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Blutdurst

von

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Kapitel 11

Kapitel 11
 

Tales stieß ein frustriertes Seufzen aus. Er überlegte fieberhaft, kam aber zu dem Schluss, das es nichts bringen würde, wenn er Vegeta nun direkt folgte. Somit ging er in die Dusche, stellte das Wasser an und ließ sich mit dem Rücken gegen die kalten Steine in der Dusche sinken. Verdammt. Er hätte sich wirklich anders ausdrücken sollen. Dabei wusste Vegeta, das er es doch eigentlich nicht so gemeint hatte. Er wollte den Prinzen nur schützen, kannte er sich und seine dominante Art, wenn er in der Glut war. Und solange Vegeta noch kein Supersaiyajin und somit definitiv der schwächere war, würde er auch der Unterlegene sein, wenn er ihm in der Zeit seiner Glut zur Seite stand. Etwas, wo Tales wusste, dass Vegeta dies nicht freiwillig über sich ergehen lassen würde...

Nicht in Anbetracht dessen Vergangenheit unter Freezer.

Unzufrieden grollend griff er nach der Seife, rieb sich gründlich mit dem nach frischer Limette riechenden Schaum ein, ehe er alles wieder abwusch. Noch einige Augenblicke blieb er unter dem warmen Wasser stehen, stellte es dann aber ab und schnappte sich von einer Ablage ein großes graues Handtuch, welches er sich um seine Hüfte wickelte. Ohne seinen restlichen Körper abzutrocknen verließ er das Bad, lief durch das Art Wohnzimmer hinein in das unbenutzte Schlafzimmer, dabei mit jedem Schritt nasse Spuren hinterlassend. Wie er erwartet hatte, stand Vegeta nur mit einer engen Trainingshose bekleidet am Fenster, starrte mit zusammen gezogenen Brauen hinaus in die Dunkelheit.

„Vegeta...“ ,hauchte er leise den Namen des kleineren.

„Verschwinde!“

„Bitte, Vegeta. Lass es mich erklären.“

„Mein Befehl lautete: Verschwinde!“

„Nein.“ ,gab er nach kurzem zögern mit fester Stimme zurück.

„Verflucht, Tales! Dein ewiger Ungehorsam geht mir echt gegen den Strich!“ donnerte der kleinere auch sofort los.

„Du weißt ganz genau, wie ich die Worte eben meinte!“ ,knurrte Tales.

„Es gibt keinen außer dir, mit dem ich meine Glut lieber verbringen würde...“

Weiter kam er nicht, da sich Vegeta zu ihm umgedreht und ihn sein Blick binnen eines Augenblickes zum Schweigen brachte.

Etliche Sekunden begutachteten ihn diese dunklen Irden, welche ihm gestatteten, all den Schmerz erkennen zu können, ehe der Prinz seine verschränkten Arme löste und etwas in sich zusammen sackte, die schwarzen Opale senkte. An ihm vorbei lief, Richtung Bett, auf das er sich dann setzte, den Kopf auf die Hände gestützt, welche er auf seine Knie ablegte.

Tales war jeder Bewegung, jeder Regung in der Mimik seines Prinzen gefolgt. Er wusste, solch ein Verhalten gestatte dieser sich nur in seiner Anwesenheit oder in voller Einsamkeit. Niemand sonst durfte seine Ängste und Schwächen sehen, niemand außer ihm. Das Tales sie zu Gesicht bekam, war ihrer Jahrzehnte langen engen Verbundenheit und andauernder, tiefen Freundschaft geschuldet. Keinem anderem vertraute Vegeta mehr als ihm und umgekehrt war es genauso. Einzig in Vegetas Anwesenheit ließ auch er seine Masken fallen, offenbarte dem Prinzen sein Innerstes. In dem Wissen, das der kleinere dies nie ausnutzen oder verraten würde.

„Vielleicht hilft es...“ ,hörte er die gewisperten Worte, welche ihn aus den Gedanken an ihre tiefe Verbundenheit rissen.

„Kann man besser mit der Vergangenheit abschließen, wenn man es zulässt?“ ,fuhr Vegeta weiter fort.

Der stehende Saiyajin legte den Kopf leicht schief. Versuchte den Sinn hinter den Worten zu verstehen.

„Du hast dich mir jederzeit bereitwillig hingegeben... doch ich Weichei verweigere mich dir... Was für ein schwacher Saiyajin... was für ein erbärmlicher Prinz bin ich bloß?“

Erschrocken zog Tales die Luft ein. Jetzt verstand er. Darauf lief das hier also hinaus.

Klar, er hatte auch mehr als einmal unfreiwillig das Bett mit Freezer oder der Geniu Force teilen müssen. War nach den Vergewaltigungen und Folterungen mehr als einmal mehr Tod als lebendig im Meditank wach geworden. Doch er war älter gewesen, war in seinen Gedanken und der Psyche vergleichsweise gefestigt, ganz im Gegensatz zu einem 12-jährigen Kind, wie es der Prinz zu dem Zeitpunkt gewesen war.

Langsam ging er zu dem Bett, ließ sich vor seinem Prinzen auf den Boden sinken, winkelte die Beine an und legte sein Kinn auf den Knien ab.

„Seid ich Freezer auf der Erde begegnet bin und ihn getötet habe, habe ich fast jede Nacht wieder Alpträume.“ ,flüsterte er leise.

„Was ich sagen will... Es hilft, dem anderen mehr zu vertrauen, sich fallen lassen und wieder genießen zu können. Es hilft, das man die Erinnerungen an diese Geschehnisse besser überdecken, verdrängen kann, mehr nicht. Ein kleiner Anstoß, ein Trigger und alle Erinnerungen sind wieder da.“

Er hob seinen Blick und sah in ebenfalls schwarze Irden. Geräuschvoll stieß Vegeta die Luft aus. Blickte lange Zeit in diese Augen, welche er sein ganzes Leben schon kannte. Sie hatten ein so inniges Band, das er mit einem Blick wusste, wie es in dem anderen Saiyajin aussah und ebenso wusste er, das es an sich unmöglich war, gab es dieses einzigartige Band der Seelen nur bei Saiyajin, welche sich durch den gegenseitigen Biss in der Halsbeuge zu Gefährten machten.

Entrüstet schnaubte er kurz auf, hatte wieder die volle Aufmerksamkeit des anderen.

„Wir klingen schon, als hätten wir hier eine Selbsthilfegruppe am laufen...“

Fahrig fuhr er sich durch die flammenförmigen schwarzen Haare.

„Du wirst deine Glut nicht mit den beiden anderen verbringen, sondern mit mir. Und sollte ich aufgrund deiner Stärke und Dominanz der Passive sein, dann ist das so.“

„Vegeta... du...“

„Je stärker dein Glutgeruch, desto gleichgültiger wird mir meine Position sein, denn meine Instinkte werden erwachen und die Kontrolle übernehmen.“

Nach diesen Worten schwieg der kleinere Saiyajin und blickt mit einem entschlossenen Ausdruck in seinen schwarzen Irden zu dem anderen.

So ganz begeistert war Tales von der ganzen Sache nicht. Aber da Vegeta es sich anscheinend in den Kopf gesetzt hatte, blieb ihm nichts anderes übrig, als es mitzumachen, oder er musste den anderen bewusstlos schlagen, was er nicht wollte. Damit verletzte er den Stolz des anderen mehr, als alles andere und zerstörte wahrscheinlich auch das innige Band ihrer Freundschaft.

„Gut. Wenn das deine Entscheidung ist... Dann sei es so.“ ,sprach er nach kurzer Zeit.

Und sprach dann mit einem nicken Kopfes zum Bett weiter.

„Wir sollten noch ein paar Stunden schlafen.“

Tief brummte Vegeta, blieb aber sitzen, während Tales aufstand und sich auf eine Seite des Bettes legte. Nach etlichen Minuten des Grübelns stand Vegeta dann schließlich auch auf, drehte sich zum Bett und beobachtete gedankenverloren den anderen Saiyajin. Ein paar Stunden Schlaf wären schon ganz gut, um ihre Energiereserven wieder zu füllen.

Ganz genau spürte Vegeta die dunklen, musternden Opale des anderen Saiyajin in seinem Gesicht und auf seinem Körper.

Mit einem seufzen richtete Tales sich auf, rutschte zur Bettkante und zog den kleineren zwischen seine Schenkel.

„Wenn du nicht willst, oder nicht kannst.... du kannst es mir ruhig sagen.“

„Hm...“

„Vegeta....“

„Hm.“

Sachte schüttelte Tales mit dem Kopf, schlang seinen rechten Arm um den Rücken des Prinzen und ließ sich mit ihm rücklings aufs Bett fallen. Erschrocken japste Vegeta aufgrund der plötzlichen Aktion des anderen Saiyajin auf und versteifte sich binnen Augenblicken, als ihm seine aktuelle Position klar wurde. Er saß mit gespreizten Beinen auf dem nur mit einem Handtuch bedeckten Unterleib seines Leibwächters, sein unbekleideter Oberkörper lag auf dem breiten, nackten und warmen Brustkorb. Mit zitternden Muskeln stemmte er sich mit den Armen hoch, merkte nun umso mehr das Gemächt des anderen Saiyajin an seinem Hintern, das unkontrollierte Zittern nun nicht mehr zurück halten könnend. Sein Geist wurde gerade zu von Panik und den vergangenen Bildern unter Freezer geflutet, gaben ihm nicht die Zeit, rational über seine aktuelle Situation nachdenken zu können.

Tales besah sich das alles mit einem sorgenvollen Blick, spürte auch in seinem Geist die Gefühle des anderen, fühlte den rasenden Herzschlag, als er vorsichtig seine Hand auf den Brustkorb des kleineren legte, mit der anderen rubbelte er sich durchs Gesicht, um anschließend durch seine schwarzen Haare zu streichen. Es vergingen Sekunden, in denen sich der Prinz sicht- und spürbar in seiner Vergangenheit verlor. Sekunden, in denen Tales über sein weiteres agieren nachdachte, eine Entscheidung treffen musste, um den anderen da wieder heraus zu holen. Doch seine Instinkte reagierten schneller.

Mit einer schnellen Bewegung packte er den Prinzen und legte diesen mit dem Rücken neben sich, schlang seinen braun bepelzten Schweif um die Hüfte und begann leise zu schnurren, während seine Hand den Haaransatz am Nacken massierte und er seine Lippen beinahe schon zaghaft über die empfindliche Stelle an des Prinzen Halsbeuge gleiten ließ, leckte und sachte knabberte.

Innerlich hoffte er, den anderen damit beruhigen und aus den tiefen Schwärzen seiner Vergangenheit holen zu können. Mit der anderen Hand strich er beruhigend über die nackte Brust, konnte so fühlen, das sich Herzschlag und Atmung nach wenigen Minuten begannen, zu beruhigen. Tales verstand die Reaktion des anderen. Er konnte sie nachvollziehen, war aber dennoch über die Intensität der Reaktion verwundert. Wie wollte der Prinz denn bloß seine Glut durchstehen, wenn er bei dieser Aktion schon in Angst geriet?

Vegeta hatte die Änderung der Position gar nicht wirklich realisiert. Noch immer prasselten Erinnerungen aus seiner Zeit unter Freezer auf ihn ein, doch langsam, ganz langsam begann es nachzulassen. Sein Geist kam wieder in die Realität an, der Geruch des anderen, sein leises Schnurren, die sachten Berührungen hatten ihn aus dem Strudel der Vergangenheit ziehen können. Leise keuchend schloss Vegeta seine schwarzen Opale, gab sich einen Moment der schwäche hin, die Wärme und Stärke des anderen als Sicherheit genießen zu können. Langsam hörte auch das Beben seiner Muskeln auf, seine Atmung und sein Herzschlag normalisierten sich.

„Tales....“ ,nuschelte er leise den Namen des anderen.

„Du bist in Sicherheit, mein Prinz. Versuch zu schlafen.“ ,sprach dieser ebenso leise.

Vegeta wollte protestieren, wollte sich nicht weiterhin diesem angenehmen Gefühl hingeben, welches in seinen Augen nichts anderes als eine große Schwäche war.

Er war ein elitärer Saiyajin-Krieger.

Er war ihr Kronprinz.

Er musste stark sein.

Stolz.

Unnahbar.

Kalt.

Niemals durfte er sich einem anderen so hingeben.

Doch seine Instinkte waren im jetzigen Moment so viel stärker als sein Stolz. Sie reagierten mit aller Macht auf den anderen Saiyajin, und so begann er sich gegen seinen Willen unter dem Schnurren, den Streicheleinheiten, der Wärme und dem Geruch des anderen zu entspannen und langsam ins Land der Träume zu driften.



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