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Magierblut

von
Koautor:  Felana

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Konkurrenz

Die Augen des dunklen Wolfes richteten sich zusammengekniffen auf Artus.

„Glaubst du, ich weiß nicht, dass sie die Wahrheit sagt?“, knurrte er aufgebracht. „Aber ich kann auch riechen, dass ihr Beide zu Runas Rudel gehört. Einem Rudel, das ich mir nicht anschließen will.“

„Und trotzdem stehen wir nicht auf der Seite des Ordens“, brachte Lexie zitternd vor.

„Wenn ich über all das hier herrsche, werdet ihr das bereuen. Denn ich werden mich erinnern, wer mir treu ergeben war und wer nicht“, erwiderte der dunkel Wolf mürrisch. „Nun verschwindet und richtet Runa aus, dass sie es sich gut überlegen soll, ob sie weiter aus dem Krieg heraushält.“

Wütend zog er die Lefzen hoch.

„Los weg hier“, meinte die Blaugraue.

Sie hatte das komische Gefühl, dass das nicht die letzte Begegnung mit dem dunklen Wolf sein würde. Und das nächste Mal könnten sie wahrscheinlich nicht so leicht davon kommen. Dankend sah sie Artus an. Er hatte sich für sie in Gefahr begeben und das rechnete sie ihm hoch an.

"Hab Dank". Artus verbeugte sich vor dem dunklen Wolf und zeigte sich unterwürfig. "Wir werden Runa deine Botschaft ausrichten lassen!"

"Das will ich auch hoffen!" knurrte der dunkle Wolf gefährlich, "Und jetzt verschwindet, bevor ich es mir anders überlege!"

Die Drei taten, was er von ihnen verlangte, und rannten so schnell sie konnten in die Richtung der Grenzen. Immer weiter und weiter. Angetrieben von der Angst. Bis tief in die Nacht waren sie unterwegs als der schwarze Wolf seinen Schritt verlangsamte. Keuchend hielt er an und sah besorgt nach den Wölfinnen.

"Wir haben es geschafft, wir sind schon fast über der Grenze! Ich hoffe es geht euch gut."

Er sah dabei zu Lexie. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er sie so sehr hetzte, obwohl sie in anderen Umständen war.

Hechelnd kam die blaugraue Wölfin zum Stehen und sah zweifelnd zu ihrer Shaana.

„Wenn du zurück willst, Mutter, dann verstehe ich das“, sagte sie.

„Ich komme mit euch, weil ich mir ansehen muss, was da drüben so vor sich geht.“

Die junge Wölfin nickte und blickte dann zu dem Schwarzen.

„Wir sollten keine Zeit verschwenden“, meinte sie und ging weiter auf die Grenze zu.

Die Sonne ging bereits wieder auf. Sie hatten die Reise sehr viel schneller geschafft, als sie hin gebraucht hatte, aber das lag wahrscheinlich an dem Schock, der ihnen immer noch in den Knochen saß. Dem ersten, dem sie begegneten war Cloud.

„Ihr seid zurück“, freute sich der weiße Wolf und schwänzelte um sie herum. „Und ihr habt noch jemanden mitgebracht.“

Artus nickte. "Cloud, schnell bring uns zu Runa. Wir müssen ihr etwas Wichtiges mitteilen!"

Der Weiße zeigte sich gehorsam und antwortete: "Wie Ihr wünscht, folgt mir."

Er führte die drei Wölfe zu Runas Höhle. Als sie ankamen wurden sie bereits von ihr erwartet. Sie stand auf einem Felsen und blickte auf sie herab.

Sie schien nicht gerade begeistert als sie anfing zu sprechen: "Cloud hat mir alles erzählt. Wie konntet ihr das nur machen? Sich solcher Gefahr aussetzen war nicht sehr klug."

Lexie stellte sich herausfordernd vor die anderen: „Es ist unser Leben und wir entscheiden selbst, ob wir es in Gefahr bringen oder nicht.“

Runa kam von ihrem Felsen herunter und knurrte die Blaugraue wütend an.

„Wir wollten dich nicht verärgern, aber es musste einfach sein. Wenn dann bin ich an allem Schuld. Artus kann nichts dafür.“

Die blaugraue Wölfin signalisierte mit ihrer Körperhaltung, dass sie Runas Stellung als Alphawölfin akzeptierte und ihre Widerworte keine Herausforderung zu einem Rangkampf gewesen waren. Auf einen Kampf mit der gelben Wölfin wollte sie es auf keinen Fall ankommen lassen, schon allein, weil sie nicht wirklich einschätzen konnte, wie stark die Gelbe war. Sie hatte sie noch nie Magie einsetzten sehen und körperlich hätte es Lexie sowieso nicht mit ihr aufnehmen können.

„Und was gibt es so dringendes, was ihr mir unbedingt sagen müsst?“, sagte Runa bestimmend, aber nun mit ruhiger Stimme.

Artus antwortete auf Runas Frage so gut er nur konnte, da er sehr erschöpft war: "Es braut sich ein Krieg zusammen. Die freien Magier rüsten sich zum Kampf gegen den Orden. Ihr Anführer ist ein großer schwarzer Wolf, der nur der "dunkle Wolf" genannt wird. Genaueres weiß ich auch nicht, aber ich denke du wirst ihn kennen. Noch ist er neutral, gegenüber den freien Magiern, die sich ihm noch nicht angeschlossen haben, aber das wird sich sicher bald ändern..."

Runa dreht sich nachdenklich weg.

„Ich kenne den dunklen Wolf, das stimmt. Dieses Ungeheuer wird noch dafür sorgen, dass sich Orden und freie Magier gegenseitig auslöschen.“

Lexie sagte zögerlich: „Er meinte, dass du es dir gut überlegen sollst, ob du dich ihm weiter widersetzt.“

„Ich schicke meine Rudel nicht in einen sinnlosen Krieg. Trotzdem danke für die Warnung“, meinte die Gelbe ernst.

„Es gibt noch ein Problem“, sagte Shaana plötzlich. „Verzeih, ich bin Lexies Mutter Shaana und habe mich für eine Weile den Wilden angeschlossen.“

„Wir bevorzugen freie Magier“, brummte Runa.

„Ja, natürlich. Freie Magier. Nun, ich weiß aus sicherer Quelle, dass ein Trupp Jäger ausgesendet werden soll, um meine Tochter einzufangen. Das kann deinem Rudel genauso gefährlich werden.“

Lexie legte traurig die Ohren an, weil sie es war, die das Rudel in Gefahr brachte.

„Cloud, bring sofort die Krieger hierher. Wir brauchen einen Plan, um unserer Revier besser zu schützen“, befahl die Alphawölfin und der weiße Wolf stürzte unverzüglich los. „Artus, ich weiß nicht ob ich das von dir verlangen kann, aber ich habe gemerkt, dass du ein guter Kämpfer bist und dich mit Strategien auskennst. Du bist schon lange im Rudel und auch wenn ich euch bis jetzt nicht als volle Mitglieder gezählt habe, wäre es an der Zeit, dass deine Gefährtin und du einen festen Rang im Rudel einnehmt. Ich hätte dich gerne unter unseren Kriegern. Du könntest uns wirklich helfen. Wir brauchen jeden fähigen Kämpfer. Allerdings wären dann solche Aktionen, wie unerlaubt das Rudel zu verlassen, nicht mehr drinnen.“

Die Alphawölfin sah Lexie scharf an und diese nickte nur zustimmend.

„Ihr könnt noch darüber nachdenken, wenn ihr wollt, aber entscheidet euch schnell. Shaana wird vorläufig bleiben dürfen.“

Artus sah zu Runa. Er hatte es geahnt, dass sie ihm diese Frage einmal stellen würde. Schließlich antwortete er Runa: "Ja, ich muss darüber noch einmal nachdenken. Ich bin es gewohnt in Freiheit zu leben und Befehle zu geben, anstatt welche zu bekommen."

„Denke aber nicht zu lange nach“, rief Runa ihm hinterher. „Sonst müsst ihr leider mein Rudel verlassen.“

Sie drehte sich weg und ein paar andere Wölfe folgten ihr. Lexie konnte ihre Entscheidung verstehen. Sie waren nie wirklich ein Teil des Rudels gewesen. Dieses Rudel konnte man zwar nicht mit normalen Rudeln vergleichen, weil es sehr groß war und es nicht verboten wurde, wenn auch rangniedrigere Wölfe Junge hatten, aber trotzdem gab es hier auch Regeln. Schon alleine, dass eine Fähe dieses Rudel anführte, wunderte Lexie schon immer. Es gab keinen Alphawolf, aber sie hatte sich nie fragen getraut, weshalb eigentlich. Die Blaugraue kam aus einer Welt, in der Rüden meistens mehr zu sagen hatten als Fähen. Zwar teilte sich im Orden die Führung in einen Rüden und in eine Fähe, aber wären sich die beiden einmal uneinig, hätte das letzte Wort immer noch der Rüde. Talon bezog Aura immer mit ein, aber sicherlich hatte es auch andere Anführer gegeben. Deswegen würde die Blaugraue auch Artus die Entscheidung überlassen, ob sie hier im Rudel bleiben sollten.

Sie sah fragend zu ihm: „Was werden wir jetzt tun?“

Artus hielt inne. In seinen Augen spiegelte sich Unschlüssigkeit.

"Ich weiß es nicht..." Er sah traurig zu Boden: "Werden wir hier bleiben, müssen wir uns an die Regeln halten, gehen wir, dann sind wir nicht mehr so geschützt. Rein theoretisch könnten wir bis weit hinter die Grenzen fliehen. Es gibt dort viele Wälder, vor allem an den Grenzen zu anderen Gebiete, die selbst den Wölfen hier nicht bekannt sind. Ich lebte einst in einem Land fern von hier. Aber ein großer Krieg hat es sehr zerstört. Dort wären wir sicher, aber da möchte ich nicht mehr hin. Wären wir gemein, dann könnten wir Runas Leute anschwärzen. Vielleicht möchte der eine oder andere auch weg... aber das wäre ihr nicht fair gegenüber. Ich hasse Kriege und wir haben nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir bleiben hier, dann werden wir mit Sicherheit in einen Krieg miteinbezogen, der grausam ist, oder wir ziehen weit in das Land. Dort könnten unsere Jungen ungestört aufwachsen. Was denkst du Lexie, was wäre wohl am besten?" Artus blickte sie mit großen Augen an.

„Wenn du sagst das Land, aus dem du kommst, wurde zerstört, dann kann man nicht mit Sicherheit sagen, ob dort nicht auch wieder Krieg herrscht oder andere Gefahren auf uns warten. Die Reise wäre sicher anstrengend und ob wir es vor der Geburt schaffen, ist eine schwere Frage. Hier wären wir sehr viel sicherer, weil wir wenigstens das Rudel als Schutz hätten. Und da ist noch etwas: Es ist meine Schuld, dass die Jäger hierher kommen. Haben wir überhaupt das Recht Runa im Stich zu lassen? Ich denke wir sollten zumindest hier bleiben, bis unsere Welpen fähig sind mit uns auf diese Reise zu gehen. Währenddessen können wir dem Rudel helfen diese verdammten Jäger loszuwerden. Aber wenn du dagegen bist, Artus, und dich für diese Reise entscheidest, dann bin ich bereit mir dir zu gehen.“

Lexie atmete kurz durch und richtete dann ihre Aufmerksamkeit wieder auf den schwarzen Wolf.

"In dem Land herrscht Frieden, aber ich will ja auch nicht dorthin zurück, sondern nur in das Grenzgebiet. Ich weiß, die Reise ist nicht einfach und es gibt auch Gründe hier zu bleiben. Runa gegenüber fühle ich mich nicht schuldig, sie hätte uns ja nicht aufnehmen müssen. Aber ich weiß es selber noch nicht, lass mich bitte eine Nacht darüber schlafen."

Er war müde von der Aufregung der letzen Tage und es war ihm einfach zu viel im Moment. Langsam ging er in die Richtung, in der sich seine Höhle befand. Er fühlte sich hin und her gerissen zwischen Lexie und seiner Freiheit.

Die Blaugraue sagte nichts weiter und sah ihm dann nachdenklich hinterher. Sie konnte verstehen, wie er sich fühlen musste. Er war nicht der Wolf, der einem anderen gehorchte, aber sie musste jetzt auch an ihre Junge denken. In diesem Rudel hätten sie Schutz und im Gegensatz zu dem schwarzen Wolf fühlte sie sich Runa verpflichtet.

Was habe ich nur getan? dachte sie verzweifelt. Wäre ich doch einfach im Orden geblieben, dann würde ich nicht all dieses Leid über die bringen, die ich liebe.

Als sie zu ihrer Mutter herüber sah, konnte sie in ihren Augen erkennen, dass sie das Gleiche dachte. Schweigsam starrte Shaana ihre Tochter an.

„Verzeih mir, Mutter“, winselte Lexie mit angelegten Ohren.

„So unrecht hattest du nicht, indem du den Orden verlassen hast“, erwiderte die Blaue ernst.

„Was?“

„Der Orden ist nicht das was er einmal war. Talon und Aura sind gute Anführer, aber das ist auch das Einzige, was den Orden noch zusammenhält. Korruption zerfrisst alles von innen. Viele der höheren Magier arbeiten gegen die Anführer und die Prinzipien des Friedens kann man wohl auch nicht als eingehalten sehen, wenn Wilde einfach abgeschlachtet werden.“

Überrascht über ihre Worte konnte Lexie nichts darauf erwidern.

„Also, Kind“, meinte Shaana. „Wir sollten erst einmal schauen, dass deine Junge ein sicheres Zuhause finden und dann werden wir weitersehen.“

Lexie nickte.

„Danke, Mutter.“
 

In der Zwischenzeit waren auch die Jäger nicht ganz untätig. Die Reise des "Lexie-Such-Kommandos" hatte bereits begonnen. Der erste Teil wurde von Nimrod und Akira angeführt. Schon bald sollten sie auf den zweiten Teil treffen, angeführt von Rhodri. Akira kannte ihn ja, und sie befürchtete auch, dass Nimrod nicht mit ihm klar kommen könnte. Rhodri war sehr selbstbewusst und dominant Rüden gegenüber und sehr arrogant. Er stammt aus einer angesehenen Jägerfamilie. Sie machte sich ernstliche Sorgen, weil sie spürte, wie auch Nimrod unruhiger wurde. Sie konnte es sich nicht erklären, aber mit der Zeit entwickelte sie ein Gespür für den sturen Grauen.

Der graue Wolf lief schweigend neben der Jägerin her und machte sich so seine Gedanken über den anderen Jäger. Im Grunde wollte er ihn gar nicht kennen lernen, weil er wusste, dass er ihn sowieso nicht leiden konnte. Allein die Tatsache, dass Akira ihn kannte und nett von ihm gesprochen hatte, machte ihn wütend. Der Graue sah zurück auf Carth, der stolz neben den anderen Schüler herlief, aber dem Jäger entgingen auch nicht die unzufriedenen Blicke der anderen Auszubildenden, die kein Geheimnis daraus machten, dass sie den roten Wolf nicht als einen von ihnen anerkennen wollten. Er würde es schwer haben sich zu beweisen, aber Nimrod hielt das für eine gute Schule. Der rote Wolf musste lernen sich durchzubeißen. Dann wandte sich der Jäger wieder nach vorne, weil die Gruppe, der anderen Schüler, die mit Rhodri warteten, schon in Sichtweite war. Nimrod schluckte und lief weiter auf die Gruppe zu. Da musste er jetzt durch.

Rhodri sah, wie sich der zweite Trupp aus Jägern näherte. Er wusste nur, dass dieser angeführt wurde von Akira und einem Nimrod. Akira kannte er, er hatte sie in seiner Ausbildung kennen gelernt. Eine durchaus fähige Jägerin. Das mochte auch was heißen, denn er hielt wenig von Wölfinnen in Jägertrupps. Von Nimrod hingegen hatte er noch nicht viel gehört, das lag aber daran, dass es ihn nicht interessierte, denn er sah in jedem Rüden einen Konkurrenten. Langsam kamen sie näher. Da Rhodri aber stets gute Miene machte, wusste er jetzt schon, dass er Nimrod nicht mögen würde.

"Ach, herzlichen willkommen! Schön, dass ihr eintrefft. Dann wären wir jetzt auch komplett. Für die, die nichts von mir gehört haben, ich bin Rhodri!"

Der graue Wolf sah den anderen Rüden grimmig an, erwiderte aber nichts auf seinen Gruß. Der andere Jäger gefiel ihm gar nicht. Er wusste nicht was es war, aber seine ganze Art schien unecht. Vielleicht lag es aber auch daran, dass Nimrod voreingenommen gegen über den Jäger war und ihm keine Chance geben wollte.

„Wir haben kein Zeit zum Quatschen“, knurrte der Graue, der sich in der Situation, mit so vielen Jägern unterwegs zu sein, immer unbehaglicher fühlte.

Rhodri sah Nimrod geringschätzig an und dann blickte er zu Akira: "Schön dich wieder zu sehen! Schon verdammt lange her, seit wir das letzte Mal miteinander zu tun hatten. Du siehst blendend aus und ich habe auch schon viel gehört, was du so alles geleistet hast in der letzten Zeit. Respekt und glaub mir, das sage ich nicht zu jeder Wölfin, du weißt was ich meine."

Er zwinkerte ihr zu. Sie wurde etwas verlegen, da ihr selten Komplimente gemacht wurden.

"Vielen Dank, aber du warst ja auch nicht ganz untätig. Man hat schon viel von dir gehört."

Die Jäger winkte nur bescheiden ab: "Mag sein, aber ich denke wir sollten nun wirklich aufbrechen. Ich habe gehört, dass wir zwei und ein gewisser Nimrod das Kommando haben werden.“ Er blickte zu den Neuankömmlingen.

Sein Blick blieb bei Carth hängen, dann sagte er: "Wer von euch ist Nimrod?"

„Wenn du nicht einmal Jährlinge von einem ausgewachsenen Rüden unterscheiden kannst, dann tust du mir leid“, erwiderte der Graue gereizt.

Dann drehte er sich weg, weil ihn die Antwort des anderen Rüden nicht interessierte.

„Gehen wir“, meinte Nimrod schließlich und setze sich in Bewegung.

Carth kam sofort hinterher gestürzt und wäre dabei fast auf die Schnauze gefallen, aber er fing sich noch rechtzeitig und schloss sich stolz seinem Mentor an. Auch die anderen Schüler gingen ihnen nach. Im Gegensatz zu Rhodri wussten sie sehr gut, wer Nimrod war, und dass es böse ausgehen konnte, sich mit ihm anzulegen.

Der graue Wolf war einfach nur wütend. Ganz besonders auf den Gildenanführer, der ihnen so einen inkompetenten Schönling mitgeschickt hatte. Auf dieser Mission musste man sich auf seine Jagdpartner hundertprozentig verlassen können, doch Nimrod würde lieber einem Eichhörnchen sein Leben anvertrauen als diesem arroganten Schnösel.

Er sah zu seinem Schüler herüber, dessen Miene ebenfalls ernst war.

„Ich mag ihn auch nicht“, flüsterte der rote Wolf seinem Mentor zu. „Irgendwas stimmt mit ihm nicht und ich kann die Art nicht leiden, wie er Akira ansieht.“

„Irgendwann wirst du auch eine Wölfin so ansehen, Carth“, sagte der Graue leise und versuchte die Eifersucht, die in ihm aufkeimte zu ignorieren.

Er konnte es einfach nicht ertragen, dass Akira sich für diesen Wolf interessieren könnte.

„Ganz bestimmt nicht!“, sagte der Carth kopfschüttelnd.

Rhodri kicherte leise.

"Wie ihr meint Meister Nimrod, so brechen wir auf... Kommt!“, herrschte er seine Truppe an.

Die Wölfe in seiner Truppe waren alle etwas älter, aber ebenfalls Schüler. Sie machten alle den gleichen Eindruck wie Rhodri und wirkten ernst und arrogant. Akira war etwas verwirrt. Sie kannte den braunen Wolf sehr gut und sie musste zugeben, dass er noch besser aussah, als sie ihn in Erinnerung hatte und ja, sie schwärmte immer noch etwas für ihn. Aber er hatte sich verändert.

Gut er war schon immer etwas zu selbstbewusst und eingebildet gewesen, aber jetzt?

Außerdem hatte er eine seltsame Art an sich, die sie nicht beschreiben konnte. Sie merkte, wie er sie genau musterte.

Sie schüttelte den Kopf und dachte zu sich selber: Hör auf, du bist keine Jungwölfin mehr. Gefühle haben hier nichts zu suchen.

Dann ging sie zu Nimrod und flüsterte ihm zu: "Alles okay?"

Ihre Befürchtung war eingetreten. Sie konnten sich nicht leiden.

„So lange mich der Typ da nicht weiter belästigt, ist alles in Ordnung“, brummte der graue Wolf.

In Wirklichkeit machte Nimrod sich Sorgen. Die Grenze zu überschreiten war gefährlich, doch er fürchtete nicht um sein Leben, weil es niemanden gab, der es bedauern würde, wenn er starb, sondern um das der anderen. Besonders um das von Akira und Carth.

„Es wird nicht leicht werden“, bemerkte der Jäger beiläufig.

Am liebsten hätte er noch gesagt, dass sie ja auf sich aufpassten solle, aber er brachte es einfach nicht über sich, das laut auszusprechen.

"Ja, da hast du Recht... Leicht wird es sicher nicht werden. Aber Rhodri ist ein wirklich guter Jäger, du solltest echt versuchen mit ihm auszukommen! Das wäre für alle das Beste! Ich weiß, es fällt dir schwer, aber er wird nicht nachgeben und wie ich dich kenne du auch nicht, aber wenn du dich nicht provozieren lässt, dann gibt er Ruhe. Wir dürfen die Gruppe nicht in zwei Teile spalten. Wir wissen, was du kannst Nimrod! Meinetwegen sollen sie dich unterschätzen. Das würde dir wohl nur Vorteile bringen, wenn es hart auf hart kommt. Du darfst dich nur nicht auf seine Spielchen einlassen.“

Akira sah ihn besorgt an und fügte noch leise hinzu, ohne dass Nimrod es hören konnte: "Das kann nämlich böse enden....."

„Ich traue ihm nicht, Akira“, meinte der Graue. „Es geht über Rivalität hinaus. Oder glaubst du etwa, dass ich wirklich Angst hätte, dieser Jüngling könnte mir das Wasser reichen? Dafür hat er nicht genug Erfahrung.“

Der graue Wolf seufzte: „Trotzdem versuche ich deinen Rat einzuhalten, auch wenn ich nicht versprechen kann, dass ich es schaffe. Ich tue das nur für dich.“

Carth, der neben den Beiden herlief und das Gespräch mitbekam, schaute verwundert auf. Es war einfach zu ungewöhnlich, dass sein Mentor auf Akiras Worte hören wollte. Für gewöhnlich war Nimrod stur und rachsüchtig, wenn ihm ein anderer ihn beleidigte. Der rote Wolf fragte sich, ob da etwas zwischen Akira und seinem Mentor war, das man als Freundschaft, vielleicht sogar als mehr, bezeichnen könnte.

Akira war erleichtert und sie atmete auf: "Ich danke dir! Ich muss sagen, ich habe ihn auch etwas anders in Erinnerung. Vermutlich ist ihm der Erfolg zu Kopf gestiegen, auch wenn er immer schon etwas arrogant war. Aber ich glaube auch, dass man aufpassen sollte. Dennoch müssen wir uns vorerst zurückhalten. Ich habe damit kein Problem, aber du, denn er mag dich nicht und du ihn auch nicht. Doch ich möchte nicht das di... ich meine der Gruppe etwas passiert...."

„Ich werde niemals zulassen, dass er der Gruppe schadet“, knurrte Nimrod ungehalten, versuchte sich dann aber zu zügeln.

Es war für ihn nicht leicht seine Wut zurückzuhalten. Dann schwieg er und konzentrierte sich auf den Weg.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  hundefrau
2010-05-12T18:14:02+00:00 12.05.2010 20:14
Gnnnn, ich habs schon wieder erst so spät gesehen >___<
Das Kappi war wiederm toll~
Ui, jetzt kommt alles ins Rollen, wie spannend xD


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