01-Legend of the 7 Stars
"Mama, bitte erzähl mir eine Geschichte" quengelte der kleine Junge und lauschte mit strahlenden Augen, den Worten der Mutter, die ihm mit sanfter Stimme eine Legende erzählte, die zu seinem Schicksal gehörte. Er liebte es an ihrem Arm zu dösen und den Duft ihrer goldenen Locken zu riechen. Auch er hatte glänzendes, goldfarbenes Haar, das ihn leicht über die Schultern reichte. Er wischte sich immer wieder eine widerspenstige Strähne aus dem Gesicht und schloß die kristallklaren, tiefblauen Augen. Seine Mutter schaute zu ihm und lächelte "Ayuru, du hörst mir ja gar nicht zu?!" "Doch doch, erzähl weiter...Deine Stimme ist so warm und ich höre dir gern zu..." Sie lächelte "Es ist jetzt Schlafenszeit. Ich erzähle dir die Geschichte ein anderes Mal. Du fällst ja gleich um vor Müdigkeit!" "Ich habe mit Taria verstecken gespielt und sie hat immer gewonnen" schmollte er. Die Mutter lachte. Deckte ihren Sohn zu und gab ihm einen Kuß auf die Stirn "Oyasumi, mein kleiner Prinz. Träume schön" "Oyasumi, Mama. Schlaf gut" "Arigato" Sie schloß die Tür. Der Junge setzte sich noch einmal auf und sah zu seinem Fenster. Die Sterne waren heute besonders klar zu sehen. Plötzlich zog eine sehr helle Sternschnuppe schnell ihre Bahn über den Nachthimmel. Der Junge sah ihr nach "Sugoi, was war das denn?!" Er kletterte aus dem Fenster und stand unter dem weitem Sternenhimmel. Der Nachtwind zerrte an den Vorhängen des Fensters. An der Wand wackelte das Kalenderblatt. Es zeigte den 26. Oktober an. Auf Ayuru's Stirn glühte auf einmal ein blaues Licht auf. Der Junge erschrak und lief zu dem kleinen See, der in der Nähe war. Er sah hinein und konnte sich nicht erklären, was das zu bedeuten hatte "Ahhh, was ist das?!" Er tastete das komische Zeichen ab "Wo kommt das denn auf einmal her?!" Zu seinem Erstaunen verschwand es dann "Aré?! Jetzt ist es weg!" "Ayuru?" rief eine piepsige Stimme und ein kleines Mädchen, in seinem Alter kam auf ihn zu "Was machst du denn hier draußen?" "Taria...Ich hatte da eben ein komisches Zeichen auf der Stirn!" erklärte er ihr aufgeregt. Sie runzelte die Stirn und sah ihn skeptisch an "Nani?! Ich sehe nicht's!" "Jetzt ist es auch wieder weg und---" "AYURU" wurde der Junge gerufen und die Mutter stand vor den Kindern "Ayuru, doshita no?!" Er sah seine Mutter an und lief zu ihr "Mama, da war...Ich hatte ein blaues Licht auf der Stirn und vorhin da war so ein ganz heller Stern auf einmal und---" "Hol Luft, Ayuru!" schubste Taria ihn an. Die Mutter umschloß den zarten Sohn "Dann ist sie in ihrer Welt geboren worden..." "Wer denn?!" fragte der Junge und die Mutter setzte sich zwischen die beiden Kinder "Ayuru, das Licht auf deiner Stirn gehört zu deinem Schicksal, seit Geburt an" Fragend sah der Junge sie an. Der Blick der Mutter war zu den Sternen gerichtet "Sieben Sterne bilden eine Einheit. Doch erst wenn die Priesterin erscheint, erfüllen diese Sterne ihre Aufgabe. Du wurdest unter dem Schutz des Gottes Seiryuu geboren" "Seiryuu?" wiederholte der Junge "Du bist einer der 7 Sterne des Seiryuu. Das war es, was das Zeichen dir übermitteln wollte. Und der Stern, den du vorhin gesehen hast, bedeutet das die Priesterin dieser Sterne, in ihrer Welt geboren wurde.." erklärte sie mit ihrer sanften Stimme. Der kleine Junge verstand allerdings nichts davon "Sterne? Priesterin? Was bedeutet das alles, Mama?!" Die Frau strich ihrem Sohn durch die goldblonden Haare "Wenn du alt genug bist, wird ein Mädchen aus einer anderen Welt hierher kommen. Du wurdest geboren, um sie zu beschützen!" Taria schmollte, während Ayuru rote Wangen hatte "Honto?" Lächelnd sah die Mutter ihn an "Eine edele Jungfrau aus einer anderen Welt, die in der Legende als 'Seiryuu no Miko' beschrieben wird. Sie erscheint, wenn das Land Kutou sie benötigt. Sie ist die Einzige, die die Macht des Gottes Seiryuu erlangen und den Krieg, der vor unseren Toren lauert, beenden kann!" Der 10 jährige Junge lächelte "Ich werde sie mit meinem Leben beschützen!" "Mich auch?" piepste Taria und umschlang seinen Arm. Ayuru lächelte und nickte "Uhm! Du bist meine Allerbeste Freundin!" Glücklich lächelte das niedliche Mädchen. Sie kuschelte sich an den Arm des Jungen. Auch sie hatte goldene Locken und tiefe blaue Augen. So wie alle Menschen, die zum Volk der HIN TRIBE gehörten. Dieses Volk wurde auch als 'Clan der Teufel mit Engelsgesichtern' bezeichnet. Wer zu dem Volk der Hin gehörte, war an seinem goldenem Haar, den tiefen blauen Augen und der schönen Gestalt zu erkennen.
tbc...
