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Magierblut

von
Koautor:  Felana

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Der dunkle Wolf

Mitten in der Nacht wurde Lexie aus dem Schlaf gerissen. Sie hörte Geräusche und steckte vorsichtig ihre Schnauze aus dem Dachsbau um herauszufinden, was los war. Sie roch zuerst viele Wölfe, aber sie waren nicht in der Nähe ihres Versteckes, also konnte sie problemlos nach draußen gehen und nachsehen, ob es sich wirklich um die Wölfe handelte, auf die sie wartete. Langsam und geräuschlos schlich sie sich in Richtung des Tempels.

Sie sind es, dachte sie erleichtert.

Zu diesem Ritual reisten die Magier immer ohne Jäger, was für Lexie natürlich ein Vorteil sein konnte. Außerdem hatte sie nicht vor einfach in die Menge zu treten. Lexie kannte einen Platz, an den ihre Mutter immer ging, wenn sie hier war. Dort würde sie allein mit ihr sprechen können. Sie schlich vom Tempel weg und begab sich zu der Stelle. Nun musste sie wieder warten. Wie sehr sie sich wünschte, dass Artus bei ihr wäre.

Einige Zeit später trat ihre Mutter auf die Wiese und ließ nachdenklich ihren Blick schweifen. Die Blaugraue hatte ich hinter den Bäumen versteckt und beobachtete erst einmal, was ihre Mutter tat und ob sie vielleicht dieses Mal nicht alleine war. Doch als sie sicher sein konnte, dass es keine Gefahr bedeutete sich Shaana zu zeigen, ging sie zögerlich auf die bläuliche Wölfin zu.

„Lexie? Bist du es wirklich?“, fragte ältere Wölfin geschockt als sie ihre Tochter bemerkte.

„Ja, Mutter“, antwortete die junge Magierin und legte verlegen ihre Ohren an.

„Du solltest nicht hier sein, Kind. Wenn sie dich finden, dann…“

„Ich bin wegen dir gekommen, Mutter. Hör mir zu. Der Orden befindet sich in großer Gefahr. Viele werden sterben und deswegen musst du mit mir gehen. Ich will dich nicht verlieren.“

Der wütende Gesichtsausdruck ihrer Mutter machte Lexie nervös. Sie hatte erwartete, dass sich wenigstens etwas Freude bei ihr zeigte, wenn sie sich endlich wieder sahen, doch Shaana sah sie an, wie eine Wilde, was sie genau genommen ja auch war.

„Verschwinde hier, Lexie. Ich kann nicht einfach gehen. Sie werden mich jagen, wie sie es mit dir tun. Glaubst du es ist schon vorbei? Sie schicken einen Jägertrupp, der dich finden soll. Und das werden sie.“

Lexies Augen wurden feucht bei diesen Worten.

„Wir freien Magier können uns besser wehren als du glaubst. Komm bitte mit mir“, bat die blaugraue Wölfin.

Shaana seufzte.

„Das kann ich nicht so schnell entscheiden. Lass mir etwas Zeit. Wir treffen uns morgen um die gleiche Zeit, am gleichen Ort. Ich muss jetzt zurück. Die Vorbereitungen für das Ritual beginnen bald.“

Shaana drehte sich um und sah ihre Tochter traurig an, ging dann aber wortlos. Lexie blickte ihr hinterher. Das war nicht so gelaufen, wie sie gehofft hatte.
 

Artus rannte noch immer und langsam fühlte er die Müdigkeit. Doch er wusste, es war nicht mehr weit. Insgeheim war er ja auch etwas stolz darauf so ausdauernd zu sein. Sein tägliches hartes Training lohnte sich. Seine Gedanken wurden aber unterbrochen, als er den Geruch von Wölfen witterte. Sie waren als bereits in der Nähe. Er hoffte er würde Lexie bald finden, da er nicht wollte, dass sie sich in Gefahr begab. Also ging er weiter. Plötzlich hatte er Lexies Geruch intensiv in der Nase.

Sie war hier!

Sie musste in der Nähe sein. Er folgte der Geruchsspur und kam zu einem verlassenen Dachsbau. Sein Herz pochte. Sie hatte hier übernachtet. Also musste sie ganz der Nähe sein. Er folgte vorsichtig ihrem Geruch und schlich vorsichtig um den Tempel herum. Er durfte es auf keinen Fall riskieren gesehen zu werden. Plötzlich hielt er inne. Für einen Moment dachte er Lexie zu erkennen, doch als er genauer hinsah erkannte er, dass es sich nicht um sie handelte. Dennoch erinnerte sie ihn sehr daran. Was ist wenn es ihre Mutter war? Artus bog um das Gebüsch und plötzlich sah er Lexie wirklich einige Meter von ihm entfernt.
 

Die Blaugraue hatte sich so sehr gewünscht ihre Mutter aus der Gefahrenzone zu holen, dass sie nicht darüber nachgedacht hatte, was sie tun sollte, wenn ihre Mutter gar nicht wollte. Sie konnte jetzt nur abwarten bis Shaana wieder kam. Solange sollte sie sich lieber nicht hier auf der offenen Wiese aufhalten. Als sie ihren Kopf drehte, stand da plötzlich ein schwarzer Wolf. Zuerst erschrak sie sich fürchterlich, doch dann erkannte sie ihn sofort, auch wenn sie nicht sicher war, ob sie das nur träumte.

„Artus?“, fragte sie ungläubig.

"Lexie... du bist es wirklich...?"

Er war erleichtert und glücklich sie endlich gefunden zu haben.

Langsam und leise ging er auf sie zu: "Lexie, was machst du hier nur und was hast du dir dabei gedacht?"

„Ja, ich bin es, Artus“, meinte die Wölfin mit Freude in der Stimme, weil sie glücklich war ihn zu sehen, doch dann sah sie verlegen weg. „Du hättest nicht herkommen sollen.“

Sie stand auf und starrte auf den Mond, der hoch über ihren Köpfen leuchtete. Sie tat das, damit sie Artus nicht in die Augen sehen musste, während sie ihm erklärte, was sie vorhatte. Sie schämte sich. Und die Reaktion ihrer Mutter machte das Ganze nicht besser. Lexie kam sich so naiv vor.

Warum hatte sie nur geglaubt ihre Mutter würde mit ihr kommen und das Leben einer Verbannten führen wollen?

„Ich bin wegen meiner Mutter gekommen“, fing sie mit leiser Stimme an. „Weiß du, ich dachte, ich könnte sie mit mir nehmen und sie vor dem Krieg, der wahrscheinlich bevorsteht, schützen.“

"Was für eine dumme Idee von dir... Wie konntest du nur? Weißt du eigentlich, in WELCHE Schwierigkeiten du dich gerade bringst? Und du sagst zum mir, dir wäre es lieber, wenn ich zuhause geblieben wäre... Du enttäuschst mich..."

„Ich hab dich auch nicht gebeten hierher zu kommen“, knurrte Lexie aufgebracht und verletzt über Artus Worte. „Warum bist du eigentlich gekommen? Um mir Vorwürfe zu machen? Genau aus diesem Grund wollte ich alleine gehen. Ich wusste, dass du es nicht verstehen würdest.“

Artus Blick wurde noch trauriger. "Es hätte mir gereicht, wenn du es mir gesagt hättest. Ich hätte dir helfen können! Ich kann es verstehen, wenn du deine Mutter sehen willst, aber so was muss geplant werden und hättest du gesagt, du willst alleine gehen, dann hätte ich es akzeptiert oder wäre dir auf Abstand gefolgt. Es ist einfach zu gefährlich.“

Er wendete sich ab: "Wenn du glaubst, du brauchst mich nicht, dann werde ich gehen und wenn du wissen willst, warum ich dir gefolgt bin...“ Er schwieg eine Weile und meinte schließlich: "Weil ich dich liebe...."

Lexie blieb die Luft weg. Einige Sekunden, die ihr wie aber sehr viel länger vorkamen, stand sie einfach nur da und erwiderte nichts, weil sie so überrascht über die letzten Worte des schwarzen Wolfes war. Es begann in diesem Moment zu regnen, aber die blaugraue Wölfin bemerkte das nicht wirklich.

„Und der Grund warum ich dich nicht mit dabei haben wollte, war…“, die letzten Worte flüsterte sie, „…weil ich dich auch liebe. Ich konnte dich doch nicht in Gefahr bringen. Geh bitte nicht.“

Artus hielt inne. Sein Blick war leer. "Lexie...." er drehte sich um zu ihr: "Nein, ich kann dich nicht alleine lassen. Du bist mir wichtiger als mein eigenes Leben.... Ich werde hier bleiben und dir helfen, ob du willst oder nicht!"

Er ging langsam auf die Blaugraue zu und blieb vor ihr stehen.

“Artus, ich....”, plötzlich brach sie ab und schubste den schwarzen Wolf in die Büsche.

Als sie selbst hinterher sprang, landete zu unglücklich auf dem Schwarzen und blieb dann aber einfach auf ihm liegen.

„Tut mir leid“, flüsterte sie. „Da sind Wachen. Nicht bewegen.“

Das Ganze war ihr ziemlich peinlich. Nicht, dass sie sich nicht schon so nah gekommen waren, aber der Streit vorher machte das jetzt irgendwie nicht angemessen. Obwohl sie sich ja gerade gestanden hatten, dass sie sich liebten. Zwei Stimmen waren zu hören, die immer näher kamen.

Was war, wenn die Wachen sie riechen würden?

Artus war etwas überrumpelt, als er plötzlich in die Büsche geworfen wurde. Im Grunde aber machte es ihm nichts aus, wenn sie sich so nahen kamen, selbst nach diesem Streit. Doch ihr zweiter Satz mit den Wachen beunruhigte ihn doch sehr. Und dann kamen sie auch schon. Zwei Magier, ein Rüde und eine Fähe. Die beiden Wilden hielten den Atem an, als sich die Wächter näherten.

Plötzlich begann die weibliche Wache zu sprechen: "Hey, sag mal, riechst du auch so einen komischen Geruch von fremden Wölfen?"

Sie blickte zu ihrem männlichen Begleiter.

Lexies Herz schlug so laut, dass sie fast befürchtete die Wachen könnten es hören. Die Worte der Fähe erschreckten sie, aber sie wagte es nicht zu atmen und betete, dass der Wind nicht so umschlagen würde, dass die Wachen sie ohne Zweifel riechen könnten. Der Regen wurde immer stärker und das war ein Vorteil. Der Rüde hob seine Nase in die Luft.

„Das sind wahrscheinlich alte Gerüche, Schwarzpfote“, meinte er gelangweilt.

Man merkte ihm deutlich an, dass er nicht erfreut darüber war, im Regen wache stehen zu müssen.

„Willst du diese Spur wirklich verfolgen und nass werden oder ziehen wir uns nicht lieber wieder ins Gebäude zurück?“, fragte der Rüde die Fähe auffordernd.

Schwarzpfote blickte zu ihrem Partner: "Nein Graufell, sicher nicht, aber was ist, wenn...?"

"Still, Schwarzpfote... uns kann niemand gefährlich werden, da müssten es schon mehr sein, als nur der Hauch einer Geruchsspur. Los gehen wir zurück und liefern unseren Bericht ab!"

Artus und Lexie beobachteten, wie sich die beiden entfernten.

"Puh, Schwein gehabt", flüsterte Artus zu der Blaugrauen, die immer noch auf ihm lag.

Schnell stieg sie von Artus herunter.

„Ja, was für ein Glück. Und der Regen kam gerade zu rechter Zeit“, erwiderte die Wölfin erleichtert.

Einen Moment schwieg sie, aber dann meinte sie schließlich: „Danke, dass du bei mir bleiben willst. Vorerst müssen wir abwarten. Ich habe einen verlassenen Dachsbau gefunden. Was hältst du davon, wenn wir uns eine Weile dort verstecken?“

Artus lächelte. Lexie war so eine bezaubernde Wölfin: "Ich hätte dich sowieso nicht verlassen, egal was du gesagt hättest. Ja, das ist eine tolle Idee! Ruhe können wir nach diesem Schock echt gebrauchen!"

Die Blaugraue lief erleichtert zum Dachsbau, schüttelte vor dem Versteck das Wasser aus dem Fell und schlüpfte dann schnell hinein. Drinnen war es angenehm trocken.

„Stinkt zwar nach altem Dachs, aber dafür überdeckt es unseren Geruch“, meinte sie glücklich.

"Das ist nicht so schlimm, der Gestank ist wie du sagst ja echt nützlich", musste er grinsen.

Als sie Artus direkt ansah, schlug ihr Herz wie wild. Sie lächelte ihn an und legte sich zusammengerollt in eine Ecke, in der Hoffnung, dass er sich zu ihr kuscheln würde. Er ging langsam auf sie zu.

Etwas schüchtern fragte er: "Darf ich mich neben dich hinlegen?"

„Komm schon her“, meinte Lexie neckisch.

Sie war so dankbar diesen tollen Wolf an ihrer Seite zu haben. Und sie wusste, dass er der Richtige war. Sie wollte seine Gefährtin sein. Daran gab keinen Zweifel mehr.

Artus huschte ein Lächeln über das Gesicht und unbewusst musste er mit seinem Schwanz wedeln.

"Ach Lexie... ich hab dich so lieb."

Vorsichtig kuschelte er sich an die die Blaugraue. Seine Lexie, die er über alles auf dieser Erde liebte.

Sie legte sanft ihren Kopf auf Artus Hals.

„Ich hab dich auch lieb, Artus“, flüsterte sie.

Doch die blaugraue Wölfin wusste, dass es noch viel mehr als lieb haben war. Sie liebte ihn. Und sie war sich jetzt sicher, dass er als Vater ihrer Jungen bestens geeignet sein würde.

„Ich muss dir noch etwas sagen“, meinte sie unsicher. „Erinnerst du dich noch an diese eine Nacht, in der wir…“

Sie konnte es nicht aussprechen. Dafür war sie viel zu schüchtern.

„Nun, das ist nicht ohne Folgen geblieben", sagte sie nur.

Artus war überglücklich, als sich Lexie an ihm kuschelte. Er schloss die Augen und genoss ihre Worte. Ja, er hatte sie auch lieb, lieber als alles andere. Er wollte schon einschlafen, als er plötzlich Unsicherheit in ihrer Stimme bemerkte. Und dann.... Lexies letzte Worte ließen ihn erstarren.

Ungläubig sah er sie an und begann zu stottern: Wwwas, ddddu meinst die eine Nacht? Hhheißt ddas etwas, dass...?

Die Wölfin nickte ihm nur verlegen zu, da sie davon ausging, dass er auch ohne Worte verstand, was sie damit meinte. Sie drückte sich ganz fest an den schwarzen Wolf.

„Vielleicht war es das, was mich daran erinnert hat, dass ich immer noch eine Familie habe. Selbst wenn meine Mutter nicht mit uns kommt, so bin ich froh, dass ich sie noch einmal sehen konnte.“

Der Schwarze wusste nicht, was er im Moment sagen sollte. Er war zutiefst gerührt darüber bald Vater zu werden.

"Lexie... das ist das wunderschönste Geschenk, dass du mir jemals machen konntest!" Er war überglücklich, doch dann wurde er wieder ernst: "Aber wieso begibst du dich in so einem Zustand in so große Gefahr? Hättest du mir doch nur alles vorher erzählt, dann hätten wir es gemeinsam planen können. Ich liebe dich von ganzen Herzen und wenn wir schon hier sind, dann sollen deine Bemühungen auch nicht umsonst gewesen sein!"

Lexie sah ihn traurig an.

„Ich konnte doch nicht von dir verlangen dich in so eine große Gefahr zu begeben. Es war gut, dass ich gegangen bin, denn ich habe etwas Wichtiges von meiner Mutter erfahren. Die Jäger sind immer noch hinter mir her. Wahrscheinlich werden sie auch nicht vor der Grenze zurückschrecken und das heißt, dass auch Runas Rudel bedroht ist. Ich verstehe nicht warum sie so hinter mir her sind. Ich bin nur eine Wölfin aus einer niedrigen Magierfamilie. Vielleicht war es dumm hier her zu gehen, aber ich musste das für mich selbst regeln, Artus. Wenn meine Mutter nicht mit will, dann werden wir so schnell wie möglich zu Runas Rudel zurückkehren.“

"Du konntest von mir nicht verlangen, dass ich mich in Gefahr begebe? Aber du brachtest nicht nur dich in Gefahr, aber egal, es ist ja zum Glück nichts passiert. Wenn es deine Entscheidung ist, deine Mutter zurück zulassen, so denke ich wäre es das Beste so schnell wie möglich von hier zu verschwinden! Die Jäger sind gefährlich und es werden bestimmt mehr sein! Morgen früh sollten wir sofort aufbrechen!"

„Eigentlich wollte ich noch ihre Antwort abwarten. Sie sagte…“, plötzlich brach Lexie ab und stellte erschrocken die Ohren auf.

Von draußen kamen seltsame Geräusche. Es hörte sich an wie kämpfende Wölfe, aber die blaugraue Wölfin konnte sich nicht erklären, was da geschah. Ängstlich sah sie Artus an. Anscheinend war irgendetwas am Tempel los.

„Wir müssen nachsehen, was da passiert“, meinte sie flüsternd und ging Richtung Ausgang.

Artus hörte ebenfalls den Lärm. "Ja, es hört sich so an, als würde jemand kämpfen. Ich weiß nicht so recht, eigentlich wäre es mir lieber, wenn du hier bleiben würdest, aber ich habe so ein komisches Gefühl. Komm lieber mit."

Der schwarze Wolf war beunruhigt und gemeinsam schlich er sich mit der Blaugrauen aus dem Dachsbau. Es war wirklich etwas am Tempel los. Wilde! Ein Rudel Wilder griff die Magier an. Artus sah genauer hin.

"Oh mein Gott, das ist Rondou. Er führte genau wie ich einst ein Rudel an, das gegen den Orden kämpft! Nur ist Rondou kaltblütig! Er wird sie alle töten, sie sind nämlich ziemlich stark und das sind nur die schwächeren Magier."

Artus stockte der Atem als er sah, wie viele der Ordensmitglieder blutend auf dem Boden lagen und gegen die Wilden kämpft. Plötzlich sah er eine Wölfin, die sich heimlich davon schleichen wollte, ohne Zweifel, Lexies Mutter.

Mit angelegten Ohren, die ihren Gemütszustand widerspiegelten, folgte Lexie dem schwarzen Wolf. Sie konnte gar nicht richtig hinsehen, als sie den Kampf erblickte. Ein paar verirrte Zauber prallen ganz in der Nähe von den Beiden auf und vor Schreck drückte sie sich an Artus.

„Aber der Tempel ist mit starken Zaubern geschützt. So mächtig können die Wilden nicht sein, um diese zu durchdringen. Nur die höchsten Magier des Ordens sind dazu in der Lage“, meinte die blaugraue Wölfin erschrocken.

Doch dann sah sie ihn. Sie hatte eine Menge über ihn gehört, aber er übertraf alle ihre Vorstellungen. Der dunkle Wolf! Der, der eine riesige Armee aus freien Magiern gegründet hatte und den Orden angreifen wollte. Runa hatte von ihm erzählt und auch viele aus dem Rudel. Keiner von ihnen wusste seinen richtigen Namen und deswegen nannte man ihn nur: Den dunklen Wolf. Dieser Rüde war ein Monster von einem Wolf. Bestimmt einen Kopf größer als Artus, und Lexie hätte ihren Gefährten als alles andere als klein beschrieben. Sein Fell war dicht und schwarz. Seine roten Augen trieben einem den Schrecken in die Knochen. Dann entdeckte die Blaugraue ihre Mutter. Im gleichen Moment als das geschah, bemerkte auch der dunkle Wolf die fliehende Wölfin und rannte auf sie zu. Lexie bekam gar nicht mit, dass sie sich auch in Bewegung setzte und erst als sie sich zwischen den dunklen Wolf und ihrer Mutter drängte, wurde ihr bewusst, was für eine Dummheit sie gerade beging. Aber nun war es zu spät.

„Nein, bitte tu ihr nichts“, schrie sie verzweifelt. „Sie hat sich geraden den freien Magiern angeschlossen. Ich bin gekommen um sie zu holen. Ich bin auch eine Abtrünnige.“

Artus konnte gar nicht so schnell überlegen, wie sich die Dinge wendeten. Er sah nun auch den dunklen Wolf. Er kannte ihn, denn er war genau wie er ein Wilder, doch sein Charakter war alles andere als freundlich gesinnt. Plötzlich schoss Lexie vorbei und stellte sich ihm entgegen. Artus sah auch warum: Sie wollte ihre Mutter schützen! Er bekam Panik und rannte ebenfalls aus seinem Versteck um seine Gefährtin zur Hilfe zu eilen. Der dunkle Wolf schien keine Anstalten zu machen die Blaugraue zu verschonen, auch wenn sie vor ihm flehte und die Wahrheit sagte. So sah er nur eine Möglichkeit, er musste das geheime Losungswort sagen, das unter den Wilden herrschte und auch nur die Wilden wussten.

Ein Zeichen, dass sie nicht zum Orden gehörten: "Ferrox Lupus! Verschone sie, sie sagt die Wahrheit! Ferrox Lupus!"

Artus hoffte inständig, dass der dunkle Wolf die Worte akzeptierte und sie verschonte...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  hundefrau
2010-04-20T18:40:46+00:00 20.04.2010 20:40
*hyperventiliert*
Sie ist träääächtiiiig~
Die Szene ist so süß xD Ich hab mir grade bildlich vorgstellt, wie Arthus anfängt rumzustottern xDD
Ich freue mich, wie immer, auf die nächsten Kapitel~


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