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The Voyage of Mamoru Chiba

von

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Heilende Kräfte

Vielen Dank für Eure Lieben Kommentare, ich hoffe das nächste Kapitel gefällt euch ebenso. Viel Spaß beim lesen!
 

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Heilende Kräfte

Wo war dieser verflixte Junge schon wieder hin? Nichts als ärger hatte man mit ihm. Seufzend betrachtete Kaito Hamada sein zertrampeltes Blumenbeet. Verärgert legte er seine Harke beiseite und klopfte missmutig an die Hintertür zur Küche. „Frau Kodama? So geht das nicht weiter, ich bestehe darauf das sie den Jungen härter bestrafen!“
 

Nazomi Kodama die Heimleiterin des Hakobune Kinderheimes auf der Halbinsel Izu wischte sich die Hände an ihrer Schürze ab und sah überrascht zu dem erbosten Gärtner des Heims. „Herr Hamada, so beruhigen sie sich doch. Welchen Jungen meinen sie denn? Etwa Akira?“
 

„Akira? Schön wäre es ...ich meine natürlich den Chiba Jungen, wenn den sonst...er zertrampelt immer meine Beete!“
 

„Chiba? Nein ..das ist ganz ausgeschlossen, er darf heute nicht einmal sein Zimmer verlassen. Ich war vor einer Stunde bei ihm, er macht gerade seine Hausaufgaben!“
 

„So tut er das auch wirklich? Ich an ihrer Stelle Frau Kodama, würde lieber einmal nachsehen, ob er nicht eher schon wieder ausgebüchst ist!“
 

„Der Junge hat mir versprochen...“
 

„Und seit wann hält er seine Versprechungen? Der Junge lügt doch sobald er den Mund aufmacht. Wissen sie was er verdient hätte?“ Vollkommen in Rage ballte Kaito Hamada seine Faust. „Er müsste mal ordentlich übers Knie gelegt werden, sie sind viel zu seicht mit den Jungen in den letzten Jahren umgegangen! Er braucht eine stärkere Hand! Kein Wunder das er absolut keinen Respekt empfindet!“
 

„Nun beruhigen sie sich doch...ich werde gleich nachsehen....der Junge ist doch erst zehn, nehmen sie ihm seine Streiche doch nicht übel“, versuchte die Heimleiterin den Gärtner erneut zu beschwichtigen. „Ich habe ihn in letzter Woche schon genug gestraft, das er eine Stunde vor den anderen jeden Tag ins Bett muss und er für zwei Wochen keine Nachtischration bekommt, sowie am Nachmittag nicht mit den anderen Jungen zu den heißen Quellen darf!“
 

„Ich sag ja Frau Kodama, sie greifen nicht genug durch. Der Junge tanzt ihnen auf der Nase herum, und sie bemerken es nicht einmal! Kein Wunder das sie keine Familie für den Jungen finden....“ Verärgert verabschiedete er sich mit einem Kopfnicken. Der Junge hatte es doch tatsächlich geschafft das Werk eines Ganzen Tages zu zerstören. Vier Jahre machte der Junge Chiba ihn nun schon solche Schwierigkeiten, es wurde wirklich Zeit, das dem Jungen benehmen beigebracht wurde.
 

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„Zwille anlegen, beladen und... Volltreffer!“ Kichernd hörte er einen lauten Schrei und zog sich hinter einen dicken Baumstumpf zurück und grinste. Das geschah Akira ganz recht, hatte er ihm doch heute Nacht einen toten Frosch ins Bett gesteckt und nun attackierte er das kleine Wildkaninchen, er konnte es nun einmal nicht leiden, wenn Akira Tiere Quälte und die anderen fanden das auch noch lustig! Das konnte er doch nicht zulassen? Schon beim Mittagessen als ihm klar wurde das die anderen Jungen wieder so etwas gemeines ausheckten, war für ihn klar gewesen, das er Frau Kodama irgendwie entwischen musste. Kurz hielt er den Atem an und lauschte, es war verdächtig ruhig? Vorsichtig lugte er an dem Baumstumpf vorbei. Wo waren sie denn? Verwirrt trat Mamoru aus seinem Versteck hervor und kratzte sich mit seiner Zwille an seinem Hinterkopf. Das Kaninchen lag bewegungslos im Gras. War es tot? War er zu spät gekommen? Hatte Akira es mal wieder geschafft einem kleinen wehrlosen Lebewesen das Leben zu rauben? Betrübt steuerte Mamoru direkt das Kaninchen an und kauerte sich ins Gras hinein. „Hey...“, vorsichtig stupste er das seichte Fell an. „Du bist in Sicherheit...los komm...steh auf, deine Geschwister warten doch sicherlich auf dich?“ Abwartend verharrte Mamoru. Es atmete noch, das war doch sicherlich ein gutes Zeichen oder?
 

„Ich wusste es doch, das du das warst!“
 

Geschockt ließ Mamoru von dem Kaninchen los. „Dich an ein hilfloses Tier zu vergreifen, ist echt herabwürdigend Akira!“
 

„Oh ha....bist wie immer ziemlich vorlaut und du? Du willst wohl jedes Tier retten? Da fällt mir ein, wie sieht es denn mit dem Frosch aus, hattet ihr beide heute Nacht euren Spaß?“, kichernd kam Akira auf Mamoru zu. „Gib mir das Kaninchen...ich bin noch nicht fertig...vielleicht willst du ja mitmachen? Deine Zwille könnten wir gut für unser nächstes Spiel gebrauchen!“
 

„Du bist das Letzte!“
 

„Kein Wunder das keiner was mit dir zu tun haben will, du bist ein Langweiler und Vermiest einem jeden Spaß!“
 

„Du kannst mich mal...Akira“, knurrte Mamoru wütend und schnappte sich das Kaninchen. „Bevor du dem armen Tier noch mehr leid antun kannst, musst du erst einmal an mir vorbei kommen!“
 

Vergnügt beäugte Akira sein gegenüber. War das etwa sein ernst? „Von mir aus, wenn du wieder der Verlierer sein willst, soll es mir recht sein.“ Mit einem Grinsen drehte er sich zu seinen beiden Freunden um.
 

Dick und Doof, wie Mamoru die beiden insgeheim immer nannte...Der eine genauso breit wie groß und der andere noch viel größer, aber unheimlich dünn und mit weniger Grips als eine Eintagsfliege, hatten schon öfters Bekanntschaft mit Mamoru geschlossen. Ihre Begegnungen waren stets kurz und knapp , aber eben immer ziemlich gewalttätig. Einmal hatten sie ihm die Nase gebrochen und seitdem, vermied Mamoru es im Nahkampf auf die beiden zu treffen. Im Notfall machte er immer das, was er am besten konnte...und zwar weglaufen und genau das sollte er nun auch machen. Er war schließlich alles andere als dumm, gegen drei würde er einfach nicht ankommen. Alle drei waren ihm Kräftemäßig einfach überlegen, vom Alter mal abgesehen. Akira war schon vierzehn, Dick war dreizehn und Doof, wurde bald schon fünfzehn Jahre alt. Da brauchte man nur eins und eins zusammenzählen, das er mit seinen zehn Jahren und seinen schmächtigen knappen Hundertvierzig Zentimetern absolut keinerlei Chance gegen sie hatte.
 

Renn
 

Geschockt starrte er auf das halbtote Kaninchen, hatte das Kaninchen gerade mit ihm gesprochen?
 

Bring dich in Sicherheit!
 

Da war sie schon wieder diese Stimme? Irgendwie kam sie ihm vertraut vor, aber einordnen konnte er sie nicht, aber auf der anderen Seite diese Stimme hatte ja recht, er musste zusehen das er hier wegkam!
 

„Los“, kicherte Akira. „Er bekommt Muffensausen. Nibori…Masaru….verpasst ihm diesmal einen besseren Denkzettel als beim letzten Mal!”
 

Renn
 

Das war wohl sein Stichwort. Hastig, das Kaninchen an sich gedrückt, drehte er sich auf der eigenen Achse um und begann zu laufen. Sie durften ihn einfach nicht bekommen. Im Moment gab es wichtigeres zu analysieren. Ob er langsam verrückt wurde, wenn er schon seltsame Stimmen vernahm? Akira, Dick und Doof, scheinen diese Stimmen zumindest nicht vernommen zu haben. Keuchend sprang er über Äste, lief den Berghang hinab, watete durch einen Fluss, immer wieder lugte er zu dem Kaninchen, ob es nun tot war? Es regte sich nicht. Stumm lief Mamoru eine Träne hinab. Das wollte er doch nicht, er wollte diesem Hoppelhäschen doch helfen. Bedrückt presste er das Kaninchen näher an seinen Körper und betete für die Seele des armen Lebewesens. „Wach bitte wieder auf....wach auf“, murmelte er immer wieder. Mamoru lief und lief, seine Verfolger hatte er schon längst aufgeben und dennoch lief er einfach weiter. Er musste dieses Kaninchen einfach in Sicherheit bringen, irgendwohin wo Akira es nicht mehr finden würde. Ein goldenes Leuchten ließ ihn abrupt stolpern und der Länge nach hinfallen, das Kaninchen immer noch schützend an seinen Körper gepresst, umhüllte eine goldene Aura das kleine Wesen in seinen armen, eh es sich zu wieder zu regen und zu zappeln begann. Erschrocken ließ Mamoru das Tier sofort los und beobachtete wie das Kaninchen, als ob es niemals verletzt gewesen wäre in ein Dickicht hinein hoppelte. Wie konnte das angehen? Geschockt wischte er sich mit dem Arm über sein Gesicht. Wurde er verrückt? Dieses Kaninchen war doch halb tot gewesen? Was war dieses Leuchten gewesen? Ein Zauber? War er das gewesen? Verwirrt blickte er auf seine Hände, wurde er nun tatsächlich verrückt? Zuerst diese Stimme, die nur er vernehmen konnte und nun dieses Wunder, diese Kraft? Einen Augenblick hatte er eine warme Energie in seinen Händen gefühlt, er spürte noch immer das Kribbeln in seinen Handflächen?
 

Du wirst verstehen!
 

Erschrocken drehte sich Mamoru um. „Wer ist da? Ich finde das nicht witzig?“ Stöhnend hielt er sich seinen Kopf. Er konnte doch nicht wirklich verrückt geworden sein? Ihm war ganz anders auf einmal. Ihm war übel und ihm war kalt. Träge besah er sich die Stelle wo er sich befand. Jetzt hatte er sich auch noch verirrt? Und was würde er verstehen? „Wer ist da?“, brüllte er so laut, das ein Paar Vögel zwitschernd aus den Baumkronen in die Lüfte sich erhoben. Angestrengt lauschte er, doch er vernahm nichts.
 


 

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„Was heißt er ist nicht da?“ Verärgert sah Nazomi Kodama auf ihre Erzieherin Fräulein Yui Sato.
 

„Das er nicht auf seinem Zimmer ist, sein Mathebuch liegt aufgeschlagen da, aber er hat noch keine einzige Aufgabe gelöst, allerdings steht das Fenster auf.“
 

„Dieser Bengel, verdammt noch mal, er hat mir versprochen es nicht noch einmal zu tun. Nun gut Fräulein Sato, nehmen sie eine Begeleitperson mit und gehen sie auf die Suche, es wird bald dunkel und er fürchtet sich im dunkeln!“
 

„Sehr wohl Frau Kodama“, mit einem ehrfürchtigen nicken, drehte Yui Sato sich um und eilte in den Personal Aufenthaltsraum.
 

Seufzend sah Nazomi Kodama ihr nach. Was sollte sie nur mit diesem Jungen anstellen? Er war nicht anpassungsfähig, stellte nur Unsinn an und schien keinerlei Respekt vor Autoritäten zu haben. Da half nur Konsequenter Stubenarrest. Sie hatte es auf die Nette Art versucht, aber jetzt hat er das Fass zum überlaufen gebracht. Sie lebten hier in einer Gemeinschaft und jeder hatte nun einmal Regeln zu befolgen! Bis aufs weitere würde sie ihm jede Vergnügungstour verbieten. „Frau Yoshida?“, rief sie zur Küche hin. Schwere Schritte ertönten, als die Tür knarrte.
 

„Ja Madame?“
 

„Streichen sie alle Namen auf der Tafel, in den nächsten vier Wochen wird Mamoru Chiba den Tischdienst übernehmen.“
 

„Alleine?“
 

„Ja alleine!“
 


 

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Es wurde langsam kalt, die Sonne ging unter und er hatte immer noch nichts gefunden, was er wiedererkennen würde. Ein Geräusch ließ ihn auffahren. Nach langem überlegen kam er zu der Erkenntnis, das er sich die Stimme und das tote Kaninchen nur eingebildet haben musste, eine andere Erklärung gab es für ihn einfach nicht. Zittrig blieb er stehen und stutzte. Das Kaninchen von vorhin? „Du hast mich vorhin ganz schön erschreckt!“ Vorsichtig hielt er sein Hand hin. „Hab keine Angst!“ Traurig blickte Mamoru dem Kaninchen nach, das sich einfach umdrehte und weghoppelte, als es plötzlich wieder stehen blieb, so als ob es auf ihn warten würde. Vorsichtig begab sich Mamoru in dessen Richtung. Und stutzte. Es schien wirklich auf ihn zu warten. „Warte....“, hastig fing er schneller an zu gehen, bis er ein Rufen vernahm. Jemand rief seinen Namen. Schluchzend lächelte Mamoru. „Danke kleines Häschen...danke“...Ermutigt lauschte er den Stimmen, folgte den Stimmen, bis er anfing zu laufen. „Fräulein Sato...Fräulein Sato...hier bin ich! Hierrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr!“ Glücklich endlich den Rückweg gefunden zu haben, klammerte er sich an die Hand der Erzieherin und ließ sie bis zum Heim nicht mehr los, bis er das Gesicht von Frau Kodama erblickte. Erst jetzt fiel ihm auf, das es bestimmt ärger geben würde, weil er einfach ohne Erlaubnis mal wieder ausgebüchst war. Schuldig senkte er beschämt seinen Kopf und hörte sich die Predigt an, die er wie so oft von der Heimleiterin sich anhören musste. Er hörte schon garnicht mehr hin. Ab und an vernahm er Wörter wie. Regeln, Verantwortungsbewusstsein, sie wären hier ein Team... das übliche eben. Nichts was für ihn im Moment von belang sein dürfte. Sorgsam nicket er immer wieder, zumindest wusste er, wann er lieber den Mund halten sollte, als Frau Kodama endlich mit ihm fertig war, ging er die Treppe hinauf. Das würde nicht gerade lustig werden, nur lernen und lernen Häusliche Dienste verrichten und wieder lernen, wie er das hasste. Mutig und erhobenen Hauptes ging er in das Zimmer, das er sich mit vier weiteren Jungen teilen musste. Er würde nicht weinen, nein...er hatte seine Gründe gehabt, wieso er heute abgehauen war und er hatte einem Kaninchen vor Akira gerettet, er würde auch die nächsten Monate überstehen. Er würde sich niemals unterkriegen lassen, so wahr sein Name Mamoru Chiba war!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2010-07-19T10:14:30+00:00 19.07.2010 12:14
Echt toll wie du seine Metamerie einbringst, und ganz unbewusst, aber hey was ist Akira nur für ein Idiot? Das arme Kaninchen-.- Die Bezeichnung Dick und Doof war echt herrlichXD

Klasse, auch diese Geschichte ist echt toll von dir!!
Von:  MamoChan
2010-06-30T17:23:49+00:00 30.06.2010 19:23
Oha, da ist ja nun wohl ganz schön Zeit vergangen. Der arme Mamoru muss da ja einiges mitmachen, nicht nur durch die strenge Heimleitung sondern auch durch die Strolche, die ihn piesaken. Oo
Aber es war zu herrlich zu lesen, dass Mamoru anscheinend doch auch irgendwie ein normaler Junge war, der wohl öfters mal Blödsinn treibt.^^ Aber auch hier sieht man schon, wie sehr er sich für andere einsetzt.
Die Szene mit dem Kaninchen fand ich auch wunderbar beschrieben, vor allem die Stelle, in der er wohl zum ersten Mal in seinem Leben unbewusst seine Kräfte einsetzt. WIrklich ganz toll geschrieben. :)

Nun interessiert es mich aber, ob es denn Zufall war, dass Du ausgerechnet ein Kaninchen gewählt hast.^^


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