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Fallen

von

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XXXVII. Dummheit

Dumm.

Ein anderes Wort fiel ihr nicht ein.

Ein Goldstück für die Katz!
 

Sie saß oder besser lag unter einer Brücke. Dort hatte sie sich vor zwei Tagen hin geflüchtet. Es hatte geregnet. Sonst war kein Unterschlupf zu finden. Na gut, sie hätte schon was gefunden, doch diese Orte, beziehungsweise die Menschen an diesen Orten, waren gefährlich.

Matt hatte ihr Vieles beigebracht. Auch wie man sich vor solchen Leuten schützte. Allerdings sah sie ein, dass sie nur bis zu einer bestimmten Anzahl von Gegnern eine Chance hatte.

Man musste immer abwägen, was besser wäre. Wenn man kämpfte, wie viele Verletzungen könnte man davon tragen, könnte man dann im Ernstfall noch abhauen oder sollte man von Anfang an die Flucht ergreifen?

Sie trug keine Art von Waffen bei sich. Musste sie in der Zentrale lassen. Wurden ihr ja abgenommen. Zu dumm.
 

Unter der Brücke war es nicht gerade sauber. Aber es war wenigstens trocken. Naja, halbwegs. Durch den Fluss, der unter der Brücke hindurch lief, hang die Feuchtigkeit unter der Betondecke. Das Wetter trug auch nicht gerade zur Gesundheit bei. Langsam stellte sich bei ihr eine Erkältung ein. Sie hoffte jedenfalls, dass es eine Erkältung war und nichts Schlimmeres, wie zum Beispiel eine Lungenentzündung. Das Kratzen im Hals fühlte sich allerdings nicht gut an.
 

So ging es auch ein paar Tage weiter. Es regnete den lieben, langen Tag. Mittlerweile hatte sie wieder Fieber bekommen. Außerdem hatte sie Probleme mit ihrem Fußgelenk. Im Dunkeln war sie auf einer nassen Treppe ausgerutscht. Die zusätzlichen Kopfschmerzen brachten sie ebenfalls um den Verstand. Wieder fiel ihr nur ein Wort ein – dumm.
 

Sie müsste dringend an ärztliche Hilfe heran kommen. Doch in ein Krankenhaus brauchte sie gar nicht erst gehen. Sie hatte keine Krankenversicherung. Jedenfalls wusste sie von keiner. Zudem würde sie Ryuzaki dann sofort finden. Oder Light. Vielleicht aber auch Matt. Würde daran auch nichts ändern, da sie dann wieder zu Ryuzaki müsste.

Vielleicht würde sie auch unter dieser Brücke verrecken. Viele Obdachlose starben um diese Jahreszeit. Ob nun an Unterkühlung, Lungenentzündung oder anderen Krankheiten.
 

Ihr Fieber stieg immer weiter an. Sie hatte noch nicht einmal Kraft um sich etwas zu essen zu besorgen. Geschweige den etwas zu trinken, was bei Fieber so notwendig war. Nach ihrer Auffassung war sie selbst zu dumm um alleine zu überleben.
 

Suru wollte ein wenig schlafen. Vielleicht würde sie danach mehr Kraft haben um sich Wasser oder ähnliches zu besorgen. Die Augen fielen ihr zu.
 

„Du hattest Recht, hier ist sie.“ schrie eine Stimme in ihrer Nähe. Sie wollte die Augen öffnen, konnte es jedoch nicht.

„Komm, schnell. Sie sieht schlimm aus.“ Eine Hand wurde ihr auf die Stirn gelegt.

Danach spürte sie Arme, die sie hochhoben und wegtrugen.

„Sei vorsichtig, Ryuzaki.“

„Als ob ich sie fallen lassen würde! Matt, jetzt hör auf zu reden und sieh zu, dass du zum Auto kommst!“
 

Ryuzaki? Hatte sie da richtig gehört?

Sie spürte eine Wärme. Der Geruch von Erdbeeren, Kaffee und Karamell stieg ihr in die Nase. Doch er musste es sein.

Sollte sie versuchen sich zu wehren und dann davon zu laufen?

Mal abgesehen davon, dass sie sich gar nicht hätte bewegen können, wollte sie es auch nicht wirklich.

Sie legte den Kopf an die vertraute Wärmequelle, bei der es sich wohl um die Brust des Schwarzhaarigen handeln musste und nickte vollkommen weg.
 

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music: Nickelback - Hero



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