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Just To Save Him For You

von

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Versprechen der Versager

"Bitte sehr, Dad." sanft schob Mikoto die Schüssel Ramen über den kalten Stein, was ein leises Kratzgeräusch verursachte. "Lass es dir schmecken." sie grinste ihren Vater breit an, doch etwas Trauriges lag darin. Sie betrachtete noch eine Weile die abkühlende Schüssel, dann nahm sie sich schließlich ihre Portion und begann still und in aller Ruhe zu essen. Seit ein paar Jahren hielt sie nun schon auf diese Art an ihr altes Ritual fest. Und sie glaubte fest, dass es ihrem Vater genauso viel bedeutete wie ihr. Auch wenn er ihr kein Zeichen gab, dass es wirklich so war. Aber sie waren schon immer jeden Samstag zusammen Ramen essen gegangen. Gut manchmal auch noch an anderen Tagen. Aber soviel ihr Vater auch als Hokage zu tun hatte, und so wenig Zeit er oftmals auch gehabt hatte, am Samstag haben sie auf jeden Fall zusammen gegessen. Deswegen war es ihr so wichtig. Und deswegen saß sie nun hier in der kälte und aß Ramen. Doch seit einiger Zeit lag etwas Bedrückendes über diesen Treffen, und heute war es besonders schlimm.

Verzweifelt überlegte Mikoto, wie sie es ihm sagen sollte. Es würde sein Herz vollends zerreißen, insofern dies noch weiter ging. Er hatte es nie zugegeben, aber Mikoto konnte es ihm ansehen, wie zerstört sein Inneres war. Es war daran zerbrochen, dass er seinen besten Freund nicht hatte retten können. Egal was er auch versucht hatte es war vergebens gewesen, der wichtigste Mensch in seinem Leben war mehr und mehr der Dunkelheit verfallen, und so verfiel auch er. Die Erinnerungen daran schmerzten Mikoto. Doch schmerzten sie nicht so sehr, wie ihr Wissen, dass auch sie versagt hatte. Denn sie hatte ihrem Vater versprochen das zu tun, was er nicht konnte: Sasuke Uchiha zurück zu holen. Doch auch sie hatte es nicht gekonnt, sie hatte nur noch den Leichnam des Uchiha bergen können. Und das war in mehrerer Hinsicht eine Qual für sie.

Und nun saß sie da, und aß betont langsam ihre Nudelsuppe, nur um Zeit zu schinden. Das war erbärmlich. Und sie wusste es. Es brachte nichts weg zu laufen, sie musste es so oder so tun. Und er wusste es sowieso schon. Es wurde also Zeit zu beweisen was für eine Kunochi sie sein wollte: eine die weglief, oder die sich ihren Problemen stellte. Sie ließ ihre Nudelsuppe sinken, und starrte benommen auf den Rest. "Vater, es tut mir leid, aber ich habe versagt." Die Worte waren nicht mehr als ein Flüstern und mitten im Satz brach ihre Stimme fast. Es dauerte eine Weile, in der die Stille sie niederdrückte, bis sie ihre Stimme wieder fand. "Wir haben alles versucht Sasuke zurückzuholen – lebend. Aber wir kamen zu spät." Sie konnte nicht zu ihrem Vater sehen, während sie weiter sprach. "Vermutlich hat ihn Madara Uchiha umgebracht – vielleicht wollte Sasuke nicht mehr mit ihm zusammen arbeiten. Oder Madara hatte keinen Verwendungszweck mehr für Sasuke. Das kann wohl nur er genau sagen.Jedenfalls haben wir ihn beerdigt. Es tut mir leid, dass er ..." Sie brach ab. Wusste nicht, was sie sagen sollte. Was tat ihr leid? Dass sie ihn nicht hatte retten können oder dass sie es nicht gewesen war, die ihn umgebracht hatte. Wahrscheinlich war es beides.

Das Geräusch von näher kommenden Schritten, die leise im Kies knirschten, drang an ihre Ohren. Aber sie sah nicht auf. Hing noch immer ihren Gedanken nach, sowohl dem was sie bereute, und dem, was sie eigentlich nicht bereute. Starrte dabei unentwegt auf die unangerührte Schüssel auf dem kalten Stein. Die Schritte hielten genau hinter ihr inne. "Ich habe mir schon gedacht, dass ich dich hier finde."

"Tja, dir kann man eben nichts vormachen, Neji." Entgegnete sie, noch immer ohne aufzublicken oder sich umzudrehen. Sie hatte einfach keinen Bock auf ein Gespräch, sie wollte allein sein.

Neji setzte sich neben sie, sah genau wie sie einfach gerade aus. "Geht's dir gut?"

Mikoto zuckte einfach nur mit den Schultern. Wie sollte es ihr auch schon gehen, sie hatte versagt und ihren Vater enttäuscht und nun musste sie eben irgendwie damit klarkommen. War doch alles ganz easy und super. Oder eben nicht.

"Aha... also vermute ich mal nicht so gut?"

"Wie gesagt, dir kann man eben nichts vormachen." Mikoto hoffte inständig, dass er sie einfach sich selbst überlassen würde. Was sollte sie auch mit ihm reden: Er hat nie das durchgemacht, was sie in den letzten Jahren hatte durchmachen müssen. Eine schreckliche Zeit – und Gott, sie würde alles tun um es rückgängig machen zu können, oder es zumindest zu vergessen. Doch das würde durch ein Gespräch mit Neji nicht passieren.

"Ich mache mir Sorgen um dich." Immer kamen sie alle mit diesem wir-machen-uns-solche-Sorgen-um-dich-Getue, das nervte. Sie sollten sich gefälligst endlich um ihren eigenen Kram kümmern, sie kam hervorragend allein zurecht. Mikoto konnte den Blick ihres Großcousins genau auf sich spüren: Er würde sie nicht allein ihrem Schicksal überlassen. Wie scheinbar alle Konoha-Ninja hatte er ein viel zu ausgeprägtes Helfersyndrom.

"Das musst du aber nicht. Mir geht's gut! Ich komm damit klar." Ihre Stimme war nur ein kaltes Knurren. Sie wollte nicht darüber sprechen, doch sie wusste, dass es darauf hinauslief. Trotzdem würde sie es Neji nicht so einfach machen.

"Damit kommt man nicht so einfach klar. Ich weiß das." Er klang sanft, verständnisvoll und traurig, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass er sie wirklich verstand. Keiner tat das. Doch sie fragte nicht, wie er auf die Idee kam sie verstehen zu können. Sie schwieg einfach, wollte ihm keinen Grund geben das Gespräch aufrecht zu halten. Irgendwann musste er ja gehen.

Doch Neji ließ sich nicht beirren: "Ich weiß wie es ist jemanden zu verlieren, der einem wichtig war. Ich kenne die Vorwürfe, die man sich macht. Die Leere... die der Verlust hinterlässt. Die inneren Schmerzen. Und-"

"Sasuke hat mir nichts bedeutet, und ich betrauere bestimmt nicht seinen Verlust." Als hätte sie diesem Uchiha auch nur den Funken eines positiven Gefühls entegengebracht. Nein. Sie hatte ihn gehasst. Und sie war überzeugt, dass die Welt ohne ihn – ohne seinen gesammten Clan – besser dran war. Nein, ihn betrauerte sie sicher kein Stück.

"Nein, aber du bereust, dass du es nicht warst, der ihn umgebracht hat."

"Das stimmt nicht. Ich habe versucht ihn zu retten so wie ich es Dad versprochen hatte." Es war die Wahrheit, aber sie hörte sich nicht überzeugend an, nicht mal für Mikoto selbst.

"Sicher. Aber du hättest lieber Rache genommen, nicht wahr?"

Es stimmte, sie hätte gerne Rache genommen. Aber lieber hätte sie den Wunsch ihres Vaters erfüllt, doch sie hatte keins von beiden erreicht. "Ich habe nie auch nur an Rache gedacht."

"Er hat deine Eltern umgebracht, jeder würde verstehen, wenn du-"

"Aber so war es nicht, ich wollte ihn für Dad retten! Ich wollte es wirklich – aber ich habe versagt."

"Du hast nicht versagt. Er hat es schon lange so gewählt... Und selbst wenn du ihn gerettet hättest, deinen Vater hättest du dadurch nicht wieder bekommen." Sie wollte nur das er aufhörte. Wollte nicht darüber reden, nicht darüber nachdenken. Es tat noch immer weh. Noch immer vermisste sie ihn, obwohl sie mit dem Alleinsein klar kam. Doch wenn es einen Weg gäbe es zu ändern...ihn und ihre Mutter zurück zu holen... Shluss! Sie war darüber hinweg. Sie lebte in der Gegenwart nicht in der Vergangenheit. Und in der Gegenwart konnte man nichts mehr ändert.

"Das habe ich auch nie gedacht! Ich weiß das er nie wieder kommt, dass er für immer weg ist. Du musst mir das nicht auch noch unter die Nase reiben, immerhin habe ich sehr früh gelernt, was der Tod bedeutet." Sie starrte auf die beiden Gabsteine direkt vor ihr und wie immer brannten die Namen ein tiefes Loch in ihr inneres: Naruto und Hinata Uzumaki. Ihre Eltern, beide Tot, beide begraben und beide für immer verloren. Sie musste den Blick abwenden, so das sie zum ersten mal seit er heute hierher gekommen war zu Neji sah. Genau so wie sie gerade schaute er traurig auf die Grabsteine. Wie er da so saß wirkte er einsam und verloren, ein bisschen wie sie selbst.

"Auch ich musste das früh lernen.... Du denkst vielleicht, keiner könne verstehen, wie du dich fühlst Mikoto. Aber ich verstehe dich. Und dich trifft keine Schuld an dem, was passiert ist. Du hast nicht versagt, hörst du?"

Aber sie wollte nicht hören. "Ich will nicht darüber sprechen. Ich will einfach allein sein. Machs gut, Neji." Ihre Stimme zitterte, warum konnte nicht mal sie genau sagen. Aus Trauer, aus Zorn, aus Schwäche?

"Gut, dann werde ich deinen Wunsch respektieren." Langsam richtete er sich auf und versprach ihr: "Wenn du es dir anders überlegen solltest bin ich für dich da."

"Danke." Kam die gemurmelte Antwort von ihr, doch Neji war schon gegangen. Es war nur noch das leiser werdende Knirschen seiner Schritte im Kies zu hören.

Endlich war er fort was bedeutete Mikoto war endlich wieder allein, nur umgeben von den Toten. Tränen rannen ihr über die Wangen als sie an den Tag denken musste, an dem ihr Vater gestorben war, an dem sie Sasuke zum ersten mal aus der Nähe gesehen hatte, an dem ihr Leben zerstört worden war. Neji hatte doch keine Ahnung, sie war schuld. Sie war an allem Schuld...
 

Mikoto musste sich beeilen, sie durfte ihrem Vater nicht zuspät zu Hilfe kommen. Wie immer hatte sie seinen Kampf mit Sasuke aus der ferne beobachtet. So lange bis ihr Vater schwer verletzt worden war. Sie hatte genau gesehen, wo er etwa aufgeschlagen war. Jetzt musste sie dort sein, bevor Sasuke ihn auch noch umbrachte. Sie hatte schon ihre Mutter verloren, als sie ein kleines Kind war und sie würde es nicht ertragen auch noch ihren Vater zu verlieren. Sie rannte durch den Wald so schnell sie konnte; und endlich, nach Stunden wie ihr schien, erreicht sie die Stelle, an der ihr Vater und Sasuke sich befanden. Naruto lag auf dem Boden, Sasuke mit dem Schwert stand über ihm, bereit zum letzten Stoß. Mikoto zog einige Shruiken und schleuderte sie auf Sasuke. Doch dieser wehrte sie einfach mit seinem Katana ab. Sie standen sich nun an den Enden der Lichtung gegenüber. Er sah sie verdutzt an, als würde er nicht verstehen was dieses kleine Mädchen da wollte, und sie starrte zurück. Er hatte nicht mehr viel mit dem gutaussehenden Jungen gemeinsam, den sie von den alten Bildern ihres Vaters her kannte. Der Mann, der vor ihr stand, war bleich und ausgemerkelt, sein stumpfes schwarzes Haar stand in alle Richtungen ab. Die Augen waren eingesunken und leicht trüb, als sei er halb erblindet. Wie sie jetzt, da sie in diese unglaublich kalten roten Augen starrte, erkannte war sie wirklich nicht mehr als ein kleines Mädchen. Ein törichtes kleines Mädchen, das geglaubt hatte ihren Vater retten zu können, aber in Wirklichkeit nicht mal eine Sekunde im Kampf gegen den Uchiha bestehen könnte.

"Mikoto, hau ab! Geh zurück!" rief ihr Vater ihr zu. Aber sie würde nicht weg rennen. Sie konnte nich; sie war zu erstarrt. Sasuke warf einen kurzen Blick zu Naruto, und musterte dann Mikoto nochmal genauer. "Ach nein, wie süß. Deine Tochter, nicht wahr? Warum hast du sie mir eigentlich nicht vorgestellt, wenn wir doch so gute Freunde sind, wie du immer behauptest, Naruto? Hattest du etwa Angst mir könnte nochmal so ein kleines Misgeschick wie damals mit Hinata passieren?" Jedes Wort war von kaltem Hohn getragen. Langsam kam er auf Mikoto zu und hielt kurz vor ihr inne. Noch immer sah er sie unverwandt an.

"Ich weiß genau, dass du das eigentlich nicht willst, Sasuke. Also lass sie ihn ruhe." Die Stimme ihres Vaters war ruhig, strahlte Sicherheit aus und gab Mikoto das Gefühl ihr würde nichts geschehen. Mit Sicherheit hatte er recht: Sasuke wollte das alles nicht, er musste es nur noch erkennen, und dann würde er zurück kommen.

Sasuke lachte dunkel. "Glaubst du immer noch, dass ich das alles nicht wollte? Du bist wirklich unverbesserlich Naruto. Dabei habe ich doch schon oft genug bewiesen, wie ich wirklich bin." Zum Schluss war seine Stimme nicht mehr als das Zischen einer giftigen Schlange.

Unwilkührlich wich Mikoto einen Schritt zurück. In diesem Mann war nichts gutes mehr, das war nun deutlich an dem verrückten Glimmen in seinen blutroten Augen und der Unbarmherzigkeit in seiner Stimme zu merken. All die Jahre hatte sich ihr Vater geirrt und war einem Traum hinterher gerannt. Hatte den hübschen Jungen von seinen Fotos gesucht, den dieser gräßliche Mann jedoch schon lange vollends vernichtet hatte. Und doch gab ihr Vater nicht auf, jagte immer weiter hinter diesem Phantom her, obwohl er wusste, dass es hoffnungslos war. Und das zeriss ihm das Herz. Das alles konnte Mikoto nun deutlich in der Miene ihres Vaters sehen, als sie zu ihn hinüber sah. Es versetzte ihr ein Stich im inneren. So oft hatte sie ihn schon am Boden zerstört gesehen, hatte immer geglaubt, dass alles wieder gut werden würde. Doch nun wurde ihr klar: Nichts würde gut, nicht heute, nicht morgen und auch in Zukunft nicht.

"Ja, ich glaube immer noch an dich. Trotz allem bist du wie ein Bruder für mich, und das wirst du auch immer sein. Egal, was geschieht." Noch immer war Naruto vollkommen ruhig. Doch die Traurigkeit in seiner Stimme war für Mikoto nun offen spürbar.

"Dann bist du ein Narr! Aber gut... vielleicht braucht es auch einfach eine weitere Lektion. Wenn ich dir zum Beispiel auch noch deine Tochter nähme; würdest du dann zur Vernunft kommen?" Ehe sie reagieren konnte griff Sasuke sie schon an, und sie stand nur da wie erstarrt. Doch Naruto war schneller. Wie ein gelber Blitz ging er dazwischen, Sasukes Schwert flog im hohen Bogen ins gras und Naruto stand nur noch wenige Zentimeter mit seinem Rasengan vom Herzen des anderen entfernt.

"Na los, worauf wartest du? Bring es endlich zu ende!! Oder traust du dich etwa nicht?" Es war nur ein dunkles knurren. Eine geflüsterte Herausforderung. Nicht die geringste Angst lag darin, nicht ein Hauch von Bereuen. Nur der Triumph den Retter zum Mörder zu machen.

Ganz langsam schüttelte Naruto den Kopf und ließ seine Hand sinken, das Rasengan wurde immer schwächer. "Ich werde dich nicht töten." Sagte er matt. Er sah Sasuke direkt an, und schaute doch durch ihn hindurch. Ein seltsamer Ausdruck lag in seinen Augen, der ihn um Jahrtausende älter erscheinen ließ. Er wirkte müde, ausgelaugt und so, als könnte er nicht mehr die Kraft finden weiter zu machen. Nach allem was er durch gemacht hatte, war jetzt der Zeitpunkt, an dem er nicht mehr konnte.

Es war nur der Bruchteil einer Sekunde vergangen, seitdem Naruto seinen Angriff abgeblasen hatte, genug Zeit für Sasuke um seinerseits die Oberhand zu erhalten. Bedrohlich knisterte Chidori in seiner Hand. Das Licht der Blitze huschte über die Gesichter der ehemaligen besten Freund.

"Noch ein letzter Wunsch, alter Freund?" Die letzen Worte ließ er sich voller Verachtung auf der Zunge zergehen.

Mikoto stockte der Atem. Sie konnte nicht glauben, was vor ihren Augen passierte. Konnte nicht fassen, dass ihr Vater, ihr unbesiegbarer Vater, gebrochen worden war. Und seinem Ende mit einer unglaublichen Seelenruhe entgegen blickte.

"Ja, tu ihr bitte kein Leid an." Ein liebevollen Lächeln umspielte seine Lippen. "Würdest du das für mich tun, Sasuke?" fragte er sanft. Noch immer wirkte er alt, und so unglaublich zerbrechlich.

Langsam nickte Sasuke, und lächelte seinen ehemaligen Freund und Rivalen sogar an. "Ja, das würde ich. Ich werde sie in aller Zeit in Ruhe lassen. Und jetzt..."

"Danke." Naruto lächelte Sasuke glücklich an, während dieser zum letzten Schlag ausholte.

"Mikoto, ich will, dass du mein Werk beendest, versprichst du mir das?" Er sah sie direkt an, und sie konnte ihm nur mit einem Schwach gehauchten: "Ja." , antworten bevor Sasuke zu stieß und Narutos Brust mit Chidori durch bohrte. Ein triumphales Grinsen zierte sein Gesicht, als er seinen Arm wieder zurück zog und die Leiche zu Boden sinken ließ. Er Blickte mit einen seltsamen Ausdruck von Triumph und Trauer zu dem besiegten hinunter. "Leb wohl..." murmelte er mit belegter Stimme.

Die Zeit schien anzuhalten. Mikoto sah nur noch das Blut ihres Vaters und dessen lebloses Gesicht. Die Welt hatte ansonsten all ihre Farbe eingebüßt, der Ton war verschwunden. Sie konnte es nicht fassen: Ihr Vater war tot!?

"Du verdammtes Arschloch!!" brüllte sie und stürmte ohne zu überlegen auf Sasuke los. Doch dieser hielt sie mit nur einer Hand auf. So sehr sie auch schrie und tobte, sie erwischte ihn nicht. Und dann fiel sie auf einmal nach hinten und landete auf ihrem Allerwertesten. Sie schaute hasserfüllt zu Sasuke auf, der sie einfach weg geschubst hatte als sei sie nichts. Er schaute auf sie hinab. Sein eingefallenes Gesicht glich einer bitteren Grimasse. "Du hast Glück, dass ich mein Wort halte – zumindest jetzt noch." knurrte er.

Ihre Hände ballten sich von allein zu Fäusten. Sie wollte ihn leiden sehen, wollte ihn tot sehen. Ihn für all das büßen lassen, was er ihrem Vater angetan. "Ich brauche kein Glück! Ich werde-"

"Du bist nicht stark genug." Zischte er gefährlich. "Du kannst keine Sekunde im Kampf gegen mich bestehen. Und außerdem hast du nicht das Zeug dazu mich zu töten, genauso wenig wie dein Vater. Dazu müsstest du mich erst richtig hassen, und das tust du noch nicht, das kannst du mir glauben. Ich weiß genau was Hass bedeutet. Du wirst dich nicht in die Tiefen der Dunkelheit stürzen... Du wirst es nie schaffen, mich zu töten... oder auch nur zu verletzten." Er lachte dunkel. Ein humorloses Lachen, was noch lange in Mikotos Kopf wiederhallte. "Machs gut, Kleine." Und damit war er verschwunden. Und Mikoto war alleine mit den Überresten ihres Vaters und damit ganz alleine. Denn Naruto war tot, für immer fort,und würde nie wieder kommen. Nie wieder mit ihr Ramen essen, ihr nie wieder neue Jutsus zeigen oder Geschichten erzählen. Wäre nicht mehr für sie da um ihr mit Rat und Tat zu helfen. Das alles war vorbei, denn er war fort, genau wie ihre Mutter. Und sie vermisste ihn schon jetzt. Sie wollte ihm noch so viele Sachen sagen. So viel von ihm lernen und einfach Zeit mit ihm verbringen, aber das würde sie nun nie können.... Das alles Traf sie tief in ihrem Innern. Es war ein unsagbarer Schmerz, der ihre Brust zerriss und eine unendliche Leere zurück ließ. Die Tränen liefen ihr in Strömen über die Wangen während sie vor schluchzen fast keine Luft mehr bekam...
 

Noch immer weinte sie still, während der Wind wehklagend über den Friedhof wehte. Wäre sie an diesem verfluchten Tag nur nicht auf die Lichtung gegangen, dann hätte ihr Vater vieleicht nicht aufgegeben. Wäre vielleicht sogar noch am Leben. Doch sie hatte es getan, und damit war sie an seinem Tode mit schuld. Und nun, da sein Mörder ebenfalls fort war gab es nichts mehr womit sie die Lücke in ihrem Innern stopfen konnte. Die alte Wunde war wieder offen; das Alleinsein schlimmer als jemals zuvor, denn nun hatte sie kein Ziel mehr, mit dem sie es verdrängen konnte.

Es war spät geworden und immer mehr verschwand das Licht der herbstlichen Sonne. Noch lagen die Baumkronen der umgebenden Bäume in rot und gold, doch schon bald sollten sie nur noch fahle Schatten der Nacht sein. Es war Zeit zu gehen.

Mikoto wischte sich die Tränen vom Gesicht und begab sich auf den Weg nach Hause. Es hatte keinen Zweck mehr hier in der Kälte zu sitzen, sie würde sich nur erkälten, und das würde auch niemandem nützen. Selbst wenn es ihr im Grunde egal war. Als sie ging warf sie noch einen letzten Blick auf die Gräber ihrer Eltern und sie unberührte Portion Ramen, die noch immer auf dem rauen Grabstein stand, dann wandte sie sich endgültig ab. Hätte sie gewusst, dass sie diesen Ort so nie wieder sehen würde, sie wäre noch etwas länger geblieben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  fahnm
2010-11-14T02:34:43+00:00 14.11.2010 03:34
Der Prolog ist Genial!^^
Ich bin schon auf den Rest gespannt^^
Von: abgemeldet
2010-11-13T22:54:19+00:00 13.11.2010 23:54
Wie traurig...
Wie schön...und
wie verdammt gut geschrieben.

Lass uns nicht all zu lange warten! :)
Von:  mfans18
2010-11-13T19:32:07+00:00 13.11.2010 20:32
Nach diesem Prolog bin ich unglaublich gespannt wie die Story weitergehen wird. Anders gesagt, ich freue mich schon jetzt riesig auf die nächsten Kapitel.
mfg
mfans18

Von:  Hidan-san
2010-11-04T18:44:39+00:00 04.11.2010 19:44
Wahnsinn...
Du hast das echt gut geschrieben..
Alleine der Flashback hat mir eine Gänsehaut verpasst.
Ich mag es wie du ins Detail gehst und die Umgebung so lebendig wirken lässt.
Der Prolog verspricht schon mal ne wirklich gute Story
Bin gespannt wie es weiter geht~

P.S.:
Du hast Sasuke gekillt <333
*knuddel*
xDD' Ich bin dein größter Fan *schlaaaaaim*

Nii-san ^^
Von:  Taifun-Vash
2010-11-03T01:02:07+00:00 03.11.2010 02:02
der prolog ist super schön geschrieben und die story gefällt mir
bin gespannt wies weitergeht
MfG
Taifun-Vash


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