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Und die Traurigkeit in mir erschöpft mich in dieser Zeit..

..Lieber würde ich nichts fühlen, wäre von dem Leid befreit!
von

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NEIN, LIEST ES NICHT. BITTE NICHT.

TUT EUCH DAS NICHT AN.

Das Kapitel ist das Schlechteste bisher. Ich hatte so ne Schreibblockade dabei und hab an anderen Storys geschrieben.. Schlagt mich bitte..

Oder wartet auf das Nächste, ja?

;A;
 

_________________________
 


 

In dieser Nacht jagten keine Träume die Beiden heim. Ob es nun bei Beato wegen ihren Kopfschmerzen war und bei Battler wegen seinen Gedankengänge, wussten sie nicht. Beato hatte oft keine Träume, wenn sie einen Migräneanfall hatte, bei Battler war es eher dann so der Fall, wenn er lange im Bett wach blieb und nachdachte. So wie gestern. Und auch so viele Tage davor. Wenn er einmal träumte, dann Alpträume. Schon lange konnte er sich an keinen schönen, oder normalen, Traum erinnern. Es waren immer die gleichen, düsteren Träume, die ihn heimsuchten. Und vor allem dann, wenn der Tag vorher schon schlimm genug war. Das war ja nicht das Schlimmste.. Das Schlimmste war, da es immer wieder die gleichen Träume waren. Irgendwann wachte er dann auch auf. Montagmorgen. Der schlimmste Moment in der ganzen Woche. Es gab sicherlich niemanden, der ihn mochte. Mit verschlafenen Augen sah er sich um. Beato schlief noch immer. Sie schien einen ruhigen Schlaf zu haben. Die Kopfschmerzen von gestern Abend mussten sie wohl sehr mitgenommen haben. So wie Beato Schmerzen hatte.. Sein Blick fiel dann zum Wecker.

„Mhm.. 10 Minuten dann beginnt der Unterricht.. Noch Zeit zum Schlafen..“, murmelte er im Halbschlaf und wollte schon die Augen wieder schließen, bevor er aber stattdessen seine Augen auf riss. Verdammt.. Verschlafen.. Und die Zwei waren doch gestern so früh eingeschlafen.. Sein Blick fiel zu Beato, die noch ziemlich gut schlief.. Sie sah aus wie ein schlafender Engel, so friedlich.. Am liebsten hätte er sie ja nicht aufgeweckt, aber es ging leider nicht anders.

Ein leises und verschlafenes „Muu~“ war zu hören und Beato blickte noch müde vor sich herum. Sanft strich Battler über ihr Haar und sie sah ihn mit großen, aber trotzdem müden Augen an. Dass der Morgen von einem Montag denn auch immer so doof ist..

„Wir sollten so langsam aufstehen, Beato. Der Unterricht beginnt in guten fünf Minuten“, sagte Battler mit sanfter Stimme, als sie nicht mehr so arg müde aus der Wäsche blickte. Beatos Augen schlugen sofort auf, nachdem er das gesagt hatte. Erst die zweite Woche und schon zu spät zum Unterricht? Das passte nicht sehr in ihr Image..

Verschlafen humpelte sie ins Bad, nachdem sie aufgestanden war und zog sich schnell die Schuluniform an. Ihr Blick wanderte schließlich auch zu ihrem Unterarm und sie musste schlucken. Sie musste immer schlucken, wenn sie diese Narben sah.. Zu wissen, dass sie ihren Körper so sehr hasste..

So schnell es ging verließ sie wieder das Badezimmer und ließ Battler rein. Derweil packte sie ihre Schulsachen zusammen. Ungeduldig wartete Beato gleich danach auf Battler, der nach ein paar Minuten auch das Badezimmer verließ. Sie konnte auch nur die Augen dazu verdrehen. Da sagte man auch immer, dass Frauen lange im Bad brauchten.. Battler war ja genauso schlimm! Wehe ihm, er würde jemals so etwas in der Art zu Beato sagen!

„Ich müsste später mal in die Stadt..“, murmelte sie, während die Zwei zum Unterricht liefen. Beato musste heute unbedingt Tabletten gegen ihre Kopfschmerzen kaufen.

„Soll ich mit kommen?“, fragte Battler sie gleich, woraufhin Beato ihren Kopf schüttelte. Er brauchte nicht immer in ihrer Nähe sein, auch wenn es sich gut anfühlte. Trotzdem kam ihr gleich der Gedanke in den Kopf, dass sich Battler derweil was antun konnte. Dieser verflog aber schnell, als beide endlich das Klassenzimmer erreicht hatten.
 

Warum ermahnten die Lehrer eigentlich immer die Männer? Als ob Battler was dafür konnte, dass sie vergessen hatte, den Wecker zu stellen. Außerdem sah er so blass aus, während er eine Strafpredigt des Lehrers bekam. Natürlich tuschelte auch die ganze Klasse über die zwei zu spät Kommenden. Das konnte für ihn doch nicht gut sein, das musste doch der Lehrer merken, wie blass er war.. Sie konnte da einfach nicht mehr länger zusehen..

„Es ist aber meine Schuld, dass ich vergessen habe den Wecker einzuschalten. Geben Sie lieber mir die Schuld daran und nicht Battler! Er kann für meine Vergesslichkeit nichts!“, mischte Beato sich im bestimmenden Ton ein und blickte den Lehrer ernst an. Womöglich verblüfft von ihrer Bemerkung sah der Lehrer sie an. Er konnte doch nicht seine beste Schülerin verurteilen! Mit schneller Handbewegung ließ er die beiden in Ruhe, woraufhin sie sich auf ihre Plätze setzten. Besorgt musterte sie ihn. Er war noch immer extrem blass. Verdammt, das war alles ihre Schuld.. Hätte sie nie vergessen den Wecker zu stellen.. oder wäre sie doch früher wach geworden. Aber nein, natürlich nicht! Es war ihre Schuld! Nur ihre, nicht die von Battler! Er war unschuldig, und trotzdem gab Battler sich ganz offensichtlich die Schuld daran. Dieser Idiot!

Warum Beato nicht die Stimmen von den anderen Mitschülern hörte, wusste sie nicht. Wahrscheinlich war sie zu beschäftigt Battlers blasse Haut zu mustern. Die Papierkügelchen, die immer wieder auf sie geschossen wurden, strich sie mit einer schnellen Bewegung weg. Zu zeigen, dass sie das nicht wollte, hatte Beato nie gemacht, in der Hoffnung, dass sie aufhörten die junge Frau zu bewerfen. Manchmal half es ja, aber nicht wirklich lange. Nach zwei Stunden war sie nämlich das Ziel von dutzenden Papierkugeln. Einmal hatte Beato ja eine Strichliste angefangen, um zu zählen, wie oft sie getroffen wurde. Das Ergebnis nach einem Tag war über 50 mal..
 

*
 

Ach verdammt nochmal! Er wusste doch selbst, dass er alles falsch machte! Das musste man ihm nicht endlos oft sagen. Am Liebsten würde er sich jetzt einfach von einer Brücke stürzen. In den blanken Tod. Nie wieder aufzustehen. Für immer in einem friedlichen Schlaf zu sein. Nie wieder zu leben.. Nie wieder zu leiden.. Einfach tot sein. Befreit von diesem Körper, befreit von der großen Last des Lebens. Sah denn niemand, dass er psychisch total kaputt war? Dass er nicht mehr leben wollte?

Mit leeren Augen blickte Battler zu Beato. Ihr schönes Haar war von den ganzen Papierkugeln verunstaltet. Mit zittriger Hand strich er ihr das Zeug aus ihrem Haar. Wie konnte die Menschheit nur so grausam sein? Sie hatte doch auch so viel durchgemacht.. Warum wurde ihr das nur angetan? Beato war doch eine wunderschöne, junge Frau. Er verstand die Welt einfach nicht.. Aber jetzt einen Freitod? Nein, er sah Beato doch an, dass sie ihn brauchte. Wow, er war zu etwas zu brauchen. Sonst wurde er vor allem als unnütz eingestuft..

Ha, Borderline. Darauf wäre er ja nie im Leben gekommen! Und? Jetzt sollte ihm geholfen werden? Warum erst jetzt? Früher war nie jemand für ihn da! Jetzt brauchte er auch keine Hilfe mehr. Battler konnte sich nur zu gut selbst helfen. Er war nicht auf andere angewiesen und würde es auch nie sein. Gut, dann hatte er eben nie mit seinen Eltern über so etwas gesprochen. Diese wussten nichts, rein gar nichts. Er hatte immer fröhlich gelacht, als ob nichts wäre. Battler wollte seine Eltern nicht auch noch mit rein ziehen. Sie würden sich nur ein ganz anderes Bild von ihm machen.. Außerdem wollte er doch das glückliche und unbeschwerte Kind sein. Wie oft lag er aber nachts im Bett und hatte geweint, sein Leben gehasst und sich anschließend selbst verletzt? Zu oft.. Aufgehört mit dem Zählen hatte er schon lange.. Und das erste Mal, als er sich verletzt hat, bis Blut aus der Wunde trat, war mit einer Büroklammer gewesen. Wie sich das, schon rostige, Metall in seinen Arm bohrte, bis nicht nur eine geschwollene Linie auftauchte, sondern Blut. Sein Blut. Und es hatte sich so gut an gefühlt, als ob eine extrem große Last von ihm gefallen war. Damals war er erst 14, nun war Battler 17. Aufgehört sich selbst zu verletzen hatte er nie. Wenn, dann waren es nur ein paar Monate, in denen er dachte, dass sein Leben aufwärts ging.. Bis zum nächsten Schicksalsschlag. Vorher waren es ja „nur“ Büroklammern, bald aber nahm er ein Messer zum Schneiden.. Irgendwann später wurden es auch Rasierklingen.

*

Kurz schüttelte Battler seinen Kopf, um diese Gedanken verschwinden zu lassen. Ihm gelang es auch. Na ja, jedenfalls so halbwegs. Unwohl fühlte er sich trotzdem. Außerdem schien er noch immer extrem blass zu sein.

Währenddessen schrieb der Lehrer irgendwelche Mathebeispiele an die Tafel und kümmerte sich nicht weiter um die Klasse. Ihm war es die Hauptsache, dass sie diese Beispiele aufschrieben und auch ganz gut verstanden. Beato musste sich keine Sorgen darüber machen. Sie verstand das Thema wohl besser als alle anderen und sie konnte Battler ja auch helfen, wenn er es nicht allzu gut verstand. Aber das tat jetzt nicht zur Sache. Jetzt sollte sie sich um Battler kümmern! Er sah wirklich nicht gut aus, dies könnte jeder bemerken, der ihn sah.. Kurzerhand stand Beato auf und ging zum Lehrer, um ihm die Lage so halbwegs zu erzählen und ihn zu fragen, ob es in Ordnung wäre, wenn die Zwei ein wenig frische Luft schnappen würden. Der Blick vom Lehrer wanderte zu Battler und nickte daraufhin nur leicht. Mit schnellen Schritten ging sie zu Battler, fasste seine Hand und zog ihn aus dem Klassenzimmer, nachdem sie sich beim Lehrer bedankt hatte. Das erneute Getuschle der ganzen Klasse störte sie nicht. Sollten die doch denken was sie wollen. Beide wussten, dass sie nicht zusammen waren.. Für Beato ging noch ein 'leider' mit hinein, aber auch bei Battler. Beide fühlten sich zueinander sichtlich hingezogen, aber sie hatten Angst enttäuscht zu werden.

Nachdem sie draußen waren, ging Beato schnell zu einem abgelegenen Ort, an den sie immer ging, wenn sie ihre Ruhe haben wollte. Auch waren dort nie andere Jugendliche, jedenfalls nicht, wenn es Tag war. Oft wurde dieses kleine „Versteck“ von anderen missbraucht, die rauchten oder Alkohol konsumierten, da es ziemlich abgelegen war und keine Lehrperson sie dort stören konnte. Natürlich waren sie alleine in diesem idyllischen Plätzchen mit einem kleinen Teich.

Beato bemerkte nicht einmal, dass sie noch immer seine Hand hielt, bis Battler anscheinend mehr Kraft hatte und ihre Hand sanft drückte. Ein wenig erschrak sie doch.. Das sah für Außenstehende sicher aus, als wären sie ein Paar oder etwas Ähnliches.. Aber es war niemand da, also konnte sie doch.. Zärtlich fing Beato an seinen Handrücken mit ihrem Daumen zu streicheln. Sie wollte doch ein wenig zärtlich zu ihm sein. Verliebt lächelte er sie an und Beato blickte sofort weg. Battler musste ja nicht sehen, wie rot sie gerade war.. Aber.. sein Lächeln gerade.. Das sah so süß aus.. Und es war auch ganz anders, als sonst.. Es war so.. zärtlich in einer Weise.. Am Liebsten würde sie es die ganze Zeit anblicken. Darin konnte man sich direkt verlieben.. Und wenn sie noch keine romantischen Gefühle hätte, hätte sie diese jetzt. Ganz sicher.. Sein Lächeln war für Beato das Schönste, was es auf der Welt gab!

Sie war so in Gedanken, dass Beato nicht einmal bemerkt hatte, dass die Zwei sich schon auf eine Bank gesetzt hatten. Außerdem hielt sie noch immer seine Hand und deswegen waren die Zwei auch so nahe.. Aber seine Hand wollte Beato jetzt nicht loslassen.. Es war doch ein viel zu schönes Gefühl um sie jetzt loszulassen.

„M-muu.. G-geht es dir jetzt besser?“, fragte Beato und blickte zu Boden.

„E-eh.. J-ja.. danke..“, murmelte er und blickte ebenfalls zu Boden.

Momente lang blieben die Zwei stumm. Was sollten sie auch sagen? Die Ruhe zwischen den Beiden war ja auch extrem schön.. Irgendwann hatten die Zwei ganz die Zeit übersehen und die Schulglocke des Internats erschrak beide. Musste die Zeit denn so schnell vergehen? Es war doch gerade so schön ruhig und angenehm.

„Komm. Wir erreichen sonst nicht pünktlich den Unterricht..“, murmelte Beato leise und stand auf, seine Hand noch immer sanft gedrückt. Sie wollte eben nicht seine Hand loslassen. Nein, nicht jetzt.. Außerdem wollte die junge Frau mit ihm reden. Warum er so blass geworden war.. Aber sie hatte richtige Angst vor seiner Antwort.. Nun gut, er würde wahrscheinlich irgendeine doofe Antwort erfinden, wie zum Beispiel, dass er hungrig war.. Oder ihm war eingefallen, dass er sein Messer vom Koffer packen noch nicht weggeräumt hatte. Gut möglich war es ja, solche Sachen konnte auch nur er erfinden. Aber seine idiotische Seite machte ihn ja auch irgendwie niedlich.. Und wie sie in solchen Gedanken war, bemerkte Beato nicht einmal, dass sie vor der Klasse standen und sie musste schweren Herzens seine Hand loslassen. Es reichte schon, dass genug getuschelt wurde. Da musste sie nicht noch das Fass zum Überlaufen bringen. Angst hatte sie auch vor der nächsten Stunde. Musste es denn ausgerechnet Ethik sein? Es war wohl das einzige Fach, das sie nicht wirklich mochte. Und das jetzige Thema machte auch noch alles schlimmer. Mussten sie denn ausgerechnet über Liebe und so reden..?

Tat sie eben so, als ob sie aufpassen würde und daran dabei denken würde, wie schön ihr Leben sein könnte, wenn Beato anders wäre, als wie sie jetzt war. Wie oft hatte sie sich das schon vorgestellt? Wahrscheinlich viel zu oft.. Jetzt einfach auf abschalten gehen, bis in einer der Pausen.. Oder besser gleich bis Schulende.

„Beato? Du siehst schon die ganze Zeit so abwesend aus..“, bemerkte Battler, nachdem die Schulglocke den heutigen Unterricht beendet hatte. Kurz zuckte sie. Beato war nicht wirklich gewohnt von jemanden ernsthaft angesprochen zu werden. Sanft lächelte sie ihn an, nachdem Battler gleich ein erschrockenes Gesicht machte, nur weil sie kurz gezuckt hatte. Dass Battler sich solche Sorgen um sie machte.. süß war es alle male.

„Ich war nur die ganze Zeit in Gedanken, mach dir keine Sorgen, mir geht es ganz gut!“, versuchte Beato ihn zu beruhigen und zu ihrer Erleichterung nickte er auch. Mit schnellen Schritten verließ sie gleich darauf das Klassenzimmer und Battler ging ihr nach. Eigentlich gab es jetzt Mittagessen, aber ihre Schritte waren nicht in Richtung Speisesaal gesetzt, sondern zu ihrem Zimmer. Natürlich, nach so einer Aktion von letzter Woche war es ja klar. Dabei fielen ihm diese zwei Mädels ein. Wie hießen sie noch schnell? Lambdadelta und Frederica.. Oder so ähnlich.. Und was wohl Ange die ganze Zeit machte?

Irgendwann waren die Zwei auch im Zimmer angelangt. Beato setzte sich gleich auf ihr Bett und wartete darauf, dass Battler sich zu ihr setzte. Eigentlich wollte er das ja auch, aber Battler hatte so einen tierischen Hunger..

„Soll ich uns etwas zum Essen holen..?“, fragte er sie leise und brach damit das Schweigen. Battler mochte es nicht zu schweigen. Ganz und gar nicht. Früher hatte er schon genug geschwiegen. Ein kurzes Nicken von der jungen Frau bestätigte seine Frage, woraufhin er schnell verschwand.

Eigentlich wollte ich ja mit dir über heute Nachmittag reden, du verdammter Idiot, dachte sie sich während Beato alleine war. Irgendetwas verbarg er vor ihr.. Und ihm ging es ganz und gar nicht gut. Das waren wohl die einzigen Dinge, die Beato ganz sicher wusste. Mit der Zeit sorgte sie sich immer mehr um ihn. Seit Beato das verblutete Pflaster auf seinem Oberschenkel gesehen hatte und er ihr so eine komische Ausrede erzählt hatte, war es ihr eigentlich klar.. Aber Beato wollte es einfach nicht wahr haben. Sowie der Brief mit dieser Diagnose.. Nein, er durfte es nicht schlechter haben als sie! Nein, das durfte nicht sein.. Beato hatte sich sicherlich verlesen. Wahrscheinlich stand im Brief „Diagnose Borderline: negativ.“ Verdammt, diese Ungewissheit machte sie direkt wahnsinnig! Beato musste einfach nach gucken, auch wenn sie wusste, dass Battler gleich wieder kommen würde.. Nach kurzer Zeit war sie bei seinem Schrank angelangt. Die junge Frau brauchte einfach Gewissheit. Auch wenn Beato keine Ahnung, wo er den Brief versteckt hatte, aber am Logischsten war nun mal der Schrank. Schnell öffnete sie ihn. Irgendwo hinten musste er doch sein.. Also versuchte sie es auf Gut-Glück ihn zu finden. Glücklicherweise fand Beato den Brief gleich, aber ausgerechnet in dieser Sekunde öffnete sich auch die Tür und Battler trat hinein. Geschockt sah er sie an, nachdem der junge Mann bemerkt hatte, was Beato in der Hand hielt. Woher hatte sie den Brief?

„B-Beato? W-was machst du mit dem Brief?“, fragte er etwas aufgeregt, während er das Tablett mit dem Essen abstellte. Beato blickte beschämt zu Boden. Sie fühlte sich so mies. Wäre nicht ihre Neugierde so groß gewesen.. Am Besten Beato würde sich schnell eine Ausrede einfallen lassen.

„E-eh.. I-ich.. h-habe einen Brief gesucht.. V-von Gaap! Ich habe die Briefe immer in diesem Fach des Schrankes aufbewahrt.. Und ich vermisse einen.. Da dachte ich, dieser hier wäre der richtige Brief..“, murmelte Beato leise und hoffte, dass er die Ausrede abkaufte. Kurz seufzte Battler und man konnte eine Erleichterung aus dem Seufzer hören, was ihr aber eine Gänsehaut bereitete.

„Du wolltest ihn aber nicht lesen, oder?“, fragte er leise und sah sie an, woraufhin sie schlucken musste. Warum sah Battler sie mit solchen Augen an? Da konnte sie doch nicht lügen! Schweren Herzens muute sie dann leise und sah zu ihm.

„Ich.. wollte..“; kam es kurz aus ihr und ihr Blick wanderte wieder gen Boden. Ihm jetzt in die Augen sehen konnte Beato beim besten Willen nicht. Ihm zu erzählen, dass sie den Brief schon kannte, war auch unmöglich. Nochmals seufzte er, ging zu ihr und streichelte über ihren Kopf.

„Es ist nur ein blöder Brief.. Darin steht nichts Interessantes“, meinte Battler ruhig und sie musste wieder kurz zucken. Nur ein blöder Brief? Verdammt, dieser Idiot. Es war doch ganz und gar kein blöder Brief. Wieso sah er das nicht ein? Beato machte sich ernsthafte Sorgen um ihn und er meinte, dass in diesem Brief nichts Interessantes stand? Am Liebsten hätte sie ihn jetzt angeschrien und ihm gesagt, dass sie den Inhalt kannte. Aber ihn anschreien? Nein, das konnte sie nicht. Ihm die Wahrheit erzählen? Ebenfalls unmöglich. Sonst würde Beato noch die Freundschaft zwischen ihnen aufs Spiel setzen.. Verdammt, nein, sie brauchte ihn doch, und er brauchte sie.

„Essen wir.. Sonst wird das Essen noch kalt“, murmelte die junge Frau leise, worauf Battler nickte. Jetzt noch weiter über den Brief nachzudenken wäre für sie keine gute Idee, also sollte sie jetzt einen kühlen Kopf bekommen, wenn sie etwas aß.

Nachdem die Beiden fertig gegessen hatten, ließ sich Beato auf sein Bett fallen. Sie wollte eigentlich nicht einkaufen gehen, aber was blieb ihr schon Anderes übrig? Sie brauchte neue Tabletten gegen ihre Kopfschmerzen und ein Paar Armstulpen wäre auch nicht so schlecht. Aber wäre es nicht besser, wenn Battler ein wenig Ruhe von ihr hatte? Ihr kam es doch schon vor, dass er extrem genervt von ihr war. Vielleicht bildete sie sich das aber auch nur ein..

„So ruhig heute, hm?“, kam es aus Battler, der sich vor einiger Zeit neben sie gesetzt hatte. Kurz nickte Beato und legte seufzend ihren Kopf an seine Schulter. Sie fand das eben gemütlich. Battler hatte auch sicherlich nichts dagegen.

„Muu.. Ich will nicht alleine einkaufen gehen..“, murmelte Beato leise und sah ihn an, „aber ich nerve dich schon die ganze Zeit..“ Kurz seufzte sich nochmals. Etwas entgeistert sah er sie an. Das war doch nicht ihr Ernst? Verdammte Idiotin. Sanft gab er ihr einen Klaps auf ihren Hinterkopf, woraufhin Beato ihn schmollend anblickte. Warum hatte er das denn gerade getan?

„Du nervst mich doch kein bisschen! Hör doch auf so einen Blödsinn zu sagen! Wenn, dann bin ich derjenige, der dich nervt!“, sagte Battler zuerst streng und wurde dann immer leiser. Verdammt, diese Gedanken sollten verschwinden.

„M-Muu! N-Nein! Du nervst mich doch gar nicht! Mein Battler kann nicht einmal nerven..“, gab sie ihm als Antwort, umarmte ihn und wurde leicht rot. Warum hatte sie ihn gerade als ihren Battler bezeichnet? Außerdem.. warum umarmte sie ihn plötzlich? Nicht nur Beato bekam einen leichten Rotschimmer, Battler bekam ebenfalls einen.

„D-dein Battler? Ihihi, dann bist du aber auch meine Beato!“, bekam sie als Antwort, worauf die junge Frau schnell nickte und aus ihr auch ein leichtes „Muu“ entwich. Gut, dann war sie jetzt seine Beato und er war ihr Battler. Als ob sie etwas dagegen hätte, solange sie bei ihm war, war Beato überglücklich.

„Und ich gehe schon mit dir mit, ja? Dann brauchst du nicht alleine sein“, sagte Battler sanft und sie nickte daraufhin glücklich. Beato wollte sich doch nicht von seiner Seite trennen. Schnell standen die Beiden auf und verließen das Zimmer. Beato nahe bei ihm gehend, immer wieder kurz zusammen zuckend, als jemand über die Zwei sprach. Sie hasste es einfach, wenn jemand hinter ihren Rücken sprach. Was wollten die? Was gingen sir ihr Leben schon an? Genau, sie wussten nichts darüber! Die sollten einfach aufhören über sie zu reden!

„Beachte diese Idioten nicht. Die sprechen nicht über dich, sondern über mich..“, murmelte Battler leise und sah dabei geradeaus. Heftig schüttelte sie ihren Kopf. Verdammt er sollte aufhören so zu denken. Das war totaler Schwachsinn, was er da von sich gab!

„Nein. Die sprechen nicht über dich! Sie sprechen über mich!“, meinte Beato schnell und sah ihn besorgt an. Sie konnte sich ja schon ausmalen, was er gleich sagen würde.

„Natürlich sprechen sie über mich. Sie haben immer über mich gesprochen. Warum sollten die jetzt nicht mehr über mich reden?“, fragte er sie, woraufhin Beato zusammen zuckte. Sie hätte es wissen müssen. Würde Battler denn irgendwann diese Denkweise lassen?

„Nein, nein, nein! Hör auf damit, Battler! Hör auf so einen Blödsinn zu sagen! Das stimmt doch nicht!“, versuchte Beato ihn von den Gedanken zu bringen, wobei sie aber wusste, dass es nichts brachte. So schnell würde Battler nicht aufhören mit seiner Denkweise. Ohne lange zu überlegen rannte sie mit ihm aus dem Internatsgebäude. Battler sollte da jetzt wegkommen. Verdammt, wenn sie doch nur etwas für ihn tun könnte. Beato würde alles tun, dass er aufhörte so zu denken.

Stumm gingen die Zwei nebeneinander. Vielleicht sollte Beato ihm ja die Stadt zeigen. Wäre vielleicht keine allzu schlechte Idee..

„Soll.. ich dir die Stadt zeigen?“, fragte sie ihn nach einigen Momenten des Schweigens. Kurz blickte er sie an. Sein Blick deutete daraufhin, dass Battler nicht mit so einer Frage gerechnet hatte, trotzdem nickte er. Würde ja auch ganz gut passen, wenn die Beiden einkaufen gingen.

Es war eigentlich keine allzu große Stadt. Eher ein kleines Städtchen, wo es alles gab, was man brauchte um gut leben zu können. Deswegen liebte Beato wohl dieses Städtchen. Es war keine hektische Großstadt, wo alle Menschen von einem Punkt zum Anderen rannten. Hier war es einfach viel gemütlicher. Wenn Beato nichts zu tun hatte ging sie oft hier spazieren. Vor allem aber liebte sie den Park mit dem Springbrunnen. Beato liebte solch eine Umgebung einfach. Sie mochte generell die Ruhe und die Natur. Beides zusammen war einfach eine tolle Mischung!

„Es ist eine schöne Stadt, nicht wahr?“, fragte Beato ihn nachdem sie ihm so ziemlich alles gezeigt hatte. Lächelnd nickte Battler und trug weiterhin die kleinen Plastiktüten, die Beato ihm in die Hand gedrückt hatte. Ja, sie war schon ein wenig stürmisch. Aber genau das mochte er auch an ihr. Wahrscheinlich hatte noch niemand ihr wahres Gesicht gesehen. Sie war eigentlich ein lebensfreudiges Mädchen. Manchmal wünschte er sich auch so zu sein. Aber dafür hatte Battler schon mit seinem Leben abgeschlossen. Vielleicht aber konnte er sogar noch etwas lebensfreudiger werden.. Und das dank Beato. Ja, dank ihr wusste er wieder, was es hieß zu leben. Und dafür war er ihr verdammt dankbar. So glücklich, seit sich die Zwei kannten, war er schon lange nicht mehr gewesen.

Irgendwann blieben die Zwei vor einem Schreibwarenladen stehen und Battler sah sie mit großen Augen an.

„Kann ich da kurz reingehen?“, fragte er sie, worauf Beato nickte. Natürlich konnte er kurz reingehen. Wieso sollte die junge Frau ihm das verbieten? Kurz nachdem Beato nickte, ging er auch in den Laden hinein. Sie setzte sich derweil auf eine Straßenbank. Was er wohl kaufen wollte? Aber na ja, Battler hatte behauptet, dass er gerne Poesie schreibt. Vielleicht wollte er sich einfach ein Büchlein dafür kaufen. Beatos Gedanken hatten sich auch bestätigt, nachdem Battler nach einer kurzen Weile aus dem Laden kam und ein kleines Büchlein in der Hand hielt. Battler schien ja wirklich gerne zu schreiben, so glücklich wie er gerade wirkte, nur weil Battler sich so ein kleines Poesiealbum in der Hand hielt.

'Wie süß er doch ist..', dachte Beato sich, während Battler auf sie zuging. Einfach unglaublich niedlich.

„Muu.. Schreibst du mir einmal ein Gedicht?“, fragte Beato schon ganz aufgeregt und sah ihn bittend an. Sie wollte wirklich gerne ein Gedicht nur für sich haben und seine Werke lesen.. Wahrscheinlich waren alle total toll!

„Ein.. Gedicht für dich? Na klar, warum nicht. Ich versuch das mal..“, murmelte er und lächelte sie an, woraufhin Beato große Augen bekam. Sie freute sich schon darauf das zu lesen. Vor allem die Lyrik zu lesen wird sicherlich super werden.

Ein wenig schlenderten sie durch die Stadt, bis sich Beato auf eine Bank setzte. Etwas ging ihr schon den ganzen Tag nicht aus den Kopf. Hoffentlich bekam sie eine Antwort.. Aber wollte sie das auch hören?

„Battler, versprichst du mir etwas?“, fing sie das Gespräch an und sah ihn mit großen, bittenden Augen an. Sie wusste, dass er da nicht nein sagen konnte.

„Ja, klar..“, murmelte Battler und sah sie fragend an. Was wollte Beato denn? Er hatte keine Idee, was.

„Wenn ich dich etwas frage.. Versprichst du mir die Wahrheit zu sagen?“, fragte Beato ihn, worauf er wieder nickte. Er hatte ja nichts verbergen. Und auf das, was er zu verbergen hatte, würde sie doch nicht drauf kommen, oder..?

„Was ist.. heute mit dir passiert? Heute in Mathe, als du.. so blass wurdest?“, kam es dann aus Beatos Mund, woraufhin Battler kurz schluckte. Verdammt.. Er hatte ihr versprochen die Wahrheit zu erzählen. Hätte Battler doch besser aufgepasst.

„Ist gut.. ich.. ich erzähle es dir, Beato..“



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