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Black Widow Circus

"Herzlich Willkommen im Zirkus der schwarzen Witwe"
von

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Mutter und Sohn

Das grelle Licht hatte sich schnell wieder verzogen. Ich hielt immer noch die Hand meiner Mutter und als ich wieder erkennen konnte, wo wir uns befanden, konnte ich ihr auch richtig ins Gesicht sehen. Ich hatte keine Zweifel. Sie war es tatsächlich und sie...war lebendig! Ich konnte es einfach nicht glauben! Meine liebe Mutter, die mir alles bedeutete, stand neben mir und reichte mir ihre warme Hand, nach deren Berührungen und Zärtlichkeiten ich mich so viele Jahre lang gesehnt hatte. Es war wie ein lang ersehnter Wunsch, der für mich in Erfüllung gegangen war und für einen Moment vergaß ich alles um mich herum und betrachtete nur sie. Für einen kurzen Augenblick waren da nur sie und ich und ich blickte sie mit Tränen vor Glück an und sie schenkte mir ihr wärmstes Lächeln. Es war wie ein Traum, ich konnte es einfach immer noch nicht fassen!

„Ich...hätte es nie für möglich gehalten, Mutter. Du bist tatsächlich wieder da! Ich kann es immer noch nicht glauben.“ Sie nahm mich in den Arm. Ich atmete ihren sanften Duft ein.

„Mein lieber Ari, das hast du selber zustande gebracht. Ohne deine Hilfe wäre es nie so weit gekommen. Du hast so viel positive Energie geschöpft, dass du mich für eine gewisse Zeit wieder ins Leben rufen konntest und nun bin ich hier um dir zu helfen und deinen Freund Valo zu retten.“

Wir wandten uns beide zu ihm um. Ich hatte für einen kurzen Moment vergessen, dass die anderen ja auch immer noch im Raum waren und ich sah, dass Silvo und Cecilia das Bewusstsein verloren hatten. Dario versuchte schwerfällig aufzustehen, doch konnte er es wegen dieser starken Energie nicht. Er blieb schließlich einfach liegen und starrte in die Schwärze des unendlich weiten Raumes.

„Ari...was ist passiert? Was...war das? Ich...ich bin geblendet. Ich kann nichts sehen.“

Meine Mutter schritt auf ihn zu und kniete sich zu ihm, bis sie mit ihren zarten Händen seine Wange streichelte.

„Dario, danke dass du meinen Sohn beschützt hast. Ich weiß, dass es alles meine Schuld gewesen ist. Keine Sorge, ich werde euch helfen. Das...ist das letzte, was ich tun kann. Dario, verzeih mir für alles, was ich getan habe.“

Ich sah, wie Dario Tränen die Wangen runterliefen und meine Mutter wieder aufstand und sich an mich richtete. „Lilith...bist du das? Das...ist unmöglich! Das kann nicht sein!“ Ich sah Dario nochmal kurz mitleidsvoll an und merkte an seiner Reaktion, dass es ihm leid tat. Dann wandte ich mich wieder zu Valo, der sich bereits wieder aufgerafft hatte und schwer atmend da stand. Sen~o lag bewusstlos am Boden und seine Wunden waren verschwunden. Er sah aus als ob er schlafen würde.

„Verdammter Ketzer! Du und deine Mutter, ihr seid beide verflucht! Ihr seid wie Teufel, die einen ständig verfolgen und zum Tode verurteilen wollen! Ari, ich werde nicht zulassen, dass du mich oder meinen Meister gefährdest! Ich werde euch beide aufhalten! Ihr könnt mir gar nchts anhaben, ich habe Mächte, die eure bei weitem übersteigen! Versucht euch besser gar nicht zu wehren!“

Lucian hatte sich anscheinend feige verzogen, denn er war nirgends zu sehen. Plötzlich ging meine Mutter zielsicher auf Valo zu und er wich bei jedem ihrer Schritte immer weiter zurück.

„Komm nicht näher, du Hexe! Ich verfluche dich! Ich verfluche dich für all deine Schandtaten, die du vollbracht hast! Ich werde dich und deine Brut ein für alle mal ausmerzen!“

Lilith ging trotzdem immer weiter auf ihn zu bis sie fast direkt vor ihm stand.

„Du arme verlorene Seele. Du tust mir so leid. Ich habe deinen Schmerz gespürt und ich tue es auch jetzt. Was dir widerfahren ist, war ein schlimmes Verbrechen, dass wirklich ein großer Verlust für dich war. Du hast deine Mutter verloren, genauso wie mein Ari mich verloren hatte. Ich bin auch durch einen Unfall ums Leben gekommen zusammen mit meinen Eltern und Aris Vater. Er hatte auf einen Schlag alles verloren, genau wie du. Valo, ich weiß, dass du mir im Moment in deiner Verfassung wohl nicht glauben wirst aber höre mich an! Derjenige, der deine Mutter auf dem Gewissen hat und mich und meine Familie in den Tod stürzte, ist der Mann, der dich zu dem gemacht hat, was du jetzt bist. Ich habe es auch zu Anfang nicht gewusst, doch...ich traf deine Mutter im Himmel. Ihr Name war Ilina, nicht wahr? Du musst mir vertrauen, Valo! Ich weiß es! Lucian ist der Mörder deiner Mutter! Er hat ihren Mörder manipuliert, genauso wie er dich manipuliert hat. Willst du das wirklich? Wenn du mir glaubst und mir trotz deines Hasses auf mich vertrauen kannst, dann tu es jetzt!“

Ich sah, wie Valo zusammensackte und laut anfing zu schreien. Die Worte meiner Mutter mussten seine Erinnerungen hervor gebracht haben und ließen ihn den ganzen Albtraum nochmal erleben.

„Neeeeeiiiiiiiiiiiiiiin, aufhören! Hör auf! Sei still! Sei still! Warum tust du das? Warum lässt du mich leiden? Ich will das nicht hören! Es ist nicht wahr! Mutter! Mutter, hilfe! Hilf mir!“

Zusammen mit meiner Mutter ließ ich meine Energie in ihn einfließen. In der Hoffnung ihn so wieder zur Vernunft zu kriegen, ließen wir nicht locker und gaben unsere ganze Kraft für ihn auf. Er schrie vor Schmerz und der Boden bebte.

„Valo, bitte! Vertraue uns! Wir wollen dir helfen! Ich gebe es ja zu, ich war auch nicht oft für dich da und auch nicht immer ein guter Freund aber ich wollte dir helfen und ich will es immer noch! Bitte, lass dich nicht weiter auf Lucians Mächte ein! Ich will das nicht und deine Mutter hätte es sicher auch nicht gewollt! Bitte Valo, ich will dich nicht verlieren! Ich will dich als meinen besten Freund nicht verlieren! Bitte komm wieder zu dir!“

Meine Stimme schien zu ihm durchzudringen und er musste wohl schlimme Qualen erleiden, denn er weinte schwarze Tränen.

„Ari! Ari! Ari, hilf mir! Bitte hilf mir! Ich kann nicht mehr! Ich will nicht mehr! Hilfe!“

Wieder erschien ein grelles Licht und Valo, meine Mutter und ich wurden in einen weiß erleuchteten, glitzernen Raum geschleudert. Valo weinte immer noch und meine Mutter legte mir eine Hand auf die Schulter.

„Nun liegt es an dir, Ari. Ich habe meine ganze Kraft aufgebraucht. Nun musst du die Möglichkeit nutzen und Valo wieder zur Vernunft zu bringen. Ich habe meine Pflicht erfüllt und ich denke, dass Dario mir verziehen hat. Mein lieber Sohn, du bist stark. Rette sie alle, ich weiß, dass du es kannst. Leb wohl.“

Damit löste sie sich auf. Ich lächelte ihr nochmal hinterher, bis ich mich Valo widmete und ihn ernst anblickte.

„Nun denn, Valo. Es ist Zeit. Ich werde dich wieder zu mir zurückholen und dann...werden wir wieder vereint sein, mein Freund.“



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