Zum Inhalt der Seite

Liebe auf den ersten Biss!

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Neuigkeiten!

Am nächsten Morgen saßen Kaien, Zero und auch Shizuka mit dem Jungen auf ihren Schoß im Esszimmer und frühstückten zusammen. Shizuka's Gedanken waren noch bei der letzten Nacht, denn nachdem der Kleine auf ihrem Schoß eingeschlafen war, hatte sie ihn in ihr altes Zimmer gebracht und dort aufs Bett gelegt. Danach war sie wieder zu Zero gegangen und hatte eigentlich schlafen wollen, hätte ihr Freund nicht plötzlich nach seiner Waffe gezogen und diese auf den Jungen gezielt, welcher ängstlich vor ihrem Bett gestanden war und scheinbar etwas gewollt hatte.
 

Dunkel erinnerte sich die Langhaarige, dass sie Zero die Waffe entwendet hatte. Und dann? Shizuka wusste es nicht mehr, aber sie ging einfach mal davon aus, dass ihr Freund den Jungen zu ihnen ins Bett gelassen haben musste, denn heute Morgen, als sie aufgewacht war, hatte der Kleine zwischen ihr und Zero gelegen. Vermutlich hatte er einfach nur Angst gehabt, allein in einem ihm unbekannten Zimmer zu sein, oder? Ja, diese Vermutung war einfach die Logischte, welche ihr einfiel.
 

"Und er spricht kein Wort?" fragte Kaien leise und begutachtete den Jungen, welcher langsam ein Marmeladenbrötchen aß. Zero schüttelte seinen Kopf, denn selbst gestern Nacht hatte er es noch mal versucht. Sicher, der Kleine hatte Angst gehabt und nur deswegen hatte er ihn zu sich und Shizuka ins Bett gelassen. Er wusste, Shizuka hätte sowieso nichts dagegen gehabt und sie hatte den Kleinen eh schon ins Herz geschlossen, obwohl er doch auch ein grausamer Vampir sein konnte.
 

"Entschuldige, wir haben uns noch gar nicht vorgestellt, Kleiner" lächelte Shizuka lieblich und holte tief Luft. "Also, mein Freund neben mir heißt Zero Kiryuu und der nette Herr dort ist Kaien Kurosu, der Direktor dieser Schule, in der du dich befindest". Der Junge folgte ihrem Finger und nickte verstehend, während er weiterhin sein Brötchen verspeiste. "Und ich heiße Shizuka Sato" endete ihre Erklärung und grinste den Jungen auf ihrem Schoß an. Langsam musste er doch mal etwas sagen, oder? Sie kümmerte sich so lieb um den Kleinen und trotz allem schwieg er eisern. Warum nur?
 

Plötzlich regte sich der Braunhaarige und erhob seinen rechten Zeigefinger, mit welchen er auf sich selbst zeigte. "Keito Tsuki". Mehr kam nicht über seine Lippen, aber immerhin hatte er endlich etwas gesagt. Keito Tsuki? Ein toller Name und vielleicht ließ sich damit auch was anfangen? Vielleicht konnten sie nun herausfinden, wo sich seine Familie aufhielt? Ja, vielleicht, aber Shizuka war sich nicht sicher.
 

"Keito... Ein schöner Name" lächelte sie den Braunhaarigen an und blickte im nächsten Moment zu Zero, welcher in Gedanken zu sein schien. Als sie dann zu Direktor Kurosu blickte, sah sie verwundert drein, da er sich erhob und Anstalten machte, dass Esszimmer zu verlassen. "Ich werde Nachforschungen anstellen... Ach, noch was... Hier, der ist heute Morgen angekommen". Fast hätte Kaien diese Nachricht vergessen, welche heute Morgen für Shizuka und Zero angekommen war. Es stand zwar kein Absender drauf, aber er ahnte, wer ihnen eine Nachricht zukommen ließ. So viele Dinge passierten im Moment, da konnte man schon mal was vergessen, oder? Den Brief an Shizuka reichend, verließ er schließlich das Esszimmer, nur um in sein Büro zu gehen.
 

"Ein Brief für uns?" fragte Shizuka leise und öffnete den Umschlag. Den Brief entfaltend, begann sie die wenigen Zeilen zu lesen, wurde jedoch bei der Hälfte unterbrochen. "Deswegen rieche ich Aidou schon die ganze Zeit..." murmelte Zero und rückte mit seinen Stuhl näher. Wenn Aidou ihnen eine Nachricht zukommen ließ, dann hatte er mit Sicherheit schon etwas herausgefunden, oder? Ja, mit Sicherheit, nur stellte sich dem Silberhaarigen die Frage, ob seine Informationen auch brauchbar waren. "Ja, hier unten steht auch sein Name... Ich lese vor, okay?".
 

"Liebste Shizuka,

Ich befinde mich bereits im Haus der Itukara's. Mira Itukara ist die Frau, die das gleiche Schicksal mit dir teilt. Sie sagte, es gäbe eine dritte Möglichkeit, um dein Schicksal abzuwenden, aber für sie war es damals zu spät gewesen. Der Grund, sie hatte bereits zuviel Vampirblut zu sich genommen und wäre auch beinahe in ihre Welt zurückgekehrt, hätte Haruka Kuran sie nicht rechtzeitig verwandelt. Ihr Mann, Hojuko Itukara, den habe ich schon einige Male auf Vampirfeiern gesehen, daher war mir auch Mira ein bekanntes Gesicht. Ich bin mir sicher, dass Kaname deswegen von ihrem Schicksal erzählte und dir nun auch helfen will, obwohl er sich dem Vampirsenat in den Weg stellt. Mira sagte, der Vampirsenat hätte alles dafür getan, um sie aus dem Weg zu räumen, aber... Ach, was schreibe ich hier eigentlich? Ich möchte euch nur mitteilen, dass ich mich nun auf dem Weg machen werde, um euch die Möglichkeit zu erklären. Glaubt mir, dass wird ein sehr großer Schritt und ich bitte dich, Shizuka und auch dich, Zero, euch schon mal Gedanken zu machen, wie groß eure Liebe zueinander ist.

Ich werde in einem Tag wieder bei euch sein und bis dahin macht euch genügend Gedanken über das, was ich euch in diesem Brief mitgeteilt habe.

Hanabusa Aidou".
 

"Ein großer Schritt, wie meint er das denn? Wieso hat er uns diese Möglichkeit nicht beschrieben? Und was soll das heißen, wir sollen uns Gedanken dazu machen, wie groß unsere Liebe zueinander ist?" fragte Shizuka und legte den Brief auf den Tisch. Super, dass warf nun Fragen auf, auf welche sie nicht mal Antworten fand. War ja alles schön und gut und sie war Hanabusa auch dankbar, dass er eine Lösung gefunden hatte, aber hätte er ihnen nicht schreiben können, wie diese Möglichkeit aussah?
 

Zero sagte dazu nichts, denn er wusste nicht, ob er überhaupt etwas dazu sagen sollte. Wie groß ihre Liebe zueinander im Moment war? Gute Frage, aber Zero würde alles dafür tun, um seine Freundin hier halten zu können. Reichte diese Tatsache nicht aus, um seine aufrichtige Liebe zu beweisen? Nun, vielleicht wollte Aidou auch nur testen, wie weit sie gehen würden, oder? Ja, es klang sehr danach, aber trotzdem hätte er nun gern gewusst, wie diese dritte Möglichkeit aussah.
 

"Was meinst du, Zero?". Fragend blickte Shizuka ihren Freund an, welcher ein leises Seufzen verlauten ließ. "Ich weiß nicht... Ich weiß nur, dass ich alles tun werde, damit du bei mir bleibst. Das soll Beweis genug sein, um dir meine Liebe zu erklären". Auf Shizuka's Lippen erschien ein kleines Lächeln, während sich ihre Wangen rötlich verfärbten. Wie lieb von Zero, ihr so etwas zu sagen. Diese Worte erwärmten ihr Herz und ließen es um einige Takte schneller schlagen, als zuvor noch.
 

"Zero... Ich...". Bevor Shizuka ihren Satz beenden konnte, spürte sie eine starke Umklammerung und sah augenblicklich an sich hinunter. Was hatte Keito denn? Wieso klammerte er sich nun so stark an ihr Shirt fest und zitterte? "Hey, was hast du denn, Keito? Alles in Ordnung?" wollte sie wissen und sah kurz zu Zero, welcher nun auch ein fragendes Gesicht zog.
 

"Mama... Ich will zu meiner Mama" murmelte der Kleine, ehe etliche Tränen über seine Wangen liefen und er aus traurigen Augen zur Langhaarigen aufblickte. Shizuka's Herz verkrampfte sich sofort, da sie es noch nie hatte leiden können, wenn eine Person vor ihr litt. Ihre Arme schlossen den Jungen sofort in eine tiefe Umarmung, während sie ihn ein wenig wiegte, damit er aufhörte zu weinen.
 

"Wo ist deine Mutter? Lebt sie in der Vorstadt?". Sofort sah die Langhaarige zu ihrem Freund, welcher nun diese Fragen stellte. Nun, vielleicht sagte der Kleine in ihren Armen nun endlich, woher er kam und warum er mitten in der Nacht auf dem Schulgelände gewesen war. "Meine Mama ist jetzt im Vampirhimmel bei Papa" gab Keito schluchzend von sich und blickte zu Zero rüber, dessen Miene traurig wurde. Im Vampirhimmel? War sie vielleicht vor kurzem verstorben und hatte ihren Sohn zurückgelassen?
 

"Im Vampirhimmel? Heißt das, dass sie...". "Und wieso warst du auf dem Schulgelände? Erzähl uns bitte alles, woran du dich noch erinnern kannst, Kleiner". Shizuka seufzte, da Zero wirklich viele Fragen stellte, aber vielleicht war es auch gut so, dass er sie unterbrochen hatte. Sie hatte doch ebenfalls so viele Fragen und würde alles tun, um Keito zu helfen. Er schien nun ganz allein zu sein und mit diesem Wissen würde Shizuka ihn nicht auf die Straße setzen. Nein, bestimmt würde der Direktor ihr zustimmen, dass der Junge hier bei ihnen bleiben könnte, oder?
 

"Mein Papa ist schon lange tot, aber meine Mama war ja da und hat immer auf mich aufgepasst. Da war noch ein Mensch, der immer zu uns kam und sich auch um mich gekümmert hat, aber gestern Abend, da war er ganz anders...". Anders, fragte sich Zero und rückte noch ein Stück näher. Shizuka blieb die Luft weg und hart schluckte sie, als sich wieder böse Fantasien in ihrem Kopf bildeten. Was war da nur passiert? Hatte der Junge vielleicht etwas gesehen, was er vielleicht nicht hatte sehen dürfen?
 

"Der Mann hat die Wahrheit über Mama und mich herausgefunden und hat dann Mama umgebracht. Ich hab alles gesehen und wollte dann weglaufen, aber er hat mich festgehalten und dann hab ich ihn gebissen. Mama hat immer gesagt, wenn ihr was passieren sollte, dann soll ich zur Schule laufen. Sie sagte, hier wäre ein netter Mann, der sich dann um mich kümmern würde... Meine Mama... Warum hat der Mann das gemacht? Wir haben ihm doch nichts getan, oder?". Keito klang total verzweifelt und sah noch immer aus traurigen Augen zu Shizuka und Zero auf. Er wusste scheinbar nicht, was er falsch gemacht haben soll, oder?
 

"Ich denke nicht, dass der Typ ein Vampirjäger war, sonst hätte er kurzen Prozess gemacht... Ich werde mir trotzdem sein Zuhause ansehen, Shizuka. Vielleicht finde ich Hinweise auf den Mann, der das zu verantworten hat". Irrte sich Shizuka, oder hängte sich Zero nun wirklich rein? Er klang beinahe so, als sei er wütend darüber, dass eine Frau ermordet worden war. Trotz der Tatsache, dass sie mal ein Vampir gewesen war, oder? Schließlich nickte die Kleine ihrem Freund zu, denn auch sie mochte gern die Wahrheit erfahren.
 

"Keito, mach dir keine Sorgen, okay? Wir werden dir helfen und den Mörder deiner Mama finden. Sagst du uns, wo du wohnst?". Keito nickte und endlich erschien ein kleines Lächeln auf seinen Lippen. Das erste Mal, dachte sich Shizuka und sie konnte nicht anders, als ebenfalls ein Lächeln aufzusetzen. Wie süß der Junge doch war. Wie konnte man nur so grausam sein und eine Frau einfach umbringen? Sicher, sie war ein Vampir gewesen, aber deswegen direkt einen Mord begehen? Scheinbar war sie auch ein ganz normaler Vampir gewesen, oder? Wäre sie ein Level E gewesen, hätte es Shizuka nachvollziehen können, aber so?
 

"Mein Zuhause liegt neben einem Café in einer Seitenstraße. Da, wo ganz viele Fenster kaputt sind. Der Mann hat alle Fenster kaputt gemacht". Shizuka blickte zu Zero rüber, welcher dazu nickte. Er wusste, wo genau der Kleine meinte und würde sich auch gleich auf dem Weg machen. Langsam erhob er sich, spürte im nächsten Moment eine Hand um sein Handgelenk, welche ihn eisern festhielt. "Hey, ich möchte mitkommen und jetzt komm mir nicht mit der Ausrede, dass ich nicht darf. Ich habe auch Rechte und lasse mich hier nicht einsperren".
 

Wenig später standen Shizuka und Zero schon in der Vorstadt, da der Silberhaarige seine Freundin nicht davon hatte abhalten können, nicht doch im Internat zu bleiben. Keito hatten sie so lange in Kaien's Obhut gelassen, denn sie wussten, dass er sich um kleine Kinder besonders gern kümmerte. Es kam ihnen gelegen, denn der Junge musste nicht noch mal dorthin zurück, wo ein Gewaltverbrechen stattgefunden war. Hoffentlich fanden sie auch brauchbare Hinweise und vielleicht sogar den Mörder. Nur, was dann? Der Typ schien zu wissen, dass es Vampire gab und so einen konnten sie unmöglich der Polizei übergeben, oder?
 

"Was werden wir machen, wenn wir den Mörder tatsächlich finden? Ich meine, er scheint zu wissen, dass es Vampire gibt und so einen Typen können wir unmöglich der Polizei übergeben, nicht wahr? Die Existenz der Vampire würde in Gefahr geraten und eine Panik würde dann unvermeidbar sein". Zero nickte dem zu, denn Shizuka hatte Recht, was dies anbelangte. Nun, da gab es nur eine Lösung und diese würden sie wohl auch nutzen, wenn sie den Täter überhaupt noch fanden.
 

"Aidou wird sein Wissen löschen, wenn wir den Typ finden. Uns bleibt keine andere Wahl, denn ich bin nicht scharf drauf, von Menschen gejagt zu werden. Nicht nur, dass allgemeine Panik ausbrechen würde... Ein Krieg bestände uns bevor und darauf kann ich wirklich verzichten". Wohl wahr, musste sich die Langhaarige eingestehen und lief dem Silberhaarigen hinterher. Krieg, dachte sie insgeheim. Noch nie war sie im Krieg gewesen und wenn sie ehrlich mit sich war, konnte sie auch darauf gut verzichten. Also mussten sie den Mann finden und sein Wissen aus seinem Gedächtnis löschen. Andernfalls hätten sie dann bald keine Chance mehr, dieses Geheimnis zu wahren, welches doch schon seit Urzeiten bestand.
 

Schließlich erreichten sie die Seitengasse und besahen sich die Wohnung, welche ziemlich gut erkennbar war. Keito hatte Recht, denn alle Fenster waren zerschlagen worden und wenn man genauer hinsah, dann konnte man sogar die Anzeichen eines Kampfes sehen. Ja, hier waren sie richtig und ehe sich Shizuka versah, trat der Silberhaarige in die offene Tür ein, welche nur noch notgedrungen in den Angeln hang.
 

"Jessy, bleib dicht an meiner Seite... Ich kann Vampirblut und Menschenblut riechen" warnte Zero und ergriff die Hand seiner Freundin, welche dazu nickte, da sie ebenfalls die Gerüche wahrnehmen konnte. Natürlich konnten sie Vampirblut wittern, da Keito doch gemeint hatte, dass seine Mutter hier umgebracht worden sei. Nur, zu wem konnten sie das Menschenblut zuordnen? Konnte es vielleicht sein? Nein, sicherlich nicht, oder? Verwirrt schüttelte Shizuka ihren Kopf, sah sich erneut in der unordentlichen Wohnung um, ehe ihr die Luft im Halse steckenblieb.
 

Neben einer jungen und doch sehr schönen Frau, lag ein junger Mann, in dessen Brust ein Messer steckte. Sein Gesicht spiegelte Wut und Hass, aber auch viel Liebe wieder, was die Kleine verunsicherte. Deswegen konnten sie also den Gruch von Menschenblut wahrnehmen, oder? Konnte es sein, dass es der Mann war, nachdem sie suchten? Zero trat näher an die beiden Leichen, ging in die Knie und begutachtete die Wunden, um die Todesursache feststellen zu können.
 

"Keito's Mutter wurde erstochen, aber da Vampire dadurch nicht unbedingt sterben, muss er sie erwürgt haben... Sieh mal, an ihrem Hals sind etliche Würgemale..." erklärte Zero, sah hinter sich zu Shizuka, welche sich bei einem Tisch abstützte und nach Atem rang. Es ging ihr nicht gut, da der Geruch von Menschenblut in der Luft lag. Vermutlich konnten sie nicht lange hier bleiben, wie es schien, weswegen sich der Silberhaarige an den Mann richtete. "Und der Typ scheint sich nach ihrem Tod selbst umgebracht zu haben. So, wie ich die Sache sehe, scheint er Keito's Mutter geliebt zu haben und kam mit der Wahrheit nicht klar. Demnach müssen wir uns keine Sorgen darum machen, dass Panik in der Gesellschaft ausbricht".
 

Shizuka nickte diesen Tatsachen zu, ehe sie in die Knie ging und hastig atmete. Es war nicht nur das Menschenblut, welches ihr zu schaffen machte. Nein, deutlich konnte sie das Vampirblut riechen, welches ihre Sehnsucht erweckte. "Ich muss hier raus, bevor ich...". Shizuka stockte, ehe sie würgend ihren Kopf senkte und unsicher einen kurzen Blick zu Zero warf, welcher sich erhob und seufzte. "Ich bringe dich zurück und dann kriegst du Blut, in Ordnung?". Mehr konnte er im Moment nicht tun, denn er wusste, sie verlangte danach, auch wenn die Abstände mittlerweile wirklich kurz wurden. Zero hoffte nur, dass Aidou nicht zu spät kam und sie diese dritte Möglichkeit noch in Betracht ziehen konnten.
 

Sanft wurde Shizuka auf Zero's Armen gehoben, wurde besorgt gemustert, ehe sich ihre Finger in seinem Jackett verkrallten. Fest kniff Shizuka ihre Augen zusammen, versuchte dieses unbändige Verlangen im Keim zu ersticken, doch wollte es ihr einfach nicht gelingen. Kaname hatte damit Recht, dass dieses Verlangen einem in den Wahnsinn trieb, wenn man es nicht stillte. Und trotzdem musste es eine Lösung geben, um dem Durst zu entrinnen. Außerdem wusste die Langhaarige nicht, wie viel Vampirblut sie noch brauchte, um in ihre Welt zurückkehren zu müssen. Dass sie das nicht wollte, stand außer Frage, aber je mehr sie nach Blut dürstete, desto eher ergab sich dieses Schicksal, in welches sie unweigerlich gezwungen werden würde.
 

"Halte noch ein paar Minuten durch, dann kriegst du mein Blut, Jessy..." murmelte Zero leise, während er mit Shizuka die Wohnung verließ und mit ihr auf die Straße trat. Ihre Finger verkrallten sich noch mehr in seinem Jackett und Zero wusste nicht, ob sie diesem Verlangen noch länger widerstehen konnte. Nicht, dass sie ihn auf offener Straße biss, weil sie nicht mehr anders konnte? Er müsse sich demnach beeilen und ein ruhiges Plätzchen suchen.
 

"Ich will nicht mehr... Ich darf nicht mehr, sonst...". "Beruhige dich. Es ist auch nicht gerade leicht für mich, aber wenn du dieses Verlangen unterdrückst, dann wirst du wahnsinnig und unbeherrscht. Erinnere dich daran, wie das bei mir damals gewesen ist". Sicher, Shizuka konnte sich noch gut daran erinnern, wie Zero Yuuki das erste Mal gebissen hatte. Vollkommen unbeherrscht und nur nach Blut dürstend, ohne Rücksicht zu nehmen, aber trotzdem. Sie konnte nicht noch mehr Vampirblut zu sich nehmen, wenn sie weiterhin bei Zero bleiben wollte. Es musste doch eine andere Möglichkeit geben, oder?
 

"Zwing mich in die Bewusstlosigkeit, bitte... Wenn es hilft, dass ich wenigstens für ein paar Stunden schlafe, dann nehme ich das im Kauf. Tu mir den Gefallen, Zero...". Hastig atmend blickte Shizuka zu ihrem Freund auf, welcher glaubte, sich verhört zu haben. Sie wollte in die Bewusstlosigkeit? Hieß dies nicht, dass er sie schlagen müsse? Was verlangte die Kleine da nur von ihm? Er konnte ihr doch eh kein Haar krümmen, also war an Hand ihr gegenüber zu erheben nicht mal zu denken.
 

"Red keinen Unsinn, Jessy. Ich werde dich weder schlagen, noch sonst was in der Richtung tun. Ich weiß, dass du Angst hast, aber... Meinst du nicht, dass ich genauso viel Angst habe, dich vielleicht im nächsten Moment zu verlieren? Wir müssen einfach bis morgen Früh warten und dann wird Aidou uns die dritte Möglichkeit erklären". Zero hoffte, dass Shizuka ihn verstehen konnte, doch ihr Blick spiegelte Unsicherheit und panische Angst wieder, welche sich in sein Gehirn brannte. "Und was ist, wenn es kein Morgen mehr für mich gibt? Was ist, wenn ich gleich verschwinde und nie mehr zu dir kann? Was passiert dann?".
 

Zero lief schweigend weiter, denn es brachte nichts mehr, sich darüber zu unterhalten. Entweder, ihr Blutdurst verschwand gleich, oder sie müsse sich bei ihm bedienen und ihr Verlangen stillen. Es führte nun mal kein Weg daran vorbei. Es blieb ihnen nur die Hoffnung, dass Shizuka auch nach ihrem nächsten Blutrausch noch da war und nicht irgendwo in einer anderen Welt, die für Zero unerreichbar erschien.
 

Langsam verflüchtigte sich dieses Verlangen und auch Shizuka's Atmung wurde ruhiger. Hatte sie es diesmal geschafft? Hatte sie es geschafft, dieser Blutgier zu entkommen? Und wenn es nur für ein paar Stunden war. Hauptsache, sie konnte noch länger bei Zero bleiben. Und nicht nur das. Jetzt war da noch ein kleiner Junge, welcher sie ebenso brauchte, wie Zero. Sie mochte Keito nicht allein hier zurücklassen und wollte sich um ihn kümmern. Er hatte doch keine Familie mehr.
 

Zero betrat das Schulgelände und ehe er sich versah, stieg Shizuka von seinen Armen und atmete tief durch. "Es geht schon wieder... Ich denke, ich muss nur an mich glauben und immer wieder gegen diesen Blutdurst kämpfen. Ich muss so lange kämpfen, bis Hanabusa hier ist und er uns diese Möglichkeit mitgeteilt hat. Was danach ist, interessiert mich jetzt noch nicht, aber... Ich sehe es als Chance an, verstehst du?". Der Silberhaarige nickte dem zu, zog seine Liebste an seine Brust und schloss seine Arme um ihren Körper.
 

"Und wenn diese Möglichkeit nichts bringt, dann werde ich mit dir kommen, Jessy. Ich werde dich nicht allein in diese Welt zurückgehen lassen. Ich werde auch weiterhin an deiner Seite bleiben". Shizuka wusste nicht, ob dies möglich war, aber wenn dies ging, dann würde sie es doch nur begrüßen. Ja, Zero sollte für immer bei ihr sein, auch wenn dies hieß, dass er ihre wahre Gestalt zu Gesicht bekäme. Allein bei diesem Gedanken wurde ihr schlecht, doch kämpfte sie dieses Gefühl rasch nieder und gab sich dieser innigen Umarmung hin. "Hanabusa... Beeil dich, bitte" dachte sie insgeheim, ehe sie genießerisch ihre Augen schloss und sich noch ein wenig näher an Zero's Brust schmiegte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  xXSakuraHarunoXx
2010-01-22T20:20:06+00:00 22.01.2010 21:20
zero war ja mal ganz süß zur den jungen und hatt dich ganz in dem arhm genommen^^süß.freuhe mich auf´s näches kapi^^.


Zurück