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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Eine Begegnung der unerwünschten Art

Verwendeter Song:

Ne-Yo - Make It Work
 

SDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDS
 

„Das lief doch bis jetzt überraschend gut“, meinte Dean, als sie in die Sonne hinaustraten.

„Ja, aber er hat schon irgendwie recht. Wenn das mit uns nicht funktionieren sollte, aus welchem Grund auch immer, dann riskieren wir alles.“

„Sammy, das mit uns ist für unsere Verhältnisse schon ziemlich nah an Perfektion, klar wir gehen uns manchmal tierisch auf die Nerven und wir streiten uns, aber egal was passiert wir lieben uns.“
 

sometimes I love you

more than you'll ever know

other times you get on my nerves

that's just reality

no, it can't always be

kisses, hugs, and beautiful words

“Wir halten zusammen, auch wenn es mal schwer werden sollte. Wir arbeiten daran, unsere Fehler nicht zu wiederholen und das jeden Tag. Wir wollen zusammen sein und zusammen schaffen wir es, dass es mit uns funktioniert. Ich mache mir keine Sorgen um uns.“

this can only be as good as we both make it

guess sometimes its gonna hurt

we can be as happy as we want to be

but we gotta make it work

we gotta make it work...
 

Sam schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Für manche Außenstehende mochte Dean ein unromantischer Klotz sein, aber wenn er wollte, konnte er durchaus mit den Romeos dieser Welt mithalten. Seine Worte waren so ehrlich und voller Liebe gesprochen, dass in Sams Bauch die Schmetterlinge zu flattern anfingen. Für Dean wäre das sicher wieder ein Beweiß dafür, dass er das Mädchen war, von daher bemühte sich Sam noch nicht mal um eine Erwiderung, sondern schloss den Älteren einfach in seine Arme und küsste ihn so innig, dass dem anderen fast schwindelig wurde. Sein Sammy war ein fantastischer Küsser, aber er hatte ja auch vom Besten gelernt. Dean konnte sich noch gut daran erinnern, wie er Teenager-Sam gezeigt hatte, wie er mit seinem Handrücken das Küssen üben konnte und damit den Grundstein gelegt. Bis sie zusammen gekommen waren, hatte Sam viele praktische Übungen bekommen und so ziemlich jeden Kniff, den es gab, aufgegriffen und nun war Dean süchtig nach den Küssen des Jüngeren. Doch auch wie bei ihrer Ankunft wurde ihre Knutscherei auch diesmal unterbrochen.

„Lass deine Finger von ihm, du Monster“, schrie eine weibliche Stimme. Sie drehten sich um, und ehe Sam sich versah, traf ihn eine Ladung Wasser. Weihwasser, wie es sich herausstellte, als eine Perle des Rosenkranzes nur knapp sein Auge verfehlte.

„Was zur Hölle …“, begann Dean und ihm klappte die Kinnlade runter, als er erkannte, von wem die Wasserladung gekommen war. Nur ein paar Meter von ihnen entfernt stand Kara mit einem Eimer in der Hand. Ihr Blick war auf Sam gerichtet. Offensichtlich wartete sie auf die typische Reaktion, die Dämonen bei Kontakt mit Weihwasser zeigten. Doch diese blieb aus, was sie sehr zu überraschen schien.

„Was zu Hölle bist du?“, fuhr sie den jüngeren Winchester an.

„Kara …“, begann Dean und Sam riss überrascht die Augen auf. Er hatte sie schon ewig nicht mehr gesehen und trotzdem schwellte in ihm noch immer die Rivalität. Rivalität um Deans Gunst und dass sie seit damals noch kurviger geworden war und noch besser in Deans ehemaliges Beuteschema passte, machte sie ihm nicht gerade sympathischer. Er vertraute Dean, dennoch sah er in dieser Frau eine Bedrohung. Sein Blick verfinsterte sich.

„Komm her, Dean, schnell. Solange es abgelenkt ist“, rief sie ihm zu.

„Was bitte soll er bei dir?,“ keifte Sam sie an. Kara zückte eine Waffe.

„Woh. Woh. Hey, pack das Ding weg“, sagte Dean und stellte sich schützend vor den anderen Mann. Kara musste seinen Bruder für einen Dämon oder sonst eine übernatürliche Kreatur halten. Was teilweise Sinn machte, wenn man bedachte, dass sie ihn a) für hetero hielt (was er mit Sam als Ausnahme ja eigentlich auch noch immer war), b) sie bezüglich Schwulen gegenüber eh eine ziemlich fragwürdige Gesinnung hatte und c) sie Sams Gestalt, trotz des Altersunterschiedes zu damals, wieder erkannt zu haben schien. Dean erkannte, dass der Kuss, den sie beobachtet hatte, für sie bedeuten musste, dass Sam besessen war, denn wieso sollte Dean sich sonst von seinem Bruder küssen lassen.

„Dean, was soll das? Hat das Ding dir so den Verstand vernebelt, dass du deine Freunde nicht mehr erkennst?“

„Ich bin kein Ding, du dumme Kuh. Das Weihwasser hat keinerlei Wirkung auf mich, weil ich ein Mensch bin.“

„Kara, Sam und ich sind zusammen. Du hast keinen Grund ihn mit einer Waffe zu bedrohen.“

„Er hat ja schon damals unnatürlich stark an die geklammert, aber dass ist nur noch krank. Ihr seid Brüder und seit wann bist du schwul Dean?“

„Wir sind keine Brüder, jedenfalls genetisch gesehen“, sagte Dean.
 

„Was ist den hier los?“, Bobby, der das Rumgeschreie gehört hatte, war nach draußen gekommen.

„Mädchen packt die Waffe weg.“

„Bobby, die … die Zwei haben sich geküsst. Wir müssen gegen diese Perversion was unternehmen.“ Sie glaubte kein Wort von dem was Dean gerade gesagt hatte. Bei dem Wort Perversion zuckte Dean zusammen und auf seinem Gesicht bildete sich ein gequälter Ausdruck. Sam hasste es, wenn der andere so aussah. Er schlug normalerweise keine Frauen, aber für Kara würde er eine Ausnahme machen. Sie war für diesen leidenden Gesichtsausdruck verantwortlich und konnte von ihm aus ruhig ein paar Zähne verlieren.

„Pack die Waffe weg, nimm den Eimer und füll ihn wieder auf.“

„Aber Bobby …“

„Mach was ich dir sage oder du kannst dir eine neue Bleibe suchen.“ Bei diesen Worten machten die Brüder große Augen. Kara wohnte hier? Was war hier los?

„Du unterstützt das doch nicht etwa.“

„Geh einfach, Kara. Ich erklär es dir gleich.“ Er sah sie durchdringend an und schließlich gehorchte sie und verschwand mit ihrem Eimer im Schuppen neben dem Haus.
 

Kaum war Kara von der Bildfläche verschwunden, sprudelte die Frage, die die beiden Brüder beschäftigte aus Dean heraus.

„Was macht Kara hier? Als ich sie das letzte Mal gesehen habe, wollte sie zu ihrem Bruder.“

„Das ist ne lange Geschichte. Ich werde euch gleich alles erzählen, aber jetzt sollte dein tropfender …“ Bobby suchte nach einer passenden Bezeichnung für Sam zu suchen. Konnte er ihn noch Deans Bruder nennen? Die beiden schienen sich trotz ihrer neuen Gefühle immer noch als solche zu sehen, was das Ganze für den älteren Jäger noch schräger machte. Die Situation zwischen den beiden Jungs war wahrscheinlich ziemlich einzigartig und es war schwer für ihn, sich in die beiden hinein zu versetzen.

„Sam sollte sich jetzt erstmal etwas Trockenes anziehen, ehe er sich noch eine Sommergrippe einfängt,“ setzte er schließlich seinen Satz fort.

„Du hast recht.“ Dean öffnete den Kofferraum und holte ihr Gepäck raus.

„Bobby würdest du Jennys Zeug tragen, dann müssen wir nicht zweimal gehen.“

„Gerne.“ Zusammen gingen die drei Männer wieder ins Haus.

„Um so was wie eben zu vermeiden und es uns allen etwas leichter zu machen, solltet ihr das Rumgeknutsche und Getatsche vielleicht auf ein Minimum reduzieren, wenn ihr nicht alleine seid“, schlug Bobby vor.

„Würdest du das auch sagen, wenn ich eine Frau wäre?“, fragte Sam der bei den Worten des Älteren sofort in die Defensive ging. Bobby sah ihn zornig an.

„Hör mir mal gut zu, Junge. Ich bin nicht homophob. Es ist mir egal ob ihr mit einem Mann oder einer Frau oder auch miteinander geht. Von mir aus könntest du mit einem Alien zusammen sein oder mit einem verdammten Alpaka, aber ich bin nicht scharf darauf irgendwen rumknutschen zusehen.“

„Es tut mir leid, Bobby.“ Sam könnte sich glatt in den Arsch beißen. Er sollte doch eigentlich wissen, dass Bobby einfach kein Freund von Gefühlsduseleien und Schmusereien war.

„Vergessen wir das. Kommt, ich zeige euch jetzt euer Zimmer.“
 

Während sie die Stufen erklommen, fragte Dean:

„Sag mal Bobby, du hast doch nicht etwa noch immer die gleichen Betten wie das letzte Mal, als wir hier waren oder?“

„Nein, ich hab zwei andere besorgt.“ Er öffnete die Tür zu dem Zimmer, indem sie als Kinder früher immer geschlafen hatten. An der Wand hing sogar noch das Regal mit den Büchern die sie als Kinder bzw. Jugendliche in den kalten Winternächten oder lauen Sommernächten gelesen hatten. Bobby hatte zwar einen Fernseher, aber der stammte noch aus der Zeit des Kalten Krieges, war schwarz-weiß und empfing nur drei Programme, einer davon war CNN und strahlte quasi 24 Stunden Nachrichten aus, also war lesen eine reizvolle Alternative. Damals hatte Dean sogar noch gerne gelesen, auch wenn sich ihre literarischen Geschmäcker unterschieden, boten sie sich immer gegenseitig ihre zu Ende gelesenen Bücher an, sodass ihnen auch mit wenigen Büchern nicht all zu schnell langweilig wurde. Ja, ihre Ferien bei Bobby, wenn man es denn so nennen konnte, waren eigentlich immer schön gewesen, genau so wie ihre Zeit bei Pastor Jim.

„Ähm, nun da ihr“, er machte eine skurrile Geste mit den Händen, das wohl soviel wie „zusammen sein“ bedeuten sollte. Es schien noch etwas schwer für ihn zu sein es auszusprechen, aber wer sollte es ihm verübeln? Die beiden hatten ihn damit ja ganz schön überfahren. Genau so wie Kara, mit der sie sich wohl oder übel auch noch auseinandersetzen mussten.

„Müsst ihr die Betten wohl zusammen schieben oder ihr quetscht euch in eins, was immer euch besser gefällt“, fuhr Bobby fort. Sam nickte und wurde leicht Rosa um die Nase und Dean musste sich zusammen reißen ihn nicht sofort hier vor Bobby an sich zu ziehen und zu küssen.
 

„Und ähm … ihr … ihr … also wenn ihr zusammen … wenn ihr euch … wollt … ihr … schützt euch doch oder?“ Oh Mann, Bobby hatte sich mit seiner Frage wirklich schwergetan und so langsam stieg Dean dahinter, weshalb Bobby sich selten von seinem Basecap trennte. Es war hervorragend geeignet, um ein rot werden zu verschleiern. Vielleicht sollte er Sam auch ein Basecap kaufen. Beide Winchesters waren überrascht und gerührt, dass sich Bobby scheinbar so um sie sorgte.

„Oh! Keine Sorge Bobby. Wir haben uns testen lassen. Wir sind sauber“, versicherte Sam deswegen. Der ältere Jäger räusperte sich.

„Also das ist gut Jungs, aber deswegen hab ich eigentlich nicht gefragt. Ich will nur nicht, dass wenn ich, wenn ihr wieder weg seid, die Laken abziehe, ich in irgendwelche Körperflüssigkeiten reinfasse. Wenn ich so was will, jag ich ne Hexe.“ Dean verzog leicht das Gesicht. Oh ja, Hexen hinterließen überall ihre Körperflüssigkeiten, darum hassten Jäger sie. Der Jüngere war jedoch ein wenig enttäuscht. Daher wehte also der Wind, na ja, man konnte es Bobby auch nicht wirklich verübeln. Er gönnte ihnen ihr Glück, aber wollte ganz offensichtlich sowenig wie möglich mit dem daraus resultierenden Körperkontakt der beiden konfrontiert werden. Das hatte er nun ja mehr als deutlich gemacht.

„Wir ziehen das Bett selber ab“, versprach Sam.

„Okay, das geht auch und wo das nun geklärt ist …“ Bobby ging zu der gegenüberliegenden Tür.
 

„Ich dachte mir, hier könnte Jenny schlafen“, sagte Bobby und öffnete die Tür. Den beiden Brüdern klappten die Kinnladen runter. Als sie als Kinder hier waren, war dieser Raum, wie die meisten in Bobbys Haus, eine Art Abstellkammer gewesen. Nun aber hatte der ältere Jäger ihn ausgeräumt. Teppich und Tapete waren etwas altbacken, aber das Zimmer bot viel Platz für Jenny zum Spielen. Es befand sich nun eine alte Kommode, die sich als Wickelablage Eigenen würde, darin, aber was ihnen sofort ins Auge gefallen war, war das liebevoll aufgestellte Kinderbettchen. Man sah ihm an, dass es auch schon älter war, aber es war eindeutig vor Kurzem restauriert worden. Bobby hatte sogar einen Teddy dazu gelegt.

http://us.123rf.com/400wm/400/400/phartisan/phartisan0702/phartisan070200022/769112-baby-zimmer-kinderbett-und-b-r.jpg

„Wow, Bobby das ist …“, begann Sam.

„Nicht der Rede wert“, sagte der ältere Jäger.

„Bobby, wann …“, wollte Dean fragen, doch Bobby ließ ihn nicht ausreden.

„Ich hatte ein Wochenende nichts zu tun. Ist wirklich keine große Sache gewesen.“ Die Brüder wussten, dass Bobby nur bescheiden war. Die Rumpelkammer leer zu räumen und kindgerecht zu gestallten, Sam hatte gesehen, dass die Steckdosen mit Kindersicherungen versehen waren, war mit Sicherheit ein ziemlicher Aufwand gewesen, aber Bobby spielte das herunter, also sagten die Winchesters abschließend nur:

„Danke Bobby, Jenny wird es lieben.“
 

Singer stellte Jennys Sachen neben die Kommode.

„Richtet euch ein wenig ein. Ich werde derweil mit Kara sprechen.“ Die Brüder nickten und sahen ihrem väterlichen Freund hinterher, als dieser die Treppe runter ging. Anschließend gingen sie wieder in ihr Zimmer.

„Also, zusammenschieben oder in einem Bett schlafen?“, fragte Dean, nachdem sie ihre Taschen abgestellt hatten. Sam, der bereits in seinem Seesack nach trocknen Klamotten fischte, blickte zum Älteren auf.

„Hm … lass uns heute Nacht erstmal in einem Bett schlafen, und wenn es zu unbequem ist, können wir ja dann morgen die Betten zusammen schieben“, schlug er vor.

„Gute Idee.“ Er kramte aus seiner Tasche ein Handtuch raus und warf es Sam zu.

„Leg dich in Ruhe trocken. Ich geh nach unten und schau mal nach Jenny.“

„Mach das und hey, du könntest ja schon mal die Geige rausholen.“ Das Ding hatte Dean glatt vergessen, aber das Instrument hatte im Moment nun wirklich nicht die oberste Priorität.

„Ich glaube, wir sollten erstmal mit Bobby das mit Kara klären. Die Fidel kann warten.“

„Da hast du auch wieder recht.“

„Ich hab immer recht“, sagte Dean grinsend und machte sich dann auf den Weg nach unten.

„Außer, wenn du Unrecht hast,“ erwiderte Sam, aber da war sein Partner schon außer Hörweite.
 

Als Sam fünf Minuten später runter kam, schlief Jenny noch immer auf dem Sofa. Dean saß neben ihr und hatte den Fernseher an.

„Immer noch nur drei Kanäle“, kam es schmunzelnd von dem Älteren, als er Sam erblickte.

„Ja und keine Fernbedienung“, entgegnete der andere. Dean stand aus und schaltete wieder ab. Als er sich umdrehte, war sein Platz auf dem Sofa von Sam besetzt, also ließ er sich wieder in dem Ohrensessel nieder.

„Bobby redet noch mit Kara?“, kam es fragend von dem Größeren.

„Ja, scheint zu ihr in den Schuppen gegangen zu sein.“ Plötzlich dröhnte ein Motor auf und sie hörten einen Wagen vom Schrottplatz fahren. Kurz darauf kam Bobby wieder ins Haus.

„Scheint ja toll gelaufen zu sein“, meinte der kleinere Winchester.

„Ich hab es ihr so erklärt wie ihr mir. Sie hat es verstanden und glaubt mir. Sie ist zwar nicht wirklich glücklich darüber, aber ich denke, sie wird dich, wenn sie zurückkommt, nicht mehr mit Weihwasser übergießen oder abknallen wollen.“

„Wie beruhigend“, murmelte Sam.

„Wo ist sie hingefahren?“

„Sich abreagieren, Dampf raus lassen, denke ich, aber sie wird sich schon wieder einkriegen und zurück kommen. Wo soll sie sonst auch anders hin.“

„Was ist mit ihrem Bruder? Seit wann ist sie hier?“, wollte Dean wissen.

„Sie ist an dem Tag hier aufgetaucht an dem du mich aus dem Diner angerufen hast und mir vorgejammert hast, dass Sam Vermutungen über Jennys Fähigkeiten dir gegenüber verheimlicht hat. Was habt ihr diesbezüglich eigentlich unternommen?“ Sam berichtete ihm kurz von ihrem Besuch bei Missouri.
 

„Eure Familie ist echt ´ne Klasse für sich. Ihr scheint das Übernatürliche anzuziehen, wie ein Kühlschrank den Magneten.“ Da hatte er wirklich recht, wenn man die neuen Entwicklungen bezüglich Deans Blut betrachtete, aber sie hatten sich ja geeinigt ihm nichts davon zu erzählen, auch wenn Sam immer noch die Absicht hatte, hinten herum ein wenig nachzuforschen. Bobby war lange im Geschäft. Vielleicht wusste er etwas.

„Ja, wir sind ein kleiner Haufen Freaks, aber gib es zu, du liebst uns trotzdem,“ sagte Dean und grinste Bobby schelmisch an.

„Ja, ja … hey, Sam. Kannst du eigentlich die Lottozahlen vorhersagen?“

„Sehr witzig, Bobby. Das hatten wir doch schon bei Pastor Jim geklärt. Ich kann diese Visionen nicht steuern.“

„Ja … bei Pastor Jim. Hm … jetzt wird mir klar, was er gemeint hat.“

„Wovon redest du Bobby?“, fragte Dean.

„Na ja, als ihr nach Osten aufgebrochen ward, hat er mich mal angerufen und gefragt, ob mir aufgefallen ist, dass ihr euch anders verhaltet als sonst. Mir war nichts aufgefallen und ich konnte mir nicht erklären, worauf er hinaus wollte, aber jetzt, wo ihr beiden mir euer kleines Geheimnis verraten habt, macht es Sinn. Der gute Pastor scheint ein Romanzen-Radar zu haben“, erklärte Singer.

„Oh man! Du meinst, er weiß es?“, kam es von Sam.

„So überraschend ist das nicht, Sam. Wir hatten doch, als er uns angerufen hat, um uns mitzuteilen, dass er Ross und Augusta uns als Paar angekündigt hat, schon vermutet, dass er zumindest was ahnen könnte“, meinte Dean, der sich an das Gespräch erinnerte. Damals war Sam gar nicht begeistert gewesen, dass jemand von ihnen erfuhr, aber seine Einstellung hatte sich seit damals geändert. Zusammen waren sie wie ein Fels in der Brandung und konnten gemeinsam jeder Welle trotzen.

„Wie auch immer. Ihr solltet es ihm auf jeden Fall sagen, wenn ihr ihn das nächste Mal seht.“

„Wir sind jetzt völlig vom Thema abgekommen. Was ist jetzt mit Kara?“, fragte Dean.

„Wie gesagt, sie ist hier aufgetaucht, hat mir erzählt, dass sie dich getroffen hat. Die ganze Gordon Walker Story, das mit ihrem Bruder und dass du ihr geraten hast, sich mit ihm auszusprechen.“

„Und was ist mit Marco? Sie wollte doch zu ihm nach Portland.“

„Sie hat erzählt, sie wäre da gewesen und ihr Bruder sei samt seinem Freund unbekannt verzogen und würde auch nicht an sein Handy gehen.“

„Hast du das überprüft?“, fragte Sam.

„Was denkst du denn? Ich bin nicht gerade scharf auf Mitbewohner, ihr seid selbstverständlich die Ausnahme, ihr seid Familie und Jenny ist mein Patenkind“, sagte Bobby stolz. Die Brüder lächelten.

„Jeden falls hab ich versucht Marco auf seinem Handy zu erreichen. Dachte mir, er würde vielleicht nur ihre Anrufe nicht annehmen, nachdem was sie mir erzählt hat, haben sie sich nicht wirklich im Guten getrennt, aber ich hab nur die Ansage zu hören bekommen, dass die Nummer zurzeit nicht vergeben sei. Der Junge hat es richtig gemacht und richtig neu angefangen, auch wenn es nicht die feine Art ist, abzuhauen, ohne seine Schwester zu informieren. Egal, ob sie zerstritten sind oder nicht. Bislang hab ich keine Spur von ihm.“

„Wenn du nicht scharf bist auf Mitbewohner, warum lässt du sie dann hier wohnen?“, erkundigte sich Sam, der nicht sonderlich angetan war mit Kara unter einem Dach zu leben.

„Ich lass sie hier wohnen, weil ihr Vater und ihr Bruder gute Kerle sind bzw. waren. Marco hat mit dem Jagen aufgehört. Sie nicht, aber sie ist nicht gut genug, um alleine zu jagen und ihr alter Herr würde mir wahrscheinlich in den Arsch treten, wenn er wüsste, dass ich sie auf eigene Faust losziehen lasse, obwohl ich es besser weiß. Also hab ich sie aufgenommen. Sie schläft ihn Johns Zimmer. Sie hilft mir hier und da beim Recherchieren für andere Jäger, beim Waffen in Schuss halten und einmal haben wir ein kleines Vampir-Nest in Wyoming hochgenommen, aber ansonsten gehen wir uns eigentlich aus dem Weg, wie gesagt, ich lass sie wegen ihres Vaters hier wohnen. Ich weiß eigentlich nicht, was sie hier will. Sie scheint mich nicht sonderlich zu mögen, aber sie hat wahrscheinlich sonst keine Alternative, und solange sie macht, was ich sage, komm ich klar.“
 

In Sams Kopf entstand sofort eine Theorie. Kara wusste, dass Bobby mit ihnen in Verbindung stand, und hatte wahrscheinlich, berechnend, wie sie war, ihre Zelte hier aufgeschlagen, in der Hoffnung, Dean würde hier irgendwann auftauchen und sie dann die Möglichkeit hätte, sich an ihn ran zu machen. Sie stand ganz sicher noch auf Dean, auch wenn dieser ihr in Boston gesagt hatte, dass er kein Interesse an ihr hatte. Wenn diese Frau Dean auch nur einmal falsch anfassen sollte, würde er sie kalt machen, so wahr ihm Gott helfe.

„Okay, na dann werden wir uns wohl an sie als Hausgenossin gewöhnen müssen“, meinte Dean. Er war sich nicht sicher, wie er Sams Blick deuten sollte. War das ein „ich kann sie nicht leiden, aber ich versuchs“ oder ein „zur Hölle nein, wo ist das nächste Motel?“

„Tja, dann werden wir das wohl müssen, wenn sie dazu bereit ist“, stimmte der Jüngere dann aber zu.

„Wenn sie mit euch wirklich ein Problem haben sollte, dann wird sie sich wohl für die Zeit, in der ihr hier seid, ein Motelzimmer nehmen müssen“, sagte Bobby und die beiden Brüder waren froh, dass der ältere Jäger ihn trotz allem den Vorzug gab.

„Hey Bobby, können wir jetzt vielleicht auf den Drink zurückkommen, über den wir vorhin gesprochen haben?“

„Du weißt doch, wo der Kühlschrank steht, Dean. Hol uns doch jedem eine Flasche Bier.“

„Bin schon unterwegs.“ Ja, hier bei Bobby waren sie schon irgendwie zu Hause und sicher würde sich der ältere Mann bald an ihre neue Beziehung gewöhnen. Jedenfalls behandelte er sie nicht anders als sonst. Das stimmte Dean optimistisch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  -Kassiopeia-
2011-04-03T21:44:16+00:00 03.04.2011 23:44
welch unerwartete wendung... kara, interessant! bobby ist so wie immer, ich mag den mann und pastor jim hat einfach von allem einen plan^^
ich freu mich auf das nächste kapitel!


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