Zum Inhalt der Seite

Zwei Jäger und ein Baby

DxS
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Versöhnung

Verwendeter Song:

Cheetah Girls - Cherish the moment

Chicago - Hard to say I'm sorry
 

SDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDSDS
 

Sie standen noch eine Weile so da und beide genossen diese Umarmung, besonders Sam, da Dean, obwohl sie nun schon ein paar Monate ein Paar waren noch immer kein großer Freund von Umarmungen war. Der Jüngere vergrub sein Gesicht in Deans Halsbeuge und sog dessen unverkennlichen Duft ein, während die eine Hand von Dean über seinen Rücken strich und die andere ihm liebevoll durchs Haar fuhr. Keine zwei Minuten später hörten sie ein Scheppern, gefolgt von einem erschrockenen, aber hoffentlich nicht von Schmerzen herrührenden Babyaufschrei. Sofort fuhren die Brüder auseinander, um sich um ihre Tochter zu kümmern. Jenny hatte sich an dem schon ziemlich alten Vorhang zu schaffen gemacht und es mit ihrem Hobby an Dingen zu ziehen, irgendwie trotz ihres geringen Gewichts geschafft die Vorhangaufhängung herunterzureißen so dass das kleine Mädchen unter dem heruntergerissenen Vorhang verschüttet gegangen war und sich verzweifelt daraus zu befreien versuchte. Sam und Dean schüttelten resignierend mit dem Kopf. Zeitgleich sagten sie dann:

„Dich kann man auch keine fünf Minuten aus den Augen lassen.“ Sie lachten, als sie sich daran machten das immer noch quengelnde Kind unter dem Vorhangstoff hervor zu holen. Zum Glück schienen die Teile der Vorhangaufhängung sie nicht getroffen zu haben. Allerdings hörten sie sofort auf zu lachen, als sie ein geradezu ängstliches „Pa-pa“ von Jenny vernahmen. Diesen Tonfall hatten sie bei ihr bis jetzt noch nie gehört, was nur umso beängstigenderer für die beiden Männer war. So schnell es ging hatte Dean den Vorhang entfernt und Sam nahm seine Tochter auf den Arm und drückte sie liebevoll an sich. Sie schien sich wirklich sehr erschrocken zu haben, so wie sie sich an ihren Vater klammerte und immer wieder erleichtert „Pa-pa“ sagte. Aber es war ja nur zu verständlich. In der einen Minute spielt man fröhlich vor sich hin und in der nächsten Minute rumst es, alles wird dunkel und Pa-pa und Din sind weg. Da würde jawohl jeder Angst bekommen, dachte Sam. Dean schloss Vater und Tochter in seine Arme, was eine zusätzlich tröstende Wirkung auf die Kleine hatte. Abwechselnd sprachen die Erwachsenen beruhigend auf Jenny ein und verteilten kleine Küsschen auf ihrem Gesicht was ihr nach einer Weile ein kleine Giggeln entlockte.

„Ich hoffe, das war dir eine Lehre“, sagte Sam im „Ich-bin-dein-Vater-und-mein-es-gut-mit-dir“- Tonfall. Jenny sah ihn nur mit ihren großen, braunen Kulleraugen an und zog dann am Kragen von Deans Hemd.

„Sieh sie dir an Sam. Eben noch ein kleiner Angsthase und jetzt ist sie schon wieder übermütig“, sagte Dean und lächelte, während er die kleine Hand nahm und sanft von seinem Hemd entfernte.

„Von wem sie das wohl hat?“, fragte Sam.

„Eindeutig von dir“, sagte Dean feststellend.

„Hey, das kannst du nicht wissen. Vielleicht war ihre Mum ja so.“ Es bohrte sich ein kleiner Stich in Sams Herz, als er daran dachte, dass er seiner Tochter je kaum eine Frage über deren Mutter beantworten können würde, weil er sie im Grunde nicht kannte und er seufzte unvernehmlich.

„Dann hilf uns Gott, denn das heißt, dass Jenny die doppelte Dosis davon bekommen hat“, frotzelte der ältere Winchester.

„So schlimm ist es doch eigentlich nicht und ich wette, dass du als kleines Kind auch so warst“, sagte Sam.

„Ne, ich war schon immer so furchtlos wie heute“, winkte Dean ab.

„Ach ja, oh du Furchtloser? Dann lass uns doch zu Bobby fliegen.“

„Sei nicht dumm Sam, das wäre mit dem Impala doch viel zu unpraktisch“, wand er ein und umging damit nicht gerade elegant Sams Anspielung auf seine Flugangst.

„Aber sonst würdest du es tun oder was?“

„Das tut doch hier jetzt gar nichts zur Sache. Jedenfalls warst du als Kind eher von der Heulsusen-Fraktion“, stichelte der Ältere.

„War ich nicht!“, protestierte Sam. Dann druckste er etwas herum, ehe er sich eingestand:

„Okay, vielleicht. Aber nur, als ich ganz, ganz klein war. Quasi noch ein Baby. Babys weinen nun mal, Dean.“

„Alter, du hast geflennt weil du in der vierten Klasse beim Buchstabierwettbewerb nur Zweiter geworden bist.“

„Das war eine Ausnahmesituation“, versuchte Sam sich rauszureden.

„Klar, versteh ich doch. Wer verliert schon gerne und hey, es kann jedem passieren beim Wort Rhinozeros das „h“ zu vergessen.“

„DEAN! Ich hätte diesen scheiß Wettbewerb gewonnen, wenn ich nicht so dringend aufs Klo gemusst hätte, dass ich mich nicht mehr richtig aufs Buchstabieren konzentrieren konnte.“ Dean grinste. Er kannte die Story. Sam hatte immerhin soviel Selbstbeherrschung gehabt erst zu weinen, als er zu Hause war und natürlich hatte er sich dafür geschämt, als Dean ihn dabei „erwischte“. Damals hatte Dean ihn allerdings nicht aufgezogen, weil er wusste, wie viel Sam dafür geübt hatte und dann aus einem so dämlichen Grund zu verlieren konnte einem Sensibelchen wie Sam schon die Tränen in die Augen treiben.

„Ich weiß, aber ich kann bis heute nicht verstehen, warum du nicht einfach um eine kurze Pause gebeten hast, um mal auszutreten“, sagte der Kleinere. Jenny sah belustigt zwischen ihren Vätern hin und her, die sich hier gerade ein herrliches Wortgefecht lieferten.

„Weil es mir zu peinlich war“, murmelte Sam. Dean grinste. Sein Sammy war schon immer in solchen „privaten/intimen“ Dingen schüchtern.

„Hör auf zu grinsen. Das ist nicht witzig. Das war einer der schwärzesten Tage meiner Schulzeit.“

„Aber du bist so niedlich, wenn dir was peinlich ist oder du auch nur über etwas redest was dir mal peinlich war“, sagte Dean und kniff ihm neckisch in die Wange, wie es alte Damen gerne mal bei ihren Enkeln machten.

„Idiot“, sagte Sam und schlug Deans Hand weg.

„Mistkerl“, gab der darauf sein gewohntes Contra von sich. Jenny hob ihre Hand und deutete auf den älteren Winchester.

„Din Ido“, brabbelte sie dann.

„Du bist ja so schlau Jenny“, sagte Sam und funkelte Dean gehässig an.

„Aber, aber Sammy! Wollten wir uns mit Beleidigungen vor der Kleinen nicht zurückhalten?“ Dem Mädchen warf er ein „Verräterin“ entgegen und kitzelte sie leicht. Gott, was hatten beide Männer dieses lockere Geplänkel vermisst.

„Wir sollten uns langsam aus dem Staub machen und das am besten so unauffällig wie möglich. Muss ja nicht sofort jemand mitkriegen, dass Jenny ein bisschen was an der Inneneinrichtung verändert hat“, meinte Dean schließlich. Sam nickte und die Zwei fuhren fort, ihre restlichen Sachen zu packen.
 

Einige Minuten später saßen sie im Impala und fuhren Richtung Lawrence. Es waren noch an die 19 Stunden bis dahin und sie würden noch mindestens ein Mal irgendwo übernachten.

„Sag mal Sammy, was machen wir nun eigentlich mit der Fidel?“

„Na ja, solange es sich nicht herausstellt, dass du ein verkanntes Geigengenie bist und den Drang verspürst Vivaldi zu spielen, stellt die Violine keine Gefahr dar.“

„Das weiß ich selber. Ich meine, sollen wir sie die ganze Zeit spazieren fahren? Es muss doch irgendwie eine Entsorgungsstation für verfluchte Gegenstände geben.“

„Wir könnten Bobby fragen. Ich bin sicher, dass er uns da weiterhelfen kann.“

„Gute Idee. Wir laden das Ding bei Bobby ab. Soll er sich darum kümmern“, sagte Dean und grinste. Ein Problem weniger. Auf der Fahrt redeten sie wieder nicht sonderlich viel, aber das war nun wieder das angenehme und altbekannte einvernehmliche Schweigen. Zwischendurch kabbelten sie sich um die Radiostation, da Sam sich weigerte schon wieder eine von Deans Kassetten anzuhören. Aber Sam ließ Dean gewinnen, da er noch immer ein schlechtes Gewissen hatte. Im Radio lief nun Classicrock. Während ein Gittaren-Solo von Pete Townshend beim Song „Won’t Get Fooled Again“ zu hören war (ja der Sender spielte tatsächlich die an die 10 Minuten lange Live-Version),

http://www.youtube.com/watch?v=oUbGLVvfB7Y

blickte Dean immer wieder zu Sam rüber und wenn Sam ihn dann auch ansah, richtete er seinen Blick wieder ganz schnell auf die Straße. Sam fand das sehr merkwürdig und Dean war es peinlich. Er war schließlich ein erwachsener Mann und er warf Sam hier scheue Blicke zu wie ein verliebter Schuljunge. Aber er konnte sich einfach nicht helfen. Und irgendwie sah Sams linke Hand neben dessen Oberschenkel so einsam und verlassen aus. In dem Moment machte sich Deans rechte Hand (dem Herrn sei gedankt für Automatikwagen, so hatte er eine Hand frei, da er nicht schalten musste) selbstständig und wanderte unauffällig zu Sams hinüber und umschloss sie schließlich liebevoll. Früher hätte er Leute die so was machten ausgelacht, weil er total unwissend war, wie schön doch auch so ein simpler Körperkontakt sein konnte. Schließlich hatte Dean nie weder die Gelegenheit dazu, noch das Verlangen danach gehabt jemandes Hand zu halten, aber mit Sam war alles anders. Mit Sam wollte er jede nur erdenkliche Facette einer romantischen Beziehung auskosten. Ihm war mittlerweile klar, dass seine Beziehung zu Sam nicht immer ein Zuckerschlecken sein würde, aber er war bereit, alles, was er hatte, in diese Beziehung zu stecken, damit sie funktionierte, denn Sam war seine Chance auf das ganz große Glück und er wäre dämlich, wenn er diese Chance nicht nutzen würde.
 

Sam war völlig überrascht darüber, dass Dean seine Hand nahm. Solche Gesten waren, wie auch die Umarmung eher selten, aber der jüngere Winchester freute sich wie ein Schneekönig darüber, dass Dean ihm auf diese Weise nahe sein wollte und sein Bauch fing an vor Glück angenehm zu kribbeln, genau so wie seine Hand, die Dean hielt. Als der Ältere dann auch noch damit anfing sanft mit seinem Daumen über Sams Handrücken zu streicheln, konnte der Größere ein seliges Lächeln nicht länger verbergen und das wiederum brachte Dean zum Schmunzeln.
 

Cherish the moment, live for today
 

Sie kamen stillschweigend überein, dass sie einfach diese kleinen Momente auskosten würden solange es ging. Der nächste Fall war in der Regel nicht weit entfernt.
 

There's only so much time so why not enjoy it

Why not enjoy the ride, the ride
 

Und so setzten sie ihre Fahrt ohne nennenswerte Ereignisse fort, wenn man davon absah, dass Dean beinahe an einem roten M&M erstickt wäre, als er über ein Schlagloch fuhr und sie dann kurz rechts rann fahren mussten, damit seine Atmung sich wieder normalisieren konnte. Das Ganze mit tatkräftiger Unterstützung von Sam, der ihm auf den Rücken klopfte. Nun war es viertel vor sieben und sie parkten den Impala auf dem Parkplatz von Motel 6 in Richmond, Indiana. Dean wäre ja noch bis Indianapolis durchgefahren, aber Prinzessin Jenny wurde quengelig, da sie mächtig Kohldampf hatte und so hatte Super-Dad-Sam darauf bestanden, dass sie sich hier ein Motel suchten. Selbstverständlich gab es keine Kinderbetten. Der Mann an der Rezeption meinte, sie hätten mal eins gehabt, aber bei einer Betriebsfeier sei es irgendwie zu Bruch gegangen. Beide Winchesters wollten gar nicht wissen, wie das passiert war, auch wenn der Rezeptionist es ihnen sicher gerne erzählt hätte.

„Alter, das ist ja mal die hässlichste Überdecke seit Langem“, sagte Dean und deutete auf die grün-rosa gemusterte Scheußlichkeit aus billigstem Polyester.

http://img203.imageshack.us/f/motel6richmondin2beds.jpg/

„Seit wann bist du so anspruchsvoll?“

„Sammy, rosa ist für Mädchen, also für Jenny und dich, Aua!“ Sam hatte ihm einen Klaps gegen den Hinterkopf gegeben.

„Mein Gott, nur weil die Überdecke rosa ist, brauchst du dich noch lange nicht in deiner Männlichkeit bedroht fühlen“, sagte Sam dann und rollte mit den Augen. Mit einem gespielt leidenden Gesichtsausdruck ließ er sich in den einen der beiden Stühle sinken.

„Guck nicht so. Sie es als Vorbereitung für unseren Aufenthalt bei Missouri“, sagte Sam.

„Darauf freust du dich doch schon, du schadenfrohes Luder.“

„Worauf freue ich mich?“, fragte Sam scheinheilig.

„Darauf, dass ich von Missouri einen auf den Deckel kriege, aber da muss ich dich enttäuschen. Ich werde mich vorbildlich benehmen.“

„Wenn du glaubst, dass das klappt. Hey, guck mal. Hier gibt es ein kleines Oldtimermuseum. Der Eintritt kostet nur 3 Dollar, es ist nicht weit weg von hier und gleich in der Nähe ist ein Diner. Komm, ich lad dich ein.“

„Oh, Sammy hat die Spendierhosen an, da sag ich doch nicht Nein.“

„Okay, aber zuerst braucht Jenny noch ´ne frische Windel.“

„Wäh, jetzt wo du es sagst, es riecht wirklich etwas streng hier. Ich hätte sie den Käse-Bohnen-Burrito nicht essen lassen sollen an der Raststätte.“

„Dean, du hattest den Käse-Bohnen-Burrito.“

„Ja, aber ich hab sie abbeißen lassen, als du mehr Servietten geholt hast.“

„Du bist echt unglaublich. Nicht zu glauben, dass du unsere Tochter mit dem Fraß anfütterst.“ Es erklang ein kleiner Pups von dem Mädchen.

„Hey, zieh ihr die Windel aus und ich hol ein Streichholz“, schlug Dean grinsend vor. Doch Sam zeigte ihm nur den Vogel und verschwand mit Jenny im Bad.

„Spaßverderber“, rief der Ältere ihm lachend hinterher.
 

Dean war begeistert von den Sammlerstücken im Oldtimermuseum. Die hatten zwar keinen Impala, aber mit seiner schwarzen Schönheit konnte eh kein anderes Auto mithalten, selbst wenn es dasselbe Model und Baujahr war. Sam lächelte in sich hinein. Wenn Dean Autos ansehen konnte, dann war er immer ein bisschen wie ein kleiner Junge. Er hätte Dean am liebsten geküsst, aber nach dem eben erst abgehakten Zwist fand Sam, dass es besser wäre, Dean noch eine Zeit lang die körperlichen Annäherungen starten zu lassen. Aber es fiel ihm verdammt schwer. Noch vor ein paar Wochen war er schüchtern, aber mittlerweile nahm er sich in der Regel, was er von Dean wollte und der hatte auch eigentlich nichts dagegen, weil es (fast) immer das war, dass Dean auch wollte. Momentan jedoch vermochte Sam nicht einzuschätzen, was Dean wieder bereit war, ihm zu geben. Was hatte er sich wieder verdient durch seine Buße? Hoffentlich ließ Dean ihn nicht zu lange auf dem Trockenen sitzen, obwohl jetzt, wo sie mit Jenny in einem Zimmer schliefen, stand Sex eigentlich eh außer Frage. Aber kuscheln ging. Kuscheln und ein bisschen rummachen. Ja, das wäre nicht schlecht. Hoffentlich sah Dean das auch so. Wenn der Ältere nichts machen würde, dann würde Sam sich zusammenreißen und ihn einfach fragen, so peinlich ihm das auch war.

Das Essen im Main Street Diner entsprach den üblichen Diner-Standards an die die Brüder bereits gewöhnt waren. Leider gab es nichts Richtiges für Jenny, aber in weiser Voraussicht hatte Sam ein Gläschen Brei mitgenommen. Die Kellnerin meinte zwar, dass ihr Chef es gar nicht gerne sah, wenn externe Lebensmittel in seinem Restaurant verzehrt würden, aber sie fand Jenny einfach nur hinreißend und da ihr Chef an dem Tag nicht arbeitete, erklärte sie sich bereit das Gläschen schnell aufzuwärmen. So kam Jenny dann doch noch zu ihrem lang ersehnten Abendessen, bestehend aus pürierten Schinkennudeln mit Gemüse.

Nach dem Essen meinte Dean, dass er ein Bier vertragen könnte. In Diners gab es ja keine alkoholischen Getränke. Da sie Jenny aber schlecht in eine Bar mitnehmen konnten, ließ Sam Dean bei einer Bar ein paar Straßen von ihrem Motel entfernt raus. Der Jüngere hatte zwar vorgeschlagen, dass sie irgendwo noch Bier kaufen könnten, doch Dean meinte, dass es auch mal wieder Zeit wäre zu „arbeiten“ und Geld zu verdienen. Was bedeutete, dass er entweder Poker oder Billard spielen würde, um ihre „Haushaltskasse“ aufzubessern.

„Lass dich in keine Kneipenprügelei verwickeln“, sagte Sam bevor Dean ausstieg.

„Sammy, ich bin schon groß, weißt du? Ich kann mir schon meine Schuhe selber zubinden und ich weiß, wie ich mich aus Ärger raushalte“, entgegnete Dean mit einem Augenrollen.

„Okay …dann …viel Spaß.“ Was Sam eigentlich hatte sagen wollen war: Bleib doch lieber bei mir. Aber nur weil er Dean bei sich haben wollte, konnte er ihm ja nicht verbieten in ´ne Bar zu gehen.

„Den werde ich sicher haben.“ Er grinste Sam an. Ein „ohne dich wohl kaum“ hatte kurz auf Deans Zunge gelegen, aber das wäre doch einfach zu schmalzig gewesen. Außerdem wollte er Sams Reaktion sehen, aber der Jüngere verzog keine Mine. Es schien ihn auch nicht sonderlich zu beunruhigen, dass Dean in eine Bar ging, wo auch Frauen waren und die obligatorische Barschlampe sicher nicht fehlen würde. Sam schien ihm jetzt wirklich zu vertrauen und darüber war Dean froh. Er beugte sich kurz zu seinem Bruder hinüber und küsste ihn auf die Wange. Dann stieg er aus dem Wagen.

„Ich werde nicht allzu lange weg sein, aber gib Jenny einen gute Nacht Kuss von mir.“

Sam schenkte ihm daraufhin ein strahlendes Lächeln.

„Was?“, fragte Dean leicht irritiert.

„Nichts, nur ich finde, dass du ein guter Dad für Jenny bist.“

„Ja?“ Dean war ehrlich überrascht. Nach der Burrito-Sache hätte er mit einer solchen Aussage seitens des Jüngeren nicht gerechnet, aber Sam nickte nur.

„Tja, was soll ich da sagen? Ich liebe die Kurze.“

„Kurze?“ Sam lachte.

„Mach dich nicht über meinen neuen Kosenamen für sie lustig.“ Sam lachte immer noch. Er fand das einfach zu niedlich.

„Fahr ins Motel, Sam.“

„Bis nachher Dean.“ Immer noch schmunzelnd startete er den Motor und steuerte den Impala zurück in Richtung Motel.
 

Nachdem er Jenny gebadet und ins Bett gelegt hatte, natürlich hatte er ihr den gute Nacht Kuss von Dean gegeben, lag er auf dem Bett, in dem er mit Dean schlafen würde und grübelte. War Dean wirklich nur wegen ein paar Bier und dem „Geldverdienen“ in die Bar gegangen oder brauchte er nach der Fahrt eine Auszeit von ihm? Aber den Gedanken vertrieb er sofort wieder. Die Fahrt hatte Spaß gemacht und er konnte an dem entspannten Gesichtsausdruck, den Dean während des Fahrens hatte, erkennen, dass es dem Älteren genau so ging. Nur weil sie mal ein paar Stunden nicht zusammen waren, hieß das ja nicht, dass Dean nicht viel lieber bei ihm wäre. Sie hatten wirklich nicht mehr viel Bargeld und da Dean wusste, dass Sam das Geld ungern auf diese Weise verdiente, hatte er es eben übernommen. Sam lächelte. Ja, Dean liebte ihn wirklich und er konnte sich glücklich schätzen, dass er Dean an seiner Seite hatte. Als Sam sicher war, dass seine Tochter tief und fest schlief, ging er duschen und danach legte er sich ins Bett und zappte gelangweilt durch die stummgeschalteten Kanäle. Er wusste schon gar nicht mehr wie langweilig es war einen Abend ohne Dean zu verbringen. Wenn sie einen Fall hätten, dann könnte er die Zeit wenigstens mit recherchieren verbringen, aber sie hatten keinen Fall und Sam würde sich hüten nach einem Neuen zu suchen.
 

Als Dean gegen Mitternacht zurück im Motel war, saß Sam immer noch auf dem Bett. Im Fernsehen lief ein Charlie Chaplin Stummfilm, das Einzige, das Sam gefunden hatte, womit er Jenny nicht wecken würde. Dean lächelte ihn an und holte ein Bündel Geldscheine aus seiner Hosentasche. Sam erwiderte das Lächeln und fing an das Geld zu zählen, während Dean sich die Schuhe und seine Hose auszog.

„Wow, 750 Dollar. Nicht schlecht“, sagte Sam leise.

„Tja, ich bin halt der Größte“, erwiderte der Ältere selbstgefällig. Auch er hielt seine Stimme gedämpft. Sam stand vom Bett auf und verstaute die hübschen grünen Scheine bei ihrem übrigen Bargeld. Dean hingegen zog noch sein Shirt aus und machte es sich dann im Bett bequem. Sam schaltete noch den Fernseher aus und legte sich dann auch wieder hin. So lagen sie dann ein paar Minuten zusammen in dem Bett. Es war nicht das größte Bett, aber dennoch schaffte es Sam so viel Abstand zu Dean zu lassen, dass glatt noch eine weitere Person zwischen sie gepasst hätte. Der Jüngere blieb bei seinem Vorhaben Dean die Initiative zu überlassen und ihn nicht zu bedrängen.

„Alter, wartest du da hinten an der Bettkante etwa auf eine Einladung? Komm schon her, ich will kuscheln“, raunte Dean ihm zu. Sam sah ihn überrascht und leicht verdattert an.

"W-was willst du? Christo!“ Dean musste besessen sein, wenn er von sich aus kuscheln wollte und das so auch in Worte fasste.

„Ich bin nicht besessen, Sammy.“

„Okay, aber sag, sag das noch Mal, ich...ich glaub, ich hab dich nicht r-richtig verstanden…," brachte er leicht stotternd dann noch heraus und sah dabei so ungläubig drein, dass Dean für einen kurzen Moment befürchtete seinem Kleinen würden die wundervollen braunen Augen raus fallen. Doch dann rollte er gespielt genervt mit den Augen.

„Ey, glaub ja nicht, dass ich das jetzt noch mal wiederhole. Kommst du jetzt rüber oder was?“

„Ich …ähm …ich wusste nicht ob du …“

„Ob ich dich will? In den letzten Tagen war ich nicht in Stimmung, weil ich sauer auf dich war, aber das ist doch jetzt geklärt und ich lebe eigentlich nach dem Motto: Hat man ein Unrecht verziehen, muss man es aus dem Gedächtnis löschen. Für mich ist die Sache abgehakt und ich dachte, das hätte ich dir klar gemacht. Sammy, du hast mich doch nicht betrogen. Es gibt für dich keinen Grund dich zurückzuhalten. Wenn du mich berühren willst, berühr mich. Wenn du mich küssen willst, küss mich. Und jetzt komm her.“ Eine Woge der Erleichterung überkam Sam und er rutschte in Blitzgeschwindigkeit näher an Dean heran, doch bevor er sich an ihn kuscheln konnte, sagte der Kleinere:

„Moment! Arme hoch.“ Sam sah ihn verwirrt an, tat aber, wie ihm geheißen. Er bekam eine leichte Gänsehaut, als er spürte, wie Deans Hände sich ihren Weg unter den Saum von seinem T-Shirt suchten und er es ihm schließlich über den Kopf zog. Zufrieden betrachtete Dean den nun nackten Oberkörper seines Bruders.

„So ist das doch gleich viel besser.“ Er zog Sam in Position, sodass er seinen Kopf auf Deans Brust betten konnte. Er küsst Sam auf die Stirn und wuschelte ihm kurz zärtlich durchs Haar. Durch Deans vorhergegangene Worte beflügelt, beschloss Sam sein Glück zu versuchen, auch wenn ihm der Sinn nach mehr als nur kuscheln stand. Mit seiner rechten Hand streichelte er liebevoll über Deans muskulöse Brust. Genoss das Gefühl der warmen, weichen Haut unter seinen Fingern.

„Mhm … mir gefällt die Richtung, die du da gerade einschlägst, Sammy.“ Und da war es wieder. Dieses „Sammy“, das nur Dean so unglaublich sexy aussprechen konnte und das jedes Mal das Blut des Jüngeren in Wallung brachte und auch diesmal zog der Klang seines Namens wieder direkt in seine Lenden. Er fuhr in seinem Tun fort und schnell fanden seine Finger Deans rechte Brustwarze und er liebkoste sie spielerisch, während er seine Lippen über die linke stülpte, um sie zu verwöhnen. Dies entlockte Dean eine Reihe von verzückten Lauten. Sams Mund war einfach sehr talentiert und er fand es faszinierend welche unterschiedlichen Geräusche er Dean entlocken konnte, wenn er an seinen Brustwarzen herumspielte - es reichte vom leisen, zufriedenen Seufzen, wenn Sam sanft darüber leckte, über ein überraschtes "Sammy!", wenn er vorsichtig hinein biss, bis hin zu einem heftigen, verlangenden Keuchen, wenn er daran saugte und den Nippel mit der Zungenspitze umspielte.

Nach einer Weile ließ Sam von Deans rechter Brustwarze ab und schickte seine Hand abwärts auf Wanderschaft. Dabei rieb er über Deans Bauchmuskeln und fand sehr bald sein Ziel zwischen den Beinen des Älteren. Dean Jr. lechzte bereits erwartungsvoll nach Aufmerksamkeit. Sam war fasziniert, dass bereits diese kleinen neckischen Liebkosungen eine derartige Wirkung auf seinen Bruder hatten.

“Nagh … was machst du nur mit mir, Sammy?“, fragte Dean als er Sams Hand immer weiter südlich wandern spürte. Sam entließ Deans Brustwarze aus seinem Mund und küsste Dean kurz, ehe er leise zu ihm sagte:

„Lass mich dich verwöhnen, Dean. Du wirst dich gut fühlen, das verspreche ich dir.“

Er glitt mit der Hand in Deans Boxershorts.

after all that we've been through

I will make it up to you

I promise to
 

„Gott ja, Sammy. Nimm ihn dir und reib ihn“, sagte er ekstatisch.

„Sch, Baby. Wir wollen doch nicht, dass Jenny wach wird. Ich kümmere mich um dich.“ Er zog Deans Boxershorts von seinen Hüften, umschloss dann Deans Ständer mit seiner großen Hand und begann mit langsamen Bewegungen seines Handgelenks damit ihn zu pumpen. Deans gieriges, verlangendes Stöhnen, spornte Sam dazu an sein Tempo etwas zu steigern. Parallel rieb er seine eigene, in Boxershorts verhüllte Erektion an Deans Oberschenkel. Sein Mund wanderte zwischen Küssen an Deans Hals, seinen Lippen und seinen Brustwarzen hin und her und trieb den Älteren so langsam in den Wahnsinn. Nach und nach wurde das Pumpen immer schneller. Deans Augen rollten in ihren Höhlen. Sein Kleiner wusste mittlerweile genau, wie er es gern hatte, und das er sich wie eine rollige Katze an ihm rieb machte das Ganze für Dean nur noch geiler. Es war gar nicht so leicht dabei leise zu bleiben, aber zum Glück küsste Sam ihn immer wieder, sodass viele Laute in dessen Mund verhallten. Sam wusste in der Tat, was Dean gefiel und er erkannte an den Geräuschen, die der Ältere machte, wenn dieser kurz davor stand abzuspritzen. Heute Nacht wollte Sam Dean einen besonders schönen Orgasmus bereiten und so begab er sich mit seinem Kopf nach unten, als er die ersten Anzeichen bemerkte, dass Dean nah dran war, zu kommen. Der Ältere merkte erst, was Sam vorhatte, als die feuchte, warme Höhle seines Mundes bereits seinen Schwanz umschloss. Sammy war einfach unglaublich. Er saugte und leckte ein paar Mal kräftig an Deans Penis und trieb ihn immer näher an die Klippe. Nur leider hatte er aus dieser Position nun keine Reibungsfläche mehr für seine eigene Erregung. Doch das brauchte er auch nicht, denn so gewissenhaft, wie sein Bruder nun mal war, vergaß dieser auch nicht im Zustand der höchsten Aufgegeiltheit sich um Sam zu kümmern. Deans Hand war zu Sams Schritt gewandert und rieb, auch wenn es etwas unkoordiniert war, über seine Beule. Sam stöhnte, um Deans Männlichkeit herum und das war es, was Dean noch brauchte, um seine Ladung abzuschießen. Sein Bruder schluckte bereitwillig alles, was er zu geben hatte und dieser Hammerorgasmus ließ ihn Sterne sehen. Er bekam nur noch nebenbei mit wie Sam ebenfalls kam und der Stoff von Sams Boxershorts unter seiner Hand langsam klamm wurde. Der Größere entließ Deans Glied aus seinem Mund und ließ seinen Kopf kurz auf dessen Bauch ruhen.
 

Dean war der Erste von den beiden, der seine Stimme wieder fand.

“Wow, jetzt verstehe ich, warum so viele Leute sagen, dass Versöhnungssex das Beste ist”, sagte Dean und zog Sams Kopf zu sich, um ihm einen leidenschaftlichen, postkoitalen Kuss zu geben und die Chance zu erhaschen sich selbst in Sams Mund zu schmecken. Nach dem Kuss vergrub Sam sein Gesicht in Deans Nacken und verteilte kleine Küsse dort. Er grinste und sagte schließlich:

„Ja und dabei war das noch nicht mal richtiger Sex.“

„Gib mir ein paar Minuten und wir machen das volle Programm.“

„Aber doch nicht mit Jenny im gleichen Zimmer.“

„Wieso, so ein großer Unterschied zu dem eben, wäre das doch jetzt auch nicht.“

„Oh doch. Ich glaube kaum, dass ich ruhig bleiben kann, wenn du mich nimmst“, dabei legte sich wieder ein entzückender rosa Schimmer auf Sams Wangen, „und ich will auf keinen Fall mittendrin abbrechen müssen, nur weil Jenny wach wird.“

„Okay, du hast Recht. Wir beide können zusammen schon sehr laut werden, wenn wir erst mal in Fahrt sind, also werden wir das mit dem „richtigen“ Sex auf ein anderes Mal verschieben müssen.“

„Ja, leider.“ Er küsste Dean noch mal und zog ihm dann die Boxershorts wieder hoch, ehe er sich in eine bequeme Schlafposition neben ihn brachte. Unter dem Einfluss der vielen Glückshormone stehend, ließ Sam etwas total Kitschiges über seine Lippen kommen.

„Ich will dich nie wieder los lassen, Dean. Du bist das Einzige, was für mich zählt. Ich brauche dich. Ich liebe dich. Ich will dich nicht verlieren.”
 

and after all that's been said and done

you're just a part of me I can't let go
 

“Du wirst mich nicht verlieren, Sam. Ich liebe dich auch. Nur versprich mir, dass du mir nie wieder irgendwelche Sexgeschichten mit irgendwelchen Frauen andichtest. Du musst mir vertrauen, denn ich bin mir zu 100 % sicher, dass ich ein monogamer Mann bin, wenn ich den richtigen Partner an meiner Seite habe.“

„Ich vertrau dir mein kleiner Schwan.“ Sam grinste und küsste Dean auf die Wange. Er hatte das Gefühl vor Glück gleich zu platzen. Dean war einfach ein wunderbarer Mann und er gehörte ganz ihm.

„Schwan?“ Dean sah ihn verwirrt an.

„Ja, Schwäne leben monogam. Schwanenpaare binden sich für das ganze Leben“, erklärte Sam seine Aussage.

„Oh, danke für die Auskunft Mr. Brehms-Tierleben.“

„Immer wieder gerne. Irgendjemand muss dir ja unnötiges Wissen eintrichtern.“

„Ich liebe dich, Schlaumeier.“

„Ich liebe dich auch, Dummdödel.“

„Mistkerl.“

„Idiot.“ Mit diesem Wort küsste Sam Dean stürmisch. Auch diese Krise hatten sie gemeistert und es war nun wirklich wieder alles in bester Ordnung.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  brandzess
2011-12-31T00:27:43+00:00 31.12.2011 01:27
alles klar! versöhnung wäre damit ja eindeutig gelungen ;D *hehe*
und ein süße Kapi!
Von:  kleine1
2010-10-21T19:26:56+00:00 21.10.2010 21:26
dieses kapi ist super geworden ^^
die ganze "verwöhnung" ist echt spitze gelaufen auch das sie auf die kleine achten die einfach nur zum knuddeln ist ^^
ich bin mal gespannt was als nächstes auf die zwei zu kommt ^^

lg kleine


Zurück