicht gesprochen.
 

„Wir können euch retten, doch nur, wenn ihr bereit seid, eurer Liebe vollständig zu offenbaren, wenn keine vorhanden ist, können wir euch das Licht nicht geben.“
 

„Minako…“
 

„Nehmt sie mit, rettet ihr Leben.“
 

„Kakyuu.“
 

„Nein Taiki, ihr könnt gerettet werden. Eure Zeit läuft ab. Bitte holt sie her.“

Die Zeit läuft ab

Die Königin des Mondes und der Erde schaute gerade aus dem Fenster als sie einen unglaublichen Stich in der Brust vernahm. Irgendetwas stimmte nicht, etwas ganz und gar nicht und das wurde die Tür zu ihrem Gemach geöffnet. Pluto. Sie sah ihren Blick und wusste sofort, dass ihre Tochter nicht an dem Ort war, den sie ihr vorgegeben hatte.
 

Es dauerte nicht lange und der Königin standen Tränen in den Augen. Pluto erzählte ihr das Vorhaben und um den Zustand ihres besten Freundes. Es brach ihr fast das Herz, sie hatte nie ein Wort gesagt, ihre Gefühle für ihn stets verborgen gehalten. Sie wusste nicht, dass er Familie hat, umso mehr schmerzte es sie.
 

„Chibiusa, mein Kind, oh Gott, Endymion, all die Jahre wusste er es und hat geschwiegen.“
 

„Er hat euch wahrhaft geliebt.“
 

„Ja, das hat er. Pluto, ich muss zu ihnen, ich muss zu meinen Freunden.“
 

„Ja Euer Hoheit.“
 

Es dauerte nicht lange, bis die Königin auf dem Planeten Kinmoku war. Man hatte sie erwartet und sie sah sofort, dass dieser Junge mit Yaten verwandt war. Er musste sein Enkel sein.
 

„Man erwartet euch.“
 

„Ich danke dir.“
 

Schweigend gingen die beiden zum Palast und schon bald sah sie ihre Freunde und ihre Tochter.
 

„Mutter…“
 

„Chibiusa, es geht dir gut, Gott sei Dank.“
 

„Bitte verzeih…“
 

„Es ist schon in Ordnung, ich verstehe dich.“
 

Dann schaute die Königin zu den vor ihr stehenden Personen und sie erkannte ihre zwei Freunde sofort: Yaten und Taiki. Tränen liefen den beiden über die Wangen. Dann schaute die Königin zu dem Zimmer, vor dem alle standen und ohne auf eine Reaktion zu warten, trat sie hinein. Die Ärzte, die um das Bett standen, schauten sie erstaunt an. Erst als sie das Mal auf ihrer Stirn sahen, gingen sie hinaus und sie zu dem Bett, in dem ihre heimliche Liebe lag.
 

Vorsichtig öffnete Seiya seine Augen. Irgendetwas hatte ihn aus seinem traumlosen Schlaf gerissen oder war es überhaupt ein Schlaf? Es hatte sich etwas in seiner Umgebung verändert.
 

„Hey…“
 

Diese Stimme, er kannte sie und dann öffnete er schlagartig die Augen ganz und an seinem Bett saß sie, die Liebe seines Lebens.
 

„Schätzchen?“
 

Es war nur ein Flüstern, doch selbst dies kostete ihm viel Kraft.
 

„Pscht…spare deine Kräfte.“
 

„Bin ich tot? Ich muss tot sein, denn….“
 

„Pscht….du bist nicht tot, ich bin wirklich hier.“
 

Sie nahm seine Hand in seine und weinte. Ihn so geschwächt vor sich liegen zu sehen, zerbrach ihr Herz mehr und mehr.
 

„Das mit Mamor…u tut mir…leid.“
 

„Danke, aber jetzt zählst du…du allein.“
 

„Meine Zeit ist fast um und das weißt du.“
 

„Sonst bist du doch der Optimistische von uns beiden.“
 

„In meinem Alter darf…“
 

„Schscht….sag so etwas nicht. Ich kann dir helfen.“
 

„Und meine Familie ist der Preis.“
 

„Hilf ihm…“
 

Die Königin fuhr herum und sah die Gemahlin ihrer heimlichen Liebe. Seiya versuchte sich aufzurichten, doch dies gelang ihm nicht.
 

„Es ist seine Entscheidung.“
 

„Kak…“
 

„Du liebst sie und das seit Jahren, du hast sie nie vergessen, bitte lass dir helfen.“
 

Und damit verschwand sie aus dem Zimmer.
 

„Sie spricht die Wahrheit.“
 

Die Königin schaute liebevoll ihren damaligen besten Freund an und streichelte über sein Gesicht. Er hatte Fieber und als sie ihre Gabe einsetzte, wusste sie, dass er nicht mehr hatte, als ein paar Tage.
 

„Ruh dich aus, ich komme später noch einmal.“
 

Damit erhob die Königin sich und ging in Richtung Tür.
 

„Es ist schön, dich noch einmal gesehen zu haben.“
 

Die Königin drehte sich um und schüttelte den Kopf. Sie konnte nicht glauben, dass dieser zerbrechliche Mann der stolze und starke Krieger von damals war. Seine schwarzen Haare hatten sich grau gefärbt, sein Gesicht wies die typischen Altersspuren aus und sie, sie sah noch genauso aus, wie damals.
 

Der ans Bett gefesselte Krieger starte die Königin an. Sie war noch genauso schön, wie er sie zurückgelassen hatte. Sie hatte sich nicht verändert, ihr Aussehen, ihre Ausstrahlung, sie war reifer geworden, dies war auch kein Wunder, sie war die Regentin eines ganzen Reiches und doch befand sich noch das gleiche naive Funkeln in ihren Augen wie damals. Sie war seinetwegen hierher gekommen. Wenn sie sagte, dass sie ihm helfen konnte, dann sprach sie die Wahrheit, doch der Preis dafür war seine Familie. Dies wusste er. War er bereit, diesen Preis zu bezahlen und vor allem, waren die anderen beiden ebenfalls dafür bereit?
 

„Ja....“
 

Und damit öffnete die Königin die Tür und verließ Seiya. Vor der Tür standen die Familien. Der Arzt näherte sich der Königin und war überrascht und beeindruckt zugleich. Das was er in den paar Minuten heraushören konnte, war einfach unmöglich. Diese Krieger von der Erde waren unsterblich und wunderschön.
 

„Er hat nicht mehr als ein paar Tage.“
 

„Woher wissen sie das euer Hoheit.“
 

„Das ist unwichtig.“
 

Damit ging sie an den anderen vorbei und sah Yaten und Taiki das erste Mal direkt vor sich. Auch sie wirkten geschwächt und auch bei ihnen lief die Zeit ab. Es waren nur Monate, die sie vom Tod trennten.
 

„Ich bin etwas müde, gibt es die Möglichkeit....“
 

„Ich habe für euch ein Zimmer herrichten lassen.“
 

„Danke Kagora.“
 

Die junge Frau war überrascht zu sehen, dass die Mond- und Erdenkönigin ihren Namen kannte, doch sie fragte nicht weiter.

Jupiter – Planet des Donners

Man brachte die Königin und ihre Begleiter in das große Gemach.
 

„Wir können ihn doch nicht einfach sterben lassen.“
 

Chibiusa hielt diese Ruhe nicht mehr aus und auch die anderen schauten nun mit gespannten Blick zu ihrer Königin.
 

„Es ist seine Entscheidung und und....“
 

„Es ist auch deine, Mutter. Vater hat doch nicht ohne Grund Helios davon erzählt.“
 

Sie seufzte und schaute ihr Kriegerinnen an und schließlich ihre Tochter mit ihrem zukünftigen Gemahl.
 

„Nein, er wusste es, all die Jahre hat er es gewusst.“
 

„Wir haben es alle gewusst, doch geschwiegen. Ihr habt euch damals in ihn verliebt, ihr habt beide geliebt, doch unterdrücktet ihr eure Gefühle Seiya gegenüber.“
 

Die junge Königin stand auf und ging zu dem großen Fenster.
 

„Ach Jupiter, wie Recht du hast. Irgendwie hat es dieser Macho geschafft, dass meine Gefühle von Freundschaft zu Liebe wechselten. Doch ich weiß nicht, ob ich bereit bin....“
 

„Ihr seid bereit für eine neue Liebe. Wir wissen und das und euer Gemahl wusste das.“
 

„Wenn er nicht zustimmt, kann ich ihm das Licht nicht geben und so, wie es bis jetzt aussieht, wird er es nicht wollen. Sein Pflichtgefühl seiner Familie gegenüber ist zu stark.“
 

Nun schwiegen alle. Sie hatte Recht. Seiya liebte seine Familie ebenso wie Yaten und Taiki. Jupiter dachte an den einst braunhaarigen Schönling. Sie hatte nie auch nur ein Wort gesagt, zu groß war die Angst auf Zurückweisung.
 

„Bitte entschuldigt mich.“
 

Damit ging die Königin des Himmels aus dem Zimmer hinaus und lief planlos herum. Wie hatte es nur soweit kommen können? War es ein Fehler, hierher zu kommen oder nicht? Sie wusste es nicht.
 

„Zu so später Stund noch unterwegs?“
 

Erschrocken drehte sich Jupiter um und starrte in zwei leuchtende Augen.
 

„Du hast mich erschreckt Taiki.“
 

„Das wollte ich nicht, tut mir leid.“

„Schon in Ordnung, aber was machst du hier? Solltest du nicht bei deiner Familie sein?“
 

„Sie sind alle erwachsen, die brauchen mich nicht mehr.“
 

„Sag so etwas nicht.“
 

„Ihr seid immer noch die gleichen gutmütigen und aufbauenden Krieger von damals.“
 

„Wohl wahr.“
 

Damit setzte sie sich auf die Brüstung und Taiki lehnte sich an diese.
 

„Meine Frau starb bei der Geburt meines Sohnes.“
 

Jupiter blickte den Krieger nun geschockt und traurig an.
 

„Das tut mir leid.“
 

„Muss es nicht. Sie wusste, dass sie sterben würde, sie hatte sich damit abgefunden. Für mich war es ein Schock gewesen, doch als ich meinen Sohn auf dem Arm hatte, wusste ich, dass sie nicht umsonst gestorben war.“
 

„Wo ist dein Sohn?“
 

Taiki lächelte Jupiter nun traurig an.
 

„Vor ca. 20 Jahren tobte ein Krieg auf einem anderen Planeten, wir eilten ihnen zu Hilfe, er kam dort ums Leben und ebenso Yatens Frau und Tochter.“
 

„Oh Gott, das wussten wir nicht.“
 

„Man lernt mit diesem Verlust umzugehen, doch es verändert die Menschen. Sein eigenes Kind zu beerdigen, ist das schlimmste, was einem Elternteil passieren kann.“
 

„Dann sind also ...“
 

„Yatoru und Toka Waisen, ja, sind sie. Yaten und ich haben sie großgezogen, nein eigentlich....wir alle.“
 

„Ihr seid eine große Familie.“
 

„Ja...“
 

Betrübt schaute er zu Boden. Er konnte nicht in diese Augen sehen, die so viel Schmerz in sich trugen. Er hat nie auch nur ein Wort erwähnt. Als sie nach dem Kampf mit Chaos hierher zurückkamen, neckten ihn die anderen beide mit Merkur. Keiner konnte ahnen, dass es nicht die blauhaarige, sondern die braunhaarige Schönheit war, die sein Herz damals eroberte. Er wollte es ignorieren und hat Seiya damals immer wieder zurecht gewiesen, denn im Inneren sah es immer anders aus. Es gab eine Zeit, wo auch er gerne zurückkehren wollte, doch wegen Seiya hat es niemand getan.
 

„Jupiter? Ich möchte wissen, wir ihr...“
 

„Wir euch helfen können? Immer noch der gleiche Streber.“
 

„Ich tu, was ich kann, also wie meintet ihr das mit diesem Licht?“
 

„Das Licht unserer Sternenkristalle, es kann das Licht der Sternenkristalle derer, die wir lieben zu neuem Glanz verhelfen und auch ewig scheinen lassen, aber nur, wenn wahre Liebe dahinter steht, wenn nicht, ist es wirkungslos. Ryu und Yuichiru haben das Licht von Merkur und Mars angenommen, wir sollen euch lieb grüßen.“
 

„Verstehe, danke....was ist mit euch?“
 

„Wie meinst du das?“
 

„Ich meine, ob ihr ....“
 

„Nein, Venus und ich sind die einzigen, die noch immer „glückliche“ Singles sind.“
 

„Ich dachte, ihr seid...“
 

„Nein, wir sind nicht verheiratet, haben keine Kinder, so wie die anderen, es hat sich nie etwas ergeben. Anträge hatten wir genug, aber der Richtige war nie dabei.“
 

Es war Jupiter unangenehm, so offen mit Taiki zu sprechen. Absichtlich ignorierte sie seine Blicke.
 

„Aber es muss doch jemanden geben? Du bist hübsch, jung und kannst verdammt gut kochen.“
 

Jupiter musste schmunzeln. Sie erinnerte sich noch gut an die Erdbeerkuchenaktion in dem Fernsehrsender.
 

„Daran kannst du dich erinnern?“
 

„Ich weiß, dass wir alle ziemlich dreckig waren dank Bunny.“
 

„Ja...haha...“
 

„Aber das ist keine Antwort auf meine Frage.“
 

„Es gibt jemanden, aber dies ist hoffnungslos.“
 

„Warum?“
 

Jetzt blickte Jupiter doch zu Taiki auf.
 

„Weil...weil ich nicht glaube, ob dieser Jemand das Licht annehmen würde.“
 

Taiki schluckte heftig, sie hatte seine Gefühle immer erwidert. Sie hatte sich nie auch nur etwas anmerken lassen, genau wie er.
 

„Jupiter, ich....“
 

„Ist schon gut. Ich sollte zurückgehen, es ist schon ziemlich spät...also dann...“
 

Damit ging die Königin des Jupiters an ihrer einzigen wahren Liebe vorbei, er blickte ihr hinterher und schüttelte den Kopf. Als er Schritte hinter sich vernahm, dachte er, Jupiter wäre zurückgekommen, doch stattdessen stand seine Enkelin ihm gegenüber. Sie sah ihrer Mutter so ähnlich. Kurze braune Haare und silberfarbene Augen.
 

„Toka, es ist schon spät.“
 

„Sie liebt dich Großvater.“
 

„Du hast uns belauscht?“
 

„Eigentlich wollte ich es nicht, aber ....“
 

„Ist schon gut.“
 

„Liebst du sie auch?“
 

Taiki schaute seine Enkelin überrascht an, doch dann ließ er den Blick wieder über das Land streifen und atmete tief ein.
 

„Du liebst sie doch oder? Du kannst gut schauspielern, aber nicht vor mir Großvater.“
 

„Und wenn ich es tun würde, was dann? Ich könnte es nicht ertragen, dich hier zurückzulassen und...“
 

„Ich bin erwachsen und wenn meine Zeit gekommen ist, dann ist sie es. Doch ihr könnt eine zweite Chance bekommen, ihr könnt endlich mit dem Menschen zusammen sein, die ihr wahrhaft liebt. Ich weiß, du hast Großmutter geliebt, doch dein Herz hat Sailor Jupiter gehört, ist es nicht so?“
 

Taiki blickte seine Enkelin erstaunt an. Er wusste nicht, dass sie so tiefgreifend war. Doch dann schmunzelte er, sie war nicht anders als er, wie er einst gewesen war.
 

„Diese Entscheidung kann ich nicht alleine treffen, ohne die anderen ....“
 

„Liebt Yaten Sailor Venus?“
 

„Das ist die Frage. Keiner von uns weiß es. Er hat noch nie sehr offen über seine Gefühle gesprochen.“
 

„Du auch nicht.“
 

„Das ist etwas anderes, Yaten hat sich nie großartig was aus Gefühlen gemacht. Er hat nie über sie gesprochen, von daher weiß ich nicht, ob....“
 

„Dann rede mit ihm.“
 

„Yatoru lebt hier und....“
 

„Bring mich nicht mit ins Spiel, General.“
 

„Yotaru?!“
 

Toka schien nicht überrascht, ihn hier zu sehen als Taiki sah, wie die beiden sich anschauten, wusste er, dass die beiden ihre Herzen aneinander verschenkt hatten.
 

„Ich bin der gleichen Meinung wie Toka, es ist eure zweite Chance. Über uns braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Ihr habt uns großgezogen, ihr alle. Ihr habt solange ohne eure Liebe leben müssen, ihr habt mit ihnen gekämpft und Spaß gehabt. Ihr habt euch dadurch verändert, erzählte uns Kakyuu, warum also, solltet ihr eure Chance jetzt nicht ergreifen?“
 

Taiki war geschockt, diese beiden jungen Menschen hatten soviel Wahres gesagt, obwohl die Mädchen nicht kannten.
 

„Seiyas Zeit läuft mehr und mehr ab. Du hast gehört, was Königin Serenity sagte, er hat nicht mehr als ein paar Tage, bis dahin müsst ihr euch entscheiden. Bitte Großvater....“
 

Seine Enkelin kam auf ihn zu und nahm seine Hand.
 

„Verschenkt diese Chance nicht, ihr gehört zu ihnen. Die ganzen Jahre der Trennung haben nichts an eurer Verbundenheit geändert. Ihr seid inniger mit ihnen verbunden als ihr es euch eingestehen wollt.“
 

„Ach Toka...“
 

Damit nahm er sie in die Arme und schaute über ihren Kopf zu Yatoru. Er nickte und lächelte. Er würde für sie sorgen, Moment hatte er das gerade wirklich gedacht.
 

„Geht jetzt zu Bett, es ist schon spät.“
 

„Ja, gute Nacht Großvater...“
 

Damit beugte sich Toka zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er schaute den beiden hinterher. Sie sprachen die Wahrheit und das wusste er, doch wusste er auch, wenn sie mit den anderen gehen würden, sie sie vielleicht nie wieder sehen werden bzw. nicht lebendig. Und dies machte ihm Angst.

Die Entscheidung – Kurz vor Stillstand

Es war früh am Morgen als Kakyuu in das Krankenzimmers ihres Gemahls ging. Er schien zu schlafen, doch sie wusste, dass er bereits munter war. Er hasste Ärzte und vor allem hasste er es, so schwach zu sein.
 

„Du kannst wohl nicht mehr schlafen?“
 

„Du auch nicht.“
 

„Wenn ich in meine Räumlichkeiten dürfte, könnte ich vielleicht etwas Schlaf finden.“
 

„Mach keine Witze darüber Seiya.“
 

„Das ist mein Ernst gewesen.“
 

Verschmitzt schaute er sie an, soweit ihm das möglich war, doch schon liefen Kakyuu Tränen über die Wangen.
 

„Hör auf, tu nicht so, als ob es dir gut geht.“
 

Sie strich ihm eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht. Er hatte hohes Fieber, das hatte man ihm gestern schon angesehen.
 

„Verzeih...“
 

„Weißt du, ich dachte, nachdem wir damals zurückgekehrt waren, dass ich dich sie vergessen lassen könnte. Doch dem war nicht so.“
 

„Kakyuu...“
 

„Und als wir dann heirateten und ich schwanger wurde, dachte ich, nun hättest du sie vergessen und unser Glück wäre perfekt, doch dem war nicht so. Du hast sie niemals vergessen, du liebst mich, ja, aber dein Herz gehört nicht mir, das hat es nie.“
 

Eine Träne lief über Seiyas Gesicht. Seine Frau sprach die Wahrheit. Dies hatte er gestern auch der Königin Serenity gegenüber gesagt. Er erinnerte sich daran.
 

„Du gehörst an ihre Seite, dies hast du schon immer....“
 

„Ich werde euch hier nicht zurücklassen.“
 

„Du wirst sterben Seiya, du hast nicht mehr als ein paar Tage, du wirst uns so oder so zurücklassen. Glaubst du, wir würden deswegen böse auf dich sein. Nein, Liebster, in keinem einzigen Gedanken würden wir dir Hass zusenden. Wie lange willst du noch von deiner wahren Liebe getrennt sein?“
 

„Sie hat Recht Vater.“
 

Die beiden hatten nicht bemerkt, dass Serena und Kagora in das Zimmer gekommen waren.
 

„Müsst ihr Mädels eigentlich immer zusammenhalten?“
 

Seine Tochter und Enkelin kamen zu ihm ans Bett. Serena setzte sich zu ihm auf das Bett und Kagora zu ihrer Großmutter.
 

„Vater, du hast eine zweite Chance, verspiel sie nicht.“
 

„Ich habe mich damals damit abgefunden, dass sie....“
 

„Glaubst du, sie würde dir diese Möglichkeit anbieten, wenn sie dich nicht lieben würde, Großvater? Ich habe es nur am Rande mitbekommen, es bedarf der wahren Liebe.“
 

Seiya schloss die Augen, er wollte das nicht höre, er wollte keine Zweifel haben. Noch vor ein paar Stunden, mitten in der Nacht, war er sich sicher, hier zu bleiben und sein Leben würdig zu Ende zu bringen, doch nun, nachdem seine Familie bei ihm war, kamen diese verbotenen Gedanken. Ja, er hatte versucht, sie zu vergessen, doch es war ihm nie gelungen. Kakyuu hatte Recht, er hatte sein Herz an sie verloren, an sie allein. Sie war seine wahre Liebe und das würde sie immer sein, doch er konnte doch nicht leben und sehen, wie seine Familie starb oder?
 

„Denk darüber nach Liebling, du hast nicht mehr viel Zeit. Kommt ihr beiden.“
 

„Geht schon mal vor, ich bleibe noch einen Moment.“
 

„Serena...“
 

„Ist schon gut...“
 

Seiya versuchte zu lächeln und seine Frau schüttelte nur den Kopf.
 

„Was ist los, Schatz? Habt ihr nicht schon alles gesagt.“
 

„Eigentlich schon, aber ich wollte dir noch eines vor Augen halten. Du hast damals entschieden, Vater, dass ich Serena heiße, ist es nicht so?“
 

„Ja, aber was hat....“
 

„Ihr Name ist Serenity, Serena ist eine abgewandelte Form davon. Du hast sie nie vergessen, nicht eine Sekunde in deinem Leben, auch nicht, wo ich geboren wurde. Wie lange willst du dich noch belügen?“
 

„Serena, das hat nichts ....“
 

„Doch hat es und du weißt das.“
 

„Ihr Weiber macht mich noch fertig.“
 

„Früher warst du doch froh, so viele um dich haben.“
 

„Solche Äußerungen hast du aber nicht von deiner Mutter.“
 

„Nein, da komme ich ganz nach dir....es ist deine zweite Chance, nutze sie.“
 

Damit stand sie auf und ließ ihren Vater allein zurück. Er hatte vieles erwartet, doch nicht, dass ausgerechnet seine Familie wollte, dass er ging. Er starrte die Decke an und dachte an die Zeit auf der Erde zurück. Er erinnerte sich, wie er sie damals am Flughafen das erste Mal gesehen hatte und sein Her sofort einen Sprung machte. Er hatte sich damals nicht darauf eingebildet, sie sah seiner Prinzessin ähnlich, doch immer und immer wieder liefen sie sich über den Weg und dann....ja, wann hatte er gemerkt, dass er sich in sie verliebt hatte? Er wollte sie jeden Tag mit einem Mal sehen, konnte nur noch an sie denken. Ihr Bild hatte sich in sein Herz eingebrannt, einfach so.
 

„Ach Schätzchen, was hast du nur mit mir gemacht?“
 

Und mit diesem Gedanken schlief er ein.

Venus – Planet der Liebe

„Yatoru, wo bist du?“
 

Es waren drei weitere Tage vergangen, seit Seiya den Herzinfarkt hatte. Sein Zustand hatte sich gestern nacht wieder verschlechtert. Yaten war nervös, Seiya würde vielleicht nur noch heute oder morgen haben. Er wollte einfach mit jemanden reden und dieser jemand sollte keine blonden langen Haare haben und auf den Namen Minako hören. Seit dem Vorfall im Krankenhaus hatte er sie gemieden. Sie brachte ihn durcheinander, schon früher war dies so.
 

„Verdammt, Yatoru!“
 

„Meine Güte, schrei doch nicht so. Das hört man ja bis raus.“
 

„AH.....willst du, dass ich einen Herzinfarkt bekomme.“
 

Wenn man von jemanden denkt, ihn nicht sehen zu wollen, kommt diese Person natürlich. Minako. Oh Gott, wenn er sie sah, war er immer wieder sprachlos, dass sie zwar noch hübscher....halt, solche Gedanken durfte er nicht einmal haben. Aber es war so, sie war hübscher geworden, ihre Haare waren nicht mehr glatt, sondern lockten sich und die Sonne spielte mit ihnen. Warum wunderte dies ihn überhaupt, sie war die Königin der Venus.
 

„Dich habe ich nicht gerufen, aua...“
 

„Pass auf, du bist nicht mehr der Jüngste.“
 

Damit warf sie ihm einen vielsagenden Blick zu, den er ihr damals sooft zugeworden hatte.
 

„Kommst du, um mich wieder einmal zu nerven?“
 

„Nein, eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass Seiyas Energie so gut wie verbraucht ist. Die Königin meint, er hätte nur noch heute Nacht und morgen ein paar Stunden.“
 

„Sehr aufbauend.“
 

„Warum lässt dich das so kalt?“
 

Mit so einem Wutausbruch hatte er nicht gerechnet. Er schaute sie an und stellte fest, dass sie schon wieder weinte. Natürlich ließ ihn das nicht kalt. Sein bester Freund würde morgen nicht mehr am leben sein und dies auch noch wissen, brachte ihn fast um den Verstand. Er hatte ihn in den letzten Tagen täglich besucht, doch gekonnt ein Thema gemieden. Nein, es ließ ihn nicht kalt. Er wollte sich nicht vorstellen, wie es war, Seiyas Lachen und Stimme nicht mehr zu hören. Immerhin waren sie wieder Brüder groß geworden.
 

„Tut es nicht.“
 

Erschöpft ließ er sich auf seine Couch sinken. Wo steckte Yatoru, wenn man ihn brauchte.
 

„Ich weiß.“
 

„Warum sagst du dann so etwas?“
 

Genervt schaute er sie nun an. Es hatte ihn mehr als nur berührt, als sie ihm so nahe gekommen war und ihm offenbarte, wie die Mädchen ihnen ihr Leben wiedergeben könnten. Doch wollte er das?
 

„Du nervst.“
 

„Oh man, Yaten, kannst du vielleicht einmal wie ein erwachsener reifer Mann sprechen. Du brauchst gar nicht so zu schauen, du kochst innerlich, du bist krank vor Sorge, wie wir alle, aber dennoch stehst du nicht zu deinen Gefühlen.“
 

Da hatte sie natürlich wie immer genau den wunden Punkt getroffen. Das hatte sie immer. Sie hatte ihn damals schon tief berührt, als es um ihre Träume und alles ging. Er hatte nur seine Mission im Kopf, doch als er sie singen gehört hatte, wurde für einen Augenblick die Mission nebensächlich. Dies schockierte ihn mehr als alles andere.
 

Die Königin der Liebe kam auf ihn zu und setzte sich neben ihn und nahm seine Hand.
 

„Ich habe von deinem Verlust von Jupiter erfahren.“
 

„Ganz toll, Taiki hat gepetzt.“
 

Sofort ließ sie seine Hand los und drehte sein Gesicht genau in ihre Richtung.
 

„Du kannst ruhig den Starken spielen, aber bei mir zieht diese Nummer nicht. Eigentlich dachte ich, du wüsstest das.“
 

Sie hatte Recht, sie hatte ihn schon immer durchschaut, sie hatte durch seine harte Schale gesehen und wusste, wie er fühlt. Er nahm ihre Hände und führte sie von seinem Gesicht weg, doch er ließ sie nicht los.
 

„Ich weiß.“
 

Venus schaute ihn überrascht an und dann auf die ihre und seine Hände. Seine waren voller Falten, doch sie sah noch immer den jungen Kerl, die sie zum Wahnsinn brachte. Für sie würde er immer dieser Kerl sein, für immer.
 

„Ich will nicht, dass du stirbst, ich will nicht, dass irgendjemand von euch stirbt, keiner von uns will das.“
 

Nun war es raus. Die Kriegerin der Liebe atmete tief durch und stand auf. Sie stützte die Hände in die Taille und schaute sich verunsichert in dem Gemach ihres Liebsten um.
 

„Ihr gehört an unsere Seite, ihr gehört zum Sailor Team. Ob ihr es wollt oder nicht, ihr seid seit dem Moment ein Teil des Teams, als wir uns begegnet sind. Wir gehören zusammen.“
 

„Minako....“
 

„Weißt du, wie lange niemand mehr meinen menschlichen Namen gesagt hat.“
 

Sie drehte sich mit verschränkten Armen um und schaute ihm in diese wunderschönen grünen Augen.
 

„Es war eine schwere Zeit, vor allem das letzte Jahr. Doch weißt du, woran ich mich immer geklammert habe, in all den Jahren, an unsere Vergangenheit, an unsere gemeinsame Zeit, an dich.“
 

Er schaute sie aus seinen müden Augen heraus an und sah die gleiche Sehnsucht, die auch ihn immer plagte. Doch er wollte es sich nie eingestehen, jetzt wo auch er alt geworden war, erinnerte er sich zurück und fragte sich, was gewesen wäre, wenn er bei ihr geblieben wäre, wenn er ihr damals gesagt hätte, was er wirklich empfand, doch er war einfach zu stur und stolz gewesen.
 

„Niemand kann euch diese Entscheidung abnehmen, aber es muss eine her. Seiya hat nur noch Stunden. Egal, wie ihr euch entscheidet, wir werden es akzeptieren. Ich werde es akzeptieren, egal wie sehr es schmerzt.“
 

Damit wandte sie sich um und wollte gehen, doch Yaten hielt sie an der Hand zurück und drückte sie an sich. In diesem Moment fühlte er sich nach als alter Mann, sondern als der junge Krieger von damals. Der Krieger, der das nervige Mädchen am liebsten jedes Mal umgebracht hätte, wenn sie den Mund aufmachte. Doch nun wusste er, dass dies genau der Grund war, warum er sich in sie verliebt hatte. Als seine Frau und seine Tochter starben, war der Schmerz so entsetzlich groß, dass er nicht wusste, ob er dies überleben würde. Doch ein Gedanke half ihm immer wieder dabei, weiter zu leben, nicht aufzugeben: Du darfst niemals aufgeben. Dieser Gedanke begleitete die drei ihr leben lang, diesen Gedanken hatten sie von diesem Team gelernt, jeder auf seine Art und Weise.
 

Er drückte das junge Ding in seinen Armen weiter an sich und streichelte ihr den Rücken.
 

„Bitte, stirb nicht....“
 

„Minako....schscht....ich bin hier, es ist alles gut.“
 

Dann ohne Vorwarnung drückte sie ihn von sich weg und schaute ihm geröteten Augen.
 

„Entscheidet euch!“
 

Damit lief sie aus seinem Gemach raus und ließ einen zerrissenen Yaten zurück.

Stillstand

Taiki ließ das Gespräch mit Makoto nicht los und als er Yaten vor der Tür von Seiya sah, wusste er, dass etwas passiert war. Es war früh am Morgen und sie hatten sich nicht abgesprochen. Sie beide nickten sich an und gingen schließlich zu Seiya ins Zimmer. Das Piepen war nervenzerraubend. Sie zogen sich Stühle heran und warteten, dass Seiya munter wurde. Wenn die Königin des Mondes Recht hatte, hatten sie nur noch wenig Zeit.
 

„So wie du aussiehst, machst du auch Gedanken, Yaten.“
 

„Glaubst du, du siehst besser aus, alter Mann.“
 

„Könnt ihr nicht draußen streiten.“
 

Seiya hatte bemerkt, dass die beiden da waren, doch war zu geschwächt, etwas zu sagen. Er öffnete einen Spalt die Augen und verleierte die Augen.
 

„Wie komme ich denn zu der Ehre?“
 

„Du wirst immer ein Kindskopf bleiben oder?“
 

„Und du ein Idiot. Ihr seid doch nicht hergekommen, um mit mir rumzuscherzen.“
 

„Nein, wir alle wissen, warum wir jetzt hier sitzen.“
 

Taiki hatte es auf den Punkt gebracht.
 

„Seiya, es liegt in deiner Hand. Wir werden nicht gehen, wenn du dich dagegen entscheidest.“
 

„Taiki, soll das heißen, du .... oh man und wir dachten immer, es ist Amy.“
 

„Jungs....“
 

Beide schauten zu Seiya, der versuchte, sich etwas aufzurichten. Die beiden halfen ihm dabei.
 

„In meinem Schubfach.“
 

Mit größter Anstrengung deutete er darauf. Yaten ging hinüber und holte etwas heraus, was ihn mehr als überraschte. Er kam mit einem Bild zurück zum Bett. Es zeigte die drei mit den Mädels vor ihrem Abschied. Kakyuu und Mamoru hatten darauf bestanden, dass nur die Mädels und die drei darauf sollten. Es war damals ein herrlicher und auch gleichzeitig ein trauriger Tag.
 

„Toka und Yatoru wollen, dass wir gehen.“
 

„Also da steckt dieser Bengel ständig.“
 

„Yaten, kannst du mal ernst sein.“
 

„Seiya, was meinst du? Es liegt in deiner Hand.“
 

Zärtlich strich dieser mit der Hand über das Bild, was Yaten ihm auf den Schoß gelegt hatte. Es lag in seiner Hand? Das heißt, sollte er sich dagegen entscheiden, würden seine „Brüder“ mit ihm in den Tod gehen und wenn nicht, dann würden sie ihre Familien nie mehr wiedersehen.
 

Er schloss die Augen und atmete ruhig.
 

„Du liebst sie sehr, nicht wahr?“
 

Seiya musste nicht nachfragen, wen Taiki meinte, er wusste es auch so.
 

„Ja.“
 

„Sie sind erwachsen, sie leben ihr eigenes Leben.“
 

Jetzt öffnete Seiya erneut einen Spalt die Augen. Sein Herz schmerzte erneut, doch er ignorierte es.
 

„Du hast dich doch schon entschieden Taiki und so wie du schaust Yaten, du auch.“
 

Taiki stand auf und ging im Zimmer umher, Yaten betrachtete das Foto vor sich.
 

„Entweder wir drei oder keiner.“
 

Die Schmerzen in Seiyas Brust übermannten ihn. Er schrie laut los und sofort kamen die Ärzte herein gerannt.
 

„Verdammt, er hat einen neuen Herzinfarkt. Schnell holt mir die ....“
 

Taiki und Yaten wurden raus geschickt, doch sie konnten sich nicht bewegen, denn das regelmäßige Piepen von Seiyas Herztönen, wurde zu einem langgezerrten Ton.
 

„Herzstillstand...“
 

Die Zeit schien still zu stehen, die beiden Jungs befanden sich auf einmal draußen und ihre Familien kamen angerannt und dahinter die Krieger des Sailor Teams.
 

„Mutter...“
 

Die Königin des Mondes starrte einfach nur die beiden Männer vor sich an. Die Tränen brannten bereits in ihren Augen.
 

„Mutter, bitte, du musst ihm helfen.“
 

„Chibiusa, ich...“
 

„Euer Hoheit, ihr liebt ihn doch.“
 

„Helios...“
 

Doch sie schüttelte nur den Kopf, solange er ihr nicht sein Einverständnis gegeben hatte, konnte sie ihm nicht helfen, ihn nicht zurückholen, ihn nicht in den Mann verwandeln, der er einst war. Alle Augen waren nun auf sie gerichtet. Von dem Zimmer gingen immer wieder Befehle aus, doch der Ton blieb gleich, ein Ton, der sich hinzog. Sie schloss die Augen, dies durfte nicht sein, so durfte es nicht enden.

Wahre Liebe?

„Schätzchen?“
 

Erschrocken drehte sie sich um und sah, dass sie nicht mehr im Krankenhaus war, doch wo sie war, spielte keine Rolle, vor ihr stand Seiya.
 

„Seiya, du stirbst.“
 

Er nickte mit dem Kopf und sah sie traurig an. Sie ging auf ihn zu und blieb dicht vor ihm stehen. Sie hatte ihn jeden Tag besucht, hatten sich über banale Dinge unterhalten, mieden bewusst das eine Thema. Sie wollte ihn nicht beeinflussen.
 

„Das ist nicht fair.“
 

„Das Leben ist nie fair.“
 

„Ich will dich nicht verlieren.“
 

Er erwiderte darauf nichts. Er spürte, wie es ihn die Ferne zog. Bald würde es zu Ende sein. Doch sie nahm seine Hand und führte sie zu ihrem Gesicht.
 

„Du hast mich sooft gerettet und ich, ich habe dich gehen lassen, um mein Leben zu leben, doch nun haben wir die Chance, die Chance auf ein gemeinsames Leben.“
 

„Ein Leben, wo ich weiß, dass meine Familie sterben würde.“
 

„Als ich Mamoru verlor, dachte ich, ich könnte nie wieder jemandem mein Herz öffnen, doch das brauchte ich auch nicht, es war bereits geöffnet. Mamoru wusste es, Mamoru wusste es all die Jahre. Er ist gestorben, obwohl ich ihm hätte das Leben schenken können, doch er wusste, dass dieses Leben jemand anderem gehören musste. Da bin ich mir mittlerweile so sicher.“
 

„Ich...ich...“
 

„Seiya, ich liebe dich, doch kann ich dich auch verstehen, wenn du dich dagegen entscheidest.“
 

Seiya schaute das Geschöpf vor ihm an. Wie oft hatte er sich gewünscht, diese Worte aus ihrem Munde zu hören, doch es war nur ein Wunsch und nun hörte er sie endlich. Er schloss die Augen und dann war sie verschwunden.
 

Es war zu spät, oder?
 

„Du musst es nur wollen.“
 

Erschrocken drehte er sich um und schaute dem Mann ins Gesicht, der seine Liebe solange bei sich hatte: Mamoru.
 

„Du? Was machst du hier?“
 

Doch statt einer Antwort lächelte er ihm zu.
 

„Du liebst sie und ich habe Helios diesen Hinweis gegeben, damit eure Liebe eine Chance hat. Deine Familie, nein eure Familien stehen alle hinter euch. Du liebst sie und dennoch lässt du sie gehen.
 

Ich habe das Licht nicht angenommen, weil ich gesehen habe, dass sie sooft in den letzten Jahrzehnten an dich gedacht hat, doch sie hat nie auch nur ein Wort irgendjemanden gegenüber gesagt. Ich wollte, dass sie glücklich ist, ich wollte euch diese zweite Chance geben. Wenn du dich dagegen entscheidest, verlierst du deine Liebe und ich meinen Glauben an dich.“
 

„Du bist gestorben, um uns diese Chance zu geben?“
 

„Schwer vom Begriff, was? Ja, das habe ich.“
 

Er schaute in die Richtung, aus der ein angenehmes Licht kam.
 

„Ich wollte, dass du das weißt, darum bin ich zu dir gekommen. Wenn du dort hingehst, ist es vorbei. Es ist deine Entscheidung.“
 

Und damit verschwand Mamoru. Er hatte das alles für ihn und Bunny getan, alles. Doch was war mit seiner Familie. Was hatte Mamoru gesagt, sie alle standen hinter ihm und seinen Freunden. Sie hatten solange auf ihre wahre Liebe verzichtet, doch hatten sie sich eine Familie aufgebaut. Er schaute auf seine Hände und dann erinnerte er sich daran, wie er ihr damals seine Liebe gestanden hatte, sie auf dem Dach zum Abschied standen. Mamoru, ausgerechnet dieser Kerl, wusste, was wirklich in ihr vorging und er selbst, er hatte es in ihren Augen gesehen, doch nie auch nur ein Wort gesagt.
 

Eine Träne tropfte auf seine Hand, er weinte, er weinte um seine Liebe. Er liebte, er würde sie über den Tod hinaus lieben, er sehnte sich nach ihr, sehnte sie danach, endlich mit ihr vereint zu sein. Die Jahre ohne sie übermannten ihn. Er wollte sie in seinen Armen spüren, sie lachen hören, wissen, dass es ihr gut ging. Er schaute in die Richtung, aus der diese herrliche Licht kam, doch er konnte sich nicht bewegen. Egal, wie herrlich es sich anfühlte, er liebte sein Schätzchen zu sehr, dies hatte er immer getan.
 

Er schloss die Augen und stellte sich ihr Gesicht vor und weinte...

Kurz nach Stillstand

Die Ärzte hatten die Versuche aufgegeben, die Geräte abgestellt. Doch die Königin spürte etwas.
 

„Mutter, schnief...was hast du?“
 

Doch sie reagierte nicht auf ihre Tochter und auch nicht auf die umherstehenden weinenden Leute. Die Ärzte standen noch immer um das Bett. Doch auch auf die achtete sie nicht. Sie schaute auf den leblosen Körper. Die Ärzte und Schwestern machten ihr Platz. Ihre Freunde und die Familie kam ebenfalls in das Zimmer. Sie alle weinten und konnten es nicht glauben, dass Seiya tot sein sollte.
 

Serenity setzte sich auf die Bettkante und strich über das für sie immer noch so schöne Gesicht. Er war perfekt. Seine Art, sein Aussehen, das alles hatte sie damals genervt, doch dann auf einmal, als er fort war, sehnte sie sich nach ihm. Sie hatte es solange verborgen.
 

Sie schloss die Augen und weinte und dann spürte sie etwas. Sie schaute mit beschleunigten Atem zu Seiya und lächelte.
 

„Seiya, du bist hier, nicht wahr?“
 

Alle Augenpaare waren nun auf sie gerichtet.
 

„Ich spüre deine Anwesenheit, du warst immer bei mir, egal wann, egal zu welcher Zeit, hast immer deine Aura über mich gelegt.“
 

Sie strich ihm über die Wange und schließlich ließ sie ihre Hand auf der Stelle seines Herzens ruhen.
 

„Ich liebe dich Seiya Kou. Bitte verzeih, dass du solange auf mich warten musstest. Doch nun bin ich hier.“
 

Der Arzt, der die ganze Sache ebenfalls nur erstaunt anschaute, wusste nicht warum, aber er orderte an, die Geräte wieder einzuschalten. Die Schwester tat es. Sofort ging der langgezogene Ton wieder los.
 

„Komm zurück.“
 

Sie flüsterte es in sein Ohr und betrachtete ihn dann ganz. Eine einzelne Träne fiel auf die Stelle, wo ihre Hand noch immer auf seinem Herzen ruhte. Als die Träne ihre Hand berührte, leuchtete sie auf und ließ das Zimmer in einem hellen Licht erstrahlen.
 

Die Königin schaute auf das Licht und schließlich erneut zu ihrem Liebsten. Sie strich ihm mit der freien Hand verirrte Strähnen aus dem Gesicht. Noch immer erklang nur der langgezogene Ton des Gerätes.
 

Das Licht erstrahlte weiter. Kakyuu schaute diesem Szenarium still zu. Sie hatte ihn ein leben lang gehabt, doch nun war es an der Zeit, dass er an der Seite der richtigen Frau war. Sie blickte zu ihrer Tochter und auch diese nickte. Dann schaute sie zu Yaten und Taiki, dicht bei ihnen standen ihre einzigen Verwandten. Als sich ihre Blicke trafen, nickte sie ihnen aufrichtig entgegen. Venus und Jupiter bekamen dies mit und nahmen schweigend deren Hände und schauten weiter in das lichtdurchflutete Zimmer.

Ein Stern erwacht – Die Zeiger drehen sich wieder

Er hörte ihre Stimme, spürte ihren Schmerz und den der anderen. Er schaute in seine Hände und lächelte. Er hatte alles erreicht, was er wollte, doch eines fehlte noch. Seine Liebste....
 

„Schätzchen?“
 

Die Königin horchte auf und dann beugte sie sich zu dem vor ihr liegenden alten Mann und küsste ihn. Das Licht über dem Herzen von Seiya wurde heller und heller und schließlich konnte keiner mehr der umherstehenden Krieger die Augen geöffnet halten. Erst als das Licht verschwand, hörten sie es. Das Piepen des Gerätes, es hatte seinen gleichmäßigen Klang angenommen.
 

Als die Königin sich löste, schaute sie in zwei funkelnde Augen, die sie anstrahlten.
 

„Tränen stehen dir nicht.“
 

„Blödmann...“
 

Und dann umarmte sie ihn einfach nur, er war zurück. Seiya war zurück. Er drückte sie leicht von sich und erhob sich. Die umherstehenden Ärzte und Schwestern konnten nicht glauben, was sie da sahen. Das war medizinisch nicht möglich.
 

Das Stehen kostete ihm mehr Kraft als er dachte. Er war nun mal alt, auch wenn nun ihr Licht in sich hatte. Als er endlich stand, suchte er sofort ihren Blick. Sie weinte, weinte vor Freude. Sie strich ihm über das Gesicht.
 

„Der hübsche Kerl von damals bin ich nicht mehr.“
 

„Meinst du?“
 

Sie beugte sich abermals zu ihm und gab ihm einen Kuss, jedoch auf die Wange und schon breitete sich ein angenehmes Prickeln in seinem und an seinem Körper aus. Als er die Augen öffnete, schaute er auf seine Hände. Sie waren glatt und stark. Als sein Blick auf eine lange Haarsträhne fiel, waren diese nicht mehr grau, sondern schwarz, so wie früher. Erst jetzt schaute er zu seiner Familie und seinen Freunden, diese starrten ihn nur gebannt an. Als er seinen Blick im Zimmer umherschweifen ließ, fiel dieser auf die Fensterscheibe, sie zeigte ihn, so wie er damals mit 21 Jahren aussah.
 

Er suchte den Blick von seiner Geliebten und diese stand lächelnd vor ihm. Sie nickte.
 

„Das bist du, der, der du immer warst und immer sein wirst, Seiya Kou, ein Macho, wie er im Buche steht.“
 

Er konnte es nicht fassen, er war tot und jetzt fühlte er sich lebendiger denn je. Er schaute zu seiner Tochter und zu seiner Enkelin, beiden kamen auf ihn zugerannt und umarmten ihn.
 

„Ach ihr beiden...“
 

„Du hast die richtige Entscheidung getroffen.“
 

Sofort ließen die beiden Frauen von ihrem Vater bzw. Großvater ab und sahen, wie Seiya Kakyuu sich näherte.
 

„Kakyuu, ich....“
 

„Wenn du dich jetzt entschuldigst, bekommst du, wie damals eine geknallt. Du hast das richtige getan, das einzig richtige.“
 

Sie beugte sich zu ihm und gab ihn einen letzten Kuss. Dann schaute sie zu Serenity.
 

„Passt gut auf sie auf, versprichst du mir das.“
 

Ein Nicken von der Königin des Mondes und Kakyuu lächelte sie an. Seiya schaute sich weiter um und schließlich zu seinem Team.

Alles oder nichts

Es hieß, dass er entscheiden solle, nun hatte er sich entschieden. Die Blicke der drei trafen sich und sofort löste sich Yaten und ging. Taiki folgte ihm. Venus und Jupiter standen still da, was sollten sie auch sonst tun.
 

„Worauf wartet ihr, geht ihnen hinterher.“
 

Es war Toka, die mit Tränen in den Augen von den beiden Kriegerinnen nun stand.
 

„Es ist eure letzte Chance.“
 

„Yatoru?“
 

„Mein Großvater ist ein schwieriger Fall, aber wie ich die Sache sehe, hast du ihn Recht gut im Griff, Sailor Venus.“
 

Und dann lief sie los. Zu ihrer Liebe, zu ihrer einzigen wahren Liebe, am Ende der Treppe holte sie ihn ein.
 

„Yaten, warte!“
 

„Lass mich einfach in Ruhe.“
 

„Nein, du wartest.“
 

Sie setzte alles auf eine Karte und sprang mit einem Satz vor ihn und schaute ihn verzweifelt an.
 

„Schau mich an und sag, dass du mich nicht liebst, schau mich an und sag, dass du nichts für mich empfindest.“
 

Yaten erstarrte. Es war gerade für ihn ein Schock gewesen, zu sehen, wie Seiya starb und dann wieder kam, unsterblich, doch nun das zu hören.
 

„Sag es, dann lasse ich dich in Ruhe dein Leben zu Ende leben. Sag es und ich gebe auf, dein Leben zu retten. Sag es und ich gebe auf, zu versuchen, mir eine Zukunft mir dir vorzustellen. Sag es und....“
 

„MINAKO, HÄLST DU MAL DIE LUFT AN!“
 

„Nein ich will....“
 

Yaten wurde dies zu viel, er mochte vielleicht alt sein, aber um dieses Weib zum Schweigen zu bringen, gab es nur eine Möglichkeit. Er nahm sie und küsste sie. Venus war zu geschockt, um reagieren zu können, erst als er sich löste, spürte sie eine innere Kälte in sich aufsteigen, dass er sie einfach so losließ.
 

„Bist du jetzt endlich ruhig.“
 

Venus wusste auch gar nicht, was sie sagen sollte, so lange hatte sie sich das gewünscht und nun war es wahr geworden.
 

„Ich kann dich nicht anschauen und sagen, dass ich nichts für dich empfinde, das kann ich nicht, denn....“
 

Dann wischte er ihr eine Träne weg und lächelte.
 

„Denn du würdest sofort wissen, dass ich lüge, du wusstest schon immer, was in mir vorgeht, du warst die einzige, die meine Schale geknackt hat.“
 

„Ich bin auch ein guter Nussknacker....“
 

Damit lachten die beiden und ließen ihre Stirne aneinander sinken. Sie schauten sich an und die Königin der Liebe, wusste, dass er sich entschieden hatte.
 

„Bist du bereit?“
 

Statt einer Antwort küsste er sie abermals. Venus schloss die Augen und berührte die Stelle seines Herzens. Eine angenehme Wärme breitete sich in Yaten aus und als er sich von ihr löste, strich ihm Venus mit dem Handrücken über das Gesicht.
 

„Mein Yaten.“
 

Yaten musste in keinen Spiegel schauen, um zu wissen, dass er seine Jugend zurück hatte, er spürte es, er spürte es in jedem einzelnen Knochen, in jedem einzelnen Muskel. Er schaute zu der Frau, die vor ihm stand, und gab ihr den Kuss, der alles besiegelte. Nun gehörten sie zusammen.

Vergangenheit oder Zukunft?

Taiki hatte sich von der Gruppe gelöst und zu dem Platz gegangen, der ihn so viel Überwindung kostete, die Gräber seiner Familie. Er wusste, dass Makoto ihm gefolgt war.
 

„Du kannst ruhig raus kommen.“
 

„Ich wusste nicht, dass du mich bemerkt hast.“
 

Er drehte sich um und lächelte.
 

„Ihr müsst immer noch einiges lernen.“
 

Damit wandte er sich an die Gräber vor ihm, es tat so weh, damals die beiden zu beerdigen.
 

„Du bist nicht alleine, auch wenn du das denkst.“
 

„Seit sie tot sind, fühle ich mich aber so.“
 

Jupiter ging zu ihm und schaute auf die Gräber.
 

„Glaubst du, sie hätten gewollt, dass du dich in deiner Trauer vergräbst.“
 

„Wohl eher nicht, aber ich weiß nicht, ob es richtig ist, einfach so zu tun, als ob wir keine Familie hätten.“
 

„Das hat doch nie einer gesagt.“
 

Nun schaute Taiki sie aus den müden Augen heraus an.
 

„Keiner von uns hat gesagt, dass ihr eure Familie vergessen sollt. Ich denke heute noch an sie. Ich denke heute noch an den Mann, den ich auf dem Mond einst geliebt habe, doch dies ist Vergangenheit. Nur jetzt zählt. Es wird immer weh tun, geliebte Menschen zu verlieren, doch sollte man dafür sein eigenes Leben vergessen?“
 

Taiki wollte zur Seite schauen, doch Jupiters Hand hielt ihn zurück.
 

„Du hast so viele Bücher gelesen, bist ein poetischer Mann, damals wie heute. Jeder steht hinter euch, eure Familien und Freunde. Sie wollen, dass ihr endlich glücklich werdet und und...ich will auch, dass du glücklich wirst.“
 

„Ach Makoto.“
 

„Gib dein Leben nicht auf, fange wieder an, zu leben, mit uns.“
 

Taiki hörte ihre Worte und nahm sie tief in sich auf. Als Seiyas Herz aufhörte zu schlagen, ja in diesem Moment hatte er Angst und sich nichts mehr gewünscht, als die Zeit zurückdrehen zu können. Er sah sie an und nickte. Er wollte diese Zeit zurückhaben, die Zeit, in der sie unbeschwert leben konnten. Er wollte seine zweite Chance zu nutzen.
 

Jupiter traten Tränen in die Augen, sie berührte Taikis Brust und das Licht in ihn fließen. Sein Sternenkristall bekam neue Kraft und somit auch er. Als das Licht verschwunden war, schaute Taiki, genau wie Seiya, seine Hände an. Sie waren jung und hatten ihre Stärke zurück bekommen.
 

Dann schaute er zu dem Geschöpf vor sich und zog sie zu sich. Im ersten Moment war Jupiter irritiert, doch dann ließ sie es geschehen. Zu lange hatten sie aufeinander gewartet.

Stunden davor

Seiya saß auf der Brüstung seines Gemachs und schaute in die Ferne. Immer wieder schaute er auf seine Hände hinab. Er konnte noch gar nicht glauben, was geschehen war. Als es klopfte, bat er die Person hinein, im ersten Moment war er geschockt, doch dann lachten die beiden Personen ihn an.
 

„Ihr seht gut aus.“
 

„Du auch.“
 

Taiki und Yaten gingen zu ihm und setzten sich nebeneinander.
 

„Die Mädels wollen nach Hause.“
 

Taiki schaute seine „Brüder“ an. Dies würde ein schwerer Abschied werden. Sie hatten sich hier ein Leben aufgebaut, doch ihr eigentliches Leben hatten sie auf der Erde zurückgelassen. Dem blauen Planeten.
 

„Schon verrückt oder?“
 

„Wem sagst du das?“
 

Taiki und Yaten schauten ihren Anführer an, sie wusste, dass er Bunny vermisst hatte, jede Minute. Nun hatte er endlich ihr Herz erobert.
 

„Wir sollten mit den anderen sprechen und dann aufbrechen. Ich glaube nicht, dass es ratsam wäre, noch länger als nötig Kakyuu und die anderen zu quälen.“
 

„Da hat du Recht.“
 

Damit erhob sich der Braunhaarige und verließ das Zimmer. Er wollte nicht länger warten, er musste mit seiner Enkelin sprechen.
 

„Willst du nicht lieber zu Yatoru?“
 

„Willst du mich loswerden?“
 

„Kindskopf.“
 

„Selber...“
 

Und damit ging auch Yaten und ließ Seiya allein zurück. Er saß noch eine Weile schweigend auf der Brüstung, bis jemand die Tür zu seinem Gemach öffnete. Er wusste, wer es war, diese Energie würde er immer erkennen. Sanft legte sie ihre Hand auf seine Schulter und er ergriff sie sofort.
 

„Ihr werdet uns fehlen.“
 

Damit erhob er sich und schaute seiner Frau in die Augen. Er strich ihr eine rot-graue Strähne aus dem Gesicht und lächelte sie liebevoll an.
 

„Du hättest es verhindern können.“
 

„Nein, du wärst gestorben, du hättest deine wahre Liebe verloren und das wollte ich nicht.“
 

Er drückte sie an sich und gab ihr einen Kuss auf ihren zierlichen Kopf.
 

„Bitte verzeih mir.“
 

„Es gibt nichts, was ich verzeihen müsste.“
 

Er wollte sich zu ihr beugen, doch sie schüttelte den Kopf.
 

„Dein Herz gehört ihr, auch wenn wir verheiratet sind, du bist ein freier Mann und gehörst zu ihr. Bitte mach es für mich dadurch nicht noch schwieriger.“
 

Damit entzog sie sich seiner Umarmung und schaute ihn an. Dies würde ihr Abschied sein, sie konnte es nicht ertragen, ihn noch einmal zu sehen. Doch sie wusste, dass er nun endlich glücklich werden würde. Er würde endlich wieder den Spaß am Leben haben, dem ihm zustand.
 

Er schaute sie mit traurigen Augen an. Als seine Tochter und seine Enkelin hinter Kakyuu erschienen, kamen die beiden zu ihm und er zog sie dicht an sich.
 

„Ihr passt aufeinander auf, versprochen?“
 

Die beiden nickten nur. Sie konnten nicht sprechen. Es war alles gesagt und als sie sich lösten, lächelten sie ihn liebevoll an.
 

„Alles Gute...“
 

Und damit ging die jüngste der drei Frauen zusammen mit ihrer Großmutter aus seinem Zimmer. Einzig Serena blieb zurück.
 

„Du wirst uns fehlen.“
 

„Ihr mir auch.“
 

„Ich kann gut verstehen, warum die Frauen euch hinterher gerannt sind...schnief....“
 

Seiya lächelte seine Tochter an und wischte ihr die Tränen weg.
 

„Ich werde nicht „Auf Wiedersehen“ sagen, Vater. Doch ich möchte, dass du mir eines versprichst, vergiss uns nicht.“
 

„Das könnte ich nicht....“
 

Ein letztes Mal ging sie in seine Arme, um dann ohne ein weiteres Wort zu sagen, zu gehen. Nun war er völlig alleine. Hatte er das richtige getan? Er blickte in den Sternenhimmel. Er schaute auf die Uhr. Es war schon nach 23:00 Uhr. Doch er war nicht müde. Er zog sich eine Jacke drüber und ging zu einem ganz bestimmten Gemach. Als er klopfte, wurde er auch sofort hinein gebeten.
 

„Seiya? Alles in Ordnung?“
 

„Hallo Chibiusa. Diese Fürsorge hast du eindeutig von deiner Mutter geerbt.“
 

Die junge Prinzessin fing leicht an zu lächeln und wurde dann jedoch ernst.
 

„Ich wollte mich bedanken bei dir bedanken, auch wenn ich noch so meine Zweifel habe.“
 

„Du musst dich nicht bedanken, ich meine, ich habe ein ganz schönes Chaos hier rein gebracht.“
 

„Nein, Chibiusa, du hast uns gerettet, du hast uns unser Leben wiedergegeben.“
 

Er ging zu ihr und schaute sie an. Jetzt wusste sie, warum ihre Mutter sagte, dass sie sich in seinen Augen verlieren könnte.
 

„Dein Vater wäre stolz auf dich.“
 

„Oh Seiya...“
 

Und dann schmiss sie sich in seine Arme. Er umarmte sie, wie es nur ein Vater konnte. Auch wenn er nicht ihr Vater war, so würde er doch alles tun, um sie zu beschützen.
 

„Leg dich schlafen, es wird eine anstrengende Reise morgen.“
 

Sie entzog sich ihm und nickte nur. Damit ging er aus dem Gemach seiner .... ja, was war sie eigentlich.
 

„Sie hat dich sehr gern.“
 

Er lächelte sofort und blickte zur Seite. Dort stand sie, die Liebe seines Lebens, sein Schätzchen.
 

„Das haben alle Frauen.“
 

„Schön, dass du deinen Humor wieder hast.“
 

Er ging auf sie zu und näherte sich nahe ihrem Ohr. Der Königin wurde heiß und kalt zugleich.
 

„Gewöhn dich daran.“
 

Und dann ging er einfach an ihr vorbei. Doch er wusste, dass sie ihm folgen würde und als er einen Blick zurückwarf, war sie bereits dicht bei ihm. Erst als sie auf dem großen Balkon des Palastes ankamen, hielt er inne. Er sah hinauf zu drei Monden, die sich vor ihnen erstreckten.
 

Es wehte eine kühle Brise, doch keiner der beiden fröstelte.
 

„Warum bist du zurückgekehrt?“
 

Er schaute zu seiner Liebsten hinab, die ihren Blick stur gerade ausrichtete. Er nahm einen Finger und zog ihren Kopf in seine Richtung.
 

„Wenn du das nicht weißt Schätzchen.“
 

Ihr stieg etwas die Röte in die Wangen, doch schon im nächsten Moment war dies vergessen, als er ihr Gesicht in beide Hände nahm und ihr einen zärtlichen Kuss auf den Mund gab. Sie hielt sich in seinem Nacken fest und er umfasste ihre Taille. Wie lange hatten sie darauf gewartet. Erst nach einer Ewigkeit lösten sie sich voneinander.
 

„Ich liebe dich Schätzchen, vom ersten Moment an, an dem ich dich sah.“
 

„Charmeur, sag ich doch.“
 

„Das ist nicht ganz die Antwort, die ich wollte.“
 

Die Königin grinste ihn frech an und zog ihn dann zu sich, um an sein Ohr zu kommen.
 

„Ich liebe dich auch, du Herzensbrecher.“
 

Dann zog sie sich zurück und er nahm sie in seine Arme. Endlich waren sie vereint.

Abschiede

„Meinst du, sie werden glücklich Yatoru?“
 

„Da bin ich mir sicher, Toka, sie haben endlich ihre Liebe gefunden.“
 

„Da steckt ihr zwei also.“
 

Überrascht drehten die beiden Teenager sich um. Für sie war es noch etwas ungewohnt, ihre Großväter so jung zu sehen. Eines wurde Yatoru sofort klar, als er seinen Großvater das erste Mal sah, jetzt wusste er, warum alle sagte, er käme nach ihm.
 

„Hallo Großvater.“
 

Toka ließ die Hand ihres Liebsten los und schmiss sich in die Arme ihres stetigen Beschützers.
 

„Hey, alles in Ordnung?“
 

„Klar, warum denn auch nicht.“
 

Toka schaute zu Yatoru, der noch etwas abseits saß, doch Yaten hatte neben ihm Platz genommen.
 

„Du wirst auf alle aufpassen, verstanden?“
 

„Klar, dafür hast du mich doch ausgebildet.“
 

„Yatoru...ich...es tut mir leid, dass ich dich allein lasse.“
 

„Du hast mir alles beigebracht, was ich wissen muss und vor allem weiß ich durch dich, dass man zu seinen Gefühlen stehen muss.“
 

„Venus war bei dir oder?“
 

„Woher weißt du das?“
 

Yatoru starrte erst ihn, dann Taiki an, der nur grinste und noch immer seine Enkelin im Arm hielt.
 

„Venus, komm raus!“
 

Sofort bewegten sich neben ihnen Büsche und eine grinsende Venus stand vor ihnen und hinter ihr Jupiter.
 

„Musst du dem Jungen unbedingt solche Lausen in den Kopf setzen?“
 

Und schon fing eine typischer Streit zwischen ihnen an. Jupiter ging zu Taiki und beide schüttelten nur den Kopf.
 

„Taiki, sind die beiden immer so?“
 

Wie aus einem Munde beantworteten Jupiter und Taiki die Frage.
 

„Ja, das ist normal.“
 

„Sie müssen sich sehr lieben.“
 

Damit ließ Toka ihren Großvater los und ging zu ihrem Liebsten.
 

„Das tun sie.“
 

„Woher wisst ihr das Sailor Jupiter? Ich meine, sie streiten.“
 

„Die beste Freundschaft und die schönste Liebe können mit einem Streit beginnen.“
 

Taiki und Jupiter schauten sich an und dann sprachen sie ihren Gedanken aus.
 

„Seiya und Bunny.“
 

„Ihr meint die Königin?“
 

„Ja, die Königin konnte Seiya nicht ausstehen, sie hat immer mit ihm gestritten und sie wurden zuerst die besten Freunde und nun eine schöne Liebe.“
 

Taiki nahm Jupiter bei der Hand und zog zu sich. Gemeinsam schauten sie dem streitenden Paar zu und belächelten es.
 

„Ihr werdet morgen früh aufbrechen oder?“
 

Sofort verstummten Yaten und Venus und schauten zu den beiden Jüngsten.
 

„Ja, ihr werdet vermutlich noch schlafen, Toka.“
 

„Dann wünschen wir beide euch alles Glück dieser Welt und vergesst uns nicht.“
 

„Das könnten wir nicht.“
 

Und damit nahmen die Großväter ihre Enkel ein letztes Mal in den Arm, bevor sie in ihre Gemächer gingen.

Heimkehr

Die vier zurückgebliebenen schauten ihnen noch lange nach.
 

„Es wird ihnen gut gehen.“
 

Die Gruppe war überrascht als die Königin und Seiya auftauchten dicht gefolgt von Chibiusa und Helios.
 

„Das hoffen wir.“
 

„Helios wird sie in ihren Träumen sehen, dann sehen wir, wie es ihnen geht.“
 

Der Krieger neben der jungen Prinzessin nickte der Königin und den anderen zu.
 

„Wann wollt ihr aufbrechen?“
 

Die Frage kam von Taiki.
 

„Wenn ihr bereit seid.“
 

Alle schauten die Königin an, die sich an den äußersten Rand der Brüstung stellte. Sie schloss die Augen und genoss die Brise auf ihrer Haut und in ihrem Haar.
 

„Endymion, hab tausend Dank.“
 

„Werde glücklich, Liebste.“
 

Dann öffnete sie die Augen und lächelte. Seiya, der sie keinen Augenblick aus dem Blick verlor, wusste, dass Mamoru ein letztes Mal bei ihr gewesen war. Er hatte sein eigenes Leben aufgegeben, um ihnen ihre Zukunft zu ermöglichen. Er ging zu seiner Liebsten und legte seinen Arm um ihr Dekolté.
 

„Wir sind schon jahrelang bereit.“
 

Er küsste sie zärtlich im Nacken und sie genoss es. Sie drehte sich um und blickte ihre Freunde einen nach dem anderen an.
 

„Gut, dann lasst uns aufbrechen.“
 

Von allen kam ein zustimmendes Nicken. Als sie beim Portal ankamen, schaute die Jungs ein letztes Mal zurück. Es würde jedem einzelnen gut gehen, da waren sie sicher. Und als sie die Hände ihrer Partnerinnen spürten, hatten sie Gewissheit. Gemeinsam betraten sie das Portal und nach ein paar Stunden betraten sie gemeinsame Heimat: die Erde.
 

Eines wusste die Königin, eines Tages würden sie diese Welt auch verlassen, um auf dem Mond über die Erde zu herrschen, doch bis es soweit war, würde sie jede Sekunde ihres Lebens mit dem Mann, den sie liebte verbringen.
 

Spät in der Nacht, nachdem sich alle verabschiedet hatten und sich in ihre Gemächer zurückzogen, hielt Seiya seine Königin bei der Hand und streichelte ihr sanft über den Rücken.
 

„Ich liebe dich, meine Königin.“
 

„Und ich dich, mein König.“
 

ENDE



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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Von:  Cosplay-Girl91
2014-05-17T20:26:01+00:00 17.05.2014 22:26
schöne FF und toll das die Beiden sich gefunden haben :)
Von:  _Natsumi_Ann_
2013-08-31T14:02:11+00:00 31.08.2013 16:02
Hö wenn die prinzessin großmutter ist und seiya grossvater o.O sind die doch eigentlich zusammen? XD

und die leben doch auf ihrem planeten als frau eigentlich? XD


ich bin verwirrt :D muss weiter lesen^^
Von:  _Natsumi_Ann_
2013-08-31T13:59:18+00:00 31.08.2013 15:59
„Wenn keine Liebe vorhanden ist, wird das Licht nicht wirken.“

„Ich weiß, aber so habe ich wenigstens die Chance ihm mein Herz zu öffnen und endlich diesen Druck zu lösen.“




wieder ein schöner part <3
Von:  _Natsumi_Ann_
2013-08-31T13:57:30+00:00 31.08.2013 15:57
„Ryo und Yuichiru haben damals das Licht von Mars und Merkur angenommen, sodass sie nicht sterben können, doch was ist mit Venus und Jupiter. Sie sind noch immer alleine und meine Mutter, ob sie jemals wieder richtig glücklich sein kann.“


toller Satz ^-^

das Chibiusa ihre mutter so direkt nach dem tod glücklich machen will ist schon krass :o vllt etwas OOc aber iwer muss es ja tun XD

Von:  _Natsumi_Ann_
2013-08-31T13:53:24+00:00 31.08.2013 15:53
Er ist tot :D *freude* :D:D:D

eigentlich solle einen das nicht freuen :X ich weiss *schäm*
noch besser wäre gewesen wenn er mit iwem anders durchegbrannt wäre xDD vlt kommt das ja noch und war nur ein scheintod:P ja ich bin fies xD
Von:  _Natsumi_Ann_
2013-08-31T09:44:32+00:00 31.08.2013 11:44
ps : leider schwindet die kommianzahl in mexx -.- lass dich nicht entmutigen <3
Von:  _Natsumi_Ann_
2013-08-31T09:43:48+00:00 31.08.2013 11:43
HUHU hab die ff entdeckt und war erst mal wg mako/taiki begeistert xD
hoffe die kommen noch vor :>


bin gespannt wies weiter geht^^
Von:  Nubes
2013-02-04T20:58:15+00:00 04.02.2013 21:58
Hach schön :)
ich war ganz gefesselt und habs natürlich in einem Schwung durchgelesen. Deine Idee, dass die Sailor Senshi ihren Sternenkristall teilen können gefällt mir so gut ich kann gar nicht sagen wie! Das war wirklich romantisch-schön.. Tolle Geschichte, ich hoffe du liest das hier auch wenn die FF schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat. Ganz dickes Lob, super gemacht!
Von:  Andromeda20001
2011-08-05T23:01:52+00:00 06.08.2011 01:01
Eine wunderschöne Geschichte. Auch ich habe sie in einem Rutsch gelesen und bin einfach begeistert.

Sehr gut hat mir gefallen, daß es hier keinen Kampf um Bunny gab, sondern daß Mamoru erkannte, daß seine Frau immer noch Seiya liebte und er ihr mit seinem Opfer ermöglichte, mit diesem glücklicch zu werden.

Glücklich bin ich auch, daß ich diese Geschichte erst jetzt fand, und sie deshalb gleich komplett hintereinander lesen konnte.

Mach weiter so.

LG, Andromeda
Von:  Itachi89
2011-08-01T20:01:28+00:00 01.08.2011 22:01
Wow.....
Echt klasse, das ist eine tolle FF.
Hab sie in einem Ruck gelesen und bin schlicht weg begeistert^^
Es sind zwar manchmal Wörter doppelt, aber sie Storyline ist klasse und etwas in der Art ist mir noch nie untergekommen.
Also super Idee.
Schön das sie am Schluss alle glücklich wurden.
Besonders Mamorus Opfer, hat mich bewegt....
Mach weiter so
lg


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