Apokalypse
//Axis Powers Hetalia gehört Hidekaz Himaruya.//
//Diese Fanfic soll Episoden aus Ivans Leben vom Mongolenjoch bis zum “Blutigen Sonntag” 1905 zeigen. Der Manga-Strip zum letzten Ereignis scheint anzuzeigen, dass Ivan erst damit entgültig ins Dunkele abrutscht. Deshalb kann es sein, dass er bis dahin manchmal etwas OOC wirkt.//
Ivans (Hi)story
Apokalypse
1240
Schwarz und fett vom verbrannten Menschenfleisch stieg der Rauch in den strahlend blauen Himmel.
Kiew brannte. Kiew starb. Es würde wieder auferstehen, aber dies lag an diesem Tag noch in der Zukunft. Und die Zukunft war wie immer ein unbekanntes Land.
Das Land, über das sich der teilnahmslose Himmel wölbte, schien einem Alptraum entsprungen. Einem menschengemachten Alptraum.
Turmhohe Pyramiden aus abgeschlagenen Köpfen umgaben die brennende Stadt. Wie Schlachtereiabfälle lagen die übrigen menschlichen Überreste zwischen diesen furchtbaren „Bauwerken“. Und dabei waren die Toten noch die Glücklichen. Denn sie hatten es hinter sich, wie die Schreie derer zeigten die noch lebend in der Hand der Mongolen waren. Aber langsam wurde diese Schreie immer weniger.
Wer noch Augen hatte zum sehen, noch Ohren zu hören, wessen Verstand durch das Grauen noch nicht getrübt war, dem musste es scheinen, als sei der Tag des Gerichtes gekommen. Als habe Gott sein Gesicht von der Welt abgewandt und die Völker Gog und Magog losgelassen, damit sie die sündhafte Menschheit auslöschten.
Aber von einem Moment zum anderen endete das Gemetzel. Ein dröhnendes Signal erschallte über das Land. Es war das mächtige Horn der Goldenen Horde. Es rief das Große Heer zum sammeln. Die Mongolen ließen von ihren Opfern ab und rannten zu den Pferden. Das Große Heer zog weiter. Hier war die Arbeit getan. Unter den Hufen der tausenden und abertausenden Pferde bebte sie Erde. Sie ritten nach Westen. Sie ritten nach Europa.
Stille fiel über die Totenfelder. Unter den vielen Leichen lag auch der Körper einer jungen Frau, nackt und blutüberströmt. Sie war zwar nicht verstümmelt, aber die Wunden die sie trug, hätten für jeden Menschen den Tod bedeutet. Die junge Frau war aber kein Mensch. Sie war eine Nation. Und ihr Name war Russland.
Ruckartig richtete sie sich auf und sah benommen um sich. Ihr ganze Existenz schien nur noch aus Schmerzen und Scham zu bestehen, aber ein Gedanke brachte sie doch noch zur Besinnung: //Die Kinder! Ist den Kindern nichts passiert?//
Sie stand auf und lief torkelnd los. Sie erreichte schließlich eine Heuhaufen, der scheinbar unberührt und friedlich in all dem Chaos stand. Sie warf das Heu beiseite und legte eine Grube frei, in der zwei Kinder saßen. Zumindest sahen sie aus wie Kinder, wie ein 10-jähriger Junge und ein 3-jähriges Mädchen. In Wirklichkeit waren beide schon älter als ein Menschenalter. Aber Ivan und Natalia waren wie ihre große Schwester Yekaterina Nationen, auch wenn sie noch keinen Nationennamen trugen. Konzepte für eine Zukunft, die jetzt vielleicht niemals kommen würde.
„Ivanuschka, Nataschika, geht es euch gut?“ stammelte Yekaterina..
Ivan blinzelte. Er und Natalia hatten die ganze Zeit in der Grube im Dunklen gesessen. Jetzt schmerzte ihm die Sonne in den Augen. Er spürte wie Natalia sich an ihn klammerte und leise anfing zu weinen. Yekaterina streckte ihm ihre Hand entgegen. Er ergriff sie und sie zog ihn und Natalia aus der Grube.
Verwirrt blickte Ivan um sich. Es fiel seinem Verstand schwer, als das Grauen was er sah zu verarbeiten. Fast erschreckte ihn der Zustand seiner großen Schwester noch mehr. Er kannte Yekaterina nur wie ein Engel strahlend, in weißen Gewändern, mit einem goldenen Reif in den Haaren. Sie jetzt so zu sehen, bedeckt von Blut und Dreck war mehr als er ertragen konnte.
Er öffnete den Mund, wollte irgendein Wort des Trostes sprechen, bekam aber nur raus:
„Katja, was..... was ist denn bloß passiert?“
Yakaterina antwortete nicht. Jetzt, wo sie gesehen hatte, dass es ihren jüngeren Geschwistern gut ging, schien alle Willenskraft von ihr abzufallen. Sie sackte in sich zusammen und fing an zu schluchzen.
Ivanaber, für den die Welt keine Sinn mehr ergab, konnte nicht anders als weiterzufragen: „Katja, was ist geschehen? Katja, bitte sag es mir doch. Ich verstehe das alles nicht. Katja, warum redest du nicht mit mir. Bist du böse mit mir, habe ich irgendetwas falsch gemacht! Katja, Russland, hörst du mich? Russland, rede doch bitte mit mir!“
Unbewusst hatte Ivan angefangen, Yakaterina mit ihrem Nationennamen anzureden. Dieser Name ließ Yakaterina aufhorchen.
„Russland, bitte, wir müssen.....!“
„Nenn mich nicht so!“
„Wie? Was meinst du damit, Russ...?“
„NENN MICH NIEMALS WIEDER SO?“ schrie Yakaterina Ivan an.
„A-aber du bist doch Russla...!“
„NEIN! ICH BIN NICHT RUSSLAND! ICH BIN NICHT MEHR RUSSLAND! ICH KANN NICHT MEHR RUSSLAND SEIN! RUSSLAND.....!“ Sie blickte an sich selbst voll Ekel herab. „....Russland könnte so etwas nie passieren. Ich....ich bin nur noch Ukraine. Das Grenzland, über das die wilden Heere ziehen!“
Sie sah ihrem kleine Bruder direkt in die Augen: „Ivanuschka, du....du musst jetzt Russland sein!“
Ivan merkte wie kalte Angst sein Herz ergriff!“
Wird fortgesetzt!