Zum Inhalt der Seite

Black Widow Circus

"Herzlich Willkommen im Zirkus der schwarzen Witwe"
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

An seidenen Fäden

Die Art, mit der Valo mit Sen~o kämpfte, war mehr als ein schmerzvoller Anblick. Jedesmal, wenn Valo mich mit ihm angriff, verpasste er dem kleinen schwächlichen Jungen einen Stromschlag durch seine Fäden und dieser zuckte schreiend und sich quälend zusammen. Aber ich gab zu, Sen~o war wirklich sehr stark. Seine Attacken an den Fäden waren schnell und wendig und war ich ihm gerade mal ausgewichen, stand er schon wieder vor mir. Ich hatte kaum Gelegenheit meine Aufmerksamkeit Valo zu widmen, der hin und wieder irgendwelche Flüche aussprach oder laut lachte.

„Los, los, meine treue Marionette! Zeig ihm deine Kraft! Bereite seinem armseeligen Leben ein Ende!“

Ich sah, wie Sen~o schmerzhaft die Tränen versuchte zurückzuhalten. Aus seinen Wunden tropfte immer wieder Blut und am liebsten hätte er sich gegen die Befehle seines Meisters geweigert. Ich wusste ja bereits, wieviel Valo ihm bedeutete und auch ihm hatte ich ja versprochen seinen Meister zu retten.

„Ari, bitte ich will das nicht! Es tut mir so leid! Verzeih mir!“ Wieder und wieder schlug er auf mich ein, versuchte mich zu treffen und schaffte es tatsächlich auch ein paar Mal, so dass ich zu Boden geschleudert wurde und keine Kraft mehr hatte aufzustehen. Ich zitterte und weigerte mich Valo anzugreifen, so lange Sen~o mir im Weg war. Ich konnte ihn unmöglich verletzten, so sehr Valo dies auch erzwang durch seine Attacken. Ich raffte mich schwerfällig wieder auf und keuchte stark. Durch seine Schläge in meinen Magen spuckte ich Blut.

„Tss, wie langweilig, ich dachte, du würdest mich und meinen Meister amüsieren, Ari. Und nun bietest du mir so eine armseelige Show? Wie erbärmlich! Traust du dich etwa nicht gegen meine treue Puppe zu kämpfen?“

Ich spuckte das Blut aus dass sich in meinem Mund gesammelt hatte und warf Valo einen ernsten Blick zu.

„Keinesfalls, aber ich sehe es nicht ein gegen jemanden zu kämpfen, der gar nicht kämpfen will und nur von der Person gesteuert zu werden, die ihm am wichtigsten ist! Ich weiß ja nicht, ob es dir aufgefallen ist, Valo, aber Sen~o hängt sehr an dir und wollte auch nur verhindern dass es so weit kommt, wie es gekommen ist! Ich könnte dich dafür hassen dass du ihn nur für deine Mittel zum Zweck ausnutzt und ihn diesen Schmerzen aussetzt. Wenn du wirklich so stark bist, warum kämpfst du nicht gegen mich Mann gegen Mann? Dein jetziges Verhalten ist einfach nur erbärmlich und feige und mit damit zeigst du mir, dass du noch viel schwächer bist als Sen~o.“

Valo sah mich erzürnt an. Er schwang wieder die Fäden und Sen~o wurde hochgehoben. Er schrie vor lauter Schmerz und ich sah, wie Tränen ihm die Wangen runterliefen.

„Unterstehe dich! Du wagst es so mit mir zu sprechen? Ich muss dir wohl eine Lehre erteilen! Ich muss mir von dir gar nichts gefallen lassen und vorallem muss ich mir von dir nicht sagen lassen, was ich zu tun und zu lassen habe! Ich habe Sen~o einfach nur aus dem Grund erschaffen dass er gegen jeden kämpfen soll, der sich mir in den Weg stellt! Mit mehr hat das nichts zu tun! Er ist einfach nur meine Marionette, mein willenloses Püppchen, dass von meinen Fäden gezogen wird. Nur ich kann seine Fäden benutzen! Nur ich sage, wann er zu tanzen hat und wann nicht!“

Er ließ Sen~o wieder auf mich losgehen und da ich mich einfach nicht wehren und Sen~o nicht verletzten wollte, ließ ich mich von ihm niederschlagen.

„Nein, Ari! Lass das! Bitte wehr dich! Ich will das nicht! Ich will nicht, dass du meinetwegen leidest! Ich wollte nie, dass es so weit kommt! Was mein Meister sagt, stimmt nicht! Er hat mich nicht nur zum Mittel zum Zweck erschaffen, er hat mich geschaffen, damit er nicht mehr einsam ist! Bitte Ari, mein Meister ist kein schlechter Mensch! Bitte lass ihn nicht so leiden! Ich will das nicht! Du musst ihn retten! Bitte hilf ihm! Hilf meinem Herren, er bedeutet mir alles und wenn es sein muss, dass ich mein Leben für ihn opfere, dann soll es sein! Er hat mich geschaffen! Durch seine Hände wurde ich zu leben erwacht! Ich habe ihm ewige Treue geschworen und ich werde bis zu seinem Lebensende bei ihm bleiben! Bitte hilf ihm! Ari!“

Der letzte Schlag ließ mich zu Boden gehen. Für einen Moment lag ich einfach nur benommen am Boden und hörte nur noch, wie Dario verzweifelt meinen Namen schrie. Ich hatte Bilder vor Augen, wie wir uns kennengelernt hatten. Wie ich zum Zirkus kam, wie ich die Artisten kennen und lieben gelernt habe und wie Valo und ich beste Freunde geworden waren. Sollte das alles nun zu Ende sein? Nein, ich konnte es nicht zulassen! Ich raffte mich auf.

„Valo, es muss schwer sein seine wahren Gefühle zu verstecken. Ich kann mich zwar nicht in deine Lage hineinversetzen, dennoch weiß ich, wie schlimm es ist seine Eltern zu verlieren und vorallem meine Mutter, die mir alles bedeutet hat. Ich weiß, dass es schwer ist sich der Wahrheit zu stellen aber es ist schlimmer vor der Wahrheit die Augen zu verschließen. Wolltest du das wirklich? Ich denke nicht. Du hattest doch Freunde, an die du dich hättest wenden können! Wir waren doch immer füreinander da und...wir waren und sind doch immer noch eine Familie. Egal, ob du es nicht wahrhaben willst, ich glaube immer noch daran! Ich werde all dies nicht untergehen lassen! Durch euch alle habe ich ein ganz neues Leben kennengelernt, wie es ist auf dem dunklen Pfad zu wandeln und inder Dunkelheit zu leben aber dennoch hatten wir doch immer Spaß und waren glücklich, egal was auch gekommen war. Valo, ich tue es für mich, für die anderen und für Sen~o, dem du alles bedeutest. Du bist für ihn der einzige Grund, der ihn am leben hält und ich habe ihm mein Versprechen gegeben. Ich habe ihm geschworen, dass ich dich befreien und retten würde und egal, ob ich dabei sterben werde, ich lasse nicht zu dass Lucian die Macht über dich beibehält! Das kann und werde ich nicht zulassen! Niemals!“

In dem Moment strömte eine unglaubliche Energie durch mich durch. Ich spürte, wie der Boden bebte und Valo erschrocken zurückwich. Lucian fiel nach hinten und wich immer mehr zurück.

„Wie kann das sein? Diese Energie? Diese Kraft! Nein, du wirst mich nicht besiegen!“

Ich stürmte auf Valo zu und hatte immer noch Sen~os Stimme in meinem Ohr. Egal, was auch passieren mochte, ich würde Valo retten, für ihn und für mich. Valo blickte mich entsetzt an und verlor die Kontrolle über die Fäden. Ich schnitt sie regelrecht durch mit meiner Kraft und Sen~o stürzte zu Boden. Er sah mich etwas benommen an und während ich an ihm vorbeistürmte, warf ich ihm ein flüchtiges Lächeln zu. "Ich werde ihn retten, vertrau mir!"

Valo wich zurück, doch ich war schon vor ihm.

„Nein, was tust du? Du wirst uns alle vernichten! Ari, nein! Tu das nicht!“

Eine gigantische Explosion ließ den Raum erschüttern. Alles um mich herum wurde weiß und ich war wie geblendet. Valo und die anderen sah ich gar nicht mehr. Ich spürte den Druck unter meinen Füßen und wie ich langsam in eine andere Welt geschleudert wurde. Hatte ich das Bewusstsein verloren? Ich spürte jedenfalls eine sanfte Berührung an meiner Stirn, aber öffnete noch nicht die Augen. Es schien eine Hand zu sein, die zärtlich über mein Gesicht glitt und eine unglaubliche Wärme ausstrahlte. Langsam wurde ich mir dieser Wärme bewusst und ohne die Augen zu öffnen griff ich nach ihrer Hand.

„Mutter, bist du es? Du bist zurückgekommen.“ Sie ergriff meine Hand und hielt sie fest.

„Mein lieber Sohn, durch deine Kraft konnte ich wieder an Gestalt gewinnen! Ich werde dir helfen! Lass uns zusammen kämpfen und deinen Freund Valo und alle anderen retten! Es wird Zeit dem ganzen Treiben endlich ein Ende zu setzten und wieder Frieden einkehren zu lassen!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück