4 Verdächtige
Sie standen vor Marias Tür. Manao klingelte.
Das Mädchen öffnete ihnen.
"Oh, rief sie. "Ist das ein großer Hund! Ist das der Freund, den du holen wolltest?"
"Ja", sagte Manao.
Tetsus Miene verfinsterte sich. Er nahm sein Schreibzeug heraus und schrieb:"Ich bin ein Wolf!" Und nach einer Weile noch:"Ich heiße Tetsu."
"Er kann ja schreiben!", rief Maria. Ihre Augen leuchteten.
"Ja, ich hab's ihm beigebracht", sagte Manao. Er lächelte. Endlich war er nicht mehr der Kleinste im Bunde, das Mädchen war noch etwa 20 Zentimeter kleiner als er. Er schätzte ihr Alter auf acht Jahre.
"Also...", bagann Manao. "Ich weiß zwar nicht, wieso deine Mutter nicht zurückgekehrt ist, aber wir können die Möglichkeit einer Entführung nicht ausschließen. Hatte deine Mutter Feinde?"
"Na ja, nein. Nicht dass ich wüsste. Sie kommt mit allen immer gut zurecht."
"Und in der Familie?"
"Warte mal... Ja, da gibt's sogar vier Leute!"
"Wie heißen sie und wieso waren sie ihre Feinde?"
"Also, zuerst Tante Cecilia, Mamas Schwester. Sie war dagegen, dass sie Papa geheiratet hatte und hat sich oft mit ihr gestritten. Dann Opa Pablo, Papas Vater. Er mag Mama nicht besonders. Onkel Stefan, der Bruder von Mama und Tante Cecilia, er hatte bei ihr Geld geliehen und kann es nicht zurückzahlen und Tante Lina, Papas Schwester, macht sie für Papas Tod verantwortlich."
"Gut, dann haben wir vier Verdächtige."
"Ich glaube jetzt auch, dass sie entführt worden ist", sagte Maria. "Wenn es was anderes wäre, hätte sie oder jemand anderes mich schon längst angerufen."
"Verstehe..."
Plötzlich begann Tetsu den Computer, der im Zimmer stand, anzuknurren.
"Oh, eine neue E-Mail!", rief Maria.
Erst jetzt bemerkte Manao, dass der PC die ganze Zeit an war. "Was für eine Energieverschwendung!", dachte er.
Maria öffnete die Nachricht. Auf einmal schrie sie so laut, dass Manao zusammenzuckte.
