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Schicksal oder wahre Liebe?!

-Perfektionist vs. Spielkind-
von

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Tage wie dieser -I-

Kapitel III
 

Sebastian stand in seinem Zimmer und wusste irgendwie nicht, wie ihm geschah. Er wusste, dass es untypisch für ihn war, den Shinigami einfach so davon kommen zu lassen. Ohne ihn irgendwie zu schlagen oder ihn anderweitig zu quälen. Das war ganz entgegen seiner Natur. Er wusste ja selbst nicht, was ihn dazu geritten hatte... -nichts- zu tun.

Grell währenddessen nahm Sebastians Zimmer genauer unter die Lupe, wenn es denn überhaupt etwas zu sehen gab. Außer einem Bett, einem Schrank und einem Tisch mit zwei Stühlen, stand in dem großen Raum nicht viel. Das Bett sah sehr einladend aus. Es war genauso groß wie das, was der Hausherr besaß, aber dennoch war es irgendwie schöner. Das Bett war makellos gemacht.

Der Shinigami ging zum Schrank und öffnete neugierig die Türen. Wie anders hätte es sein können? Dort hingen all seine Anzüge feinsäuberlich auf Kleiderbügeln. In einem Fach lag etwas, das aussah, wie ein Schlafanzug, auch in schwarz. Hatte der Dämon eigentlich auch Anziehsachen in... Farbe? Rot würde ihm mit Sicherheit gut stehen. Trotzdem... etwas irritierte ihn. Und dann fiel es ihm schlagartig ein.

"Sag mal, Sebas~-chan, hast du keine Unterwäsche? Oder trägst du keine?" Nachdem Grell diesen Satz ausgesprochen hatte, kamen ihm die wildesten Fantasien in den Sinn. Wie der Dämon nackt auf dem Bett lag und ihn lustverhangen ansah, mit diesen unbeschreiblich schönen, zugleich aber auch gefährlichen Augen. Hah, die reine Sünde!

"Grell... ich wüsste nicht was dich das zu interessieren hat.", sagte der Dämon kühl. "Und jetzt hör' bitte auf, meinen Schrank zu durchforsten. Ich habe auch meine Privatsphäre. Und jetzt leg dich ins Bett."

"Oh, du willst mit mir..."

"Nein, will ich nicht. Ich will lediglich etwas schlafen. Morgen muss ich früh raus, damit ich alles zeitgerecht fertig bekomme. Und da du ja nun hier bist, wird es wohl etwas länger dauern als normal." Der Butler ging zum Schrank und holte seinen Schlafanzug heraus. Eine schwarze, kurze Hose und ein schwarzes, eng anliegendes T-Shirt. Grell lief bei diesem Anblick das Wasser im Munde zusammen. Leider hatte er jetzt nicht darauf geachtet, ob Sebastian Unterwäsche trug oder nicht.

Zielstrebig ging Sebastian auf das Bett zu und legte sich auf seine Seite des Bettes. "Entweder du legst dich jetzt schlafen oder du lässt es bleiben. Und wag es ja nicht, irgendetwas dummes zu tun. Ich bekomme es mit, auch im Schlaf. Da verlasse dich drauf.", erläuterte der Butler mit einem dämonischen Grinsen, ehe er sich ins Kissen kuschelte und sich die Decke über den Körper zog.

Der Shinigami konnte sein Glück kaum fassen. Sebastian hatte ihn weder gevierteilt, noch irgendwo angekettet oder sonstiges getan. Er hatte sich umgezogen und ins Bett gelegt. Vielleicht sollte er es ihm gleich tun. Für heute hatte er genug Unfug angestellt. Morgen war schließlich auch noch ein Tag. Also zog auch er sich, bis zur Unterhose aus, und stieg zu Sebastian ins Bett. Das alles erschien ihm so irreal. Er lag neben diesem Butler, der sein Blut zum Kochen brachte, und durfte nichts tun! Aber allein die Tatsache, -dass- er neben diesem unwiderstehlichen Typen lag, verschlug ihm schon fast die Sprache. Und einen schlafenden Sebastian, - das sah man nun wirklich nicht alle Tage.

Damit entschloss er sich, dem schlafenden Dämon eine Weile zuzusehen, ehe er selbst ins Reich der Träume abdriftete, wo seine Gedanken natürlich nur um eine Person kreisten – Sebastian Michaelis.
 

Der nächste Morgen kam für alle viel zu früh. Ganz besonders für Grell und den jungen Earl.

Während Sebastian sich schon fertig gemacht hatte, in viel zu Rekordverdächtiger Zeit, wie Grell fand, saß besagter Shinigami noch auf dem Bett und nörgelte rum, weil acht Uhr in der Früh’ seiner Meinung nach noch mitten in der Nacht war. Sebastian seufzte nur. Wenn der Tag schon so anfing, was würde ihn dann nur alles erwarten? Er musste heute noch so viel erledigen. Seinen Master wecken, das Frühstück zubereiten, die anderen Bediensteten aus dem Bett schmeißen, die wiederum anmaulen, wenn a) die Küche mal wieder wortwörtlich in die Luft flog, b) der Garten nicht mehr an Garten sondern eher an Kriegsgelände erinnerte und c) das Geschirr anstelle des Schrankes, den Boden als neuen Standort kennen lernte – und das nicht ganz, sondern in vielen kleinen Scherben. Hinzu kam dieser Hund, der ihm einfach nicht von der Pelle rücken wollte… aber vielleicht könnte er den Shinigami ja irgendwie dazu missbrauchen, Pluto von sich fern zu halten.

Wo war er gerade? Ach ja, was heute alles anstand. Gut, nachdem er das Haus, den Garten und auch das Porzellan gerettet hatte, müsste er für das Dinner seines Masters sorgen und dann das Dessert zubereiten. Zwischenzeitlich die Zimmer herrichten, weil sich für den nächsten Tag Gäste angekündigt hatten.

Hach. Wofür gab es vier weitere Angestellte, wenn er sogar deren Arbeit übernehmen musste?

Manchmal war so ein Dämonenleben wirklich kein Zuckerschlecken.

„Grell, jetzt mach’ bitte keinen Aufstand. Ich muss Bo-chan zum Frühstück ankleiden und ihm dann das Frühstück servieren. Es schickt sich nicht, wenn man seinen Master warten lässt, aber das scheint dich ja nicht zu interessieren.“, schlussfolgerte der Dämon mit hoch gezogener Braue, nachdem er Grell, im Schneidersitz sitzend und mit verschränkten Armen auf dem Bett erblickte. Teufel noch mal, warum immer er?

„Sebastian, ich finde, dieses eingebildete, arrogante und noch dazu verzogene, mittlerweile erwachsene Etwas von einem Earl sollte endlich lernen, allein die Kleiderschranktür zu finden und sich anzuziehen um endlich etwas selbstständiger zu werden. Es ist doch wirklich arm, wenn man mit 21 Jahren noch nicht einmal eine Schleife binden kann.“, grummelte Grell und sah den Butler schmollend an.

"Vielleicht hast du Recht Grell, aber daran kann ich nun auch nichts mehr ändern. Einen alten Baum kann man nicht mehr biegen..."

"Seit wann stehst du so auf Sprichwörter, Sebas~-chan?", hakte der Shinigami nach.

"Grell. Quatsch nicht, sondern steh auf. Ich hab heute noch einiges zu tun. Also wenn du so gut wärst... Zieh dich an, oder ich nehme dich so mit. Glaub mir, Maylene hat etwas für Männer, die oben ohne rum laufen, über"

Grell schüttelte den Kopf mit einem Grinsen auf den Lippen und hochgezogenen Schultern. "Sebas~-chan, du würdest mich nie im Leben nur in Unterhose durch dieses Anwesen schleifen. Geschweigedenn so mit mir zu deinem Schützling gehen, da dieser sonst wieder einen Tobsuchtanfall bekommen würde und du... he! Sebas~-chan, das ist jetzt nicht dein Ernst! Sebas~-chan!" Und so wurde Grell, nur in Unterhose bekleidet, durch das Phantomhive'sche Anwesen gezerrt. Schocktherapie war immer noch die beste Art, Leute zu etwas zu bewegen, nicht wahr? Außerdem, wer nicht hören wollte, musste eben fühlen. Oh nein! Was dachte der Dämon da? Grell würde in Jubelgeschrei ausbrechen wenn er "fühlen" musste.

"BlumenwieseBlumenwieseBlumenwiese!", nuschelte der Butler vor sich hin, um das gerade erdachte Horrorszenario aus seinem Hirn zu verscheuchen. Ein nackt tanzender Grell mit Pompoms... nein, das war zu viel des Guten.

"Hast du was gesagt, Sebas~-chan? Hey, renn doch nicht so! Ich komm ja gar nicht mit! Du willst jetzt nicht wirklich, dass ich so mit bei Ciel rein gehe, oder? Sebas~-chaaaaaan~~!!", jaulte der Shinigami, der dem Dämon durch diese Fesseln dummerweise folgen musste. Zumindest war es in diesem Moment dumm...

Dann blieben sie endlich stehen, und der arme Shinigami kam wieder zum Luft holen, hatte er doch das Gefühl, gerade einen Marathon hinter sich zu haben.

Sebastian klopfte dreimal an Ciels Tür, ehe er eintrat und zum Fenster ging. Er schob die Vorhänge beiseite, öffnete das Fenster und schließlich auch die Fensterläden.

Warme Strahlen fielen auf Ciels Gesicht, der murrte und sich drehte, sodass der Rücken in Richtung Fenster zeigte.

Der Butler war gerade am Kleiderschrank, als Grell sich vornahm, mal etwas Schwung in die Hütte zu bringen. Kurzerhand setzte er sich auf die Matraze des Earls und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Er beugte sich vor, dicht mit dem Mund an Ciels Ohr und hauchte hinein.

"Mhh, nicht Sebastian~", seufzte der Earl wohlig. Der Butler erschrak, als er diese Worte vernahm, drehte sich wie in Zeitlupe um, und da war es auch schon zu spät. Grell hatte gerade Luft geholt um jetzt aus vollster Kraft und auf dem Bett hüpfend:"GUTEN MORGEN DU KLEINER MECKERNDER EARL! WENN DU NICHT AUFSTEHST GEHÖRT SEBAS~...." zu schreien. Mehr konnte der Shinigami nicht sagen, als er auf einmal eine flache, behandschuhte Hand auf seinem Mund wahr nahm.

"Bist du des Wahnsinns?", zischte der Butler wütend.

"Wenn du mich so fragst, jepp."

"Sebastiaaaan....", grollte es vom Bett her. Der Butler seufzte. Wäre er eine Katze, hätte er jetzt eindeutig ein Leben weniger.

"Ja, Bo-chan?", fragte der Butler pflichtbewusst.

"Was um alles in der Welt, hat dieser Grell hier zu such... Oh, ich erinnere mich. Da war was..." Dann sah er Sebastian an, mit einem blauen Augen und mit einem amethystfarbenden Augen, in dem man das Zeichen des Paktes sah. "Du bist ihn immer noch nicht los geworden?"

"Bo-chan, das ist gerade mal 12 Stunden her. Gestern Abend war gewiss nicht der geeignete Zeitpunkt, um mit diesem Shinigami zu üben." Mit einem Grummeln quittierte Ciel die Antwort seines Butlers und sah erneut zu Grell.

"Sag, Sebastian, warum läuft er halb nackt hier rum?", wollte der Earl mit hochgezogener Augenbraue wissen. Der Butler zog dem Earl das Nachthemd aus und begann, ihm seine übliche Tageskleidung anzuziehen. Während er dies tat sprach er: " Grell zog es vor, schmollend auf meinem Bett zu sitzen und sich über euch zu beschweren, wie uneigenständig ihr doch seid. Während er dies tat, sagte ich zu ihm, er solle sich bitte anziehen sonst müsse ich ihn so mitschleifen, wie er jetzt aussieht. Allerdings scheint er meine Drohung nicht ernst genommen zu haben, sondern beteuerte, dass ihr durch seinen Anblick einen Schock erleiden würdet. Nun ja. Und weil er sich partout nicht umgezogen hat, musste ich ihn wohl oder übel so mit nehmen. Es schickt sich nicht, für den Butler des Phantomhive Haushalts, seinen Master nicht pünktlich um viertel nach acht zu wecken.", schloss er zeitgleich mit dem Binden der letzten Schleife von Ciels Schnürsenkel.

"Aha. Ich bin also uneigenständig. Immerhin bin ich nicht so verrückt und renne mit einer Kettensäge durch London.", erwiderte der Earl trocken.

"Hey, lass meine Kettensäge da aus dem Spiel. Die hat dir nichts getan du, du,... du Earl du!"

Zwei Augenpaare sahen zu dem Shinigami der gerade versuchte sich und seine Kettensäge mit Händen und Füßen zu verteidigen. Während Ciel den rothaarigen genervt ansah, zierte ein leichtes Grinsen das Gesicht des Butlers. Vielleicht würde es doch nicht so schlimm werden, wenn die beiden ihre Sticheleien untereinander austauschten.

"Bo-chan, ich werde euch pünktlich um neun Uhr das Frühstück servieren. Es gibt frischen Tee, heute mit Croissants und..."

"CROISSANTS???? Ich LIEBE Croissants! Fütterst du mich Sebas~-chan?", meldete sich Grell wieder zurück und blinzelte dem Butler zu. "Bitte~~~"

"Nein, er wird dich garantiert nicht füttern, denn er wird mich füttern", sagte Ciel. Grell verstummte und sah Ciel leicht verstört an, genauso wie der Butler, der seine Fassung aber schnell wieder erlangte.

"Wie ihr wünscht, Bo-chan", sagte Sebastian, verneigte sich und ging dann aus dem Zimmer. Grells Schimpftriaden nahm der Earl gar nicht mehr wahr.
 

Fassungslos sah der Shinigami den Dämon an.

"Und das lässt du dir von diesem Menschen gefallen? Du bist ein Dämon!"

"Grell, er ist mein Master. Wir haben einen Pakt. Und solange er seine Rache noch nicht vollzogen hat, werde ich sein Diener sein und all seine Befehle befolgen."

"Sinnlos"

"Wie du meinst" Und damit steuerte der Butler die Küche an, die -oh Wunder- -noch- stand. Mit geübten Handgriffen wuselte Sebastian durch die Küche, und versetzte Grell mit seiner Fingerfertigkeit und seinem Können in reinstes Staunen.

Für Grell schien Sebastian überall zu sein, so, wie er sich bewegte. Mal am Herd, mal am schnippeln, mal hier, mal da. Und dann ging er aus der Küche.

"Hey, willst du nicht aufpassen, dass den Croissants nichts passiert?"

"Was soll denen schon passieren? Außer braun werden können die nichts. Die haben keine Beine zum weg laufen.", schüttelte der Butler den Kopf und machte sich auf in Richtung Schlafgemächer von Finian, Bard, Maylene und Takaba. Einer nach dem Anderen wurde, wie jeden Morgen, aus dem Bett geschmissen - liebevoll versteht sich.

Mit einem dämonischen Grinsen verließ er schließlich das letzte Zimmer und schaute auf seine Uhr. Die Croissants dürften fertig sein und er lag gut in der Zeit. Perfekt. Wie jeden Morgen.

Das Grell fassungslos hinter ihm her ging, blendete er gekonnt aus.

»Da ist ja sogar William harmlos, wenn es ums wecken geht. Aber anders scheint man die auch nicht wach zu bekommen«, dachte der Shinigami und schluckte hörbar. Gut, dass er selbst relativ schnell aufgestanden war. Die Diskussion zwischen ihm und Sebastian galt ja nicht als Schlafzeit.

"Weckst du die vier jeden Morgen so?"

"Ja."

"Warum?"

"Sonst würden sie nie aufstehen."

"Echt nicht?"

"Nein."
 

Grell blieb die nächste halbe Stunde ruhig, musste er doch das Gesehene verarbeiten.

Für Sebastian hieß das, er hatte Ruhe. Zumindest vorerst. Also stopfte er Ciel mehr oder weniger das Croissant in den Mund, damit dieser noch während der Ruhephase des Shinigamis fertig mit frühstücken war.

Ciel gefiel zwar die Ruhe, aber dass Sebastian ihn so abfütterte, war dafür umso nerviger.

»Memo an mich selbst: Bitte ihn nie wieder dich zu füttern, auch wenn es einfach nur aus dem Affekt entstanden ist und du Grell beweisen wolltest, dass er dich und nicht ihn füttert.«, dachte der Earl. Nachdem er das Croissant auf hatte, bat er Sebastian, den Tisch abzuräumen und ihn den Rest des Tages in Ruhe zu lassen. Höchstens zum nachmittägigen Tee und Kuchen, zum Dinner und wenn Post für ihn war, wollte er gestört werden. Er hatte keine Lust dem Shinigami länger als nötig ausgesetzt zu sein.

Stillschweigend stand er auf und ging in sein Arbeitszimmer.

Das war für Sebastian der Zeitpunkt, an dem der alltägliche Stress ihn einholen würde. Er sah auf die Uhr. Gleich würde Bard... -BUMM- Korrektur: Bard hatte bereits die Küche erfolgreich hoch gejagt. Seufzend ging er in Richtung Schlachtfeld.

Der laute Knall hatte zur Folge, dass auch Grell sich wieder einigermaßen gefangen hatte und den Butler nun neugierig fragte, was denn das für eine Explosion war. Ein kurzes "Bard" war die Antwort gewesen, unter der sich Grell nicht viel ausmalen konnte. Als er dann jedoch mit Sebastian die Küche in Trümmern vorfand, verstand er. Der 'Koch' des Phantomhive Anwesens hatte die einst strahlende Küche grad binnen Sekunden in einen Haufen Asche verwandelt.

"Sorry, Sebastian.", nuschelte der Koch und sah betreten zu Boden. Der Butler schüttelte nur den Kopf und sah erneut auf seine Taschenuhr.

Grell trat einen Schritt vor und sah Bard an.

"Coole Explosion. Wie haste die denn so hinbekommen? Der Sound war echt klasse, dass schafft nicht jeder." Bard musterte den mittlerweile gänzlich angezogenen Shinigami von oben bis unten, ehe er zu grinsen begann.

"Tja, jahrelanges Training. Und du bist...?"

"Grell."

"Ah. Hab schon viel von dir gehört..."

"Ja, bestimmt von meinem Schatz."

"Von deinem was? Oder wem?"

"Na, von Sebas~-chan", säuselte der Shinigami. Dem Koch fiel glatt die Zigarette aus dem Mund und er sah von Grell zu Sebastian, der die Ruhe selbst war.

"Du hast was mit dem am laufen, Sebastian? Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Ich dachte immer du hättest was für Master Ciel übrig aber für... wie war der Name noch..?"

"Grell."

"Ach ja, danke. Aber für Grell. Mein Lieber Mann. Du bist wirklich eine Klasse für sich, Sebastian.", lachte der Koch und tätschelte Grell auf die Schulter.

"Wie hast du Mister Perfect denn dazu bekommen was mit dir anzufangen?", wollte der Koch, nun sichtlich interessiert, wissen.

"Also, das war so....", setzte Grell gerade an, als Sebastian ihm das Wort abschnitt.

"Grell, du kannst meinetwegen so lange du willst mit Bard sprechen, wenn die Ketten gelöst sind."

"Ketten???", fragte nun ein sichtlich verwirrter Bard. Sebastian ignorierte die Frage einfach gekonnt und sprach weiter: "Aber im Moment habe ich leider keine Zeit um eurem Gespräch beizuwohnen. Ich habe noch einiges zu erledigen. Meinetwegen könnt ihr auch nach Feierabend miteinander Bomben-rezepte austauschen, aber nicht jetzt. Also, Bard, fang an die Küche zusammen zu fegen. Und du Grell, kommst mit!“, sagte der Dämon bestimmend und ging Richtung Speisesaal, weil er wusste, dass Maylene gerade dorthin gegangen war. Und wie er vermutet hatte ertönte ein "Kyaaaa!!", aus dem Speisesaal. Er war gerade schnell genug, um das Geschirr zu fangen, ehe es in 1000 Scherben zerbarst. Sich imaginär den Schweiß wegwischend, sah er Maylene an.

"Hach, wieso willst du immer, dass das Geschirr zu Bruch geht, Maylene?", fragte Sebastian Kopf schüttelnd. Maylene sah den Butler an, wurde etwas Rot um die Nase und begann, mit dem Saum ihrer Schürze zu spielen.

"A-Also, Sebastian-san, das war keine Absicht, ich... ich habe den Schrank nur nicht rechtzeitig erreicht..."

"Du hast einfach wieder zu viele Teller auf einmal genommen. Versuch es doch erst mal mit der Hälfte, dann dürfte dir das nicht immer passieren, dass du stolperst."

"Oh mein Gott!", kreischte Grell, der Maylenes Haare musterte. Es war zwar kein Rot, aber es war... ja violett mit einem roten Stich. Und da violett aus blau und ROT gemischt wurde, war dieses Mädchen mit Sicherheit sehr nett.

"Du hast so tolle Haare, Maria? Nein... Mary? Martha? Nein verdammt, wie heißt sie noch gleich, Sebas~-chan?!", tänzelte der Shinigami, bevor er Sebastian am Arm packte und hoffnungsvoll empor sah.

"Du bist wirklich ein hoffnungsloser Fall, Grell. Maylene heißt sie. Maylene, das ist Grell... er ist so etwas wie ein Gast."

"Hallo!", erwiderte Maylene höflich und verneigte sich.

"Maylene, bitte mach..."

"SEBASTIAN-SAAAAAAN!!!!", schrie Finian völlig verzweifelt und rannte durch die Gänge.

"Pass einfach nur auf, dass nichts kaputt geht. Oder geh' Bard helfen den Aschehaufen aus der Küche zu entfernen!" Schnellen Schrittes machte sich Sebastian auf den Weg um Finian abzufangen, wurde allerdings davon abgehalten, weil sich der Shinigami keinen Millimeter rührte, sondern mit Maylene Tipps und Tricks über die perfekte Haarpflege austauschte. Er bekam ein Kompliment nach dem Anderen von dem Hausmädchen, weil sein Haar ja so lang und so gut gepflegt war und es ihm ja ach so gut stand.

Auf Sebastians Schläfe hingegen, begann eine kleine Ader gefährlich zu pochen.

"Grell Sutcliff, wenn du dich nicht bewegst, werde ich ungemütlich.", sagte der Butler mit dem nettesten Lächeln, das er zu bieten hatte, versprühte jedoch gleichzeitig eine dunkle Aura, die dem Shinigami durch Mark und Bein ging.

"Ich komme schon, Sebas~-chan.", säuselte der Todesgott, der sich noch schnell von seiner neuen, besten Freundin verabschiedet hatte und nun förmlich zu seinem heißgeliebten Butler schwebte.

"Da bin ich mein Lieber.", sagte er selbstzufrieden und sah dann zu Sebastian, der... scheinbar tierisch sauer war.

"Was ist los, Sebas~-chan?"

"Eins schwöre ich dir, Grell. Wenn das halbe Haus wegen dir in Schutt und Asche liegen sollte, was es meistens tut wenn Finian so schreit, dann mach dich auf was gefasst. Da wird dir auch dein motorisierter Zahnstocher nicht helfen."

"Hör auf meine Kettensäge als motorisierten Zahnstocher zu titulieren!! Die hat auch Gefühle!!"

"Na klar. Und ich bin Gott höchstpersönlich." Und schlecht gelaunt machte sich der Butler auf den Weg um Finian zu finden. Kleinlaut schlurfte der Rothaarige neben dem Dämon her und überlegte, wie er ihn wieder aufheitern konnte.

Und dann kam Finian um die Ecke gesaust. "Sebastian-saaaaaaan!!", schrie er erneut wie am Spieß und blieb dann vorm Butler stehen.

"Die, die Säge sie ist... mir... ich wollte nicht, wirklich nicht, ich habe..."

"Finian, hol Luft und sag mir dann was..."

"WOW!! Also das nenn ich mal 'nen flotten, englischen Schnitt. Hast du das geschnitten?", fragte der Shinigami grinsend. Sebastian folgte seinem Blick hinaus in den Garten und er musste seine Wut zügeln, um Finian nicht gleich in Grund und Boden zu stampfen. Der einst so herrlich gepflegte Garten konnte der Küche wirklich Konkurrenz machen, bzw. übertraf diese sogar noch bei weitem. Die Hecken hatten keinen geraden Schnitt mehr, denn dieser war einem modernen Wellenschnitt gewichen. Grün war die Hecke auch nicht mehr, da Finian ungefähr 5cm sowohl rechts, links als auch oben gekappt hatte. Das Blumenbeet sah so aus, als hätte man darauf einen Square Dance getanzt oder gleich einen Polterabend. Tulpen, Rosen und Krokusse hatten Platz für Schlamm und Lehm gemacht. Und nun wälzte sich auch noch Pluto da drin. Der Butler spürte, wie es hinter seiner Stirn zu pochen begann. Das war der Anflug von starken Kopfschmerzen. Natürlich ließ sich der makellose Butler nichts anmerken, sondern schüttelte nur den Kopf.

"Ich habe dir doch gesagt, du sollst nichts im Garten machen. Morgen kommen die Gäste. Was werden diese nur sagen, wenn der Garten so aussieht, wie es derzeit der Fall ist? Finian, mache einfach... gar nichts, ja? Hilf meinetwegen den beiden in der Küche, aber versuche nicht, zu HELFEN. Das endet meistens in einer Katastrophe." Damit machte der Butler sich auf den Weg in Richtung Garten um wenigstens diesen schon mal wieder in Ordnung zu bringen. Gerade als er an der Tür ankam und diese öffnen wollte, klopfte es. Warum immer er? Die Welt musste sich gegen ihn verbündet haben. Das Leben war doch ungerecht. Sebastian öffnete die Tür.

"Ja?" Vor ihm stand der Postbote, der ihm einen Packen Briefe in die Hand drückte und sich dann wieder freundlich verabschiedete. Aha. Post also. Wie war das? Der Earl wollte nicht gestört werden, außer wenn es Essen oder Post gab. Also durfte er ihn stören. Seufzend ließ er die Tür wieder ins Schloss fallen und machte sich mit seinem Anhängsel auf den Weg zu Ciels Arbeitszimmer.

Dort angekommen, klopfte er erneut drei Mal und schritt dann auf seinen Master zu.

"Ach Gottchen. Was für ein Leben, den ganzen Tag faul im Zimmer sitzen. Scheint fast so ein guter Job zu sein, wie der eines Shinigamis. Aber was machst du die ganze Zeit?", plapperte Grell wieder los.

Der Earl ignorierte den Shinigami und sah zu Sebastian. "Was gibt es?"

"Post für euch, Master."

"Hm." Pflichtbewusst wie immer blieb der Butler neben seinem Master stehen um neue Anweisungen abzuwarten.

"Warum war es gerade wieder so laut, Sebastian? Was haben die drei wieder angestellt?", fragte der Earl beiläufig, während er die Briefe durchsah und auch einige las.

"Dasselbe wie immer. Bard hat die Küche in die Luft gejagt, Maylene hätte fast das Geschirr zerdeppert und Finian, tja, der hat den Garten in Schutt und Asche gelegt, bei dem Versuch die Hecke zu schneiden.", schloss Sebastian und warf einen Blick auf seine Taschenuhr. Ob er das heute überhaupt alles schaffen würde? Immerhin hatte er diesen Shinigami an sich hängen, der auch gern mal nicht das tat, was der Butler von ihm verlangte. Aber vielleicht würde ihm da noch etwas einfallen....
 

~*~tbc~*~
 

A/N:

So, das war der erste Teil von einem Tag im Phantomhive Haushalt, zusammen mit Grell und Sebbi-chan.

Es tut mir Leid, dass ihr so lange warten musstet, doch ich hatte privat einiges an der Backe, sprich Krankenhausbesuche, Tier in Pflege und zu allem Überfluss ne Erkältung die sich fast 2 Wochen bei mir wohlgefühlt hat u.u

Naja, aber dafür ist dieser Teil länger als sonst. Ich hoffe dass ist dann eine kleine Entschädigung.

Vielen Dank an all diejenigen die so fleißig gereviewt haben und meine FF als Favo haben. Ich freu mich tierisch dadrüber ^////^

Okay, dann bist zum nächsten Chapter
 

LG

Bork



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  --Nyx--
2010-10-10T18:35:49+00:00 10.10.2010 20:35
oh man die 3 chaoten hätte ich an sebas-chans stelle schon längst zur hölle geschickt *g* er kann einem echt leid tun xD haha und grell it wie immer einfach klasse xD

weiter so
Lg
Von:  SamuelBlack
2010-09-12T18:46:27+00:00 12.09.2010 20:46
Hey ;)
Ich hab deine Story gelesen und bin echt beeindruckt!
Mir gefällt dein Schreibstil und die Idee ist auch wirklich sehr interessant.
Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn du weiter schreibst und du mir vielleicht eine ENS schickst, wenns weiter geht?!

LG
Samuel
Von:  Buntschwinge
2010-09-08T14:47:39+00:00 08.09.2010 16:47
Wow.
Ich bin echt baff <3
Der arme Sebastian hat es echt nicht einfach mit Grell an seiner Seite und Finny und Bard und Meirin xD
Da kann man Ciel auch ganz gut verstehen.
Frage mich wohl, was dem Rotschopf als nächstes für Stuss in den Kopf schießst ewe

Und ich bedanke mich nochmal, das du mir eine ENS gewschickt hast, wo es weiter ging x3

Liebe Grüße Sebast-chan <3


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