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Wie weit...

...muss ich gehen?
von

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three

3.
 

» Wie weit muss ich gehen um zu sehen «
 

Ich sehe, wie er den Kopf hebt, um mich an zu schauen. Ich weiß, welche Fragen sich in seinen Gedanken aufwerfen. Er versteht mich nicht, aber er nimmt es hin. Er weiß nicht, wie nah Liebe und Hass und Lust und Hunger bei mir zusammen hängen. Er weiß nicht, was ich fühle, wenn ich ihn sehe.

Mit langsamen Schritten gehe ich weiter um das Sofa herum und mein Blick ruht weiter auf dem muskulösen Körper, welcher sich voll und ganz mit einer stummen Abwehrhaltung zu schützen versucht. Doch vor mir kann er sich nicht schützen. Ich werde ihn unterwerfen und ihn mein Eigen machen. Und er wird nichts dagegen tun können. Meine Mundwinkel heben sich selbstsicher und ich blecke die Zähne. Ich fahre mit der Zungenspitze über sie und ich bemerke meine messerscharfen Eckzähne. Sie stechen hervor und ich weiß, er sieht sie. Er spürt meinen Zustandswechsel schneller, als ich dies tue. Er kennt mich und er beobachtet mich. Ich trete auf ihn zu. Unsere Blicke liefern sich ein kraftvolles Duell, dicht an dicht und es ist nur eine Frage der Zeit, wann er aufgeben würde. Unsere Blicke stoßen aneinander, wie die Gegenseiten zweier Magnete. Sie stoßen sich ab und trotzdem versuchen wir beide, sie gewaltsam genau in die Richtung des anderen zu halten.
 

» Dass die Nacht ein Ende sucht «
 

Als ich direkt vor ihm stehe, gibt er auf. Sein Blick gleitet zur Seite und er neigt den Kopf. Ich grinse. Ja, ich bin der Stärkere von uns. Wieder wallt dieses Gefühl in mir auf. Ich kann nicht mehr warten. Ich lasse mich von meinem Trieb leiten und stütze ein Knie zwischen seine Beine auf die Sitzfläche des Sofas. Sofort schaut er wieder zu mir hoch, doch ich bin schneller, als er es ist. Meine Hände legen sich sanft auf seine Unterarme. Ich will den Knoten lösen. Ich will das anfassen, was er schützt. Ich will ihn wehrlos sehen. Er soll hilflos in meinen Griffen zappeln, doch er wehrt sich noch zu sehr. Ich werde es ihm noch austreiben. Das nehme ich mir jedes Mal vor und dieses Mal, das weiß ich, werde ich es schaffen. Ich lehne mich ein Stück zu ihm herunter und immer wieder streichen meine Hände über seine Arme. Ich spüre, wie seine Muskeln sich entspannen und sein harter Griff sich löst. Mein Grinsen ist siegessicher und noch bevor er seine Barrikaden erneuern kann, stürze ich mich dazwischen. Ich greife nach seinen Handgelenken und ziehe sie auseinander um meinem begierigen Blick freie Bahn auf seinen Körper zu verschaffen. Ich spüre seinen argwöhnischen Blick doch ich lasse mich nicht beirren. Ich weiß nicht, was ich will, doch meine unendliche Blut- und Nähegier weiß es. Sie steuert mich und fesselt mich magisch an ihn.
 

» Wie viel muss ich geben um zu fühlen? «
 

„Ich habe kein Messer bei mir.“

Ich schmunzele ihn an und lasse seine Handgelenke los. Auch mein anderes Bein hebe ich, um mich schließlich auf seinem Schoß nieder zu lassen. Meine Hände strecken sich aus, um begierig von unten nach oben über seinen Bauch zu streichen und ich lehne mich an ihn. Ich komme ihm näher. Näher und lasse eine Hand dabei immer höher rutschen, um sie in seinen Nacken zu legen. Meine Fingerspitzen wandern immer wieder seicht über seine Haut, kraulen, streicheln. Mein Gesicht nährt sich dem seinen, doch er zieht den Kopf scheu zurück.

„Das macht nichts…“

hauche ich leise und ich sehe den Argwohn und einen Funken von Abscheu in seinem Blick. Ich weiß, dass er es hasst, wenn ich das tue, was ich bei Hunger zu tun pflege. Ich weiß, dass er es hasst, wenn ich ihn anfasse. Er hasst es, wenn ich ihn streichle und meine Hand durch sein Haar fahren lasse. Er hasst meine anzügliche Nähe. Er hasst mich.
 

» Bin ich denn verflucht? «

Doch er stößt mich nicht weg. Ich spüre den Zwiespalt, in den er sich begibt. Er will mich nicht bei sich haben, er will meine Nähe und meine Berührungen nicht, doch er will, dass ich etwas zu mir nehme und dass ich lebe. Ich kann seinen Kopf arbeiten sehen. Ich sehe die Nachdenklichkeit in seinen Augen. Ich sehe, wie sehr ihn diese Überlegung quält und ich genieße es schnurrend. Ich hebe den Kopf und wieder schmiege ich meine Wange sanft an die seine, während ich mein Auge schließe.

„Keine Angst, Kuro-sama… ich tue dir nicht weh.“

höre ich mich flüstern und noch immer verwöhnen meine Hände seine Haut, welche unter den zarten Berührungen immer wieder erschaudert und zuckt. Er will sich zurückziehen, doch ich lasse ihm keinen Raum. Denn er ist meine Beute, mein Opfer, mein Eigentum und ich will ihm keinen Raum geben. Nicht jetzt. Denn so frei er sich sonst bewegen kann – jetzt ist er mein und das zeige ich ihm. Er antwortet mir nicht, er bewegt sich nicht, außer bei seinen Versuchen, mir aus zu weichen.

Kurogane hat Angst vor zärtlicher Nähe.

Und ich weiß es.

Ich nehmen keine Rücksicht auf seine Angst, ich konfrontiere ihn mit ihr und ich zwinge ihm auf, sich ihr zu stellen.
 

» Will ich’s wagen ist es gut «
 

Ich drehe langsam den Kopf und spüre, wie meine Lippen an einzelnen Härchen vorbeiziehen und über seine Ohrmuschel streichen, langsam immer weiter hinab zu seinem Hals. Ich spüre die Lust und die Vorfreude in mir aufwallen. Ich kann das Blut riechen und ich kann seinen Körper spüren. Ich kann mein Bedürfnis nach Nähe stillen und doch schreit mein Inneres nach mehr. Es will mehr von ihm und seiner Nähe. Und je mehr es bekommt, desto mehr will es auch. Meine Hand, welche eben noch in seinem Nacken lag, greift in sein Haar und die andere nach einem seiner Handgelenke. Ich drohe ihm, still zu halten. Meine Fingernägel drücken sich in sein Handgelenk und wenn er sich gegen mich wehrt, werde ich ihn zurück schlagen. Langsam, genüsslich und mit beinah zarter Berührung fahren meine Lippen seinen Hals hinab, bis ich an ihnen den Schnitt in seiner Haut spüren kann. Ich lecke mir über die Lippen und ich schmecke Blut. Ich bemerkte, wie sein Brustkorb sich hektisch hebt. Er atmet durch. Er will sich wappnen. Und ich lasse ihm gnädigerweise Zeit, bevor ich meine Reißzähne in sein Fleisch jage.
 

» Oder bin ich doch verflucht? <<



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