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Zwar Sommer


Erstellt:
Letzte Änderung: 14.06.2009
abgeschlossen
Deutsch
75 Wörter, 1 Kapitel
Dieses Gedicht, wenn man es so nennen mag, ist mir einfach so aus dem Kuli geschlüpft, als ich aus dem Fenster schaute.
Zugegeben wird es kein großartiges Werk sein, nicht allzu tiefgründig und vielleicht auch nicht so verständlich, aber jede einzelne Zeile hat einen Grundgedanken, den man mit ein wenig Fantasie und einem Blick in die Landschaft entschlüsseln kann.

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Kapitel Datum Andere Formate Daten
Kapitel 1 Zwar Sommer E: 14.06.2009
U: 14.06.2009
Kommentare (5)
75 Wörter
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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  Yu_B_Su
2009-09-26T13:02:46+00:00 26.09.2009 15:02
Hab mir jetzt die anderen Kommys nciht durchgelesen, daher sry. für irgendwelche Dopplungen:

Erstmal finde ich, dass du nicht so tief stapeln solltest - es gab schon Leute, die schlimmeres geschrieben haben und sich nicht dafür gescholten haben :-D Außerdem geht man als Leser dann auch unbewusst mit einem negativen Gefühl an das Gedicht ran...

Zum Gedicht: ich finde es schön. Mir gefallen die Eindrücke sehr gut, deine Beobachtugnsgabe ist toll! Gerade Stadtmenschen wie ich nehmen die Felder gar nicht wahr, auch die PUnkte, die man sieht, wenn man in die Sonne guckt, realisiert man eher unbewusst. Außerdem gehst du sehr auf die Natur ein, was ich schön finde.

Strukturell fallen die letzten beiden Strophen aus dem Rahmen, weil du von der Naturbeschreibungen, die jeweils nur eine STrophe einnehmen, zur komplexen Zerissenheit der Nacht übergehst. Einerseits ist es toll, dass du damit auch den negativen Aspekt des Sommers betrachtest - nur weil die Sonne scheint, sind ja nciht alle Probleme weg. Andererseits ist es ein Bruch, der mir nicht gefällt. Du hättest ja in ähnlicher Weise auch darauf eingehen können z. B. die Bauarbeiter, die in der Hitze schuften müssen, die Blätter, die verbrennen ... Trennungen etc.

Sprachlich isses ganz gut, klar und deutlich, nicht übermäßig poetisch, aber bildhaft. Nur an STellen, an denen du von der normalen Satzstellung abweichst, huckelt es. Und etwas von einem Haiku hat es auch :-D

Alles in allem finde ich, dass dir ein gutes Werk gelungen ist und ich werde mal sehen, was du noch so geschrieben hast :-D
Von: abgemeldet
2009-08-02T20:06:27+00:00 02.08.2009 22:06
oh. O_o
*sieht auf die anderen Kommentare*
^^' Da kann ich leider nicht mithalten XD!
Und konstruktiv wurde das Gedicht ja schon genug abgegrast-
ich wollt nur nochmal anmerken, dass ichs grad aus purem Interesse gelesen hab und mich in einen zwielichtigen Sommertag versetzt gefühlt hab- das Gedicht ist wirklich schön, auch dieser Bogen zwischen Aufbruch und Tod, ein Sommertag...

X3 Wirklich wunderschön!
(dieser Kommentar ist nicht konstruktiv, ich werd ihn auch nicht im Zirkel angeben ^^)
Viele Grüße!!
Von:  -Moonshine-
2009-07-29T08:45:57+00:00 29.07.2009 10:45
Das Gedicht ist toll. *_* Ich mag das echt gerne. ab mir das schon ein paarmal durchgelesen, aber bin noch nie zum Kommentieren gekommen, aber jetzt! *Tschakkaa*
Du hast den Sommer echt gut wiedergegeben, wenn auch eher so einen Sommer auf dem Land (Ähren, Getier, usw). Das ist mal was anderes, normalerweise liest man mmer was über Sonne, Strand und Meer.
Bei der "Ein Meer aus Ähren"-Strophe musste ich an das Lied "Fields of gld" denken. Das ist echt echt schönes Bild, was du da zeichnest. So friedlich und harmonisch. :3
Mehr kann ich eigentlich auch gar nicht sagen, außer vielleicht, dass ich Gedichte, die sich nicht reimen, nicht unbedingt als zweitklassig ansehe. Ich meine, Reime lesen sich zwar schöner, aber ohne mindert das doch nicht die Qualität eines Werkes. Also ich mag welche mit und ohne Reime und ich find, es ist dem Autor/Dichter überlassen, wie er das handhabt. Außerdem... *hust* wenn man sich die sich reimenden Gedichte hier auf Mexx ansieht, dann kommt meistens nur so ein Schrott von wegen "Oh mein Herz, dieser Schmerz". *lol* (nur ein Beispiel, aber im Grunde sind se alle gleich) Da hab ich lieber sowas. ^^
So'n bisschen fehlt mir hier der Widerspruch, den du ja im Titel "Zwar Sommer" andeutest. Ich hätte erwartet, rein vom Titel her, dass es um Sommer geht, aber dann doch noch ein "ABER" kommt. Das ist ja im Gedicht ganz und gar nicht so. Es geht alleine um den Sommer, ohne zwar und ohne aber. Deshalb frag ich mich, warum du das Gedicht so genannt hast? Ich finde, es ist ein schöner Titel, aber er hält nicht das, was er verspricht.

So, das wars dann auch schon wieder. :) Ich muss jetzt los!
Bis dann, LG
Eli
Von: abgemeldet
2009-07-25T16:44:47+00:00 25.07.2009 18:44
Ich hoffe ich wiederhole jetzt nichts, was Isamenot schon gesagt hat, denn das will ich mir nicht durchlesen, um nicht meine Meinung zu verfälschen. ;)

Erstmal: Die Reime. Ich fang bei jedem Gedicht damit an und hier fehlen sie schon wieder. Das fand ich recht schade, denn ich bin mir sicher, dass du genug Fantasie hättest, richtig schöne Reime in ein Gedicht zu bringen. Vor allem benutzt du auch Wörter, die richtig passend sind für die Thematik, da hätten Reime super dazu gepasst. (Ich sollte eine Kampagne "Pro Reime" starten, glaub ich langsam... ^^")

Was mir richtig gut an dem Stil gefällt, ist, dass du ganz kurze Impressionen wiedergibst. Es sind keine wirklichen Sätze, sondern wirklich nur Ausschnitte.
Das muss ich allerdings auch im selben Atemzug ein wenig bemängeln, denn dadurch kam - zumindest bei mir - kein wirkliches Gefühl für das Gedicht auf. Es war zwar schon eine Art Gefühl da, das des Sommers eben, aber ich konnte mich nicht wirklich in deine Worte reinfühlen. Vielleicht liegt's an mir, aber es ging einfach nicht. :/ Es hat mich auch nicht wirklich gefesselt, aber ich glaube das sollte es auch nicht. ^^"

Ich finde deine Einteilung vom Sonnenaufgang bis -untergang ziemlich gelungen. Es wird ein normaler Sommertag dargestellt. ^^
Allerdings nicht gerade ausführlich. Es hätten noch ein paar Metaphern mehr sein dürfen, finde ich. Ein bisschen mehr Ausschmückung der Gefühle und Impressionen, die man im Sommer hat. Ich will dir sicher nicht in den Stil pfuschen, aber das hätte ich mir so darunter noch vorstellt. ^^

Was ich richtig komisch fand, war das Ende. Es ist richtig abrupt. Ich hatte eigentlich fast damit gerechnet, dass noch etwas kommt, weil es nicht wirklich abgerundet war. (Ging mir jedenfalls so. ^^") Einen Tipp kann ich dir da leider nicht hinterlassen, mir fällt nämlich spontan auch nichts ein, wie man das beenden könnte. Es fiel mir nur recht negativ auf.

Aber alles in allem gefällt es mir. Schreibst du öfter Gedichte? Hab ich die übersehen? Ich muss echt öfter bei dir reinschauen. :/
Von:  Isamenot
2009-06-20T18:14:10+00:00 20.06.2009 20:14
Oh, wieder jemand, der sich an Gedichten versucht.
Und ehrlich, nicht jedes Gedicht muss mit irgendeinem schwerwiegenden, tieferen Sinn vollbeladen sein. Es heißt ja nicht umsonst, dass weniger manchmal mehr ist. Und „Bescheidenheit“ ist auch eine Zier.

Ich würde eigentlich sogar sagen, dass dieses Gedicht gerade durch seine relative Einfachheit besticht. Es gibt dem Ganzen eine gewisse Schwerelosigkeit, aber auch eine Zeitlosigkeit des Momentes, was sehr schön ist. Du hältst dich nicht lange mit Grammatik (im Sinne von vollständigen Sätzen), stilistischen Mitteln oder Reimen auf, in den meisten Fällen, was zum Charakter des Gedichtes durchaus passt. Die einzelnen Momente sind so flüchtig, dass einem eigentlich keine Zeit gegeben ist, sie in ihrem ganzen Komplex zu erfassen, geschweige denn zu begreifen. Das ist einem erst im Nachhinein möglich, was dann aber wieder Reflexion ist, die auch verfälscht sein kann durch verschiedene Einflüsse, wie die folgenden Momente oder was kurz vor der Reflexion geschehen ist.
In der Übertragung auf dein Gedicht wäre jetzt eher der ganze Sonderschnickschnack, wie Reime und Rhythmus, und Regeln diese verfälschte Reaktion. Da du jedoch darauf verzichtest, schaffst du es in gewisser Weise eine Reinheit im Einfangen eines einzigen Augenblickes zu erschaffen.
Kurz, ich finde es hier eigentlich gar nicht so schlecht, auch wenn, wie ich durchaus zugeben muss, ein regelmäßiger Rhythmus und Reime das Ganze hätten abgerundeter und „stimmiger“ erscheinen lassen. Trotzdem oder gerade durch deine Vorgehensweise erhält jede deine Strophen etwas Individuelles.

Wenn man die Strophen aus dem Gedichtkomplex herauslöst und sie einzeln betrachtet, fällt auf, dass die meisten von ihnen etwas Haiku-artiges haben. Es kommt zwar weder die Silben- noch die Morenzählung hin, was hier aber keine Rolle spielt, da es ja keine Haiku werden sollten. Trotzdem weisen sie ein paar der entsprechenden Charakteristiken auf: das Hauptthema „Natur“, die Kürze, die Aufteilung und auch die Schlichtheit, das einfache Einfangen des Momentes. Vielleicht versuchst du dich ja mal direkt in dieser Richtung.

Bevor ich mir die Strophen einzeln genauer ansehe, würde ich erst einmal ganz gerne ein paar Punkte nennen, die mir nicht so ganz zugesagt haben.
Zum einen ist das die gesamte Strukturierung. Die ersten drei Strophen scheinen willkürlich aufgelistete Momente zu sein. Was auch vollkommen in Ordnung ist. Deswegen verwundert es mich jedoch etwas, dass die vierte und fünfte quasi eine zeitliche Abfolge beinhalten, also Abenddämmerung und dann Nacht. Das passt nicht so ganz zu den vorhergegangenen Strophen, die ja nun nicht wirklich in einem Bezug zueinanderstehen. Da wirkt die plötzliche Reihenfolge ein wenig überwältigend. Es wäre vielleicht passender gewesen, die anderen Strophen auch bereits in diese Struktur einzugliedern, also das erkenntlich wird, dass eine gewisse Gliederung vorhanden ist. Aber zugegeben, ist das vielleicht nur eine persönliche Ansicht und von der nun vollständigen Situation etwas schwierig umzusetzen, ohne dass man zu viel kaputt machen würde.

Dann der Titel, „Zwar Sommer“. Er klingt traurig, ist verkürzt. Wenn ich ihn vollständig aussprechen würde, käme „Es war/ist/wird sein zwar Sommer“. Was sinngemäß nicht vollständig ist. Wegen dem „zwar“ fehlt eine zweite Sinneinheit, nämlich der Widerspruch „Es war zwar Sommer, aber…“. Und dieses „aber“ fehlt mir in der Umsetzung. Es ist kein Problem, dass der Titel so kurz ist, im Gegenteil das hat durchaus etwas, aber das „zwar“ impliziert nun einmal das „aber“, ob das nun da steht oder nicht, es ist für den Leser trotzdem vorhanden. Nun kann Sommer, je nach eingeordneter Region, etwas Positives oder Negatives sein. Für die meisten hier dürfte es aber den positiven Aspekt besitzen (Wärme, Sonne, Strand, etc.), so dass doch ein sehr starker negativer Aspekt erwartet wird. Das scheinst du zunächst auch zu bestätigen. Die Darstellungen sind alle schön, friedlich, ruhig – alle insgesamt positiv gelastet. Doch leider gehen die negativen Aspekte, die die Klimax des Gedichtes hätten darstellen sollen, auf die das Gedicht vom Titel her hätte hinauslaufen sollen, unter. Man könnte dazu die Darstellung der Abenddämmerung zählen, doch an und für sich ist diese nicht negativ, auch nicht in deiner Darstellung. Das einzige Anreißen, dass es negativ gelastet sein könnte, ist „Bricht die Dunkelheit den Tag entzwei“. Hier geht die negative Wertung jedoch nur durch die Kombination von „entzweibrechen“ und der vielleicht leicht aggressiven Aktivität der Dunkelheit aus. Aber es springt nicht auf den Leser über. Der ist weiterhin in der friedlichen Stimmung eingelullt.
Selbiges gilt auch für die letzte Strophe, wo das Element des Todes auftritt. Auch hier ist es viel zu sanft, viel zu fließend und auch etwas zu wissenschaftlich-neutral dargestellt, ausgedrückt worden, so dass der Leser einfach noch mit dahinschwebt.
Beide Momente erwirken bei dem Leser weder einen Schock noch Traurigkeit, was die Lesererwartung doch recht enttäuscht und den Titel unlogisch erscheinen lässt.

Dann folgende Zeile: „Die Tropfen auf Blättern jung“.
Mir gefällt die Position von „jung“ nicht. Ganz einfach aus dem Grund, da sie von deinem Stil in diesem Gedicht überflüssig ist. Du nutzt hier zwar eine stark verkürzte Sprache, aber sie wirkt trotzdem immer natürlich und nicht gekünstelt. Das „jung“ setzt du hier ans Ende, hinter das Bezugswort. Das ist für die deutsche Sprache unnatürlich. Das Adjektiv geht dem dazugehörigen Substantiv voraus. Deswegen bleibt man beim Lesen an dieser Stelle hängen. Die Zeile wirkt einfach nur gekünstelt, als hättest du versucht zwanghaft eine poetisierte Wortstellung reinzubringen. Die natürliche Wortfolge wäre angebrachter gewesen.

Und dann noch die vierte Strophe insgesamt. Das ist ehrlich gesagt meiner Meinung nach die schwächste von allen.
Sie fällt zum einen schon mal durch die Läng der einzelnen Zeilen auf, an und für sich kein Problem, da dein Gedicht ja recht frei und ungebunden gestaltet ist. Doch es kommen noch andere Aspekte hinzu. Zum Beispiel ist es die einzige Strophe in der du versuchst mit Sätzen zu schreiben. Das hebt sie ebenfalls von den anderen ab, so dass man erwarten würde, dass dies die zentrale Strophe ist. Leider verhaspelst du dich ein wenig in der Satzkonstruktion. Oder du hast dich zweimal um entschieden: erste Zeile –wir machen einen Satz, zweite Zeile – doch lieber das alte Muster, dritte Zeile – nein, lieber Satz. Das liegt daran, dass die zweite Zeile vom Sinn her nicht vollständig ist. „hervor“ was? Das wer ist klar – das ist das Gezirpe; doch was tut es? „Das Gezirpe hervor“. Du siehst hier fehlt etwas.
Man könnte nun sagen, es handle sich um ein Enjambement (Zeilensprung) und das „bricht“ aus der letzten Zeile gehört noch dazu. Doch dann tun sich neue Probleme auf, zum einen fehlt dann dem letzten Teil das Verb (Was macht die Dunkelheit mit dem Tag?). Man kann dann nämlich nicht das „bricht“ als doppelt genutzt sehen, also dass es sowohl für das Gezirpe als auch die Dunkelheit zählt, da es beim „Gezirpe“ intrasitiv wäre (also objektlos) und bei der „Dunkelheit“ transitiv (mit Objekt). Zudem fehlt in diesem Fall dann auch noch der Hauptsatz. Was geschieht, wenn all diese „wenn“-Bedingungen eintreten?
Zudem liegt auch in dieser Strophe wieder eine nicht passende unnatürliche Wortfolge vor. „Wenn sich senkt die Nacht über die Ebene“. (Je nach Bedeutung kann dies auch noch für die anderen beiden Zeilen der Fall sein, das kann ich aber im Moment nicht mit Sicherheit sagen.) Im normalen deutschen Nebensatz steht das finite Verb (hier „senkt“) am Ende. Du ziehst es jedoch auf die zweite Position vor, was sicherlich den Klang von lyrischer Sprache erzeugt, hier aber nicht unbedingt angemessen ist, da du ansonsten mit der Natürlichkeit der Sprache arbeitest, weswegen es schöner gewesen wäre, wenn du diese beibehalten hättest.

So, das sollte dann aber wohl genug gekrittelt sein.
1. Strophe
Ein schöner Einstieg. Ruhig, aber fröhlich. Ich finde den Beginn mit den sensorischen, den gefühlten Wahrnehmungen schön. Meistens beginnt man ja eher mit visuellen (oder akustischen) Informationen und Eindrücken oder man verwendet gleich irgendwelche metaphorischen Begriffe. Da ist das doch eine hübsche Abwechslung, die auch sehr gut funktioniert. Im Zusammenhang mit der zweiten Zeile, denkt man dann natürlich an den von dir auch genannten berühmten „Sonnenkuss“ und das folgende Niesen, was sehr zur Heiterkeit des Momentes beträgt. Es wirkt wie ein Zeichen, der Sommer ist nun endlich da. Alles ist hell und munter, die Menschen werden auch wieder freundlicher, wo sie jetzt nicht mehr von der tristen Jahreszeit niedergedrückt werden, was du sehr schön auch noch einmal mit der letzten Zeile darstellst.

2. Strophe
Durch die letzte Zeile wird es ein wenig zeitübergreifend. Was nicht schlecht ist. Während in der vorherigen Strophe doch eher die Heiterkeit prägnant war, so ist es hier die Ruhe. Die (sehr) frühen Morgenstunden, wenn alle Welt noch schläft. (Was im Sommer so bei vier, fünf Uhr morgens ist). Es wird langsam hell und überall glitzert Tau.
Oder aber der Moment direkt nach einem Sommerregen, wenn überall noch die Regentropfen haften und die wasserscheuen Menschen noch nicht wieder hinausgekommen sind.

3. Strophe
Diese Strophe erinnert mich sehr stark an den Spätsommer, schon am Rande in den Herbst überzugehen. Das voll Korn, dann noch die Beschreibung mit Bronze und Gold. Dennoch wirkt sie sehr warm und leuchtend. Man kann sich sehr schön ein Kornfeld vorstellen, wie es von der Sonne angestrahlt wird. Mit blauem Himmel. (Oder, wie es bei mir der Fall ist, mit grauen Wolken, aus denen die Sonnenstrahlen hervorbrechen, so dass sich das helle Korn noch leuchtender vom dunkleren Himmel absetzt.)
Auch das Bild mit dem Meer ist sehr schön. Es spielt sehr gut mit der zweiten Zeile und dem wiegen zusammen, was den Eindruck von Wellen versstärkt.

4. Strophe
Keine Angst, ich kritisier nicht schon wieder.
Eine sehr schöne Abendstimmung. Erinnert mich ein wenig an meine Kindheit, wenn wir immer draußen im Garten übernachtet haben. Die Luft wird langsam kühler, das Licht schwindet kaum merklich und statt der Vögel singen dann Grillen (und Frösche). Hin und wieder huscht dann noch ne Fledermaus durch die Gegend.
Alles in allem ein schöner ruhiger Abend, wie man ihn eigentlich nur draußen erleben kann.

5. Strophe
Und zum guten Schluss dann die Nacht.
Ich mag die Strophe, auch wenn sie insgesamt eher kühl klingt und mehr an eine Herbst-/Frühlingsnacht erinnert, zumindest mich. Es kommt hier sehr schön das Gefühl der Unendlichkeit, vielleicht sogar der Nichtigkeit des Menschen durch. Er ist so klein und der Himmel so gewaltig. Dennoch wirkt es nicht erdrückend. Die Kombination von Wasser und Himmel funktioniert hier hervorragend. Auch klar und schwarz, wenn sie auch zunächst wie ein Gegensatz klingen mögen, ergänzen sich sehr gut und geben dem Leser mir sehr wenigen Worten ein sehr klares Bild, eine klare Beschreibung des Momentes.
Auch der „wissenschaftlich“ Nachsatz „manche schon tot.“ Passt sehr gut zu dem übermittelten Gefühl. Eventuell hätte dieser jedoch von einem Gedankenstrich als von einem Komma abgetrennt werden sollen. Wäre in der Wirkung etwas besser gewesen, da die Pause länger gedauert hätte und so der Eindruck der Besinnung, des Nachdenkes, des Aufnehmes stärker gewesen wäre.

Also, alles zusammengefasst, ein schönes Gedicht mit tollen Momentaufnahmen und –beschreibungen. Ich kann nur noch einmal sagen, du solltest dich vielleicht wirklich mal an einem Haiku versuchen.