Zum Inhalt der Seite

Ein schwarzer Engel in der Stadt der Blumen

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Blutrünstigkeit des Jägers

Alternativer Titel: Egoism for the win!
 

Kaum aufgebrochen schwankte der junge Engel schnell wieder mit den Gedanken in die Vergangenheit. Allerdings nicht besonders weit, nur, wieder einmal, in die letzte Nacht. Er schaffte es einfach nicht von diesem Gedanken los zu kommen und ging sie alleine in den letzten paar Stunden garantiert hunderte Male durch.
 

Die Nacht schien eine zu sein, wie es jede andere zuvor auch war, obwohl der Jäger der Nacht dies nicht hoffte. Denn in den vorherigen Nächten geschah immer wieder etwas, dass Azure die Ehre zerstörte, obwohl es eigentlich auch gut für seinen Zweck war. Die Wesen, die die Idylle der Nacht in der Stadt der Blumen bedrohten wurden andauernd von jemand anderem vernichtet. Jedes einzige Mal in den letzten sieben Nächten blieb von „seiner“ Beute nur noch Aschehäufchen übrig. Nichts Weiteres. Im Grunde genommen war dies nicht schlimm, er wollte die Stadt beschützen und dies ist auch der Fall, wenn nicht er es ist, der die Monster auslöscht. Und doch verletzte es ihn, denn zu diesem Zeitpunkt wusste er noch nichts. Absolut rein gar nichts, seine Amnesie hatte ihm die Erinnerung geraubt. Er wurde somit seines Lebenszweckes geraubt, seine Aufenthaltsberechtigung schien vollkommen zerstört. Dies konnte, oder eher wollte er nicht akzeptieren, ihm blieb nichts anderes übrig, als diesen Räuber aufzuspüren, niederzustrecken und seine Stadt wiederzubekommen.
 

Er flog lautlos über die stille, dunkle Stadt. Einzig und allein der Mond erhellte die düsteren Straßen und Gassen und strahlte in dieser Nacht sogar ein sehr merkwürdiges Licht aus. Ein Licht, das schon bedrückend schien, aber den finsteren Jäger kein bisschen beeindruckte. Er hielt wachsam Augen und Ohren auf um die Monster zu finden und im Anschluss auszulöschen. Eine „Ehre“, die nur ihm zu Teil sein sollte und sein Katana wartete nur darauf ihnen die Gliedmaßen einen nach den anderen abzuschlagen. Eine seltsame Blutgier ging in dieser Nacht von ihm aus. Ob dies an dem merkwürdigen Licht des Mondes lag? Wohl kaum, von so etwas ließ er sich sonst nie beeinflussen und als Engel, wenn auch gefallener, sollte er sowieso immun sein. Nein, es war sein eigenes Befinden, er wollte töten, seine Gier befriedigen und endlich wieder Blut schmecken. Wie tief er doch gesunken ist, der einst so reine und glückliche Engel des Himmels. Aber dieser war inzwischen selbst gestorben, vernichtet von den Flammen der Realität und weggeweht vom Wind der Zeit. Plötzlich hörte er etwas, in einer Gasse sammelten sich viele Kreaturen der Nacht. Warum versammelten sie sich wo sie doch normalerweise Einzelgänger sind? Das wusste Azure nicht und ihm war es auch recht egal. Sein Blutdurst konnte an dem Ort endlich gestillt werden, das wusste er und schnell flog er in die Richtung der Geräusche, damit ihm die andere Person nicht wieder zuvorkommen konnte.
 

Blitzschnell glitt er durch die Wogen der Nacht, zielgerichtet auf die eine Gasse, die in kürzester Zeit ein Schlachtfeld abgeben sollte, die Wände mit Blut getränkt und der Boden eines roten Sees gleich. Als er ankam blickte der finstere und blutdurstige Engel in die Heerscharen von Monstern, die sich gerade versammelten. Der Zweck dieser Versammlung war ihm noch immer fremd und, da er nun angekommen war, gleichgültiger denn je. Ob sie schon irgendetwas angestellt hatte oder übles planten, alleine ihre Anwesenheit in dieser friedlichen Stadt war ihr Todesurteil. Azure zog sein Schwert schneller, als ein menschliches Wesen sehen konnte, den Monster fiel es dabei nicht wesentlich leichter, und griff in unglaublicher Geschwindigkeit, mit enormer Entschlossenheit und solch einer Kraft an, dass viele der unheiligen Kreaturen, womit nicht gesagt werden soll, dass er ein heiliger war, einfach stehen geblieben sind und ihrem unausweichlichen Ende entgegenblickten. Aber dies traf größtenteils nur für die kleineren zu. Die erfahrenen dieser Wesen schafften es, um Haaresbreite, noch den eleganten und doch tödlichen Schwerthieben auszuweichen. Von dieser Tat unscheinbar unbeeindruckt griff der schwarze Engel immer weiter an, unaufhaltsam und schon im vollständigen Blutrausch hatten die Monster keine Chance, obwohl sie dermaßen in der Überzahl waren wurden sie alle vernichtend niedergemäht. „Kleine Fische….“ Sagte Azure verachtend, als er gerade dem letzten der bemitleidenswerten Kreaturen den finalen Hieb versetzt hatte. Seine Fantasie vor dem Kampf wurde grausame Realität – Unzählige Leichen lagen in einem See aus Blut auf dem Boden, vollkommen zerstückelt oder zerfetzt, sodass sie kaum wiederzuerkennen waren. Einige kamen mit vielen, nicht weniger tödlichen, Wunden davon und musste die letzten Sekunden ihres sündenvollen Lebens voller Schmerz verbringen, als ob sie für all ihre Taten auf einmal sühnen müssten, wohingegen der Rest einen schnellen und des meist schmerzlosen Tod sterben durften. Die Wände waren geradezu mit dem noch fließenden, frischen, roten Blut tapeziert und die Gasse glich beinahe einem Abbild der Hölle, mit dem schwarzen, unbarmherzigen Herrscher, komplett unbesudelt von Blut, bis auf seinem kaltem Mordwerkzeug, nur, dass es sich in diesem Fall um eingefallenes, heiliges Wesen handelte. Es war ein wirklich befriedigendes Gefühl für Azure endlich wieder ein paar dieser Wesen erlegt haben zu können. Während des gesamten „Kampfes“, der eher einer Tötungsorgie glich, als einem richtigen Kampf, zeigte der Engel nicht eine Emotion, es war ihm vollkommen egal, was mit ihnen passierte und wie grausam er sie doch zurichtete.
 

Nur im Nachhinein geschah in seinem Gesicht eine kleine Veränderung, ein Gefühl, dass er seit etlichen Tagen nicht mehr hatte kam in ihm auf. Er fing an zu grinsen. Ein richtig diabolisches Grinsen, keine normales von einem kleinem Kind. Er wirkte mit diesem Grinsen und in der Position, der er gerade hatte wie der Teufel höchstpersönlich, emporgekommen aus der Hölle nur, damit er ein Massaker anrichten konnte. Aus Spaß leckte er noch einen Teil seines schwarzen Katanas ab, an dem das, sich langsam auflösende, Blut noch klebte ab, schon fast als Trophäe leckte er es ab und schmeckte das Blut der gefallenen Ritter. Gerade, als er sich so gut und sicher fühlte, hörte er etwas hinter sich. Langsame Schritte kamen auf ihn zu. Den Katana noch immer in der Hand haltend wartete er, bis sich das Wesen aus dem Schatten wagte, wobei ihm selbst die Frage in den Kopf schieß, warum er nicht sofort, wie zuvor auch, angriff, sodass gar keine Bedrohung von der gerade ankommenden Person ausgehen konnte. Es schien ihm sowieso sehr fragwürdig, warum überhaupt eine Person um diese Uhrzeit an einem solchen Ort war, die einzige für ihn logische Möglichkeit war, dass es sich um den anderen Jäger handelte, der ihm andauernd „seine“ Beute wegschnappte. Voller Erwartung hielt er still, ruhig und doch angespannt bis auf den letzten Muskel um zu sehen, wer denn nun auf ihn zukam.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  mia-serina
2010-08-22T09:24:46+00:00 22.08.2010 11:24
Hmm. Der Mond beeinflusst die Menschen, warum dann nicht auch mal die Enge Schon ein wenig Angsteinjagend wenn man bedenkt das ein Engel gerne tötet, dabei sind das doch so reine geschöpfte o.o Gefallene Engel gefallen mir aber eh besser.
Beim 4 Absatz hast du das Wort "egaler" verwendet hier würde ich gleichgültiger benutzen.
Wenn ich diesem Engel mit dem grinsen begegnen würde...ja was würde ich da machen...Totumkippen oder ihn umknuddeln? Ich weiß es nicht, vielleicht beides..


Zurück