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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Böses Erwachen

Verwendeter Song:

Hey Jude – The Beatles

SDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDS
 

Er hatte schon seit etwa einer Stunde ein komisches Gefühl gehabt.

Tief in seinem Inneren wusste er was es zu bedeuten hatte, doch ein Teil von ihm wollte es nicht wahrhaben. Es konnte unmöglich sein. Er hatte keine Hülle, denn Sam würde Dean nicht einfach sitzen lassen um des Teufels Hülle zu werden. Castiel war sich da sicher gewesen. Er ahnte ja nicht welch hinterhältigen Plan die Dämonen mit Zacharias Hilfe ausgetüftelt und in die Tat umgesetzt hatten. Kontinuierlich versuchte Castiel sich diese üble Vorahnung auszureden, doch schließlich wurde die Energie so stark, dass er sie nicht mehr leugnen konnte. Jeder Engel, ob im Himmel oder auf Erden konnte sie spüren. Die Energie, die von dem verstoßenen, verbannten großen Bruder aus ging. Sogar die Kleine spürte, dass etwas nicht in Ordnung war. Ihr Schlaf war unruhig gewesen und um sie zu beruhigen, hatte er sie berührt und den Schlaf intensiviert. Castiel musste es riskieren, Jenny alleine zu lassen und nach Sam zu sehen. Was war nur los? Er beamte sich nach Sturgis.
 

In Sturgis war die dämonische Aktivität noch immer unglaublich hoch. Doch er kam bis zum Motelzimmer der Winchesters durch. Zu seinem Entsetzen fand er im Bett nur noch den schnarchenden und tief und fest schlafenden Dean vor. Von Sam keine Spur. Auf dem kleinen Schreibtisch neben dem Bett lag ein Zettel. Castiel überflog die Worte, die darauf standen. Fassungslos ließ er den Zettel fallen. Nicht wegen des Inhaltes des Textes sondern viel mehr, weil er wusste wer der Verfasser dieser niederschmetternden Botschaft war. Ein Fünkchen Gnade, eines höherrangigen Engels. Zacharias Gnade haftete an dem Stück Papier. Ein Mensch konnte sie nicht wahrnehmen. Dean konnte sie nicht wahrnehmen. Er würde glauben die Nachricht sei von Sam, denn Castiel wusste, dass Engel verdammt gute Fälscher waren. Ganz gleich ob Stimmen oder Handschriften.

Der Engel musste Handeln. Vielleicht konnte er noch verhindern, dass Luzifer in seine Hülle schlüpfen konnte. Er wusste zwar nicht, wie genau die Dämonen es geschafft hatten, aber es musste ihnen gelungen sein, Sam zu manipulieren. Denn anders konnte er sich Sams Abwesenheit im Motelzimmer nicht erklären. Auf jeden Fall hatte Zacharias seine Hände im Spiel. Wäre doch nur Anna noch bei ihm. Sie hätte das sicher alles viel schneller bemerkt als er. Sie war so viel stärker, mutiger, erfahrener und entschlossener als er. Sie war einfach besser, was Menschendinge anging. Nun war es an Castiel den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Er konzentrierte sich darauf, den Winchester zu orten. Doch es gelang ihm nicht. Die Dämonen schienen ihn vollkommen abgeschirmt zu haben. Die Energie, die zweifelsohne von Luzifer ausging wurde immer stärker. Castiel ging kurz in sich. Was konnte er jetzt am besten machen? Es war unmöglich zu orten von wo Luzifers Energie ausging, denn die war mittlerweile omnipräsent. Die einzige Möglichkeit, die ihm einfiel, um Sam zu orten war Jenny anzuzapfen. Sie war ohnehin in Gefahr, von Zacharias benutzt zu werden. Er musste das Kind hier her bringen und hoffen, dass…

Weiter konnte er nicht denken, denn er wurde von einer, Druckwelle erfasst. Sie war multidimensional und konnte daher nur von Engeln wahrgenommen werden. Vor dem Motelzimmer der Winchesters sackte er in seiner menschlichen Hülle zusammen und alles um ihn herum wurde schwarz.
 

Langsam erwachte Dean aus seinem seligen Schlummer. Ganz automatisch suchte er den Körperkontakt zu seinem Partner. Aber als dieser ausblieb war der ältere Bruder auf einmal hellwach. Sam nicht neben sich zu haben, versetzte ihn immer noch fürs Erste in leichte Panik.

Er hob seinen Oberkörper und sah Licht aus dem Badezimmer kommen. Er beruhigte sich wieder. Sein Sammy war nur im Bad. Er rekelte sich im Bett und warf einen Blick auf den Digitalwecker auf dem Nachttisch. Es war halb acht. Er nahm das Handy, das neben dem Wecker lag. Das Handy hatte keinen Empfang. Musste wohl an dem Gewitter liegen, dachte Dean. Es zeigte aber auch weder einen Anruf noch eine SMS von vorherigen Stunden an. Ihr Vater war also noch immer nicht eingetroffen. War Rufus bei der Überwachung eingeschlafen und hatte es nicht mitbekommen, dass John gekommen war? Hatte er den Impala doch gesehen? Oder hatte er eine Finte geschlagen und war in Wirklichkeit woanders untergekommen? Das würde er nachher noch mit Sam besprechen. Aber zunächst wollte Dean einen ausgiebigen Guten Morgen Kuss. Vielleicht sogar ein bisschen Kuscheln, was tat er nicht alle für Sam. Und eventuell dann eine gemeinsame Dusche und Frühstück. Ja, sein Magen knurrte schon leicht. Sie hatten gestern ja auch das Abendessen ausfallen lassen. Aber das Dessert hatte er mehr als genossen. Ein vertrautes Ziehen war in seinem Allerwertesten zu spüren. Ja, die Nacht war heiß gewesen. Und der Sex war das Ziehen wert gewesen. Sein Sammy war ein brodelnder Vulkan, der ab und zu richtig zum Ausbruch gebracht werden musste, und diese Aufgabe übernahm Dean sehr gerne.

Es vergingen gerade einmal weitere eineinhalb Minuten ehe sich bereits wieder Besorgnis in Dean regte. Aus dem Bad kamen gar keine Geräusche. War Sam in der Dusche ausgerutscht? Nein, Wasserrauschen war auch nicht zu hören.

Nichts desto trotz rief er nach seinem Bruder. Als er keine Antwort bekam sprang er geradezu aus dem Bett und war in wenigen Schritten im Bad, das er leer vorfand. Die Besorgnis schwang augenblicklich erneut in leichte Panik um. Ohne wirklich daran zu glauben ihn zu finden durchsuchte er das kleine Zimmer methodisch mit den Augen und rief ein paarmal den Namen des Jüngeren. Aber wie zu erwarten, blieb die Suche erfolglos. Sam war nicht hier. Sein Puls stieg an. Wo war sein Partner? Er ging im Kopf einige Möglichkeiten durch. War Sam Frühstück holen gegangen und hatte nur vergessen das Licht im Bad auszumachen? Ein Blick auf den kleinen Tisch im Zimmer verriet ihm, dass das wohl nicht der Fall war. Dort lagen Sams Handy und seine Brieftasche.

Hatte Rufus Sam wegen John benachrichtigt und Sam hatte ihn nicht wecken wollen oder können? Dean fand, dass er schon ziemlich fest geschlafen hatte. Das musste es sein. Sam war mit Rufus in Johns Zimmer. Alle anderen Alternativen waren inakzeptabel. Dean wollte schon raus laufen, weil er Sam einfach sehen musste, wissen musste, dass er okay war, als er bemerkte, dass er nackt war. Er mahnte sich zur Ruhe und begann damit sich anzuziehen. Als er Unterwäsche und Socken an hatte, fiel sein Blick schließlich auf einen Zettel, der auf dem Schreibtisch lag. Sein Puls ging langsam etwas runter. Sicher hatte Sam ihm über seinen Verbleib eine Nachricht hinterlassen.
 

Nicht aber auch rein gar nichts hätte Dean auf das vorbereiten können was er nun lesen musste. Im ersten Moment fühlte sich sein Herz an als hätte man ihm einen Eispickel hindurch gebohrt.
 

[style type="italic"] Dean,
 

in deiner Nähe zu sein, wurde in letzter Zeit mehr und mehr unerträglich. Du und Jenny, ihr seid wie zwei Klötze an den Beinen. Diesen Schreihals habe ich eh nicht gewollt. Es passte nur alles so gut für dich, um mich an dich zu binden. Weil du armseliger Verlierer nicht alleine sein kannst. Das kotzt mich so an. Die Zeit mit dir hat mir nur gezeigt was ich alles nicht will. Es beschämt mich, was ich aus Einsamkeit alles Widerliches mit dir gemacht habe. Aber mir ist endlich ein Licht aufgegangen. Ich muss von dir weg. Du bist nicht gut für mich. Ich will nicht so verkommen werden, wie du. Ich weiß gar nicht mehr was ich mir dabei gedacht habe, dich mich anfassen zu lassen. Ich war verzweifelt und du hast das ausgenutzt. Mir eingeredet, dass ich es auch will um dich deiner abnormalen Gelüste hinzugeben. Ich will mit dir nichts mehr zu tun haben. Du bist ein krankes Arschloch. Ich bin kein Unmensch. Ich überlasse dir das Kind. Mach mit ihr was du willst. Ich hasse euch beide. Du und der Bastard, ihr habt mein Leben ruiniert. Ich werde mich von dem ganzen Schmutz, mit dem du mich belastet hast, rein waschen. Komm ja nicht auf die Idee mich zu suchen. Du wirst mit deiner Gehirnwäsche keinen Erfolg haben. Ich hoffe, dass wenn der Tag des Jüngsten Gerichts kommt, du in der Hölle schmoren wirst, für das was du mir angetan hast. Wegen dir ist Jessica gestorben. Ich hätte sie beschützen können, wenn du mich nicht überredet hättest Dad zu suchen. Du bist ein einziges schwarzes Loch, das alles ins Verderben reist, was ihm begegnet. Ich aber werde dir entkommen. Du hast unsere Familie ins Verderben geführt, von dem Tag an, als du im Krankenhaus vertauscht wurdest. Mum und Dad hätten erkennen müssen was für eine bösartige Geschwulst du bist. Aber du hast sie getäuscht. Ich aber sehe endlich klar. Du bist Schuld daran, dass ich kein normales Leben haben konnte. Ich verabscheue dich aufs Tiefste.
 

Samuel [/style]
 

Immer wieder las Dean diese bösartigen, verletzenden Worte, ungläubig und fassungslos. So dachte Sam über ihn?

Das machte alles keinen Sinn. Er kannte Sam wie seine Westentasche. Er würde Jenny niemals als Bastard bezeichnen und der ganze Brief triefte förmlich vor Ungereimtheiten. Sam würde sich niemals so ausdrücken. Sam konnte auf keinen Fall so empfinden. Nicht nach der letzten Nacht und allem was sie miteinander in den letzten Monaten erlebt hatten. Wieder überflog Dean den Text. Sam hatte mit Samuel unterschrieben. Diese Form seines Namens mochte der Jüngere noch weniger als den Kosenamen Sammy. Das hatte Dean vor Jahren festgestellt, als Sam in die Pubertät gekommen war. Er hatte sich beschwert, dass Dean ihn immer noch Sammy nannte. Er sei schließlich kein Kind mehr. Als Dean dann gemeint hatte, dass er jetzt wohl lieber mit dem reifen, erwachsenen Namen „Samuel“ angesprochen werden würde, hatte Sams Blick Dean quasi wie Dolche durchbohrt, ehe er ihn mit einem Kissen bewarf und gemeint hatte, dass Samuel total uncool wäre. Er sei erwachsen aber kein Großvater. Dean hatte ihn nie wieder Samuel genannt. Aber Sam war immer sein Sammy geblieben. Alles im allen konnte dieser Brief gar nicht von Sam sein. Aber es war dessen Handschrift…
 


 

Castiel war wieder zu sich gekommen. Er wusste was mit ihm passiert war. Aber da nie zuvor ein Engel aus der Hölle emporgestiegen war, hatte der dunkelhaarige Engel nicht ahnen können welche Wirkung es auf ihn haben würde, wenn es geschah. Der Morgen dämmerte bereits. Die Dämonenenergie war noch immer spürbar. Es war geschehen. Luzifer war wieder auf der Erde. Castiel rappelte sich auf. Was sollte er jetzt tun? Er hatte es nicht verhindern können. Er versuchte Sam zu orten, doch es klappte nicht. Sein Plan ihn mit Jenny zu finden fiel ihm wieder ein. Es war Zeit zu Handeln. Er wusste nicht welchem Engel er trauen konnte und ob man ihm überhaupt zuhören würde. Im Himmel musste das Chaos herrschen. Von daher konnte er sich himmlischen Beistand wohl abschminken. Dennoch war er auf Hilfe angewiesen. Er musste alle Engelsregeln über Bord werfen. Mit den Konsequenzen würde er später klarkommen müssen. Jetzt war es wichtig, dass er Luzifer fand und ihn aufhielt. Damit das kleine Mädchen es nicht machen musste. Das Kind! Zacharias konnte sie sich jederzeit schnappen. Eile war geboten. Er musste sich Dean offenbaren. Denn er war wohl der einzige, auf dessen Hilfe der Engel zählen konnte. Er zappte sich ins Motelzimmer. Der Winchester hatte den Brief gefunden. Er spürte die Zweifel des Mannes und Castiel wusste, dass der Alles oder Nichts-Moment gekommen war.
 

„Ich habe dich unterschätzt. Genauso wie Zacharias. Im Vorhaben dich abzuschrecken hat er es übertrieben. Er war sich nicht im Klaren darüber, dass du Sam so gut kennst, dass du durch den Brief nicht getäuscht werden kannst.“ Eine männliche, ihm unbekannte Stimme hatte Dean aus seinen Gedanken gerissen. Abrupt drehte er sich um und erblickte einen, wie ein schräger Vogel wirkenden Mann im Trenchcoat, den er niemals zuvor gesehen hatte.

„Wer zur Hölle bist du und wie bist du hier rein gekommen?,“ verlangte Dean im scharfen Ton zu wissen.

„Ich komme nicht aus der Hölle. Ganz im Gegenteil,“ fing Castiel an. Doch der Winchester schleuderte ihm schon ein „Christo“ entgegen.

„Ich bin kein Dämon.“ Er trat langsam auf Dean zu, so als wäre der eine verletzte Wildkatze. Kein Dämon, aber auch definitiv nicht menschlich, schoss es dem O-beinigen durch den Kopf. Dean wich zurück und blickte sich suchend im Raum nach einer möglichen Verteidigungswaffe um. Dummerweise hatten sie ihre Waffen im Eifer des Gefechts der letzten Nacht im Wagen vergessen. Wie dumm war er nur gewesen. Dabei war es eine von Dads Grundregeln.
 

Castiel musste sich was einfallen lassen, um Dean zu überzeugen, dass er ihm nichts Böses wollte. Die Zeit wurde knapp. Sie mussten zum Haus des älteren Jägers.

„Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich werde dir nichts tun.“

Dean war beim zurückweichen am Kleiderschrank angekommen. Er öffnete, den Typ im Trenchcoat nicht aus den Augen lassend, die Tür und fand wonach er suchte. Ein Bügeleisen. Das würde hoffentlich als Aushilfsmorgenstern durchgehen. Er musste sich nur zur Zimmertür durchschlagen. Dann in den Impala und zu Rufus. Zusammen mit dem anderen Jäger würde er schon rauskriegen was dieser ominöse gefälschte Brief zu bedeuten hatte. Vielleicht hatten die Dämonen Sam entführt. Oh Gott und er hatte das nicht mal bemerkt… Zeit um sich Vorwürfe zu machen hatte er später noch. Jetzt musste er erstmal an dem Typen vorbei.

„Also gut, was bist du? Formwandler…Zombie…was?“ Vielleicht würde der Typ drauf reinfallen und ihm verraten was er war.

„Ich bin ein Engel des Herrn,“ kam es ohne zu zögern von Castiel.

„Ja klar und ich bin der Kaiser von China.“

„Ich wusste gar nicht, dass die Qing-Dynastie noch fortbesteht und das in Amerika. Ich habe keine Informationen dazu, dass…“

„Das war doch nicht ernst gemeint, du Idiot,“ konnte Dean seine Worte nicht zurück halten. Wer oder was das auch war, der Hellste war er nicht. Bei näherer Betrachtung machte er auch nicht gerade einen gefährlichen Eindruck. Vielleicht war er gar kein Monster, sondern ein geistig umnachteter Obdachloser, der zur Tür reingekommen war. So wie Dean mit dem Brief beschäftigt war, wäre es möglich gewesen, dass er sich rein geschlichen hat, ohne dass der Winchester es bemerkt hatte.

„Hör zu, das Zimmer ist bezahlt, du kannst noch bleiben, bis man dich raus schmeißt. Ich habe jetzt aber keine Zeit mehr, ich…“

„Ich habe ebenfalls keine Zeit mehr. Wir haben sicher das gleiche Ziel - Sam. Wir können uns gegenseitig helfen. Aber du musst mir glauben. Ich bin ein Engel.“

„Was weißt du über Sam? Was ist mit ihm? Weißt du wo er ist?,“ kam es aufgebracht vom älteren Winchester. Er wusste noch immer nicht was der Verrückte von ihm wollte, aber wenn er was über Sam wusste, dann würde Dean das rauskriegen. Notfalls mit Gewalt.

Castiel merkte, dass er den richtigen Ansatzpunkt gefunden hatte und sprach weiter.

„Er ist in Gefahr. Ich weiß nicht wo er ist. Ich hab euer Motelzimmer nur gefunden, weil ich den Namen des Motels bei einem Telefonat von dem bärtigen Jäger mit dem anderen Jäger mitbekommen habe. Die Dämonenenergie hier blockiert meine Kräfte. Sie wollen nicht, dass ich Sam finde.“

„Dämonen? Dämonen haben ihn?“ Oh Gott! Er hatte versagt. Er hatte Sam nicht beschützt. Wie hatte er das nicht merken können? Sam musste sich doch gewährt haben. Wie hatte das nur passieren können? War er am Ende während der Nacht besessen worden und hatte deshalb diesen Brief geschrieben? Der Engel sah förmlich die Fragezeichen über Deans Kopf schwirren und meinte nur:

„Ich habe jetzt keine Zeit für weitere Erklärungen. Wir müssen uns beeilen. Wir müssen zu dem bärtigen Jäger und das Kind holen. Mit ihrer Hilfe können wir Sam hoffentlich finden, bevor zu viel Schaden angerichtet wurde.“

„Was hat Jenny damit zu tun? Was ist hier los? Was bist du?,“ wollte Dean abermals wissen. Dieser Kerl sollte endlich Klartext reden.

„Ich sagte doch bereits, ich bin ein Engel. Wir müssen uns beeilen, wenn wir Sams Seele retten wollen.“

„Wer sagt, dass ich dir vertrauen kann? Ich glaub dir ja noch nicht mal.“

„Wenn du mir nicht glaubst, dann glaub den Worten von Mary Winchester.“ Der Engel berührte den Winchester an der Schläfe.
 

[style type="italic"] Er war drei oder vier Jahre alt. Er lag in seinem Bett. In Lawrence. In ihrem alten Haus. Er blickte nach rechts. Dort saß Mary auf der Bettkannte und schloss gerade ein Kinderbuch. Dean erinnerte sich daran. Es war das übliche ins Bett bring Ritual. John hatte ihm bereits gute Nacht gesagt. Die letzten Minuten vor dem Schlafen gehen gehörten nur ihm und seiner Mum. Mit den kindlichen Augen sah Dean sie verzückt an.

„Mum,“ mehr bekam Dean nicht heraus.

„Versuch es erst gar nicht, Dean. Wir hatten abgemacht, dass ich dir eine Geschichte vorlese. Jetzt ist Schlafenszeit.“ Noch immer waren grüne Augen auf sie gerichtet. Sie wurde weich. Der traurige Hundeblick ihres Sprösslings hatte diese Wirkung auf sie. Es würde so einiges auf sie zu kommen, wenn erst mal zwei von der Sorte da waren, dachte sie und strich sanft über ihren Bauch.

„Okay, ich sing dir noch dein Schlaflied, aber dann heißt es Augen zu machen.“
 

Hey Jude, don't make it bad

Take a sad song and make it better

Remember to let her into your heart

Then you can start to make it better
 

Was war das hier? Was hatte der Kerl mit ihm gemacht? War das real? In dem Moment war es Dean herzlich egal. Er lauschte der lieblichen und so vermissten Stimme.
 

Hey Jude, don't be afraid

You were made to go out and get her

The minute you let her under your skin

Then you begin to make it better
 

Sie hatte ihn während sie sang liebevoll zugedeckt. Ihm sanft durchs Haar gestrichen. Als sie das letzte Mal den Refrain sang, gab sie ihm einen kleinen Kuss auf die Wange.

„Schlaf schön Dean und denk dran, die Engel wachen über dich mein kleine Liebling.“ Er bekam noch mit wie sie das Licht löschte und die Tür ran zog, aber einen Spalt offen ließ, so dass noch Licht vom Flur hinein kam. So wie sie es immer machte, weil er so besser einschlafen konnte. Dann verschwamm alles um ihn herum.[/style]
 

Dean riss die Augen auf. Er lag auf dem Bett. Was ging hier vor sich? Dieser Typ hatte ihn berührt und dann, dann hatte er eine Erinnerung noch einmal hautnah miterlebt. Nur war er geistig nicht mehr der kleine Junge gewesen. War der Kerl etwa wirklich das wofür er sich ausgab? Dean brauchte Antworten.

„Wie…wie war das möglich?,“ fragte der sichtlich bewegte Dean. Er konnte das Gefühl der mütterlichen Liebkosung noch immer an seiner Wange spüren.

„Später, jetzt müssen wir uns beeilen.“ Er hatte jetzt wirklich keine Zeit für ausschweifende Erklärungen. Also berührte Castiel den noch immer halbnackten Dean an der Schulter und beamte sie zu Bobbys Haus.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  brandzess
2012-08-20T20:41:12+00:00 20.08.2012 22:41
Und tadaa: Cas erscheint!
Tja Zacharias hat Dean eben unterschätzt, er kennt seinen Sam und weiß das er niemals soetwas gemeines schreiben würde! HA!


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