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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Familienfluch

„Statusbericht?,“ kam es sogleich von Lilith als Alastair in der Nacht wieder zu ihr stieß. Er war mehr als zufrieden mit sich. Der jüngere Winchester hatte, metaphorisch gesprochen, bereits ziemlich die Hosen voll und es fehlten nur noch ein paar Schupser in die richtige Richtung und sie würden das bekommen was sie wollten.

„Ich habe Fortschritte gemacht. Tief im Innersten hat er begonnen seiner von mir induzierten Mutter zu glauben. Er fürchtet um die Sicherheit seines Bruders. Ich brauche wahrscheinlich noch ein paar Tage…“

„Lass dir nicht mehr zu viel Zeit damit. Du weißt, dass es demnächst stattfinden wird. Es ist alles für Vaters Heimkehr vorbereitet. Nur noch seine Hülle fehlt, also enttäusch mich nicht.“

„Das werde ich nicht. Aber was ist mit dem Colt? Der alte Winchester hat ihn noch immer nicht. Es ist doch von enormer Wichtigkeit, dass…“

„Lass das mal meine Sorge sein. Die Waffe wird zur rechten Zeit, am rechten Ort, in den Händen der richtigen Person sein,“ unterbrach sie ihn abermals. Alastair nickte. Dann sah er sie erwartungsvoll an. Er hatte ihr von Fortschritten berichten können und erwartete nun seine Belohnung, die er meist in Form von extravaganten Sexspielchen erhielt. Noch immer steckte Lilith im Körper der jungen Studentin und es kamen ihm noch so einige Dinge in den Sinn, die sie zusammen an ihr ausprobieren konnten. Doch seine Erwartungen wurden je enttäuscht, als sie zu ihm meinte:

„Du kannst nun gehen.“

„Aber…“

„Du wagst es mir zu wiedersprechen?“ Mit ihrer dämonischen Kraft hatte sie ihn gegen die Wand geschleudert. Er konnte sich nicht wehren. Höhere Dämonen waren gegen die Kräfte Niederer immun.

„N…ne…nein,“ kam es schwer atmend von Alastair.

„Das hörte sich eben für mich aber ganz so an.“

„Verzeihung.“ Lilith schien nicht allzu verärgert zu sein, denn seine Entschuldigung reichte ihr, um ihn wieder von ihrer Kraft zu befreien.

„In Ordnung, dann geh jetzt. Ich erwarte noch Besuch. Ich habe einige junge Herren eingeladen, die sich mit mir zu einem knallharten Gang-Bang treffen wollen. Wie gut, dass diese Welt voller Perverser ist, so gehen uns die Nachwuchskräfte niemals aus.“ Sie sah amüsiert zu ihrem Untergebenen, der gekränkt wirkte. Sie wusste, was er gewollt hatte, aber das hatte er sich in ihren Augen nicht verdient und dass er noch immer dort stand gefiel ihr nicht, also entschied sie sich noch ein wenig in der Wunde rum zu bohren.

„Wenn sie sich schon gegen Sex mit einem Mann so sträubt, was meinst du wie sehr ich ihren Schmerz erst genießen werde, wenn mehrere Männer sich ihrer annehmen.“ Sie hatte ihr Ziel erreicht. Sie hatte Alastair in seine Schranken verwiesen. Denn wenn sie ihm auch mehr Freiheiten zugestand und nachsichtiger mit ihm war als mit allen anderen Dämonen und sie seine Arbeit und seine kreative Vorstellungskraft in Sachen Foltern zu schätzen wusste, so kam sie nicht drum rum, ihm ab und zu zu zeigen, wo sein Platz war und wer in dieser Beziehung die Oberhand hatte. Mit dem metaphorisch eingezogenen Schwanz ging ihr Untergebener zur Tür.

„Alastair…“ Er hielt inne, drehte sich aber nicht zu ihr um. Sie war zu ihm heran getreten. Ihm mit den Fingerkuppen sanft über den Nacken streichend sagte sie zu ihm:

„Wenn du das nächste Mal handfeste Ergebnisse lieferst, anstatt mich zu vertrösten, darfst du gerne wieder mitspielen.“ Als kleines Trostflaster für ihn ließ sie das Streicheln in ein scharfes Kratzen übergehen, so dass als Alastair schließlich mit einem verstehenden Nicken den Raum verließ, etwas Blut seinen Nacken hinab rann. Er hätte es wissen müssen. Eine Fortschrittsmeldung war ihr nicht genug. Er hatte sie enttäuscht und sich selbstzufrieden auf seinen vorherigen Lorbeeren ausgeruht. Der Fehler würde ihm kein zweites Mal unterlaufen. Er würde sich gleich am nächsten Morgen wieder an die Arbeit machen und erst zurück kehren, wenn sein Auftrag erfüllt war.
 

Als Sam am nächsten Morgen wach wurde warf einen Blick auf seine Uhr. Es war gerade erst kurz nach halb acht. Da aus Jennys Zimmer noch kein Laut zu hören war, wollte er sich noch einmal ein wenig an Dean kuscheln, doch die andere Seite ihres zusammengeschusterten Doppelbettes fand er überraschenderweise verlassen vor.

„Er ist nicht hier,“ ließ eine ihm mittlerweile verhasste Stimme verlauten.

„Nicht schon wieder,“ stöhnte Sam. Gleichzeitig machte sich wieder Angst in ihm breit. Wo war Dean? Er war gestern Abend wirklich sehr müde gewesen. Sie hatten nur noch ein paar Minuten rumgeknutscht, bevor der Kleinere immer teilnahmsloser wurde und schließlich eingeschlafen war. Die emotionale Erschöpfung nagte an seinem Partner und forderte ihren Tribut. Sam fand es seltsam, dass Dean nun schon so früh auf sein sollte.

„Du wirst dir immer Sorgen um ihn machen. Kein Wunder wenn man bedenkt, was Jessica passiert ist,“ sagte Mary.

„Verschwinde,“ sagte Sam.

“Dadurch wird es nicht weniger wahr. Der Dämon wird sich auch Dean holen, irgendwann.“

„Das werde ich nicht zulassen.“

„Ich weiß, dass du ihn beschützen willst, aber es wird dir nicht gelingen. Dein Bruder hat Recht. Selbst wenn du ihn nicht nach Jericho begleitet hättest, hätte der Dämon sich Jess geholt. Du hättest ihn nicht aufhalten können und das kannst du auch nicht, wenn er das nächste Mal zuschlägt. Die Winchester Familie ist verflucht, verbannt dazu geliebte Menschen zu verlieren..“

„Das ist Schwachsinn,“ weigerte Sam sich diese Aussage zu glauben.

„Dein Vater verlor seine Eltern, zog in den Krieg. Viele seiner Kameraden starben, ohne dass er etwas dagegen tun konnte. Ihm passierte nichts. Dann verlor er mich und du weißt, was das aus ihm gemacht hat. Das gleiche Schicksal wird auch dich ereilen. Es hat bereits begonnen. Du hast mich verloren, dann Jess und bald kommt die Zeit, wo du auch Dean verlieren wirst. Du wirst werden wie dein Vater. Der Verlust wird dich halb wahnsinnig machen. Du wirst den Dämon jagen und somit auch deine Tochter in dieses Leben reißen.“

„Nein, nein, nein. Das ist nicht wahr. Verschwinde, hau ab. Erspar mir weitere Lügen,” sagte er mit belegter Stimme. Das konnte doch bloß ein Albtraum sein.

“Sammy, ich weiß, dass du das nicht hören willst, aber es ist wahr. Ich sage dir das nicht, weil ich dir wehtun will. Ich bin hier, um dich zu warnen. Ich will dir helfen Dean zu retten und Jenny und dich vor dem Familienschicksal zu bewahren.“

„Du sollst verschwinden, hab ich gesagt. Ich werde Dean beschützen. Ihm wird nichts passieren. Das mit dem Fluch ist nicht wahr.” Tränen traten in seine Augen. Seine Sicht begann zu verschwimmen, als Mary sagte:

„Ich werde wieder kommen, wenn du bereit bist, mir Glauben zu schenken und deine Liebsten und dich selbst vor diesem Schicksal zu bewahren.“ Damit war sie verschwunden und er blieb als Häufchen Elend zurück.
 

Kurz darauf kam Dean zurück ins Zimmer. Er war wach geworden, weil ein gewisser Wuschelkopfbesitzer ihn als Kopfkissen benutzte. Er lag auf seinem Arm, der eingeschlafen war und unangenehm zu kribbeln begonnen hatte. Bei dem Versuch sich von ihm zu befreien, hatte er Sam nach unten verlagert, wo er dann gegen gegen seine Blase drückte, die randvoll war. Ohne Sam aufzuwecken, gelang es ihm schließlich ihn zur Seite zu bugsieren und sich unter der Decke hervor zu kämpfen. Dann war er auf leisen Sohlen zum Bad getapst, um sich zu erleichtern und hatte anschließend noch nach Jenny gesehen, die noch tief und fest schlief. Er würde also sicher noch ein gutes Stündchen haben, um sich heimlich an Sam zu kuscheln. Er genoss es Sam auf diese Art nahe zu sein, was aber weniger schön war, war dass der Jüngere ihn manchmal damit aufzog und meinte er sollte sich doch langsam als Kuschler outen. Vielleicht sollte er das wirklich mal machen, dann würde Sam womöglich mal für kurze Zeit die Klappe halten.
 

Kaum hatte Sam die Tür aufgehen gehört, da fuhr er sich schnell mit der Hand übers Gesicht. Er musste sich zusammen reißen.

„Oh, du bist schon wach,“ stellte Dean fest. Er sah zu Sam hinüber und erkannte noch einige feuchte Stellen an seinen Wangen.

„Alter, hast du geweint?,” fragte er den größeren Mann besorgt.

„Was? Nein, hab nur gegähnt,” versicherte Sam und untermauerte seine Aussage, durch ein gespieltes Gähnen. Er hoffte, dass er Dean damit überzeugt hatte. Der Ältere sah ihn kurz skeptisch an, doch dann tat er seinen Zweifel ab. Sam würde ihm schon sagen, wenn ihn etwas bedrückte. Er hatte nur gegähnt.

„Ist ja auch noch früh. Nachdem du dir gestern völlig umsonst Sorgen um mich gemacht hast, bist du sicher noch müde.“ Er krabbelte zu dem Jüngeren ins Bett.

„Lass uns noch ein bisschen schlafen.“

“Ja.” Sofort nahm er Dean in den Arm und drückte ihn fest an sich. Er liebte diesen Mann und würde nicht zulassen, dass ihm etwas passierte. Dean lachte kurz auf, ehe er sich beschwerte.

„Man, warum bin ich in letzter Zeit immer der kleine Löffel?“

„Weil ich größer bin als du. Das liegt also in der Natur der Dinge.“

„Quatsch. Ich bin der Ältere. Es ist doch unnatürlich, dass der kleine Bruder größer ist. Du musstest es beim Wachsen ja unbedingt übertreiben,” neckte Dean ihn.

„Das ist gar nicht so selten, dass der kleine Bruder größer ist. Ist bei dem Film Twins-Zwillinge ja auch so.“ Es war Blödsinn was er da erzählte, aber es gefiel ihm gerade einfach zu gut den anderen zu ärgern und zur Normalität zurück zu kehren, auch wenn er wusste, dass er mit Dean über seine Sorge um ihn reden musste. Natürlich würde er nichts von Mary sagen. Der Ältere hatte ihm bis jetzt zwar immer geglaubt und Sam vertraute ihm, aber seinen Traum von Dean an der Decke, hatte er nicht wirklich ernst genommen. Wie würde er dann erst reagieren, wenn er ihm erzählen würde, ihre tote Mutter sei ihm erschienen, um ihn zu warnen? Nein, das würde er auslassen.
 

Er schob diese Gedanken nach hinten und konzentrierte sich voll und ganz auf den Kleineren, der sich gerade empörte.

„Das ist a) ein Film, Sammy und b) werde ich dich unter Garantie auskitzeln, wenn du mich noch mal mit einem kleinen, dicken Mann mit Glatze vergleichst.“

„Hab ich doch gar nicht,“ kam es unschuldig von Sam.

„Ach, war ich etwa nicht Denny DeVito in deinem Beispiel?”

„Was denn? Der ist witzig. Wenigstens warst du nicht der untalentierte Muskelprotz.”

„Tja, aber der untalentierte Muskelprotz ist jetzt Gouverneur von Kalifornien.“

„Ich bin ja so mächtig,“ scherzte Sam.

„Ich geb dir gleich mächtig.“ Dean befreite sich aus Sams Umarmung, gewann nach einer kurzen Kabbelei die Oberhand und fing an ihn erbarmungslos aus zu kitzeln.
 

„Na, wirst du um Gnade betteln?,“ fragte Dean, als er Sam nach ein paar Minuten eine kurze Pause gönnte.

„Ja, ja…bitte aufhören,“ brachte er beim Lachen heraus.

„Okay, so sei es.“ Dean hörte auf und ging über Sam in Siegerpose.

„Ich habs immer noch voll drauf.“

„Wuäh…wuäh,“ kam es aus Jennys Zimmer und Sam lächelte.

„Du, der es voll drauf hat, geh und sieh nach unserer Tochter.“

„Okay, aber du machst Frühstück.“

„Abgemacht.“ Er küsste Dean kurz auf den Mund, bevor dieser aufstand, um sich um Jenny zu kümmern. Er selbst streckte sich kurz und ging dann ins Bad. Nachdem Frühstück würde er sich mit seiner Befürchtung an den Älteren wenden. Sie mussten einfach auf der Hut sein.
 

Als er aus dem Bad trat, kamen ihm Dean und Jenny entgegen. Der kleinere Winchester hielt sie Sam hin, damit dieser ihr einen guten Morgen Kuss geben konnte.

„Pa-pa, Ni wa. Din da.“

“Ja, dein Dean ist wieder da. Er putzt dir jetzt die Zähne und dann gibt’s Frühstück.” Er strubelte der Kleinen durchs Haar und küsste sie auf die Wange.

„Nane,“ kam es begeistert von dem Mädchen.

„Man, sie wird dir immer ähnlicher. Mordsappetit, sag ich nur,“ neckte Sam ihn.

„Tja, einer von uns muss ihr ja zeigen, dass das Frühstück neben dem Mittag- und Abendessen und nicht zu vergessen, die kleinen Snacks zwischendurch, die wichtigste Mahlzeit des Tages ist,“ konterte Dean.

„Ich würde sie schon nicht verhungern lassen.“

„Aber bei dir gebe es nur Vollwertkost, bäh.“

„Bäh, bäh,“ machte Jenny diesen eben gehörten Laut nach.

„Super Dean,“ sagte Sam und rollte mit den Augen, während der andere Mann nur darüber lachen konnte.

„Ab ins Bad ihr zwei.“ Kopfschüttelnd ging er zurück ins Schlafzimmer, um sich anzuziehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ran34
2012-01-10T19:49:15+00:00 10.01.2012 20:49
*die Stirn in Falten leg*
Dieses Kapi war... sehr Besorgnis erregend!
Oh man, ich hoffe ja, das Jenny ihrem Dad mal zeigt, wer ihn da wirklich besuchen kommt, damit sie den dämon vernichten können >.<

lg~


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