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Bis(s) zum Sonnenlicht - Sunlight

Bella & Jake || Bella & Edward
von

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Darüber reden

Kapitel 18
 

Darüber reden
 

*Jacob Sicht*
 

Wir kamen am Flughafen von Washington an, als es schon dunkel war. Wir teilten uns auf. Emmett, Jasper und Carlisle stiegen in den Mercedes. Edward, Bella, Melanie und ich fuhren mit Edwards Volvo.

Wir rasten den Highway entlang und waren bald in Forks. Jeder wollte schnell zu Hause sein, denn wir wussten, dass das, was wir heute Nacht getan hatten, Folgen haben würde.

Wir kamen in Forks an. Ich wusste nicht, wo wir jetzt hinsollten.

Ich wollte eigentlich nach Hause, doch Bella meinte, es wäre besser, wenn wir bei ihnen bleiben würden, denn vielleicht würde Melanie jemanden zum reden brauchen.

Sicherlich hatte sie Recht. Sie war auch ein weibliches Wesen und diese wussten wohl, was ihre Artgenossen brauchten.

Bella machte schnell ein Zimmer in dem großen Haus für uns fertig. Ich trug Mel hinein, die schon während der Fahrt eingeschlafen war, und schlug mit dem Fuß die Tür zu. Ich wollte sie auf dem Bett ablegen, doch sie klammerte sich an meinen Hals und zitterte fürchterlich. Sanft löste ich ihre Hände von mir, legte sie aufs Bett und deckte sie zu.

Sie wimmerte und schmiegte sich in ihre Decke. Ihr ganzer Anblick sah einfach grauenhaft aus. So verängstigt…

Ich setzte mich zu ihr aufs Bett, kuschelte mich leicht in die Decke und streichelte sanft Melanies Kopf. Die Zeit verging und Melanie Schlaf wurde ruhiger.

Das gab mir viel Zeit, um nachzudenken. Diese Bastarde hatten ihr das angetan… Würde sie je wieder normal sein? Konnte ein normales Mädchen das verkraften?

Ich wusste es nicht. Ich wusste nur, dass ich versagt hatte. Sie hatten sie entführt und ich hatte es nicht verhindert…

Es kam einfach… Ohne Vorwarnung liefen die Tränen. Ich konnte sie nicht aufhalten. Was hätte ich gemacht, wenn sie Melanie umgebracht hätten? Ich weiß… sie wären nicht lebend davon gekommen. Ich hätte sie getötet, Einen nach dem Anderen.

Doch was wäre dann?

Mein Leben wäre sinnlos ohne Melanie. Sinnlos…

Irgendwann schlief ich ein und erwachte am nächsten Morgen. Die Vögel zwitscherten draußen und die Sonne schien in das Zimmer.

Mel lag in meinen Armen, hatte einen Arm um meinen Bauch geschlungen und schlief noch. Ich zog mich sanft ihrer Umarmung, denn ich musste meinen menschlichen Bedürfnissen nachgehen.

Ich erleichterte mich, spülte und wusch mir die Hände. Leise ging ich zurück zum Bett und erschrak.

Melanie war nicht mehr im Bett. Sofort bekam ich Panik, schaute mich hektisch um und stürmte dann, nur mit einer Boxershorts bekleidet, zur Tür hinaus.

Wo war sie?

„Mel?“ reif ich laut. Naja ich krächzte es wohl eher, da meine Stimme irgendwie belegt war. Ich rannte durch den Flur und da kam Edward aus einem Zimmer.

„Pscht, Jacob. Melanie ist bei Bella. Sie kam eben in unser Zimmer und fing an zu weinen.“ Mein Herz schmerzte, als ich das hörte. Meine Melanie weinte, sie weinte und ich war nicht da.

Ich wollte in das Zimmer, wollte zu ihr, doch Edward hielt mich auf.

„Ich weiß, du willst zu ihr. Aber bitte, vertraue mir und lass’ sie mit Bella alleine. Sie muss darüber reden. Und am Besten ist es, wenn sie dies mit meiner Frau bespricht und nicht mit dir als ihren Freund.“

Das alles klang zwar logisch, aber mein Kopf wollte erst sichergehen, dass es ihr gut ging.

„Darf ich…?“ fragte ich zögernd. Er nickte und ich sprach laut durch die Tür.

„Mel, ich bin’s. Ich möchte nur wissen, ob es dir gut geht.“

Im gleichen Augenblick, als ich diese Worte aussprach, hätte ich mich selbst schlagen können. Natürlich ging es ihr nicht gut.

Es dauerte eine Weile, bis sie antwortete.

„Ja, mir geht es gut“, sagte eine zaghafte Stimme hinter der Tür. Ich atmete tief durch und spürte Edwards Hand auf meiner Schulter, die mich weg von der Tür zog.

„Komm, lass uns nach unten gehen.“ Ich schüttelte den Kopf.

Ich geh wieder nach oben, dachte ich. Er nickte, drehte mir den Rücken zu und ging die Treppe hinunter.
 

*Bellas Sicht*
 

Sanft streichelte Edward meinen Arm. Wir lagen zusammen im Bett, ich eng an ihm gekuschelt.

Dann klopfte es.

„Melanie“, flüsterte Edward.

Mit Vampirgeschwindigkeit stand er auf, öffnete die Tür und ließ Melanie herein. Sie sah grauenhaft aus.

„Kann ich … kann ich mit dir reden?“, fragte sie mich.

„Natürlich“, erwiderte ich und schaute zu Edward. Er nickte leicht und ließ uns allein. Melanie setzte sich zu mir aufs Bett. Ich hörte ein Rufen, es klang nach Jacob.

Er rief nach Melanie. Dann hörte ich Edward leise mit Jacob reden. Ich hoffte, dass er Jake beruhigen würde und uns alleine lassen würde.

Dann hörten wie Jacob lauter. „Mel, ich bin’s. Ich möchte nur wissen, ob es dir gut geht.“

Für die Frage hatte ich ihm eine Ohrfeige verpassen sollen. Wie kann er so was fragen?

Schnell schaute ich zu Melanie und sie schaute zu mir. Wir sahen uns in die Augen und ich nickte leicht.

Dann antwortete sie.

„Ja, mir geht es gut“. Natürlich ging es ihr NICHT gut, aber sie sagte es, um ihn zu beruhigen. Wir hörten Schritte und ich war mir sicher, dass Edward ihn mit nach unten genommen hatte.

Ich saß still da, wollte, dass Mel anfing zu reden, denn ich wollte sie zu nichts drängen.

Und dann hörte ich ein Schniefen und schaute auf. Tränen liefen über ihre Wangen. Es zerriss mir das Herz.

Ich rutschte zu ihr rüber und nahm sie in den Arm. Und dann gab es kein Halten mehr. Sie schluchzte wie verrückt und das machte mir doch etwas Angst. Ich strich ihr über den Rücken, versuchte sie zu beruhigen.

Sie musste etwas sehr Schlimmes erlebt haben. Was genau wusste ich noch nicht. Ich hatte nur Vermutungen…

Nach ein paar Minuten hatte sie sich wieder beruhigt. Und dann begann sie zu reden.

„Sie haben mich vergewaltigt“, sagte sie nur. Und da wusste ich, dass meine Befürchtungen richtig waren. Und trotzdem war ich wirklich geschockt.

„Oh… mein… Gott“, waren meine ersten Worte. „Gott… das tut mir so leid.“

Ich nahm sie wieder in den Arm und streichelte ihren Rücken. Sie schniefte wieder etwas, aber es blieb bei einem Schniefen.

Ich traute mich kaum zu fragen, aber ich musste es wissen.

„Wie… oft?“, fragte ich leise.

„Ein Mal“, antwortete sie. Innerlich atmete ich auf. Natürlich war es unbeschreiblich schlimm, was da passiert ist, aber sie musste es nur ein Mal erleben.

Wir saßen eine Weile stillschweigend da, umarmten uns nur und dachten nach. Dann begann ich wieder zu reden.

„Was willst du jetzt tun?“

„Ich weiß es nicht. Im Moment ertrage ich Jake Nähe nicht. Jede Berührung macht mir irgendwie Angst. Ich möchte schreiend wegrennen. Als…. als es … passiert war, dachte ich an ihn, wünschte ihn zu mir. Wollte, dass er mich beschützte. Dass er mich da raus holte. Aber jetzt, wo er bei mir ist, wünsche ich mir, er würde weggehen und mich in Ruhe lassen.“

Ich glaubte zu verstehen, wie sie sich fühlte.

„Darüber musst du mit Jacob reden“, riet ich ihr.

„NEIN! Nein, er darf es nicht wissen. Er… er würde mich dann nicht mehr wollen. Ich bin beschmutzt…“

„Melanie“, sagte ich und schaute ihr eindringlich in die Augen. „Er liebt dich. Nichts wird das ändern.“

„Meinst du?“, fragte sie mit ängstlicher Stimme. „Ich habe aber Angst, es ihm zu sagen.“ Ihre Stimme brach.

Da kam mir eine Idee. „Ich will dich nicht drängen. Aber ich würde, wenn du es möchtest, mit Jacob reden. Ihm deine Situation erklären. Damit er versteht.“

Sie schwieg und ich befürchtete, dass ich zu weit gegangen war.

„Tut mir leid. Ich hätte das nicht vorschlagen sollen. Du musst dazu bereit sein…“

„Das bin ich. Ja, sprich mit Jacob. Bitte.“ Das letzte Wort kam beinahe flehend. Meine Augen blickten in ihre. Ich versuchte in ihrem Blick zu erkennen, ob sie das wirklich wollte oder ob sie es nur meinetwegen tat. Aber sie schien es wirklich zu wollen.

Also nickte ich.

„Gut, ich werde mit ihm reden. Ihm aber nur das Nötigste sagen. Versprochen.“ Ich lächelte sie leicht an.

„Du bist wirklich nett“, meinte sie und lächelte verlegen. „Danke. Für alles.“
 

Kapitel 18



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