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Magierblut

von
Koautor:  Felana

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Auras Opfer

Langsam legte sich der Rauch der Explosion. Alle Wölfe, die den Kampf verfolgt hatten, blickten gespannt auf das Schlachtfeld. Ein Krater hatte sich auf der Kampffläche gebildet, doch von Magnus war keine Spur zu sehen. Auch Talon konnte nichts erkennen, aber bei genauer Betrachtung schien irgendetwas anders. Tatsächlich, eine kleine Rauchwolke befand sich in der Mitte, die einfach nicht verrauchen wollte. Alle beobachteten gespannt die Wolke. Plötzlich erschraken die Wölfe, denn der Rauch nahm langsam aber sicher die Form eines Wolfes an. Die Konturen wurden immer fester und auf einmal stand Magnus wieder vor ihnen! Er keuchte laut und sein Rücken war voller Wunden, die bluteten, auch über seinem linken Auge hatte er eine tiefe Schramme, doch er schien nicht so sehr geschwächt wie Talon.

Er kann sich in Rauch auflösen? Verdammte schwarze Magie, ging es Talon durch den Kopf, während er sich mühsam auf die Beine quälte.

In seinen Gliedern schien keine Kraft mehr zu sein und am liebsten hätte er sich einfach hingelegt und aufgegeben. Diesen Kampf konnte er nicht gewinnen. Er stand einem übermächtigen Gegner gegenüber, aber ein letztes bisschen Stolz war noch in dem Ordensanführer und er blickte dem Tod mit Mut ins Angesicht. Er würde erhobenen Hauptes zugrunde gehen und bis zum letzten Atemzug kämpfen, so gut er konnte. Er sah auf seine Rute, an dem sein Lebenslicht nur noch ein mattes, glanzloses Etwas war, so klein, wie es noch nie erlebt hatte. Und bald würde es wohl endgültig erlöschen. Nun stand er da und wartete auf den Angriff seines Gegners, denn in der Lage noch einmal kraftvoll anzugreifen, würde er nicht mehr sein.

Doch plötzlich war ein wütender Schrei zu hören: "NEIIIN! Das darfst du nicht!"

Und wie aus dem Nichts tauchte Aura auf. Sie war sehr wütend ihr ganzer Körper leuchtete goldfarben. Sie zitterte am ganzen Leib.

"Du hast es gewagt den Orden zu verraten! Aber glaub mir, wir geben den Orden nicht so einfach auf! Du musst erst an mir vorbei!"

Aura wusste, dass sie dem dunklen Wolf ebenfalls unterlegen war, doch sie hoffte dass sich Talon irgendwie retten und Magnus doch noch mit ein paar Attacken schwächen konnte.

Der dunkle Wolf grinste nur bei ihren Worten: „Lächerlich, Wölfin. Wir wollen doch nicht, dass dir hübschen Geschöpf etwas zustößt.“

Talon blickte nur müde zur ihr herüber. Natürlich freut es ihn, dass Aura ihn verteidigte, vor allem nach ihrem letzten Gespräch hätte er das nicht erwartete, aber wenn ihr deswegen etwas passieren sollte, könnte er sich das nie verzeihen. Er wollte schon etwas sagen, aber dann sah er plötzlich Vin aus dem Rauch auftauchen und sein Herz machte einen freudigen Satz. Der Schwarzbraune war schon davon ausgegangen, dass der Weißgraue um Leben gekommen sei, aber mit seiner Hilfe würde er nun vielleicht doch das Blatt noch herumreißen und Magnus in die Knie zwingen können.

„Schluss damit, Aura! Du musst den Orden nicht aufgeben, denn er wird nicht untergehen, sondern nur erneuert. Mit einer neuen Führung: Dem dunklen Wolf und mir. Wir werden dem Orden ein neues, goldenes Zeitalter verschaffen“, sagte Vin und Talons Freude verwandelte sich bei diesen Worten in blankes Entsetzen.

Auch die Ordensanführerin war bei den Worten Vins zuerst schockiert. Entgeistert starrte sie den Wolf an, unfähig etwas zu sagen. Nach einiger Zeit hatte sie sich wieder halbwegs gefasst.

Mit zittriger Stimme sprach sie: "Was? Wie kannst du nur? Was soll aus unseren Orden werden? Wollt ihr die dunkle Magie lehren? Nein, das lasse ich nicht zu!" Sie knurrte wütend.

„Und was willst du tun? Gegen mich und den dunklen Wolf hast du keine Chance. Und sieh deinen Gefährten an. Was glaubst du wie lange er noch durchhält?“, erwiderte Vin. „Dunkle Magie ist besser als du denkst. Nur weil du schon als Welpe beigebracht bekommen hast, dass sie böse ist, muss das nicht stimmen. Öffne deine Augen, Aura. Es wird Zeit, dass sich etwas ändert. Die Regeln des Ordens sind alt und verstaubt.“

Keuchend hörte Talon Vins Worten zu und ihm wurde klar, dass es nichts mehr gab, was er tun konnte. Der Orden würde heute untergehen, aber nicht so wie er erst gedacht hatte. Er würde von Dunkelheit erfüllt werden und das war mit einem Sturz gleichzusetzen.

„Aura“, sagte der Schwarzbraune schließlich. „Tu was sie sagen. Es reicht schon, wenn ich heute mein Leben lasse. Es ist vorbei. Wir haben verloren. Du sollst nur wissen, dass ich dich liebe und es mir leid tut.“

Auras Herz zersprang vor Schmerz. Sie wusste, dass es keine Hilfe mehr gab. Der Orden war verloren, doch noch viel mehr schmerzte ihr der Verlust ihres geliebten Gefährten. Egal was er getan hatte, sie liebte ihn doch noch immer. Deshalb sah sie nur eine einzige Möglichkeit.

Mit fester Stimme sprach sie: "Ich werde mich euch anschließen! Aber nur unter einer Bedingung!"

Der Schwarzbraue riss die Augen auf, weil er sich denken konnte, dass sie jetzt etwas Dummes machte, aber er sagte nichts.

Vin dagegen grinste: „Gut, ich werde mir deine Bedingung anhören und darüber nachdenken. Weil du es bist, meine Liebe. Also was hast du vorzutragen?“

"Lasst Talon am Leben! Ich werde mich euch nur anschließen, wenn ihr ihn verschont!"

Ihre Stimme war etwas zittrig, aber trotzdem fest. Sie hoffte inständig darauf, dass ihr Geliebter Gnade erhalten wird.

Vin lachte. Er lachte lange und laut, aber als er sich beruhigte, sah er zum dunklen Wolf herüber, dessen Ausdruck verriet, dass er die Angelegenheit dem Hellen überlassen würde.

„Nun“, begann der weiße Rüde, „wenn du Bedingungen stellst, dann darf ich das auch, oder? Mir reicht dein Angebot nicht. Ich lasse ihn am Leben, wenn du dich uns anschließt und…“ Er ließ eine extra lange Pause, um sie zu ärgern. „..du meine Gefährtin wirst. Herrsche an meiner Seite und werde die Mutter meiner Jungen und dein lieber Talon wird nur von hier verbannt.“

„NEIN!“, schrie der Schwarzbraune mit Verzweiflung in der Stimme. „Geh nicht darauf ein! Lieber sterbe ich.“

Aura zuckte zusammen. Mit vielen hatte sie gerechnet, aber nicht damit. Ihr Herz krampfte sich unangenehm zusammen. Am liebsten hätte sie laut los geschrien. Mit diesem Wolf eine Familie gründen? Nein, das konnte sie sich nicht vorstellen, aber das Talon sterben sollte?

Sie nahm ihren ganzen Mut zusammen um mit fester Stimme zu antworten: "Gut, ich gehe darauf ein, aber kein einziger von euch darf Talon auch nur ein Haar krümmen! Verstanden?"

„Nein, Aura“, wimmerte Talon.

So ein Opfer konnte sie doch nicht für ihn bringen. Ihm war als hätte ihm jemand sein Herz herausgerissen und verkehrt herum wieder eingesetzt, als er den zufriedenen Gesichtsausdruck von Vin sah. Dieser Wolf hatte immer gegen ihn gearbeitet, das wurde dem Schwarzbraunen jetzt klar, außerdem wollte er schon immer Aura für sich haben und nun musste der ehemalige Anführer des Ordens sie ihm überlassen? NEIN! Das konnte er nicht zulassen. Knurrend wollte er auf Vin zu rennen, aber der dunkle Wolf stellte sich ihm in den Weg.

„Wage es und deine Gefährtin wird von mir unter Qualen umgebracht. Weißt du, ich dachte es gäbe nichts Schöneres als dich sterben zu sehen, aber das hier ist ja noch viel besser. Ich werde in dem Wissen leben, dass du jeden Tag daran denken wirst, was mit Aura hier geschieht und wie sehr sie wegen dir leidet. Kommst du zurück, dann werde ich nicht dich töten, sondern sie. Und nun verschwinde, alter Wolf. Setz nie wieder eine Pfote auf den Boden des Ordens oder deine niedliche, kleine Gefährtin, oder ich sollte lieber sagen Ex-Gefährtin, wird sich wünschen nie geboren worden zu sein.“

Mit traurigen Augen sah Talon Aura an, dann drehte er sich um und verließ den Kampfplatz humpelnd und mit eingezogener Rute. Das war eine weitaus größere Strafe für ihn als der Tod.

Auras Herz zersprang in tausend Teile, wie sie ihren gebrochenen Gefährten zusah, wie er sich geschlagen vom Schlachtfeld machte. Sie war erfüllt mit großer Trauer. Nie in ihrem Leben hatte sie mit so etwas gerechnet. Aber was sollte nun mit ihr und dem Orden werden? Es würde weitergehen, aber ob es ihr gefallen würde, das bezweifelte sie. Wortlos und niedergeschlagen drehte sie sich zu dem schwarzen Wolf und Vin. Beide grinsten sie höhnisch an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  hundefrau
2011-05-19T20:47:12+00:00 19.05.2011 22:47
Ohje D8
Das Kapitel ist echt traurig ;__;
(Mama wundert sich grade, wieso ich denn so deprimiert aussehe xD)
Echt tragisch, wie alles eskaliert, besonders leid tut es mir für Talon, mein Inneres hat geschriehen, als ich gelesen habe, dass diese Lösung schlimmer als der Tod für ihn ist. Aber das stimmt im Grunde ja auch D8<
Arme Aura... so ein großes Opfer zu bringen. Aber sie hatte im Grunde gar keine Wahl...
Ich bin gespannt, wie es weiter gehene wird <3
Von:  TKTsunami
2011-05-17T16:21:00+00:00 17.05.2011 18:21
Komisch...
Ich hab gar nicht gesehen das ein neues Kapi da ist...
Mhmh...
Egal:
Eins vorweg: Ich habe gerade festgestellt, dass man zu so einem Kapitel, welches iwie deprimierend ist niemals mit guter Laune Musik lesen sollte. Man hat gute Laune und kann sich so entweder blöd in die Charaktere hineinversetzen (was aber nicht an dir liegt^^) oder man ist einfach nur Schadenfroh XD
Dementsprechend sitze ich hier grinsend vor meinem Motebook und kann hier nicht schreiben dass mir Talon leid tut. Im Moment jedenfalls noch nicht.
Und Aura sollte einem auch leid tun, aber sie hat sich ja dafür entschieden (auch wenn sie kaum eine andere Wahl hatte). Allerdings kann sie somit mehr oder weniger noch etwas untenehmen, im Prinzip von innen heraus planen und evt. angreifen, wenn jemand den Orden 'retten' will. Also ist es also gar nicht so schlecht. Talon kann sich wiede ausruhen und trainieren und Anhänger sammeln, während Aura an der Quelle sitzt und Vin obendrein ärgern kann, denn ich denke nicht dass sie eine brave Gefährtin ist. Hoff ich jedenfalls denn mir fallen gerade tausend Ideen ein, wie sie das anstellen könnte nyhahahaahar~
Vielleicht ist es doch gut diese Musik zu hören, man sieht alles nicht so schwarz x3

TK was here


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