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The Mirror Of The Ancients

Miragia-Trilogie 2
von

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One Way

„Meine Güte, Cloud, ich dachte immer, die Stacheln wären dir angeboren!“, sagte Barret vorwurfsvoll, als die kleine Gruppe wieder draußen vor dem Hauptgebäude stand.

„Diese Antwort hätte sie nicht zufriedengestellt.“

„Hehe, verstehe. Aber nette Kids hast du da.“

„Richtige kleine Engel, nicht wahr?“, gab Cloud zynisch zurück. „Aber lass uns später darüber diskutieren. Jetzt geht’s ab auf unsere große Geheimmission.“
 

Aeris hatte inzwischen genug vom vielen Herumlaufen. Sie konnte in ihrem Zustand einfach nicht mehr so viel rennen, es erschöpfte sie zu sehr. Irgendetwas in ihrem Bauch bereitete ihr Schmerzen – aber konnte das im fünften Monat schon das Baby sein? Wohl kaum ....

Sie hielt keuchend an, und Clouds warme Finger schlossen sich um ihren Arm.

„Komm, Aeris. Ab in die Bronco und auf nach Nibelheim ...“

„Wieder ein so langer Flug!“, stöhnte sie.

„Na na, du hörst dich ja schon an wie Yuffie.“ Die Anderen kletterten bereits in das unsichtbare Flugzeug, nur er blieb direkt daneben stehen und sah sie besorgt an. „Sag mal ... fühlst du dich wohl?“

Sie schüttelte den Kopf. „Nein. Überhaupt nicht.“

Er machte ein ernstes Gesicht. „Wir können das SPECULUM nur zu zweit von dort wegbringen, hast du gesagt. Weil Lukretia uns dann in Ruhe lassen wird.“

„Ja, ich weiß ... ich muss mitkommen ...“ Sie biss die Zähne zusammen.

„Wenn es nicht geht, dann geht es nicht! Lieber gehen wir zum Arzt, als dass du dich übernimmst!“

Sie schob seine Hand von ihrer Schulter. „Ist schon gut. Dieses Eine, das schaffe ich jetzt auch noch.“
 

Nibelheim war ein gutes Stück entfernt, und mittlerweile war die Nacht rabenschwarz und undurchsichtig. Aeris schmiegte sich an Cloud und versuchte, die Beschwerden vonseiten ihres Bauches zu ignorieren. Sephiroth auf ihrer Schulter warf immer wieder einen Blick hinunter.

„Gut, dass ich ans Tanken gedacht habe“, sagte Cid, und mehr wurde vorerst nicht gesprochen.
 

Cloud verfolgte einen dunklen Schatten durch ein komplexes Gangsystem, das dem des ehemaligen Shin-Ra-Geheimverstecks sehr ähnlich sah. Er wusste nicht genau, was er da jagte; mit beiden Händen hielt er etwas in der Hand, das er ständig nach geradeaus richtete. Er selbst wurde ebenfalls verfolgt, aber von wem oder was, das wusste er genauso wenig. Die Gänge verschwammen vor seinen Augen, als seien diese feucht von Tränen, aber sich die Augen zu reiben brachte überhaupt nichts.

Dort war er wieder, der Schatten – Cloud umklammerte seine Waffe fester und rannte hinterher, aber genauso schnell, wie sie aufgetaucht war, verschwand die Bewegung auch wieder. Ihm kam der Gedanke, dass er mehr sehen würde, wenn es in diesen dunklen Gängen etwas mehr Licht gäbe. Rasch sah er sich nach einem Lichtschalter um. Er sah einen direkt neben seiner Seite und drückte ihn voller Erleichterung; das Licht ging an. Zu seiner Enttäuschung war das Licht so dunkel, dass man nicht mehr sehen konnte als vorher, dann fiel ihm auf, dass die Lampen wohl alle kaputt sein mochten ...

Neben ihm huschte etwas vorbei, und er drehte sich um und richtete das Ding, das er in der Hand hielt, darauf, aber schon war wieder alles verschwunden.

„Wieso kommst du nicht einfach raus und zeigst dich?“, rief er panikerfüllt in den Tunnel hinunter, und das Echo hallte laut bis zum Ende wieder. Es jagt mich ebenfalls. Wenn ich nur wüsste, was es ist! „Du bist feige! Wenn du mich töten willst, dann wenigstens direkt von vorn ...!“

„Das kannst du haben“, sagte eine ihm unbekannte Frauenstimme, und eine unscharfe Silhouette nahm unmittelbar vor ihm Gestalt an.

Er keuchte. „Oh nein, nicht du.“

„Wen hast du erwartet?“ Lukretia, als Hojos Assistentin im blütenweißen Kittel, warf ihm aus ihren grünen Augen einen Blick zu, der weder höhnisch noch hochmütig wirkte, sondern nur finster und unglücklich. Ganz, als würde sie ihm für irgendetwas die Schuld geben.

„Du kannst mir nichts antun“, sagte er, von neuer Selbstsicherheit erfüllt.

„Das mag sein. Aber wenn du allein bist, kann ich mir dich durchaus vom Leib halten.“

„Verdammt, ich will nicht gegen dich kämpfen. Ich muss nur an dir vorbei zu dieser Maschine ...“

„Tatsächlich? Eben warst du noch auf der Jagd nach mir, ohne zu wissen, dass ich es war, dem du da auf den Fersen warst, nicht wahr? Du weißt gar nicht, was du suchst oder was du erreichen willst. Du tust einfach etwas, von dem du denkst, dass es schon richtig sein wird, und du bemerkst nicht, was das für dich selbst bedeutet.“ Sie hob eine Hand und zeigte auf das, was Cloud in den Händen und ihr entgegen hielt.

Er senkte den Blick und sah, dass es Vincents Gewehr war, jenes Gewehr, mit dem er Vincent erschossen hatte. Schaudernd ließ er es fallen. Das Echo des Aufpralls hallte endlos nach.

Er spürte Hände auf seinen Schultern und schreckte hoch.

„Cloud! Jetzt beruhige dich. Was war los? Wieder dieser Alptraum ...?“ Aeris strich ihm eine schweißfeuchte Haarsträhne aus der Stirn.

„Diesmal“, murmelte Cloud, „war Vincent aber nicht dabei ... stattdessen hab’ ich sie gesehen ... Lukretia.“

„Aber du bist ihr nie begegnet, als sie lebendig war.“

„Doch ... früher, als wir unter dem Wasserfall waren ... haben wir sie getroffen. Aber ich habe nur einen Schemen gesehen und ihre Stimme klang wie ein Rauschen. Sie war zu sehr mit JENOVA vereinigt ... allein Vincent hat sie genau gesehen und gehört.“

„Verständlich.“

„Hmmm.“ Cloud erhob sich von seinem unbequemen Lager in eine mehr oder weniger aufrechte Sitzhaltung und lauschte auf die gleichmäßigen Motorgeräusche. „Aber wenn ich weder ihr Aussehen noch ihre Stimme kenne, warum sehe ich sie dann in letzter Zeit so häufig?“

„Vielleicht ist sie es ja selbst. Vielleicht versucht sie, mit dir Kontakt aufzunehmen“, murmelte Aeris und lehnte sich gegen ihn. Sephiroth flatterte von ihrer Schulter auf die von Cloud.

„Hältst du das für wahrscheinlich?“

„Ich weiß nicht, was ich überhaupt noch für wahrscheinlich halten soll.“

Erstaunlicherweise nahm keiner der Anderen erkennbare Notiz vom Dialog des Pärchens. Yuffie machte ein Nickerchen und benutzte Nanakis pelzige Flanke als Kopfkissen.

„Ich hätte gern, dass das alles zu Ende ist“, sagte Aeris, und es klang wie ein Geständnis. Mit den Fingerspitzen strich sie über Sephiroths gefiederten Rücken, und dieser gurrte leise. „Tauben hin oder her, die Cetra werden so zwischen den Welten niemals ihr Glück finden. Bis in alle Ewigkeit im Erdkern ... sie werden Generationen beobachten, die geboren werden und sterben, werden für immer Zeugen unserer Geschichte sein bis in alle Ewigkeit ... das kann es nicht sein, das sie sich wünschen.“

„Aber der Planet hat ihnen doch extra dieses Geschenk gemacht“, entgegnete Cloud stirnrunzelnd. „Du hättest nie die Möglichkeit gehabt, Kontakt zu deiner Familie und deinen Rassegenossen zu halten.“

Sie seufzte. „Jaah ... aber vielleicht ... wäre das besser so gewesen.“

Damit wusste Cloud nichts anzufangen. Er begann sich zu fragen, für was er und seine Freunde hier überhaupt ihre Freiheit und ihr Leben riskierten.
 

Rund um die in Trümmern liegende Shin-Ra-Villa waren Dutzende von Wachen postiert, in der Dunkelheit still dastehend wie Zinnsoldaten.

Kommissar Taggert hatte eigens den Befehl gegeben, das Gebäude Tag und Nacht zu bewachen. Es hatte zu viele merkwürdige Zwischenfälle gegeben; tatsächlich hatte er selbst sich seit seiner Kindheit nicht mehr so gegruselt. Erst diese plötzlich einsetzenden und dann wieder abklingenden Töne, die das ganze Erdreich zu erschüttern schienen, dann das Verschwinden der Truppenmitglieder, die zur Untersuchung des Kellerschachtes hinab beordert worden waren – Taggert hätte schwören können, zu einigen Zeiten Geräusche und sogar Schreie aus der Tiefe vernommen zu haben. Und tatsächlich war niemand zurückgekehrt.

An einem großen Wandtrümmerstück lehnend, steckte er sich einen Zigarillo an und blies den Qualm in die Dunkelheit. Fraglich blieb für ihn, wohin die entflohenen Gefangenen mitsamt ihrer psychokinetisch begabten Cetra-Frau verschwunden waren und warum Henry Fawkes, dieser Trottel von der ERCOM, der jetzt immer noch irgendwo in Junon lauerte, sie so bereitwillig hatte gehen lassen. Wahrscheinlich hatte er gedacht, sie kämen irgendwann von allein zurück, aber das hatten sie nicht getan. Taggert begann, Fawkes immer mehr für einen naiven, machtgeilen Schnösel zu halten. Aber er würde dieses Gedankengut natürlich für sich behalten, solange er ihn unter seiner Kontrolle wusste.

Erstaunt nahm er zur Kenntnis, dass sich von irgendwo in der Finsternis Motorgeräusche näherten, die dem eines kleineren Aufklärungsfliegers entsprechen könnten. Mit zusammengekniffenen Augen suchte er den Himmel ab, konnte aber nichts entdecken; bemerkenswerter Weise fiel Licht zu Boden, obwohl es augenscheinlich keine Quelle dafür gab. Der Lärm kam rasch näher.

Diese Sache war ihm nun ganz und gar nicht geheuer. Er warf seinen Zigarillo zu Boden, trat ihn aus und entfernte sich raschen Schrittes in Richtung des Zeltes, das die Mittellandjustiz für die Wachenablöse bereitgestellt hatte. Im Winter war es entsprechend kalt darin.

Ein junger Soldat, der wohl noch nicht schlief, sprang auf und salutierte. „Sir!“

„Steh bequem, Junge. Weck die Anderen und richtet die Raketenwerfer auf.“

„Raketenwerfer? Ich verstehe nicht, Sir.“ Der Jüngling macht ein ernsthaft verwundertes Gesicht.

„Hörst du, was ich höre?“

„Maschinenlärm, Sir?“

„Eben den meine ich. Maschinenlärm ohne Maschine in Sichtweite. Weißt du, was das bedeutet?“

„Nein, Sir.“

„Das bedeutet Tarnplane aus kondensierter MAKO-Energie und Tarn-Substanz, merk dir das! Und das wiederum bedeutet Spion oder Angriff, in jedem Falle Feind. Und mit den Speziallichtgeräten werden wir das verdammte Ding schon orten und vom Himmel pusten!“

„Äh – ja, Sir!“

Taggert grummelte etwas. Hätte doch dieser ganze Spuk längst ein Ende ...


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hatte die Geschichte hier nie fertig gepostet, obwohl sie seit über 10 Jahren fertig ist. Als würde das irgendwas bringen, fang ich jetzt wieder damit an ...^^° Komplett anzeigen

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