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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Träume und Albträume

„Sam, ich halt das so nicht mehr aus. Ich brauche dich.“

„Das heißt, ich habe die Wette gewonnen?“

„Ich scheiß auf die Wette. Ich will dich.“ Mit diesen Worten fing Dean an ihn leidenschaftlich zu küssen …
 

„Pa-pa! Pa-pa!“ Grummelig erwachte der jüngere Winchester aus seinem Schlaf. Warum konnte seine Tochter mit ihrem Weckruf nicht auch noch ein paar Minuten warten? Gerade an der spannendsten Stelle seines Traums musste seine Sabberschnute ihn aus dem Bett jagen.

„Pa-pa!“

„Komme ja, Jenny!“ Er wollte sich nur noch eben kurz strecken, doch dann bemerkte er, dass ihn jemand festhielt und sich an ihn gekuschelt hatte. Dean hatte seinen linken Arm um Sams Mitte geschlungen und sein Gesicht an dessen Schulter-Brustbereich geschmiegt. Als der größere Winschester seinen Kopf hob und seinen noch schlafenden Partner erblickte, musste er lächeln, denn Dean sah atemberaubend niedlich aus. Völlig entspannt und Sam könnte schwören, dass er im Schlaf sogar lächelte. Wahrscheinlich träumte er und was sein Dean da träumte schien ihn glücklich zu machen. Wie gern würde Sam mal einen Blick in Deans Traum werfen.

„Pa-pa!“

„Ja doch!“ Ganz vorsichtig entwand er sich aus Deans Umarmung. Der Ältere wachte dabei nicht auf. Dann hob er seine Tochter aus ihrem Bettchen.

„Sch …Schön leise sein jetzt. Wir wollen doch deinen Din noch schlafen lassen.“ Er schnappte sich Jennys Wickeltasche und ging mit ihr ins Bad um sie für den Tag fertigzumachen. Kaum war Sam aus dem Zimmer, kuschelte sich Dean unbewusst in dessen Kissen.
 

„Was wird das hier Sammy?“

„Wonach sieht es denn aus?“

„Nach etwas furchtbar Kitschigem!“

„Ach komm schon Dean! Setz dich. Es wird dir gefallen.“ Skeptisch ließ Dean sich daraufhin auf der karierten Picknickdecke nieder, die Sam in ihrem Garten unter einer Schatten spendenden Eiche ausgelegt hatte. Es war ein wunderbarer sonniger Frühsommertag. Sam setzte sich zufrieden lächelnd hinter ihn und zog den sich sträubenden Dean zwischen seine Beine, sodass dieser sich an seine Brust lehnen konnte. Er liebte es zwar in Sams Armen zu sein, aber er musste ja wenigstens den Schein wahren, sonst stünde er noch hinterher als das Mädchen da und so zog er pflichtbewusst immer seine Show ab und gab vor, Sams liebevolle Behandlung und dessen unschuldige Zärtlichkeiten nervend zu finden. Der Jüngere öffnete nun, die neben ihnen stehende Kühlbox und holte eine Schüssel heraus.

„Was du da drin hast, ist besser kein Gemüse oder so ´n Scheiß!“

„Dean, ich will den Augenblick hier mit dir genießen, denkst du wirklich, da würde ich dir Gemüse anbieten?“

„Bei dir kann man nie wissen.“

„Vertrau mir.“

„Mach ich doch.“

„Dann hör auf so misstrauisch in meiner Speiseauswahl zu sein.“

„Okay, okay. Ich hab Hunger. Jetzt gib mir schon was davon.“

„Augen zu und Mund auf.“

„Hey, das letzte Mal, als du das zu mir gesagt hast, hatte ich hinterher so nen vertrockneten Stangenselleriestick mit einer widerlichen Dill-Dippsoße im Mund.“

„Du hast das alles sofort wieder auf den Küchenboden gespuckt, glaub mir, den Fehler mach ich nicht noch mal, also …“

„Ja, ja. Okay.“ Er schloss die Augen und öffnete seinen Mund. Sam nahm eine mit Schokolade überzogene Erdbeere aus der Schüssel und schob sie dem Älteren in den Mund.

„Mhm… viel besser als das olle Gemüse“, sagte Dean genüsslich. Sam lächelte.

„Kann ich noch eine?“

„Aber klar doch. Ich habe auch noch anderes Obst.“

„Mit Schokolade?“

„Ja, mit Schokolade. Wir wollen ja nicht, dass du von den Vitaminen und Mineralien in den puren Früchten einen allergischen Schock bekommst.“

„Mistkerl.“

„Idiot.“ Dennoch schob er Dean eine Schokotraube in den Mund. Dann drehte er Deans Kopf zu sich und versüßte ihm den Genuss zusätzlich mit einem Kuss.

„Mhm…Sammy, du solltest mich öfter so verwöhnen.“

„Ja, vielleicht, aber Jenny hat nur ein Mal in der Woche Fußballtraining.“

„Apropos Training. Wann muss ich sie noch mal abholen?“

„In einer Stunde.“

„Gut, das reicht aus, um die Verwöhnung fortzusetzen und das Ganze noch etwas auszubauen, wenn du verstehst, was ich meine.“ Dean wackelte anzüglich mit seinen Augenbraune und schob Sams freie Hand in seinen Schritt. Sam wurde leicht rosa um die Nase, doch da ihr Garten von Hecken umgeben war, kam er Deans Wink mit dem Zaunpfahl nach und küsste ihn leidenschaftlich …
 

„Din!“ Irgendwas Piepsiges drang in Deans Traum vor.

„Dean, aufstehen.“ Er fühlte, wie ihm jemand durchs kurze Haar strich.

„Din!“ Eine kleine Hand patschte an seiner Backe rum.

„Jenny, ich glaub so wird das nichts. Ich denke, wir müssen ihn wach küssen.“ Kurz darauf berührte etwas sehr Feuchtes seine linke Wange und etwas sehr Weiches, Einladendes seine Lippen. Langsam öffnete er seine Augen und lächelte. So wurde man doch gerne geweckt. Er erwiderte den Kuss kurz, doch all zu früh brach Sam ihn ab.

„Hey, Baby. Ich hätte dich ja gerne noch weiter schlafen lassen, aber Jenny und ich haben Hunger und wenn wir nicht erst spät abends in St. Paul ankommen wollen, sollten wir Frühstücken und uns auf die Socken machen.“ Mit diesen Worten stand er auf und packte ein paar Sachen zusammen.

„Din!“ Jenny saß immer noch neben ihm.

„Morgen Kleines,“ sagte Dean und gähnte.

„Ni Nane!“

„Ja, wir gehen gleich zum Frühstück.“ Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und stand dann auf. Er verschwand im Bad und ging unter die Dusche. Er dachte an seinen Traum und lächelte. Wenigstens war der Traum nicht so intensiv geworden, dass er jetzt eine kalte Dusche gebraucht hätte.
 

Zwei Stunden später hatten sie gefrühstückt und ihre Sachen wieder im Impala verstaut. Nachdem sein Baby auch ein ordentliches Frühstück bekommen hatte, begaben sie sich auf den Highway und setzten ihre Fahrt nach St. Paul fort. Gegen Mittag war Sam auf seinem angestammten Platz auf dem Beifahrersitz eingenickt und auch Jenny war in ihrem Kindersitz eingedöst, ihren Freund Speedy fest im Griff.
 

~Er war wieder in seinem Schlafzimmer in Palo Alto, nein, wenn er sich genauer umschaute, war er das nicht. Er entspannte sich etwas.~
 

Dean sah zu Sam hinüber. Er schlief zwar, doch wirklich zu Ruhe schien er nicht zu kommen. Hatte er etwa wieder einen Albtraum? Er wollte ihn gerade wecken, als sich Sams Gesichtszüge wieder entspannten. Darüber war Dean froh und er konzentrierte sich wieder auf die Straße und bekam so nicht mit, dass Sam sich kurz darauf wieder anspannte und danach ein schieres Wechselbad der Traumwelt durchlebte.

~Es war nicht das Schlafzimmer in Palo Alto, aber er war in einem Schlafzimmer und er war allein und so was ließ bei ihm gleich die Alarmglocken losgehen. Er wagte es nicht, sich aufs Bett zu setzen. Stattdessen sah er sich in dem Zimmer genauer um. Neben dem Bett stand ein Nachttisch und darauf ein Bilderrahmen. Sam ging darauf zu und nahm das Bild hoch. Es zeigte einen friedlich schlafenden Dean und eine ebenfalls schlafende Jenny im Kleinkindalter, die auf dessen Bauch und Brust lag. Sam lächelte, dies schien eine Art Zukunftstraum zu sein. Ein wenig erleichtert schmiss er sich aufs Bett, das hier war ihr Schlafzimmer. Plötzlich tropfte etwas auf sein Gesicht und Panik stieg in ihm auf.~

Sams hektisches Atmen hatte Dean aufmerksam gemacht. Er sah zu Sam hinüber. Sein Kleiner schien doch einen Albtraum zu haben. Dean schüttelte ihn an der Schulter, um ihn von seinem Leid zu erlösen. Sam schreckte auf und sah ihn mit großen Augen an.

„Es ist alles okay, Sammy. Das war nur ein Traum.“ Sam fuhr sich durchs Haar.

„Gott, ich wünschte, dass würde irgendwann mal aufhören und nicht nur für kurze Zeit pausieren“, meinte der Jüngere.

„War es wieder Jessica?“, fragte Dean besorgt.

„Ja … nein … ach ich weiß nicht. Es war irgendwie total komisch.“ Sam wahr froh, dass Dean ihn geweckt hatte, denn er wusste nicht, was ihn diesmal an der Decke erwartet hätte, wenn der Traum weiter gegangen wäre, aber er wollte den Ausgang auch gar nicht wissen.

„Ähm, Sam … willst du … na ja ... dichanmichanlehnenunddichnocheinbisschenausruhen?“

„Wie bitte? Ich hab den letzten Teil nicht verstanden.“

„Ach komm her!“ Er zog Sam zu sich, sodass dieser mit seinem Kopf an Deans Schulter zu liegen kam. Sam lächelte.

„Ah, verstehe, du willst schmusen“, sagte er dann zum Älteren.

„Kein Wort, Sammy!“

„Schon okay. Ich genieße und schweige.“ Deans Hand lag an seiner Hüfte und Sam fühlte sich sofort sicher und geborgen.

„Gut so, Sammy. Tu das.“ Sam seufzte.

„Es wird aufhören, Sammy. Irgendwann, da bin ich mir sicher“, sagte Dean. Er drückte einen leichten Kuss auf Sams Scheitel und als dieser dann wieder ruhig atmete konzentrierte er sich wieder zu 100 % auf den Straßenverkehr. Bis St. Paul waren es noch etwa 3 ½ Stunden, wenn er zügig weiter fuhr.
 

In einem Waldstück am Highway standen zwei Gestalten.

„Wirst du es noch mal versuchen, wenn er wieder schläft?“

„Hetz mich nicht. Wir werden es langsam angehen lassen. So was ist meistens wirksamer. Mein werter Kollege hatte mit seiner Dauer Albtraum Berieselung ja weniger Erfolg.“

„Lass dir aber nicht zu viel Zeit. Er muss sich von ihm trennen, sonst funktioniert der ganze restliche Plan nicht.“

„Vertrau mir. Alles läuft so, wie wir uns das vorstellen. Durch den langsamen Aufbau der Albträume können wir es so drehen, dass er sich so fühlen wird, als würde ihm sein Unterbewusstsein suggerieren, dass er für ihn nicht gut ist und so sehr, wie er ihn liebt, wird er nicht zulassen wollen, dass ihm etwas passiert und uns in die Hände spielen. Verlass dich drauf. Noch vor Ende des Monats haben wir ihn soweit, dass du an ihn herantreten kannst und glaub mir, er wird ja sagen.“

„Dein Wort in Luzifers Ohr.“ Mit diesen Worten war der Dämon verschwunden.

„Sam Winchester, dein schlimmster Albtraum hat gerade erst begonnen.“ Mit einem freudigen Grinsen war auch der zweite Dämon verschwunden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  brandzess
2012-01-13T17:33:45+00:00 13.01.2012 18:33
Was für Säcke! können die die beiden nicht wenigstens eine kurze zeit mal in ruhe lassen!? ist das wirklich zu viel verlang? teme!
hoffentlich fällt Sam nicht drauf rein! *hope*
aber es würde spannung reinbringen...................egal! wills trotzdem nicht >.<!


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