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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Jenny das Matschmonster

Es gelang Sam ein so ziemlich Kara-freies Wochenende für sie zu gestalten. Bobby hatte Samstag nach dem Frühstück, an dem Kara nicht teilnahm, da sie vermutlich ihren Kater auskurierte, den bestellten Lack für den Impala abgeholt. Er und Dean hatten sich um den Abwasch und um Jenny gekümmert. Als Dean dann etwas später mit dem Lackieren beginnen wollte, machte ihm ein Wärmegewitter einen Strich durch die Rechnung. Mit Bobbys Hilfe spannte er eine Plane über die unlackierte Stelle seines Wagens, damit diese nicht nass werden und rosten würde und dann aßen sie zusammen zu Mittag. Wobei sie dann erstmals an diesem Tag auf Kara trafen, doch sie war offensichtlich so verkatert, dass sie kaum ein Wort mit ihnen sprach. Sie verzog sich daraufhin mit einer Packung Aspirin und einer Flasche Wasser wieder auf ihr Zimmer. Als Dean gegangen war, war sie noch ziemlich nüchtern gewesen, aber als er dann gegangen war, hatte sie sich dann aus Frust doch noch die Kante gegeben.
 

Dean legte Jenny dann für ihren Mittagsschlaf hin. Sie machte diesmal kein Theater. Während sie schlief, machte Bobby den Vorschlag, dass er sich doch am Nachmittag um sein Patenkind kümmern könnte und sie beide doch ins Kino gehen sollten. Die Brüder vermuteten, dass er ihnen ein wenig Zweisamkeit gönnen wollte, da sie sich ja bis dato, was Zärtlichkeiten anging, ziemlich zurückgehalten hatten. Sam wollte eigentlich erst nicht gehen, da er nicht so recht wusste, ob Bobby einen ganzen Nachmittag alleine mit seiner Tochter klarkommen würde, doch der ältere Jäger versicherte, dass wenn er mit einem Rudel Werwölfe fertig werden konnte, Jenny doch wohl ein Klacks sei. Also hatten sie sich am Nachmittag in einem Kino in Sioux Falls einen Film angesehen. Sie hatten sich auf Mission Impossible 3 geeinigt. Sie fanden beide, dass da die Handlung banal genug zum Rumknutschen sei. Das war es dann auch, was sie größtenteils taten, jedoch nicht so intensiv wie bei ihrem letzten Kinobesuche, schließlich war es bei Bobby ja nicht gerade leicht mal schnell Dampf abzulassen. Eigentlich hatte Sam Cars vorgeschlagen, weil Dean ja Autos mochte, aber in einen Zeichentrickfilm, versicherte Dean, würde ihn höchstens Jenny rein kriegen, wenn sie älter war. Wenn sie sich nicht gerade küssten, war Dean damit beschäftigt, sich das Popcorn aus seinem Monstereimer in den Mund zu schaufeln. Er hatte natürlich großzügig mit Sam geteilt, sodass dieser auch die eine oder andere Handvoll abbekam.
 

Nach dem Kinofilm hatten, sie für alle, Sam war gut gelaunt genug, dass er sogar an Kara dachte, in einer Pizzeria Pizza besorgt. Das schien allerdings zunächst eine Geldverschwendung zu sein, da Kara eine halbe Stunde, bevor sie aus der Stadt zurückgekommen waren, ausgegangen war, wie sie von Bobby erfuhren. Diesen hatten sie im Übrigen mit einem Mopp im Bad hantieren sehen, als sie zurückkamen. Sie waren einer Spur aus Matsch-Schuhbdrücken, zwei großen und zwei kleinen, den Flur entlang gefolgt. An der Treppe endete die kleine Spur und auf den Stufen waren nur noch große zusehen. Der Boden des Bads war ziemlich nass und Bobby war offensichtlich im Aufwischen begriffen. Seine Klamotten waren auch mit einigen Matsch-Flecken verziert.

„Oh, hey. Hätte nicht gedacht, dass ihr schon so früh zurück seid.“ Er stellte sich vors Klo, so als wolle er etwas vor ihnen verbergen.

„Was ist denn hier passiert? Ist ein Wasserrohr geplatzt?“, fragte Dean scherzend. Während Bobby den kleineren Winchester ansah, vernachlässigte er seine Deckung und Sam konnte erkennen, was Bobby verbarg. Auf dem Klodeckel lagen mit Matsch panierte Kleidungsstücke seiner Tochter.

„Auf Jenny aufzupassen ist also ein Klacks?“, kam es skeptisch von Sam.

„Ja also … ähm, das war so …“

„O-by, Ni piln“, hörten sie Jennys Stimme aus ihrem Zimmer gefolgt von weiterem lauten Gebrabble.

„Ich helfe Bobby hier klar Schiff zu machen, sieh du nach Jenny“, sagte Sam zu Dean. Das tat der ältere Winchester nur zu gerne. Putzen war nämlich gar nicht sein Ding.

„Fang aber nicht ohne mich mit dem Erzählen der Story an. Das will ich nicht verpassen“, bat Dean Bobby und verließ dann das Bad.
 

In Jennys Zimmer fand er die Kleine in ein Handtuch gewickelt in ihrem Bett sitzend. Dabei hatte sich ein Teil des Handtuchs kapuzenartig über ihren Kopf gelegt.

„Na Baby-Bade-Schlumpf, hast du Onkel Bobby das Leben schwer gemacht?“

„Din“, quiekte sie fröhlich, als sie den Mann erkannte, und streckte ihre Ärmchen nach ihm aus. Der Angesprochene lächelte liebevoll und nahm sie auf den Arm.

„Wollen wir dich mal anziehen, dazu ist Onkel Bobby ja offensichtlich nicht mehr gekommen.“ Er setzte sie auf die Wickelkommode und suchte schnell Windel und Anziehsachen zusammen. Mit geübten Handgriffen und geringer Gegenwehr zog er ihr dann eine frische Windel, Unterwäsche und ihren Erdbeer-Schlafanzug an, der so langsam etwas knapp wurde. Als er ihr die Haare vorsichtig etwas trockener rubbelte, kam Sam ins Zimmer.

„Bobby beseitigt noch eben die Matsch-Spuren auf der Treppe und im Flur und dann können wir essen. Er will uns dann alles erklären. Hey, Jenny“, begrüßte er seine Tochter.

„Pa-pa, Ni piln!“

„Ja gleich. Dean ist fast fertig mit dir, Kleines.“ Dean hielt sie ihm hin, damit er ihr einen Kuss geben konnte, dann schnappte er sich ihre Baby-Bürste und fing an, das nun nur noch leicht feuchte Haar zu kämmen.

„Du hast hier ja alles im Griff, dann geh ich schon mal in die Küche und wärme für Jenny ihr Essen auf.“ Da sie ja Pizza essen würden, und dass nun wirklich noch nichts für Jenny war, hatten sie auf dem Heimweg noch ein paar Gläschen Baby-Nahrung besorgt. Die Kleine würde heute ersatzweise Schinkennudeln bekommen, das war ja zumindest ein wenig italienisch.
 

Zehn Minuten später saßen sie dann alle beisammen in der Küche. Während sie aßen, fing Bobby an zu erzählen.

„Also nachdem es aufgehört hatte zu regnen, hab ich mir gedacht, ich könnte doch mit Jenny noch etwas draußen spielen. Also hab ich ihr die Schuhe angezogen, was übrigens fast ewig gedauert hat, weil sie immer weglaufen wollte, und bin mit ihr raus gegangen. Ich hab ihren Ball mitgenommen, der oben in ihrem Zimmer lag.“

„Ja, damit spielt sie gern“, meinte Sam.

„Und? Was ist dann schief gelaufen?“, wollte Dean wissen.

„Gar nichts – zumindest nichts, bevor der Ball in einer matschigen Pfütze gelandet ist und euer kleiner Wirbelwind dann lieber mit dem Matsch spielen wollte als mit dem Ball. Ich hab sie dann auch zuerst gelassen, ein bisschen Schmutz schadet ja nicht, aber dann ist sie irgendwie ausgerutscht und nach vorne in den Matsch gefallen und beim Versuch aufzustehen, hat sie sich dann zur Seite und dann auf den Rücken gerollt, sodass sie dann aussah wie ein kleines Ferkel, das sich im Schlamm gewälzt hat und es hat ihr offensichtlich genau so viel Spaß gemacht, denn ich hab ein wenig gebraucht, bis ich sie zu fassen bekommen hab.“ Dean prustete los, weil er sich gerade vorstellte, wie Bobby versuchte Jenny einzufangen, wie ein ungeübter Farmer das Schwein.

„Lach nicht Dean, das hätte uns genau so passieren können.“ Bobby warf Sam einen dankbaren Blick zu.
 

„Jedenfalls hab ich sie dann gekriegt, aber sie wollte partout nicht auf meinem Arm bleiben und da, hab ich sie halt an der Hand genommen und bin so mit ihr rein gegangen.“

„Daher also eurer beider Schuhabdrücke im Flur“, sagte Sam feststellend.

„Natürlich kommen daher die Schuhabdrücke, du Schnellmerker“, sagte Bobby.

„Der Kleine fast halt gerne die Fakten zusammen“, sagte Dean.

„Jedenfalls hat sie dann bei der Treppe ihre Arme nach mir ausgestreckt und sich von mir hoch tragen lassen. Ganz schön faul das Fräulein, muss wohl an Deans Einfluss liegen“, stichelte der ältere Jäger. Er ließ sich nicht ohne Gegenwehr auslachen.

„Bin nicht faul“, maulte Dean leicht beleidigt, was die anderen Männer schmunzeln ließ.

„Ist er nicht niedlich?“, meinte Bobby und Sam lachte.

„Ha, ha. Erzähl lieber, wie du es geschafft, hast das Bad zu fluten.“

„Was denkst du wohl wie? Ich wollte Jenny in der Dusche baden. Konnte das kleine Matsch-Monster ja schlecht so lassen, wie es war.“ Bobbys Duschtasse war in der Tat so tief, dass ein Baby von Jennys Größe im Sitzen, zur Brust mit Wasser bedeckt war, sodass sie für ihre Kleine zum Baden geeignet war. Die Brüder konnten sich vorstellen, was passiert war. Sie wussten ja, wie gern ihre kleine Badeprinzessin mit dem Wasser spritzte. Vor so großen Überflutungen wie hier waren sie bisher allerdings verschont geblieben, da der hohe Rand einer herkömmlichen Badewanne einiges abschirmte, aber bei Bobby hatte das nicht so geklappt und so hatte er dann den Salat.

„Die Kleine dachte wohl, ich könnte auch eine Reinigung vertragen und hat viel geplanscht und voila – Flutwelle im Badezimmer“, fuhr Bobby mit seiner Erzählung fort.

„Ja, beim Baden muss man bei ihr immer hinterher ein bisschen was trocken wischen, sie spielt nämlich gerne Tsunami“, sagte Dean.

„Jetzt weiß ich ja Bescheid.“
 

Während Dean auch noch die Pizza verdrückte, die eigentlich für Kara gedacht war, half Sam Jenny mit ihrem Essen. Die Schinkennudeln kamen gut an und das meiste landete auch in ihrem Mund. So war die Pizza wenigstens doch keine Geldverschwendung. Da Jenny gebadet und gefüttert war, hatten sie noch ein bisschen Zeit, bis es ab ins Bett hieß und so saßen die Winchesters zu dritt auf dem Sofa und sahen sich Jennys Bilderbücher an, während Bobby irgendwas Mysteriöses in seinem Schuppen machte, von dem er den Jungs aber nichts erzählte. Während Sam und Dean Jenny später hinlegten und Bobby wieder im Haus war und noch für einen anderen Jäger etwas recherchierte, kam Kara zurück. Bobby und sie begrüßten sich mit einem schlichten „Hallo“ und dann ging sie nach oben. Vor der Kinderzimmertür blieb sie stehen und beobachtete das widerlich glückliche Szenario, das sich ihr darbot. Die beiden Männer knuddelten und küssten das blöde Balg und sich selbst. Kara wäre dabei fast die Galle übergelaufen. Sie würde schon noch was dagegen unternehmen und wenn sie notfalls das kleine Hilfsmittelchen benutzen müsste, dass sie sich gerade besorgt hatte. Ohne ein Wort an die Winchesters zu richten, ging sie an dem Zimmer vorbei und ihr eigenes.
 

Vor dem Schlafengehen machte Sam Dean einen Vorschlag, was sie am Sonntag unternehmen könnten. Auf dem Weg in die Stadt rein, hatte ein Schild gesehen. Im Laurel Oak Park in Sioux Falls hatte ein Neues Familien Spaßbad aufgemacht und Sam fand, dass, da sie ja nun mal eine Familie waren, sie sich doch dort mal einen schönen Tag machen könnten, schließlich sei Jenny eine kleine Wasserratte und Dean sehe sexy aus in seiner Badeshorts. Außerdem war es ein wunderbare Möglichkeit Kara aus dem Weg zu gehen. Sie hatte Deans Aufmerksamkeit am Freitagabend in der Bar in Sams Augen schon lange genug genossen. Dean war erst abgeneigt, wegen der vielen und wahrscheinlich lauten Kinder, aber sein Bruder meinte, dass das ein guter Belastungstest für ihre Nerven sei, schließlich würde Jenny ja auch älter werden. Ihre Sabberschnute hatte am kommenden Freitag ihren ersten Geburtstag. Dean hatte schließlich eingewilligt und so waren sie am Sonntag nach dem Frühstück losgefahren und erst gegen Abendbrotzeit zurück gekehrt. Bobby hatte sich nach dem Bade-Debakel eine kleine Auszeit verdient und war zu Hause geblieben. Die Kinder waren gar nicht so schlimm gewesen und sie hatten viel Spaß gehabt. Den Abend über hatten sie Ruhe vor Kara, da diese sich nach dem Abendessen, bei dem Dean ihr zur Freude von Sam so ziemlich die kalte Schulter gezeigt hatte, schmollend in ihr Zimmer zurückgezogen hatte. Nachdem sie Jenny ins Bett gebracht hatten, hatten sie es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht und sahen sich ein Baseballspiel auf Bobbys Uralt-Fernseher an. Der ältere Jäger leistete ihnen Gesellschaft und sorgte in regelmäßigen Abständen für Biernachschub. Er war erleichtert, dass die Brüder sich sehr stark zurückhielten und sich kabbelten, und foppten so, wie früher als sie noch jünger und nicht zusammen waren. Insgesamt war es also ein super Wochenende für alle – außer Kara.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ran34
2011-05-21T11:49:47+00:00 21.05.2011 13:49
Das Kapi ist wirklich niedlich! >.<
Eigentlichmüsste das Kapi wohl eher Jenny und Bobby, die Matschmonster heißen :P
Aber ich mache mir da ein paar Sorgen, was Kara wohl besorgt hat!^^"

Ich freue mich schon aufs nächste Kapi!^^

lg~


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