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Wahnsinn hat zwei Gesichter...

von

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Ein Spiel? Oder Ernst?

*~+Naruto+~*

Grinsend und lachend raste ich durch die Gassen und Straßen Konohas. Meist bemerkten mich die Dorfbewohner nur als einen Windzug, doch manchmal hielt ich an und erfreute mich an den seltsamen zwei Sekunden der Stille, bevor mich jemand entdeckte und auf mich zeigte. Dann verschwand ich wieder und tauchte irgendwo hinein. In die Schatten, in den Alltag, oder in die Bäume des Waldes. Zwischendurch horchte ich auf Verfolger, doch noch waren alle Kilometerweit von mir entfernt.
 

Ich ließ meine Chakra Aura aufflammen, damit meine Verfolger wieder eine frische Spur bekamen. Dann löschte ich sie und lief davon. Einmal machte ich mir sogar einen Spaß daraus und lief direkt hinter einem Anbu her. Dieser bemerkte mich nicht und als ich ganz nah hinter seinem Rücken war ließ ich meine Energie aufflackern und machte ein lautes ’BUH!’. Der arme Kerl hatte sich vielleicht erschrocken!!!
 

Lachend war ich davon gerannt. Einen wütenden Anbu hinter mir her. Eine weile führte ich ihn noch an der Nase herum, bis ich mich dazu entschloss, wieder alle im Dunkel tappen zu lassen. Meine Aura erlosch und ich versteckte mich in den dichtesten Baumkronen, die ich finden konnte. Grinsend sah ich auf die hinab, die an meinem Versteck vorbei liefen. „So kriegt ihr mich nie!“, wisperte ich in den Wind und huschte davon. Mal offen über die Dächer des Dorfes, mal versteckt in den tiefsten Gassen. Der Sand, welcher sich mittlerweile fast überall auf dem Boden erstreckte machte mir das Laufen schon schwerer, denn er haftete an meinen Schuhen, als wolle er mich am Boden festkleben.
 

Na endlich wurde es ein bisschen spannender. Freudig sprang ich auf einen Baum, vergewisserte mich, das niemand in der nähe war und ließ mich dann Kopfüber an einem Ast herunter. Grinsend berührte ich mit meinem Zeigefinger den Sand und malte Muster in diesen. Aufgebracht wallte der feine Sand auf und schnappte nach meiner Hand, doch dadurch dass er nicht wusste, dass ich nicht auf dem Boden stand, schnappte er ins leere. Ich kicherte. Oh, Gaara regte sich bestimmt gerade tierisch auf! Als ich spürte, wie sich bekannte Auren näherten stoppte ich mein Spiel und schwang mich zurück auf den Ast. Grinsend lies ich meine Aura aufflackern und lockte damit meine Freunde in meine Richtung.
 

Jedoch wollte ich ein gleichberechtigtes Spiel, weswegen ich meine Aura wieder löschte und vor den dreien davon huschte. Aus der ferne hörte ich Sakura laut fluchen, während Lee mit seiner ungeheuren Geschwindigkeit seine Kreise um die Stelle zog, auf der ich eben noch gesessen hatte. Ich sprang in eine Baumkrone und beobachtete, wie er an mir vorbei rannte. Grinsend tauchte ich aus den Blättern auf und sprang hoch in die Luft. Ich setzte mich absichtlich einer solchen ’Gefahr’ aus. Schließlich waren Anbus ebenfalls in der nähe. Also würde mich eine der beiden Parteien schon noch erblicken.
 

Und derjenige durfte mich dann weiter durch die Gassen und Straßen Jagen. Die Glückliche Gewinnerin war Sakura, die mich mit einem wütenden Brüllen entdeckte. Ich grinste sie an und streckte meine Zunge heraus, bevor ich in einem weiteren Baum verschwand. „NARUTOOO!!!“, brüllte sie und metzelte alles nieder, was ihr im Weg war. Ich lachte laut auf und führte sie eine ganz schön lange weile an der Nase herum. Mittlerweile hatte sie auch schon eine ungesund rote Gesichtsfarbe und mehrere Wutadern auf der Stirn.
 

Ich sah lachend in den Himmel und bemerkte, dass die Sonne bereits unter ging. Wie lange lief ich denn schon? Ich wusste es ehrlich nicht mehr. Mich hatte eine solche Freude gepackt, die ich nur durch lautes Lachen und breites Grinsen kundgeben konnte. Es machte einen solchen Spaß, meine Freunde und Feinde gleichermaßen auf den Arm zu nehmen, dass ich immer mehr gefallen daran fand. Zu sehen, zu fühlen und zu schmecken, wie ich mit ihnen Spielen konnte! Und das Beste war, das ich der Köder war!
 

Auf einmal spürte ich, wie jemand hinter einer Ecke auf mich lauerte. Ich tat demjenigen den Gefallen und tauchte direkt vor ihm auf. „Hallo Sensei!“, sagte ich lachend und Kakashi stürzte sich auf mich. „Naruto! Bleib stehen!“, rief er und ich hüpfte und tänzelte immer wieder aus seiner Reichweite. Aber doch nah genug, dass er mich vielleicht erwischen konnte. „Haben sie gut geschlafen, Sensei?“, fragte ich lachend und er hätte beinahe meinen Arm erwischt. Hätte ich ihn nicht schnell genug weggezogen. Provozierend huschte ich nahe an ihm vorbei und präsentierte mich.
 

„Wollen sie mitspielen?“, fragte ich und er versuchte mich zu packen. Doch ich schlüpfte ihm durch die Arme und sprang auf seine Schultern. Grinsend richtete ich mich auf und stand ihm nun auf den Schultern. Ich beugte mich soweit vor, dass ich Kopfüber sein Gesicht sehen konnte. „Oder haben sie keine Lust?“, fragte ich und hüpfte mit einem Salto von seinen Schultern. Ich vollführte eine Rolle am Boden und blieb dann etwa zwei Meter von ihm entfernt stehen. „Spielen auch die anderen Senseis mit?“, fragte ich, da ich immer noch keine antwort von ihm bekommen hatte.
 

Plötzlich vernahm ich ein leises sirren und dann war mein Oberkörper von einem dünnen Stahlseil eingeschnürt. Hinter mir tauchte Asuma auf, links von mir Anko und rechts von mir Kurenai. „Das Spiel ist beendet.“, sagte Asuma hinter mir und ich grinste ihn über die Schulter hinweg an. Jeder der drei Senseis hatte ein Stahlseil in der Hand und hielt es straff gespannt. Theoretisch konnte ich mich nicht mehr bewegen. „Warum denn?“, fragte ich naiv nach und Anko zog stark an ihrem Teil des Seils. „Weil wir dich jetzt haben, du Bengel!“, sagte sie und klang dabei leicht eingeschnappt. Meine Brust wurde enger zugeschnürt und ich legte den Kopf schief.
 

„Ach, habt ihr das?“, fragte ich und Kakashi tauchte vor mir auf. „Das Spiel ist vorbei, mein Lieber.“, sagte er und ich grinste ihn an. „Legt lieber noch ein Stahlseil um mich, sonst löse ich mich vielleicht in Luft auf.“, sagte ich und Anko tat dies mit einem Elan, das sie mir beinahe den Hals zugeschnürt hätte. Sie beugte sich tief zu meinem Gesicht vor. „So, und jetzt kommst du brav mit zu Tsunade.“, knurrte sie und ich beugte mich nun meinerseits zu ihr vor. „Und was ist, wenn ich nicht will?“, fragte ich und grinste sie breit an. Eine Wutader tauchte auf ihrer Stirn auf. „Da hast du leider keinen Einfluss drauf, Kleiner!“, machte sie wütend und Kurenai zog mich leicht zu sich. Asuma achtete nur darauf, dass ich nicht nach vorne oder nach hinten abhauen konnte. „Anko, reg dich ab. Wir sollen ihn nur zu Tsunade bringen.“, machte sie und Anko schnaubte wütend. „Ich soll mich abreagieren?! Seid über drei Stunden rennen wir diesem kleinen Nichtsnutz hinterher und wofür?! Um uns blöd anmachen zu lassen, oder was?!“, rief sie beinahe und ich kicherte.
 

„Halts Maul!“, zischte sie mich an und zog grob an ihrem seil. Ich taumelte leicht zur Seite – mehr gespielt, als wirklich ernsthaft – und tat so, als würde ich nach vorne fallen. Mit einem Ruck von Asuma stand ich wieder. „Danke!“, flötete ich noch vollkommen im Hochgenuss der Freudengefühle und ließ mich nach rechts zu Kurenai fallen. Diese hielt mich an der Schulter fest und stellte mich wieder richtig hin. „Meine Güte, der Junge hat den Verstand verloren.“, murmelte Anko und ich sah sie aus dem Augenwinkel an. „Meinen sie?“, fragte ich leise und ließ mit einem mal meine Aura lichterloh aufflammen. Überrascht zuckten die vier zurück und alle Ninjas im Umkreis bekamen meinen auftritt mit. Dann erlosch meine Aura wieder.
 

„Was sollte das?!“, rief Anko aufgebracht, nachdem sie sich von ihrem schock erholt hatte und ich grinste sie an. „It’s Showtime!“, machte ich grinsend, als die ersten Anbus und meine Freunde auftauchten. „Ihr habt ihn?!“, fragte Sakura laut und Kakashi trat einen Schritt zur Seite, damit sie mich sehen konnte. Ich grinste sie breit an. „Habt ihr mich?“, fragte ich leise, als Sasuke ebenfalls auftauchte. Ich grinste ihn verschwörerisch an. Er bemerkte meinen Blick. „Passt auf!“, rief er, doch da war es schon zu spät. Ich schoss all mein Chakra aus meinen Fußsohlen in die Erde und versank in dieser, als würde ich auf Wasser stehen.
 

Vor schreck ließen die Senseis die Stahlseile los und ich versank in der dunklen tiefen Erde. Somit war ich wieder einmal entkommen. Das einzigste Problem war, dass ich diese Technik nur einmal angewandt hatte und somit noch nicht besonders geübt war. Außerdem schnitten die Seile durch meine Aktion nun tief in meine Haut und hinderten mich daran meine Arme zu bewegen. Trotzdem schaffte ich es ein paar Meter zur Seite, während über mir die Auren der anderen wild hin und her liefen.
 

Grinsend hielt ich in der wabernden Erde um mich herum an, orientierte mich an den anderen und konzentrierte Chakra um dann wie aus Wasser aufzutauchen. Prustend kam ich an die frische Luft und kletterte ohne Hände aus der Erde. „Da ist er!“, rief einer und ich wandte mich grinsend um. Meine Haare waren staubig und meine Klamotten verdreckt, aber ich war frei! Anbus stürmten auf mich zu, weswegen ich aufsprang und davon huschte. Tief in den Wald und ohne ein Zeichen meiner Aura.
 

*~+Sasuke+~*

„Na ganz TOLL!!!“, rief ich und stampfte auf. Mittlerweile brodelte die Wut in mir wie ein Vulkan der nur darauf wartete ein Ventil zu finden. „Könnt ihr nicht aufpassen?!“, schnauzte ich die am Boden sitzenden Senseis an und rannte hinter Naruto her. Meine Güte, konnten nicht einmal die Senseis einen Durchgeknallten, hyperaktiven Blondschopf dabehalten, wo sie ihn schon einmal festgeschnürt hatten?!
 

Nein, anscheinend nicht! Schnaubend verfolgte ich die Anbus und holte schnell auf. Oh nein, ICH würde ihn finden und zu mir bringen! Dort wäre er wieder unter meinem Schutz und dann konnten die Anbus sehen, wen sie in ihre kalten Kerker werfen würden!!! Rasch hatte ich zum Anführer aufgeschlossen und lieferte mir ein Kopf an Kopf rennen mit ihm. Auf einmal jedoch erlosch Narutos Aura wieder so abrupt, dass ich abstoppte. Die Anbus jedoch glaubten wohl immer noch zu wissen, wo sie hin mussten und liefen einfach an mir vorbei.
 

Nur der Anführer sah sich kurz nach mir um. Ich allerdings glaubte, dass Naruto in diesem Moment wahrscheinlich gerade uns entgegenkam. Dies hatte ich schon mehrere male miterlebt und immer wieder war er mir trotzdem entwischt. Diesmal wollte ich ihn bekommen. Diesmal würde ich ihn kriegen, komme was da wolle!!! Also stellte ich mich nahe an einen Baum, hockte mich hin und lauschte in den Wind. Alles war ruhig. Nur der Wind, der durch die Blätter der Bäume brauste und sie zum Rascheln brachte. Auf einmal war da eine Unregelmäßigkeit in der art, wie die Bäume raschelten. Dann jedoch stoppte diese Unregelmäßigkeit und alles klang wieder, wie vorher. Nur dieses leise rascheln der Büsche um mich herum war anders.
 

Das schleichen der Blätter, dieses fast lautlose knacken der Äste, wenn sie sich durch ein fremdes Gewicht durch bogen. Er war da. Ich sah mich wachsam um und aktivierte mein Sharingan. Doch auf einmal verstummten der Wind und das Knacksen der Äste. Alles war Windstill. Kein Geräusch hallte durch den Wald. Auf einmal hörte ich ein leises sirren. Wie, wenn ein Faden sich um etwas wickelte. Mein Kopf ruckte herum und ich raste aus der Hocke auf die Geräuschquelle zu. Auf einmal tauchten blonde Haare vor mir auf.
 

Ich entdeckte Naruto, welcher noch immer von den Stahlseilen eingeschnürt vor mir stand. Ich wollte ihn packen, doch er wich mir aus und grinste mich an. „Daneben!“, rief er und streckte mir die Zunge heraus. Aufgebracht versuchte ich ihn wieder zu packen, doch immer wieder wich er mir aus. Und das, obwohl ER derjenige war, der sich kaum bewegen konnte!!!
 

„Halt endlich still!“, rief ich aufgebracht und sprang ihn an, doch er wich mir wieder aufs Neue aus. „Warum denn?“, fragte er Naiverweise nach und tänzelte um mich herum. Wütend sah ich ihn an und blieb stehen. Tief holte ich Luft. Dieses ganze hin und her Gerenne brachte gar nichts! Ich zwang mich zur Ruhe und Naruto sah mich abwartend an. Aber weiterhin mit diesem grinsen. Außerdem bemerkte ich, wie er seine Arme leicht bewegte. Er versuchte also immer noch frei zu kommen.
 

Ein wenig beruhigt tat ich einen Schritt auf ihn zu. „Was hast du dir von dieser Hetzjagd erhofft?“, fragte ich betont ruhig und Naruto grinste. „Wer sagt, dass ich mir irgendetwas erhofft habe?“, fragte er und ich schnaubte entnervt. „Lüg mich nicht an!“, machte ich schnaubend und sein grinsen wurde breiter. ’Ich weiß was, was du nicht weißt’ sagte es und ich spürte wieder Wut in mir hochsteigen. Was erlaubte sich dieser blonde Knirps eigentlich?! Hetzte das halbe Dorf gegen sich selbst auf und wagte es dann noch frech zu werden?! Wütend wollte ich gerade losschimpfen, als plötzlich etwas auf uns zugeschossen kam.
 

Naruto sprang zur Seite und ich entdeckte ein Kunai an der Stelle, wo er eben noch gestanden hatte. Jetzt lehnte er nahe an einem großen Baum und sah mit einem abwartenden grinsen in die Richtung, aus der der Wurf kam. Drei Anbus lösten sich aus den Baumwipfeln und rasten auf den blonden zu. Dieser sprang ihnen aus dem Weg, tänzelte jedoch um den Stamm und lehnte sich von der anderen Seite dagegen. Warum er nicht abhaute, war mir ein Rätsel... Auf einmal huschten die drei Anbus auseinander und ich hörte ein leises zischen.
 

Ich riss die Augen auf und sprang weit weg. Einer der Anbus hatte tatsächlich eine Bombe gezündet und warf diese auf den Baum, hinter welchem Naruto stand. „Naruto!“, rief ich warnend und dieser trat hinter dem Baum hervor. Sein Grinsen war noch immer da, doch sein Blick war drohend und diabolisch. Warum sprang er nicht weg?! Die Bombe kam nur knapp neben dem Baum auf und explodierte sofort. Der durch die Druckwelle ausgelöste Windstoß erreichte sogar mich zwei Bäume weiter. Ich hob die Arme und versuchte trotzdem zu Naruto zu schauen. Dieser war durch die Wucht direkt in seiner nähe zur Seite geschleudert worden, lag jedoch nur wenige Meter vom Baum entfernt.
 

Dort, wo die Bombe eingeschlagen hatte klaffte ein tiefes Loch und ein teil des Wurzelgestrüppes war entblößt. Außerdem hing der Baum schon ziemlich schief über dem klaffenden Loch im Boden.
 

„Naruto!“, rief ich wieder, nachdem er sich aufrappelte - immer noch zugeschnürt – und sich nicht von der Stelle bewegte. Auf die Entfernung hin sah ich, wie er schwer atmete, jedoch seinen herausfordernden Blick über die drei Anbus wandern ließ. Ich wandte mich ebenfalls an diese. „Hört auf!“, rief ich, doch da hatte einer der drei wieder eine Bombe angezündet und warf diese in hohem Bogen in Richtung des blonden. Fassungslos folgten meine Augen dem unscheinbaren Ding mit der Zündschnur.
 

„Naruto! Verschwinde da!“, schaffte ich es noch zu rufen und er sprang tatsächlich zur Seite. Jedoch nicht etwa weg vom Baum, sondern näher an diesen. „Was machst du-“, wollte ich rufen, als die Bombe dieses mal direkt vor dem Baum explodierte und dabei einen tiefen Krater in den Boden riss. Wieder erreichte mich die Druckwelle und ich riss die Arme hoch. Nach Sekunden war der Wind wieder verebbt und ich sah, wie Naruto ein wenig vom Baum weg sprang.
 

Dieser kippte nämlich bereits und entwurzelte sich von selbst. Knirschend und Knackend bewegte sich der alte Baum auf das große fast drei Meter tiefe Loch zu. Erleichtert, dass Naruto nicht getroffen worden war sah ich zu diesem. Doch was ich sah erleichterte mich keineswegs, denn der blonde stemmte sich gegen etwas und warf den Kopf hin und her. In der Abenddämmerung konnte ich zwar nicht viel erkennen, doch ich glaubte ein feines Stahlseil aufblitzen zu sehen, welches um den Hals Narutos lag.
 

Wie ein Hund, der gegen eine Leine ankämpfte stemmte er sich gegen den zog, doch er hatte keine Chance. Der Baum riss ihn mit und er stolperte mehr oder weniger hilflos vorwärts. Ich sprang von meinem Baum und rannte auf ihn zu. „Naruto!“, rief ich und er sah auf. Er atmete nun noch schwerer und ich entdeckte einzelne Blutrinnsale an seinem Hals. Tief schnitt ihn das Seil in den Hals und auch – nachdem ich jetzt seinen Körper genauer betrachtete – die Seile um seine Brust hatten bereits tiefe Schnitte hinterlassen.
 

Ich zückte ein Kunai und erreichte ihn gerade dann, als er Kopfüber mit dem Baum in das Loch fiel. Ich sprang ihm nach und schnitt im Fall das Seil durch. Rasch packte ich ihn und landete mit Naruto im Arm auf dem eingestürzten Baum. Ich hörte ihn hastig nach Luft schnappen, weswegen ich ihn ablegte und seinen Hals betrachtete. Das Seil hatte sich wirklich tief in die Haut eingekerbt. Behutsam löste ich es und warf es dann zur Seite. Er holte tief Luft und stieß sie seufzend wieder aus.
 

Dann schnitt ich auch die anderen Seile durch und richtete ihn auf. Keuchend holt er Luft und sah mit leicht verschwommenem Blick um sich. „Das war knapp!“, sagte ich mit einem strafenden Blick und er lachte auf. „Schade...“, röchelte er und ich verpasste ihm aus einem reinen Reflex, den seine Worte ausgelöst hatten, heraus eine Ohrfeige. Sein Kopf fiel zur Seite und auf einmal zitterte sein Körper. Sofort überkamen mich Schuldgefühle, doch ich fand, dass er diese Ohrfeige sehr wohl verdient hatte. Das letzte was ich von ihm hören wollte waren bedauernde Worte über seinen verhinderten Tod. Ich drückte ihn an mich und hörte seinen hektischen Atem an meinem Ohr.
 

„Sag das nie wieder!“, machte ich finster und spürte sein Herz, welches unnatürlich hart gegen seine Rippen schlug. „Sag das NIE wieder!“, wiederholte ich mit Nachdruck und auf einmal hörte er auf zu zittern. Sein Atem beruhigte sich. Doch sein Herz schlug immer noch wie der Flügelschlag eines Schmetterlings. Warum war er nur so aufgeregt?!
 

*~+Kakashi+~*

„Was ist da los?!“, rief Kurenai und sprang auf. Wir hatten gerade eine Explosion vernommen und Anko sprang ebenfalls auf. „Ich wette, das war dieser Knirps!!!“, rief sie wütend und Asuma zündete sich eine Zigarette an. „Beruhig dich, Anko...“, meinte er ruhig, obwohl seine Augen mir verrieten, dass er sich Sorgen machte. „Wir schauen einfach nach.“, sagte ich und lief los. Die anderen waren schon lange in diese Richtung aufgebrochen und versuchten hinter Naruto herzuhetzen, doch wir bevorzugten die Variante ’Warten und Fangen’. Ich war schon halb im Wald, als mich plötzlich eine Bewegung zwischen den Bäumen anhalten ließ.
 

Blonde Haare, zierliche Gestalt.
 

„Wartet!“, rief eine helle Stimme und ich wandte mich der Gestalt zu, welche halb von einem großen Baum versteckt wurde. Blonde wilde Haare und der Orangene Trainingsanzug wirkten so vertraut und doch war dieses junge Ich Narutos so unheimlich weit in die Erinnerung gerückt. Überrascht sah ich den kleinen Naruto an, welcher ein trauriges Gesicht machte. Anko und Kurenai schnappten nach Luft, während Asuma die Zigarette aus dem Mund fiel. Wir hatten alle zur Selben Zeit gemerkt, dass wir keinesfalls einen Doppelgänger vor uns hatten.
 

„Was zum...?“, machte Anko und ich schüttelte den Kopf. „Naruto?“, fragte Kurenai und der kleine trat hinter dem Baum hervor. Er hatte wieder keine Schuhe an, so wie zuletzt im Wohnzimmer Sasukes. Er sah sich besorgt um. Dann erst wandte er sich an mich. „Ihr dürft ihm nicht wehtun!“, sagte er flehend und ich trat einen Schritt auf den blonden zu. Was meinte er damit? „Wir tun doch keinem weh...“, begann ich doch Naruto sah mich zweifelnd und ein stück weit verzweifelt an. „Doch... ich weiß es. Ihr werdet ihm wehtun. Ihr dürft ihm nicht wehtun!“, rief er und Anko trat einen drohenden Schritt vor. „Was soll das ganze hier?!“, rief sie verwirrt und der kleine Naruto zuckte zurück.
 

Er sah mich flehend an. „Anko...“, sagte ich leise und sie sah mich aufgebracht an. „Halt dich zurück...“, wisperte ich und sie schnaubte frustriert, wurde jedoch von Asuma zurück gehalten. Ich wandte mich an Naruto. „Wem dürfen wir nicht wehtun?“, fragte ich, woraufhin er sich an den Kopf griff und die Augen zukniff. „Ihr dürft ihm nicht wehtun!“, rief er und klang dabei den Tränen nahe. Ich kam gebeugt auf den kleinen zu und kniete mich vor ihm nieder. „Hey...“, machte ich leise und er sah mich verzweifelt an. „Er tut das alles doch nur für mich!“, rief er und in seinen Augen spiegelte sich eine solche Trauer, das mir beinahe schlecht wurde.
 

„Wer? Wer tut alles für dich?“, fragte ich leise und er kniff wieder die Augen zu. „Er hält das nicht mehr aus!“, rief er und ich streckte die Arme vorsichtig nach ihm aus. Als ich ihn ganz sanft an den Armen berührte spürte ich seine wärme. Er sah auf und nun liefen ihm Tränen über sein Gesicht. „Tut ihm nicht weh. Lasst ihm Zeit...“, wimmerte er und ich sah ihn beruhigend an. „Ist ja gut...“, flüsterte ich leise und er schluchzte auf. Auf einmal explodierte wieder etwas in der ferne und ich sah auf. „Kakashi!“, rief Kurenai warnend und ich sah wieder zu der stelle, wo vorhin noch Naruto gestanden hatte.
 

Jetzt war er weg. Nur die feuchten Spuren in der Erde zeugten von seinen Tränen und das leicht zerdrückte Gras von seinen nackten Füßen. „Was zum Teufel...?“, machte Anko und riss sich von Asuma los. „Was wird hier gespielt?!“, fauchte sie und ich stand auf. „Ihr habt es gehört.“, sagte ich und rannte los. Stolpernd folgten mir die anderen, da sie von diesem Erlebnis noch recht verwirrt waren. „Was haben wir gehört?“, fragte Kurenai und Anko kam angebraust. „Wir haben nur eine kleine Imitation Narutos gesehen, die irgendwas gewimmert hat! Wir haben nichts gehört!!!“, fauchte sie und ich blieb stehen. Sofort blieben die anderen ebenfalls stehen. Ich sah Anko tief in die Augen.
 

„Glaubst du das wirklich?“, fragte ich ernst und sie brauste wieder auf. „Ich weiß nicht mehr, was ich glauben soll!!! Die einen sagen, er ist verwirrt, die anderen sagen er ist durchgeknallt und er selbst führt sich auf, wie ein Wahnsinniger!“, machte sie und gestikulierte wild mit den Armen. Ich hielt ihre Arme fest. „Das, was wir gesehen haben, war Naruto. Er war echt.“, sagte ich und sie nickte erschöpft.
 

„Und jetzt müssen wir herauskriegen, wen er gemeint hat.“, fügte ich noch an und ließ sie los. Sie nickte wieder und griff sich an den Kopf. „Ich hab Kopfschmerzen...“, klagte sie und Asuma klopfte ihr auf die Schulter. „Die haben wir alle.“, meinte er und ohne weitere Worte zu verlieren rannten wir zu der Explosionsstelle.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2011-05-01T20:04:39+00:00 01.05.2011 22:04
Hammer Kapi^^


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