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Accept your past

and beginn to live
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Athruns Tod

Vierundzwanzig Stunden später hatte Kira den Termin der Exekution erfahren. An diesem Tag, genau eine Woche nach der Festnahme Athruns sollte es stattfinden. Cagalli hatte es ihm erzählt, zwar als Zeitgründen nicht besonders detailliert, aber das war auch nicht nötig gewesen. Er wusste den Rest ja bereits. Eine Woche war zwar nicht besonders viel Zeit, aber es sollte genügen. Ein oder zwei Tage hätten es im Notfall auch getan. Viel vorzubereiten gab es immerhin nicht und die Leute waren längst ausgetauscht. Orbs Staatsoberhaupt hatte sich für Oberst Kisaka und einem vertrauenswürdigen Arzt von der Archangel entschieden.

Kira seufzte. Er hatte sich dazu entschieden, bei der Exekution dabei zu sein, nur um auf Nummer sicher zu gehen. Für ihn war die Sache zu unsicher und er wollte sich selbst vom Gelingen des Planes überzeugen. Außerdem bekam er so vielleicht die Gelegenheit, einen kurzen Blick auf die vorrübergehende Regierung Plants zu werfen. Doch war er heute nicht als Orbs Admiral hier, sondern als Bodyguard von Lacus Clyne, die ihn begleitete. Das hatte sich so ergeben. Der Rat war mehr als angetan von dieser Idee gewesen, da sie glaubten, er würde eventuelle Pläne der rosahaarigen Sängerin, Athrun entkommen zu lassen, verhindern. Nur würde er das genaue Gegenteil davon tun…

Freedoms Pilot verließ gemeinsam mit seiner Freundin das Auto, nachdem er es entsprechend der Vorschriften ordentlich abgestellt hatte, und betrat dicht gefolgt von ihr das Gebäude, in dem es stattfinden sollte. Die rosahaarige Sängerin gab sich wirklich Mühe, ihre kleine Aufgabe zu erfüllen. Sie trug die passenden Klamotten und hatte sich heute Morgen sogar die Schminke mit etwas Wasser verwischt, damit es so aussah, als hätte sie geweint.

Die beiden wurden schon erwartet. Kaum hatten sie den Raum erreicht, der für die Exekution extra umgeräumt wurden war, standen sie schon im Zentrum der Aufmerksamkeit. Während Cagalli ihnen nur unauffällig zunickte, stürmte die Leute der vorrübegehenden Regierung von Plant direkt auf Lacus zu und bombardierten sie mit Fragen.

Wie vorher abgesprochen, zog die rosahaarige Sängerin ein Taschentuch aus ihrer Handtasche und tat, als würde sie sich die Tränen aus den Augen tupfen. „Würden Sie mich bitte allein lassen?“, fragte sie mit gespielt trauriger Stimme, „Ich möchte jetzt zu Athrun.“

Kira schob die unerwünschten Besucher stumm zur Seite und führte seine Freundin zu ihrem Ex-Verlobten, der in einer Ecke des Raumes an eine Liege gekettet war. Orbs Admiral wartete, bis Lacus sich auf den Stuhl neben Athrun gesetzt hatte, bevor er sich an die Leute aus Plant und Orb wandte. „Würden Sie den Raum jetzt bitte verlassen.“ Er deutete auf die Glaswand hinter ihnen. „Sie können im Nebenraum platz nehmen.“

Entgegen seiner Erwatungen befolgten sie seine Bitte sofort. Nur Cagalli und Yuna blieben.

„Du auch, Cagalli.“, sagte Freedoms Pilot, „Es gibt nichts, was du noch für ihn tun kannst.“

Zögerlich nickte die junge Frau, bevor sie den Raum ebenfalls verließ.

„Versäume es nicht, zu überprüfen, ob er wirklich tot ist, Herr Bodyguard.“ Auf Yunas Gesicht bildete ein gehässiges Grinsen bildete und er abfällig zu Athrun sah. „Geschieht diesem Verräter recht.“, murmelte er, bevor er Orbs Repräsentantin folgte.

Kira blieb im Raum. Er lehnte ging auf Lacus zu und lehnte sich hinter sie an die Wand.

Nur einen Augenblick später begann die Exekution. Doch Freedoms Pilot hörte nicht wirklich darauf, was gesagt oder getan wurde. Er konzentrierte sich darauf, jeden Handgriff des Arztes zu beobachten. Nach einer Weile, die Kira vorkam wie eine halte Ewigkeit, griff der Mann endlich nach der Spritze, deren Inhalt nicht aus dem tödlichen Gift sondern einem Schlafmittel bestand. Jedoch gingen Orbs Rat und die Regierung von Plant davon aus, dass das Mittelchen Athrun umbringen würde.

Der Arzt verabreichte dem ehemaligen ZAFT Soldat die Spritze. Kurz darauf begann Lacus, hemmungslos zu weinen. Wie sie es schaffte, dass es echt aussah, wusste Kira nicht und er beschloss, sie später danach zu fragen. Die rosahaarige Sängerin vergrub schluchzend ihr Gesicht im Oberteil ihres Ex-Verlobten. Für den Bruchteil einer Sekunde schien Athrun verwirrt zu sein, doch er begriff schnell, was hier gespielt wurde. Vorsichtig fuhr er der jungen Frau mit der Hand über den Rücken. „Du übertreibst…“, murmelte er leise, „Das ist peinlich.“

Jeden anderen hätte Kira darauf hingewiesen, dass Lacus seine Freundin war und er seine Finger gefälligst bei sich lassen sollte. Aber sei bester Freund bildete eine Ausnahme.

Langsam begann das Schlafmittel zu wirken. Athrun konnte sich kaum noch bei Bewusstsein halten und nach einigen Sekunden gab er es auch auf. Er platzierte seine Hand auf Lacus’ Kopf, bevor er sich zurücklehnte und seine Augen schloss. Einige Sekunden blieb die Hand auf dem Kopf der jungen Frau, doch dann rutschte sie herunter und landete schlaff neben seinem regungslosen Körper.

Erschrocken hob Lacus ihren Kopf. „Athrun!“, rief sie panisch.

Doch er reagierte nicht, blieb weiter bewegungslos und mit geschlossenen Augen liegen. Er hörte sie nicht, konnte sie nicht hören. Offiziell war er jetzt tot.

Der Arzt räusperte sich, um auch sich aufmerksam zu machen, bevor er langsam auf Athrun zuging und seinen Puls fühlte. „Er ist tot.“, erklärte er nach einer Weile.

Yuna stürmte in den Raum, direkt auf Athrun zu, scheinbar um die Aussage des Mannes im weißen Kittel zu überprüfen. Weit kam er jedoch nicht. Noch bevor er überhaupt in die Reichweite des ehemaligen ZAFT Soldaten kam, versperrte Lacus ihm den Weg. Tränen, deren Echtheit Kira nicht anzweifelte, liefen ihr über das Gesicht. „Was wollt ihr noch?“, schrie sie verzweifelt, „Er ist doch schon tot. Wollt ihr mir seinen Körper jetzt auch noch nehmen? Seid ihr dann zufrieden?“

Yuna wich zurück. Mit so einem Gefühlsausbruch seitens der jungen Frau hatte er nicht gerechnet. Keiner hatte damit gerechnet. Die Leute aus Plant starrten sie erschrocken an und einige von ihnen entfernten sich unauffällig aus dem Raum.

Freedoms Pilot ging, beobachtet von den kritischen Blicken der anderen, auf Athrun zu und fühlte dessen Puls. Er war noch da, wie erwartet. Kira warf einen kurzen Blick in Yunas Richtung. „Toter geht es nicht mehr…“

Der Mann aus dem Rat grinste, bevor er fröhlich vor sich hinträllernd den Raum verließ. Die anderen folgten ihm nach kurzem Zögern. Nur ein Mann, der ein Mitglied der vorrübergehenden Regierung Plants war, blieb stehen. Er warf einen mitleidigen Blick auf Athrun. „Irgendwie tut mir der Junge Leid. Er war noch so jung…“

Lacus’ Schluchzen wurde lauter. „Bitte, gehen Sie endlich.“, brachte sie unter Tränen heraus.

Der Mann nickte, bevor er den anderen folgte, ohne ein Wort zu verlieren.

Kira reihte Lacus ein Taschentuch. „Besser, du gehst jetzt auch nach draußen.“, murmelte er.

Die rosahaarige Sängerin nickte und lächelte ihn kurz an. Dann tat sie es den anderen gleich und verließ den Raum.

Kira wandte sich an den Arzt. „Danke für deine Hilfe. Du warst unsere Rettung.“

Der Mann im weißen Kittel winkte ab. „Keine Ursache. Aber bist du dir sicher, dass du das willst. Du kennst die Konsequenzen und weißt, wie es ausgehen könnte, sollte es herauskommen. Plant und der Rat werden sich das nicht gefallen lassen.“

„Ich weiß.“ Kira senkte seinen Blick. „Es ist nur… Athrun ist mein bester Freund. Ich will nicht, dass er sterben muss, nicht wegen so einer Sache.“

Gemeinsam mit Oberst Kisaka hob der Arzt Athrun auf eine Trage. Danach legten sie ein Leichentuch über ihn. Es sah wirklich aus als wäre der ehemalige ZAFT Soldat tot. Wüsste Kira das nicht besser, würde er es wahrscheinlich auch glauben.

Die Männer trugen Athrun aus dem Gebäude, direkt in den Leichenwagen. Freedoms Pilot folgte ihnen in einigen Abstand, blieb jedoch beim Rat stehen. Yuna grinste immer noch. Er schien sich wirklich zu freuen, dass Athrun jetzt ‚tot’ war. Wen er wüsste.

Freedoms Pilot sah zu Lacus. Sie saß im Gang auf einem der Stühle und weinte immer noch. Er reichte ihr das nächste Taschentuch. „Lacus-sama…“

Die junge Frau hob ihren Blick und lächelte schwach. „Ich möchte nach draußen, an die frische Luft.“, verlangte sie mit schwacher Stimme.

Kira nickte und half ihr auf die Beine. Den ganzen Weg bis vor das Gebäude stützte er sie. Er hatte Angst, dass sie zusammenbrach, wenn er das nicht tat. Im Moment wirkte sie mehr als nur zerbrechlich. Erst als er sie auf dem Grundstück auf eine Bank gesetzt hatte, ließ er sie vorsichtig los. „Geht es? Brauchst du irgendetwas?“, fragte er hörbar besorgt.

Sie nickte. „Mir geht es gut. Ich bin gleich wieder fit.“

Freedoms Pilot ließ sich neben sie auf die Bank fallen. Einschwaches Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht als er in den wolkenlosen, tiefblauen Himmel starrte. „Das war ein voller Erfolg.“, murmelte er, „Ernsthaft. Du hättest Schauspielerin werden sollen und keine Sängerin.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  chrono87
2010-11-25T16:58:01+00:00 25.11.2010 17:58
wieder einmal sehr gelungen.
lacus kann wirklich überzeugend sein. ich muss kira da wirklich zustimmen. manchmal hab ich mich wirklich gefragt, was gespielt und was wahr war.
yuna ist echt ein arsch, aber das war er ja schon immer. der denkt doch nur, dass er jetzt cagalli trösten und sie wieder unter seine fittiche nehmen kann. ha, da hat er sich aber geschnitten.
trotzdem bin ich gespannt, wie es weiter geht und ob es wirklich nicht auffällt, dass er noch lebt. ich meine... so was geht auf dauer nicht gut und wenn man seine fingerabdrücke überprüft, würde es auffallen und natürlich ist da die frage, wie reagieren all die menschen, die kira und athrun kennen. sicher sind einige nicht beeistert.
wirst du auch sai und ko vorkommen lassen? ich meine, nur weil sie in der zweiten staffel nicht vorkommen, gehören sie doch dazu und es wäre nett, wenn man ihre leben beleuchtet und zeigt, ob zwischen ihnen und kira und co. noch kontakt besteht. das ist ja bei der anderen ff auch sehr kurz geraten und irgendwie ist das bedauerlich.


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