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The kissing Whisky

von
Koautor:  Don_Ovis

Vorwort zu diesem Kapitel:
Huch, ist hier noch jemand?
Letzer Upload im Jänner 2022? Mann… das tut mir so leid Leute, aber hier ist echt viel passiert. Viel Haiykuu ^^‘ aber ich habe Kori nicht vergessen. Niemals nie. Das hier wird beendet. Keine Sorge.

Spoilerwarnung: ab hier solltet ihr wissen, was ab bis Kapitel 1054 sowas passiert. Komplett anzeigen

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Planänderung

„Sie hat was?“
 

Die Stimme des Großadmirals schallte durch die Gänge des Marinehauptquartiers. Der Boden bebte, die Wände zitterten und ein Soldat nach dem Anderen ging zu Boden vor schierer Macht, die über sie hinweg fegte.
 

„Und warum erfahre ich erst jetzt davon?!“, brüllte Sakazuki den Übermittler der aktuellsten Ereignisse an. Den hatten bereits alle Bewusstseinsgeister verlassen und ihn ohnmächtig vor dem Marineobersten zusammenbrechen lassen. Sakuzuki wütete weiter und beschwerte sich darüber, wie unverlässlich jeder einzelne dieser Organisation war. Er ließ das auch jeden spüren, der ihm über den Weg lief.

Seine Schritte geleitete er hastig weiter, nicht ohne dabei regelmäßig nach Links und Rechts auszuholen und Löcher in die Wände zu schlagen.
 

Als wäre der Ausgang der Riverie nicht schon erschütternd genug, hat sich eine seiner neuernannten Admiräle selbstständig gemacht und im Alleingang versucht, einen der gefallenen Samurai der Meere vollends zu stürzen. Vergebens, wenn er den Neuigkeiten glauben durfte. Aber auch nicht unbedingt erfolglos, wenngleich sie nicht erreicht hatte, was geplant war.

Blackbeard war einer Niederlage ferner denn je. Er war Piratenkaiser. Seine Streitmacht wuchs. Der Wegfall seiner wertvollen Gefängnisinsel würde ihn aber sicherlich schmerzlich treffen und seinen Groll direkt auf Kori und die Marine leiten.

Sakuazu drohte eine Ader auf der Stirn zu platzen, die vor Wut nur so zuckte.
 

„Sir“ Vor ihm stand am erreichten Platteau der rosarote Elefant und verneigte sich. „Erbitte um Erlaubnis, Kaiser Buggy, den Clown zu verfolgen und in die Tiefen des Impel Downs zu stecken“, bekundete sie den Grund ihres Auftretens, blieb aber in verneigter Haltung. Die Laune des Großadmirals war ihr nicht entgangen und Jhu war eine kluge Frau, sie wusste, dass jede Bewegung zu viel gewesen sein könnte. Außerdem sah er so ihr selbstgefälliges Grinsen nicht, denn es amüsierte sie sehrwohl, wie Kori ihn aus der Fassung bringen konnte, obwohl sie nicht einmal hier war.

Ein Zucken zu viel. Sakazuki holte mit dem rechten Arm aus. Jhu spürte bereits die Hitze der Lava auf sich zuschnellen doch-
 

„Na na na!“ Jhu hatte bereits Rüstungshaki an ihren Armen gesammelt und war bereit, die Hand gegen den Oberbefehlshaber zu erheben, doch jemand anderes gewahr ihr die Chance, solche Schritte nicht einleiten zu müssen. Das Haki löste sich langsam wieder auf. Schelm wich Entsetzen.

Lakritz stand hinter Sakazuki, sein Arm in ihrer Hand. Vorsichtig legte sie die andere Hand auf seine Schulter, betüchtigte ihn und ließ ihm die Arme senken. Der Blick der alten Frau gab Jhu ein ganz eindeutiges Zeichen: Geh! Sofort.

Und Jhu ging. Sie schob erst den Rückwärtsgang ein und wandte den beiden den Rücken erst zu, als sie außer Reichweite war.
 

„Als deine neue Beraterin würde ich dir nur wärmstens davon abraten, junge Admiräle zu schlachten“, sagte Lakritz und ließ vollends von Sakazuki ab. Ihr Griff wandete in ihren eigenen Marineumhang eine Schachtel Zigartten herauszuholen. Eine davon rauszufummeln und sie am Dunstkreis von Sakazukis immer noch glühenden Faust zu entzünden. Als wäre das sein Stichwort gewesen, löste sich die Teufelskraft vollends auf und auch die Wutader auf seiner Stirn wurde ruhiger.
 

„Du hast den Posten nur-“ – „Weil ich dich als Baby damals aufgesammelt habe und du mich liebst wie eine richtige Mutter. Ich weiß, ich weiß“, sagte Lakritz und nahm einen tiefen Zug von der Zigarette. Sakazuki schnaubte. „Werd mal nicht übermütig.“ Lakritz lachte. Sie wusste, dass Sakazuki solche Entscheidungen nicht aus Nächstenliebe traf und dass sie schlichtweg die einzige Person war, der er blind vertrauen konnte.
 

„Am liebsten will ich sofort ein Schiff klar machen und diesen Naseweiß an ihre Haaren zurück ins Hauptquartier zerren. Dann will ich ihr den Titel nehmen und sie neben das Denkmal ihrer verfluchten Mutter ketten. Dort kann sie dann aufs Meer hinausschauen, drüber nachdenken, wo sie herkommt und was für ein Glück sie hatte, überhaupt so weit zu kommen!“ Sakazukis Stimme polterte. Lakritz blies mit einem Grinsen den Rauch aus. „Und wenn du das an deinen geliebten Sohn weiter gibst?“, schlug Lakritz vor. „Und lass Jhu doch den Clown jagen, wenn Aramaki schon den Strohhut holen darf“
 

Sakazuki verschränkte die Arme vor der Brust. Er dachte nach. Lakritz rauchte in Ruhe weiter.
 

Zum Einbruch der Nacht war Jhu mit der Erlaubnis, Buggy zu verfolgen, und ihrer alten Crew aufgebrochen und Akio stand erhobenen Hauptes vor dem Schreibtisch seines Vater. „Großadmiral“, begrüßte er ihn angespannt. Lakritz lehnte mit der Tageszeitung am Fenster. Eine kühle Brise trat herein und ließ die einzelnen Seiten flattern. Aufgeblättert war der Bericht über Kittchen Island. Stille. Die beiden Männer sahen einander auffordernd an. Sakazuki verlangte wortlos den Respekt, den ihm jeder andere entgegenbrachte. Akio wollte ausschließlich seinen Befehl. Warten. Lakritz‘ Mundwinkel zwirbelten sich verschlagen nach oben. Sie mischte sich nicht ein. Sie freute sich über die Fortschritte, die die beiden gemacht haben, auch wenn sie einem Außenstehenden nie aufgefallen wären.
 

„Akio“, erhob Sakazuki schließlich das Wort und der Scharlachrote Wolf neigte den Kopf ehrfürchtig. Sakazuki entwich ein wohlwollendes Brummen und auch Lakritz seufzte erleichtert auf.
 

„Hol mir dieses kleine Miststück zurück!“
 

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An anderer Stelle wiederfuhr besagtem Miststück ein Stüttelfrostanfall und ein lautes Nießen war auf der Red Amity zu hören. „Kori?“ Vince war sofort zur Stelle, aber blieb vor der Admirälin stehen. Mit einem schiefen Blick. „Wir sind im Sommergebiet“, nannte er die Witterung der Zone, in der sie sich gerade befanden. Taiya stampfte fest neben ihm auf.
 

„Die reden über dich! Die kommen dich holen und machen alles dem Erdboden gleich, das sich in deiner Nähe aufhält. Ich schlage vor, wir werden dich so schnell wie möglich los“, knurrte sie und warf einen ernsten Blick zu Vince. „Wir haben sie gerettet, mehr war nicht ausgemacht, jetzt ist sie auf sich selbst gestellt. Das ist nicht mehr meine Flasche Rum“, sagte sie und zog an eben dieser Flasche Rum. Taiyas Augen lagen in tiefen Schluchten. Seit sie ihre heldenhafte Rettungsaktion vollzogen hatten, saß die Kapitänin jede Nacht an Bobys Krankenbett. Er war noch immer nicht außer Lebensgefahr und lag unringt von Alexas Ranken, durch die das Lebenselixier von IOV pulsierte. IOV, die verkehrte Insel, die in Wirklichkeit AOI hieß und den Quell der ewigen Jugend beherbergte. Eine romantische Geschichte, wie sich herausstellte, denn außer Ruinen und wilden Ranken hatten die Red Devils dort nichts gefunden. Heilende wilde Ranken zwar, aber in dem Zustand, in dem Boby sich befand, war von ewiger Jugend und Unsterblichkeit, die mit dieser einherging, keine Spur.
 

„Lasst mich und Oyo auf der nächsten Insel von Board gehen, wir werden euch nicht mehr zur Last fallen“, sagte Kori spitz. Für sie war die Lage genauso ernst. Es schmerzte in jeder Faser ihres Körpers, dass Boby ihretwegen im Sterben lag. „Oh, nichts lieber als das“, schnarrte Taiya und lehnte sich so weit zu ihr herunter, dass sie auf Augenhöhe waren. In Koris Augen war ein überraschtes Funkeln zu erkennen. Die Feindin am Schiff hob die Hand. Ihre Finger schnellten auf Taiya zu.
 

„Was ist das?“, fragte sie hastig und zog an der Perle, die um Taiyas Hals hing. „Oh, wirst du etwa zur Piratin?“, fragte Taiya und lachte Kori abfällig ins Gesicht. Sie packte die Admirälin so fest am Handgelenk, dass sie locker lassen musste und vor Schmerzen in die Knie ging. Taiya folgte ihr nach. „Das ist mein persönliches Heiligtum. Das Einzige, das ich von meiner lieben Mutter als Andenken habe und deine dreckigen Marinefinger haben darauf nichts zu suchen“ In Taiyas Stimme lag wieder so viel Kraft, als hätte es den Kampf vor ein paar Tagen nicht gegeben. Als hätte sie nichts an Kraft und Energie einbüßen müssen und als hätte sie den Schlaf der Ungerechten getilgt. Kori bließ angestrengt Luft aus. Ihr sah man den Kampf weiterhin an. Dennoch wollte sie nicht locker lassen. Nicht gegen Taiya.
 

„Das ist.. die Schwarze Perle!“, zischte Kori. Taiya lachte und richtete sich mit dem Lockern ihrer Finger hoch. „Wie schön, du bist nicht farbenblind. Naja, gut, schwarz ist aber auch keine Farbe“, lachte sie und sah gehässig zu Kori hinunter. Durch diese Position sahen ihre Augenringe noch viel tiefer und fürchterlicher aus.
 

„Sie gehört meiner Mutter!“ Kori war aufgesprungen und wieder ganz nah an Taiya, ihr die Kette mit der Perle streitig zu machen.
 

„Ach nicht schon wieder streiten“, seufzte Vince. Dem jungen Mann mit den blauen Haaren fiel es schwer, die beiden Frauen, die in seinem Leben so große Plätze einnahmen, streiten zu sehen. Immer und immer wieder. Neben ihm ließ sich plötzlich Jason, der blonde Wuschelkopf von einem Teenager, vom Krähennest herunter. „Ich setz diesmal auf Kori“, sagte er und pfiff auch die anderen herbei.
 

Oyo saß mit Luke, dem brünetten Vizekapitän der Red Devils und Asahi, der musikalischen Seele der Crew, bei Clay in der Küche. Clay kochte. Eintropf. Die anderen drei haben sich über Bier und Liköre unterhalten. „Bier ist viel zu bitter“, sagte Oyo, Asahi stimmte ihr zu. „Absolut nicht Lady-like“

„Gut, dass ich keine Lady bin“, sagte Luke und stand auf den Pfiff des Jüngsten hin auf um nach draußen zu gehen, seine Kapitänin abermals aus einem Klammergriff mit ihrem anderen Marinegast zu zerren. „Muss das sein?“, fragte er genervt. Molly, Taiyas Navigatorin sah vom Steuerrad hinunter. Ihre großen runden Augen blinzelten ein paar mal, als wolle sie nicht wahrhaben, dass es wieder einmal soweit war.
 

„Diesmal lässt du mich, da ist was Persönliches“, fauchte Taiya. Sie schlug Koris Hände ab, wich ihr aus und deutete Luke in der Drehung, dass sie es bierernst meinte. Jason hat ihr die Flasche Rum weggenummen. Doch bevor dieser einen Schluck machen konnte, fühlte sich Luke erkohren, dann zumindest diese Baustelle zu beaufsichtigen. „Wisst ihr was, schlägt euch ruhig die Köpfe ein, dann war die ganze Aktion nicht nur umsonst, sondern auch noch richtig am Arsch. Vince! Bring dein Frauenzimmer unter Kontrolle“, schnaubte er und verschwand mit der Flasche wieder unter Deck. „Das Übliche“, sagte er zu Clay und den Damen. „Dann würde ich gerne wieder für Taiya setzen“ Asahi sprang und gesellte sich mit ihrem Einsatz zu Jason. „Passt auf das Süppchen auf“, verabschiedete sich auch Clay nach draußen. Sein Einsatz wurde heimlich getätigt. Er baute darauf, dass Vince noch dazwischen gehen würde, was man diesem fast schon an der Nasenspitze ansehen konnte.
 

„Und was soll heißen, sie gehört deiner Mutter? Sie gehörte meiner Mutter!“, stellte Taiya klar und kickte Kori die Beine weg. Mit einer schnellen Drehung und einem saftigen Tritt, verlor auch Taiya den Boden unter den Füßen und schlug hart auf den Dielen auf. „Wenn deine Mutter nicht Alix heißt, hat sie sie gestohlen!“, wütete Kori und stürzte sich auf die Kapitänin. Taiya fing das Leichtgewicht ab und rollte mit ihr über Deck. „Tja, meine Mutter hieß zufällig Alix!“ – „Und meine hieß Schneeweißchen und sie hat Alix die Perle geschenkt!“ Kori holte mit der Faus weit aus, hielt aber inne bevor sie zuschlagen konnte. Auch Taiya verharrte in dieser Position. „Warte! Was?!“ Beide starrten einander ungläubig an.
 

„Also, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, dann hat Koris Mutter Taiyas Mutter etwas geschenkt oder gestohlen, oder Taiyas Mutter hat es vor Koris Mutter gestohlen oder geschenkt bekommen. Um was geht’s?“, fragte Asahi und ging neben Jason in die Hocke. Der zuckte aber mit den Schultern. „Kein Plan, kam runter, da wurde schon gezankt“, antwortete er und legte sich die Finger ans Kinn. „Vielleicht geht’s um die Flasche Rum“, überlegte er, weil die vorhin noch mitten im Streit war aber nun unter Deck bei Luke ihr Ende finden würde.
 

„Es geht um die Schwarze Perle“, sagte Oyo, die lautlos neben den beiden zu der Szene herantrat. Jason und Asahi sahen zu ihr hoch. Oyos Augen waren wie immer unter ihren Stirnfransen versteckt. „Ich sehe die Muster sprechen, es fügt sich“, sagte sie. Ihr Grinsen wurde dabei immer breiter. „Es war Schicksal, dass ihr uns gerettet habt“, kicherte sie. Aber für Kori und Taiya war die Situation nicht zu kichern und auch nicht zum Lachen.
 

„Das ist nicht wahr!“, brüllte Taiya Kori an, sie drehten sich, dass Kori unter Taiya festgenagelt wurde. „Du lügst! Sie ist gestohlen und du lügst“, unterstellte die Admirälin und gab ihrer Positon neuen Schwung um nun Taiya unter sich festzupinnen. „Nenn mich keine Lügnerin!“ – „Piratin!“ – „Abschaum der Hölle“ – „Gleichfalls!“ Die beiden rangelten weiter und zogen ihre Runden über das Deck. Vince trat mal einen Schritt näher, mal wieder weiter weg. „Komm schon, misch dich ein“, flüsterte Clay immer noch auf seinen Einsatz bedacht.
 

„Meine Mutter hat deine Mutter geliebt!“, blaffte Taiya. Sie packte Kori an beiden Schultern und prügelte sie gegen die Diehlen. Kori stöhnte schmerzerfüllt auf. „Deine Mutter hat meiner Mutter das Herz gebrochen!“, schrie sie aus tiefster Seele und verpasste Taiya einen Stoß mit dem Kopf gegen die Stirn, daraufhin trat sie die Piratin über sich weg und rappelte sich auf. Auch Taiya stand nach einem Krächzen wieder und hob die Fäuste. Um die Red Amity begann es zu schneien. Aber nicht locker flockig, ein regelrechter Schneesturm ging los, gleichzusetzen mit Koris Laune.
 

„Boby ist wach!“
 

Alexa eilte an Deck. Ihr Atem ging schwer, weil sie die Treppen zu schnell genommen hatte, so aufgeregt war. Der Schneesturm löste sich umgehend auf. Die Flocken wurden dicker und größer und schmolzen unter der Hitze, die plötzlich von Kori ausging.

„Boby“, rief Kori und liefgleichzeitig wie Taiya los unter Deck und zur Krankenkajüte in der Boby den Kopf zu seinen beiden Mädchen neigte und mit seinem liebevollen Lächeln für Tränen in ihren Augen sorgte.
 

„Was ist denn schon wieder los?“, fragte Okanga nachdem er die Strickleiter hochgeeilt kam. Bis eben schwamm er unter dem Schiff und lauschte den Meeresbewohnern um ungeahnte Gefahren schnellstmöglich zu erkennen. Der Schneesturm hat ihn allerdings an die Oberfläche gezwungen.
 

„Okanga, Boby ist gerade aufgewacht, er ist außer Lebensgefahr“, sagte Alexa auch zu ihm. So langsam kam es auch bei allen an Board an und die gesamte Crew inklusive ihrer beiden Gäste fand sich bei Boby ein. „Es tut mir so leid“, schluchzte Taiya fast um den Zimmerer geschlungen. Auch Kori hing an ihm und wurde von seiner starken Hand getätschelt. „Boby, ich verdanke dir mein Leben“, presste sie unter Tränen hervor. Taiya wollte sie wegdrücken. „Ohne dich wär das alles nie passiert“ – „Ich hab nie drum gebeten!“ – „Jetzt hört endlich auf zu streiten! Alle beide!“; sorgte nun Vince für Stille zwischen den beiden Frauen. Boby war wach, das war alles, was zählte. Sie alle waren am Leben. Die Rettungsmission war geglückt.
 

„Tja, dann hab ich wohl gewonnen“, sagte Clay und hielt Jason mit glasigen Augen die Hand hin. „Na ah! Neuer Streit, neue Wette“, sagte der Junior und würde die Einsätze für den nächsten Streit aufbewahren, der, wie sie alle wussten, sicher nicht lange auf sich warten lassen würde.
 

Es dauerte aber auch nicht lange, bis Alexa die Anwesenden wieder rauf an Deck schickte, denn Boby brauchte weiterhin Ruhe. Er musste zu Kräften kommen und dann würde sie noch einen letzten Check machen und das Dickerchen wieder freigeben. „Danke, Alexa, Liebes“, brummte Boby wie ein freundlicher Bär und winkte den anderen zu. Alle bis auf Taiya und Alexa verließen die Kajüte und verteilten sich wieder am Schiff. Clay bekundete, dass es gleich Essen geben würde und so saßen die meisten kurz darauf in der Kombüse.
 

Nur Kori und Vince blieben an Deck.

„Was hat es mit der Perle auf sich?“, fragte Vince und Kori seufzte. „Sie ist der Schlüssel zum Nyagumi“, sagte sie. Vince legte den Kopf schief. Die Rädchen ratterten, weil er wusste, dass er das bereits einmal gehört hatte. „Mein Traum… von früher“, sagte Kori, weil sie Vince‘ Blick deuten konnte. „Dann muss Taiya sie dir geben, weil du dann deinen Traum erfüllen kannst“, sagte er. Kori schüttelte den Kopf. „Nein… das war der Traum von einem naiven kleinen Mädchen. Ich brauch das nicht mehr“, sagte sie und ging dennoch traurigen Gemüts zur Reling. Kori stützte ihre Unterarme am Holz ab und blickte in die finstere Ferne. „Ich finde nicht, dass das kleine Mädchen von damals naiv war“, widersprach Vince und stellte sich neben Kori. „Die junge Frau, die jetzt neben mir steht, die ist naiv“, sagte er und kassierte einen empörten Blick von Kori. „Ich weiß, warum du dort gefangen warst und Kori, die Aktion war der Höhepunkt deiner Naivität. Wie konntest du glauben, dass du Blackbeard alleine mit Oyo fassen könntest, hm?“, fragte er sie. Kori schnaubte. „Ich will aber niemand anderes da mit hineinziehen“
 

Vince lächelte schief. „Tja, aber wir stecken nun alle drinnen“, sagte er und Kori seufzte. „Das hab ich nicht gewollt“ – „Ich weiß, aber ich“ Vince legte zögerlich einen Arm um Kori und als wäre es die Kur, entspannte sich ihr Körper darunter und sie lehnte sich an den schlacksigen Körper neben sich. „Ich bin froh, dass es dir gut geht“, flüsterte er und lehnte sich mit seinem Kinn auf ihrem Haaransatz an. „Weil du mich retten gekommen bist“, hauchte Kori. Sie neigte ihren Kopf nach oben. Ihre Blicke trafen aufeinander, kurz darauf ihre Lippen und später in einer der Kajüten fanden auch ihre Körper auf eine Weise zueiander, wie sie es mit noch niemandem geteilt haben.
 

Am nächsten Morgen wusste die ganze Crew Bescheid und Schuld daran war ausschließlich Lukes blödes Grinsen. „Na dann ist es ja wirklich die große Liebe“, jubelte Asahi und klatsche freudig in die Hände. „Bleibst du jetzt bei uns? Und Oyo auch?“ – „Nur über meine stinkende mit Rum übergossene und brennende Leiche!“ Taiya trat an die Tagesordnung und damit auch fast die Tür zur Kombüse ein. „Wir haben noch ein Wörtchen zu reden, Fräulein. So mir nichts, dir nichts haben wir dich da nämlich nicht rausgeboxt“, sagte Taiya streng, auch wenn sie im Nachgang einen weichen Blick in Oyos Richtung schickte.

„War schon klar, dass ich von dir nichts geschenkt bekomme“, sagte Kori, stand auf und verließ mit der Kapitänin die Kombüse.

„Willst du ihnen nicht nach?“, fragte Clay und tippte neben Jasons Teller auf den Tisch. Die Frage ging natürlich an Vince, doch der schüttelte den Kopf. „Nein, das müssen die beiden klären“, sagte er ruhig und schraubte, zur Verwunderung aller anderen, seelenruhig weiter an seinem aktuellen Werkstück.
 

„Was sind jetzt deine Pläne?“, fragte Taiya an Deck. „Ich geh bei der nächsten Gelegenheit von Board und kehre zurück ins Hauptquartier, meine nächste-“ doch weiter kam Kori nicht, da hatte sie Taiyas Hand wieder einmal am Hals und wurde am Weiterreden gehindert. Taiya war verlockt, ihr ins Gesicht zu spucken, tat es aber nicht. Stattdessen schnaubte sie und stieß sie mit Druck weg. Kori hustete. „Du willst nach all dem wirklich wieder zurückkehren und auf heile Marinewelt machen?“, fragte sie sichtlich angepisst.

„Nein, ich will und werde nicht mehr auf heile Welt tun. Ich bin nicht blöd, Taiya“, sagte Kori, aber Taiya lachte. „Ja genau… und meine Mutter ist der Messias gewesen“, zog sie die Situation ins Lächerliche. „Deine Mutter wurde von der Marine gejagt, weil sie eine ganz besondere Teufelskraft hatte. Du kannst das schon fast einem Messias gleichsetzen“, antwortete Kori und zog eine besserwisserische Miene. „Und was soll das für ne tolle Teufelskraft gewesen sein?“, blaffte Taiya mit verschränkten Armen in der Brust und Kori erzählte ihr, was sie von Cat erfahren hat. Auch dass ihre Teufelskraft dieselbe seiner Schwester war und somit die von Taiyas Mutter.
 

„Und diese Lüge hat dir mein… Onkel, den ich nicht kenne, aufgetischt? Soll ich dir das etwa glauben?“, fragte Taiya angespannt. Kori zuckte mit den Schultern. „Darum geht’s auch gar nicht. Ich kann der Marine den Rücken nicht zuwenden“, sagte Kori bestimmt. Ihre Mimik wurde ernster. „Noch nicht“ Da grinste schließlich Taiya. „Oh, das will mir allerdings gefallen. Aber nun zum wirklich Wichtigen. Wie willst du diese ganze Rettungsaktion wieder gut machen?“, fragte sie. Ihre Augen fixierten Kori, die sich aus dem Blick nicht mal hätte befreien können, wenn sie es gewollt hätte. Ob das eine Form von Taiyas starkem Haki war? „Ich lass euch laufen. Euer aller Leben gegen das von Oyo und mir“

Taiya schüttelte behände den Kopf. „Nein, nein, das ist zu einfach. Du wirst mir was besorgen“, sagte sie mit einem verschwörerischen Grinsen und steckte mit Kori die Köpfe zusammen.
 

Zwei Tage später hieß es Abschied nehmen, auch wenn sich etwas in Kori dagegen sträubte. Vehemment, so stark, dass sie Vince‘ Hand nicht losließ. Die Crew wollte den Abschied direkt nach dem Anker setzen. Schnell und schmerzlos. Taiyas Wunsch. Sie hat sich auch als erste vom Acker gemacht.
 

„Grüß Jhu von mir, okay?“, ließ sich Boby noch an Board mit einem gewaltigen Schlag auf Koris Rücken versprechen. Wenn sie dann wieder atmen könnte, denn das hatte ihr wirklich die Luft herausgepresst und die Lungen gegen den Brustkorb geschleudert. „Und du komm wieder zu Kräften“, krächzte Kori. Auch dieser Schlag hatte bereits gesessen. Sie wusste, da ging mehr.
 

Kori bedankte sich bei der Crew. Sie war gut erzogen. Zwar hatte sie nie gedacht, jemals in solch eine Situation zu gelangen, aber die vergangene Zeit war ein Ausnahmezustand. In allen Facetten und Möglichkeiten.

Vor allem aber der letzte Augenblick, den sie mit Vince noch hatte. Ihre Hand drückte seine fester. „Du weißt, dass wir wieder Feinde sind, sobald ich loslasse, oder?“, fragte sie ihn. Natürlich wollte sie dafür sorgen, dass die Crew einen Vorsprung hatte, aber Fakt war: Kori war Admirälin der Marine und Vince war Teil der Red Devils und wurde steckbrieflich gesucht.
 

„Das ist ganz deine Entscheidung“, sagte Vince mit einem schiefen Grinsen. Er wusste selbst, dass er sie nicht umstimmen konnte. Aber genauso wusste Kori, dass jeglicher ihrer Versuche umsonst sein würde. Das hat sie in den Tagen auf dem Piratenschiff erkannt. Vince hatte ein neues Zuhause und eine Familie, die ihn genauso nahm und wollte, wie er war. Das hätte Kori auch, aber bei der Marine… ja sie verstand leider, dass er dort nicht glücklich geworden wäre.
 

„Ich werde dich vermissen“, seufzte sie. An ihrer Entscheidung war nichts zu rütteln. Das machte sie gleich nochmal deutlich. Vince nickte. „Pass auf dich auf, Kori“, sagte er und lehnte sich zu ihr hinunter, einen Kuss einfordernd, der ihnen beiden beinahe den festen Boden unter den Füßen weggerissen hätte. Und wäre da nicht Luke gewesen, Kori hätte Vince nicht lösen lassen.
 

„Und genau so küsst man sein Mädchen! Bist ja doch lernfähig“, sagte der Vize im Vorbeigehen und ließ sich lachend aber getadelt von Asahi weiterziehen. „Lass ihnen doch den Moment, du unromantischer Rüpel!“, sagte die Hochgewachsene. Aber der Moment war vorbei. Kori ließ nun auch Vince mit rosaroten Wangen ziehen. „Leb wohl“ – „Bis irgendwann“ Für einen Augenblick verfolgten ihn ihre Augen, dann wandte sie sich Oyo zu, die ihr ein vergnügtes Lächeln schenkte. Manchmal war sie sich ja nicht sicher, ob diese Frau wirklich blind war.
 

„Sie hat eine wirklich ulkige und nette Crew“, sagte die Ärztin. Ihre Mundwinkel zuckten daraufhin nervös, aber Kori hatte für dieses Details gerade zu wenig Aufmerksamkeit. Sie mussten zur Marinebasis und sich im Hauptquartier melden.
 

-
 

„Du machst wirklich die verrücktesten Sachen“, lachte ihr Akio am Tag seiner Ankunft entgegen. Kori lief auf ihn zu und schlang ihre Arme fest um ihn. „Wie schön, dass du mich holen kommst. Aus den Leuten hier kriegt man gar nichts raus und die ganze Welt scheint in Aufruhr. Akio, was ist alles passiert?“, fragte sie. Sie löste sich wieder von ihm und er versprach ihr, dass er ihr alles erzählen würde, sobald sie die kleine Karawelle betreten hatte, mit der er sich auf die Reise gemacht hatte, in dem Moment, als Kori im Hauptquartier Meldung gegeben hat.
 

Oyo richtete sich mit einem weißen sprechenden Kater*) ein, der aufrecht auf zwei Beinen ging. Bei Kuchen, Kaffee und einem süßen Nektar tauschten die zwei sich aus. Der Kater, April, war Gehilfe im großen Medizinischen Lazareth der Weltregierung und durfte hier und da mit den Admirälen reisen. So kam er auf Akios Schiff.
 

„Das Riverie ist chaotisch zu Ende gegangen… König Kobra aus Alabasta ist tot… ermordet. Prinzessin Vivi ist verschollen. Mushroom ist sofort in See gestochen. Deine alte Crew sucht nach ihr, aber wir haben schon eine Weile nichts mehr von ihnen gehört. Die Kaiser… Kaido und Big Mom sind gefallen. Strohhut Ruffy und Buggy haben ihre Plätze eingenommen. Jhu ist Buggy auf der Fährte. Er führt die Cross Guild an. Kannst du dir das vorstellen? Er, Falkenauge und Crocodile setzen nun Kopfgelder auf uns aus“, erzählte Akio von all den Dingen, die in den Wochen passiert waren, in denen Kori quasi abdrünnig war. Die beiden standen am Oberdeck hinter dem Steuermann. Kori staunte und schüttelte den Kopf. Nein, das konnte sie sich nicht vorstellen. Aber, dass der Strohhut eine solche Rolle einnahm, war ihr keine Überraschung. Er war Ace‘ Bruder und sie wusste von ihm, dass der Junge für wirklich Größes gemacht war. Vielleicht würde sie ihm auch noch über den Weg laufen.
 

„Akio, ich möchte Cat Casino treffen und ich will, dass du dabei bist. Wegen unserem Schwur. Etwas, dass es wert ist, darum zu kämpfen“, sagte Kori schließlich leiser, um nicht belauscht zu werden und Akio nickte. „Darf ich wissen, was du vor hast?“, fragte er, auch wenn er ihr vertraute. „Noch nicht“, antwortete sie ihm. Aber nicht, weil sie ihm nicht vertrauen würde. „Und Jhu brauchen wir auch dafür“ – „Das war mir klar“ Beide lachten.
 

In wenigen Tagen hatten sie das Marinehauptquartier erreicht und Koris erster Weg sollte sie direkt zu Sakazuki führen, der auf einem der höheren Balkone der Festung stand und mit verschränkten Armen, aber Gewissheit in die Ferne sah.
 

„Ich habe mir wirklich eine tolle Zeit ausgesucht… um Großadmiral zu werden. Aber wo auch immer sie uns angreifen… ich werde sie alle restlos vernichten“,**) sagte er zu sich.
 

„Und ich werde Sie unterstützen, Großadmiral“ Kori trat hinter ihm hervor. Sakazuki wandte den Blick nicht von der See ab, auch Kori blickte auf das unruhige Wasser hinaus, spürte neben sich aber die Hitze aufsteigen. „Und du wirst mir gefälligst gehorchen oder von dir ist außer einem klumpen Lava nichts mehr übrig“, grollte die teife Stimme zu Kori hinüber und sie nickte. Er musste es nicht sehen, um es zu wissen.
 

„Gutes Mädchen“, sagte er und schritt von dem Geländer hinweg. Kori folgte ihm. Nun hieß es, klug zu handeln, sonst würde sie von ihrem Plan nicht einen einzigen Schritt wahr machen können.


Nachwort zu diesem Kapitel:
*) Anspielung auf Don_OvisFanart
An meine Liebe Don geht wieder einmal ein großer Dank raus, dass ich ihre Crew, die Red Devils, hier so viel nutzen und liebevoll ausleihen durfte.

**) direktes Zitat aus Kapitel 1054 Komplett anzeigen

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