Hallo!
Ich muss zugeben, ich war neugierig, was du so schreibst, und bin dann vor ein paar Tagen an dieser Geschichte hängen geblieben.
Erst mal fällt es mir wahnsinnig schwer, etwas zu deinem Text zu sagen, deshalb komme ich auch erst jetzt zum Kommentieren. Ich gebe mir aber Mühe, dich wenigstens ein bisschen was von dem wissen zu lassen, was mir so im Kopf umherspukt. (Mit der Befürchtung, dass ich nicht besonders gut darin bin und das alles sich eher wie eine misslungene Textanalyse liest.)
Ein paar allgemeine Gedanken:
Mich haben die Wechsel erschreckt. Alles fängt noch ganz nett (und unspektakulär) an, teilweise sarkastisch - und mittendrin schlägt die Stimmung plötzlich extrem um. Ich finde es faszinierend, wie du alles langsam aufgebaut hast. Mit diesen ganzen wichtigen und unwichtigen Dingen, die du erwähnst und die am Schluss dazu führen, dass man den ganzen Inhalt hinterfragt und nach irgendwelchen Aussagen/Doppeldeutigkeiten sucht, die man überlesen haben könnte.
Und ganz langsam bekommt man das Bild von Bakura. Und von Ryou. Ich muss gestehen, ich hatte selten bei einer Geschichte so Probleme, einzuschätzen, wo der Schreiber mit der Handlung hinwill, weil ich irgendwann ständig damit gerechnet habe, dass jetzt etwas kommt, das ich nicht erwarte.
Gerade diese Gedankengänge haben etwas beklemmendes. Einerseits ist diese ganze Geschichte relativ nüchtern und knapp gehalten, weil du immer nur kurze Momente erzählst. Andererseits habe ich das Gefühl, dass alles andere zu viel gewesen wäre. Diese Geschichte tut weh. Du beschreibst die Gefühle selten direkt. Bakura sagt sogar teilweise das genaue Gegenteil von dem, was er fühlt. - Aber man weiß trotzdem, was wirklich los ist, weil es einfach typische Verhaltensweisen sind. Gerade das auszunutzen machen die wenigsten. Eigentlich schade.
Überhaupt tut Bakura mir Leid. Er kommt so verdammt wütend rüber in dieser Geschichte und mit allem, was er tut, trifft er eigentlich nur sich selbst. Das ist überhaupt komisch: Obwohl er in deiner Darstellung viel verletzlicher ist als in der Serie, hatte ich nicht das Gefühl, dass er OOC ist. Und Ryou ist ... ich weiß nicht, ich bin mir nicht sicher, wie ich ihm gegenüberstehe. Aber sie sind beide ziemlich kaputt.
Vielleicht ganz interessant: Ich muss zugeben, ich mag tendershipping überhaupt nicht. Ich mag weder diese extrem überzuckerte, noch diese furchtbar leidende Darstellung von Ryou. Ich glaube, diese Geschichte ist die erste, die ich wirklich (und in einem Rutsch) durchgelesen habe.
Ansonsten möchte ich mich (und dich) ungern mit Detailkritik aufhalten. Zum einen hat das meiner Meinung nach wenig Sinn bei einer älteren Geschichte, zum anderen ist mir nichts aufgefallen, das mich wirklich gestört hätte. Im Gegenteil, man wird dann doch ein bisschen neidisch, weil diese schlichte Erzählweise wahnsinnig viel transportiert!
Mehrere Überlegungen, die mir spontan durch den Kopf gegangen sind (Achtung, sehr viel Eigeninterpretation!):
Mir war lange Zeit nicht klar, ob diese Geschichte im Canon spielt oder eine AU-Story ist. Für beides gab es genug Andeutung und am Ende ist es wohl eine Mischung aus beidem. Das zweite: Du erzählst nicht chronologisch, sondern springst hin und wieder vor und zurück.
Gerade dadurch, dass in manchen Absätzen nicht klar wird, wann diese Geschichte spielt (bevor Bakura seinen Körper hat oder danach), hat diese Geschichte einige Stellen, die man unterschiedlich deuten kann. Vor allem im Kapitel "my own summer", als Ryous Mutter Bakura beschimpft, ist mir im nachhinein aufgegangen, dass die Dialoge auf beides passen:
1) Bakura und Ryou sind im Raum und seine Mutter beschimpft tatsächlich Bakura.
2) Bakura wird von Ryou wahrgenommen. Seine Mutter beschimpft eigentlich Ryou bzw. Bakura als einen Teil (eine schlechte Eigenschaft) von Ryou.
Ryou antwortet ja auf ihre Fragen, aber er sagt nie direkt "Bakura hat das und das getan". Von der Art, wie die Reaktionen beschrieben sind, könnte er genauso gut sich selbst verteidigen, aber weil das Ganze aus Bakuras Sicht ist, ist ihm natürlich klar, dass Ryou eigentlich ihn meint.
Gerade bei den zwei letzten 'Sätzen' ("Manchmal." und "Wenn etwas dabei herausspringt, warum nicht?") ist nicht mal eindeutig, wer spricht. Ich weiß nicht, ob das Absicht ist, aber mir gefällt das eben wegen dieser Freiheit in der Auslegung sehr gut. Allerdings passt dann der eine Satz mit dem "Gefallenen" wieder nicht (wenn sie ihn so direkt bezeichnet, muss sie ihn ja doch wahrnehmen?), also interpretiere ich vermutlich zu viel hinein.
Das zweite Kapitel, das ich noch nicht ganz einordnen kann, ist "playing around with knives":
Wann spielt dieses Kapitel? Wie erzählt Bakura seine Geschichte, wenn er tot ist? Gut, das könnte auch einfach irgendwo dazwischen liegen. Aber ich hatte am Schluss den Verdacht, dass er nicht wirklich gestorben ist, sondern nur seinen Körper die Gleise runterwirft, weil ziemlich offensichtlich ist, dass er mit diesem Leben als Mensch nicht wirklich klar kommt. Gerade sein Abschiedsgruß mit dem "Zurückkommen" ist ziemlich zweideutig. Dazu kommt diese ständige Erwähnung von Schmetterlingen.
Abgesehen von der Möglichkeit, dass Bakura sich wirklich einfach nur umbringt, ging mir durch den Kopf, dass das ein bisschen den Kreislauf schließen würde zu dieser "Ryou hat Amane zurück geholt"-Geschichte. Das wurde nie wirklich ausgeführt (was mich seltsamerweise nicht mal gestört hat, auch wenn man natürlich auf eine absolut spektakuläre Auflösung wartet), aber wenn es mit Amane funktioniert, klappt das mit Bakura vermutlich auch. Auch interessant, dass beide "fallen".
Mein zweiter Gedanke war, dass er einfach als Geist wieder zu Ryou zurückkommt wie davor, sprich, sie hätten wieder den selben Körper. (Funktioniert das ohne Ring? Aber im Anime war das, wenn ich mich richtig erinnere, zumindest einmal der Fall. Auch wenn ich die Serie nie komplett gesehen habe ...) Naja, du siehst, ich rätsele noch! Und irgendwie habe ich die ganze Zeit das Gefühl, etwas überlesen zu haben.
Übrigens mag ich es, wie du (zumindest in Bakuras Kopf) diese Parasitenrolle umdrehst.
Was das alternative Ende angeht: Im Prinzip würde es mich schon interessieren, allerdings mag ich, wie diese Geschichte hier aufhört und ich hätte Angst, mir etwas kaputt zu machen. Schwere Sache.
Zum Schluss:
Eigentlich kann ich mich michitan nur anschließen, was die Wirkung dieser Geschichte angeht.
Ich werde sie definitiv noch öfters lesen (sie beschäftigt mich jetzt auch schon eine ganze Weile) und ich hoffe, dass in Zukunft vielleicht doch noch weitere Geschichten von dir kommen. Ich würde auf alle Fälle gerne mehr lesen, auch wenn du natürlich auch so noch einige Sachen hast, die ich noch nicht kenne.
Liebe Grüße
Verdammt nochmal. Ich könnte mir jetzt immer noch in den Arsch beißen, dass ich deine FF unter all den anderen gefunden habe. (erwähnenswerterweise, habe ich stundenlang nach einer genialen FF gesucht und ich muss sagen, dass der Glück auf meiner Seite war)
Ehrlich gesagt, musste ich stutzen, weil kein einziger Schwein einen Kommentar dagelassen hat. Also bitte, ne?
Eine verdammte Beleidigung.
Kommen wir aber mal zurück...
Eigentlich kann ich Monologen nicht leiden. Aber dieser hier strotzt nur so vor schwarzen Humor und Sarkasmus. Ich habe mich total in diese Ausdrucksweise, die relativ abgehackt waren, verliebt.
Wie du Bakuras Gedanken und Gefühle wiedergespiegelt hast, ist einfach nur der Wahnsinn.
Ich konnte kaum stoppen, habe gleich in wenigen Stunden deine FF komplett durchgelesen (und das passiert bei mir selten!), bis ich mich endlich sattgelesen hab.
Mein erster Gedanke: "Holy Shit."
Es war doch nur ein simples >Ich springe.<. Aber es hat mir echt den Atem geraubt. Ganz ehrlich, wie machst du das?
Ich musste an vielen Stellen wirklich hart Schlucken, las die einige Zeilen immer wieder, weil sie mich so faszinierten. Diese Gedanken, die Bakura dachte, diese Sprüche, die er einfach mal so auf's Tisch legte. Boah, ich liebe es. Super realistisch und verdammt nochmal genial.
Aber das Ende... war wirklich ein i-Tüpfelchen auf diese perfekte Story. Obwohl die Sätze so kurz, so schlagfertig sind. Sie drückten unglaublich viele Emotionen aus... Leere, Hilflosigkeit, Hass, Wut. So sieht wahrlich eine Darkfic aus. Du weiß wie man so etwas zusammen stellt.
Und eines hab ich ebenfalls zu Erkenntnis genommen: Ich habe diesen Ryou in deiner FF gehasst. Ihn auf übelste gehasst, das kannst du mir glauben. Da war mit Amane doch tatsächlich viel lieber und wenn ich Bakura wäre, hätte ich mir wahrscheinlich auch gewünscht, dass er sich mal was von Amane abschauen soll.
Doch dieser schöne Ausraster... gefiel mir. Doch, das war mal was Abwechslungsreiches.
Und zu Kaiba... oh ne, ich brauch mal dazu nichts mehr zu sagen oder? Er war einfach nur wundergeil.
Bakura + Seto = best friends for ever and ever. Yay!
Ich glaub, ich werde hin und wieder mal mir diese FF durchlesen. Und immer noch bleibt mir - jetzt wo ich grad diesen Kommi verfasse (und das tu ich erstaunlich selten) - ein Kloß im Hals stecken. Ich weiß gar nicht, was ich dafür empfinde. Traurigkeit? Mitleid? Keine Ahnung.
Es ist irgendwie faszinierend. Ja, genau, das ist es. Es dieser eintönige, graue Monolog, welcher mich ungemein fasziniert (zumal Bakuras einzige Existenz schon hammer ist...).
Ach und hier ein Feedback von mir: Ich hätt Interesse an dem alternativen Ende! Wobei dieses Ende in meinen Augen einfach nur perfekt ist - aber mich würde doch interessieren, was du noch so für geile Ideen im Kopf hattest.
Ich will dein Hirn. :D
lg, Michiyuki