Zum Inhalt der Seite

The Mirror Of The Ancients

Miragia-Trilogie 2
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

New Day, New Trouble

Am frühen Morgen schienen bereits Sonnenstrahlen durch die samtenen Vorhänge.

Cloud saß auf der Bettkante und starrte auf die tief schlafende Aeris neben sich herab. Sie war nun bereits im fünften Monat und zeigte eine kaum merkliche Rundung, hatte jedoch in den acht Jahren, die er nun mit ihr zusammen lebte, kein Bisschen von der Schönheit eingebüßt, die den Cetra von Natur aus zueigen war. Und auch seine Liebe zu ihr hatte sich während der Zeit allerhöchstens verstärkt. Es war ein unvorstellbares Glück, dass sie zu ihm hatte zurückkehren können ...

Wohlbedacht leise verließ er das Zimmer und machte die Tür hinter sich zu, um sich beizeiten auf den Weg zum HQ der AVALANCHE zu machen, wo ein weiterer Arbeitstag beginnen würde. Im Gewerbe der Friedenseinheit übernahm Cloud einen wichtigen Job: den des Ausbilders. Er hatte Schüler. Die jungen Leute strömten der AVALANCHE ebenso zu wie vor einigen Jahrzehnten noch der Shin-Ra Corporation, und sie brauchten eine möglichst umfassende Einweisung.

Im Badezimmer auf dem Klodeckel saß bereits der getigerte, aber fast ganz schwarz aussehende Maine Coon-Kater Nox. Er war zusammen mit Cloud und Aeris in das Haus in Kalm eingezogen, da Aeris sogleich den Wunsch geäußert hatte, ein Tier um sich zu haben – zum einen Teil, weil sie die Nähe anderer Lebewesen schätzte, zum anderen, um Clouds Abwesenheit den ganzen Tag lang besser überstehen zu können. Nox war ein anschmiegsamer Geselle. Anfangs noch ein winziges plüschiges Kätzchen, war er zu einem imposanten und stolzen Vertreter seiner Spezies herangewachsen, mit leuchtend gelben Augen und einem langen buschigen Schwanz.

„Na, mein Bester? Du bist natürlich lange nicht so müde wie ich. Ich weiß ja, dass ihr Katzen siebzehn Stunden des Tages mit Schlafen verbringt ...“ Cloud unterdrückte ein Gähnen und schüttelte sich. „Zwei Stunden ... hätten es nicht ein paar mehr sein können? Ich werde mich wohl kaum konzentrieren können.“

Während er sich mit dem feuchten Tuch das Gesicht abwischte, strich ihm der Kater laut schnurrend um die Beine. Das flauschige Fell kitzelte Cloud an der nackten Haut. „Nox, jetzt geh weg ... ich hole dir gleich dein –“ Er unterbrach sich. Und ließ das Tuch sinken.

Auf leisen Pfoten trottete Nox zur Zimmertür hinaus, während Cloud immer noch ins Waschbecken hinunterstarrte. Gerade war ihm eingefallen, was er während der zwei Stunden Schlaf, die er in dieser Nacht nur hatte haben können, geträumt hatte. Er hätte es beinahe völlig vergessen. Nun erschienen die Bilder wieder klar vor seinen Augen ...

Vermutlich war es der Keller unter der Shin-Ra-Villa, jener, den Vincent neu entdeckt hatte. Die Glasverspiegelung an den Wänden und das fluoreszierende Licht, das von keiner Lampe stammte, sorgten für dieselbe unwirkliche Atmosphäre, und sogar der Geruch nach Chemikalien war erschreckend real. Inmitten dieses Umfelds befand sich diese Maschine mit all ihren Hebeln, und aus den zahlreichen kleinen Klappenöffnungen an der Unterseite quollen lange Schatten heraus, die über den Boden krochen und Cloud umzingelten. Er wusste ganz genau, dass sie jenes seltsame Gefühl darstellten, das stets danach trachtete, ihn in seinen eigenen Tränen ertrinken zu lassen. Er floh. Er hatte kein Schwert, keine Substanz, keine Kraft. Und der Keller endete nicht. Immer dunkler wurde das Zimmer, immer mehr drohte das Licht aufgesaugt zu werden und zu ersticken, genauso wie Cloud in seiner Traurigkeit. Dabei war es doch nur ein Alptraum, und das wusste er genau ...

Schlussendlich war es ganz dunkel und finster, und die Schatten mussten ihn längst eingekreist haben. Vielleicht war auch ihretwegen das Licht verschwunden. Jedenfalls bekam Cloud keine Luft, obwohl nichts ihn berührte – er konnte sich winden und recken wie er wollte, dennoch erstickte er und spürte seine Muskeln erlahmen. Dann aber teilte sich der Vorhang der Finsternis ... und da war ein Schwarm Vögel. Es waren makellos weiße Tauben mit strahlend blauen Augen, und sie standen zusammengeschart um etwas herum, das sie begurrten und mit ihren silbernen Schnäbeln anstießen. Als Cloud zu ihnen hintrat, flogen sie auf, verschwanden in den Höhen eines sternenbedeckten Himmels und gaben den Blick auf das frei, um das sie sich versammelt hatten. Cloud kniete sich daneben. Gleichmütig starrte er auf Sephiroth herab und strich ihm schließlich mit zwei Fingern über die Schläfe. Die Tauben mussten sich umsonst um ihn bemüht haben, denn er war ganz kalt und leblos.

Das leise, stetige Tropfen des Wasserhahns wurde penetranter, als wollte es ihn daran erinnern, das Ventil zuzudrehen. Cloud kam diesem Hinweis nach. Aus der Küche miaute Nox vor seinem leeren Futternapf, und die Uhr wirkte mehr als vorwurfsvoll, als sie fünfzehn Minuten nach sieben Uhr anzeigte. Der Weg von Kalm nach Junon war nicht gerade ein Katzensprung ...

Er musste sofort gehen, oder er würde es gar nicht mehr schaffen. In der Garage stand immer noch das Daytona-Motorrad der Shin-Ra, aber er konnte damit unmöglich das schmale Gebirge überqueren. Glücklicherweise war noch etwas vorhanden, das warkte, sobald man sich ihm näherte: Choco, der goldene Chocobo, der als einziger Vertreter seiner Spezies Grimassen aller Art schneiden konnte. Choco diente täglich dazu, Cloud nach Junon zu bringen und wieder zurück. Er war schnell. Er würde es auch dieses Mal wieder schaffen, den Zeitverlust auszugleichen.
 

Mittlerweile wurde es später Vormittag.

In der Shin-Ra-Villa in Nibelheim, im ersten Geschoss, lag Vincent auf einem der Betten und durchlief wiederholt eine Tiefschlafphase. Normalerweise schlief er im Keller, aber er wagte es nun nicht mehr, dort hinunter zu gehen; folglich dauerte es seine Zeit, bis es ihm überhaupt gelang, die nötige Ruhe zu finden. Diese war dann auch nicht einmal von langer Dauer.

Gegen kurz nach elf Uhr wurde er aufgeschreckt durch ein Geräusch aus dem Erdgeschoss. Benommen setzte er sich auf und musste sich erst wieder einfallen lassen, wo er sich überhaupt befand.

Das Gartentor draußen quietschte anhaltend, und die Tür wurde ein weiteres Mal aufgestoßen. Unter die allgemeine Geräuschkulisse von Schritten und Atmen mischten sich Stimmen, die sich nicht bewusst waren, dass sie Vincent aufgeweckt hatten.

„Oh nein, bitte nicht“, murmelte Vincent vor sich hin.

Er rieb sich die Augen, bekam dann seinen abgetragenen Umhang von einer nahen Stuhllehne zu fassen und sprang leise aus dem Bett. Nun musste er vielleicht sehr schnell sein. Die ungebetenen Besucher durften ihn nicht entdecken – und eigentlich auch den Keller nicht ...

Was mache ich jetzt? Ich muss hier weg, falls sie das ganze Haus durchsuchen .... fragt sich nur, was sie suchen ... Zunächst überlegte er fieberhaft, wo er sich verstecken könnte. In den Keller wollte er auf keinen Fall. Er wusste nicht, was genau diese Leute in der Shin-Ra-Villa zu suchen hatten, und da kam ihm der Gedanke, dass er genau das zuerst herausbekommen sollte. Also schlich er die Treppen ein Stück weit hinab und lauschte dem, was im Erdgeschoss geredet wurde. Es schien sich um zwei Sprecher zu handeln:

„Und? Wo könnte sich die höchste Konzentration befinden?“

„Rein theoretisch überall ... das Gebäude ist verdammt groß und scheint uralt zu sein. Wir müssen uns überall umsehen, fürchte ich. Hoffentlich werden wir nicht von all dem komischen Krabbelzeug angefressen.“

„Hol doch mal das Gerät. Wir notieren uns am besten den Wert für verschiedene Stellen.“

Etwas piepte.

Vincent war sich sicher, dass sie das Vorhandensein von irgendetwas in seinen vier Wänden nachweisen wollten, mithilfe eines kleinen Gerätes. Folglich konnte es sich nur um Vertreter der Umweltschutzbehörde handeln, die alarmiert wurden, sobald in irgendeinem Wohnhaus gefährliche Chemikalien vermutet wurden. Aber wer hatte sie gerufen und weswegen? Warum interessierte sie der festzustellende Wert irgendeines Stoffes in einem Haus, in dem offiziell niemand wohnte? Das war Vincent ein Rätsel.

„Ach du liebes Bisschen! Schau mal, was es anzeigt! Schockierend!!“

„Zeig her!“

„Fast ganze acht ppm! Mit soviel Formaldehyd kannst du eine ganze Spanplattenfabrik versorgen!“

„Oh je, ganz schön übel ... kein Wunder, dass die Nachbarschaft sich beschwert hat ... eine so hohe Konzentration stellt ein beträchtliches Gesundheitsrisiko dar.“

Im selben Moment drehte sich Vincent um und huschte zurück nach oben. Es ging der Umweltschutzbehörde – denn zu dieser mussten die Eindringlinge gehören – um Formaldehyd. Davon war in der Villa eine Menge vorhanden, denn es steckte im Leim und Harz sämtlicher Sperrholzplatten. Im Baujahr der Villa war man sich noch lange nicht bewusst gewesen, wie gefährlich die Chemikalie war. Dennoch ging es Vincent jetzt nicht um diesen Giftstoff, sondern um die Eindringlinge, die zu viel sehen würden, wenn er nicht schnellstens etwas unternahm.

Vincent streckte eine Hand unter das Bett aus und förderte die Transfer-Substanz zutage. Sie war momentan seine letzte Rettung. Unglücklicherweise hatte er sie nie benutzt und war nicht sicher, auf welche Weise sich der Zielort bestimmen ließ. Musste man ihn sagen oder vielleicht denken? Und wenn er dabei einen Fehler machte, wo würde er dann landen?

Verdammt, ich hätte es vorher herausbekommen oder Cloud fragen sollen ... ich kann es nicht riskieren, einfach irgendwo hin zu reisen ...

Andererseits hörte er nun die Schritte der beiden Beamten auf den Treppenstufen. Es war zu spät ... oder auch nicht. Er umklammerte die grün schimmernde Substanz mit beiden Händen und versuchte, sich zu konzentrieren. Dabei fiel ihm auch ein, wohin er eigentlich wollte – und sofort leuchtete der Stein auf, der Zauber zerlegte sowohl Vincent als auch die Substanz in ihre einzelnen Atome und ließ beide auf der Stelle verschwinden.
 

„Und aus diesem Grund“, fuhr Cloud mit alles übertönender Stimme fort, aus welcher man seine Müdigkeit nicht heraushören konnte, „ergibt sich für P die Formel (d1 + d2) ∙ (m² ≈ 5a).“ Die Kreide verursachte ein knirschendes Geräusch, als er damit das endgültige Ergebnis doppelt unterstrich.

Es war seltsam ... bei Shin-Ra Corp. hatte er viele Dinge gelernt, aber ganz sicher nicht so etwas. Hier ging es um Zahlen. Was er hier unterrichtete, das war keine Mathematik, sondern höheres Rechnen – die einzigen Ziffern in den Mathematikbüchern, die Cloud gelesen hatte, waren die Seitenzahlen gewesen. Jedoch war dies, zusammen mit einer einigermaßen gelungenen Grundausbildung sowie hinreichenden Kenntnissen in der Weltsprache, die Voraussetzung für das aktive Mitwirken in der AVALANCHE. Wer sich für den Frieden stark machen wollte, der musste auch annehmbare Zensuren dafür aufweisen. Der Werdegang für ein Mitglied der AVALANCHE war mehr als nur hart.

„Ich verstehe das nicht“, meldete sich Vicky Rave zu Wort, eine Schülerin von geringem Verstand, aber mit einem hervorragenden Gedächtnis gesegnet. „Wie soll ich damit die Ausdehnung des Lebensstroms in der dritten Realitätsebene berechnen, wenn ich weder m noch a gegeben habe?“

„a“, antwortete Cloud für alle hörbar, „ist in allen drei Realitätsebenen gleich. Der Realitätsfaktor wird mit a bezeichnet. P wird mit den Ausdehnungsfaktoren d1 für die erste Ebene und d2 für die zweite Ebene sowie a berechnet, und a ist mit 5 multipliziert immer proportional zur quadrierten Masse m des Lebensstroms. Habt ihr das verstanden?“ Es war wichtig, dass alle wussten, wovon er sprach, obgleich er es selbst unsinnig fand, die Ausdehnung des Lebensstroms in der dritten Realitätsebene zu berechnen ... wer würde schon je diese Ebene betreten? Das einstimmige Nicken der Schüler gab ihm zu verstehen, dass sie alle die Formel an sich nicht begriffen, sie aber notiert hatten und bei Bedarf abrufen würden. Es war ... immer dasselbe.

Sowieso hatte die ganze Ausbildung der AVALANCHE-Jugend einiges an hoffnungsloser Ironie zu bieten; zum einen die Tatsache, dass auch Kampfeinsätze trainiert wurden. Obwohl die AVALANCHE eine Friedenseinheit war, konnte der Frieden eben oftmals nur mit brachialer Gewalt durchgesetzt werden. Das war bemerkenswert ... fast schon kurios. Normale Schulstunden hießen „Unterrichtseinheiten“, aber das war vielleicht noch auszuhalten. Alles war anders gewesen, als Barret noch allein der Präsident war ... mittlerweile jedoch war er in vielerlei Hinsicht abgelöst worden, während nunmehr ein eigener Vorstand das Sagen hatte.

Cloud legte die Kreide auf der dafür vorgesehenen Tafelablage ab und bedeutete dem Ordnungsdienst, seiner Arbeit nachzugehen. Draußen vor dem Fenster wehte ein kräftiger Wind durch die Wipfel der kargen dünnen Bäume, die erst vor Kurzem auf der Wiese gepflanzt worden waren. Vögel flogen auf. Cloud fühlte sich zum genaueren Hinsehen stimuliert, als er sich im selben Moment an seinen Traum erinnerte ... aber diese Vögel waren weder weiß noch Tauben. Tatsächlich handelte es sich um große, schwarz-graue Nebelkrähen, die krächzend aus dem Sichtfeld des abgelenkten Ausbilders entschwanden ...

„Master Strife, schließen Sie uns die Kabinen auf?“

Hektisch drehte Cloud sich um. „Augenblick ... ja, natürlich, sofort. Wir treffen uns in der Übungshalle, in zehn Minuten seid ihr fertig!“ Er reichte den Schlüssel Kaine Crawford, einem hochaufgeschossenen Jungen, der, obwohl von allen der Längste, schneller und flinker war als der Kleinste der Klasse. Kaine genoss Clouds Vertrauen aufgrund seiner Pünktlich- und Zuverlässigkeit, was jedoch nichts daran änderte, dass seine Zensuren schlecht waren und es höchstvermutlich auch bleiben würden.

Als nun alle Schüler den Raum verlassen hatten und Cloud im Wandschrank nach seinem Umhang und seinem Trainerschwert fahndete, durchdrang ein seltsamer Laut die plötzlich eingetretene Stille. Argwöhnisch beobachtete Cloud die Luft vor der Tafel, die zu flirren und zu fluoreszieren begann, als ihm gerade rechtzeitig wieder einfiel, was diese Erscheinung ankündigte. Er trat einen Schritt zurück und wartete, bis sich alle teleportierten Atome an den richtigen Stellen wieder zusammengefunden hatten.

Vincent stand zwar zunächst aufrecht da, verlor dann aber das Gleichgewicht und kippte schwer gegen die Tafel. Der Schwamm reagierte empört und fiel dem Besucher auf den Kopf, wo er eine Spur aus weißem Kreidepulver in Vincents strähnigem schwarzen Haar hinterließ.

„Guten Morgen“, sagte Cloud amüsiert. „Ich hatte nicht erwartet, dass du gleich am nächsten Tag Gebrauch von der Transfer-Substanz machen würdest ... und dann auch noch, während ich Unterricht gebe? Irgendwo musst du dich doch mehr nach sozialem Kontakt sehnen, als ich vermu–“

„Cloud, ich habe ein Problem!“, unterbrach ihn Vincent scharf, nachdem sein Blick einige Sekunden lang sichtlich irritiert durch das Klassenzimmer gewandert war. Er richtete sich auf und versuchte vergebens, sich von dem weißen Puder zu befreien, das ihm überall anhaftete. „Ist gar nicht so leicht, per Substanz zu reisen. Hör zu, heute Morgen sind zwei Männer in die Shin-Ra-Villa gekommen.“

„Vincent, es tut mir Leid“, antwortete Cloud hastig, „aber ich muss meine Schüler jetzt eine weitere Stunde lang mit dem Schwert fuchteln lassen. Dabei müssen sie Aufsicht haben, sonst häckseln sie alles kurz und klein ... ich kenne ja meine Kiddies.“ Er deutete auf den Stuhl hinter dem Lehrerpult. „Setz dich und warte hier auf mich, ja? Dann kannst du mir alles erzählen, was dir auf dem Herzen liegt.“

Vincent schüttelte den Kopf und holte tief Atem. „Es ist mir wichtig, dass sie den Keller nicht finden, und den könnten sie längst betreten haben!“

„Welchen ... Keller? Den Keller?“

„Ja, eben diesen!“

„Also schön, erzähl ... aber fass dich kurz. Wer sind diese Männer?“

„Sie waren da, um den Formaldehydgehalt in der Villa zu messen, also müssen sie von der Umweltschutzbehörde beauftragt worden sein. Ich weiß nicht, warum, und bekomme es auch vermutlich nicht heraus – aber wir wissen nicht, was es ist, das sich im Keller aufhält.“

„Moment mal, nicht ganz so schnell, bitte. Was zum Teufel ist denn Formaldehyd?“

„Das weißt du nicht?“, fragte Vincent verblüfft. „Nie davon gehört? Das ist Methanal, also HCOH … die Chemikalie, die Nanakis Augen so tränen lässt. Es ist heiß in der Diskussion, weil es gesundheitsgefährdend und krebserregend ist. Früher, als die Villa gebaut wurde, ist es noch verwendet worden, unter anderem für Sperrholzplatten. Die Villa besteht aus Sperrholzplatten, wenn man so will, und der MAK-Wert von 0,1 ppm ist weit überschritten.“

„Ppm?“, kam es verwirrt von Cloud.

Parts per million. Ein ppm entspricht einem Milliliter Methanal in einem Kubikzentimeter Raumluft. Obwohl das unsinnig ist“, fügte er zynisch hinzu, „weil der Wert auch dann überschritten wird, wenn Cid in einem geschlossenen Raum drei Zigaretten raucht ... im Rauch befindet sich nämlich ebenfalls Formaldehyd. So genau nimmt es also sowieso niemand mit dem MAK-Wert, und ich bin ja auch noch am Leben.“

Cloud wollte eben eine weitere dumme Frage stellen, als aus der Halle nebenan eine Stimme ertönte: „Master Strife, wann kommen Sie denn? Vicky hat mit ihrem Schwert die Einholleine für die Klettertaue gekappt ...“

Vincent einen bedeutsamen Blick zuwerfend wandte sich Cloud der geschlossenen Tür zu. „Komm mit, Vincent. Ich habe das Gefühl, dass sich in deiner Anwesenheit niemand so ein Missgeschick erlauben wird.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück