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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Auf der Spur von John

Sie waren schon bald an dem Motel angekommen, in dem John sich einquartiert hatte. Unterwegs hatten die beiden Brüder kaum ein Wort miteinander gewechselt. Beide waren in Gedanken. Sam darüber wie er seinen Partner und sich aus der Affäre ziehen konnte, Dean grübelte darüber nach, ob er das an Sam gegebene Versprechen, dass sie sich nur im Notfall in die Sache mit den Dämonen einmischen würden, würde halten können. Wenn das Ganze wirklich mit John und dem Colt zu tun hatte, mussten sie einen Weg finden ihn zu warnen. Er war immer noch ihr Vater und trotz allem was zwischen ihnen vorgefallen war und sie sich nicht gerade im Guten getrennt hatten, würde Dean ihn niemals ins offene Messer laufen lassen. Es war das eine, den Ärger selber zu suchen, aber wenn der Ärger einen allein fand, war das was anderes. Gott, er hasste es, so verwirrt zu sein in seiner Gefühlswelt. Noch 24 Stunden zuvor hatte er John doch seinem Schicksal überlassen und jetzt wo er von einer möglichen Gefahr ausgehen musste, drohte sein Vorhaben von seinem „guter Sohn“-Komplex wieder über den Haufen geworfen zu werden. Warum fiel es ihm noch immer so schwer John im Stich zu lassen, wo es dem ältesten Winchester doch scheinbar niemals solche Probleme bereitet hatte? `Weil du ein besserer Sohn bist, als er jemals ein guter Vater gewesen ist. Er ist Familie und die lässt man im Auge des Sturms nicht im Stich´, sagte eine innere Stimme in ihm. Er seufzte.
 

„Ich sehe Dads Truck nirgends,“ sagte Sam und riss den kleineren Winchester dadurch aus seinen Gedanken.

„Verdammt, hoffen wir mal, dass er nur kurz weggefahren ist, um was zu Essen zu holen,“ meinte Dean und stieg aus.

„Bleib ruhig im Wagen. Ich frag schnell an der Rezeption nach.“ Sam nickte und sah dem Älteren hinterher, der nun auf das Rezeptionsgebäude zulief.

„Ich bin gespannt wie lange du dir noch einzureden versuchst, dass du ihn beschützen kannst. Er ist doch bereits wieder drauf und dran in sein Unheil zu laufen,“ kam es plötzlich vom Rücksitz. Sam warf einen Blick in den Rückspiegel und sah seine Mary Halluzination dort sitzen.

„Halt die Klappe. Wir warnen John und dann ziehen wir uns zurück. Wir fangen ganz neu an.“

„Selbst wenn ihr euch zurückzieht, wird euch das nichts bringen. Er will ein neues Leben abseits der Jagd aufbauen. Er wird den gleichen Fehler machen wie du und denken, dass, wenn er damit abschließt, es ihm nichts mehr anhaben kann. Er wird unvorsichtig werden. Selbst wenn du euer zukünftiges Haus oder Bobbys 100% sicher machst, du kannst ihn nicht rund um die Uhr beaufsichtigen können und Dean wird sich sicher nicht einsperren lassen. Er selbst mag sich vielleicht noch immer für den starken, quasi unantastbaren Dean Winchester halten, der er mal war, aber in Wirklichkeit ist er das lange nicht mehr. Er ist weich und verletzlich geworden. Du weißt das genau so gut wie ich.“

„Verdammt noch mal halt dich daraus. Du bist nicht mal real.“

„Oh Sammy!“ Der jüngere Winchester rieb sich die Schläfen. Deans Rückkehr zum Wagen war eine willkommene Ablenkung von seinen inneren Wahnsinn.
 

„Sam, der Typ an der Rezeption hat gesagt, dass Dad heute Morgen gegen 10 Uhr ausgecheckt hat.“

„Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn er noch hier wäre. Hat der Typ an der Rezeption mitbekommen, wo John hin wollte?“

„Nein, aber ich hab ihn dazu überreden können, mir den Schlüssel zu geben. Laut seinen Angaben war das Zimmermädchen noch nicht da, also haben wir vielleicht Glück und wir finden noch irgendeinen Hinweis auf seinen Verbleib.“ Sam stieg aus und folgte seinem Partner zu dem Zimmer ihres Vaters.

„Also es sieht nicht aus, als hätte er geschlafen,“ sagte Sam und deutete auf das ordentlich gemachte Bett. Wenn er nicht zurück kam scherte sich John nicht darum wie er das Zimmer hinterließ, aber so gut wie ein Zimmermädchen konnte der älteste Winchester ein Bett eh nicht machen. Das war ein Talent, das Sam an den Tag legte und womit er Dean so manches Mal in ihrer Jugend genervt hatte, als sie sich das Bett manchmal noch teilen mussten.

„Aber auf dem Trockenen hat er definitiv nicht gesessen,“ sagte Dean und holte eine leere Whiskeyflasche aus dem Papierkorb.

„Meinst du er hat sich Mut angetrunken, bevor er mit dem Spruch aus Bobbys Buch einen Probe-Dämon beschworen hat?“

„Ich glaube nicht, dass er das mit dem Dämon hier gemacht hat, noch dass er das in einem anderen Motelzimmer machen würde. Wenn er den Colt benutzt, gibt es höchstwahrscheinlich eine Leiche und Blut, etwas das ihn im Moment nur aufhalten würde. Ich glaube auch nicht, dass er auf die Schnelle einen Schalldämpfer für so eine antike Waffe herbekommen konnte. Warum sollte er unnötig auf sich aufmerksam machen?“

„Du hast Recht. Dann gestehe ich ihm ein bisschen Menschlichkeit zu und sage, er war wegen eurer Auseinandersetzung mitgenommen.“

„Übertreib nicht, Sammy. Dad ist kein Monster, nur kein guter Vater.“ Sam zuckte nur mit den Schultern.

„Ist sonst noch was in dem Papierkorb?“

„Eine Zeitung. Die Meade County Times-Tribune.“ Dean reichte dem Jüngeren die Tageszeitung. Dieser blätterte sie durch.

„Dean, guck. Dad hat einen Artikel ausgeschnitten.“

„Dann müssen wir sehen, dass wir ein vollständiges Exemplar dieser Zeitung auftreiben können, denn ich hab das Gefühl, dass der Inhalt des Artikels uns auf seine Spur führen wird.“

„Toll, jetzt geht das Ganze Dad-Gesuche wieder los.“

„Hey, immerhin hat es dich damals wieder in mein Leben gebracht, wo du hin gehörst,“ meinte Dean. Sam schmolz unter den Worten des Älteren geradezu dahin. Der kleinere Winchester hatte einen Weg gefunden liebevolle Dinge zu sagen, ohne dass sie sonderlich kitschig rüber kamen. Wie konnte er diesen Mann verlassen? Es musste doch auch einen anderen Weg geben, um ihn zu beschützen.

„Naja, stimmt auch wieder,“ entgegnete der Jüngere schließlich. Dean grinste.

„Du gibst mir zweimal hintereinander Recht. Hast du Fieber, Sammy?,“ neckte er ihn. Der Größere rollte mit den Augen.

„Geh du noch kurz ins Bad und guck da in den Papierkorb. Ich geh zur Rezeption und frag, ob er diese Zeitung noch mal hat.“

„Du bist ziemlich heiß, wenn du mich rumkommandierst,“ meinte Dean und wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. Jetzt konnte Sam nicht mehr an sich halten und gab dem anderen einen kurzen, aber leidenschaftlichen Kuss.

„Wenn das mit Dad nicht wäre, würde ich dich jetzt glatt aufs Bett schmeißen und…“

„Stopp! Führ das lieber nicht weiter aus, sonst landen wir vielleicht doch noch im Bett anstatt nach Dad zu suchen.“

„Okay, okay. Geh und frag nach der Zeitung.“
 

„So, die Brüder machen jetzt einen auf Turteltauben?,“ fragte Rufus beiläufig, als er mit Bobby das Internet nach weiteren Omen in der Gegend durchforstete in der Hoffnung, dass sie ein Muster finden und eventuell ein bestimmtes Ziel der Dämonen ausmachen konnten.

„Wie gesagt, es ist eine lange, komplizierte Geschichte.“

„Aber ich bin mir sicher, dass du während wir hier recherchieren in der Lage sein wirst, mir die Kurzform zu liefern. Und glaub mir, ich frag nicht weil ich neugierig bin. Es ist nur so, dass wenn wir zusammen arbeiten, ich schon gerne wüsste woran ich bin. Es ist also so gesehen nur ein Backgroundcheck.“

„Hm…wo soll ich bloß anfangen?“

„Wenn dir das so schwer fällt, erzähl doch erst mal wo das Kind her kommt,“ schlug Rufus vor.

„Naja, irgendwie hängt das alles zusammen.“

„Ich bin ganz Ohr. Lass mich mal an deinen Computer. So eingerostet wie du bist, finde ich die Informationen wahrscheinlich eh schneller.“

„Behandelt man so seinen Gastgeber?“

„Wenn du mir ´nen Whiskey einschenkst, werde ich mich benehmen.“

„Dein Wort in Gottes Gehörgang,“ maulte Bobby, ging aber dennoch in die Küche den Whiskey holen. Seit Jenny öfter mal im Wohnzimmer spielte, hatte der bärtige Jäger es für sicherer befunden keine Glasflaschen mehr in dem Zimmer zu lagern. Wer wusste schon was der kleine Wirbelwind so anstellen würde.

„Aber gib mir bloß was von dem guten, den du aus Kanada geschmuggelt hast. Nicht den Fusel, mit dem du mich sonst immer abzuspeisen versuchst,“ rief er Bobby hinterher. Etwas Fluchendes in seinen Bart murmelnd goss er ihnen je ein Glas ein. Dann ging er zurück zu dem anderen Jäger.

„So und jetzt erzähl mir mal wie du zum Opa geworden bist.“ Bobby atmete tief durch und berichtete seinem alten Freund dann, was die Brüder ihm über Jenny und ihr Zusammenkommen erzählt hatten.
 

Bobby wusste nicht, ob Rufus ihm überhaupt zugehört hatte. Der andere Jäger hatte nämlich nach einiger Zeit mehr auf den Computerbildschirm geachtet als auf ihn.

„Sag mal hörst du mir überhaupt noch zu?,“ fragte er den schwarzen Jäger.

„Ja, ja…Baby gerettet, Vaterschaftstest, Bruderschaftstest, Vater, Vater, Kind. Soweit konnte ich folgen. Hagelsturm in Winner,“ kommentierte der Gefragte und zeichnete das vermeintliche Omen in seine Karte ein.

„Und dann haben sie sich irgendwie verliebt, aber wie genau konnten sie mir auch nicht so wirklich erklären.“

„Und ist das was Festes zwischen den beiden?“

„Sieht ganz danach aus. Ich sag dir, ich hab die zwei noch nie so glücklich gesehen. Aber streiten tun sie immer noch wie die Kesselflicker.“

„Hauptsache sie reißen sich zusammen, wenn wir gegen die Dämonen ziehen.“

„Jetzt mit der Kleinen weiß ich nicht, ob sie uns helfen werden.“ Dass er selbst am liebsten auch aussteigen würde konnte er Rufus gegenüber nicht zugeben. Er konnte den anderen Jäger nicht im Stich lassen, dazu hatte er ihm zu viel zu verdanken.

„Papperlapapp. Einmal Jäger immer Jäger.“

„Abwarten.“ Sie saßen noch eine Weile am PC und vervollständigten Rufus Karte mit eventuellen Omen, ehe sich Jenny wach meldete.

„Jetzt kannst du Sams Tochter gleich kennenlernen,“ sagte Bobby daraufhin und ging nach oben, um die Kleine aus dem Bettchen zu holen.
 

„O-by!,“ quiekte das kleine Mädchen als sie ihren Paten erkannte.

„Na, Kleines, endlich ausgeschlafen? Brauchst du noch ´nen Boxenstopp bevor ich dich meinem Freund Rufus vorstelle?“ Er machte eine kurze Geruchsprobe, befand die Windel der Nase nach dann aber für sauber. Diese Aktion brachte sie zum Giggeln.

„Nein, alles frisch. Na dann wollen wir mal.“ Mit Jenny auf dem Arm ging er zurück ins Wohnzimmer wo der andere Jäger gerade die Eintragungen auf seiner Karte aktualisierte. Er sah auf, als er Schritte hörte.

„Rufus, das ist Jenny,“ sagte Bobby. Das kleine Mädchen auf seinem Arm sah Rufus mit großen Augen an.

„Ru-ru!“

„Rufus,“ verbesserte Bobby sie.

„Ru-ru,“ sagte sie nun vehement.

„Okay, scheint als wärst du jetzt als Ru-ru abgestempelt,“ meinte Bobby zu dem anderen.

„Sie sieht aus wie ihr Vater.“

„Das sagen irgendwie alle.“

„Irgendwie schaut sie mich so skeptisch an.“

„Sie mag halt nicht jeden. Sie hat gute Menschenkenntnis.“

„Ach ja, warum mag sie dann dich?“

„Sehr witzig und dir geb ich noch mal ´nen Whiskey.“

„Hey, wenn ich nicht gefragt hätte, hättest du mich auf dem Trockenen sitzen lassen.“ Das Wortgefecht der beiden Männer erinnert Jenny wohl an ihre Väter und sie giggelte fröhlich.

„So, sie mag mich auch,“ sagte Rufus und streichelt ihr flüchtig über den Kopf.

„Wi-sy!,“ sagte die Kleine, als sie die noch teilweise gefüllten Gläser entdeckte. Mittlerweile war jede goldgelbe Flüssigkeit in ihrem Kopf jetzt Whiskey, ohne das es aus einer Flasche kam. Da Bobby sich mittlerweile wieder neben den anderen Mann an den Schreibtisch gesetzt hatte, waren ihre flinken kleinen Fingerchen nun in idealer Reichweite zu den Gläsern. Der bärtige Jäger war leider nicht vorausschauend genug, um zu verhindern, dass sie nach einem der Gläser griff und auf Grund noch nicht ganz ausgereifter Motorik umkippte, so dass sich die alkoholische Flüssigkeit auf den Boden ergoss. Ein bisschen davon lief auch über ihre Finger und ehe Bobby es verhindern konnte, hatte das Mädchen sich die Finger auch schon in den Mund gesteckt. Sofort verzog sie daraufhin das Gesicht und schrie los. Der Whiskey brannte auf ihrer Zunge und sie versuchte ihn wieder auszuspucken

„Verdammt,“ entfuhr es ihrem Paten.

„Das härtet sie ab,“ sagte Rufus und lachte sich kaputt, aber nur so lange bis Bobby ihm die Kleine auf den Arm drückte, damit er in die Küche gehen konnte um Zewa und Saft für Jenny zu holen.

„Hey, was mach ich jetzt mit ihr?“ Er hielt die Kleine so weit von sich weg, wie Bobby es tat, wenn sie die Windel voll hatte.

„Sie ist ein Baby, keine Zeitbombe,“ rief Bobby ihm beim rausgehen zu.

„Ru-ru,“ jammerte die Kleine und streckte ihre Händchen trostsuchend nach ihm aus.

„Im Leute beschäftigen bist du ja echt gut,“ sagte er und zog seine Arme wieder näher an den Körper ran. Das war ein Fehler, denn nun schnappte sie nach seinem Ziegenbärtchen.

„Du freches Ding!,“ sagte er und befreite sich aus ihrem Griff.

„Ah, sie ärgert dich, dann mag sie dich wohl wirklich,“ sagte Bobby und gab Jenny ihren Trinklernbecher.

„Ne wi-sy,“ sagte sie abweisend und hielt den Becher von sich weg. Der Becher war größtenteils durchsichtig und Jenny hielt den darin befindlichen Apfelsaft jetzt für Whiskey.

„Na toll. Apfelsaft können wir wohl auf weiteres von der Karte streichen.“

„Dann hol ihr was anderes,“ meinet Rufus. Auf seinem Arm hatte Jenny wieder begonnen zu quengeln. Bobby nahm den Becher und ging zurück in die Küche, wo er den Apfelsaft gegen etwas Früchtetee einzutauschen. Dann startete er einen neuen Versuch das kleine Mädchen zufrieden zu stellen. Diesmal fing sie sofort an zu trinken.

„Früchtetee schmeckt viel besser als der olle Whiskey, was?,“ sagte Bobby zu ihr. Sie setzte den Becher ab und brabbelte fröhlich: „Fru-te!“

„Wieder ein neues Wort,“ sagte der bärtige Jäger und streichelte der nun wieder trinkenden Jenny übers Haar. Dann kniete er sich neben den Schreibtisch wo er mit dem Zewa die nasse Stelle auf dem Teppich trocken tupfte.
 

„Was ist den hier los? Hält Jenny euch auf Trab?,“ fragte Dean, als er mit Sam ins Wohnzimmer kam. Er hatte im Bad nichts mehr gefunden und Sam war zeitungstechnisch an der Rezeption auch leer ausgegangen. Anstatt jeden Kiosk abzufahren, hatte Sam dann vorgeschlagen Bobby zu fragen, wo in der Stadt diese Zeitung erhältlich war und so waren sie wieder zu Bobby zurück gefahren.

„Es gab hier nur einen kleinen Whiskey-Vorfall, nicht weiter tragisch,“ sagte Bobby.

„Habt ihr euren Vater im Motel angetroffen?,“ wollte Rufus wissen.

„Nein, er hat bereits ausgecheckt. Jetzt überlegen wir wo er hin sein könnte.“

„Naja, er wird sicher noch in der Gegend sein,“ sagte Rufus.

„Wird sicher nicht leicht ihn zu finden,“ sagte Bobby.

„Hey, ich hab da ein paar Tricks von Frank gelernt. Vielleicht können wir uns in Kameras an den Highways einloggen und so seine Spur verfolgen,“ meinte der schwarze Jäger.

„Verschwörungstheorie-Frank?,“ hakte der Bärtige nach.

„Ja, er ist zwar gaga, aber weiß mit dem PC umzugehen.“

„Und er hat dir das gezeigt? Du weißt doch nicht mal wie man eine Bild Datei an eine E-Mail anhängt.“

„Hey, auch alte Hunde können durchaus neue Tricks lernen.“

„Dein Laptop ist aus der Steinzeit.“

„Das heißt aber nicht, dass ich es am PC jetzt nicht drauf hätte.“

„Sind sie nicht niedlich Sammy, irgendwie erinnern sie mich an uns Prä-Sex.“

Sam sah seinen Bruder entgeistert an. Er wollte das zwischen ihnen zwar nicht verstecken, aber auch nicht so deutlich machen wie es der Ältere getan hat. Er kannte Rufus nicht und nur weil er vorhin, als er sie hatte küssen sehen, kaum reagiert hatte, hieß das nicht, dass er kein Problem damit hatte. Dean rollt mit den Augen. Rufus machte ihm einfach nicht den Eindruck als würde er jetzt groß ein auf Moralapostel machen. Bobby und die Winchesters sahen den schwarzen Jäger an.

„Hört mal, wenn ihr da keine große Sache draus macht, mach ich es auch nicht. Bobby hat mir im Groben erklärt was Sache ist.

Für „Normalos“ ist das Ganze sicher ein Problem. Wenn es nicht der Mann liebt Mann Part ist, dann ist es der Brüder Part. Aber wir sind keine „Normalos“ und ich sehe das so. Ihr seid zwei Seelen in einer Welt, die gelinde gesagt nicht immer freundlich ist. Jemanden zu finden, den man mehr liebt als sich selbst, für den man sterben würde, ist so schon schwer, und für Jäger noch seltener. Aber wenn man das Glück hat, muss man daran festhalten. Die „wir sind quasi Brüder“-Komponente macht es sicher nicht einfacher, aber Liebe ist auch nicht einfach. Es ist eine Verantwortung und um die eine Person zu schützen, tut man, was getan werden muss.“

Die Brüder waren froh, dass Rufus Verständnis für sie hatte. Das erleichterte den Umgang miteinander ziemlich. Besonders Sam sollten seine Worte noch länger im Gedächtnis bleiben.
 

„Wow, das war rührend,“ neckte Bobby seinen alten Freund.

„Leck mich!“, konterte Rufus. Dean war jetzt wieder der ausgeschnittene Zeitungsartikel eingefallen.

„Hey Bobby. In Dads Zimmer haben wir eine Zeitung gefunden. Ein Artikel war ausgeschnitten. Wir dachten, dass könnte uns vielleicht weiterhelfen. Allerdings hatte der Typ an der Rezeption kein vollständiges Exemplar. Weißt du wo man hier eine Meade County Times-Tribune herbekommen kann?“

„Wenn es eine aktuelle Ausgabe war, schaut doch mal im Internet nach. Vorausgesetzt die Zeitung wird auch online veröffentlicht. Das geht schneller und kostet weniger,“ meinte Rufus.

„Machst du jetzt einen auf Mr. Fortschritt?,“ fragte Bobby streitlustig.

„Nein, es war bloß ein gut gemeinter Ratschlag.“ Sam hatte den beiden gar nicht weiter zugehört, sondern sich gleich an den PC gesetzt.

„Negativ,“ verkündete er auch schon kurz darauf das Suchergebnis.

„Okay. Sam, hilf Rufus schon mal bei seinem Trick mit den Kameras an deinem Laptop. Der ist schneller als mein PC. Dean, kümmere dich um Jenny.“ Sam nickte und ging nach oben um sein elektronisches Spielzeug herunter zu holen.

„Und was machst du?,“ fragte Dean den väterlichen Freund.

„Ich besorg die Zeitung und kümmere mich dann um unsere Ausrüstung.“ Er wollte außerdem noch zu Marcy, um ihr schon mal eine kleine Vorwarnung zu geben, da es ja nun mit dem Jagen wohl wieder los ging.

„Das mit der Ausrüstung kann ich doch auch machen,“ meinte Dean.

„Mit einem kleinen Kind dabei? Wohl kaum. Sie verschluckt ´ne Patrone oder Gott bewahre schießt dir irgendwohin.“

„So nah lass ich sie doch nicht an die Waffen ran!“

„Junge, wenn du die ganze Zeit ein Auge auf sie hast, wer erledigt dann die Arbeit?“

„Okay, dann kümmere ich mich eben nur um sie.“ Er nahm Rufus die Kleine ab, der darüber sehr erfreut war, fing sie doch langsam an zu müffeln. Dies bleib auch dem Winchester nicht verborgen.

„Oh nicht doch!“

„Nicht kleckern, klotzen,“ meinte Rufus mit einem süffisanten Grinsen.

„Der Spruch ist so alt…“

„Aber immer noch wahr und jetzt stink ab. Oh man, der war gut,“ sagte er und fing an über seinen eigenen Scherz zu lachen.

„Idiot,“ sagte Bobby und Dean fast zeitgleich. Sie sahen sich an und grinsten.

„Ich geh dann mal zum Windeldienst.“

„Und ich die Zeitung besorgen. Bis nachher.“ Als Dean die Treppe hoch ging verließ Bobby das Haus.
 

Alaistair war in Henricksens Körper schon weit gekommen. Nun trennte ihn nur noch ein Holzzaun von seinem Ziel. Singer’s Schrottplatz…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ran34
2012-05-31T12:08:57+00:00 31.05.2012 14:08
Spaaaannneeeennnd!!!
Aber wirklich! Ich sags nicht gern, aber ich bin wirklich froh, dass ich gleich das nächste Kapi lesen kann :3
(auch wenn du lange auf meine Kommis warten musstest^^")

lg~


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