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...because of you
von

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melancholy

Jessi küsste ihn. Jessi küsste ihn so zärtlich und fordernt, dass er einfach

aufhörte sich zu weren. Er gab dem Drängen seines blonden Gegenübers

nach und erwiederte seinen Kuss. Was Anderes fiel ihm gerade nicht ein.

Fliehen konnte er nicht und um ihn wegzustoßen war er zu schwach.

Sein Körper fühlte sich an wie Gummi und durch das wie bekloppt in

seiner Brust schlagende Herz, würde er sicher bald einem Herzentfakt

erlegen sein.

"Hm..."

Pats Handgelenke, die zu den Seiten, neben seinem Kopf in die Matratze

gedrückt waren, wurden langsam losgelassen. Jessi hatte den Moment

seiner Wehrlosigkeit genau abgepasst. Der Kuss war bald so intensiv

gewesen, das er nun atemlos unter dem Blonden lag. Sein Blick war

verschwommen, er keuchte und ihm war warm. Viel zu warm. Jessi ließ

von seinem Mund ab und lächelte ihn an.

"Na? Hast du dich etwas beruhigt?", fragte er so unbedarft, dass es Pat

doch gleich wieder aus den Socken haute. Wie konnte dieser Mensch nur

so, so ...er fand keine Worte dafür. Er war einfach unbeschreiblich....

unbeschreiblich unverschämt und direkt. Für Pat fühlte sich das Alles

ein wenig so an, als würde Jessi mit ihm spielen. Vielleicht war das mit

der ihm gestandenen Liebe ja doch nur so daher gesagt. Aber wieso war

ihm dann so warm? Und wieso fragte Jessi ihn dann, ob es okay sei?

"Geh von mir runter!", brummte Pat und setzte einen verärgerten Blick

auf. Der unverschämte Kerl über ihm seufzte einmal tief und verzog

enttäuscht das Gesicht. Langsam bewegte er sich von Pat herunter und

entließ ihn wieder in seine Freizeit. Der Blonde rutschte auf die

Bettkante und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Mit einem Ruck

war er dann aufgestanden.

"...ich gehe dann mal...", murmelte Jessi und verschwand durch die

Schlafzimmertür. Pat richtete sich im Bett auf. Seine Finger berüherten

seine Lippen. Er biss sich darauf. Langsam wanderte sein Blick zur Tür,

durch die Jessi verschwunden war. Kälte...es wurde wieder kalt. Pat

ließ sich wieder in die Kissen fallen und zog die Decke bis hoch zu den

Ohren. Seine Augen schauten starr an irgendeinen Punkt. Da klopfte der

Blonde an den Türrahmen.

"Ich geh jetzt los...ruf mich an, wenn was ist.", sagte er noch und seine

Schritte verschwanden nach und nach aus der Hörreichweite. Ein leises

Türklicken war noch zu hören. Das musste die Wohnungstür sein.

Mit einem Mal war es wieder so ruhig, still, schrecklich still. Diese Stille

machte Pat irgendwie Angst, aber er war wieder allein. Er zitterte, kauerte

sich abermals zusammen. Es war immer das selbe. Dabei wollte er ihn

doch loswerden. Oder etwa nicht? Er wusste nicht mehr, was er denken

oder fühlen sollte.
 

*
 

"Patrik, guten Morgen. Du siehst müde aus.", meinte Lena, die sich über

das Wochenende wieder gefangen zu haben schien. Von ihrem traurigen

Gesicht, das sie nach seiner letzten Abfuhr zeigte, war nichts mehr zu

sehen. Nun strahlte sie ihn wieder an. Doch Pat interessierte sich auch

heute nicht für sie. In seinen Gedanken hing er die ganze Zeit bei Jessi,

der ihm nicht mehr aus dem Kopf ging. Er reagierte nicht mal mehr

auf Lenas Worte,starrte nur kalt an irgendeinen Punkt an die Tafel.

"Hey,ich rede mit dir.", sie wedelte mit ihrer Hand vor seinem Gesicht

herum. Pat sah das, aber es interessierte ihn einfach nicht.

"Hey, Lena, vergiss den doch endlich, der redet doch eh nicht. Da rennst

du gegen eine Wand aus Beton, oder gegen einen Eisblock.", sagte ihr

Kumpel. Pat hörte Lenas Seufzen. Wieso ließen sie ihn nicht einfach in

Ruhe? Das wüde alles viel einfacher machen. Pat hatte nie wirklich das

Gefühl gehabt, das er so genommen wurde wie er war. Viel mehr dachte

er immer das es die Gesichte mit seinem Bruder war, die ihn erst so

interssant machte und dann dieses schreckliche, eldne Mitleid. Dabei

wollte er gar nicht bemitleidet werden. Nein. Er wollte einfach nur in

Ruhe gelassen werden.

Kurz schaute er zu ihr auf, dann stand er auf und ging aus der Klasse.

Lena lief ihm hinterher.

"Hey, Patrik! Jetzt lauf doch nicht weg, der Unterricht geht gleich los."

Beide waren aus der Tür in den Flur getreten. Lenas Hand ergriff Pats

Arm und Pat war wie erschrocken und riss sich los. Dabei warf er Lena

fast um. Seine Kraft war wieder da. Ein denkwürdiger Tag, so dachte

Pat und strich sich die Stelle des Arms, an der Lena ihn festgehalten

hatte. Die hatte sich gerade noch gefangen und stand nun leicht

erschrocken vor ihm.

"Sorry, das ich dich fast umgeworfen habe aber....Bitte,...fass mich

nicht an.", sagte Pat kühl. Lena strich sich sanft eine ihrer dunklen

brauen Strähnen aus dem Gesicht. Sie war zierlich, schlank, zart,

hübsch, aber es interessierte ihn nicht. Er erklärte sich auch nicht

für verrückt, das er sich nicht für dieses Mädchen interessierte, dem

so viele Typen nachsahen. Lena war beliebt, sie konnte jeden haben,

aber ausgerechnet ihn musste sie nerven.

"Ähm, schon okay, aber sag, was ist denn nur los mit dir? Du bist heute

irgendwie noch abwesender als sonst.", meinte sie und schaute dabei

unentwegt in seine Richtung. Ihr Blick hatte etwas Besorgtes. Doch Pat

schüttelte nur den Kopf. Es ging sie nichts an was mit ihm war. Nur

keine Blöße zeigen. Nicht zu freundlich sein, nicht zu viel sagen.

Einfach so tun, als sei alles halb so wild. So tat er es doch immer.

"Es ist nichts. Es ist alles in Ordnung.", murrte er und ging zurück in

die Klasse, ohne sich noch weiter um sie zu kümmern. Sobald er durch

den Türrahmen trat fing er die Blicke seiner Mitschüler ein. Er beachtete

sie nicht weiter und setzte sich wieder auf seinen Platz. Viel Sinn hatte

sein kleiner Ausflug vor die Tür nicht wirklich gemacht.

Lena setzte sich wieder auf ihren Platz, der nur einige Tische von ihm

entfernt war.
 

"Schlagt bitte das Buch auf Seite 50 auf, Nummer fünf, heute nehmen

wir nochmal den Kalkulationsfaktor durch. Wer kann mir sagen, wie

man den berechnet?", die Lehrkraft schaute in den Raum voller Schüler.

Ein Raunen ging durch den Raum. Nach und nach hoben sich die Hände

zur Meldung. Doch der Lehrer nahm niemanden dran der sich meldete,

sondern schaute auf die,die es nicht taten.

"Lena, kannst du mir das sagen? "

Lena schaute den Lehrer fast ein wenig ertappt an.

"Äh...naja, das muss man doch durch was teilen oder?", wieder strich sie sich

eine ihrer Haarsträhnen aus dem Gesicht und lächelte leicht verlegen.

"Kannst du mir auch sagen was?", fragte der Lehrer.

"Naja, irgendwie nicht..."

"Okay, Pat, kannst du mir das sagen?"

Pat hob seinen Kopf und nickte.

"Man teilt den Bruttoverkaufspreis durch die Materialkoseten."

"Richtig, wir werden an der Tafel jetzt noch mal eine komplette Aufgabe

durchgehen und dann den Kalkulationsfaktor berechnen.", meinte der

Lehrer.

Er ließ die Kreide über die Tafel gleiten und schrieb einige Angaben mit

Prozenten an.

"Wie ist der erste Schritt? Saskia?"

Das Mädchen nickte und gab eine Antwort.

"Ja, die Materialkosten von 2,70 Euro müssen mal die 135 Prozent, und

durch 100 geteilt werden."

"Richtig und jetzt rechnet bitte die Aufgabe zu Ende so gut ihr könnt.Zum

Schluss rechnet bitte Einer von euch an der Tafel vor und wir vergleichen."

Und so schrieben alle los. Das Gekritzel von Bleistifften und

Kugelschreibern war nicht zu überhören. Auch Pat rechnete die Aufgabe.

Sie stellte für ihn kein Problem da. Mathe war wie fast alles in der Schule

eine Notwendigkeit, um gut über die Schulzeit zu kommen. Gute Noten

gehörten nunmal dazu.

Deshalb lernte er auch so viel, einfach um immer vorbereitet auf die

nervigen Fragen der Lehrer zu sein. Nachhilfeunterricht wollte er

vermeiden. Wenn er nicht lernte, war er eher durchschnittlich begabt.

Nichts Besonderes, dachte Pat. So konnte er auch unnötigen

Personenkontakt vermeiden. Zum Beispiel mit Lena. Sie hatte zwei mal

in der Woche Mathenachhilfe hier in der Schule. Schon jetzt war es

schrecklich nervtötend, ihre nervigen Fragen abzuwehren und ihrer

Anhänglichkeit einhalt zu gebieten.

"Okay, die Zeit ist um, wer rechnet es mir vorne vor?", die Hände gingen

in die Höhe.

Rasch stand der Auserwählte auf und rechnete es an der Tafel vor.

"Und? Wer hat das Ergebnis?", wieder hoben sich die Hände.

Nur Pats Hand nicht.

"Pat hast du einen Einwand?", fragte die Lehrkraft.

Pat nickte stumm.

"Das ist falsch gerundet, die Zahl hinten ist acht, nicht neun.", meinte

er. Der Lehrer ging die Aufgabe noch mal durch.

"Stimmt, du hast recht. Gut Pat.", lobte er ihn und beendete wenig

später den Unterricht.

"Als Hausaufgabe macht ihr bitte eins bis drei auf dem zweiten

Arbeitszettel."
 

Es klingelte zur Pause nach der sechsten Stunde. Nun stand Pat noch

eine entdlos lange Stunde Deutsch bevor. Gruppenarbeit war angesagt.

Pats persönliches Grauen. Sicher würde Lena ihn wieder dazu überreden

wollen mit ihr in einer Gruppe zu sein.

Er saß auf einer der Treppenstufen, die etwas abgeschottet waren und

aß ein Brötchen mit Käse und Salat, das er sich am Kiosk gekauft hatte.

Nebenbei hielt er sein Handy in der Hand und starrte unentwegt darauf.

Jetzt musste er wieder an Jessi denken. Während des Unterrichts war

er nocht ein wenig abgelenkt, doch jetzt war da kein Schülergeflüster,

die Ansagen des Lehrers, das Geräusch der Kreide auf der Tafel zu

hören, oder das Lösen einer Aufgabe erforderlich. Jetzt hatte Pat nichts

zu tun und hatte wieder Zeit an Jessi, oder an seinen Bruder zu denken.

An Dinge, die er eigendlich vermeiden wollte, weil sie auf ihm drückten,

ihn schmerzten, oder so verwirrten, ihn gar aufwühlten.

Auf der einen Seite war da die Vergangenheit, die ihm den Boden unter

den Füßen wegzog und auf der anderen Seite war da Jessi, der ihn seid

ihrer ersten Begegnung so beschäftigte und ihm seine Liebe gestand.

Dieser Mensch, der ihn einfach so in die Arme nahm, wenn er weinte,

ihn festhielt. Ja, der ihn immer wieder gefangen hielt in seinen Armen,

in denen er so schwach wurde und sich nicht mehr wehren konnte.

Er wurde unfähig sich loszureißen und seine Emotionen im Zaum zu

halten. Er weinte, einfach so...und auch jetzt fühlte er wieder wie es

warm um seine Augen wurde. Mit dem Handrücken der Hand in der er

das Handy hielt, wischte er sich die kommenden Tränen aus dem

Gesicht.

Ein tiefer Seufzer folgte und er steckte sein Handy wieder weg. Just in

diesem Moment klingelte es.

Er schaute auf seine Hosentasche und zögerte einen Moment ehe er es

wieder hervorholte. Schließlich entschied er sich es wieder aus der

Tasche zu ziehen. Ein Blick auf das Display sagte ihm, das es der Mensch

war, an den er gerade dachte. Wer sollte es auch sonst sein? Seine Eltern?

Die Wahrscheinlichkeit war sehr gering. Sie riefen ihn nur an, wenn es

eine Notwenigkeit war. Familienfeiern oder so zu denen Pat eingeladen

war. Er selbst dachte daran, dass sie ihn nicht informierten, weil sie ihn

gerne dabei haben wollten, sondern eher, weil sie es als eine Art Pflicht

ansahen, um den Schein einer glücklichen Famile zu wahren, die sie

nicht waren. Dabei war es längst kein Geheimnis mehr, das die Familie

zerrüttet war. Alle wussten davon, dennoch heuchelten sie ihm immer

wieder dieses Mitleid vor, wobei sie doch froh waren, das sein Bruder, das

schwarze Scharf der Familie, nicht mehr gegen diese Strenge rebellieren

konnte, sie nicht mehr vor aller Augen blamierte.

Sein Daumen drückte den grünen Knopf, um den Anruf anzunehmen.

Am anderen Ende der Leitung war die Stimme dieses unverschämten

Kerls zu hören.

"Hey Pat, ich wollte nur mal hören wie es dir so geht.", meinte Jessi.

"Wie soll's mir schon gehen? So wie sonst auch.", brummte Pat.

"Achso, ja, hätte ich mir ja denken können, hihi...", die Stimme des

Blonden klang amüsiert.

"Was willst du?"

"Das hab ich doch schon gesagt."

"Ja, aber ich glaub dir nicht, dass, das schon alles war. Warum rufst du

überhaupt um so eine Zeit an? Hast du nichts zu tun?"

"Erwischt, dass war wirklich nicht alles. Naja du...ich wollte mich

entschuldigen, wegen dem Wochenende, das ich...so aufdringlich war.

Ähm...hab grad Pause, du doch sicher auch, wenn du den Anruf

annehmen konntest."

Pat fühlte, wie sich ein Kloß in seinem Hals festsetzte. Mit Mühe schluckte

er ihn herunter. Er konnte sein breites Grinsen förmlich spüren.

"Das kommt aber reichlich spät. Achso...ja hab ich...", seine letzten Worte

waren mehr gemurmelt, als richtig gesagt.

"Na, siehst du, also ist das ja kein Problem. Sag mal, wann hast du

eigendlich Schluss? Und auf welche Schule gehst du?"

"Hm.", brummte er. "Nach der Siebten, gegen 14 Uhr. Kirschallee. Warum

willst du das wissen?", fragte er misstrauisch.

"Na ich dachte ich hol dich ab, aber ich kann erst gegen viertel nach da

sein. Warte so lange auf mich. Nicht weglaufen!"

"Wer hat gesagt, dass ich Lust dazu habe?", murrte Pat.

"Ach komm schon. Sei nicht so. Wir sehen uns dann nacher. Bis denn.",

und schon legte er auf. Pat verzog genervt das Gesicht. Idiot! Wieder

einmal wurde ihm bewusst wie zwecklos es war, ihm wiedersprechen zu

wollen. Jessi setzte einfach immer wieder seinen Kopf durch. Er war

wirklich eine starke Persönlichkeit gegen die er nicht ankam. Der hatte

doch sicher viele Freunde, so wie Lena. Und sicher hatte er auch viele Verehrer.

Plötzlich trat Lena hervor. Wenn man vom Teufel sprach...äh, dachte,...

Pat zuckte erschrocken zusammen.

"Lena!", wie hatte sie es nur geschafft sich so anzuschleichen? So weit war

es also schon mit ihm gekommen. Jessi war so in seinen Gedanken

verankert, das er gar nicht mehr wahrnahm, was um ihn herum geschah.

"Patrik, da bist du ja. Ich hab dich schon gesucht.", sie stand vor ihm mit

einem leicht roten, schüchternen Gesichtsausdruck.

"...", Pat sagte nichts dazu.

"Ich, ...naja...", sie knetete ihre Hände nervös. "Ich wollte dich fragen, ob

du heute... vielleicht mitkommst, Schokolade trinken,..."

Pat schüttelte den Kopf und stand auf.

"Ich hab schon was vor."

Er ging wieder in Richtung des Klassenzimmers und Lena folgte ihm.

"A...aber, Patrik, warte doch mal..."

"Lass mich einfach in Ruhe...", kam es aus seinem Mund, wie eine Eiskalte

Wolke. Dabei musste sein Blick mindestens genauso kalt gewesen sein.
 

Die letzte Stunde verging schleichend. Zum Glück blieb Pat die

Gruppenarbeit ausnahmsweise mal ersparrt, weil der Lehrer einen

Kurztest über Grammatik schrieb, und hinterher ein Quiz machte. Der,

der die meisten Punkte machte, durfte früher gehen. Das war Lena, die

packte schnell ihre Sachen und ging zur Tür hinaus. Pat war erleichtert.

Dann würde sie wenigstens nicht hinter ihm her trotteln, und ihn weiter

versuchen zu überreden und er könnte in aller Ruhe auf...den anderen

nervtötenden Mensch warten. Er war doch wirklich ein Idiot. Hätte er

Lenas Einladung angenommen, hätte er eine Ausrede für Jessi gehabt,

aber...warum hatte er es nicht getan....?

Als Nächstes war Pat an der Reihe, er hatte als Nächstes die meisten

Punkte gesammelt. Er zögerte nicht und packte seine Sachen und ging.

Er schloss die Tür hinter sich. Ein Blick in Richtung Ausgang zeigte eine

strahlende Lena, die es sich ganz offentsichtlich nicht nahm auf ihn zu

warten.

Pat schüttelte innerich den Kopf. Sie hatte es wohl immer noch nicht

begriffen. Langsam nervte das wirklich. Pat ging stur an ihr vorbei.

Lena folgte ihm.

"W...warte...ich..., überleg es dir doch noch mal... "

Pat beschleunigte seine Schritte, hörte nicht weiter auf ihre Worte.

Sie lief ihm weiter hinterher, verfolgte ihn, wollte ihm was sagen.

Doch ihre Worte lösten sich in Luft auf noch bevor sie bei ihm ankamen,

oder sie ähnelten einem dumpfen Geräusch, das er nicht verstand. Um ihn

herum war es kalt, sein Blick war wieder so kalt. Er fühlte nichts mehr.

Er wollte nichts von ihr hören, nicht wie sehr sie ihn mochte, nicht das

sie mit ihm ausgehen wollte, oder sonst irgendwas.

Erst, als er Jessi erblickte wurde ihm wieder wärmer.

Er war ja schon da...wollte er nicht später da sein? Ihm war so komisch.

"Hey Patrik, hörst du mir zu?", rief Lena, die ihm hinterher stolperte,

ihn gerade am Ärmel festhalten wollte.

"Jessi.", murmelte er. Seine Füße wurden wie automatisch schneller.

Ja, sie wurden immer schneller, auch sein Herz pochte wie wild, so als

würde es nahezu magisch von Jessi angezogen. Nun rannte er schon

auf ihn zu, entriss sich Lenas Hand und Jessi fing ihn auf, als er drohte

zu stolpern.

"Na,na, nicht so schnell... hihi, hätte nicht gedacht, das du dich so

freust.", er lächelte. Pat sah ihn an und wurde etwas rot. Erst jetzt

begriff er, was er hier eigendlich tat.

"Äh,...das interpretierst du falsch, ich ....was machst du überhaupt

schon hier?"

"Achso ist das.", ein Grinsen. Was sollte Pat auch sonst erwarten? Sein

Gesicht verzog sich schon ein bisschen zu einer grimmigen Grimmasse.

Sobald er wieder festen Stand hatte entfernte er sich wieder etwas von

seinem grinsenden Retter.Jessi lies sich davon aber ganz offentsichtlich

nicht abschrecken.

"Ich hab früher schluss gehabt, da bin ich gleich los. Ich wollte dich

doch nicht verpassen.", der Körper des Blonden beugte sich ein Stück

vor, so das dessen Gesicht nur noch wenige Zentimeter von Pats

entfernt war.

Damit reduzierte er den Abstand zu ihnen wieder, doch nur kurz.

Sein Blick fiel auf Lena, die nun wie angewurzelt dastand.

"Wer ist das? Sie sieht aus, als wollte sie irgendwas."

Pat schüttelte den Kopf.

"Lass uns gehen."

"Okay, aber ist es nicht etwas unhöflich sie einfach so stehen

zulassen?"

"Vielleicht."

Jessi musterte sie kurz, so als verstünde er sehr genau, was mit ihr

los war.

Langsam hatte sich ihre Verwirrung wohl aufgehoben und sie kam

auf die Beiden zu.

"Patrik, ich...", sie sah schon wieder so schüchtern aus, war rot.

Noch ehe sie den Satz zu Ende sprechen konnte ging Jessi dazwischen.

Er lächelte.

"Tut mir leid, aber Pat ist leider schon vergeben.", sagte Jessi und

Pat sah ihn auf einmal wie vom Teufel getroffen, schockiert an.

Bitte was?

"Äh..."

JESSI! Wollte er laut sagen.Aber er schaffte es nicht. Seine Stimme

versagte. Großartig. Jetzt dichtete Jessi ihm auch noch eine Beziehung

an. Doch es kam noch besser.

"Ach ja? Und an wen?", Lena stemmte die Fäuste in die Seiten und

schaute ihn mit einem ungläubigen Gesicht an und zog die fein

geschwungene Augenbraue hoch.

"Er ist an mich vergeben.", sagte er sicher und voller Überzeugungskraft

Doch das reichte natürlich nicht, das er Pat damit wieder mal völlig

überrumpelte, so wie er es sonst auch tat. Nein damit war es noch nicht

getan. Jessi war eben Jessi und dieser musste selbstverständlich noch

einen draufsetzten. Da gab es kein wenn und auch kein aber. Dieser Kerl

war einfach nur untverschämt! So...unverschämt nahe....und ...

Plötzlich wurde Pat an Jessis Körper herangezogen und einfach geküsst,

Doch dieser Kuss fühlte sich nicht so an, als wolle dieser Mensch seinen

Worten nur etwas Nachdruck verleihen. Nein, es fühlte sich anders an.

Dieser Kuss war nicht gestellt, oder nur irgendein schlechter Witz, so wie

Pat es ganz zu Anfang gedacht hätte. Dieser Kuss erwärmte sein Herz.

Er wurde schwach.

Auch wenn sich sein Innerstes noch dagegen sträubte, konnte er jedoch

nicht anders, als die Umarmung zu erwiedern und die Augen zu

schließen.

Ja, er wurde einfach schwach. Jetzt wurde es ihm wieder bewusst.

Gegen Jessi kam er einfach nicht an.

Nach einer Weile ließ er wieder von ihm ab. Lena stand total

verdattert da und ließ die Arme locker hängen. Dann senkte sich ihr

Blick. Ihre Mundwinkel verzogen sich.

Pat schaute zu ihr rüber. Sein Gesicht war fast ausdruckslos. Er fühlte

wie die Wärme aus ihm verschwand, sobald sich seine Lippen wieder

von Jessis lösten. Wenn er Lena so ansah,dann fühlte er nichts. Nichts, nicht

einmal Verständnis für ihre Niedergeschlagenheit. Er wusste es doch

selbst, dass er nicht nett war, dass er für andere Menschen keine Gefühle

aufbringen konnte, dass er Alle auf Abstand hielt. So auch Lena. Nur bei

Jessi funktionierte das nicht. Wenn Jessi bei ihm war, geriet alles aus

den Fugen. Seine ganze, kleine Welt, diese Wand, die er um sich herum

erbaut hatte begann immer wieder zu bröckeln.

Lena wischete sich die Tränen mit ihrem Ärmel aus dem Gesicht und

schaute ihn mit ihren großen Augen an.

"Ist das wahr?", fragte sie noch etwas verheult.

Pat nickte und bekräftigte diese Aussage noch mit einem "Ja.".

Nun war es also offiziel. Nun war er mit Jessi zusammen, zumindest

für Lena. Wie er da wieder rauskommen sollte wusste er nicht. Er

war selbst überrascht über seine Antwort.

"Okay...", antwortete Lena und seufzte einmal tief. Deutlich war ihr

ihre Enttäuschung anzusehen, und trotzdem brachte sie ein Lächeln

hervor.

"Bis morgen,..", sagte sie leise und drehte sich um. Sie ging einige

Schritte, da kamen ihr ihre Freunde entgegen. Sie schloss sich ihnen

an und bald waren sie aus ihrer Sichtweite verschwunden.

Pat schaute ihr noch kurz nach, dann wendete er den Blick zu Jessi.

"Und was machen wir jetzt, nachdem du ihr diesen Humbuck erzählt

hast?", fragte Pat und verschränkte die Arme vor der Brust, sobald

er wieder klarer war. Er verzog das Gesicht.

"Tja, wie wäre es mit einem Date?", fragte Jessi promt. Wie kam er nur

auf diesen Blödsinn?

"Willst du mich verarschen? Du hast dem Mädchen gerade diese dreiste

Lüge aufgetischt. Und jetzt willst du ein Date? Wie kommst du

überhaupt auf die Idee, das ich das überhaupt will? ", meckerte Pat.

Jessi grinste.

"Du hast doch selber "Ja", gesagt. Es war vielleicht nicht ganz richtig

von mir, dich so zu überrumpeln, aber...naja jetzt bist du sie los. Du

hast sie so kalt angesehen, da war mir klar, das es besser für sie war,

wenn sie dir nicht mehr hinterherrennt."

Jessi hatte schon recht. Sicher würde sie nur in Dinge hineingezogen

werden, die sich nichts angingen. Er dachte auch, das sie ihn bestimmt

eines Tages ausfragen würde, über seine Vergangenheit, über seine

Kindheit, über die er ohnehin nicht gerne sprach. Er wollte nicht

darüber reden. Trotzdem wusste er, das einmal der Tag kommen

würde, wo er es aussprechen musste. Innständig hoffte er, das es noch

lange dauern würde, bis es dazu kam. Vielleicht konnte er es auch

komplett vermeiden und von ihm abwenden. Besonders, wenn er von

Unfällen hörte, die dem seines Bruders ähnelten, staute sich in ihm

Alles zusammen. Ihm wurde dabei so kalt, hatte das Gefühl sich

übergeben zu müssen. Er verkrampfte sich dabei, spürte Schmerzen,

obwohl er körperlich gesund war.
 

Einmal, da hatte er eine ähnliche Situartion noch einmal erlebt. Es

geschah wieder direkt vor seinen Augen. Das war vor etwa einem Jahr.

Er hatte sich mit seinen Eltern gestritten und floh zu seiner Tante. Auf

dem Weg dorthin raste ein Auto an ihm vorbei und überfuhr, direkt

vor seinen Augen, ein kleines Mädchen. Wie auch damals bei Jona floss

das Blut nur so über die Straße. Eine Menschenmenge kam zusammen.

So viele Menschen standen ratlos um die Unfallstelle herum. So viele

Menschen, die einfach nur dastanden und nichts taten. Und er selbst,

er war unfähig etwas zu tun, war erstarrt, verkrampfte sich, sein Herz

füllte sich mit Kälte. Wie vom Teufel besessen machte er kehrt und

rannte davon. Er rannte und rannte so schnell er konnte, wollte diese

Erinnerung aus seinem Kopf verjagen. Alles tat ihm weh,er drohte

durchzudrehen. Irgendwann solperte er und blieb auf dem Boden liegen.

Er weinte. Er weinte bitterlich und niemand war da, der ihn tröstete.

Niemand der ihn in den Arm nahm. Es dauerte eine Zeit bis er sich

aufrappelte und wie hypnotisiert zu seiner Tante lief. Sie war ganz

aufgeregt und fragte, was denn nur passiert war.

Er konnte nicht antworten. Er wollte nicht reden, wollte nicht mehr

daran denken, es einfach vergessen. Da saß dieser Kloß in seiner

Kehle, der seine Stimmbänder blockierte.

Seine Tante streichelte ihm den Kopf. Dann nahm sie sanft seine Hand

und führte ihn ins Wohnzimmer, wo sie ihn bat sich aufs Sofa zu

setzten. Anschließend holte sie einen Verbandskasten und verarztete

sein Aufgeschlagenes Knie. Das hatte er gar nicht bemerkt. Viel mehr

fühlte er diese Kälte, die ihre Banen durch seinen Körper zog.

Was war schon ein kleiner Kratzer. Er hatte für ihn keine Bedeutung.

Aber seine Tante. Sie interessierte sich dafür. Sie setzte sich nur noch

neben ihn, machte ihm keine Vorwürfe. Stattdessen nahm sie ihn in

den Arm und kochte ihm einen Tee. Sie sprach immer einen Zauber

darüber, der ihm helfen sollte sich besser zu fühlen, auch wenn es ihm

nicht sehr half. Sie meinte es gut.

Seine Eltern würden das sicher ganz anders sehen. Sie würden keine

Rücksicht auf seine Verfassung nehmen. Sie würden den Verband an

seinem knie vielleicht gar nicht bemerkten. Aber das seine Kleidung

schmutzig war, das würden sie vielleicht sehen. Das er durch den

nassen Regen gelaufen war und mit seinem Schuhen alles nass machte.

Wenn sie es sahen, würden sie fragen, was er wieder angestellt habe,

ob er sich geprügelt habe.

Aber Rücksicht würden sie keinesfalls nehmen. Sie würden höchstens

sagen, das er sich nicht so anstellen sollte.

Das Ereignis hatte ihn so mitgenommen, dass er wieder Tage nicht

sprach, sich nicht rüherte, sein Zimmer nicht verließ. Nicht einmal

essen wollte er. Er verweigerte sich Allem was man ihm anbot.

Niemand kam an ihn heran. Er starrte nur stillschweigend aus dem

Fenster und sah auf den Innenhof und das Tor, erinnerte sich an

Jona.
 

Pat schüttelte den Kopf wegen seines kurzen Ausfluges in die

Vergangenheit. Jessi schaute ihn schief an.

"Alles okay? Du siehst so blass aus."

Pat nickte mit dem Kopf.

"Hm, soll ich dich nach Hause bringen? Wenn du willst, könne wir

kuscheln, ich mach auch nichts, versprochen.", sagte Jessi vorsichtig

und sanft. Der Schwarzhaarige nickte erneut, ohne ihm eines Blickes

zu würdigen.

"Okay.", er tastete vorsichtig nach seiner Hand, so als wollte er testen,

ob es für Pat okay sei. Aber Pat interessierte es grad wenig, ob er seine

Hand nahm oder nicht. Er wollte einfach nur nach Hause.
 

Sie gingen schweigend nebeneinander her. Es war still. Doch es war

eine, ja fast schon angenehme Stille, die Pat spürte. Er fühlte sich

einigermaßen ruhig, spürte deutlich Jessis Hand, dessen Blut leise

gegen seine Hand pulsierte. Diese Hand wärmte ihn, beruhigte ihn

ein wenig. Da war kein unangenehmer Druck, nur die verschränkten

Finger, die sanft die Haut seiner Hand berüherten. Es war wieder trübe

am Himmel, aber das machte nichts.
 

Pat schloss die Wohungstür auf. Beide zogen sich Schuhe und Jacke

aus. Pat ließ seine Tasche einfach im Eingang liegen, ging sofort in

Richtung des Wohnzimmers, ohne auf Jessi zu warten. Dieser folgte

ihm, stellte seine Tasche in irgendeiner Ecke ab. Pat sah wie sein

Blick langsam durchs Wohnzimmer schweifte. Jessi nahm sich die

Wolldecke, die am anderen Ende des Sofas lag, breitete sie aus und

deckte Pat damit zu. Anschließend schlüpfte er mit ihm unter die Decke und

zog ihn zu sich in den Arm. Pat lag nun in seinem Arm und schloss

die Augen. Was Anderes fiel ihm nicht ein. Jessi war wieder so warm

und sein Körper fühlte sich angenehm an. Pat spürte wieder wie er

sich beruhigte. Das war ein Gefühl, das er nur bei Jessi hatte und er

konnte es sich nicht erklären. Aber ebenso verwirrte er ihn auch

und brachte seine gesammte Gefühlswelt durcheinander. Er konnte

sich schon längst nicht mehr dagegen wehren. Jessi war present,

ließ es sich nicht nehmen ihn anzurufen, ihm immer wieder

aufzulauern wie ein Stalker, ihn zu nerven und ihn im Schlaf zu

küssen. Jessi war sogar fähig ihn wütend zu machen, ihm

Gefühlsregungen zu entlocken. Jessi war seltsam. Doch was machte

das schon? Nun war er wieder hier und umarmte ihn, hielt ihn

einfach nur fest und tat nichts weiter, so wie er es ihm versprach.

Nichts passierte gegen seinen Willen. Niemand zwang ihn zu

irgendetwas,nicht zum Reden, oder zum Lächeln. Niemand

beschuldigte ihn, oder tat ihm falsche Freundlichkeit auf. Jessi

war nicht verstellt, Jessi handelte nur nach seinen Gefühlen und

manchmal auch ohne groß darüber nachzudenken. Dieser Mensch,

nein,dieser unverschämte Kerl brachte sogar sein Herz zum

Hämmern, brachte ihn dazu sich einsam zu fühlen, wenn er nicht

da war. Ja, sein Herz sehnte sich nach ihm. Nur konnte er es sich

selbst nicht eingestehen, es schon gar nicht aussprechen.

Doch wie sollte er es sonst klar machen, wenn er es nicht

aussprechen konnte? Pat fiel es nunmal schwer sich auszudrücken.

Worte brachte er nicht über seine Lippen.

Ohne groß darüber nachzudenken richtete er sich auf. Jessi, der

selbst leicht eingenickt war, schaute ihn ein bisschen ver schlafen

an.

"Hm? Alles okay?", fragte er leise. Seine Stimme schlief offenbar

noch.

Pat nickte, zögerte noch einen Moment. Er schämte sich ein wenig,

wurde rot und verzog ein wenig das Gesicht zu einer grimmigen

Miene, um es irgendwie zu vertuschen. Jessi schaute ihn, wenn auch

verschlafen, interessiert an. Es war klar, das er ihm das nicht

verheimlichen konnte.

Und dann schaffte Pat es sich zu überwinden. Er näherte sich Jessis

Gesicht, seinen Lippen. Kurz spürte er seinen Atem auf seinem

Gesicht. Pat überwand die wenigen Millimeter und gab ihm einen

Kuss auf die Lippen. Jessi schaute erst ein wenig überrascht, doch

dann schlossen sie beide die Augen. Jessi legte die Arme um ihn

und zog ihn auf seinen Schoß. Pat legte die Arme erst zögerlich um

seinen Hals, aber Jessi flüsterte sanft in sein Ohr.

"Es ist okay...", Pat nickte und Jessi legte wieder seine Lippen auf

die von Pat. Dieses Gefühl war befreiend, so warm, das es jegliche

Kälte vertreiben konnte. Pat fühlte sich so wohl, das es ihm schon

fast wieder Angst machte. Er musste an Jona denken, an den

Unfall. Wenn er Jessi auch verlieren würde... Pat brach den Kuss

ab und drückte sich aus der Umarmung.

"Pat? Hey, was ist denn los?", wollte Jessi wissen, der ein wenig

überrascht aussah.

Pat war aufgestanden und lief fast fluchtartig in Richtung der

Haustür. Ihm war zum Weinen zumute. Die Tränen, diese

verdammten Tränen. Sie liefen schon seine Wangen herunter.

Jessi lief ihm hinter her.

"Pat?", er hielt ihn fest. Pat versuchte sich loszureißen.

"Lass mich! Lass mich los! Verdammt!", schrie er verzweifelt.

Doch Jessi schüttelte den Kopf. Er ließ ihn nicht so einfach gehen,

wie Pat es sich gewünscht hätte.

Er zog ihn zu sich, so das er ihn ansehen musste. Als Pat das

Gesicht des Blonden sah, sah er eine ernste und besorgte Miene.

Erneut versuchte er sich zu brfreien, versuchte seinen Arm

aus dem Griff zu lösen. Versuchte sich mit der freien Hand von

ihm wegzudrücken. Er wollte nicht reden, wollte nicht in

dieses Gesicht sehen, das viel zu liebenswert war. Pat selbst

wusste, das er Jessi irgendwann alles erzählen musste, aber er

konnte nicht. Es schmerzte so. Die Kraft verließ ihn.

"...Lass mich...", murmelte er, schluchzte.

"Pat...", rief der Blonde. Pat reagierte nicht auf die Worte.

Stattdessen spürte er, wie seine Beine nachließen. Er sackte

nach unten weg.

"Pat!", Jessis Stimme wurde lauter. Pat wurde festgehalten und

Jessi zog ihn auf den Arm und brachte ihn ins Schlafzimmer.

Dort legte er ihn auf das Bett und legte sich zu ihm. Er nahm ihn

in den Arm und zog die Decke über sie Beide und schon war

es passiert. Pat weinte bitterlich. Mit einem Mal waren es nicht

mehr nur ein paar Tränen. Es waren Bäche, Flüsse. Er konnte

sich gar nicht mehr beruhigen. Dabei wollte er doch gar nicht

weinen. Das war doch gar nicht seine Art. Warum war Jessi nur

wieder so lieb zu ihm? Verdammt!

Jessi streichelte vorsichtig über seinen Rücken. Pat brauchte

lange ehe er sich beruhigen konnte.

Fast den Rest des Tages lagen sie so da, bis Pat eingeschlafen

war.
 

Pat öffnete die Augen. Er sah einen Körper neben sich liegen,

spürte die Arme in seinem Rücken, die ihn festhielten, spürte

den wamen Körper, der sich keinen Zentimeter von seinem

entfernt hatte.

Seine Augen sahen weiter hoch und erblickten das schlafende

Gesicht. Er hörte den leisen Atem, sah wie sich die Brust des

Anderen auf und ab bewegte. Langsam drehte sich Pat in der

Umarmung um, die Arme lockerten sich automatisch. Er

schaute auf den Wecker, der auf dem Nachschrank stand. Es war sechs

Uhr morgens. Sie waren doch tatsächlich beide in Klamotten

hier im Bett eingepennt und Pats eingebauter Wecker, der

ihn nur sehr selten verließ, hatte ihn geweckt und sagte ihm,

das es Zeit war sich für die Schule fertig zu machen. Allerdings

hatte er alles ander als Lust dazu. Er wollte nicht zur Schule.

Lieber wollte er hierbleiben, auch wenn er es selbst fast nicht

glauben konnte.

"Hmm...", Jessi bewegte sich. Seine Beine streckten sich der

Länge nach. Langsam öffnete er seine Augen. Er sah noch

sehr verschlafen aus.

"Pat?", er fuchtelte irgendwo mit seiner Hand herrum und

zupfte an Pats Shirt herum.

"Ja, Pat. Und lass das Zupfen. Du ziehst mich ja fast aus.",

nörgelte er. Zu seinem Erstaunen hatte er seine Stimme

wieder gefunden und er fühlte sich deutlich erholt. Trotzdem

hatte er keine Lust auf Schule.

"Ah...hmmm...", Jessi richtete sich auf und streckte sich mit

den Armen nach oben.

"Du kannst ja wieder meckern.", das Gesicht, das ihm da

gegenübersah strahlte zufrieden vor sich hin.

"HM!", brummte Pat und rutschte in Richtung Bettkannte.

"Ich geh jetzt duschen...und du hälst dich davon fern! Klar?"

Jessi sah an sich herrab.

"Hihi, ich glaub ich muss auch duschen. Lass uns doch

zusammen duschen. Was hälst du davon?"

Pat verdrehte die Augen.

"Das ist doch wohl klar, natürlich duschen wir getrennt.

Also versuch gar nicht erst auch nur in die Näher der Dusche

zu kommen. Klar?", Pat warf Jessi einen mahnenden Blick

zu.

"Okay, okay, dann nicht, auch wenns schade ist. Dann also

nach dir?"

"Von mir aus.", meinte Pat nörgellig und verschwand mit

einigen Sachen aus dem Zimmer.
 

Pat war gerade fast fertig, da klopfte Jessi an die Tür.

"Pat, bist du fertig, ich muss mal.", jammerte die Stimme hinter

der Tür.

"Ja, moment.", noch schnell zog er sich das frische T-Shirt

und die frische Boxer-Shorts an. Mist, er hatte die Hose

vergessen. Vor Jessi mochte er doch nicht so rumlaufen,

aber er musste raus. Sonst würde Jessi sicher irgendwann

die Gedult verlieren. Ihm war immerhin fast alles

zuzutrauen. Und er hatte nicht vor ihm bei seinem Geschäft

zuzusehen. Bei dem Gedanken schüttelte es ihn.

Er öffnete die Tür und trat heraus.

"Na endlich, na endlich.", Jessi zappelte schon.

"Handtücher sind im Bad."

"Okay." und die Tür ging zu.

Etwa eine halbe Stunde später, kam Jessi aus dem Bad.

Pat war in der Küche und machte Tee, da kam Jessi herrein.

Er hatte sich wieder komplett angezogen.

"Hey."

"Hey."

"Gehst du heute zur Schule?", Pat schüttelte den Kopf.

"Ich denke nicht."

"Hm, geht es dir wenigstens etwas besser?"

Pat nickte.

"Okay. Soll ich bei dir bleiben?"

"Musst du nicht zur Schule?"

"Doch schon, aber heute hab ich frei, weil drei Lehrer krank

sind und wir keine Vertretung bekommen."

Was für ein Zufall.

"Achso...", Pat widmete sich wieder seinem Tee zu. Er war in

Gedanken versunken.

"Also soll ich bleiben?!"

"Das hab ich nicht gesagt.", meinte Pat mit ärgerlicher Miene.

"Hihi."

"Lach nicht!"

"Tu ich doch gar nicht, aber du hast auch nicht ausdrücklich

"Nein" gesagt.", meine Jessi. Er schaffte es doch immer wieder

alles so zu drehen, wie es ihm gerade passte. Unverschämtheit!

Nicht nur, das er ihm eine Beziehung mit ihm andichtete,

wurde er immer dreister. Auch wenn er leider recht hatte, aber

das konnte er nicht sagen.

Jessi kam auf ihn zu, stellte sich hinter ihn und nahm seine

Hand.

"Dummchen, der Tee ist doch schon mehr als gut.", er schob

seine Hand weg und nahm den Teebeutel herraus.

"Das...", Pats Herz schlug so schnell. Viel zu schnell. Diese

Nähe, diese Wärme.

"Ja?"

"Nichts.", er nahm die Tasse und verzog sich damit ins

Wohnzimmer. Wie nicht anders zu erwarten folgte ihm Jessi.

"Hey, jetzt lauf doch nicht weg.", jammerte er.

"Ich laufe nicht weg! Das ist meine Wohnung, ich kann hingehen

wohin ich will.", meckerte er.

Er stellte den Tee ab und setzte sich auf das Sofa. Jessi setzte

sich daneben.

"Ja, du hast ja recht, es tut mir leid.", Jessi wedelte langsam mit

der Hand herum. Mit dem Finger kratzte er sich am Kopf.

"Hm!"

"Ohje, ohje, ich glaube, wenn du meckern kannst fühlst du dich

wohl.", der Blonde grinste wieder vor sich hin.

Keine Antwort. Musste er ihn nur so durchschauen? Konnte er

nicht einfach verschwinden? Zumindest solange, bis sein

Herz aufhörte zu pochen wie wild. Auch jetzt schlug es wie

verrückt.
 

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Boaaaaa, das hat wirklich lange gedauert, aber ich habe es endlich geschafft XD

Ein Weltwunder...das 8...oder so...

Ich hoffe das Kapitel gefällt euch wenigstens ein bisschen OO Um ehrlich zu sein, hätte ich noch ewig daran schreiben können, aber ich wollte euch nicht ZU lange warten lassen. =D Hier und da habe ich noch Stellen geändert, weil es mir nicht so in den Kram passte. Nun hoffe ich inständig, dass mir das gelungen ist.

.__.
 

und...verzeiht die lange Wartezeit!!!!! >___<
 

LG Midnight<3



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Curupira
2010-12-03T19:11:22+00:00 03.12.2010 20:11
Tolles kapitel ^^ endlich gehts weiter ^^ mach schnell weiter
Von:  kabocha_sora
2010-12-03T15:38:55+00:00 03.12.2010 16:38
ich finds super ^^
also keine sorge
freu mich wenns weiter geht


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