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Weg zur Hölle - Zum Licht

von

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Von Geistern und Gardisten

Geister und Gardisten
 

Ich hasse alte Gebäude, meinte Nero in Gedanken.

Ach, du auch, fragte seine innere Stimme scherzend.

Das Tor stand Sperrangel weit offen.

Er brauchte nicht seine Innere Stimme um zu wissen, dass das nach einer Falle stank.

Langsam und vorsichtig zog er die Pistole und entsicherte sie. Er musste auf alles gefasst sein.

Vorsichtig betrat er das Gelände. Insgeheim verfluchte er sich, dass er keine Taschenlampe mitgenommen hatte.

Kannst du mir ein bisschen beim Sehen helfen?, fragte er seine Innere Stimme.

Prompt setzt ein stechender Schmerz in seinen Augen ein. Nach ein paar Sekunden sah er alles gestochen scharf.

Langsam solltest du dich doch dran gewöhnt haben, entgegnete sie.

Ohne auf die Bemerkung zu reagieren ging er zum ersten Gebäude. Vorsichtig bewegte er die Türklinke. Die Tür gab keinen Millimeter nach. Vorsichtig schlich er zur nächsten.

Plötzlich spürte er eine Präsenz. Schnell fuhr er in die Richtung.

Nichts. Was es auch war, es war verschwunden. Dann war es rechts von ihm, dann links, vor ihm, und wieder weg.

„Entweder sehr schnell, oder mehrere.“, stellte er nüchtern fest.

Ich tendiere zu mehreren.

Dann sah er etwas im Gebäude vor sich. Am Fenster huschte ein graues Laken entlang.

Hast du das auch gesehen?, fragte er in sich.

Leider, Stimmte die Stimme zu.

Das würde Probleme geben. Ausgerechnet er durfte sich noch mit einem Grauen anlegen.

Plötzlichen war hinter ihm ein Geräusch. Aus der Drehung schoss er drei Mal. Aber es war nur ein Stück Putz, welcher abgestürzt war.

Noch im Selben Moment fuhr er wieder herum. Vor im stand der graue Geist. Es dauerte nur eine Sekunde, bis ihn der Schlag traf. Und schon im nächsten Moment war er in der Luft. Nach einer Unsanften Landung auf dem Boden rappelte er sich wieder auf und erstarrte. Vor ihm standen drei graue Geister.

Du hast aber auch wieder ein Glück heute, bemerkte seine Innere Stimme trocken.

Aus Reflex wollte Nero seine Waffe heben, bemerkte aber erst jetzt, dass er sie während des Fluges verloren haben muss.

Ein Unsägliches Geräusch kam von einem der Tücher. Dann war auch schon einer der hinteren verschwunden. Hektisch drehte er sich um seine Eigene Achse, während ihm sein Gehirn erklären wollte, dass so etwas nicht Funktionierte. Aus Reflex griff er zu seinem Kurzschwert, aber da passierte es schon.

Der Geist tauchte vor dem Jäger auf und in der Nächsten Sekunde umklammerte die kalte Skeletthand schon seinen Hals. Ohne Probleme hob der Geist den jungen Mann an und verstärkte somit noch seinen Griff.

„War es dir eine Freude zu leben?“, fragte der Geist leise, aber die Stimme Hallte trotzdem in seinem Kopf nach.

„Nein.“, erwiderte Nero gepresst.

„Dann wird der Tod dir sicher Gefallen.“, flüsterte der Geist und in den Leeren Höhlen des Totenschädels begann es rot zu glühen.

Er konnte sich nicht bewegen. Der Griff des Geistes war zu fest. Doch dann berührte sein Arm seine vielleicht letzte Rettung.

Ein Lächeln glitt über seine Lippen.

„Freust du dich schon, auf deine Erlösung?“, erkundigte sich der Untote während seine Stimme mit jedem Wort schriller wurde.

Der Geist lockerte seinen Griff um ihm eine Antwort zu ermöglichen. Mit einer schnellen Bewegung hatte er das Gewehr an seinem Bein gezogen und den Lauf auf den Geist gerichtet.

Schon im Nächsten Moment betätigte er den Abzug.

Der Knall störte ihn schon lange nicht mehr, dafür musste er so etwas schon zu lange hören. Aber der Schuss hatte dafür gesorgt, dass er Frei war. Schnell lies er die Waffe kreisen, lud somit die Nächste Patrone und legte den Lauf auf seinen linken Arm. Wieder betätigte er den Abzug.

Noch vom ersten Treffer überrascht bemerkte der Geist den zweiten erst, als dieser traf.

Die erste Kugel hatte ein Loch in Brustkorb und Laken gerissen, die zweite hatte einen Großteil des knöchernen Schädels entfernt.

Zu seiner Überraschung schien das genug für den Geist zu sein, der sich vor seinen Augen in Staub verwandelte.

Die nächsten Sekunden wappnete er sich für einen neuen Angriff der beiden Verbliebenen und versuchte wieder Luft in seine Lungen zu pressen.

Einer der Geister begann zu Zitter. Schnell hatte Nero das Gewehr im Anschlag. Dann begann der Geist zu schreien. Es war ein unbeschreiblicher Laut, der bis ins Mark ging. Und schon in nächsten Moment kam der Geist auf ihn zu. Kurz bevor er ihn erreicht schnellte er zur Seite. Reflexartig Pakte er den Griff das Kurzschwertes und Zog es. Dann war der Geist schon fast Neben ihm, die kalten Hände ausgestreckt. Nero duckte sich gerade rechtzeitig. Er Spürte noch die Hände über seine Haare gleiten. Im selben Moment lies er die Klinge nach vorne schnellen. Sie verfehlte ihr Ziel nicht.

Ohne Widerstand glitt sie durch das Laken und er spürte wie sie den Hüftknochen streifte. Schon vollführte er eine hundertachtzig-Grad-Drehung und lies das Schwert durch die Vertikale gleiten. Es biss sich Tief in den Rücken des Geistes, Zerschnitt das Schulterblatt und die Wirbelsäule.

Als der Geist zusammensackte verwandelte auch er sich in Staub.

Nach einer erneuten Drehung stand er vor dem letzten Gegner, das Gewehr wieder auf dem Unterarm aufgelegt, die Klinge zeigte auf ihn.

Der Geist starrte ihn fassungslos an und rührte sich nicht.

„Willst du nicht auch?“, fragte Nero kalt.

Der Geist antwortete nicht, sondern sah ihn nur an. Dann schüttelte er leicht den Kopf.

Langsam entspannten sich die Muskeln des jungen Mannes, aber er blieb trotzdem bereit.

Plötzlich begann der Geist zu lachen. Es war ein Geräusch wie Fingernägel auf einer Schiefertafel.

Die Augen glühten rot.

Der Finger lag auf dem Abzug.

Dann riss der Geist seinen Arm nach oben. In der Faust lag seine Pistole.

Er konnte nur leise fluchen.

Dann klappte der Arm des Geistes ein. Entsetzt betrachtete der Jäger, dass die Waffe am Kopf des Geistes ruhte. Das Gesicht auf dem Totenschädel schien entspannt zu sein.

„Was soll das?“, fragte Nero unsicher.

Aber er bekam keine Antwort.

Der Finger des Geistes zuckte von der einen auf die andere Sekunde, dann löste er sich in Staub auf.

Ungläubig betrachtete er die Szene, hielt es für eine Falle. Das Gewehr weiter im Anschlag schritt er vorsichtig auf seine am Boden liegende Pistole zu. Auf dem Weg sah er sich mehrfach um. Aber er konnte nicht sehen oder hören, was auf eine Falle schließen lies.

Ich spüre nichts mehr, meldete sich die Innere Stimme.

Was sollte das, fragte er nachdenklich.

Wie du vorhin Gesagt hast, sie sind Wahnsinnig. Es ist möglich, dass es nicht leiden wollte.

Erst jetzt merkte Nero den Druck und das verlangen seiner Lungen nach frischer Luft.

Unbemerkt hatte er die Luft angehalten.

Mit einem erleichterten Seufzer lies er die Luft aus den Lungen entweichen.

„Ich hab des Echt überlebt.“, flüsterte er leise.

Noch ein letztes Mal sah er sich um, dann verstaute er seine Waffen in den Halterungen.

„Endlich frei.“

Wieder schnurrte das Handy in seiner Hosentasche. Hastig holte er es heraus, aber es wurde nur ein Unbekannter Anrufer gemeldet.

„Ja?“

„Thomas hier!“, meldete sich der Anrufer hektisch, „Da ist gerade 'nen halbes Dutzend Gardisten über das Gelände geflogen.“

„Weist du wohin?“, fragte der Jäger hektisch.

„Keine Ahnung, aber laut GPS und Stadtplan sind da hinten noch Hallen.“, antwortete Thomas, der langsam wieder zu Atem kam.

„Gut, ich sehe es mir mal an.“

Dann legte er auf.

Wenn die Garde jetzt schon Nachts unterwegs ist, muss irgendwas im Busch sein.

Bin genau deiner Meinung, meldete sich die Stimme wieder.

Mit schnellen Schritten ging er die Straße hinab, weiter in das Alte Gelände.

Hastig zog er das Gewehr und lud zwei neue Patronen, auch das Pistolenmagazin legte er vier neue Kugel. Wieder verstaute er die Waffen.

Nero war nervös. Von der Garde hatte er nichts zu befürchten, wenn er gegen sie Kämpfen müsste.

Aber dass sie des Nachts unterwegs waren lies ihn nicht in Ruhe.

Wenn etwas passiert, sind wir da, also versuch dich ein wenig zu entspannen, versuchte die Stimme ihn zu beruhigen.

Ich weis, aber...

Dann zerriss ein Schrei die Stille und unterbrach seinen Gedankengang. Er kam von den Hallen, die vor ihm langen.

Dann begann er zu rennen. Ein schreckliches Gefühl machte sich in ihm breit: Das Gefühl wieder versagt zu haben.

Wieder hörte er es, aber es klang anders. Er hatte es verstanden und lies ihm das Blut in den Adern gefrieren: Es war ein Hilferuf.

Fragmente aus seiner Vergangenheit blitzen in ihm auf, aber er schaffte es sie zurück zu drängen. Später konnte er auch noch darüber nachdenken.

Nächste Halle rechts, verkündete die Stimme.

Der Eingang stand offen, die Türen fehlten und von drinnen erklangen Stimmen.

Dann hörte er wieder den Hilferuf, diesmal genau aus der Halle. Eine panische Frauenstimme.

Ohne zu zögern betrat er die Halle. Dort standen die Gardisten, im Kreis um eine einzelne, am Boden kauernde, Person.

Die Garde war schon ein Anblick. In ihrer mittelalterlichen silbernen Rüstungen und den Schwertern an der Hüfte. Aber das eindrucksvollste waren die weißen Schwingen, die sie auf dem Rücken hatten.

Dann drehte sich einer der Gardisten um.

„Können wir helfen Bürger?“, fragte er freundlich, als würden sie sich auf offener Straße begegnen.

„Sie können mir sagen, was sie mit diesem Menschen vorhaben.“, entgegnete er kalt und schritt weiter auf sie zu.

„Diese Person hat es verwirkt ein Mensch genannt zu werden. Sie ist mit dem Bösen im Bunde und bestreitet es vehement.“, erklärte er überzeugt.

„Habt ihr auch Beweise dafür?“

Er versuchte zwischen den Gardisten hindurch auf die Frau zu schauen, sah aber nichts.

Keiner der anderen Gardisten hatte sie aus den Augen gelassen. So standen sie noch um sie herum, die Flügel leicht abstehend, wahrscheinlich um ihr die Sicht zu nehmen.

„Sie trägt ein Zeichen des Bösen am Finger.“, berichtete der Gardist, der scheinbar der Anführer des Trupps war.

Ungläubig sah Nero den Mann an. Die weißen Haare lagen alle wie angeklebt und die Augen sahen ihn unberührt und abschätzend an.

Er will spielen, hab ich den Eindruck, meldete sich die Innere Stimme wütend.

„Darf ich dieses ominöse Zeichen des Bösen mal sehen?“, fragte er ungläubig.

„Ich wüsste nicht, was ein Zivilist da sehen will.“

In der Stimme des Gardisten lag soviel Hochmut, dass der Jäger lächeln musste.

„Ich gehöre der Gemeinschaft der Jäger an.“, ahmte er die Stimme des Gardisten nach.

„Ich wüsste nicht, was ein Jäger hier zu suchen hätte.“, klang die Stimme des Gardisten hochmütig.

„Ich hab da vorne eben drei graue Geister erledigt.“, erklärte er gelassen und deutete auf den Eingang.

„Das hätten wir aber bemerkt.“, widersprach der Anführer.

„Ja, so wie Gestern das mit der Horde Ghouls in der Innenstadt, oder die Schattenfallen die zu Anfang der Nacht aufgestellt wurden.“

Verunsicherung war in seinem Gesicht zu lesen.

Mit schnellen Schritten ging er auf die Gruppe zu, an ihrem Anführer vorbei.

„Sie dürfen da nicht hin!“, sagte er, aber Nero lies ihn links liegen.

Er hatte das Gespräch beendet und würde es so schnell nicht wieder aufnehmen.

Bei der Gruppe angekommen packte er den Gardisten und schob ihn ein wenig zur Seite.

Vor ihm auf dem Boden kniete eine junge Frau. Sie hatte den Kopf gesenkt, aber er schätzte sie auf Anfang zwanzig. Das blonde Haar war zu einem Bob geschnitten. Die Hose wies etliche Abschürfungen auf, auch der Pulli den sie trug war an mehreren Stellen eingerissen.

„Ich hab doch nichts getan.“, murmelte die Frau wieder und wieder.

„Darf ich ihre Hände sehen?“, fragte Nero die Frau leise.

Diese hob langsam die Arme, streckte ihm ihre Hände entgegen.

Dann sah er das Zeichen. Es war ein schlichter silberner Ring. Durch seine geschärfte Sicht konnte er die Energie sehen, die von dem Ring ausging.

Negative Energie, dachte er und betrachtete den Ring, während die lila Energie vom Ring in die Luft aufstieg und dann verschwand.

Neben dem Ring bemerkte ihm noch etliche Abschürfungen und kleine Schnitte an den Händen auf.

Vorsichtig legte er eine Hand auf ihren Kopf und sagte leise: „Ich lass nicht zu, dass sie dir etwas tun.“

Dann stand er auf und sah den Anführer an.

„Was habt ihr mit ihr gemacht?“, fragte er und merkte wie seine Stimme abkühlte.

„Sie ist vor uns weg gerannt.“, erklärte er selbstsicher.

„Und warum?“

„Weil sie nicht kooperieren wollte. Wir wollten sie nur mitnehmen.“

„Ihr habt mich angegriffen! Aus heiteren Himmel!“, schrie auf einmal die junge Frau, den Kopf noch immer gesenkt.

„Das Einzige was negative Energie Ausstrahlt ist der Ring, nicht die Person. Warum also habt ihr sie Angegriffen?“, fragte Nero und musste sich zurückhalten.

„Sie ist mit dem Bösen im Bund, der Ring ist doch Beweis genug.“, rechtfertigte der Gardist sich.

„Ich hättet es ihr erklären können! Sie hätte euch den Ring möglicherweise sogar gegeben!“, brüllte er den Gardisten an.

Der Gardist schüttelte nur den Kopf.

„Dieses Gespräch führt zu nicht.“, meine er beherrscht, „Wir sollten tun, weshalb wir hier sind.“

Hinter sich hörte der Jäger wie Schwerter gezogen wurden.

„Ja, das sollten wir tun.“, sagte Nero hart.
 

- - -
 

Sie wusste gar nicht, was geschehen war.

Plötzlich war die Weiße Garde da. Und dann raste auch schon das erste Schwert auf sie Herab.

Das war der Zeitpunkt an dem sie anfing zu rennen.

Wohin?

Das war egal, Hauptsache in Sicherheit.

Es war doch nur ein Diskobesuch gewesen, mehr nicht. Warum sollte die Garde sie angreifen? Was hatte sie denn Falsch gemacht?

Als sie wieder auf sah war sie im Wald. Aber sie konnte die Rufe hören. Die Garde verfolgte sie.

Sie rannte weiter stürzte ein ums andere Mal in der Dunkelheit. Dann hörte sie auf die Stürze zu zählen. Solange sie entkommen würde, war ihr alles Recht.

Dann verließ sie den Wald und vor ihr befand sich das stillgelegte Industriegelände.

Neue Hoffnung keimte in ihr auf. Hoffnung, dass sie sich in einer der Halle verstecken konnte.

Dann hörte sie die Rufe schon wieder.

Wenn sie sich beeilte, könnte sie es schaffen.

Es schien ihr eine Ewigkeit zu dauern, aber dann erreichte sie die Hallen.

Egal welche, Hauptsache ein Versteck.

Sie rannte in die erstbeste Halle, aber zu ihrem Entsetzen war die Halle leer. Keine Kiste, kein Fass, nichts war da, nicht mal ein Müllberg unter den sie hätte kriechen können.

Sie wollte gerade heraus rennen, als einer der Gardisten auftauchte.

Schon im nächsten Moment hatte er gerufen und danach waren seine Mitstreiter da.

Der Mut verließ sie und sie sank zu Boden.

Mit einem Mal begann sie zu weinen.

Sie spürte, wie sich die sechs Gardisten im Kreis um sie stellten.

Es ist aus.

Dann war da eine Stimme, sie hörte sie, aber verstand sie nicht.

Dann ging einer der Gardisten und redete mit der neuen Person.

Würde sie gerettet werden, fragte sie sich ängstlich.

Dann war die Stimme vor ihr, aber sie schaffte es nicht auf zu sehen.

Sie folgte der Anweisung, ihre Hände zu zeigen, aber warum wusste sie nicht.

Dann spürte sie eine Hand auf ihrem Kopf. Sie war ganz sanft und hörte, wieder die Stimme. Aber auch diesmal verstand sie nicht.

Stand sie unter Schock oder was war mit ihr passiert?

Wieder redete der Gardist mit dem anderen. Dann brüllte der andere. Dann wurden Schwerter gezogen.

Sie presste die Hände vor ihre Augen. Sie würde sterben. Plötzlich erklang ein Schmerzensschrei, der sie ein wenig aus ihrer Ohnmacht befreite. Kurz darauf ein Zweiter.

Dann war sie wieder Herr ihrer Sinne. Vor ihr lagen zwei Gardisten, aber sie atmeten noch. Und mit dem Rücken zu ihr stand eine Schwarze Gestalt.

Von rechts kam ein Gardist mit erhobenem Schwert. Der Fremde griff an seine linke Hüfte und erst jetzt konnte sie die Schwertscheide sehen. Mit einem Ruck befreite er das asiatisch wirkende Schwert. Ungebremst traf es auf das Kinn des angreifenden Gardisten. Dieser taumelte zurück und brach nach einem zweiten Schlag gegen den Kopf zusammen.

Dann kam ein Schrei von links. Das Schwert raste auf den schwarz Gekleideten zu. Mit einem Schritt wich er aus und schlug nach dem Bein des Gardisten. Ein feiner Schnitt war zu sehen und eine dünne Blutspur. Dann wirbelte er herum und schlug erneut zu.

Das Schwert des Gardisten fiel zu Boden, als er seinen Arm packte und stürzte.

Dann erklang ein Kampfschrei hinter ihr. Instinktiv zog sie den Kopf ein und wartete auf ihr Ende.

Dann aber hörte sie das schaben von Metall auf Metall und sah auf.

Die Augen des Fremden war blau und kalt wie es.

„Verletzt?“, fragte er.

„Nein.“, hauchte sie.

Dann sah er sie an und seine Augen weiteten sich. Noch das andere Schwert abwehrend blinzelte er mehrmals, aber er betrachtete sie noch immer entsetzt.
 

- - -
 

Nero war wütend. Er kochte regelrecht.

Die Gardisten hatten hinter ihm ihre Waffen gezogen und waren bereit, die junge Frau zu töten.

Er fuhr herum und lies den Ellenbogen auf den Ersten Gardisten nieder fahren.

Er hatte Glück und erwischte den Kopf. Daraufhin brach er einfach zusammen. Den anderen Schickte er mit einem gezielten Schlag in den Magen auf die Bretter.

Der Anfang ist gemacht.

Er fuhr herum und sah den Anführer der Truppe an. Perplex sah er Nero an und machte den Mund auf, ohne dass ein Laut herauskam.

Plötzlich hörte Nero von rechts ein Geräusch. Aus dem Augenwinkel sah er einen Gardisten mit erhobenem Schwert. Schnell hatte er den Griff seines Schwertes in der Hand. Er nutzte ihn zum Angriff. Ein schneller Schlag gegen das Kinn und den Kopf schickte seinen Gegner zu Boden. Von der Anderen Seite kam schon der Nächte.

Das Schwert schnitt ohne Probleme durch die Rüstung, als er das Bein traf. Auch der Folgeangriff auf den Arm war kein Problem. Er war darauf Bedacht, den Gardisten nicht zu schwer zu verletzen.

Wieder ertönte ein Kampfschrei. Diesmal hinter der jungen Frau.

Nach einem Schritt und einer halben Drehung hatte er das ankommende Schwert mit seinem abgefangen und hielt es.

„Verletzt?“, fragte er die junge Frau, während er versuchte seinen Gegenüber einzuschätzen.

„Nein.“, antwortete sie leise.

Dann sah er zu ihr herunter. Die ganze Welt schien ins schwanken zu kommen.

Das ist unmöglich!, rief er zusammen mit seiner Inneren Stimme.

Er kannte das Gesicht, kannte jeden Makel, jeden Zug. Alles schien auf einmal so vertraut.

Mehrmals blinzelte er und wollte sich einreden, dass er es sich nur einbildete, dass die Person vor ihm eine Andere war.

Es hilft nichts.

„Aber diesmal kann ich sie beschützen“, flüsterte er, entwaffnete seinen Gegenüber und schlug ihn nieder.

Dann drehte er sich zum Anführer des Trupps um. Dieser hatte schon das Weite gesucht.

„Wir müssen weg!“, sagte er ernst und nahm ihre Hand.

Mit Mühe rappelte sie sich auf.

„Kannst du laufen?“, fragte er hektisch.

Sie schüttelte nur den Kopf. Sie zitterte am ganzen Körper dann drohte sie schon ein zu knicken. Erst jetzt bemerkte er, dass die Energie aus dem Ring sie ganz umfangen hatte.

Rasch war er an ihrer Seite und Stützte sie.

So machten sie sich langsam auf den Weg nach draußen.

Nero sah sie die ganze Zeit an. Er konnte es einfach nicht begreifen.

Mach dir Sorgen um das Hier und Jetzt, nicht um die Vergangenheit, wies ihn die Stimme scharf zurecht.

Als er wieder nach vorne sah, erkannte er sieben Gestalten, die vor der Halle standen.

Sieht so aus, als wollen sie Ärger, meinte seine Innere Stimme knurrend.

Wenn sie Ärger haben wollen, kriegen sie Ärger.

„Wir wollen das Mädchen!“, rief ihnen einer der Gardisten zu.

„Ihr bekommt sie aber nicht!“, rief Nero zurück.

Viele Optionen hatten sie nicht. Die Halle verfügte nur über einen Eingang. Die Fenster fehlten meist. Aber mit dem Mädchen könnte er die Fenster nicht schnell genug erreichen.

„Lass mich.“, flüsterte sie monoton.

„Vergiss es. Ich habe schon mal jemanden sterben lassen, das wird mir nicht noch einmal passieren.“, antwortete er kalt, was ihn selbst erschreckte.

Dann spürte er ihren Blick auf sich. Er sah sie an und schon wieder holte die Vergangenheit ihn ein. In ihren Augen konnte er soviel Schmerz sehen und panische Angst.

Vorsichtig lies er sie zu Boden gleiten.

„Ich werde dafür sorgen, dass du hier raus kommst.“, versicherte er ihr mit einem Lächeln.

Dann wand er sich den Gardisten zu. Sie wirkten disziplinierten und stärker, als ihre Kollegen weiter hinten. Auch waren die Zeichnungen auf den Rüstungen andere.

Dann schritt ein Gardist weiter in die Halle.

Seine Augen musterten den Jäger eingehend.

„Hab ich was im Gesicht?“, fragte Nero frech und versuchte ihn zu provozieren.

„Nein.“, kam die kalte Antwort.

Dann starrten sie sich an, schätzten einander ab.

„Warum beschützt du das Monster?“, hallte die Frage durch die Halle.

„Ich beschütze einen Menschen.“

„Wir haben gehört sie sei mit dem Bösen im Bunde und sei deshalb geflohen.“, erklärte der Gardist.

„Sie haben mich angegriffen! Ich kam gerade aus der Disco, als sie mich ohne Vorwarnung angegriffen haben!“, schrie das Mädchen und auch ihre Stimme jagte ihm einen unheimlichen Schauer über den Rücken.

Langsam kam der Gardist näher. Auf halben Weg öffnete er den Verschluss der Schwertscheide und lies es zu Boden fallen.

Dann blieb er vor dem Jäger stehen.

„Erlaubt ihr mir, sie anzusehen?“, fragte er mit seiner kalten Stimme.

Widerwillig tat der Jäger einen Schritt zur Seite.

Warum vertraue ich ihm nur?

Weil er unbewaffnet ist, kam die prompte Antwort.

Er sah der jungen Frau ins Gesicht, dann auf die Hände. Er betrachtete sich den Ring genau.

„Wir werden die Gardisten bestrafen lassen.“, sagte er und Stand auf.

Nero lies ihn keinen Moment aus den Augen. Auch nicht als er seine Waffe aufhob und den anderen Gardisten befahl ihren verletzten Kameraden zu helfen.

Dieser Gardist war ganz anders.

„Warum?“, fragte Nero überrascht.

„Weil ihr die Wahrheit gesagt habt. Ich konnte keinen Makel an ihr erkennen.“, erklärte er und sah die beiden an.

Etwas hatte sich in seinem Gesicht verändert. Es schien weicher geworden zu sein.

Oder täuschte er sich nur?

Erneut hob er seine Stimme und befahl den Gardisten zu gehen.

„Ich kann nicht gehen!“, rief einer der Gardisten und zog die Blicke aller Anwesenden auf sich.

„Warum könnt ihr nicht gehen?“, fragte ihr Anführer mit ruhiger Stimme.

„Weil der Dämon noch lebt!“, schrie sein Gegenüber und zog sein Schwert.

Noch bevor seine Kameraden reagieren konnten, war er in der Luft und flog auf den Jäger und das Mädchen zu.

Dann ging alles zu schnell.

Das Mädchen begann zu schreien. Ein roter großer Arm schoss aus dem Boden und eine Hand legte sich ohne Probleme um den Leib des Gardisten. Dem Arm folgte noch ein zweiter. Dann kam der Kopf. Zwei blaue Facettenaugen starrten den Jäger und das Mädchen an. Dann folgte noch ein massiger Körper und Beine. Als letztes spannt es seine Lederflügel.

Dann hatte das Monstrum die Bühne betreten.

Und die Hölle brach aus.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Akira_Magnus
2010-07-17T16:18:43+00:00 17.07.2010 18:18
OO
-umfall-
Hammer....
-schwärm-
MACH WEITER BITTE BITTE BITTE!!!!!!!!
Es ist grade so über inetressant.



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