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Totenkuss - Erhelle meine Seele

Gib mir ein Stück vom Leben zurück
von

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...gib mir ein Stück vom Leben zurück - der Gebrochene

http://www.youtube.com/watch?v=Km84-cms0xM&feature=related

Callejon - Der Tag an dem die Schwärze blieb
 

Der Gebrochene
 

Hoffentlich hat er sich nur verhört. Nein! Hat er nicht! Er hat freundlich mit sehr vielen Emotionen, wie Furcht, Zorn und ja, sogar Verletztung in der Stimme seinen Master gebeten, nicht weiter nach zu fragen. Und tatsächlich hat er auch aufgehört. Aber er hat ihn diabolisch angegrinst. Ja! Angegrinst! Er will hoffen, dass gerade einfach nur seine Fantasie mit ihm durchgeht. Es kann doch nicht sein Ernst sein, dass er daran gefallen findet, dass auch Sebastian in seinem Leben Leid zugefügt worden ist. Hätte er nur gewusst, was sein Master ihn fragen würde, wäre er darauf erst gar nicht ein gegangen. Er hätte von Anfang an 'nein' sagen sollen. Er hätte ihn nicht soweit gehen lassen sollen. Er kennt Ciel schon seit 6 Jahren. Und in den 6 Jahren hat er so einige Seiten von Ciel miterleben dürfen. Auch, dass er sich wahrlich am Leid der anderen ergötzt. Sebastian hatte schon gedacht, er würde es übertreiben, aber Ciel ist um einiges Schlimmer. Er könnte sogar alles in Worte fassen, und den Leidenden ins Gesicht spucken. Er hingegen grinst immer nur hämisch.

Jetzt hat er einen Grund gefunden, jemals in seinen ganzen Jahren über bei Ciel vor ihm Angst zu bekommen. Es sollte doch anders herum sein. Ciel sollte Angst vor ihm bekommen. Doch viel mehr hat er Schutz bei ihm gesucht. Nähe gesucht, um nicht allein zu sein. Niemals hatte er Angst oder fürchtete sich vor ihm. Das war immer das Besondere an seinen Master gewesen. Deswegen hat er ihn so sehr interessiert, und ja, deswegen hat er angefangen, dämliche Gefühle für ihn zu entwickeln. Gefühle, die unter den Namen 'Liebe' bekannt ist. Nur wegen ihn hat er angefangen in seinem Hirn schmutzige, dreckige und obszöne Fantasien sich selber vor zu schwärmen. Das alles nur, weil er bei ihm sein wollte. Hatte er denn nie Angst, dass er sich seine Seele hätte an sich reißen können, so wie ihr Vertrag forderte?

Nun hat der Butler alle Grund zur Sorge. Ciel ist unberechenbar. Hätte er bloß wie immer geklungen, so wäre es niemals so arg gewesen.

Ja, Sebastian hat wirklich allen Grund zur Angst. Nach seiner Geburt hat seine Mutter ihn einfach so 'weggeschmissen'. Sie wollte ihn nicht. Eine weitere Frau, die sich sehnlichst ein Kind wünschte, hat ihn dann an sich genommen. Doch sie war alles andere als lieb zu ihm. Immer wenn er geschrien hat, wurde er geschlagen und geschüttelt. Selbst in aller Öffentlichkeit. Damals lebten die Dämon wie Barbaren. Und diese Zeit hat Sebastian nichts gutes erfahren.

Eine wirklich alte Dämonenfrau hat ihn dann der Frau weggenommen, die ihn so misshandelt hatte. Von Anschreien bis Schläge, hinzu zu Schütteln und Tritten. Er wurde immer über den staubigen Boden getreten, als er ein Alter von 6 Jahren erreicht hatte. Einmal passierte es, dass er von ihr gewürgt worden ist, dann kam glücklicher Weise diese alte Dämonenfrau. Sie hatte ihn gepflegt. Und groß gezogen. Als er 10 Jahre alt wurde, so lautet es ihm Dämonengesetz, muss er Vogelfrei werden. Doch sie hat ihn nicht gehen lassen. Zwar musste er den Haushalt erledigen und Kochen, dennoch hat es gerne getan. Er lebte gerne bei ihr. Doch sie ließ ihn nicht Vogelfrei werden. Als er 12 war, kamen Männer, die von dem hohen Gericht waren, und fingen ihn ein. Er hielt sich unter den Küchendielen versteckt, oder eher, sie hielte ihn versteckt. Doch die Männer fanden ihn, zogen ihn an den Haaren hervor, und verprügelten ihn. Sie mischte sich ein, wollte ihn schützen, doch es war ihr nicht gestattet. Diese Dreckskerle hielten ihn festen, und er musste zusehen, wie sie vor seinen Augen regelrecht geschlachtet worden ist, wie ein Schwein. Er kotzte sich die Seele aus den Leib.

Die Dreckskerle versklavten ihn. Er wurde ausgepeitscht und geschändet.

Nach Jahren der Versklavung, hatte Sebastian seine Metamorphose* zu einen Dämonen. In dieser Gestalt brachte er alle um. Ja, sogar die anderen Versklavten. Und er hatte Hunger. Nach den Erzählungen von der alten Frau, wusste er, was es war. Dieser Hunger. Er brauchte Seelen. Er nahm sich jede Seele, die er finden konnte, von denen, die er gerade umgebracht hat. Erst fraß er die Seelen des hohen Gerichtes. Dann die anderen, bis sein Hunger gestillt war. Er verbannte sich selber aus der Dämonenwelt. Er wollte nie wieder jemanden treffen.

Sebastian hatte damals ziemlichts überreagiert. Er geriet außer sich vor Wut. Er ging in die Menschenwelt, dort verbrachte er all seine Jahre in Frieden. Einsam, aber in Frieden.

Bis heute. Heute werden seine Tage des Friedens gezählt.

„Sebastian.“

Ertönt Ciels Stimme und holte ihn aus seiner schmerzlichen Vergangenheit raus.

„Bocchan?“

„Ich wünsche mir jetzt kurze 10 Minuten Zeit für mich, bevor wir mit den Geigenunterricht beginnen.“ äußert sein Master seinen Wunsch.

„Wie Ihr wünscht, Bocchan.“

Da steht Ciel auch schon auf und macht sich auf den Weg, wie schon öfters nach den Frühstück, in sein Arbeitszimmer.

Er hat jetzt schon seit einiger Zeit beobachtet, dass Ciel nach den Frühstück für einen geringe Zeit für sich sein möchte, und dafür in sein Arbeitszimmer verschwindet.

In der Zeit, räumt Sebastian das Frühstücksgeschirr weg, spült alles, und schaut nach der Post.

Kein Brief. Noch nicht einmal einen von der Königin. Was wirklich selten vorkommt. Nach den Ciel den Fall gelöst hat, stand der nächste Brief meist eine Woche danach schon wieder in den Startlöchern. Aber seit 3 Tagen nichts. Es ist schon relativ komisch. So ruhig kann es in London doch gar nicht sein. Und überhaupt in England.

Etwas enttäuscht betritt er wieder das Anwesen und macht sich dann auf den Weg in das Arbeitszimmer zu Ciel.

Höflich wie immer, klopft er an, wartet auf eine Antwort, die wie immer kurz darauf folgt, und dann tritt er ein. Er verbeugt sich, schließt die Türe hinter sich.

„Bocchan, es ist nun Zeit für Euer Geigenunterricht.“ verkündet er.

Mit einem Seufzen folgt sein Master ihn und begeben sich in den Musikraum. Meint er es nur, oder sah sein Bocchan gerade wirklich Deprimiert aus? Aber warum? Weil es auch in etwa der selbe Grund war wie bei ihm? Dass es keinen weiteren Auftrag von der Königin bekam?

Aber schon seit mehreren Wochen, fühlt er, wie schlecht und unwohl es ihm geht. Und an manchen Tagen ist es auch schon so schlimm, dass diese Präsens so weit reicht, dass er das selbe fühlt, wie er. Wenn er so darüber Nachdenkt, ist der junge Herr schon seit 2 Jahren so. Wenige Tage nach ihrem Vertragsbruch. Ab und zu hat er morgens seinen Bocchan beobachtet, wie er vor seinem Spiegelbild steht, und das verblasste Zeichen in seinem Auge begutachtet. Er schaute immer so nachdenklich und leicht traurig. Als würde ihm etwas belasten. Wenn er fragte, was denn los sei, wurde er ausgeschimpft, und sagte, es würde ihn nichts angehen. Er würde lügen, wenn er sagt, er habe nicht die geringste Vermutung. Seine Vermutung ist die, dass Sebastian daran Schuld ist. Er denkt, dass Ciel seinen Stolz nicht bewahren konnte, und das Versprechen, ihm seine Seele zu überlassen, nicht gehalten hat. Oder er ist unzufrieden, dass er endlich Rache nahm und es ihm leid tut, dieses Wesen zerstört zu haben. Obwohl dies total Irrsinn ist. Oder auch, dass das Zeichen ihres Vertrages ausgeblaßt ist und Ciel nicht mehr diesen Schutz von Sebastian bekommen würde, den er jetzt noch immer hat. Aber würde er die Wahrheit wissen, würde wieder einmal Vogelfrei sein. Er könnte es nicht ertragen, von der Person verachtet, angeekelt und verscheucht werden, die er liebt.

Wie konnte er sich denn überhaupt in so eine Rotznase verlieben? Er ist so ein arroganter Mensch. Selbstsüchtig. Sichbezogen. War Rachsüchtig. Er hat nur für seine Rache gelebt.

„Bocchan? Seid Ihr bereit?“ lächelt Sebastian.

Sein Master legt seine Geige auf die Schulter, bettet sein Kinn darauf und fängt an, zu spielen.

Sanfte Töne erfüllen den Raum mit herrlich klingender Musik. Genießend schließt er wieder seine Augen, hat immer noch sein Lächeln im Gesicht und hört seinen Master beim Spielen zu.

Aber etwas schweifen seine Gedanken doch ab.

Warum hat er denn Ciel geholfen? Wieso hat er seinen Master damals Versprochen, ihn Rache nehmen zu lassen? Rache ist doch so was von lächerlich. Es bringt nichts. Es macht keinen Menschen mehr lebendig. Seine eigene Seele heilt davon auch nicht. Sie zerbricht doch nur noch weiter. Aber wenn er es seinem Master sagen würde, würde er sich mit Sicherheit eine Ohrfeige einfangen. Innerlich muss er lächeln. Er könnte sich doch eigentlich noch mal eine Ohrfeige einfangen lassen, oder? Einfach nur, damit der junge Herr ihn wieder berührt. Damit dessen Haut wieder auf seiner liegt. Dieses Gefühl der rohen Hand auf seiner Wange. Dieser Schmerz, der seine Haut und sein Herz durchzuckt, ist einfach toll. Es macht süchtig. Ob er vielleicht auch so sein würde, wenn sie miteinander Schlafen würden? So grob? Und nach den schmalen, schönen Lippen zu urteilen, kann er wetten, dass er auch gerne beißt. Zum Beispiel während eines Kusses, oder beim liebkosen seines Körpers. Diese zierlichen Hände und die eleganten Finger. Würden sie auch über die Haut kratzen, wenn er ihn zur Ekstase bringt? Ihn feste stößt und er dabei laut aufstöhnt?

Nun gut, seine Gedanken sind wirklich sehr weit entfernt von gut und böse. Er sollte echt lernen, sich in Ciels Gegenwart zu zügeln. Nicht, dass ihn irgendwann mal was peinliches passieren sollte, dass er da so neben Ciel steht und einfach mal so tief in seinen Tagträumen steckt und herumstöhnt. Dies würde zwar niemals passieren, aber allein die Vorstellung, so sehr seine Kontrolle zu verlieren ist echt schon erbärmlich für einen Dämonen. Was Ciel dann wohl denken würde? Sicherlich steht fest, dass er ihn nicht mit offenen Armen emfängt und sagt: Sebastian, lassen wir doch deine Fantasien folge leisten.
 

Ciel ist sich selber nicht im klaren, warum sein Geist aufblüht, wenn er Geige spielt. Selbst diese sanften Töne der Geige nerven ihn nicht. Nein, sie beflügeln seinen Kopf, und in ihm herrscht Frieden, von dem er sonst nicht profitieren kann.

Mit vollster Konzentration konzentriert er sich auf sein Spiel. Doch gerade wünscht er sich, einfach nur in seinem Bett zu liegen und zu schlafen. Er fühlt sich den ganzen Tag schon so verdammt träge. Liegt es am Gewitter von letzter Nacht? Oder daran, dass er wirklich zu gut geschlafen hat. So gut, ohne Alpträume, schlief er die ganze Nacht durch. Heute morgen wollte er schon gar nicht erst aufstehen. Aber sein Butler kennt keine Gnade. Noch nicht einmal an einem Sonntag. Jeden Morgen um 8 Uhr aus den Bett und jeden Abend um 22 Uhr ins Bett. Aber wen er jetzt mal eine Gelegenheit findet, einfach mal auszuschlafen, wäre er eh um 8Uhr fit. Dafür hat sich der Körper daran zu sehr gewöhnt, um länger zu schlafen.

Eine dunkle und ermahnende Stimme holt ihn aus seinen Gedanken.

„Bocchan! Ihr spielt ziemlich schiefe Töne und Eure Gedanken scheinen auch nicht gerade beim Geigenspiel zu sein. Ich erwarte ein wenig mehr Disziplin!“ mahnt er mit einen Lächeln auf den Lippen. Aber dennoch wirkt seine Augenpartie dunkel.

Ciel aber zischt nur, und spielt weiter.

'Bin ich froh, wenn die Stunde vorbei ist. Und danach Tanzen. Da wird mir jetzt schon übel. Und in 2 Tagen bin ich auch noch auf den dämlichen Ball von diesen Druitt eingeladen. Das der auch immer diese Tanzabende veranstalten muss.'

murrte der junge Graf.

„Bocchan! Ich ermahne Euch hiermit zum letzten Mal. Bitte konzentriert Euch.“ seufzt der Butler und legt seine Hand auf seine Stirn.

Ciel lässt seine Arme sinken.

„Ich bin heute nicht bereit, irgendwelchen Unterricht nach zu gehen.“ seufzt er ebenfalls auf.

„Ihr solltet lieber einmal mein Angebot annehmen und mit mir über Euer Problem reden, welches Euch so sehr belastet.“

„Und ich sage, dass du dich endlich daraus halten sollst. Du hast nichts in meinen Leben zu suchen. Du bist legendlich dazu da, um mich zu schützen! Und dir meine Seele zu nehmen, wenn es dir endlich passt! Ich hab kein Bock mehr auf deine dämlichen Spielchen! Selbst der Undertaker spielt fairer als du, Sebastian!“ schreit er den im Moment bei jeden Wort mehr fassungslosen Butler an.

„Bocchan?“ stößt er ziemlich entsetzt aus.

„Nein! Nicht Bocchan! Ich hab echt die Schnauze voll von dir! Was spielst du für ein Spielchen? Erkläre mir die Spielregeln! Ich will endlich mit spielen und nicht das Spiel sein!“ doch seine Stimme senkt sich nicht.

Er will seinen Frust raus lassen. Er kann nicht mehr. Er ist am Ende. Wie lange soll er denn noch durch halten? Hat er Sebastian damals immer so 'gequält', als er noch das Spiel seiner Rache spielte? Bekommt er jetzt etwa alles von ihm zurück? Nimmt er sich dann endlich seine Seele? Wenn ja, wann ist das Spiel beendet? Was will Sebastian erreichen?

Er will am liebsten die Geige zu Boden werfen und sie zerbrechen sehen. Dafür schmettert er sie sachte auf das Klavier, und verlässt den Raum und lässt seinen noch immer treuergebenen Butler zurück. Er will ihn heute nicht mehr sehen. Er würde noch die Krise bekommen und dann irgendwas noch zu Kleinholz verarbeiten. Beim schließen der Türe des Musikzimmers knallt er sie mit aller Wucht, die er aufbringen kann, hinter sich zu, stampft in sein Schlafgemach. Er rennt halbwegs dabei das Hausmädchen um.

„Bocchan!“ hört er die Stimme von Sebastian hinter sich, doch er wendet sich nicht nach ihm um, eher würde er die Treppe runter fallen und sich alle möglichen Knochen brechen. Die Türe seines Schlafgemach knallt er genauso hinter sich zu wie die vorige.

Ein klopfen ertönt an der Tür.

„Bocchan?“

„Verdammtnochmal! Sebastian, lass mich in Ruhe!! Ich will dich heute nicht mehr sehen! Trete mit heute noch einmal unter die Augen, dann kannst du was erleben! Darauf kannst deinen Dämonenarsch verwetten!“schreit er ihn an.

Dabei ballt er seine Hände zu Fäuste und sein ganzer Körper verkrampft sich unter seiner Wut, die er gerade gegen Sebastian hegt.

Hat er denn nicht schon genug durchmachen müssen? Reicht es ihm denn noch immer nicht? Oder warum muss er ihn jetzt auch noch Quälen?

Er wollte sich selber auch schon zu Nichte machen, aber das Sebastian so ein mieses Spiel mit ihm spielt, hätte er nicht erwartet. Anscheinend ist ihm der Schmerz, der in ihm ruht, noch nicht genug. Ciel muss wohl möglich weiter leiden.

Eine einzelne Träne läuft heiß über seine Wange, und danach kommen immer mehr, bis er still weinen auf den Boden sackt. Will alles schnell beendet haben. Er will nicht noch mehr leiden. Er hat schon genug gelitten. Sein Körper wurde misshandelt und seine Seele vergewaltigt. Zerfetzt. Es ist was auf seinen Körper, was nun wirklich nicht da hingehört. Diese Missgeburten haben in einen Brandmal gesetzt, und wird täglich daran erinnert, welche Folter er ausstehen musste. Sein Leben wurde ihm zu Nichte Gemacht. Alles. Sein Haus wurde nieder gebrannt, seine Eltern wurden von einem gefallenden Engel ermordet, er wurde gefoltert. Er blieb am leben, und schwor Rache – mit Sebastian an seiner Seite. Er hat viel Leid gesehen. Was auch seine düstere Vergangenheit in sich hoch kochen ließ. Er selber hat auch viel körperlich gelitten. Nun, da er endlich seine Rache bekommen hat, findet Sebastian nun daran gefallen, ihn zu foltern. Zu wie vielen kleinen Teilen sollte seine Seele noch zerfallen? Wie kann nur so ein zart aussehender Dämon nur so grausam sein? Auch zu sich selbst? Wie lange will er noch nach der Seele schmachten und sich an seinen Leiden ergötzen?

Nun gut. Dann muss er eben dass tun, was ein Verzweifelter eben tun muss.

Er sucht Tanaka auf, der in nach London fährt. Er muss handeln. Und zwar schnell. Immerhin geht es hier um seinen Tod. Sebastian sollte endlich bekommen, was ihm zu steht, und ebenso auch Ciel.

Er suchte als erstes unten in der anderen Küche, wo sie gemeinsam essen. Doch kein Tanaka zusehen. Er klopfte an den Schlafgemach seiner männlichen Bediensteten. Auch kein Tanaka.

Eigentlich ist es wirklich unfair. Sebastian und Meirin haben ihr eigenes Zimmer und die anderen 3 durften sich eins teilen.

Er geht nach draußen in den Hinterhof und sofort er blickt er Sebastian mit einer Katze auf seinem Schoß und schaut mehr als nur gekränkt und traurig, und schmuste mit der schwarzen Katze. Und Ciel verschwand geschwind ins innere seines Anwesen. Draußen scheint er also auch nicht zu sein. Er durchsuchte sein ganzes Anwesen, bis er ihn in der Bibliothek fand.

„Tanaka.“ spricht Ciel ihn herrisch an.

Diese kleine Gestalt, die vor den großen Panoramafenster kniet, und wie immer seinen Tee trinkt, schaut zu ihm.

„Fahr mich nach London.“ befahl er.

Und auch schon nach wenigen Minuten sitzt der junge Graf in der Droschke auf den Weg nach London. Und das ohne seinen dämonischen Butler Sebastian.

Sie halten vor einem Bestatter. Ciel steigt aus.

„Bocchan. Wann ist es genehm, Euch abholen zu lassen?“ fragte Tanaka, der in seiner normalen Statur auf der Droschke sitzt.

„Ich brauche nicht lange. Warte hier.“

Er betritt das kleine 'Geschäft'.

„Undertaker?“ ruft er.

Ein Kichern ertönt in der hintersten und dunkelsten Ecke des Ladens.

„Earl. Lange habt Ihr nichts mehr von Euch hören lassen. Ich habe schon sogar einen schicken Sarg für Euch rausgesucht.“ schmunzelt er.

„Ich habe eine Frage an dich. Vielleicht sogar auch mehr.“ meint Ciel ernst.

„Wie es scheint, seid ihr aus privaten Gründen hier. Was verschafft mir die Ehre?“

Undertaker kommt ins Helle des Raumes und grinst wie immer hämisch.

„Sag. Warum frisst Sebastian nicht meine Seele?“

„Wie geradeaus Ihr seid. Einem Dämon steht es frei Verträge zu schließen, dennoch nicht zu brechen. Es gibt Dämonen, die sind schon längst nicht mehr dem Dämonengesetz unterwürfig. Sie tun alles was sie wollen. So genannte verbannte Dämonen. Jedoch ist es untypisch für einen Dämonen, sich eine Seele nicht an sich zu nehmen.“ kichert er vor sich hin und spielt mit irgendwelchen Gegenständen seines Ladens, ohne wirklich seine Aufmerksamkeit seines Gastes zu schenken.

„Zu welcher Sorte gehört Sebastian?“

„Dass kann Euch nur Euer Butler selbst beantworten.“

„Und wie bekomme ich ihn dazu, endlich meine Seele zu fressen?“

„Wünscht ihr so sehr den Tod? Wollt Ihr Eure 2.Chance nicht nutzen? Wollt Ihr nicht noch einmal von vorne anfangen?“

„Er soll endlich meine verdammte Seele fressen! Ich habe nichts mehr verloren! Ich habe das getan, für was ich gelebt habe! Nun will ich einfach nur noch meine Ruhe!“schreit er nun auch noch diesen Shinigami an.

Wirklich ganz toll Ciel.

„Earl. So in Rage? Legst du sehr Wert auf dein Versprechen? Willst du wirklich so sehr dein erbärmliches Leben ein Ende setzen? Was würden deine Eltern dazu sagen, wenn sie jetzt wüssten, wie sehr du dir wünschst, Tod zu sein.“

Lacht dieser Shinigami ihn etwa aus?

„Ja! Ich bin mein erbärmliches Leben satt! Was meine Eltern von mir denken, ist mir vollkommen egal!“

„Schreit mich doch nicht an. Ich mag zwar Alt sein, aber meine Ohren sind noch intakt. Zügelt Eure Stimme.“ kichert er.

„Was würde denn Sebastian zu Euren verhalten bloß sagen?“

„Undertaker! Lach mich nicht aus! Und was Sebastian, dieser Bastard, von mir hält, soll mir ebenso egal sein! Er soll endlich fressen, was ihm zu steht!“

„Oh, höre ich da etwa verletzten Stolz? Dann befehle es ihm. Befehle Sebastian, deine Seele zu fressen.“

Nun macht es in seinem Kopf klick. Das wird er sich nochmal durch den Kopf gehen lassen. Er versucht, Sebastian so dazu zu bringen, dass er es aus freien Stücken tut. Den Befehl wird er sich erst einmal aufsparen. Warum ist er denn nicht selber darauf gekommen?

Ohne jegliche Anstalt des Verabschiedens, geht Ciel aus den Laden raus und besteigt die Droschke, mit der Tanaka vor den Laden gewartet hat.

„Fahr mich nach Hause, Tanaka.“ ertönt seine Stimme.

Er selber merkte nicht, wie er diesen Befehl aussprach, so tief ist er in seinen Gedanken versunken.

Sebastian hat bisher noch keinen Befehl von ihm missachtet. Zwar kam es mal vor, dass Ciel halt Sebastian überreden musste, ihn Form von den Siegel ihres Vertrages, aber er hat stets Treue geschworen. Und er tut es immer noch. Also muss Ciel erstmals mit aller Kraft aus versuchen, seinen Dämonen dazu zu bringen, seine Seele aus freien Stücken an sich zu reißen. Wenn das nicht geht, muss er es eben befehlen. Es gibt ihn neuen Mut, seinen Plan nun bis auf die kleinste Perfektion auszufeilen, da sein letzter Gedanke, Selbstmord zu begeben, nicht mehr hinzu zufügen ist. Eine große Last fällt ihm von seinem Herzen. Und neuer Mut macht sich dort breit. Er hat eine ungewisse Zeit, seinen Plan perfekt auszufeilen, denn er weiß nicht, wann der nächste Auftrag der Königin kommt. Bis dahin muss alles perfekt sein. Ja! Perfekt!

Dann endlich darf er sterben. Dann endlich hat er Ruhe! Dann endlich, darf er sich den Sarg hingeben, der Undertaker für ihn ausgesucht hat! Dann endlich...seine Eltern. Er ist wieder mit seinen Eltern vereint.

Erst ein schmunzeln kommt über seine Lippen. Doch dieses verlangen wird stärker, dass er nun schon kichert, und nachher einen Lachanfall der Vorfreude, und des Verrücktheit seinen Körper erschüttert.

Nach dem er sich nun beruhigt hatte, legt er seinen Kopf leicht zu linken Seite, ein sanftes Lächeln umspielt seine Lippen, schließt seine Augen, aus der sich eine Träne stielt.

'Bald ist es soweit'.

„Bocchan? Wir sind angekommen.“ ertönt die höfliche Stimme des älterausehenden Butlers Tanaka.

Ciel schaut auf, und steigt dann etwas mit wackeligen Beinen aus der Droschke.

„Ist mit Euch alles in Ordnung? Ihr seht so ni...“

Eine aufbrausende und laute Stimme unterbricht den Butler.

„Fang du jetzt nicht auch noch an! Ihr alle geht mir gewaltig auf die Nerven!“

Ein entsetztes Gesicht und ein dumpfes 'plop' lässt den Butler wieder zu seiner kleinen Größe schrumpfen und hoppelt mit ins Anwesen.

Wieso kann ihn denn keiner in Ruhe lassen? Sein Magen knurrt, da er seit heute morgen nichts mehr zu sich genommen hat. Hungrig und total ausgelaugt geht er in sein Zimmer, und legt sich aufs Bett. Er schließt seine Augen und schläft sofort ein. Es ist heute so viel passiert, dass er sehr ermüdet nach Hause kam. Selbst der Undertaker konnte ihn keine richtige Antwort geben. Und ein Befehl...Ist das denn nicht auch so was wie Selbstmord?

Ein klopfen lässt ihn aus seinem minder tiefen Schlaf erwachen.

„Herein.“ gähnt er und setzt sich auf und reibt sich über sein unbedecktes Auge.

Finny tritt ein.

„Ich soll Euch zum Essen holen.“ ist die knappe Information von Finny.

„Ah...Danke. Ich komme.“

Ciel steht auf und geht in den Speisesaal. Niemand zu sehen, noch nicht einmal Sebastian. Komisch. Er hat sich ja schon ge...Stimmt ja. Er hat ja Sebastian ausdrücklich verboten, heute noch einmal unter seine Augen zu treten.

Nun doch wohl etwas einsam beginnt Ciel zu essen. Das Essen ist vorzüglich. Wie immer eigentlich. Noch nie hat ihm etwas nicht geschmeckt, was Sebastian für ihn zubereitet hat.

Aah, und wie er sieht, hat er für ihn noch einmal ein Erdbeermillefeuille zubereitet. Das lässt Ciel noch einmal leicht lächeln. Dieser Butler ist einfach unverbesserlich. Was würde er nur ohne Sebastian tun? Wahrscheinlich vor sich hin vegetieren. Immerhin tut er wirklich alles. Naja...bis auf eine spezielle Tätigkeit. Die überlässt er ganz allein seiner Hand nachts in der Hose. Soll auch weiterhin so bleiben. Es wäre eine Schande, wenn er es sich von seinem Butler besorgen lässt. Er würde sich in Grund und Boden schämen. Oh weh, wenn es dann noch einer seiner Bediensteten mitbekommen würde...Unvorstellbar. Es ist ihm ja schon peinlich, wenn er überhaupt einen Minihauch von Erregung verspürt, in der Nähe seines Butlers. Wie soll denn das dann überhaupt gehen?

Ciel stopft sich alles in den Mund, was er alles vor sich stehen hat. Auch wenn der Mund schon voll ist, muss noch mehr rein, bis er kaum mehr kauen kann.

„Bocchan?“ ertönt wieder die liebliche Stimme von Finny.

Der Angesprochene dreht sich mit überfüllten Mund um, erblickt Finny neben sich, der ihn merkwürdig mustert. Okay, er konnte noch nie die Gesichtsausdrücke von anderen Leuten deutet, wenn sie anders aussehen, als wenn sie Freude, Trauer, Wut und Fragwürdigkeit widerspiegeln. Ciel versucht zu kauen, und zu schlucken. Und anscheinend findet es der Gärtner mehr als nur amüsant, da er vor sich her kichern muss.

'Den steck ich mit Undertaker in einen Sack, dann können die beiden um die Wette kichern.' knurrt er.

Als er dann nun endlich alles runter geschluckt hatte, schaut er fragend zu Finny.

„Sebastian lässt ausfragen, ob es Euch schmeckt.“

Ein Nicken seitens Ciel.

„Habt ihr Euch mit Sebastian gestritten?“ fragte der blonde kleinlaut und traut sich nicht einmal in sein Gesicht zu schauen. Wie unhöflich.

„Kann man so sagen.“ murrt der junge Graf.

„Was ist denn vorgefallen?“

Jetzt wird er aber wirklich zu neugierig. Was erlaubt er sich denn? So eine Frechheit und Dreistigkeit gegen über Ciel?

„Finny. Es geht dich nichts an. Was Sebastian dir erzählt, ist seine Sache. Aber in meinen Augen finde ich es eine Frechheit, mir mit solchen dreisten Fragen zu kommen. Jetzt mach dich an die Arbeit.“ meint er gleichgültig und kalt.

„Yes, my Lord.“ meint Finny steif und salutiert vor ihm, bevor er aus den Speisesaal verschwindet.

„Bekloppter Kerl.“ meinte er und schüttelt den Kopf.

Nach seiner Frustfressattacke hat er regelrechte Bauchschmerzen. Er trinkt noch sein Glas Wasser und macht sich an seinen Nachtisch.

'Wuuuah! Sieht das lecker aus!', strahlt er und mach sich darüber her und der leckere Erdbeerduft liegt in der Luft.

Der erste Biss zergeht ihm regelrecht auf der Zunge. Das muss er aber genießen.
 

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*Verwandlung
 

Ich hoffe, ich habe euch damit begeistern können ^^

und auf ein nächsten abenteuer erwartet euch im nächsten Kapitel seit gespannt =)
 

Gd

M.M.

xxx



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Asmodina
2011-02-12T08:43:58+00:00 12.02.2011 09:43
Auch ich liebe diese FF...sehr spannend und du stellst Ciels zerrissende Seele sehr gut dar. Weiter!
Von:  Tweeky
2011-02-11T23:01:49+00:00 12.02.2011 00:01
woha O_O
es wundert mich ziemlich, dass du bisher so wenige Kommentare hast, ich finde deine FF so richtig gut und finde sie vom ersten bis zum letzen wort richtig spannend und super und... waaaah, ich bin einfach begeistert <3
ich finde es cool, wie du ciels gedanken beschreibst, dass er so gefrustet ist, dass Sebastian immer noch nicht seine Seele verspeist hat... und Sebastian wie er seine perversen Geschichten schreibt, die Vorstellung ist einfach zu geil x,D *lacht*
ich hoffe du schreibst schnell weiter >w<
bin schon sehr gespannt auf das nächste kapitel *^*

LG,
Nezu


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