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Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

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Im Zoo

„Am besten wir nehmen den Interstaate 35, dann sollten wir in etwa acht Stunden in Minneapolis sein“, sagte Sam und klappte den Laptop zu. Dean hatte derweil Jenny abgetrocknet und sie bettfertig gemacht.

„Gut, sollen wir die Strecke aufteilen? Ich meine, damit Jenny nicht wieder auf halber Strecke anfängt zu quengeln.“

„Okay, dann lass und morgen bis nach Des Moines fahren. Es ist die Hauptstadt von Iowa, da gibt es bestimmt Irgendwas, dass wir unternehmen können.“

„Vielleicht haben die ´nen Zoo oder so, dann wird Jenny für die Autofahrt entschädigt.“

„Ich werde mal eben schauen. Ja, der Blank Park Zoo. Ist nur ´ne viertel Stunde von Des Moines entfernt.“

„Gut, dann kannst du mir die Mandrills zeigen, wenn die welche haben. Du willst doch auch in den Zoo oder Jenny?“ Er hob sie über seinen Kopf und sie giggelte fröhlich.

„Ich glaube, das bedeutet ja“, interpretierte Dean.

„Gut, dann machen wir das. Aber jetzt ist Schlafenszeit.“

„Da hat dein Dad recht. Sam, legst du sie hin? Ich muss noch die Pfützen im Bad trockenlegen“, sagte Dean.

„Okay, gib sie mir.“ Er stand vom Tisch auf und ging auf den Älteren zu.

„Gute Nacht, Kleines.“ Dean gab ihr einen Kuss auf die Wange. Jenny entgegnete das, indem sie ihrerseits ihre kleine Sabberschnute gegen Deans Wange drückte.

„Urgh…Babysabber.“ Dean wischte sich mit dem Handrücken über die Backe.

„Hey, wenn man ein Küsschen von einer jungen Dame bekommt, dann sollte man sich aber dankbarer zeigen“, stichelte Sam und nahm nun seine Tochter entgegen.

„Einem mit weit geöffnetem Mund die Wange voll sabbern, kann man ja wohl kaum als Küsschen geben bezeichnen.“

„Tse, undankbar ist er, dein Din! Mir kannst du so viele Küsschen geben, wie du willst“, sagte Sam und gab seiner Tochter einen gute Nacht Kuss und wartete vergeblich auf ihre Reaktion. Jenny sah ihn nur mit ihren braunen Augen an. Dean lachte.

„Tja, sie küsst halt nicht jeden. Das ist doch gut.“ Dean beobachtete noch, wie Sam Jenny leicht schmollend ins Bett legte, ehe er ins Bad ging.
 

Als er wieder in ihr Zimmer kam, saß Sam mit einem Bier auf dem Bett und zappte durch die stumm geschalteten Kanäle, wenn Jenny fest eingeschlafen war, dann könnten sie es wagen den Ton wieder anzustellen, natürlich nicht zu laut. Dean nahm sich das von Sam mitgebrachte Stück Kuchen und setzte sich neben seinen Bruder.

„Was läuft?“

„Ein Law & Order Marathon, Tierdokus, Vom Winder verweht, die drei Stooges auf chinesisch und auf ein paar Sendern lief gerade Werbung und ich weiß daher noch nicht, was die zeigen.“

„Gib mal her.“ Dean schnappte sich die Fernbedienung.

„Hey, denkst du, wenn du zappst, läuft was Besseres?“ Dean zuckte nur mit den Schultern.

„Ah, Batman & Robin. Das ist doch mal was.“ Er lehnte sich an sein Kissen und fing an den Kuchen zu verzehren.

„Dean, das ist Schund. Da spielt Arnold Schwarzenegger mit.“

„Klappe halten, Sammy. Ich liebe Batman. Mach mir lieber schon mal ein Bier auf. Ich bin der Ältere und ich bestimme, was wir gucken.“

„Oh, man! Das ist nicht fair, du kannst nicht mehr die ältere Bruderkarte ausspielen, wir sind doch jetzt Partner.“

„Ja, aber ich bin immer noch älter.“ Dean streckte ihm die Zunge raus.

„Auf dem Papier vielleicht, aber so wie du dich gerade benimmst, macht das nicht den Eindruck.“

„Her mit dem Bier Sammy“, sagte Dean mit vollem Mund. Sam rollte mit den Augen. Als er Dean schließlich das Bier reichte, hatte der bereits das Stück Kuchen verdrückt.

„Hey, sag mal willst du wirklich fernsehen, wir könnten doch auch was anderes machen“, sagte Sam und sah ihm mit einem leichten Schlafzimmerblick an.

„Oh, klar. Das heißt also, dass ich die Wette gewonnen habe.“

„Vergiss es, aber hätte ja sein können, dass du aufgeben willst.“

„Ne, dafür musst du echt noch mehr an deinen Verführungskünsten arbeiten.“

„Guck den Film, ich geh duschen.“ Sam stand vom Bett auf und fing an sich auszuziehen.

„Äh … nackt?“ Dean musste Sam einfach anstarren.

„Für gewöhnlich geht man nackt duschen, ja. Du kannst auch gerne mitkommen.“

„Ach las mal, man soll sich gar nicht so oft waschen, außerdem hab ich es mir gerade bequem gemacht“, sagte Dean und musste sich nun schon etwas mehr zusammen reißen. Immerhin bot sich Sam ihm hier quasi auf dem Präsentierteller da. Er atmete tief durch.

„War aber ein netter Versuch, Sammy“, rief er dem Jüngeren dann schmunzelnd hinterher, der daraufhin im Bad verschwand.
 

Im Bad lehnte sich Sam an die Tür. Man, das würde doch schwerer werden, als er gedacht hatte. Dean war doch sonst immer für Sex zu haben. Naja, wenn die Wette nicht wäre, wäre Dean sicher schon längst über ihn hergefallen. Am Besten wäre es, wenn er sich jetzt erstmal einen Plan zu Recht legen würde. Er stellte die Dusche an. Es wäre vielleicht gut, wenn er Dean einfach ignorieren würde. Ja, das würde Dean in Sicherheit wiegen und dann würde er zuschlagen, wie eine Venusfliegen falle. Von dem Plan überzeugt, stieg er in die Dusche und fing an sein Haar zu shampoonieren. Dean war derweil im Schlafzimmer auch nicht untätig geblieben. Nachdem er sein Bier getrunken hatte, hatte auch er sich eine Taktik überlegt und die war das genaue Gegenteil von dem, was Sam vorhatte. In die Offensiver zu gehen schien ihm am plausibelsten. Er musste etwas tun, was Sam keine andere Wahl lassen würde, als schwach zu werden. Schnell setzte er seinen Plan in die Tat um. Sobald er fertig war, schlüpfte er unter die Bettdecke. Als Sam kurz darauf frisch geduscht aus dem Bad kam, fand er einen Klamottenhaufen neben Deans Seite vom Bett vor. Das wäre ja im Prinzip nichts Besonderes. Dean ließ ständig seine Sachen rum liegen, was Sam stutzig machte, war die Tatsache, dass auch Dean Unterhose auf dem Haufen lag.

„D-Dean, bist du nackt?“

„Jap, splitterfasernackt.“

„Und … und du willst so schlafen?“ Sams Stimme klang leicht panisch. Ein nackter Dean im Bett war ja an sich was Tolles, aber gerade im Moment konnte er das nicht gebrauchen. Er wollte doch die Wette gewinnen.

„In der Tat. Weißt du, es ist doch ziemlich heiß hier drin.“

„Dean, mach mir doch nichts vor. Ich weiß genau, was du hier vorhast und … und … das wird bei mir nicht funktionieren.“

„Ach nein, dafür klingt deine Stimme aber ziemlich brüchig.“

„Quatsch, aber weißt du was, das Spiel kann man auch zu zweit spielen. Mir ist auch heiß und ich werde auch nackt schlafen.“ Mit diesen Worten zog er sich seine Boxershorts aus, die er nach dem Duschen übergezogen hatte.

„Fein, von mir aus“, sagte Dean und versuchte ruhig zu bleiben. Gott, damit hatte er jetzt nicht gerechnet. Wie sollte er bitte heute Nacht schlafen, wenn Sam nackt neben ihm lag, wie die verbotene Frucht der Versuchung und er selbst auch nackt war? Sam schlüpfte neben Dean unter die Decke. Im Fernsehen lief immer noch Batman und Robin. Sam ging es ähnlich. Aber er nahm sich vor eisern zu bleiben. So heiß war Dean nun auch nicht, nur dass er es doch war. Verdammt, warum hatte er nur diese dämliche Idee mit der Wette gehabt? Er schluckte kurz, dann nahm er zwei weitere Biere aus dem Six-Pack und bot eins davon Dean an, der es dankbar entgegen nahm. Als der Abspann des Films lief, hatten sie den Six-Pack geleert und waren bereit zum Schlafen, es war zwar erst kurz nach zehn, aber schließlich wollten sie ja am nächsten Tag früh los. Sam schaltete das Licht aus. Beide verzogen sich auf die Bettkanten, nur um sich nicht zu berühren, denn beide wussten, dass schon der geringste Hautkontakt reichen könnte, um ihre Willenskraft zu überwinden.

„Und denk dran, Sammy. Hände weg von der Auslegeware, sonst ist die Wette verloren.“

„Pass lieber auf, wo du deine Hände lässt, Dean.“

„Gute Nacht, Sammy.“

„Schlaf gut, Baby.“
 

Die Nacht war furchtbar gewesen. Dean starrte an die Decke. Es war halb acht und er hatte nicht besonders gut geschlafen. Was sie taten, war lächerlich, das wusste Dean. Vielleicht sollte er hinschmeißen. Wie hieß es doch so schön? Der Klügere gibt nach, aber der Klügere zu sein würde bedeuten die Wette aufzugeben und damit zu verlieren. Der Klügere zu sein würde bedeuten, dass seine Zunge in Sams Hintern wandern musste. In Gefilde, wo eine Zunge eigentlich nichts zu suchen hatte, es sei denn, man war ein Hund. Das war einfach etwas, was er sich nicht vorstellen, konnte jemals zu tun. Außerdem wollte er Sam beweisen, dass er nicht Mr. Selbstbeherrschung himself war, sondern genau so scharf auf Sex war wie jeder gesunde, geschlechtsreife Mann in seinen besten Jahren. Sein Bruder lag neben ihm. An seiner Atmung konnte er erkennen, dass auch er nicht mehr zu schlafen schien. Dean sollte der dämlichen Wette jetzt ein Ende machen. So schwer konnte es doch nicht sein seinen Kleine heißzumachen. Er drehte sich zu ihm um und robbte an ihn heran. Zärtlich streichelte er ihm über die Seite und attackierte dessen Nacken, eine seiner empfindlichsten Stellen, mit heißen, feuchten Küssen. Sam, der zwar nicht mehr wirklich schlief aber auch noch nicht ganz wach war, reagierte wie erhofft.

„Mhm…“, kam es von dem Jüngeren. Wer sagt es denn? Dean war so gut wie am Ziel. Sam genoss Deans Berührungen. Er hatte in dem Moment die Wette völlig vergessen.

„Hey Sammy! Lust auf ein bisschen „Morgengymnastik“?“, raunte er ihm ins Ohr. Er brauchte ja laut Regelwerk ihrer Wette Sams Erlaubnis, um mit Sam Jr. spielen zu dürfen. Der Jüngere schlug die Augen auf. Auf einmal wusste er wieder, dass sie ja noch eine Wette am Laufen hatten, und erkannte, was Dean hier vorhatte. Wollte der doch tatsächlich seine Verschlafenheit ausnutzen. Wie von der Tarantel gestochen sprang Sam aus dem Bett.

„Nein, nein, nein! So nicht Dean.“

„Mann, ich war so nah dran,“ maulte der Ältere und rollte sich wieder auf den Rücken.

„Tse, träum weiter.“ Sam, der nackt und halb hart vor dem Bett stand, sammelte schnell seine Anziehsachen zusammen und verschwand im Bad. Er brauchte jetzt eine kalte Dusche. Nackt neben einem nackten Dean zu liegen und ihn wegen dieser dummen Wette, die er trotz allem immer noch gewinnen wollte, nicht so berühren zu können, wie er wollte, war eine furchtbare Qual und sein Freund zwischen seinen Beinen litt besonders.
 

Während ihrer morgendlichen Routine gingen sie sich aus dem Weg. Beide überlegten sich, was sie tun konnten, um die Wette für sich zu entscheiden. Jenny war wach geworden, als Sam unter der Dusche war und Dean hatte sich um sie gekümmert. Danach tauschten die Brüder und Sammy cremte die Kleine schon mal vorsorglich mit Sonnenmilch ein. Nun saßen sie im Diner und genehmigten sich ihr Frühstück. Dean versuchte Sam durch orgasmusähnliches Stöhnen beim Verzehr seiner Eier mit Speck zum Einknicken zu bringen, doch dieser schluckte nur kurz und konterte dann damit, dass er sich sündhaft den Sirup seiner Pfandkuchen von den Lippen leckte. Aber Dean ignorierte das scheinbar. Da sie sich also beide wieder einen Fehlversuch geleistet hatten, war die Kellnerin, die Einzige die von ihrem Verhalten profitierte. Wann kamen denn schon mal zwei so sexy Kerle ins Diner? Sie zahlten und machten sich dann auf den Weg nach Des Moins. Jenny hielt sich in ihrem Kindersitz wacker und es war bisher zu keinem Schwebezwischenfall gekommen. Unterwegs mussten sie noch tanken und Dean versuchte sein Glück, indem er sich einen Lutscher kaufte und daran rum lutschte, während Sam sich darauf konzentrierte aus dem Fenster und nicht auf Deans volle Lippen zu schauen, die seinen Penis umschließend so viel besser aussehen würden. Alles was Dean erreichte war, dass Sam ihn später auf dem Parkplatz des Zoos leidenschaftlich küsste um ihm den verbliebenen Zucker von den leicht klebrigen Lippen zu lecken. Momentan schien ihre Wette also eher in die Richtung zu gehen, wer den anderen zuerst Irrenhausreif machen konnte. Das konnte ja noch was werden. Er würde dringend noch mal recherchieren müssen, ob das mit dem Samenstau wirklich nur eine Legende war, dachte Dean und war froh, dass sie jetzt nicht bei Missouri waren, denn dann würde es sicher wieder was mit dem Kochlöffel setzen. Mit leicht wackeligen Beinen, Sam konnte schließlich verdammt gut küssen, lief er zum Kassenschalter. Der Jüngere sah ihm kopfschüttelnd hinterher. Das konnte doch nicht wahr sein. Er hatte Dean eben einen Sinne vernebelnden Kuss gegeben und dennoch war der einfach weggegangen. Er holte seine Tochter aus ihrem Kindersitz, setzte sie in ihren Kinderwagen und folgte dem anderen. Als er ihn am Kassenschalter eingeholt hatte, hatte der Ältere bereit die Eintrittskarten gekauft.

„So, dann wollen wir mal. Hier ist die Karte, führ uns, Sammy.“ Er drückte ihm den blauen Prospekt in die Hand. Während der Größere sich einen Überblick verschaffte, nahm Dean die quengelnde Jenny aus ihrem Kinderwagen. Das Letzte, was sie nach den vier Stunden im Auto wollte, war noch länger irgendwo zu sitzen. Ihre kleinen Beinchen brauchten Bewegung und so ließ Dean, sie nicht aus den Augen lassend, schon mal in Richtung Eingang wackeln.

„So, da Jenny Schildkröten mag, sollten wir zuerst in das kleine Reptilienhaus gehen. Es ist direkt am Eingang“, sagte Sam.

„Gut, gut! Sammy-Mann, geh du voran!“ Dean grinste. Sam rollte mit den Augen. Während er die Vorhut bildete, kamen Jenny und Dean ihm langsam hinterher. Der Jüngere drehte sich nach ein paar Metern um, um zu sehen, wo seine beiden Lieblinge abgeblieben waren und er musste unweigerlich lächeln, als er sah, wie Dean leicht gebückt lief, nur damit er Jenny an der Hand halten konnte. Sein kleines Mädchen nahm mit ihren neugierigen, großen Augen alles in sich auf. Trotz der kleinen Schritte, die sie machte, hatte sie ein ordentliches Tempo drauf, dass sie noch etwas erhöhte, als sie Sam sah. Sie waren kurz darauf am Eingang des Reptilienhauses angekommen.

„Nimm sie auf den Arm, damit sie besser sehen kann“, sagte Sam. Dean kam dem nach und war froh endlich aus der gebückten Haltung heraus zu kommen. Bereitwillig ließ Jenny sich von ihm auf den Arm nehmen. Neben ein paar Schlangen, Geckos und Kaimanen teilten sich auch ein paar freilaufende Vögel und Aquarienbewohner diese Anlage. Jedes Tier, das Jenny entdeckte benannte Sam ihr, aber die Kleine konnte die Tiernamen noch nicht nachsprechen, auch wenn ihre Versuche recht amüsant waren. So wurde aus einem Ara zum Beispiel ein A-A und Dean dachte zuerst eine Windel müsste gewechselt werden.

„Hey Dean, gib mir mal nen Dollar. Hier kann man Kois füttern“, sagte Sam.

„Vergiss es Sam. Ich gebe doch nicht einen Dollar aus, nur damit diese mutierten Goldfische noch fetter werden.“

„Eigentlich sind das Karpfen und keine Goldfische“, erklärte Sam. Mit einem gemurmelten „blöder Klugscheißer“ ging Dean an ihm vorbei zu einem Becken mit Amazonasfischen. Sam sah ihm leicht grinsend nach.
 

Schließlich kamen sie zu einem kleinen Schildkrötenteich und die Schildkröten wurden von Jenny folgerichtig mit dem Namen ihrer Stoffschildkröte bezeichnet.

„Pidy“, quiekte das kleine Mädchen vergnügt und deutete auf ein paar Baby-Wasserschildkröten, die an einer Stelle des Teiches gerade ans Ufer gingen.

„Süß die Kleine“, sagte eine ältere Frau, die mit ihrem Enkel ein paar Meter neben ihnen stand. Die stolzen Väter lächelten.

„Ich finde es schön, dass Leute wie sie auch Kinder haben. Es ist doch Quatsch, dass sie bei ihnen schlechter aufgehoben sein soll als bei normalen Paaren. Ich wünsche ihrer kleinen Familie noch einen schönen Tag“, sagte die Frau, die bereits von ihrem Enkel zu einem Becken mit Quallen gezogen wurde.

„Nette, alte Lady“, sagte Sam. Dean nickte und gab sowohl Jenny als auch Sam einen Kuss auf die Wange. Dann gingen sie weiter.
 

Am Ausgang des Reptilienhauses befand sich ein Raum, der für Kindergeburtstage gebucht werden konnte. Es fand gerade einer statt und ein Clown war eifrig dabei Luftballontiere zu basteln, während drinnen gerade Geschenke ausgepackt wurden. Dean, der den Clown zuerst entdeckt hatte, konnte nicht anders als Sam einen kleinen Schubs zu geben, als sie an ihm vorbei kamen. Als Rache für seine Karpfenbelehrung eben. Sam hatte den Clown noch gar nicht gesehen, weil er in die Karte vertieft war und überlegte, ob sie gleich links oder rechts weiter gehen sollten. So kam es also, dass Sam mit dem Clown zusammenstieß.

„Entschuldigung“, sagte Sam, sah dabei aber nicht den Clown an sondern Dean und das ziemlich ärgerlich. Was sollte dieser Schubser?

„Ist doch kein Problem“, entgegnete der Clown freundlich.

„Alles noch heil“, fuhr er fort und drückte auf seine rote quietsche Nase. Das Geräusch ließ Sam herumfahren und er blieb stock-steif stehen, als er den Clown erblickt. Sam wusste jetzt, warum ihn der Ältere geschubst hatte. Dean war so gut wie tot.

„Hey, alles okay?“, fragte der Clown besorgt.

„Ähm … ja, ja“, stammelte Sam. Nun stieg Dean mit ein. Sams Gesicht war einfach zum Schießen gewesen. So schön herrlich leicht panisch verhuscht.

„Sei doch nicht so schüchtern Sam. Wissen Sie, er, wollte als Kind immer eine Geburtstagsfeier mit Clown, aber seine Eltern konnten sich das nie leisten. Hey, vielleicht könnten Sie ihn ja mal kurz umarmen und ich mach ein Foto, damit sich Sam immer an den Tag erinnern kann, an dem sein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen ist.“

„W..was? Nein, ich …“

„Hören Sie nicht auf ihn. Er tut sich schwer andere um etwas zu bitten“, unterbrach Dean Sams Protestversuch.

„Aber gerne. Ich mag meine Fans, egal wie alt sie sind.“ Ehe Sam sich aus seiner Starre lösen konnte, hatte der Clown ihn auch schon umarmt und Dean machte tatsächlich mit seiner Handykamera ein Bild davon. Sams Gesicht musste er einfach für die Nachwelt festhalten. Als der Clown Sam dann endlich wieder losließ, schmiedete der jüngere Winchester bereits Rachepläne, die einen auf Absturz programmierten Flugsimulator beinhalteten. Dann verschwand er bei den Sanitärenanlagen.

„Hm, so erfreut sah er aber nicht gerade aus“, sagte der Clown.

„Ach was, er ist nur so ergriffen“, sagte Dean. Ein leises Quietschen erregte die Aufmerksamkeit der beiden. Jenny hatte einen der Ballons zu fassen bekommen.

„Hey, wer bist du denn?“, fragte der Clown lächelnd.

„Das ist Jenny.“

„Hi Jenny!“ Er schüttelte dem Mädchen auf Deans Arm die Hand. Sams Tochter hatte zum Glück keine Probleme mit Clowns. Dean lächelte.

„Hat Jenny ein Lieblings Tier?“

„Ja, sie mg Schildkröten“, sagte Dean und holte Speedy aus Jennys Kinderwagen hervor.

„Aha, mal sehen, was sich da machen lässt.“ Mit ein paar Handgriffen formte der Clown aus grünen und schwarzen Ballons eine Schildkröte und versah das Ballontier noch mit seinem Edding mit Augen und einem Grinsemund.

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„So, hier bitte“, sagte er dann und reichte Jenny die Ballonschildkröte. Das Mädchen machte große Augen und lächelte.

„Danke“, sagte Dean stellvertretend für die Kleine.

„Bitte. Schönen Tag noch, ich muss jetzt wieder rein. Ich bin schließlich die Hauptattraktion.“

Dean nickte und setzte Jenny dann in ihren Kindersitz, wo sie anfing, mit Speedy und der Stoffschildkröte zu spielen.

„Lass und mal wieder deinen Dad einsammeln“, sagt der ältere Winchester und schob den Kinderwagen zu den Waschräumen.
 

Sam hatte sich etwas Wasser ins Gesicht gemacht. Das war so fies von Dean gewesen. Na ja, etwas Positives hatte das Ganze auch. Jetzt war er so angepisst, dass Dean soweit davon entfernt, war ihn ins Bett zu kriegen, wie Schweine davon ins Weltall zu fliegen. Als er aus dem Waschraum kam, erwartete ihn bereits ein breit grinsender Dean. Sam warf ihm einen bitterbösen Blick zu.

„Oh, oh. Dein Dad ist stinkig“, sagte Dean zu Jenny.

„Halt bloß die Klappe, Dean.“

„Ach komm schon Sammy. Verstehst du heute keinen Spaß?“

„Oh ja, das war ja so witzig. Lass uns weiter gehen. Und wunder dich nicht, wenn ich dich im Streichelzoo in Kuhkacke schubse, wenn da welche rum liegt, mal sehen, wer dann keinen Spaß versteht.“ Mit diesen Worten ging Sam voraus.

„Na das kann ja heiter werden. Wir müssen auf der Hut sein, aber wenigstens scheint er nicht all zu sauer zu sein, sonst würde er gar nicht mit mir reden“, sagte er zu Jenny und folgte Sam. Dean hatte recht. Sam war nicht so sauer auf ihn, wie er es wohl gerne gewesen wäre. Deans Versuche, auf dem Weg durch den Zoo zwischen den Ottern und den Raubkatzen, ihn durch alberne Grimassen und Scherze zum Lachen zu bringen, ließen Sams Unmut verpuffen. Gott, er liebte diesen Mann. Als sie bei dem Löwengehege ankamen und Dean ihn fragte, ob er ihm helfen, würde dem Löwen ein aus der Entfernung recht appetitlich aussehendes Steak zu klauen, da er langsam Hunger kriegen würde, konnte Sam ein Lächeln nicht mehr verkneifen. Er streckte die Hand nach ihm aus. Dean erwiderte das Lächeln erleichtert und ergriff Sams Hand.

„Komm mit, da drüben im Safari Grill kommst du ungefährlicher an einen Imbiss“, meinte der Jüngere und streichelte Dean sanft über den Handrücken. Dean nickte. Kurz darauf saßen sie an einem etwas wackeligen Tisch und warteten auf ihre Bestellung. Als Jenny anfing unruhig auf ihrem Platz hin und her zu rutschen meinte Dean:

„Okay, Jenny. Ich denke es ist Zeit für einen Boxenstopp.“ Er nahm die Kleine auf den Arm und ging zu den Waschräumen. Während Dean weg war, kam ihr Essen und Sam kam eine Idee, wie er sich doch noch rächen konnte. Schnell schnappte er sich den Salzstreuer, schraubte den Verschluss ab und kippte eine ordentliche Portion davon in Deans Colabecher. Oh, wie süß doch die Rache sein würde.
 

Kurz darauf kam Dean mit Jenny wieder zurück an ihren Tisch. Sam musste sich zurückhalten, um ein vorfreudiges Grinsen zu unterdrücken, schließlich wollte er sich nicht verraten. Nichtsdestotrotz sah ihn der Ältere leicht misstrauisch an. Er war sich bewusst, dass Sam sich trotz aller Liebe zu ihm würde rächen wollen. Vorsicht war also geboten.

„Gib mir Jenny wieder rüber, dann fütter ich sie mit der Tomatensuppe“, sagte Sam.

„Tu das, Sammy. Tu das.“ Noch immer leicht skeptisch nahm Dean den ersten Bissen seines Burgers. Geschmacklich war der ja ganz okay, nur hatten die viel zu viel Soße drauf geklatscht, sodass diese überall raus quoll. Nach kurzer Zeit waren seine Finger und sein Gesicht voller Ketchup, Senf und Mayonnaise.

„Guck mal Jenny, Dean isst wie ein kleines Schweinchen“, sagte Sam lachend.

„Hol mir lieber ein paar Servietten, anstatt mich auszulachen“, maulte Dean. Das brachte den Jüngeren jedoch nur dazu noch mehr zu lachen. Das mit dem Burger war schon mal ein super Bonus zu der Sache mit der Cola, die noch kommen würde, wenn Dean denn endlich einen Schluck davon nehmen würde, aber anscheinend wollte Dean den Becher nicht mit seinen eingesauten Fingern anfassen, also stand Sam auf und holte Dean ein paar Servietten. In der Zwischenzeit hatte Dean Durst bekommen und hantierte unbeholfen, nur seine unbeschmierten Handballen benutzend, an seinem Becher rum, ehe er einen Schluck aus dem Strohhalm ziehen konnte und pfui, Spinne war das widerlich. Er verzog angewidert sein Gesicht. Wie kam denn Salz in seine Cola? Erst jetzt fiel ihm auf, dass in dem Salzstreuer auf ihrem Tisch verdächtig wenig Salz drin war.

„Oh dieser Mistkerl. Na warte, dir werde ich es zeigen“, zischte Dean zwischen den Zähnen hervor. Er sah kurz zum Restaurant rüber, aber Sam war von der Serviettenmission noch nicht wieder zurück. Eine Serviette hatte Dean ja. Die würde reichen müssen. Eine Hand wischte er sich schnell damit ab und dann tauschte er seinen Becher mit dem von Sam. Er würde seinem Kleinen seine eigene Medizin zu schmecken geben. Mag ja sein, dass er eine kleine Racheaktion von Sam verdient hatte, aber doch nicht so. Hatte Sam den keinen Respekt für anderer Leute Cola? Sowas tat man diesem Getränk doch nicht an. Da machte sich die Firma so viel Mühe mit dem ganzen Zucker, um den Zahnärzten Patienten zu sichern und Sam kam frech daher und versalzte eins von Amerikas Nationalgetränken. Welch ein Frevel Sam hier beging. Als der jüngere Winchester mit den Servietten zurückkam, hatte Dean seinen Burger verdrückt und hatte sich auch die eben sauber gewischte Hand wieder eingesaut. So würde Sammy keinen Verdacht schöpfen.

„Hier deine Servietten“, sagte Sam.

„Danke.“

„Ich habe dir auch ein paar Feuchttücher mitgebracht. Scheinbar ist hier jeden Sonntag Rippchentag.“

„Schade, dass wir das verpassen“, meinte Dean mit ehrlichem Bedauern in der Stimme. Sam lächelte. Sein Dean war einfach zu niedlich, wenn es ums Essen ging. Er sah Dean dabei zu, wie er sich seine Hände säuberte, während er seinen Geflügelsalat aß. Gott, welch wunderbare Dinge Deans Hände mit seinem Körper anstellen konnten. Dämliche Wette aber auch! Jenny hatte bereits keinen Hunger mehr und schielte in Richtung Spielplatz, wo einige Kinder jede Menge Spaß zu haben schienen. Als Dean mit seinen Reinigungsarbeiten fertig war, nahm er einen großen Schluck Cola. Erwartungsvoll schielte Sam zu ihm herüber, doch die erhoffte Reaktion blieb aus. Der Ältere trank ganz normal. Ob sich das Salz nicht aufgelöst hatte? Gedanken verloren nahm er von seiner eigenen Cola einen Schluck. Dean fing lauthals an zu lachen, als Sam den Schluck fontänenartig wieder ausspuckte und anfing zu husten.

„Tja, Sammylein. Damit hast du wohl nicht gerechnet, was? Wenn du mich reinlegen willst, musst du früher aufstehen.“

„Ich hasse dich, Dean“, sagte Sam mit grummeligem Gesicht.

„Ach was! Wir wissen beide, dass du mich überalles liebst.“ Er wuschelte ihm durchs Haar, nahm Jenny auf den Arm und sagte dann:

„Ich geh mit Jenny eine Runde schaukeln. Bis gleich.“ Dann ging er zum Spielplatz.

„Na warte Dean! Rache ist Blutwurst.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  brandzess
2012-01-12T16:06:58+00:00 12.01.2012 17:06
ja, js. Die beiden immer wieder mit ihren Scherzen die zu racheaktionen führen die wiederum zu neuen racheaktionen führen usw.....
xD ein klassiker xDDD


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