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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Wütend, deprimiert und paralysiert

Bobby schien sie wohl nicht von der Idee abbringen zu können, also musste John das wohl selber in die Hand nehmen.

„Hörn Sie Lady, es ist nicht nötig die Polizei zu rufen. Ich brauch nur einen Colt aus Ihrer Waffensammlung und dann bin ich auch schon weg.“

„Sie brauchen? Was denken Sie, was das hier ist? Ein Selbstbedienungsladen? Sie sind in mein Haus eingebrochen und Bobby hat Ihnen geholfen. Das nennt man Verabredung zu einer Straftat, natürlich werde ich die Polizei rufen.“ Sie war kurz davor zu die Nummer zu wählen.

„Tut mir leid, aber das kann ich nicht zulassen.“ John ging auf sie zu mit dem Ziel ihr das Handy aus der Hand zu nehmen. Doch Bobby trat dazwischen.

„Komm ihr nicht zu nahe, John. Ich warne dich.“ Nun war Marcy noch verwirrter. Erst lockte er sie aus dem Haus, damit dieser John bei ihr einbrechen konnte und jetzt beschützte er sie.

„Glaub mir, ich will das nicht tun, aber wenn sie vorhat die Bullen zu rufen, lässt sie mir keine andere Wahl.“ Er wollte um Bobby herum nach Marcys Hand greifen in der sie ihr Handy hielt. Sie stand ein wenig paralysiert da und wusste nicht was sie tun sollte.

„Fass sie nicht an,“ schrie Bobby und schlug Johns Hand weg.

„Du wirst mich nicht aufhalten. Nicht nach allem was ich durchgemacht habe, um bis hier her zu kommen. Ich werde mir jetzt diesen Colt holen und ihr werdet mir dabei nicht im Wege stehen, also sei vernünftig und schaff sie hier raus bevor ich mich um euch beide kümmere.“

„Du meinst wohl nur weil ich ein paar Jahre älter bin als du, kommst du einfach an mir vorbei, was?“

„Reiz mich nicht Bobby!“

„Reiz du mich nicht John. Ich warne dich. Bis jetzt hab ich Dean zu Liebe dir gegenüber zurückgesteckt, aber wenn du jetzt nicht abziehst, wirst du mich richtig kennen lernen.“

„Ich hab keine Zeit für diesen Scheiß!“ Er holte aus und setzte den ersten Schlag, den Bobby nicht unbeantwortet ließ. Es entstand ein unschönes Handgemenge mitten in Marcys Schlafzimmer. Die Frau wusste nicht was sie tun sollte. Sie hatte zwar ein paar Mal „Aufhören“ und ähnliches gerufen, jedoch drang dies im Eifer des Gefechts nicht zu den Streithähnen durch. Als es so aussah, als ob dieser John die Oberhand gewinnen würde, traf sie eine Entscheidung. Sie wusste ehrlich nicht mehr, was sie von Bobby halten sollte, aber er hatte sie, als John auf sie zu getreten war, beschützen wollen. Sie war sich nicht sicher ob sie Bobby vertrauen konnte, aber wenn er als Verlierer aus diesem Faustkampf hervorgehen würde, würde es schlecht für sie aussehen. Sie ging an der Wand entlang zu ihrem Bett hinüber, zog den Stecker ihrer Nachttischlampe heraus, nahm diese vom Nachttisch und trat hinter John, der sie eh nicht für voll zu nehmen schien. Sie war sich sicher, dass er das noch bereuen würde als sie ihm die Lampe gegen den Hinterkopf donnerte. Dem Winchester entfuhr ein überraschter Schmerzensschrei. Er war dabei sich um zudrehen, als Marcy ihn mit ihrer Lampe abermals traf. Diesmal an der Schläfe und John ging zu Boden, wo er bewusstlos liegen blieb.
 

Der ziemlich mitgenommene Bobby atmete schwer und sah sie mit einer Mischung aus Erleichterung, Überraschung aber auch Bewunderung an. Seine Marcy war einfach eine Frau ganz nach seinem Herzen. Nur war sie jetzt noch seine Marcy? Wie würde sie jetzt reagieren? Er wollte gerade etwas sagen, als sie die Lampe zu Boden sinken ließ und zu ihm meinte:

„Ich rufe jetzt die Polizei. Wenn du dich mit dem da nicht darüber streiten willst, wer das obere Bett in der Zelle kriegt, dann solltest du jetzt besser gehen.“ ~Sie hat John niedergeschlagen und lässt mich jetzt gehen, das ist doch ein gutes Zeichen~, dachte Bobby.

„Marcy…“ Doch sie ließ ihn erst gar nicht zu Wort kommen.

„Nein Bobby. Ich weiß zwar nicht was du hier für ein Spiel mit mir getrieben hast, aber ich will dich nicht mehr sehen und du solltest vielleicht auch mal einen anderen Supermarkt ausprobieren.“ Sie klang nicht wirklich wütend, eher verletzt und enttäuscht. Dies zeichnete sich auch in ihrem Gesicht ab. Es tat Bobby in der Seele weh, sie so zu sehen.

„Marcy, das ist alles ein Missverständnis. Ich hab nie mit dir gespielt…ich…“

„Ich wünschte ich könnte dir glauben. Geh jetzt Bobby.“ Er sah wie sich eine Träne ihre Wange hinab schlich.

„Marcy bitte…“

„Bobby…bitte…nein. Ich…will jetzt nicht mit dir reden. Geh.“ Sie wand sich von ihm ab und rief endlich bei der Polizei an. Als sie anfing zu sprechen verließ Bobby unglücklich und angeschlagen Marcys Haus. Er gab auf. Er hatte einfach nicht mehr die Kraft um sie zu kämpfen. Es wäre eh hoffnungslos. Sie war seine letzte Chance gewesen und John hatte es ihm vermasselt. Deswegen ging er auch von dannen ohne einen Gedanken daran zu verschwenden was aus John wurde. Sollte er doch im Knast verrotten. In seiner Stimmung aus Wut, Trauer und Enttäuschung war er nicht in der Lage darüber nachzudenken, was für Auswirkungen Johns Verhaftung auf Sam und Dean haben könnte.

Er stieg in seinen Wagen und steuerte die nächste Bar an. Wer weiß, vielleicht konnte ihm Alkohol jetzt besser helfen als er es nach dem Tod seiner Frau getan hatte.
 

Nachdem Marcy die Polizei verständigt hatte vergingen keine zehn Minuten bis eine Streife bei ihr eintraf. Sie hatte John zur Sicherheit mit einem Gürtel mit den Händen an den Fuß des Bettpfostens gefesselt und das gerade rechtzeitig bevor er wieder zu sich kam. Als er wieder bei sich war, trat sie mit einer kleinkalibrigen Handfeuerwaffe in sein Blickfeld. Sie hatte vorhin in der Aufregung gar nicht dran gedacht ihre Waffe zu holen, aber jetzt war sie ganz nützlich.

„Wenn ich Sie wäre, würde ich mich nicht rühren. Ich sehe vielleicht nicht so aus, aber ich weiß durchaus, wie ich das Baby hier benutzen muss. Mein Vater hat es mir beigebracht. Er hatte seine Waffensammlung nämlich nicht nur zum angucken. Jedes Jahr am 4. Juli sind wir in den Wald gefahren, haben ein Picknick gemacht und danach mit je einer Waffe eine Ladung Patronen auf unsere benutzten Getränkedosen abgeschossen. Unsere Art von Feuerwerk. Also schön liegen bleiben.“

„Hören Sie Lady…“

„Halten Sie die Klappe. Was Sie zu sagen haben, können Sie gleich der Polizei erzählen.“

„Schon gut, schon gut.“ Innerlich fluchend tat John wie ihm geheißen.

„Mrs. Ward? Hier ist Sheriff Mills,“ erklang eine weibliche Stimme von unten.

„Ich bin oben im Schlafzimmer,“ rief sie laut. Kurz darauf kam die Frau, der die Stimme gehörte zusammen mit einem männlichen Kollegen die Treppe rauf.

„Nehmen Sie die Waffe runter Ma’am! Wir übernehmen ab hier,“ sagte der Deputy und trat bereits ans Bett, um John Handschellen anzulegen.
 

„Gute Arbeit Mrs. Ward,“ sagte Sheriff Mills als sie kurz darauf Marcys Aussage aufgenommen hatte.

„Nur eine Frage hätte ich noch. Im Schlafzimmer sieht es ein bisschen so aus als hätte dort ein Kampf stattgefunden. Haben Sie außer den Mann den sie niedergeschlagen haben, noch jemanden gesehen?“

„Nein, da war sonst niemand.“ Egal was Bobby getan hatte, sie würde ihn nicht ans Messer liefern. Dazu hatte sie ihn einfach immer noch zu gern. Gefühle verschwanden nicht innerhalb von Minuten. Sie wusste nicht wie es mit ihm weitergehen sollte, aber jetzt würde sie erstmal ihre Wunden lecken ehe sie sich weiter darüber Gedanken machen würde.

„Okay, dann wird er vielleicht einfach schlampig beim Suchen nach Wertsachen gewesen sein. Wir kriegen das schon raus. Wir schicken morgen die Spurensicherung vorbei, um Fingerabdrücke zu nehmen. Daher müssen wir Sie bitten heute wo anders zu übernachten, damit sie nicht womöglich noch Spuren verwischen, die uns hinterher fehlen, um ihn Dingfest zu machen.“

„Oh, okay. Dann werde ich nur schnell ein paar Sachen packen und in ein Motel fahren.“ Sie ging wieder hoch in ihr Schlafzimmer.
 

„Sheriff Mills?,“ sprach sie ihr Deputy an nachdem er John in den Streifenwagen verfrachtet hatte.

„Ja?“

„Er will nichts sagen.“

„Will er einen Anwalt?“

„Keine Ahnung. Er sagt gar nichts.“

„Keine Bange. Er wird schon reden und wenn nicht, die Beweise sprechen sicher für sich.“

„Gut. Ich warte dann im Wagen.“

Einige Minuten später kam Marcy mit einer kleinen Tasche wieder nach unten.

„Also Mrs. Ward. Ich denke es reicht, wenn Sie morgen auf das Revier kommen und Ihre Fingerabdrücke abgeben. Versuchen Sie jetzt erst einmal zur Ruhe zu kommen.“

„Ja, okay.“

„Gut, dann bis Morgen. Erholen Sie sich gut von diesem Schrecken.“

„Danke Sheriff.“ Die beiden Frauen verließen das Haus und gingen zu ihren Wagen. Während der Polizeiwagen den Weg zum Department einschlug, machte sich Marcy auf den Weg zum nächsten Motel. Der Abend hätte so schön werden können, stattdessen hatte er sich in einen kleinen Alptraum verwandelt. Was hatte Bobby mit der ganzen Sache zu tun? Wollte sie das eigentlich wirklich wissen? Wäre es nicht einfacher den Mann zu vergessen? Die junge Beziehung mit Stumpf und Stiel aus dem Herzen reißen? Wie hatte sie sich in Bobby täuschen können? Sie war sich so sicher gewesen, dass er ein guter Mensch war und dann das. Was sollte sie jetzt machen?
 

Dean und Sam hatten es sich, nachdem sie Jenny ins Bett gebracht hatten, gerade zusammen mit Sams Laptop auf dem Sofa bequem gemacht und wollten einen Film gucken, den Sam vor einiger Zeit runtergeladen hatte, als ein mehr als angetrunkener Bobby den Weg zurück nach Hause gefunden hatte. Er war nicht so dumm gewesen zu fahren und hatte ein Taxi genommen nachdem man ihn in der Bar nahe gelegt hatte, dass 10 Whiskey Pur in unter einer Stunde genug seien und er jetzt besser nach Hause gehen sollte. Er hatte lange keinen Grund mehr gehabt so viel auf einmal zu trinken und die Jungs staunten nicht schlecht, als sie ihn mit leichter Schlagseite ins Wohnzimmer kommen sahen, und er dort direkt die angefangene Whiskyflasche auf seinem Schreibtisch ansteuerte.

„Woh Bobby! Was ist denn mit dir los? Wo ist Marcy?,“ erkundigte sich Dean sofort und verließ den Platz zwischen Sams Beinen.

„John Winchester, das ist passiert,“ kam es grummelnd vom älteren Jäger und er kippte sich ein Glas voll Whiskey. Sam hatte den Laptop beiseite gestellt und war ebenfalls aufgestanden.

„Was hat Dad gemacht? Ich dachte du wolltest mit Marcy ins Kino. Dad wollte doch in eine Bar,“ sagte der jüngere Winchester.

„Ich schwör euch wenn der je wieder einen Fuß auf mein Grundstück setzt knall ich ihn ab.“ Er trank das Glas auf Ex.

„Bobby, was ist passiert?,“ fragte Dean nun energischer und nahm Bobby das Glas und die Flasche aus den Händen.

„Gib mir das wieder, ich brauch das nötiger als du.“

„Bobby, jetzt sag uns endlich was Dad diesmal verbockt hat,“ verlangte Sam und drückte ihn bestimmend in den Schreibtischstuhl. So wie Sam gerade mit ihm umsprang gefiel Bobby das gar nicht und so entlud er seine angestaute Wut in dem er aufstand und den etwas überraschten Sam von sich stieß. Sam stolperte zurück und stieß gegen Dean.
 

„Scheiße Bobby, was ist passiert?,“ fragte Dean erneut. Er sah ihren väterlichen Freund eindringlich an. Dieser stand nun wieder an seinem Schreibtisch und sah leicht erschrocken zu Sam herüber. Seine Wut hatte er gegen den Falschen rausgelassen. Nichts desto trotz hatte dies eine ernüchternde Wirkung auf Bobby. Er bereute, dass er ihn gestoßen hatte. Sam konnte ja schließlich nichts dafür, dass sein Vater ein Arsch war. Genau das sagte er nun auch zu dem Jüngeren.

„Tut mir leid Sam. Es ist nur, euer Vater hat gerade eben echt den Vogel abgeschossen.“

„Schon gut Bobby, aber jetzt erzähl uns bitte endlich was los war,“ sagte Sam. Der ältere Jäger nickte und fing an von den Geschehnissen der letzten Stunden zu erzählen. Während Sams Verärgerung gegenüber John von neuem aufflammte, war Dean ungläubig, ja fast schon perplex aufs Sofa gesunken und starrte ins Leere. Als Bobby geendet hatte, nahm er den Whiskey und das Glas wieder an sich, dass Dean auf dem Sofatisch abgestellt hatte.

„Das ist echt ein starkes Stück. Das er uns Dinge verheimlicht sind wir ja mittlerweile gewohnt, aber das er uns dreist ins Gesicht lügt und vorher noch so tut, als wäre er von unserer Idee überzeugt, dass ist eindeutig ein neuer Tiefpunkt. Immer wenn man denkt, dass er doch noch die Kurve kriegt, schafft er es uns noch mehr zu enttäuschen. Wie kann er nur so rücksichtslos sein? Du warst so was wie sein Freund und hast ihm schon oft den Arsch gerettet und er zieht so ´ne fiese Nummer ab und versaut dir deine Beziehung zu Marcy und dann kriegt er es nicht mal richtig hin.

Scheiße Bobby, wir müssen ihn raus holen. Die werden sicher auf unsere FBI-Akten stoßen. Nicht, dass er für einen Deal noch gegen Dean aussagt und denen steckt, wo er ist.“

„Denkst du wirklich er würde das tun?,“ fragte Bobby.

„Ich trau ihm mittlerweile leider alles zu. Es macht den Anschein als wäre er bereit für diesen Colt alles zu tun, warum also nicht Dean verpfeifen, damit er selber wieder raus kommt?“
 

„Sam,“ sagte Bobby und deutete auf Dean, der aschfahl geworden war. Sam sah besorgt zu seinem Partner hinüber. Erst jetzt fiel ihm auf, dass dieser noch kein einziges Wort dazu gesagt hatte.

„Dean?“ Keine Reaktion.

„DEAN!“ Immer noch keine Reaktion. Sam setzte sich neben ihn und nahm seine Hand.

„Dean?,“ fragte er erneut. Noch immer bleib er eine Reaktion schuldig.

„Nein, nein, nein. Komm schon, Dean.“ Er schüttelte ihn leicht an den Schultern. Er konnte nicht wieder in eine Art Schockzustand gefallen sein, nicht jetzt. Bobby war zum Sofa heran getreten und wedelte mit seiner Hand vor Deans Gesicht herum. Plötzlich fing Dean an vor sich hin zu murmeln.

Sam verstand nur Bruchstücke davon.

„Warum?...Dad…versprochen…abgesprochen…Wieso?...keine Rücksicht… vereinbart …wollten zusammen…Familie…verlassen…stur…beratungsresistent…weshalb?“

„Was sagt er?,“ fragte Bobby.

„...hinter unserem Rücken…ausgerechnet Marcy…Bobby…Freund…hörst…nie zu…nie auf mich…warum? Vertrauen…warten…warum?“

„Ich hab auch nicht alles verstanden.“ Aber er wusste trotzdem was Dean meinte. Sein Großer war so enttäuscht, so fassungslos, wegen Johns Verhalten, dass auf einmal alles über ihn hereingebrochen sein musste. Scheinbar hatte Dads Alleingang Deans Scheuklappen entfernt und das Podest eingerissen, auf das er ihn jahrelang gestellt hatte. Nun sah er dass der Mann, all die Jahre nur ein egoistischer Mensch ohne Rücksicht auf irgendwen gewesen war und er nahm nun nach all den Jahren dessen Verfehlung knall hart war. Die Vorstellung die er von John, seinem Dad, seinem Helden hatte, war geplatzt wie eine Seifenblase und ließ ihn in diesem leicht apathischen Zustand zurück.

„Wir…nicht wichtig…wieso?...getan…was du wolltest…nie genug…warum?“

„Oh, Dean. Es tut mir so leid,“ sagte Sam und nahm den teilnahmslosen Dean in den Arm. Doch auch darauf zeigte der ältere Winchester keine Reaktion. Sam seufzte und stand wieder auf. In Sorge um Dean lief er im Zimmer auf und ab.

„Bobby, was soll ich tun?“

„Keine Ahnung, Junge. So was ist mir auch noch nie untergekommen.“ Er nahm einen weiteren Drink.
 

Sam atmete tief durch. Am liebsten würde er John sofort aus der Untersuchungshaft holen und seine Fäuste aussprechen lassen, was er von ihm hielt. Ihr Dad war kaum einen Tag wieder da und schon hatte er Bobby von einem glücklichen frisch Verliebten zu einem deprimierten Verlassenen gemacht und Dean in eine Art Nervenzusammenbruch getrieben. Dies ließ ihn als einzigen wirklich Zurechnungsfähigen zurück, obwohl Bobby im Gegensatz zu ein paar Minuten zuvor, wieder normal zu sein schien.

„Bobby, ich muss zum Präsidium und John raus holen. Ich dachte, ich mach einen auf FBI und da brauch ich jemand der mich deckt und bestätigt, das ich ein Agent bin.“

„Ich kann dir da nicht helfen Junge, ich bin schon ein paar Mal wegen Kleinigkeiten aufgefallen. Man kennt mich hier.“

„Dann bleibt nur Plan B,“ sagte Sam und sah zu Dean hinüber. Dieser hatte sich mittlerweile im Sofa zurück gelehnt und starrte an die Decke.

„Wenn du mich fragst, solltest du dich um Dean kümmern und John in der Zelle schmoren lassen.“ Bobby nahm sich einen weiteren Drink.

„Ich kann nicht riskieren, dass das FBI auf den Plan gerufen wird. Dieser eine Agent hatte uns auf dem Kieker. Selbst wenn er jetzt versetzt worden ist, so hat er sicher seine Ohren nach allen Seiten offen. Glaub mir Bobby, wenn Dean und die Sache mit dem FBI nicht wäre, ich würde Dad die Suppe auslöffeln lassen.“

„Du springst über deinen Schatten und tust etwas was du lieber nicht tun würdest, um deinen Bruder zu schützen, scheint so als hätte das Sprichwort recht. Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben. Oh Gott! Ich muss hier raus!“, Bobby verschwand durch die Küchentür und schon bald hörte Sam ein rhythmisches Klopfen, Reißen und dann gedämpftes Aufschlagen. Der Ältere hakte Holz. Zu gern würde er es ihm gleichtun, doch er musste sich um seine Familie kümmern.
 

Sam seufzte. Bobby tat ihm leid. Er hatte sich sein Glück mit Marcy verdient. Aber John musste das ja durch sein rücksichtsloses Handeln kaputt machen und so wie das ganze bei Marcy rübergekommen war, konnte er verstehen wieso sie diese Konsequenz daraus gezogen hatte. Er sah wieder zu Dean, der immer noch Unverständliches vor sich hin murmelte. Sam kniete sich vor den anderen Mann und versuchte mit seinen Worten zu ihm durch zu dringen.

„Dean, ich weiß die Situation ist jetzt nicht gerade leicht für dich, aber ich brauche deine Hilfe. Ich muss John irgendwie aus der Untersuchungshaft holen, eh beim FBI die Jackpotglocken läuten.“ Dean reagierte nicht, sah ihn nicht mal an. Sam war verzweifelt. Das Verhalten seines Partners machte ihm Angst. Er beschloss sich erstmal für seinen „FBI-Einsatz“ umzuziehen und dem Älteren noch einen Moment zu geben sich wieder einzukriegen. Keine zehn Minuten später war er in seinem schwarzen Anzug zurück im Wohnzimmer. Bobby brachte einen Arm voll Holz herein und murmelte etwas, das für den größeren Winchester nach „Ich hätte John ne Ladung Schrot verpassen sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte“ klang.

„Bobby wir haben August. Draußen sind immer noch an die 20°C. Was willst du mit dem Feuerholz?,“ fragte Sam ihn.

„Gute Frage.“ Körperlich und emotional fertig ließ er sich wieder an seinem Schreibtisch nieder und goss sich einen Drink ein. Sam seufzte und wand sich nun Dean zu.

Sein Bruder hatte sich keinen Deut gerührt. Sam atmete tief durch. Er musste zu ihm durchdringen. Er brauchte ihn, damit er im Notfall seinen FBI-Vorgesetzten mimen konnte. Wieder ging er vor Dean in die Knie. Er nahm sein Gesicht in beide Hände und brachte sie so auf Augenhöhe miteinander.

„Dean, sieh mich an, bitte. Ich brauche deine Hilfe, Baby. Es geht um unsere Familie. Es ist wirklich wichtig.“ Bei dem Wort Familie reagierte Dean endlich. Ein leicht glasiger Blick traf Sams energischen, was den Jüngeren zu einem kleinen, erleichterten Lächeln verleitete. Er streichelte dem anderen über die Wange.

„Sammy, ich…es tut…“ Sam legte ihm einen Finger auf die Lippen.

„Schon gut, Dean. Es ist dein gutes Recht fertig zu sein.“

„Aber ich muss doch für dich da sein.“

„Aber ich auch für dich und im Moment brauchen wir uns beide.“

„Was soll ich machen?“ Dean schien jetzt wieder ganz fokussiert zu sein und Sam weihte ihn schnell in den Plan ein.
 

„Okay, ich…Dean, wenn ich zurück bin, dann reden wir, ja?“

„Oh bitte nicht,“ kam es von Dean der oberflächlich wieder der Alte zu sein schien.

„Überleg es dir. Während ich weg bin, hab ein Auge auf Bobby. Die Sache mit Marcy hat ihn ganz schön mitgenommen.“

„Wer könnte es ihm verübeln?,“ kam es schulterzuckend von Dean. Da konnte Sam nur nickend zustimmen.

„Ich mach mich dann mal auf den Weg.“ Er gab dem Kleineren einen Kuss auf die Wange.

„Hey, komm ja nicht auf die Idee John hier wieder anzuschleppen. Betritt er mein Grundstück, pumpe ich ihn voll Blei,“ kam es von Bobby. Sam nickte und verließ dann das Haus.
 

Auf dem Polizeirevier angekommen ging alles seinen gewohnten Gang. Foto, Fingerabdrücke, das ganze Prozedere. Alles wurde durch sämtliche Datenbanken gejagt. Währenddessen versuchte Sheriff Mills John zu verhören, doch dieser schwieg beharrlich. Also brachte sie ihn in eine Zelle.

Zurück an ihrem Schreibtisch hatte sie sich gerade einen Kaffee eingekippt, als ihr Deputy mit einem Computerausdruck in ihr Büro kam.

„Unser John Doe ist in Wirklichkeit John Winchester. Es gab Übereinstimmungen in der FBI Datenbank. Die Feds sind bereits verständigt.“

„In Ordnung. Was liegt denn gegen ihn vor?“

„Kreditkartenbetrug, Grabschändung und eine Reihe anderer Delikte.“

„Was meinen Sie, was er in Mrs. Wards Haus gesucht hat?,“ fragte Jody ihren Kollegen.

„Er war in Ihrem Schlafzimmer, also nehme ich mal an Schmuck. Aber die Spurensicherung wird und wohl informieren, wenn sie morgen durch sind. Dann wissen wir mehr.“

„Wahrscheinlich werden sich die Feds eh den ganzen Fall unter den Nagel reißen.“

„Dann heißt es ja wieder zurück zu unseren typischen Fällen. Es kam gerade ein Anruf rein. In Wiley's Tavern gab’s ´ne Schlägerei. Es werden noch mehr Einheiten gebraucht, um die Trunkenbolde her zubringen.“

„Ich kümmere mich darum. Ich hab jetzt eh keine Lust auf den Papierkram. Halten Sie die Stellung,“ sagte Jody.

„Jawohl, Sheriff Mills.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ran34
2011-11-12T21:39:14+00:00 12.11.2011 22:39
Oh man, ich glaub, nach diesem Kapi bin ich genauso fertig, wie Dean und Bobby... vom ganzen mitgefiebere >.<
Hoffentlich wird sich alles wieder einpendeln! >.<

lg~


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