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The kissing Whisky

von
Koautor:  Don_Ovis

Vorwort zu diesem Kapitel:
Wow... das letzte Kapitel hab ich im Juni hochgeladen... Schande über mein Haupt... aber ich hatte echt verdammt viel um die Ohren - jaja, Ausreden und so... aber ich hab auch andere Fandoms bedient bzw. tue das immer noch, obwohl ich mir eigentlich vorgenommen habe, mich mal auf "Koris Ende" zu konzentrieren.
Wie dem auch sei. Hier zur Weihnachtszeit vielleicht ein verfrühtes Weihachtsgeschenk?

Zumindest auf jeden Fall für meine liebe Don_Ovis, die maßgeblich an diesem Kapitel beigetragen hat. Danke, dass ich deine wundervolle Crew mal wieder ausleihen darf und dass du mich beim Schreiben unterstütz <3

Und nun: viel Spaß.
Musikalische Begleitung kann ich euch hier in meiner Spotify Playlist anbieten^^ Komplett anzeigen

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Aussichtslos

Dröhnender Kopfschmerz war das Einzige, das die Admirälin erahnen ließ, dass sie noch am Leben war. Kori spürte ihre Beine nicht mehr, ihre Arme und Hände genausowenig, vom Rest ihres Körper hatte sie gerade mal das Gefühl vernommen, er sei schwer. Schwer wie ein nasser Sack voll Reis.
 

Sie blinzelte, sah aber nichts. Für den Moment wusste sie nicht, ob ihr das Augenlicht genommen wurde oder ob es tatsächlich nur stockfinster war.

Ihre Ohren verrieten ihr auch nicht, wo sie sich befand. Es klang alles dumpf. Ein Hoffnungsschimmer. Es klang dumpf, das bedeutete, sie konnte etwas hören.
 

Das Gespür drang langsam in ihren Körper und mit jeder weiteren Empfindung bereute sie es, sich gewünscht zu haben, am Leben zu sein.

Der Kopfschmerz war das Mindeste. Ihre Glieder brannten, die Beine fühlten sich an, als hätte man sie ihr abgeschlagen, aber eine Bewegung ließ Kori wissen, sie befand sich samt ihrer Beine im Wasser, zumindest bis hoch zum Brustkorb. Ihre Finger fühlten sich abgestorben an, doch in Wirklichkeit war sie an ihren Händen über ihrem Kopf an einem Balken angebunden und hing von dort in einem Wassertrog. Das Wasser entzog der Teufelskraftnutzerin jegliche Energie. Gerade einmal genug, um sich zu fragen, wo sie war und wie sie hierher kam und wie lange sie wohl schon hier war, hatte sie noch.
 

Wie ein Blitzschlag schoss es ihr ein. Blackbeard!

Ihr Herz setzte für einen Augenblick aus, Kori blieb die Luft weg, nur schwer konnte sie sich wieder zum Atmen zwingen, die Luftröhre ließ es kaum zu.
 

„Oyo?“, hauchte sie schwer röchelnd. Sie hörte ihre eigene Stimme kaum, waren das ihre Ohren oder versagte ihr sogar das Sprechen?

Kori erhielt keine Antwort. Ihr Herz schlug unruhig. Sie hatte Oyo in Gefahr gebracht und damit vielleicht sogar ihr Schicksal besiegelt.

Die Admirälin spürte, wie ihre Lippen zu beben begannen und wie ihr Tränen die Wangen hinunter liefen. „Ha…“, entkam es ihr verhalten. Sie lebte also tatsächlich oder kam zumindest langsam Schritt für Schritt wieder zurück.
 

Mit der Zeit begann sie zu zittern, sie spürte, wie kalt das Wasser war, in dem sie hing. Panisch sah sie sich um, denn sie wurde das drückende Gefühl um ihre Brust nicht los. Sie sah aber nichts, rein garnichts. Vielleicht war es Nacht, vielleicht war sie auch nur an einem der dunkelsten Orte dieser Welt zur Verendung zurück gelassen worden.
 

Kori konnte später nicht sagen, wie lange es dauerte, bis durch einen Schltz, es stellte sich als Kellerfenster heraus, Sonnenlicht hereinkam.

Sie war also an Land, in einem Keller oder Kerker, vermutlich einem Gefängnis.

So schwach das Licht auch war, es ließ Kori die Augen zukneifen, so sehr blendetete es. Zu lange schien sie Gast der Dunkelheit gewesen zu sein, dass Licht nun so unnatürlich wirkte, dass Sehen und schier unmöglich war.
 

„Kori?“, hörte sie ein schwache Stimme, nicht weit entfernt.
 

„Oyo!“, rief Kori sofort und wandte sich zu ihrer Kameradin, die wohl mit verbundenen Augen an eine Wand gefesselt etwas vom Boden gehoben hing.
 

„Oyo! Was haben sie dir angetan?“; fragte Kori verzweifelt und wunderte sich, warum diese Iditoten einer Blinden die Augen verbunden hatten.
 

„Es ist alles gut“, sagte die Voodoopriesterin brüchig. Kori fiel eine Last von den Schultern. Ihr war klar, dass nicht alles gut war, aber Oyo war am Leben und sie sprach den Umständen entsprechend normal mit ihr und all ihre Gliedmaßen waren noch an ihr dran, so viel konnte sie sehen. Was sie nicht sehen konnte, waren all die Schrammen und Schnitte, die ihre beiden Körper übersähten. Die am eigenen Körper spürte sie, sie brannten und die Wunden mussten durch das Wasser regelrecht aufgeweickt und unverschließbar sein.
 

Ach, wenn sie hier nur irgendwie wieder rauskamen und diesem Monster das Handwerk legen konnten, dann wollte Kori diese Unansehnlichkeiten akzeptieren.
 

„Wie kommen wir hier wieder raus?“, fragte Kori. Oyo vernahm ein Grinsen in der Stimme ihrer Admirälin, was ihre eigenen Mundwinkel augenblicklich auch nach oben schnellen ließ. Sie würden sich beide nicht geschlagen geben. Es war nicht an der Zeit für sie, hier zu sterben.
 

Oyo bewegte ihre Finger, spürte, dass ihre Gelenke in globigen Eisenschellen hingen und, dass sie sich kaum bewegen konnte. Auch um ihre Knöchel an den Füßen schien schweres Eisen zu hängen, auch hier, keine Möglichkeit, sich brauchbar zu bewegen.
 

„Ich stecke fest“, gab sie zu und schnaufte. Kori nickte, auch wenn sie wusste, Oyo konnte es nicht sehen. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, spannte ihre Arme an und zog ihren schweren nassen Körper aus dem Wasser. Mit viel Mühe schaffte sie es, sich aus ihrem flüssigen Gefängnis zu befreien, sollte dann aber daran scheitern, dass sie nicht nur in dem Trog gefangen war, sonders, dass sich um sie auch noch eine Mauer und Gitter gefanden. Selbst wenn sie dem Wasser entkam, was kaum möglich war, denn ihre Fesseln waren zu kürz, dann stünde sie im nächsten Moment vor robusten Eisenstäben.

Einen Versuch war es dennoch wert.
 

Kori hievte sich etwas weiter hoch und konnte etwas Abstand zum Wasser aufbauen, sie nahm Schwung und knallte mit vollem Gewicht gegen die Gitterstäbe. Durch den Rückschlag landete sie wieder in dem energieraubenden Trog.

„Verdammt“, knurrte sie. Oyo schwieg. Es wirkte aussichtslos, doch die Admirälin wollte nicht aufgeben. Sie versuchte es immer wieder.

Mal um Mal, bis ihr die Handgelenke bluteten und sie befürchtete, sie die Kniescheiben vom Aufschlag noch rauszusprengen.
 

Stunden vergingen, Tage vergingen, vielleicht sogar Wochen. Kori konnte es nicht nennen. Sie spürte nur, dass ihr die Kraft ausging. Ihre Arme waren am Ende und mit den Beinen war es nicht mehr weit. Ihre Bauchmuskeln brannten und ihre Augen waren blutunterlaufen. Sie fühlte sich nicht nur schmutzig, sondern auch wertlos und so hilflos. Doch Oyos müde Worte und der Wille sie beide hier rauszubringen hielten ihren Kampfgeist aufrecht. Sie würde das hier solange machen, bis es zu Ende war. Entweder kamen sie frei oder verendeten hier elendiglich.
 

Der Magen knurrte, beiden, der Kopf brummte, beiden und irgendwie sank die Hoffnung immer mehr, auch wenn sich vor allem Kori dagegen wehrte.

Oyo sagte eines Tages: „Vielleicht ist es unser Schicksal, hier gemeinsam zu sterben, es ist mir eine Ehre.“
 

Kori hatte sie sofort angepflaumt und ihr erklärt, dass sie mit so einer Einstellung hier niemals rauskommen würden.

Und dann es irgendwann auch um Koris Überzeugung geschehen. Sie konnte sich nicht einmal mehr aus dem Wasser hieven, sank sofort wieder zurück in das kalte Nass. Was für ein perverses Schwein ließ sich soetwas überhaupt einfallen?
 

„Oyo… es tut mir Leid“; sagte Kori schließlich als das Wasser nicht mehr in Bewegung war und kein schwappendes Geräusch mehr machte.

„Es tut mir leid, dass ich dich hier mit reingezogen habe und… dein und mein Schicksal besiegelt habe“, sprach sie weiter, doch bekam keine Antwort. Ein Blick zu der Marineärztin ließ Kori erkennen, dass sie sich nicht rührte, nicht dass sie sich in den letzten Wochen viel bewegt hatte, aber nun hing Oyos Kopf reglos nach unten, ihre Hände waren schlapp und ihr gesamter Körper schien wie vom Leben ausgehaucht.
 

„Oyo…“, hauchte Kori während ihr heiße Tränen über die Wangen liefen. Es war still, nur Koris Schluchzen war zu hören. Kein geklimpere der Ketten, kein dumpfer Aufprall von Koris Körper, ein Keuchen oder Knurren der Verzeiflung. Kori biss sich auf die Unterlippe und verstummte.
 

„Nun bin ich allein…“, flüsterte sie. Sie würde warten, warten, bis ihre Kraft entgültig versiegte, wäre da nicht diese Wut, die sich augenblicklich in ihr breit machte.
 

„OYO! Wir sterben hier nicht“, schrie sie, dass es von den Wänden zurückhallte.

Ein leises klimpern.
 

„Hatte ich nicht vor“, sagte Oyo, dass Kori beinahe das Herz vor Erleichterung in die Hose rutschte. Sie atmete schneller und wollte sich ein letztes Mal an ihren Fesseln hochziehen, einen letzten vergebenen Versuch starten, hier auszubrechen, doch sie wurde abgelenkt.
 

Sie hörte Geschrei. Kampfgeschrei, klirrende Schwerter, sogar Fäuste, die auf Gesichter schlugen. Kori riss den Kopf hoch, Oyo grinste.
 

Der beinahe leblose Körper eines Piraten flog mit Schwung gegen und durch die Tür, die nach den Gittern, den Weg zu Freiheit versperrte. Der Pirat blieb in Koris direkten Blickfeld liegen. Kori hob ungläubig den Kopf und sah im hellen Schein des Türrahmen eine Person. Diese glich in diesem Moment einem Engel. Nur schemenhaft konnte Kori erkennen, dass es sich um einen Menschen handelte, das Sonnenlicht von draußen ließ die Person regelrecht glühen. Welch atemberaubender ehrwürdiger Anblick.
 

„Oyo, ich glaube, wir sterben gerade, ich sehe einen Engel“, hauchte Kori, doch wurde augenblicklich des Gegenteils überzeugt. Die Person machte einen Schritt nach vorne in den dunkeln Raum nur um die zwei, drei Treppen zu übersehen und geräuschvoll direkt in den Raum zu krachen vor Kori auf die Knie zu gehen.
 

„Scheiße, ich kotz‘ gleich meine Eingeweide raus“, spukte der vermeidliche Engel Blut aus und rappelte sich wackelig wieder auf. Kori konnte ihren Augen kaum glauben, als sie ihr neues Gegenüber erkannte.

„Nur 'ne Platzwunde, mir geht’s gut“, sagte der neue Gast, putzte sich rasch ab, als wäre nichts passiert und stemmte die Hände in die Hüfte.
 

Kori schluckte. Sie wusste innerlich, dass sie auf Hilfe angewiesen war und sie hoffte Tag ein, Tag aus, dass es die Marine endlich schaffen würde, sie hier ausfindig zu machen und sie rauszuholen. Mit der Frau, die ihr nun gegenüber stand, wild zugerichtet und vom Kampf gezeichnet, hatte sie nicht gerechnet, nicht in ihren schlimmsten Albträumen.
 

„Hast wohl deinen verrückten Prinzen erwartet, mh? Musst leider mit mir vorlieb nehmen, er versucht da draußen nicht draufzugehen und uns die Flucht zu ermöglich“, deutete sie an sich herab und daraufhin zur Tür, wobei man fast meinen könnte, die Platzwunde an ihrer Stirn würde für diese blöden Sprüche sorgen. Aber es war nun einmal sie.
 

Taiya the T. Koris schlimmster Albtraum.
 

In Kori staute sich sämlichtliche Energie in Wut auf, ihre Finger verkrampften sich, ihr Magen drehte sich über und ihr Körper zitterte nur so vor Anspannung. Nein, sie war nicht bereit, ihr Leben in die Hände dieser Frau zu legen, ihr vielleicht auch noch etwas schuldig zu sein. Ihren Prinzen? Taiya konnte nur Vince meinen und tatsächlich, er sollte hier sein? Er kämpfte draußen für ihre Flucht? Koris Ego wollte ihr einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machen.
 

„Auf deine Hilfe kann ich gut verzichten“, keifte sie und und hätte Taiya angespuckt, hätte sie ausreichend Speichel und Schwung, doch selbst zum Spucken war sie zu schwach. Anscheinend auch zum Denken, denn seinen Retter in der Not behandelte man so nicht. Diese konnte sich nur mit Müh und Not auf den Beinen halten.
 

„Wenn du verzichten willst, kein Problem – ich gehe hier raus, sage Vince, dass du es nicht überlebt hast und meine Crew und ich sind sofort wieder weg“, bot Taiya auf ihre Aussage an, sowie sie mit den Zähnen knirschte. „Ich müsste nicht einmal lügen, denn ich könnte dich hier auf der Stelle umbringen“, setzte sie wütend nach. Koris Augen funkelten angriffslustig. Nein, diese Genugtuung wollte sie der Piratin nicht geben. Außerdem hing auch Oyos Leben am seidenen Faden und auch wenn dies gegen all ihren Stolz sprach, so musste sie nun zurückstecken.

Sie schwieg.
 

Taiya schnaufte und schnappte sich das Schwert des Piraten, der am Boden lag. Mit einem Schwung und Dreh, kickte sie gegen das Gitter, welches sich bog, woraufhin sie mit dem Schwert ausholte – aber nicht, um Kori wie angedroht zu töten, sondern um die Ketten von ihren Händen zu schlagen.
 

Klirrend zerbarsten die Ketten und die Admirälin sank nach einem erlösten Seufzen auf den Boden des Wassertrogs.

Nun hatte sie die Piratin doch ihrem Schicksal überlassen, dachte Kori zumindest. Eine rettende Hand krallte sich unter ihren Arm und einen Augenblick später fand sich Kori hustend und wasserspuckend zu Füßen des roten Teufels.
 

„Wenn du denkst, die Marine kommt und holt dich Püppchen, dann denk noch einmal nach – wir sind deine einzige Option, hier wieder lebend rauszukommen, kapiert?!“, knurrte Taiya, die mit dem Schwert in der Hand, auf Kori herabblickte, während diese nun eine genaue Aussicht auf die ramponierte Kapitänin bekam, dass sie sich schon denken konnte, dass der Weg bis hier her, kein Zuckerschlecken war.
 

„Also steh gefälligst auf und nimm die Hilfe an. Ist für mich auch nicht leicht, dir zu helfen, das kannst du mir glauben. Wie sieht es aus. Kannst du alleine laufen?“, fragte Taiya wütend, während sie sich immer wieder die Seite hielt und einen Blick zur Türe warf, als würde sie erwarten, dass sie schon bald unterbrochen werden. Von draußen tönte nun Lärm, Explosionen, lauter Krach und Kampfgeräusche, dass die Situation immer enger wurde.
 

Kori starrte nun wütend auf den Boden zu Taiyas Füßen und ihr wurde klar: Jetzt stand sie tatsächlich in ihrer Schuld und hatte auch noch ein schlechtes Gewissen. Doch anstatt ihr demütig zu Füßen zu liegen und sich aufzuführen wie ein kleines Kind, tat Kori das erste Mal das Vernünftige. Sie griff nach Taiyas Hand, die ihr gereicht wurde, nicht aber ohne einen blöden Kommentar: "Ich verachte dich“
 

Über Taiyas Gesicht dehnte ein breites Grinsen, welches durch das Blut, welches ihr über die Stirn hinab lief und über das Kinn tropfte, nur umso diabolischer wirkte.

Wie der rote Teufel, grinste sie auf Kori hinab, als sie diese an der Hand nach oben zog, dass es beinahe den Anschein machte, sie würde bei einem Deal einschlagen, während Taiya ihr alleine durch diesen Blick sagte, dass es auf Gegenseitigkeit beruhte.
 

Kori richtete sich auf, spürte das erste mal wieder festen Boden unter ihren Füßen, aber wandte sich vor jeglicher Freude über diesesn Erfolg zu Oyo um.
 

„Ich dachte schon, ihr Turteltäubchen vergesst mich hier“, gab diese mit einem breiten Grinsen zum Besten. Sie konnte zwar nicht sehen, was passiert ist, gehört hatte sie es wohl und die Anwesenheit dieser für sie ganz besonderen Piratin hatte sie schon gespürt, ehe Kori sie gehört, geschweige denn gesehen und erkannt hatte.
 

„Wie könnte ich“, sagte Kori, die mit jeder Sekunde wieder Energie tankte. Sie war verwundet, ausgehungert und wegen der unheilvollen Wasserkur sehr wackelig auf den Beinen, aber sie hatte nun die Chance wahr zu machen, was sie Oyo in den letzten Tagen immer wieder versprach.
 

Taiya schüttelte unverhalten den Kopf als sie beobachtete wie ungeschickt sich Kori dabei anstellte, die Ketten um die zarten Handgelenkte der Ärztin zu lösen.

„Geh‘ zur Seite, du Marineopfer“, sagte sie und holte mit dem unehrenhaft geliehenen Schwert aus.

Erst zerschellten die Ketten um Oyos Knöchel und gaben ihre Füße und Beine frei, zwei Hiebe später waren auch die Ketten um die Handgelenke beseitigt und Oyo landete schwach in Taiyas Armen.
 

„Wir müssen hier raus, ohne dass ihr etwas passiert“, sagte Kori, doch Taiya lachte. „Als würde ich das zulassen“, sagte sie und schulterte sich die abgemagerte Voodoopriesterin.

„Dich hab‘ ich immer noch getragen“, sagte sie zu Oyo und sah dann auffordernd zu Kori.

Ihren Disput, den sie von der ersten Sekunde an ausfochten, konnten sie auch später fortführen. Im Moment war es nun wichtig, die anderen zu finden und von hier zu verschwinden.
 

Draußen angekommen, warf Taiya sofort einen Blick um sich, in der Hoffnung, dass ihre Kameraden nur unweit in der Umgebung waren. Während sich Kori erst an das grelle Licht gewöhnte, fasste sich Taiya an die Seite, sowie sie einen zischenden Laut unterdrückte. Prüfend hob sie die Hand und stellte fest, dass sie voller Blut war. Doch als wäre es eben nur lästige Farbe, in die sie gegriffen hatte, wischte sie sich diese in ihrem ohnehin schon blutroten Mantel ab, bevor sie Kori deutete, wo es lang ging.
 

„Um so schneller wir hier runter kommen, um so besser!“, raunte sie, während sie schon die nächsten Piraten, die sich ihnen in den Weg stellten, mit einem kampflustigen Grinsen fixierte.
 

Die Tatsache, dass sie so schnell wie möglich fliehen wollten, Blackbeards Crew nicht dingfest machen konnte, passte Kori ganz und gar nicht in den Kram, aber es blieb ihnen nichts anderes übrig. Wenn sie es mit vollster Kraft nicht geschafft hatte, wie sollte sie es dann jetzt? Kori wusste aber auch gar nicht, wo sie waren und wer überhaupt hier war. Vielleicht war Blackbeard auch gar nicht vor Ort. Kori sollte recht behalten. Denn sie befanden sich auf der Gefängnisinsel des Kaiser auf der sich seine Handlanger befanden.
 

Davon hatte Blackbeard auf jeden Fall genügend und schwach waren sie auch nicht. Vor ihnen erkannte Kori ein Schlachtfeld, wie sie es zuletzt vor über zwei Jahren auf Marineford erlebt hatte. Eine unglaubliche Schlacht wurde ausgefochten zwischen einerseits einer Hand voll Elitepiraten, des roten Teufels: Die Admirälin erhaschte tatsächlich jeden einzelnen steckbrieflich gesuchten Piraten der Red Devils, zu gut der Letzt fiel ihr auch Vince auf, der ihr wahrhaftig wie ein Prinz in eisener Rüstung vorkam, mit seinem mechanischen Arm richtete er mehr Schaden an, als manch ausgebildeter Marine Kapitän, wahrscheinlich übertrumpfte er sogar Vizeadmiräle. Auch der Rest der Crew machte seinen Kopfgeldern alle Ehre.

Und auf der anderen Seite waren da Blackbeards nicht ganz so ungeschickte drittklassige Piratenarmee, die unter Beweis stellte, dass sie unter dem Kaiser diente und das absolut nicht zu Unrecht.
 

„Das ist aussichtslos“, hauchte Kori. „Du bist aussichtslos“, lachte Taiya, ballte die Fäuste und blickte neben sich hinab auf die weißhaarige Admirälin. Sie grinste, dass die rothaarige Piratin nicht anders konnte, als amüsiert aufzulachen. Nie hätte sie gedacht, einmal Seite an Seite mit ihr zu kämpfen und doch standen sie nun hier, rings herum die Piraten, die ihre Waffen zückten.
 

„Kleinvieh macht auch Mist... dann räumen wir mal auf“, raunte Taiya, wischte sich das Blut unter der Nase weg und Kori beschwor sogleich eine massive Schneeattacke, als hätte Taiya ihr den Befehl zum Angriff gegeben. Der Rotschopf biss sich grinsend auf die Unterlippe. Dabei juckte es ihr schon in den Fingern.
 

„Was für eine geile Show wäre das gewesen, wenn ich die Feuer-Frucht damals gewonnen hätte...“, seufzte sie und Kori riss den Blick sofort hoch und starrte in Taiyas Augen. Sie wollte also Ace‘ Teufelskräfte haben? Das hätte sie zu verhindern gewusst. Umso schlimmer, dass das die rechte Hand der Revolutionsarmee bereits dazwischengefunkt hatte, denn auch das hätte die Admirälin lieber nicht geschehen lassen.
 

Doch Kori durfte sich jetzt nicht von ihren Emotionen ablenken lassen, im Moment stand ihnen ein anderer Kampf bevor.
 

"Habt ihr einen Plan?", fragte Kori während sie eine weitere Schneeattacke beschwor und Piraten beiseite räumte, die auf sie zueilten.
 

„Klar haben wir einen Plan... östlich von hier liegt die Red Amity an. Der Plan ist es, lebend dort anzukommen“, meinte Taiya keck, während sie von ihrem Gürtel eine Pistole hervorzog, die sie langsam entsicherte. Die Piraten, die rund um die beiden Frauen standen – Oyo hing weiterhin über Taiyas Schulter – machten sich kampfbereit, als würden sie erwarten, dass Taiya die Pistole nun einsetzte, dass sich jeder anspannte. Aber was auf den ersten Blick wie eine Waffe wirkte, war nur eine rote Leuchtpistole, die sie gerade nach oben in den Himmel zielte und als Zeichen für ihre Crew abfeuerte.
 

Das Zeichen, um von hier zu verschwinden, welches nach einem Knall einen roten Streifen in den Himmel zeichnete, der an der Spitze hell erleuchtete.

Mit ordentlich Schwung warf sie die Waffe in die Menge der Piraten und traf dabei einen von diesen am Kopf, dass dieser rücklings zu Boden fiel.

Wie der Startschuss zum Kampf, woraufhin die Stille vor dem Sturm durchbrochen wurde. Taiya und Kori warfen sich trotz der Verletzungen in die Menge, um einen Piraten nach dem anderen zu Boden zu schlagen.
 

"Ich glaube, nach der Aktion muss ich eine Erhöhung eurer Kopfgelder beantragen", gab Kori zu, nachdem sie nach einem wilden Schlagabtausch, den sie selbst vorrangig mit ihrer Teufelskraft bediente, Taiya hingegen mit ihren Fäusten und Beinen, wieder Rücken an Rücken mit eben dieser stand.
 

„Lass es nur steigen! War in letzter Zeit eh zu ruhig rund um die Kopfgeldjäger“, konterte Taiya frech und schlug sich schließlich mit Kori weiter durch.
 

Schlag um Schlag, Meter um Meter.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Tja, es wird langsam richtig episch und der Wunsch, diese FanFiction niemals enden zu lassen, wird immer größer. Aber es stehen schon Pläne für eine Next Gen an. Also muss das hier mal fertig werden. Es kann sich nur noch um Jahre handeln...

Zum Schluss möchte ich euch einmal mehr die Geschichte der Red Devils nahe legen: Red Devils Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Don_Ovis
2021-12-28T11:06:15+00:00 28.12.2021 12:06
Obwohl ich ja mitgeschrieben habe und theoretisch wusste was passiert, war es voll spannend und packend zu lesen! Ein tolles Kapitel und sobald ich daheim bin, widme ich mich endlich dem Nächsten zum lesen. Ich freu mich schon sehr darauf. Oyo hast du wunderbar eingebracht und das macht auch die Situation mit Kori um einiges greifbarer durch die Konversationen mit ihr, dass man die Verzweiflung spüren kann. Wieder Mal würde ich solche Szenen so gern als Anime sehen! Wie episch das wäre! *-* Freu mich schon auf den Endspurt, auch wenn ich deiner Meinung bin, dass es endlos weitergehen sollte. Ich hab jedenfalls schon total Lust darauf, die next Gen bald Mal zu designen und ich hab auch ein paar gute Ideen. Freu mich schon drauf!
Antwort von:  Hypsilon
28.12.2021 14:23
Daheim kommt dann die Überraschung hihi
Danke für so viel schönes Lob. Freut mich natürlich mega, dass die reingeschummelte Oyo gut und passend Platz gefunden hat =)
Also gerade wie Taiya und Kori Rücken an Rücken stehen, gegen den Rest der Welt äh Insel, das stell ich mir so geil vor.
Uuuuh Next Gen designen 🤩 bitte halte mich mit Fotos am Laufenden 😍


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