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Gossip Girl A Promise for Eternity

Pair: S & D
von

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Für den guten Zweck

„Hey Bruderherz“, meinte Serena mit einer fröhlichen Stimme als sie an ihr klingelndes Handy ran gegangen war.

„Hey, stimmt es?“

„Stimmt was?“ Sie setzte sich auf das Bett und sah sich erst mal das Chaos an, dass vor ihr lag.

„Stimmt es, dass du zu Dan ziehst.“

„Warum sollte es nicht stimmen?“

„Mom hat sich irgendwie nicht so begeistert angehört?“

„Ja, ich weiß. Ich weiß aber nicht warum.“

„Ich glaube sie hat Angst, dass du deine Karriere nicht ernst nimmst.“

„Ich nehme sie sogar sehr ernst. Ich dachte einfach, wenn ich mit dem Bestseller-Autor Daniel Humphrey zusammen wohne, gibt mir das noch mehr Publicity.“

„Sehr witzig.“

„Doch das ist mein Ernst. Das ist doch der Traum jeden Models, mit einem Bestseller-Autor zusammen zu wohnen. Der außerdem noch so einen tollen Ausblick über den Central Park hat.“

„Dir geht’s also gut.“

„Ja, natürlich. Ich weiß ja nicht, was Mom dir gesagt hat, aber ich ziehe hier wirklich freiwillig ein.“

„Das weiß ich doch. Kann ich es Jenny sagen?“

„Klar. Wenn sie es nicht schon weiß.“

„Gut, ich muss auflegen. Ich habe gleich eine Vorlesung.“

„Lern fleißig. Ich glaube ein Supermodell braucht auch einen supergescheiten Bruder.“

„Bis dann, Serena.“

„Bis dann Eric.“ Serena legte das Handy wieder neben sich aufs Bett und sah sich ihre offenen Koffer an. Eigentlich sollte sie ihre Kleidung in Dans Schrank füllen. Aber sie hatte gar keine Lust dazu. Nicht dass der begehbare Kleiderschrank, was eher ein Ankleidezimmer ist, nicht genug Platz für sie bereit hat. Nein, da ist massig Platz, aber irgendwie hat sie darauf nun keine Lust.

„Wer war das?“

Sie blickte zur Tür und sah Dan, der im Rahmen der Tür stand und sich gerade sein Hemd zuknöpfte. Serena lächelte, stand auf und ging langsam auf ihren Freund zu und griff nach seinen Händen, damit er mit dem zuknöpfen ja nicht weiter machte. „Eric.“

„Was wollte er?“

„Ach er wollte nur wissen, warum ein angesagtes Topmodell bei einem Loser wie einem Autor einzieht“, meinte sie mit einem frechen Grinsen auf dem Gesicht.

„Und was hast du ihm gesagt?“

„Wegen der Publicity.“

„Gut zu wissen.“ Dan beugte sich etwas zu ihr herunter und küsste sie. Dann sah er das Chaos dass in seinem Schlafzimmer nicht zu übersehen war. „Willst du mir sagen, wann du das hier aufräumen wirst?“

„Fragt der Bestseller-Autor oder mein Freund?“ Serena lehnte sich an ihn und musste einfach schmunzeln. Sie mochte diese Neckereien. Und sie mochte ganz eindeutig Dan. Und das schon seit ziemlich langer Zeit.

„Okay, wie auch immer. Ich bin zu einem Essen mit meinem Verleger verabredet.“

„Ah, deswegen das Hemd.“ Sie löste sich etwas von ihm und sah ihn musternd an, richtete ihm dann den Kragen ordentlich.

„Ja, genau.“ Dan lächelte. Sie unterbrach ihn immer noch genau wie früher. Manche Dinge würden sich wohl nie ändern. „Ich bin aber rechtzeitig wegen heute Abend da.“

„Heute Abend?“

„Die Charity-Gala“, rief er ihr in Erinnerung.

„Ah, ja genau. Die Gala.“ Sie sah sich wieder im Zimmer um, als würde sie nach etwas suchen.

„Also ich bin rechtzeitig da. Chuck und Blair kommen mit der Limousine und nehmen uns mit.“

„Gut.“ Nein, sie würde in diesem Chaos kein Kleid für die Gala finden. Entweder sie würde nun noch was Einkaufen gehen, was wirklich keine schlechte Idee war. Oder sie würde zu Blair gehen und sich ein Kleid aus deren Kollektion nehmen. Das würde beide erfreuen. Die zweite Option klang eindeutig besser.

„Alles klar?“, fragte er sie und zog sie wieder zu sich. Zärtlich küsste er ihre Wange.

Sie drehte sich in seinen Armen um und küsste ihn, bevor sie ihm über die Wange streichelte und spürte, dass er sich heute nicht rasiert hatte. „Dieses Raue an dir gefällt mir“, meinte sie mit verruchter Stimme.

Dan grinste und strich sich selber übers Kinn und Wange. „Ja, ich rasiere mich für heute Abend noch.“ Dann sah er noch schnell auf seine Armbanduhr. „Gut, ich muss dann aber auch los. Bis später.“ Er küsste sie noch schnell zum Abschied und verschwand auch schon aus dem Schlafzimmer. Er ging durch die Wohnung und musste grinsen. In jedem Raum stand oder lag irgend was von Serena um. Während er immer relativ ordentlich war, ließ sie gerne mal irgendwo was liegen. Aber das war nicht schlimm. Ganz und gar nicht. Er wollte dass sie hier wohnte. Ja, die Wohnung war nicht umsonst so groß. Wenn er ewig Junggeselle bleiben wollte, hätte er sich auch eine kleine Wohnung zu legen können. Aber diese hier hatte Platz für mehr als eine Person. Er griff nach seiner Tasche und seinem Schlüssel und verließ die Appartementwohnung.
 

„Okay Freunde, es hat sich wohl rum gesprochen, dass unser Topmodel hier diese Gala besucht“, teilte Chuck den Freunden mit, als sie in der Limousine saßen.

„Nenn mich nicht immer Topmodel“, meinte die Blonde.

„Hey, das bist du nun mal“, sagte Chuck nur und sah sie etwas erwartungsvoll an. „Gut, also es werden mehr Leute von der Presse da sein als erwartet. Allerdings werden sie nur draußen sein. Das heißt wir müssen so schnell wie möglich den Teppich verlassen und schon haben wir die Ruhe von ihnen.“

„Danke für die Information“, meinte Blair und sah sich ihre Fingernägel noch mal an. Serena und sie trugen beide Kleider aus ihrer eigenen Kollektion und Chuck trug einen Anzug aus ihrer neuesten Linie. Sie fand es großartig dass ihre Freunde ihre Kleider, die sie selber entworfen hatte, trugen. Serena tat es gerne, Chuck allerdings nur etwas widerwillig. Aber er hatte sich heute breit schlagen lassen. Aber was tat man nicht alles für seine Liebste.

„Ich werde aber gerne ein paar kleine Interviews geben.“

Chuck sah Serena musternd an.

Ebenso Dan, der neben ihr saß und ihre Hand hielt. „Warum?“

„Warum nicht?“

„Serena, du bist hier nicht auf einer Modenshow. Du bist hier wegen einem guten Zweck. Das die ganze Presse hier ist…“

„Chuck“, meinte sie mit einem Lächeln. „Ich finde es echt toll von dir, dass du dich da so reinsteigerst…“

„Ich will nicht, dass meine Schwester von Paparazzis belästigt wird.“

„Noch wird hier gar keiner belästigt“, sagte sie ruhig und legte auch ihre andere Hand um Dans, so dass seine in ihren lag. Sie sah ihn an und lächelte. „Ich möchte allerdings mit dir über den roten Teppich gehen. Und zwar nicht weil du nur mein Begleiter bist. Sondern als festen Freund.“

„Serena, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist“, sagte Chuck und seufzte nur.

„Bist du mein Pressesprecher, Chuck?“

„Nein, aber…“

„Also, dann ist das ja geklärt“, sie sah wieder zu Dan und sah ihn fragend an. „Was denkst du davon?“

„Du möchtest es also öffentlich machen? Offiziell sozusagen?“

Serena nickte. „Nur wenn du es auch möchtest.“

„Natürlich, Serena.“ Er küsste sie auf die Stirn und lächelte sie glücklich an. Für ihn gab es nichts Schöneres, als es offiziell zu machen. Ja, die ganze Welt konnte ruhig wissen, dass er mit Serena van der Woodsen zusammen war. Dass sie zusammen gehörten und dass nichts sie trennen konnte.

„Na super. Dan, ich dachte, du bist wenigstens vernünftig.“

„Chuck, lass sie. Es ist ihre Entscheidung“, mischte sich jetzt auch Blair ein. Sie fand es ja echt rührend das Chuck sich so um die Belange von Serena kümmerte, aber Serena war nun mal ein großes Mädchen, sie konnte gut auf sich selber aufpassen. So hoffte sie doch zumindest. Sie sah ihre Freundin an und dachte an die Briefe dieses Anthonys. Doch Serena wirkte so glücklich, wenn sie bei Dan war. Dan würde gut auf sie aufpassen, das hatte er früher schon getan und Serena liebte ihn nun mal. Es gab keinen den sie je so geliebt hatte, wie Dan, das wusste Blair einfach. Sie kannte ihre beste Freundin gut genug.

„Gut, da wären wir also.“
 

Chuck und Blair stiegen zuerst aus dem Wagen aus und man bejubelte vor allem Blair, die eine angesagte Modedesignerin war. Aber auch Chuck war hier gern gesehen. Bass Industries hatte schließlich diese Veranstaltung mitorganisiert. Gut, man hatte Geld einspielen lassen, damit diese Veranstaltung überhaupt statt finden konnte, auf der die Berühmten New Yorks eingeladen wurden. Ein paar Meter vor ihnen lief Michael Bloomberg. Der Bürgermeister New Yorks. Sein Wahlkampf stand wieder kurz bevor und er war vermutlich mehr damit beschäftigt Wähler zu gewinnen, als hier eine unwichtige Rolle zu spielen.

Als Serena mit Dan ausstieg klatschen alle Beifall, als hätte man nur sie erwartet. Sie war den Rummel ja schon gewöhnt, aber Dan sichtlich nicht. Aber er war froh, dass Serena ihn an der Hand hielt und ihn nicht los lassen wollte. Sie wollte das hier wirklich offiziell durchziehen. Sie wollte der Welt zeigen, dass sie nun ein Paar waren. Sie lächelte Blair und Chuck zu und betrat mit Dan dann den roten Teppich.

„Miss van der Woodsen“, wurde sie von allen Seiten gerufen. Man wollte, dass sie an den Rand kam und sich ein paar Minuten Fragen aussetzte.

„Alles okay?“, fragte sie Dan leise.

Er nickte mit einem Lächeln. Er war stolz, dass sie seine Freundin war und vor allem war er glücklich. Sie machte ihn einfach glücklich. Und dass hatte er die ganzen fünf Jahre nie mehr geglaubt. Es war verrückt. Da hatten sie sich eigentlich seit fünf Jahren nicht mehr gesehen und es war dann plötzlich genau wie früher. Sie fühlten sich zueinander hingezogen. Es war einfach so, als wären sie nie getrennt gewesen. Als hätte es die fünf Jahre gar nicht gegeben.

Serena drückte Dan kurz etwas die Hand und ging dann weiter. Sie sah sich die kleinen Tafeln mit den Namen der Zeitungen an, für die Reporter berichteten. Schließlich ging zu dem Reporter ihrer Lieblingszeitung.

„Hallo Miss van der Woodsen. Sie sehen wieder wunderschön aus.“

„Hallo“, meinte sie mit einem Lächeln. „Das ist das Kleid aus der Modelinie „Cornelia & Caroline“ von Blair Waldorf.“ Nicht jeder wusste für was die beiden Namen standen. Es waren nämlich Blairs und Serenas zweite Vornamen, die den Namen der Linie darstellten. Und beide junge Frauen fanden den Namen toll.

„Wie ich sehe sind sie heute zum ersten Mal mit einem Mann auf dem roten Teppich? Und wenn ich mich nicht recht täusche ist das der Bestsellerautor Daniel Humphrey. Wollen Sie etwas zu dieser Beziehung erzählen?“

Serena lächelte Dan an. Jetzt war der Moment gekommen, wo sie aller Welt sagen würde, dass sie vergeben war. Natürlich würde das sicherlich ein paar Männerherzen brechen, aber es war ihr egal. Sie liebte nun mal nur diesen einen Mann. Einen anderen gab es für sie nicht. Nie.

„Ja, wir sind ein Paar. Und das schon seit ziemlich langer Zeit eigentlich. Und ich bin absolut glücklich.“

Dan legte den Arm um Serena und drückte sie für diese ehrlichen Worte an sich.

„Das Sie glücklich sind, sieht man. Glückwunsch“, sagte der Reporter, der Serena das Mikrophon hinhielt. „Das heißt dass Sie ihre Beziehung geheim gehalten haben?“

„Ja, wir haben Sie sogar vor uns geheim gehalten“, meinte Dan mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Serena lächelte ihren Freund an.

„Es wird viele Leser überraschen, dass sie nun nicht mehr zu haben sind, Miss van der Woodsen. Denken Sie es wird ihrem Image schaden?“

Sie schüttelte den Kopf. „Warum sollte es das? Ich bin immer noch die selbe Person, nur dass ich vielleicht jetzt glücklicher bin.“ Ja, sie war wirklich glücklich. Und dieses Glück wollte sie mit der ganzen Welt am liebsten teilen.

„Man hatte Ihnen in London ein paar Affären nachgesagt, stimmt das?“

„Mir hat mal jemand gesagt, dass man nicht alles glauben soll, was in den Zeitungen steht“, sagte sie mit einem Lächeln und zog Dan schon wieder weiter. Es waren viele Reporter und Fotografen da und alle konnten sagen und schreiben was sie wollten, auf jedem Foto würde man sehen, wie glücklich Serena an der Seite von Dan Humphrey war. Man würde es mit alten Bildern vergleichen, wo sie ebenfalls auf dem roten Teppich abgelichtet war und würde feststellen, dass sie nun viel glücklicher aussah. Aber das wussten Serena, Dan und auch ihre Freunde auch so. Für diese Erkenntnis mussten sie sich keine Fotos ansehen.

„Miss van der Woodsen, Sie tragen ja wieder ein Kleid ihrer besten Freundin?“

Serena lächelte und nickte. „Ja, ich mag ihre Kleider einfach. Sie haben ihren eigenen Stil.“

„Der Ihnen sehr gut steht, wenn man Ihnen das heute nicht schon paar Mal gesagt hat.“ Serena war es gewohnt, dass die Reporter etwas mit ihr flirteten, denn schließlich wollten sie tolle Antworten bekommen. Sie wusste allerdings das Dan dieses Spiel nicht so gerne hatte.

Er hatte den Arm um die Taille von der Blonden gelegt und wartete auf die nächste Frage. Das Schauspielerlächeln hatte er allerdings sehr gut drauf. Aber Serena kannte ihn eben besser.

„Jeder Mann muss sich an Ihrer Seite ja wunschlos glücklich fühlen.“ Der Reporter sah Dan an, der gerade was sagen wollte. Doch da legte Serena ihm ihre Hand auf die Brust und lächelte den Reporter an. „Ja, aber dieser Platz ist schon vergeben. An meine Seite gehört nur einer.“
 

Nach Unmengen von Fragen, tausend gemachten Fotos waren Serena und Dan endlich in der Empfangshalle, wo Blair und Chuck schon auf ihre Freunde warteten.

„Da seid ihr ja.“

„Serena musste also mit jedem Reporter reden, oder?“, fragte Chuck Dan.

„Nein, es war nicht jeder. Sie hat sich die richtigen schon rausgesucht“, erwiderte der Autor und sah seine Freundin an. „Ich liebe dich übrigens“, meinte er und küsste sie. Auf dem roten Teppich wollte er das nicht haben, aber hier drinnen waren sie ungestört. Zumindest waren keine Reporter und Fotografen da. Dan fand einfach, dass ein Kuss etwas Privates war, etwas was nur ihnen beiden gehören sollte und deswegen sollte ihr Kuss nicht am nächsten Tag sämtliche Cover schmücken. Und Serena sah das ebenso. Natürlich wollte sie ihre Beziehung öffentlich machen, aber das konnte sie auch langsam angehen. Schritt für Schritt. Und den ersten Schritt hatte sie heute ja gemacht, in dem sie Dan mitgenommen hatte. Ja, es war wirklich das erste Mal, dass sie mit einem Mann auf dem Teppich erschien. Sonst wurde sie meistens von Blair begleitet oder einer Modelfreundin aus Europa, die auch endlich den Durchbruch schaffen wollte und Serena nahm sie dann meistens mit. Ihr war es doch egal, mit wem sie auf dem roten Teppich abgelichtet wurde, wobei Blair ihr doch die liebste Begleiterin war. Bis jetzt. Nun war es eindeutig Dan.

Serena lächelte ihren Freund an, als sich ihre Lippen wieder von einander lösten. Sie befanden sich im großen Vorraum der Halle. Hier würden sich erst mal alle aufhalten ein Glas Champagner, guten Wein oder ähnlich Kostbares trinken, bevor die eigentliche Veranstaltung im Saal weiterging.

Serena sah sich etwas im Raum um und erkannte ein paar Gesichter wieder. Es war schön wieder in New York zu sein und alte Gesichter wieder zu sehen.

„Was möchtet ihr Trinken?“, fragte Chuck.

„Ich nehme einen Champagner“, sagte sie Dan, der Chuck sicherlich begleiten würde.

„Gut, sollst du haben, Topmodel.“

Sie rollte mit den Augen, aber sie wusste das Dan sie nur aus purer Neckerei so nannte. Dan und Chuck gingen also durch die Menge um für sich und ihre Frauen etwas zum Trinken zu beschaffen, während Blair und Serena neben einander stehen blieben und sich beide umsehen.

„Bist du mir böse, wenn ich ein paar Leuten ‚Hallo’ sagen gehe“, fragte Serena ihre Freundin.

„Wo denkst du hin? Solange du nur wieder kommst. Ich habe auch ein paar interessante Leute gesehen. Also bis gleich.“

Serena lächelte und schritt auf ihren High Heels durch die Menge und begrüßte alte Gesichter. Umarmungen folgten genauso wie Küsschen auf den Wangen. Es war wirklich toll. Sie konnte es gar nicht beschreiben. Aber es war einfach ein wundervolles Gefühl, dass sie wieder hier war.

„Serena, was für eine Überraschung.“

„Entschuldigen Sie“, meinte sie zu dem jungen Mann, mit dem sie sich gerade unterhalten hatte und drehte sich zu der Person um, die sie gerade von hinten angesprochen hatte und sie erschrak. Alles in ihr setzte für einen Moment aus, als sie in das Gesicht dieser Person sah. Ihre wurde schwindelig und sie taumelte auf ihren Schuhen etwas nach hinten und wenn der junge Mann sie nicht am Ellenbogen ergriffen hätte, dann wäre sie nach hinten gefallen.

„Was…“

„Es ist mir wirklich eine Überraschung sie hier zu treffen.“

Wie konnte Anthony es wagen, sie anzusprechen? Nein, wie konnte er überhaupt hier rein kommen?

Er war ein Kellner und bediente heute anscheinend hier. So hatte er sich in diese Gesellschaft reingeschmuggelt.

„Freuen Sie sich nicht auch mich zu sehen?“

„Serena, ist alles okay?“, fragte der junge Mann, der sie immer noch am Ellenbogen hielt. Er spürte sie zittern und machte sich begründet Sorgen um sie.

Doch die Blonde stand einfach nur da und starrte in das Gesicht dieses Mannes, der sie verfolgt und verängstigt hatte. Sie hatte immer geglaubt über ihn erhaben zu sein. Aber sie hatte es nicht geschafft. Sie fühlte sich immer noch verängstigt. In ihr kamen all die Gefühle, all die Ängste, wieder hoch, von damals.

„Serena“, hörte sie Dans Stimme in der Ferne.

„Ich habe es schon gehört. Meinen Glückwunsch“, sagte Anthony freundlich.

„Was… was wollen Sie?“

„Das weißt du doch, Liebes.“ Er trat näher auf sie zu und wollte nach ihrem Arm greifen. Doch Serena trat sofort zwei Schritte zurück. Aus Angst wich sie vor ihm zurück.

„Bleiben Sie von ihr Fern“, sagte Chuck, der nun bei ihr auftauchte. Er stellte sich vor ihr und sie spürte nur noch, dass jemand sie an sich drückte. An dem Duft konnte sie wahrnehmen, dass es sich dabei um Dan handeln musste. Doch sie zitterte und realisierte eigentlich gar nichts mehr von dem, was um sie herum geschah. Alles wirkte verschwommen und unklar.

Anthony war da!

Und er verfolgte sie nach wie vor.

„Serena, was ist passiert?“, fragte Blair ihre Freundin und berührte sie an der Schulter.

Serena schluckte. Blair war die Einzige, die von Anthony wusste. Sie wusste von den Briefen und hatte Serena von Anfang an geraten, die Polizei auf zu suchen. Aber sie hatte es nicht getan, weil sie feige gewesen war. Sie wollte sich diesem Szenario nicht noch mal aussetzen.

„Das…“

„Was wollte er von dir?“, fragte Dan sie und drückte sie weiter an sich. Er rieb ihr über den Arm, weil sie so schrecklich zitterte. Auch wenn er wusste, dass es nicht an der Temperatur im Raum lag.

„Das war…“ Sie wusste, dass sie es nun allen sagen musste. Dan und auch Chuck. „Anthony.“

„Anthony?“, fragte Blair.

Serena nickte.

„Wer ist denn Anthony?“, fragten Chuck und Dan. Chuck hatte sich von Anthony abgewendet, weil dieser sich zurückgezogen hatte. Vermutlich um seinen nächsten Übergriff zu planen, wie Serena überlegte.

„Er ist ein Stalker“, sagte Blair. Serena spürte, wie Dan sich verkrampfte, während Blair weiter erzählte. „Sie hatte in Europa schon mal eine Einstweilige Verfügung gegen ihn gestellt. Aber diese ist wohl abgelaufen und nun hat er sie sogar nach New York begleitet.“

Sie konnte gar nichts dazu sagen. Sie wollte nun einfach nur in ihr Bett und gar nichts mehr machen.

„Serena, stimmt das?“

Natürlich stimmte das. Doch sie fühlte sich schlecht. Schuldig. Sie wusste nicht genau weswegen. Vermutlich einfach nur deswegen, dass sie es niemanden von ihrem Freunden erzählt hatte. „Ich möchte nach Hause“, murmelte sie leise.

Dan nickte. „Natürlich.“

„Wir können den Hinterausgang nehmen“, sagte Chuck sofort. Er griff nach seinem Handy, dass er aus der Innentasche seines Jackets zog und rief vermutlich den Fahrer an. Blair und Dan gingen mit Serena schon mal zum Hinterausgang. Sie fühlte sich einfach nur müde. Schrecklich müde. Sie wollte weinen oder aufschreien, doch zu beidem fehlte ihr die Kraft.
 

Serena lag in dem großen Bett in Dans Schlafzimmer und starrte an die Wand. Blair saß noch neben ihr und hatte ihre Freundin ins Bett gebracht.

„Es tut mir Leid“, murmelte Serena.

„Was soll dir denn Leid tun?“, fragte Blair sanft und streichelte ihrer Freundin übers Haar.

„Das ich euch den Abend vermiest habe.“

„Red doch nicht so was, S.“

„Aber es stimmt. Ich… wegen mir sind wir nach Hause.“

„Ich glaube Chuck hält eh nicht viel von Benefizveranstaltungen. Also war es gar nicht so schlecht, wieder her zu kommen, bevor er sich dort zum Affen gemacht hätte.“

Serena lächelte etwas. Aber nur weil sie wusste, dass Blair ihre Freundin gerne lächeln sah. „Dan ist sauer.“

„Nein, ich glaube nicht, dass er das ist.“

„Er redet wohl noch mit Chuck.“

„Ja, ich glaube sie philosophieren über die Versicherung des Gebäudes wo diese Gala statt gefunden hatte. Du weißt schon reine Männergespräche.“ Beide wussten, dass es nicht stimmte, was Blair sagte, aber keine sagte das. Die Brünette beugte sich nach vorne und küsste ihre Freundin auf die Wange. „Ruf mich Morgen an.“

„Okay. Danke dass du hier gewesen bist.“

„Serena, wir sind doch Freundinnen.“ Sie streichelte Serena noch mal über das goldblonde Haar und stand dann schließlich auf. Sie zog die Tür zum Schlafzimmer hinter sich zu als sie zu Chuck und Dan in dessen Büro ging. Beide verstummten sofort mit ihrem Gespräch und sahen die junge Frau fragend an.

„Also ich denke es geht ihr so weit ganz gut.“

„Verstehe“, sagte Dan. Er saß an seinem Schreibtisch und schien zu grübeln. „Du wusstest von ihm, oder?“

Blair nahm Chucks Hand in die seine und lächelte Dan an. „Hör mal, Dan. Am besten du redest darüber mit Serena.“

„Und du glaubst, dass sie jetzt mit mir darüber reden möchte?“

„Sie hat mir von diesem Typ erst vor ein paar Tagen erzählt. Sie hat Briefe von ihm bekommen, in dem stand dass er nun hier in New York wäre. Ich habe ihr gesagt, dass sie zur Polizei sollte, aber sie wollte es nicht. Ich weiß nicht was damals in Europa vor gefallen ist. Das hat sie mir nicht gesagt. Nicht mal ihre Mutter wusste davon.“

„Die hätte sie auch sofort zurück geholt“, meinte Chuck.

Blair nickte. „Natürlich hätte Lilian das.“ Sie sah Dan an und seufzte. „Rede mit ihr. Du wirst eher zu ihr durchkommen, als Nate, Chuck oder ich.“

Dan nickte. „Okay. Danke. Danke Euch.“

„Schon klar. Melde dich, dann gehen wir das durch.“

„Mach ich Chuck.“

Chuck und Blair verließen das Appartement von Serena und Dan und ließen Dan im Büro zurück. Er saß da noch eine Weile, dachte über den Abend nach und darüber was er heute alles erfahren hatte. Er wusste von Serenas Leben in Europa eigentlich gar nichts. Er hatte so viele Zeitschriften gelesen und er wusste dennoch gar nichts von ihr. Wenn er gewusst hätte, in welcher Gefahr sie durch diesen Stalker gesteckt hätte, dann hätte er irgendwas getan. Wenn er auch nicht wusste, was es gewesen wäre. Aber er hätte garantiert nicht tatenlos mit zugesehen, wir irgendein Verrückter Serena belästigst und verängstigte. Denn das war sie vollkommen verängstigt gewesen. So hatte er sie noch nie zuvor erlebt und er wollte sie auch nie wieder so sehen. Sie hatte in seinen Armen gezittert und er hatte sich schrecklich gefühlt, weil er nicht wusste, wie er ihr helfen konnte. Serena war ganz sicherlich keine hilflose Frau, sie wusste, wie man sich verteidigte, zumindest auf der verbalen Schiene. Aber sie war auch jemand der gewisse Dinge gerne herunter spielte, um andere nicht zu sorgen. Ja, das war Serena.
 

Dan seufzte und stand schließlich auf. Er sollte mit ihr reden, außerdem wollte er bei ihr sein. Er wollte sie in den Arm nehmen und sie einfach nur fest halten. Er knipste alle Lichter in der Wohnung aus, machte sich im Badezimmer Bettfertig und trat dann zu ihr ins Schlafzimmer. Sie hatte nur das Nachtlicht auf seiner Seite angelassen, so konnte er ihr Gesicht nicht sehen und wusste nicht ob sie schlief oder nicht. Er rutschte neben ihr unter die Bettdecke und legte sich auf die Seite. Er streichelte ihr über den Rücken und spürte sofort, dass sie schluchzte. „Es tut mir Leid, Dan.

„Serena…“ Er drehte sie zu sich um und drückte sie an sich, so wie er es wollte. Er hielt sie fest und wiegte sie etwas in seinen Armen, streichelte ebenso beruhigend über ihren Rücken. „Ist schon gut.“

„Nein, nichts ist gut. Du bist sauer auf mich.“

„Bestimmt nicht.“

„Natürlich“, widersprach sie ihm. „Weil ich es dir nicht gesagt habe.“

„So wie ich Blair verstanden habe, hattest du es damals niemanden gesagt und erst vor paar Tagen Blair.“

Sie nickte und presste ihr Gesicht an seinen nackten Oberkörper.

„Na also“, er lächelte und küsste sie auf den Kopf. „Wir beide kennen dich sehr gut. Und wir wissen, dass du nun mal niemanden unnötig Sorgen bereiten möchtest. Vor allem wenn du der Meinung bist, Dinge alleine regeln zu können.“ Er spürte, dass sie nicht mehr schluchzte und sich ihr Körper in seinen Armen etwas entspannte. „In Europa hat das vielleicht geklappt, da warst du sowieso allein. Aber nun bist du hier, Liebes. Hier bei mir. Du musst das nicht alleine durchmachen.“

Sie schwieg einen Moment und nickte dann schließlich.

Dan rutschte etwas mehr unter die Decke, so dass beide bequem liegen konnten und er sie immer noch fest im Arm halten konnte. „Möchtest du mir davon erzählen?“

Serena wusste nicht was sie ihm sagen sollte. Es war komisch über Anthony zu reden, aber sie hatte nie über ihn gesprochen. Auch als sie Blair eingeweiht hatte, hatte sie kaum etwas über diesen Menschen gesagt. „Das erste Mal habe ich ihn bei einer Modenshow in Rom gesehen. Er wirkte freundlich und ich habe mich gerne mit ihm unterhalten.“

Dan streichelte über den nackten Arm Serenas und hörte ihren Worten zu. Er kannte sie gut und er wusste, dass sie sich gerne mit Leuten unterhielt. Und das kannte man wohl nicht als einen Fehler ihrerseits anrechnen.

„Aber irgendwann stellte er mir ziemlich persönliche Fragen, die ich dann nicht mehr beantworten wollte. Der Bodyguard der für mich zuständig war, merkte wohl, dass ich mich in dem Gespräch unwohl fühlte und holte mich aus der Situation heraus.“ Sie schwieg für einen Moment und schaute auf ihre Hand, die über Dans Brustkorb streichelte. „Aber damit war es nicht beendet. Er verfolgte mich. Er war auf jeder Modenshow wo ich auftrat, auf jeder sozialen Veranstaltung. Bei einem Interview im Radio rief er sogar an und stellte mir Fragen, die ich nicht beantworten wollte. Da es nicht Live war, konnte man es raus schneiden. Das war der Moment wo sich auch die Agentur einschaltete. Sie stellte mir einen persönlichen Bodyguard zur Verfügung und ich wurde auf Schritt und Tritt begleitet. Es war nicht toll, aber es war wohl sinnvoll.“ Sie schwieg wieder einen Moment. Dan spürte, dass sie noch nicht sehr oft über diese Sache gesprochen hatte. Und es fiel ihr auch nicht leicht. Aber er war froh, dass sie es ihm endlich erzählte. Er hörte ihr schweigend zu und hielt sie fest, streichelte ihr über den Arm und war einfach für sie da.

Irgendwann schliefen die Beiden dann schließlich in den Armen des anderen ein und Dan schwor sich, dafür zu Sorgen, dass dieser Typ Serena nie wieder auflauern würde. Er war sich auch sicher, dass er da auf die Hilfe von Nate und Chuck zählen konnte. Sie würden sich schon darum kümmern. Beide würden ebenso wenig wie er zulassen, dass ihr etwas passierte.



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